RWE Umweltbericht 2000 zu zu Ich wünsche mehr Informationen Ich wünsche mehr Informationen Der RWE Umweltbericht 2000 gefällt mir nicht, weil weil zukünftigen Weltenergieversorgung” die Studie „Chancen und Risiken der den aktuellen Personalbericht der RWE AG den aktuellen Geschäftsbericht der RWE AG weil Der RWE Umweltbericht 2000 gefällt mir nicht, weil Der RWE Umweltbericht 2000 gefällt mir, Der RWE Umweltbericht 2000 gefällt mir, Bitte schicken Sie mir RÜCKANTWORTKARTE RÜCKANTWORTKARTE zukünftigen Weltenergieversorgung” die Studie „Chancen und Risiken der den aktuellen Personalbericht der RWE AG den aktuellen Geschäftsbericht der RWE AG Bitte schicken Sie mir D A S W I C H T I G ST E I N K Ü R Z E Umweltbericht 2000 Eine Verbesserung der systematischen Analyse gegenüber dem Vorgängerbericht bedeutet der Konzern von seinen wichtigsten Beteiligungen im Telekommunikationsbereich getrennt. auch die Darstellung von Umweltkennzahlen. Parallel dazu wurde die Fusion mit der VEW AG eingeleitet und anlässlich der außerordentlichen Hauptversammlungen im Juni 2000 von den Aktionären gebilligt. Der Braunkohlenblock mit optimierter Anlagentechnik (BoA), den RWE Energie derzeit in Seite 36 Niederaußem baut, erreicht einen Wirkungsgrad von über 43 Prozent. Konzernleitlinien Gemäß den sieben Handlungsfeldern der Nachhaltigkeit, die RWE bereits im Umweltbericht Seite 14 1998 als entscheidend definiert hat, erfolgte nun eine Anpassung der Leitlinien. Sie sind für Im Oktober 1998 erhielt Rheinbraun die wasserrechtliche Erlaubnis für Garzweiler II. Seite 52 alle Konzernbereiche als Orientierungsrahmen verbindlich und werden durch unternehmensspezifische Leitlinien ergänzt. Herausgeber: RWE-DEA hat den Umweltschutz in das bestehende Managementsystem integriert und Seite 64 RWE Aktiengesellschaft eine nachhaltige 1999 ein Transferseminar statt. Teilgenommen haben nicht nur die Umweltschutzbeauf- Entwicklung tragten aller Konzernbereiche, sondern auch Mitarbeiter aus Marketing, Forschung, Bei Heidelberger Druckmaschinen wurden sämtliche bisherigen inländischen Standorte nach Seite 22 Entwicklung und Personalwesen. Die Bedeutung des Themas für den RWE-Konzern wurde EG-Öko-Audit-Verordnung (EMAS) validiert. Inhaltliche Konzeption und Text: Seite 92 Akzente Kommunikationsberatung, München, unter Mitarbeit von AkkU Umweltberatung, München anhand einzelner Fallstudien zu den sieben Handlungsfeldern diskutiert. Seit Ende 1999 sind mit Ausnahme der Heidelberger Druckmaschinen AG die Geschäfts- Umweltmanagement Zum Oktober 1999 wurde mit Jan Zilius, Vorstand für Personal und Recht der RWE AG, ein felder der ehemaligen Lahmeyer AG sowie der NUKEM-Gruppe in der TESSAG Technische im Konzern neuer Umweltkoordinator im Vorstand benannt. Zur übergreifenden Datenerfassung und Systeme & Services Aktiengesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main zusammengefasst. Seite 26 Informationsvermittlung führte RWE 1999 ein konzernweites Umweltberichtswesen (UBIS) Ein zentraler Umweltschutzbeauftragter koordiniert die umweltbezogenen Aktivitäten aller ein. Die Umsetzung der Richtlinie zum Umweltmanagement wurde durch Rahmenvorgaben Beteiligungsgesellschaften. Seite 100 Gestaltung: LANDOR Associates GmbH, Hamburg Produktionsleitung: NETWØRK GmbH, Hamburg konkretisiert. Fotos: HOCHTIEF hat sich als erster internationaler Baukonzern verpflichtet, bei seinen Bauvor- Seite 32 größten nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen umfasst. RWE AG, Bernd Bodtländer haben weltweit die Sozialstandards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu beachten. Lithografie: Beim Ranking der Umweltberichte der 150 größten deutschen Unternehmen in der Zeit- RWE im Dialog schrift „Capital” nimmt der RWE Umweltbericht 1998 den 16. Platz ein. Mit 348 von Seite 130 w&co MediaServices GmbH & Co KG, Hamburg Druck: 500 Punkten erreichte er den ersten Rang unter den Mischkonzernen. Druckerei Grütter GmbH & Co KG, Ronnenberg Gedruckt auf Heidelberg Speedmaster Papier hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff An RWE wurde 1998 in den Dow Jones Sustainability Index aufgenommen, der die 200 weltweit Seite 118 ABSENDER: 45128 Essen Name norm DIN EN ISO 14001 zertifizieren lassen. Um den Erfahrungsaustausch zum Thema Nachhaltigkeit zu intensivieren, fand im November Straße, Hausnummer Opernplatz 1 Postleitzahl, Ort, Land bereits alle Standorte des Chemiebereichs nach der internationalen Umweltmanagement- Aktivitäten für Status und Ausblick ABSENDER: Aufgaben konsequent gebündelt. Durch den Verkauf der Anteile an o.tel.o und e-plus hat sich Name Konzernbereichen An Produkte eine Betrachtung der Umweltaspekte für den gesamten Lebensweg angestellt. RWE Aktiengesellschaft betriebs beschlossen. Energieerzeugung, Netz und Vertrieb wurden getrennt, übergeordnete RWE Aktiengesellschaft Seite 6 Postfach 10 30 61 Aus den Postfach 10 30 61 Erstmals wurde in diesem Umweltbericht von den Konzernbereichen für ausgewählte 45030 Essen Im Herbst 1999 hat RWE eine umfassende Neuorganisation und -ausrichtung des Geschäfts- 45030 Essen Konzernportrait Straße, Hausnummer Postleitzahl, Ort, Land D A S W I C H T I G ST E I N K Ü R Z E I N H A LT 2 Vorwort 6 Konzernportrait 11 Entwicklung des Umweltschutzes 14 Konzernleitlinien 22 Aktivitäten für eine nachhaltige Entwicklung 26 Umweltmanagement im Konzern 32 Status und Ausblick 34 Umweltprogramm des RWE-Konzerns 36 ■ Energie IM BLICKPUNKT 8 Engagement für den Klimaschutz 43 Die VEW AG 45 Wärmegeführte Gas- und Dampfturbinenanlagen 47 Energiekonsens 48 Fallstudie „Brennstoffzellentechnologie” 1 52 64 ■ Bergbau und Rohstoffe ■ Mineralöl und Chemie 57 Optimierung der Braunkohlenkraftwerkstechnik 59 Aktuelle Entwicklung Garzweiler II 60 Methangewinnung aus Kohleflözen 61 Fallstudie „Bürgerbeteiligung” 69 Ölförderung von Land aus 71 Europäisches Auto-Öl-Programm 76 Fallstudie „Programm zum Erfahrungsaustausch bei CONDEA” 80 92 ■ Umweltdienstleistungen ■ Industriesysteme 88 Wasserwirtschaft als Zukunftsaufgabe 89 Fallstudie „Innovatives Verwertungskonzept” 96 Fallstudie „Produktentwicklung” ■ Heidelberger Druckmaschinen 113 Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien ■ TESSAG 114 Fallstudie „Solarzellenfertigung” 125 Weltweit gültige Sozialstandards 126 Fallstudie „Neues Geschäftsfeld” ■ NUKEM 118 ■ Bau 130 RWE im Dialog 132 Ansprechpartner im Konzern 134 Einbezogene Gesellschaften VORWORT Gemeinsames Vorwort des Vorstandsvorsitzenden und des Umweltkoordinators. 2 „Wir machen Fortschritte.” So könnte das Fazit des vorliegenden zweiten Umweltberichts der RWE AG lauten. Im Umkehrschluss aber auch: „Wir sind noch lange nicht am Ziel.” Auch dies wäre eine faire Beurteilung unserer Leistungen im Umweltschutz seit Erscheinen unseres ersten Umweltberichts im Jahre 1998. Beide Aussagen dienen uns als Ansporn, den Umweltschutz weiterzuentwickeln und das Leitbild einer „Nachhaltigen Entwicklung” in unserem unternehmerischen Handeln zu verankern. Das Umfeld für unseren Konzern hat sich in den vergangenen beiden Jahren dramatisch verändert. Die Liberalisierung der Energiemärkte in Deutschland und Europa hat zu einem Wettbewerb geführt, der in seiner Intensität kaum für möglich gehalten wurde. Gleichzeitig eröffnet die Liberalisierung in Europa dem RWE-Konzern neue Wachstumschancen in unserem Kerngeschäft Energie und energienahe Dienstleistungen. Diese unternehmerischen Chancen werden wir konsequent nutzen. Unsere Antwort auf die geänderten Rahmenbedingungen heißt „Multi Utility”. Wir orientieren uns konsequent an den Bedürfnissen unserer Kunden und verstehen uns heute als Komplettanbieter für Strom, Gas, Wasser, Abwasserbehandlung, Abfall und Recycling, Mineralöl sowie energienahe Dienstleistungen. Um unsere Schlagkraft noch zu erhöhen, haben wir uns mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Juli 2000 mit der VEW AG zusammengetan. RWE und VEW ergänzen sich hervorragend und können den Kunden eine breite Angebotspalette zuverlässig, komfortabel und preisgünstig liefern. Im Kapitel „Konzernporträt” finden Sie nähere Erläuterungen über unseren neuen Konzern und seine strategische Ausrichtung. Dr. Dietmar Kuhnt Jan Zilius Vorsitzender des Vorstands Vorstand für Personal und Recht, Umweltkoordinator Als kundenorientiertes Dienstleistungsunternehmen wissen wir sehr wohl um die Bedeutung, die unsere Kunden dem Umweltschutz beimessen. Insbesondere in unserem Kerngeschäft, der Energiewirtschaft, aber auch in allen anderen Geschäftsfeldern unseres Konzerns, stehen wir in einer besonderen Verantwortung für die Umwelt und damit auch im Fokus der Öffentlichkeit. Unser Augenmerk gilt dabei nicht allein dem klassischen Umweltschutz, sondern ebenso den Aspekten „wirtschaftlicher Erfolg” und „soziale Verantwortung”, die dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung gleichermaßen zu Grunde liegen. Unsere Kunden erwarten innovative und umweltverträgliche Lösungen. Sie fragen Produkte und Dienstleistungen nach, die ressourcenschonend und sozialverträglich hergestellt wurden. Um diesen Wünschen nachzukommen und über unsere Leistungen zu informieren, haben wir im Umweltbericht 2000 erstmalig den Versuch unternommen, den Lebensweg einiger unserer Produkte zu betrachten und darzustellen. Nicht nur Kunden und Gesellschaft, auch die Kapitalmärkte interessieren sich zunehmend für unser Engagement in Sachen Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung. Analysten aus aller Welt fragen uns nach Konzepten und konkreten Maßnahmen zur Sicherung unserer natürlichen Ressourcen und einer zukunftsfähigen Entwicklung. Diesen Anfragen liegt der Gedanke zugrunde, dass Unternehmen, die ökonomisch, ökologisch und sozial verantwortlich handeln, am Markt langfristig erfolgreicher sind als andere. Sie sehen also: Auch unter den Bedingungen eines immer intensiveren globalen Wettbewerbs sind Umweltschutz und Steigerung des Unternehmenswerts keine Gegensätze. Wir freuen uns daher über die Aufnahme von RWE in den Dow Jones Sustainability Index, der etwa 200 der weltweit größten und in ihrer Branche in Bezug auf nachhaltige Entwicklung jeweils führenden Unternehmen umfasst. 3 VORWORT 4 Wir werden das Konzept einer nachhaltigen Entwicklung im RWE-Konzern weiterentwickeln und auch außerhalb unseres Konzerns fördern. Im Sommer des Jahres 2000 sind wir als aktives Mitglied dem „Forum Nachhaltige Entwicklung” des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) e. V. beigetreten, das sich die Förderung des nachhaltigen Wirtschaftens in Deutschland zum Ziel gesetzt hat. Der vorliegende Bericht ist ein „klassischer” Umweltbericht, der unsere Leser mit den wesentlichen Umweltaspekten unserer Aktivitäten vertraut macht. Er gibt aber auch einen Überblick über unser Engagement für eine nachhaltige Entwicklung in den vergangenen beiden Jahren. Sie finden herausragende Beispiele für innovative Konzepte in unserem Konzern, wie beispielsweise die Brennstoffzellentechnologie, das Braunkohlenkraftwerk mit optimierter Anlagentechnik (BoA), die TESSAG-ASE-Solarzellenfertigung oder neue Bohrtechnologien zur Gewinnung von Erdöl aus dem Wattenmeer. Darüber hinaus haben wir die bereits 1998 definierten „Handlungsfelder für eine nachhaltige Entwicklung” mit konkreten Projekten unterlegt. Trotz der Fülle an Aktivitäten haben wir die Darstellung knapp und übersichtlich gehalten. Wie bereits im Bericht 1998 finden Sie für jeden Konzernbereich einen beschreibenden und einen statistischen Teil. Letzterer basiert auf einem inzwischen installierten EDV-gestützten Umweltberichts- und Informationssystem, das es uns ermöglicht, umweltrelevante Daten des Konzerns umfassend, präzise und zeitnah zu erfassen und auszuwerten. Der Datenteil ist im Gegensatz zu 1998 nun vollständiger, außerdem haben wir die InputOutput-Bilanzen mit der Darstellung ausgewählter, aussagekräftiger Kennzahlen ergänzt. Zu guter Letzt möchten wir Sie zum Dialog einladen. Am Ende dieses Berichts finden Sie eine Feedbackkarte, und natürlich erreichen Sie uns auch im Internet unter www.rwe.de. Lassen Sie uns bitte wissen, was Ihnen an diesem Bericht zusagt oder missfällt, und geben Sie uns Ihre Hinweise und Kommentare, wie wir uns in Zukunft noch weiter verbessern können. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre. www.rwe.de 5 KONZERNPORTRAIT Stark und gut gerüstet für den Wettbewerb. 6 Seit der Veröffentlichung des letzten RWE-Umweltberichts im Jahr 1998 hat sich unser Konzern grundlegend verändert. Die Liberalisierung der europäischen und vor allem der deutschen Energiemärkte führte zu einem Wettbewerb, dessen Dynamik alle Beteiligten überrascht hat. Die sinkenden Energiepreise erfordern einerseits Gas, Wasser, Abwasserbehandlung, Abfall und Recycling, eine klare Fokussierung auf die Kernkompetenzen sowie Mineralöl sowie energienahe Dienstleistungen orientieren Kostensenkungen in allen Bereichen. Andererseits bietet wir uns unmittelbar an den Kunden und ihren Bedürfnis- die Entwicklung eines gesamteuropäischen Markts für sen. „Multi Energy” bedeutet, die Energieträger Kohle, Energiedienstleistungen dem einzelnen Unternehmen auch Gas, Öl und Strom jeweils so kostengünstig und effizient Chancen, Märkte auszubauen und sich neue zu erschließen. bereitzustellen wie möglich, entweder aus eigenen Vorkommen oder durch externen Bezug über unsere Handels- Bereits im vergangenen Jahr hat RWE damit aktivitäten. Indem wir mit Multi Utility/Multi Energy begonnen, sich konsequent an diesen veränderten Umfeld- unsere Stärken auf allen Stufen der Wertschöpfungskette bedingungen auszurichten. Mit dem Fokus auf „Multi nutzen und weiterentwickeln, werden wir unsere Position Utility” können wir unsere vorhandenen Wettbewerbsvor- als ein führender Anbieter von Energie und energienahen teile voll zum Tragen bringen und gleichzeitig neue Markt- Dienstleistungen europaweit ausbauen. potenziale erschließen. Als Komplettanbieter für Strom, 7 Parallel zur Neuausrichtung unserer Konzern- satz der integrierten Führung für unsere sieben Unterneh- strategie erfolgte die Fusion mit der VEW AG. Sie stellt mensbereiche. Nun steuert die geschäftsführende Holding einen gewaltigen Sprung nach vorne dar: Mit der Ver- die operativen Gesellschaften direkt und übernimmt die Ver- schmelzung von RWE und VEW entsteht ein Konzern mit antwortung für die Kernbereiche Multi Utility und Multi einem Jahresumsatz von etwa 52 Milliarden Euro und Energy. Das operative Geschäft obliegt den selbstständigen weltweit rund 170.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Stammhäusern, die eigenverantwortlich am Markt agieren. Als drittgrößter Multi-Utility-Anbieter Europas ist das Zu den wichtigsten Neuerungen gehört die Auflösung der neue Unternehmen, das weiterhin den Namen RWE tragen zuvor integrierten Wertschöpfungskette, die Aufschluss und wird, in Deutschland Nummer eins bei der Strom- und Was- Gewinnung, Erzeugung, Handel, Netz und Vertrieb um- serversorgung sowie der Entsorgung. Unter den deutschen fasste. Jede dieser Stufen wird sich in Zukunft eigenständig Gasanbietern nimmt es Platz zwei ein. Im Zuge der strate- am Markt behaupten und ihre Wettbewerbsfähigkeit unter gischen Neuausrichtung hat sich der RWE-Konzern eine Beweis stellen müssen. Aus dem Bereich Telekommunika- neue Organisationsstruktur gegeben: Bisher galt der Grund- tion hat sich RWE weitgehend zurückgezogen. IM BLICKPUNKT ENGAGEMENT FÜR DEN KLIMASCHUTZ Klimaschutz ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. Nach wie vor ist naturwissenschaftlich nicht eindeutig nachgewiesen, ob und in welchem Umfang die Erwärmung des globalen Klimas auf menschliche Einflüsse zurückzuführen ist. Aus Gründen der Vorsorge sieht sich die internationale Politik jedoch veranlasst, weitgehende Beschlüsse zur Minderung der weltweiten Treibhausgasemissionen zu fassen. Deutschland und Europa nehmen dabei eine Vorreiterrolle ein. Für RWE als größtes deutsches und drittgrößtes europäisches Energiedienstleistungsunternehmen ist der Klimaschutz schon aus Gründen der Vorsorge eine zentrale Aufgabe, die auch in Zukunft von höchster umweltpolitischer und wirtschaftlicher Relevanz sein wird. Das Klimaschutzprogramm des RWE-Konzerns ist unter anderem ein wesentlicher Bestandteil der „Erklärung der VDEW zum Klimaschutz” von 1995, in der sich die deutschen Stromerzeuger bereit erklärt haben, ihre CO2Emissionen bis 2015 um 12,5 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren (> www.strom.de). Kern der RWE-Aktivitäten ist ein umfangreiches Kraftwerkserneuerungsprogramm, in dessen Rahmen bestehende Kraftwerke ertüchtigt sowie neue, effizientere Kraftwerke geplant und errichtet werden (> S. 45 und 57). Dadurch lassen sich die CO2-Emissionen bei gleichbleibender Stromerzeugung um bis zu zehn Millionen Tonnen jährlich reduzieren. Weitere Maßnahmen sind die Förderung von erneuerbaren Energien, des rationellen Energieeinsatzes sowie von zukunftsfähigen Technologien. Darüber hinaus ist RWE an verschiedenen internationalen Forschungs- und Entwicklungsprojekten beteiligt (> S. 17). Eine freiwillige Selbstverpflichtung ist auch die Mineralölwirtschaft eingegangen, in die unsere Mineralölsparte aktiv eingebunden ist. Sie hat sich verpflichtet, den spezifischen Heizölverbrauch im Raumwärmemarkt durch 8 geeignete Maßnahmen um 25 Prozent von 1990 bis 2005 zu senken. Dies entspricht einer Reduktion von rund 20 Millionen Tonnen CO2. Die Selbstverpflichtung des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), die unsere Chemiesparte mit einbezieht, zielt darauf ab, den spezifischen Energieverbrauch und die energiebedingten CO2-Emissionen zwischen 1999 und 2005 um jeweils mehr als 30 Prozent zu senken (> S. 66). www.strom.de UNSERE NEUE STRUKTUR ■ Die RWE Plus AG wird im Wesentlichen aus den Vertriebsorganisationen von RWE Energie und VEW Im vorliegenden Umweltbericht, der sich auf die Jahre Energie (> S. 43) bestehen. Hier kann der Kunde alle 1998 und 1999 bezieht, sind unsere Aktivitäten noch Produkte aus einer Hand und damit von einem nach der bisherigen Organisationsstruktur gegliedert. Ansprechpartner erhalten. Um einen einheitlichen Entsprechend der konzernweiten Konzentration auf die Marktauftritt zu gewährleisten, koordiniert die Geschäftsfelder Energie und energienahe Dienst- RWE Plus AG Marketingstrategien, die Bearbeitung der leistungen (Multi Utility) werden sie künftig jedoch verschiedenen Kundensegmente sowie die Entwicklung folgendermaßen strukturiert: von Produkten und Vertriebsstrategien in enger Abstimmung mit anderen Konzerngesellschaften. ■ Die Gasaktivitäten des Konzerns werden unter Führung der RWE GAS AG zusammengefaßt (vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsgremien). INTERNATIONALES ENGAGEMENT Da es für den globalen Klimaschutz unerheblich ist, wo die Treibhausgasemis- sionen reduziert werden, sollten Maßnahmen und Projekte dort ansetzen, wo die geringsten Kosten entstehen. Mit den im Kyoto-Protokoll erwähnten so genannten Kyoto-Mechanismen Joint Implementation (gemeinsame Projekte zwischen Industrieländern), Clean Development Mechanism (gemeinsame Projekte zwischen Industrie- und Entwicklungsländern) sowie Emissions Trading (Emissionsrechtehandel zwischen Industrieländern) lassen sich Effizienzpotenziale gezielt nutzen (> www.unfccc.de). Damit gehören grenzüberschreitende Initiativen zum Klimaschutz, in denen RWE sich maßgeblich engagiert, zu den wichtigsten Elementen der laufenden Klimaschutzverhandlungen auf internationaler Ebene. So ist RWE als einziges deutsches Energieunternehmen am „Prototype Carbon Fund” (PCF) der Weltbank beteiligt, der mit insgesamt rund 160 Millionen US-Dollar die Kyoto-Mechanismen in der praktischen Umsetzung erproben soll. Weitere Teilnehmer dieses weltweit einzigartigen Projekts sind führende Unternehmen aus Japan, Kanada und der Europäischen Union, die nicht nur aus dem Energie-, sondern auch aus dem Finanzsektor stammen (> www.prototypecarbonfund.org). Internationale Klimaschutzprojekte zur Förderung einer nachhaltigen Energieversorgung verfolgt auch die E7-Initiative, ein Zusammenschluss von acht weltweit führenden Energieversorgern, bei der RWE Mitglied ist (> www.e7.org). Sowohl in Mittel- und Osteuropa als auch in Schwellen- und Entwicklungsländern wurden bereits zahlreiche wegweisende Vorhaben durchgeführt. Hierzu zählen Effizienzsteigerungen bei fossil befeuerten Kraftwerken in Jordanien, der Aufbau einer netzunabhängigen Stromversorgung aus Wind- und Sonnenenergie in Indonesien sowie der Bau eines Wasserkraftwerks in Simbabwe. 9 Eine grenzüberschreitende Kooperation hat RWE auch mit dem Bau eines Kraftwerks für ŠKODA in der tschechischen Republik verwirklicht. Nachdem das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit dieses Projekt bereits als nationales Klimaschutzprojekt anerkannt hatte, sprachen die tschechischen Behörden ihre offizielle Anerkennung im April 2000 aus (> S. 44). www.unfccc.de www.prototypecarbonfund.org www.e7.org ■ In der RWE Umwelt AG werden die Aktivitäten von RWE Umwelt, Trienekens und EDELHOFF zusammengeführt. ■ Die RWE Net AG soll sämtliche Stromnetzaktivitäten von RWE und VEW umfassen. ■ Die RWE Trading GmbH bündelt alle Handelsaktivitäten Bei der Erzeugungsstrategie und der Kraftwerkseinsatzplanung erfolgt die Abstimmung mit der RWE Power AG. ■ Die RWE-DEA AG – ohne die Chemieaktivitäten – und die TESSAG werden in der bestehenden Struktur des Konzerns und beschafft Primärenergien für den weitergeführt, aber in die Multi-Utility- bzw. Multi- Erzeugungsbereich. Energy-Koordination eingebunden. ■ Die RWE Power AG hält die Gesamtverantwortung für ■ Die RWE Systems AG erbringt übergreifende Dienst- alle Kraftwerke des neuen Konzerns mit Ausnahme der leistungen für den Konzern, damit sich die operativen Braunkohlenkraftwerke. Gesellschaften auf ihr Kerngeschäft konzentrieren ■ Die RWE Rheinbraun AG bündelt die Förderung der können. Hierzu gehören Dienstleistungen von der Braunkohle und deren Verstromung sowie unser Datenverarbeitung über die Materialwirtschaft bis Engagement im internationalen Steinkohlebergbau. zum Immobilien- und Gebäudemanagement. KONZERNPORTRAIT 10 Unsere Unternehmen außerhalb des Kerngeschäfts UMWELTSCHUTZ IM NEUEN RWE-KONZERN werden wir als Finanzbeteiligungen führen. Hierzu ge- Auch im neuen RWE-Konzern spielt der Umweltschutz eine hören HOCHTIEF, Heidelberger Druckmaschinen, HARPEN zentrale Rolle. Die bisherige Organisation des Umwelt- und – bis zu ihrer Veräußerung – die Chemieaktivitäten schutzes wird deshalb mit den nötigen Anpassungen auf der RWE-DEA. den neuen Konzern übertragen. Damit bleibt die Holding zuständig für die Koordination des Umweltschutzes im Konzern sowie für Aufgaben und Tätigkeiten mit konzernübergreifendem Charakter. Die operative und rechtliche Verantwortung für den Umweltschutz liegt weiterhin bei den Stammhäusern (> S. 26 „Umweltmanagement im Konzern”). E N T W I C K L U N G D E S U M W E LT S C H U T Z E S B E I R W E 11 Grundlage aktiven Handelns. Um dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung näher zu kommen, sind Anstrengungen nötig, die sich nicht in Einzelmaßnahmen erschöpfen, sondern einer integrierten Strategie zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz bei gleichzeitiger Berücksichtigung öko- Hat sich der Umweltschutz bis Ende der acht- nomischer und sozialer Interessen folgen. In den vergan- ziger Jahre stark an den gesetzlichen Bestimmungen zum genen Jahren haben die RWE-Konzerngesellschaften ihre Immissionsschutz orientiert, so liegt der Schwerpunkt organisatorischen Voraussetzungen optimiert und mit seit einigen Jahren auf freiwilligen Verpflichtungen sowie zahlreichen Innovationen zur kontinuierlichen Verbesse- innovativen produktions- und produktintegrierten Maß- rung des Umweltschutzes beigetragen. Im Konzern selbst nahmen. Damit rückt auch die bereichsübergreifende schaffen die übergreifende Koordination und Organisation Organisation und Koordination des Umweltschutzes in des Umweltschutzes eine geeignete Basis, diese Heraus- den Vordergrund. forderungen aktiv anzugehen. E N T W I C K L U N G D E S U M W E LT S C H U T Z E S B E I R W E 1971 ■ Erste Versuchsanlagen zur Rauchgas- entschwefelung bei LAUBAG 1979 ■ Gründung der Abteilung Umweltschutz 1980 ■ Einrichtung einer Umweltschutzabteilung bei Rheinbraun ■ Einrichtung der Stabsstelle Umweltschutz, Verpflichtung der CONDEA zur Initiative Responsible Care, Einführung der DEA-Öltheke ■ Aufbau von Umweltschutzorganisationseinheiten in den operativen Bereichen 12 1991 ■ Einrichtung einer Umweltschutzabteilung 1981 ■ Inbetriebnahme der ersten Rohstoffrück- gewinnungsanlage bei Trienekens in Neuss 1983 ■ Emissionsminderungsprogramme für das Rauch- gas der Kraftwerke und Feuerungsanlagen 1985 ■ Bestellung eines zentralen Umweltschutzbeauf- 1992 ■ Erstes internes Umweltaudit ■ Umrüstung der Tankstellen mit Gasrückführsystemen und flüssigkeitsundurchlässigen Fahrbahnen 1993 ■ Retrofit-Programm für die Turbinen der Wärme- kraftwerke bis 1997 ■ Einführung der Umweltverträglichkeitsprüfung in das Braunkohleplanverfahren ■ Aufbau eines Umweltmanagementsystems tragten ■ Neubau des Werks Amstetten der Heidelberger ■ Umweltbezogene Unternehmensgrundsätze und Druckmaschinen mit neuester Umwelt- jährlicher Umweltbericht bei Heidelberger technologie Druckmaschinen 1986 ■ Zusammenfassung der organisatorischen Regelungen im „Umweltschutzleitfaden der RWE AG” 1994 ■ Umweltschutzrichtlinie der RWE Energie ■ Europäischer Transportpreis für das DEAService-System „Schmierstoffe” ■ Emissionsminderung durch Bau von Dämpferückgewinnungsanlagen in Raffinerien 1995 ■ Erste Anlage zur trockenmechanischen Aufbereitung von Elektronikschrott ■ Umstellung auf FCKW-freie Polyurethan- und Tanklägern ■ Hauptabteilung „Umweltschutz und Umwelttechnik” bei Lahmeyer International gegründet 1988 ■ Gründung der Abteilung Boden- und Grundwasserreinigung schäume bei Maquet 1996 ■ Broschüre „Umweltschutz bei RWE” ■ Zertifizierung der operativen Einheiten zum Entsorgungsfachbetrieb 1990 ■ Bundesweit erste Kühlgerätezerlegung mit vollständiger FCKW-Erfassung bei Bresch ■ Registrierung des Standorts Amstetten der Heidelberger Druckmaschinen nach EG-ÖkoAudit-Verordnung (EMAS) ■ RWE AG ■ Energie ■ Bergbau und Rohstoffe ■ Mineralöl und Chemie 1997 ■ Benennung eines Umweltkoordinators im 1999 ■ Aufbau eines konzernweiten Umweltberichts- Vorstand wesens ■ Inkrafttreten der eigenen Leitlinien ■ Anerkennung von Braunkohlen-REA-Gips als „Verpflichtung zum Umweltschutz” Produkt 1998 ■ Einrichtung der Stabsstelle Umweltschutz ■ Flächendeckende Einführung des Umwelthand- ■ Aufbau eines Umweltmanagementsystems buchs bei Rheinbraun ■ Veröffentlichung des ersten systematischen ■ Anlagenumrüstung für die Erfüllung des Auto- Umweltberichts Öl-Programms ■ Grundsteinlegung für das erste BoA-Kraftwerk ■ Zertifizierung nach DIN EN ISO 14001 sowie mit 43 Prozent Wirkungsgrad EMAS-Revalidierung eines CONDEA Standorts ■ Einführung einer Software für den Umgang mit ■ Der Vorstandsvorsitzende von Heidelberger Druckmaschinen wird „Öko-Manager des Jahres” Gefahrstoffen, Abfällen und Gefahrgütern ■ SCC-Zertifizierung (Sicherheits Certifikat ■ Benennung von Umweltschutzsprechern für Contraktoren) der TESSAG SAG Montage- Tagebaue und Fabriken ■ Erarbeitung von Umweltleitlinien gesellschaft und der TESSAG SAG Kraftwerks- ■ Beginn der thermischen Verwertung von Altholz und Industrieanlagentechnik ■ Überarbeitung des Managementbuchs und im Rheinbraun-Kraftwerk Berrenrath ■ Inbetriebnahme der Sonderabfallverbrennungs- Ergänzung um Meldesystem für Umweltschäden ■ Zertifizierung von HOCHTIEF Umwelt zum anlage Brunsbüttel als eine der modernsten Entsorgungsfachbetrieb Anlagen Europas ■ Umweltpolitik und Umweltleitlinien bei 2000 ■ Erfolgreiche Zertifizierung nach DIN EN ISO 14001 aller übrigen Standorte der CONDEA LAHMEYER ■ Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO sowie Revalidierung von zwei CONDEA Standorten nach EMAS 14001 bei Piller-GmbH, Werk Mechernich ■ Aufbau des Umweltmanagements bei TESSAG ■ Ernennung eines Umweltschutzbeauftragten für ■ SCC-Zertifizierung der TESSAG Rheinelektra die NUKEM-Gruppe Technik GmbH ■ Validierung aller inländischen Standorte der Heidelberger Druckmaschinen nach EMAS (ohne die 1999 neu hinzugekommenen Standorte). ■ Umweltdienstleitungen ■ Industriesysteme ■ Bau 13 KONZERNLEITLINIEN Die Zukunft gestalten. Für die Weiterentwicklung des RWE-Konzerns im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung haben 14 wir 1998 Handlungsfelder festgelegt und im Umweltbericht vorgestellt. Die Diskussion der vergangenen zwei Jahre hat ergeben, dass diese durchaus geeignet sind, als Leitlinien die Ausrichtung des Konzerns an Kriterien einer nachhaltigen Entwicklung anzustoßen und voranzubringen. Diese Leitlinien stellen nun die Weiterentwicklung unserer Konzernleitlinien zum Umweltschutz dar. Um die aufgestellt wurden, bleiben für die einzelnen Bereiche weiterhin bestehen: Entwicklung in den vergangenen Jahren nachzuzeichnen, ■ Rheinbraun (> S. 54) haben wir sie mit kurz gefassten Beispielen für unsere ■ RWE-DEA (> www.rwe-dea.de) Aktivitäten unterlegt. Darüber hinaus findet sich bei den ■ RWE Umwelt (Umweltleitlinien 5/99) Unternehmensbereichen jeweils eine ausführliche Fall- ■ Heidelberger Druckmaschinen (> www.heidelberg.com) studie zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung. Die spezifischen Umweltleitlinien, die von den Konzerngesellschaften zur Ergänzung und Konkretisierung der Konzernaussagen in den vergangenen Jahren www.rwe-dea.de www.heidelberg.com www.tessag.com ■ TESSAG (> S. 102 und www.tessag.com) ■ HOCHTIEF (Managementbuch 1/99) 15 PRÄAMBEL RWE sieht sich in einer besonderen Verantwortung, zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Um diese Verantwortung für alle Konzernbereiche und -gesellschaften zu konkretisieren, haben wir Handlungsfelder definiert, in denen wir uns durch besonderes Engagement und innovative Lösungen auszeichnen wollen. Sie spiegeln sich in den folgenden Leitlinien wider. KONZERNLEITLINIEN 1. Durch langfristige Planung sichern wir eine stabile wirtschaftliche Entwicklung unseres Konzerns. Wir haben uns ausdrücklich eine langfristige und kontinuierliche Wertsteigerung zum Ziel gesetzt. Ein stabile und erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung unseres Konzerns ist Voraussetzung dafür, die Erwartungen unserer Kunden und Anteilseigner zu erfüllen sowie die bestehenden Arbeitsplätze zu erhalten. Gleichzeitig dient eine vorausschauende Planung dazu, bestehende Geschäftsfelder zu sichern, neue zu entwickeln und zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. 16 ■ Stromnetz als Medium: Die RWE Energie ■ Dezentrale Lösungen: Die RWE Umwelt prä- demonstriert in einem Musterhaus in Essen, wie der sentierte im Februar 2000 ein neues Konzept für kleine digitale Haushalt der Zukunft aussehen kann und welchen thermische Behandlungsanlagen und kann damit dezen- Beitrag das Unternehmen dazu leistet: Der Datenaus- trale Müllverbrennungsanlagen (MVA) kostengünstig tausch zwischen den Geräten wird über das Stromnetz anbieten. Die Klein-MVAs für Mengen von 50.000 be- mit Hilfe der Powerline-Technologie erfolgen. ziehungsweise 75.000 Tonnen jährlich tragen zur Umset- ■ Neue Bohrtechnologie: Zur Erschließung der größten deutschen Erdöllagerstätte Mittelplate auch von Land aus hat das Konsortium aus RWE-DEA und Winters- zung der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi) in dünn besiedelten Regionen bei. ■ E-Commerce: Mit der Abwicklung von Con- hall mit der so genannten Extended-Reach-Bohrtech- tainerdienstleistungen über das Internet ist RWE Umwelt nologie ein in Deutschland bisher einmaliges Konzept an- in den elektronischen Handel eingestiegen. gewandt und fortentwickelt, das eine langfristige und umweltverträgliche Rohölförderung sichert. ■ Service als Geschäftsfeld: Das breit gefächerte Angebot an Dingen des alltäglichen Bedarfs ist für Tankstellen zu einem entscheidenden wirtschaftlichen Faktor geworden. Um die Beratung der Tankstellen- und Markenpartner von DEA in diesem schnell wachsenden Geschäft weiter zu verbessern, wurde 1999 die DEA Shop Service GmbH gegründet. ■ Neue Märkte: Der Erwerb der Turner Corporation mit Sitz in New York sichert HOCHTIEF den Einstieg in den langfristig zukunftsträchtigen nordamerikanischen Markt. 2. Mit der Weiterentwicklung der Energiewirtschaft 3. Mit der Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft durch innovative Technologien und neue Produkte tragen leisten wir unseren Beitrag zur Ressourcenschonung. wir zur Verbesserung des Umweltschutzes bei. Nachhaltigkeit erfordert vor allem die Ausrichtung des Die Energiewirtschaft ist besonders gefordert, wenn es um Wirtschaftens am Kreislaufgedanken. Dazu gehören auch den schonenden Umgang mit Ressourcen und die Reduk- intelligente Produktionsprozesse, die dabei helfen, den tion des Schadstoffausstoßes geht. Einen wesentlichen Rohstoff- und den Wasserverbrauch zu senken und die Beitrag leisten wir durch den effizienten Umgang mit Abfälle möglichst gering zu halten. Der verantwortungs- Energie. Neue Potenziale wollen wir unter anderem durch bewusste Umgang mit Ressourcen trägt zum wirtschaft- die verstärkte Nutzung von regenerativen Energieträgern, lichen Erfolg bei, da er zu erheblichen Kosteneinsparungen Kraft-Wärme-Kopplung und neuen Technologien erschließen. führt. ■ Wissenschaftliche Projekte: Bei der Internatio- ■ Ersatzbrennstoffe: Mit der Aufbereitung von nalen Energie Agentur (IEA) unterstützt RWE ein Pro- jährlich 200.000 Tonnen Gewerbe- und Industrieabfällen jekt zur Erforschung technologischer Möglichkeiten zur zu Sekundärbrennstoffen verringert RWE Umwelt den Minderung des Treibhauseffekts (> www.ieagreen.org.uk). Abbau fossiler Rohstoffe und verbessert die CO2-Bilanz. Gemeinsam mit Rheinbraun ist RWE Partner des Pro- Durch die Mitverbrennung von Klärschlamm und jekts „Global Change” am Massachusetts Institute of Altholz in den Kraftwerken von Rheinbraun wird Braun- Technology (MIT), bei dem klimatologische und volks- kohle als Regelbrennstoff teilweise substituiert. Die dabei wirtschaftliche Aspekte des Klimaschutzes untersucht gewonnene Energie wird mit Kraft-Wärme-Kopplung zur werden (> web.mit.edu/globalchange/www). Trocknung von Rohbraunkohle genutzt. ■ Kraft-Wärme-Kopplung: Das Kraftwerk des ■ Kreislaufführung: Durch verstärkte Kreislauf- CONDEA Werks Meerbeck erzeugt Strom durch Kraft- führung konnten TESSAG SGB, Piller und Maquet ihren Wärme-Kopplung und nutzt hierfür auch den Dampf einer Wasserverbrauch in den vergangenen drei Jahren um Chemieanlage, die von einer Beteiligungsgesellschaft auf knapp ein Drittel reduzieren. dem Werksgelände betrieben wird. ■ Niedrigenergiegebäude: Um den Energiebedarf ■ Bodenmanagement: Beim Ausbau des Flughafens Düsseldorf International wurde durch die Flug- von Gebäuden zu reduzieren, erarbeitete HOCHTIEF in hafen Düsseldorf GmbH, an der HOCHTIEF AirPort Forschungs- und Entwicklungsprojekten Konzepte für Passiv- beteiligt ist, ein Verfahren zum Bodenmanagement häuser und Niedrigenergiesporthallen (> S. 123). entwickelt, das mittels einer Stoffkreislaufführung zur ■ Methangasgewinnung: Als Beitrag zum Klimaschutz fängt die Rheinbraun-Tochter CONSOL Energy Inc. das Methan, das bei Entgasungsbohrungen im Vorfeld der Kohlegewinnung anfällt, seit 1991 auf. (> S. 60). www.ieagreen.org.uk web.mit.edu/globalchange/www Ressourcenschonung beitragen soll (> S. 123). 17 KONZERNLEITLINIEN 4. Wir richten unsere Produktpolitik an ökologischen Gesichtspunkten aus. Um Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die in allen Phasen möglichst umweltverträglich sind, müssen ökologische Kriterien bereits bei der Planung berücksichtigt werden. Dazu gehört es auch, die zukünftigen Bedürfnisse unserer Kunden und der Gesellschaft frühzeitig zu erkennen und einzubeziehen. 18 ■ Öko-Strom: Mit Avanza Ökostrom bietet RWE ■ Solarmodul: Mit den semitransparenten Dünn- Energie ein zertifiziertes Produkt an, das ausschließlich mit schicht-Solarmodulen, die TESSAG Solartechnik (ASE) Hilfe von Solar-, Wasser- und Windkraftanlagen hergestellt anbietet, lässt sich nicht nur umweltschonend Strom wird. Die Erlöse aus dem Verkauf werden in Anlagen zur erzeugen, sondern auch der Licht- und Wärmeeintrag in umweltverträglichen Energieerzeugung investiert. Gebäude regulieren (> S. 114). ■ Pflanzliche Basis: Die Umweltvorteile der ■ Grundwasseranreicherung: Um die Auswirkun- Synthesetechnologie hat DEA frühzeitig erkannt und gen der Braunkohlegewinnung auf schützenswerte Feucht- bietet seit Mitte der neunziger Jahre Hochleistungs- gebiete zu minimieren, wird bei Rheinbraun das im Tage- schmierstoffe auf pflanzlicher Basis an. bau gehobene Wasser über Versickerungsanlagen dem ■ Verringerter Schwefelgehalt: Obwohl in Europa erst ab 2005 verbindlich vorgeschrieben, bietet DEA bereits seit Januar 2000 die Kraftstoffsorte Super Plus mit einem extrem niedrigen Schwefelgehalt von maximal 50 ppm an. (> S. 71). ■ PCB-frei: Die TESSAG Starkstrom-Gerätebau (SGB) hat für ihre Gießharz- und Verteiltransformatoren umweltschonende Kühlkonzepte entwickelt, die mit Luft oder PCB-freien Ölen arbeiten. Grundwasserhaushalt wieder zugeführt. 5. Unsere gesellschaftliche Verantwortung nehmen wir umfassend wahr. Als großer Konzern stehen wir in der gesellschaftlichen Mitverantwortung. Diese nehmen wir wahr, indem wir Ausbildungsplätze bieten, eine zukunftsgerichtete Infrastruktur mitgestalten, uns an der Diskussion gesellschaftlicher Fragen und Probleme beteiligen und Lösungen im Konsens entwickeln. ■ Stiftung für die Jugend: Anlässlich seines 100. ■ Infrastrukturprojekt: Rheinbraun und RWE Geburtstags hat RWE 1998 eine Jugendstiftung ins Energie beteiligen sich gemeinsam an der Umgestaltung Leben gerufen und mit 30 Millionen DM dotiert. Geför- des Industriegeländes in Hürth-Knapsack zum Techno- dert werden Projekte, die zu einer lebenswerten Zukunft logie- und Existenzgründungszentrum, die vom nordrhein- für Kinder und Jugendliche beitragen. westfälischen Wirtschaftsministerium gefördert wird. ■ Existenzgründerwettbewerb: Als einer von elf ■ Dialog mit Anwendern: TESSAG Maquet hat in Förderern unterstützt Dietmar Kuhnt, Vorstandsvor- Rastatt ein internationales Ausbildungs- und Ausstellungs- sitzender der RWE AG, den Wettbewerb „StartUp 2000”, zentrum für Ärzte und Pflegepersonal eingerichtet. Die der von der Zeitschrift „Stern”, Sparkassen und der Surgical Academy fungiert zugleich als Forum des Unternehmensberatung McKinsey veranstaltet wird, um Dialogs zwischen Industrie, Wissenschaft und Anwendern. Existenzgründern unter die Arme zu greifen. ■ Beschäftigungsinitiative: Im Rahmen seiner Be- ■ Katastrophenhilfe: Streif Baulogistik unterstützte einen Hilfsgütertransport nach Rumänien und schäftigungsinitiative stellte RWE 1999 für die nächsten stellte dafür im Essener Werk einen LKW und zwei drei Jahre 20 Millionen DM für Qualifizierungsmaßnahmen Fahrer zur Verfügung. Rheinbraun spendete 2.000 Tonnen im Personalbereich bereit. Unter anderem werden schwer Braunkohlebriketts für die Heizwärmeversorgung an die vermittelbare jugendliche Arbeitslose in einem einjährigen Flüchtlinge im Kosovo. Kurs auf RWE-Einstellungstests vorbereitet. ■ Ausbildungsplätze: Mit einer Ausbildungsquote von 5,2 Prozent – ein Prozent mehr als im Vorjahr – konnte RWE-DEA im Jahr 1999 einen neuen Rekord aufstellen. Rheinbraun erreichte sogar eine Ausbildungsquote von 6,1 Prozent. Auch ohne eigenen Bedarf hat die LAUBAG bisher jährlich rund 100 Lehrstellen bereitgestellt, um die Ausbildungssituation in der Lausitz zu verbessern. 19 KONZERNLEITLINIEN 6. Wir setzen auf Qualifikation und Beteiligung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Basis einer erfolgreichen Unternehmensentwicklung sind qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir fördern deren Ausbildungsstand auf allen Ebenen durch gezielte Weiterbildung. Vielfältige Maßnahmen tragen auch dazu bei, die Verantwortung und die Eigeninitiative der Mitarbeiter zu stärken sowie individuellen Bedürfnissen Rechnung zu tragen. 20 ■ Transferseminare: Zur Beteiligung der Mit- ■ Weiterbildung: RWE Umwelt führte im Ge- arbeiter an der bereichs- und unternehmensübergreifen- schäftsjahr 1998/99 zur Erweiterung der fachlichen den Diskussion neuer Herausforderungen veranstaltet Qualifikation und der sozialen Kompetenz 986 Seminare RWE zweitägige Transferseminare. 1998 war das mit 7.706 Teilnehmertagen für 3.855 Mitarbeiterinnen Thema Umweltmanagement Gegenstand einer solchen und Mitarbeiter durch. Veranstaltung, 1999 wurde über Nachhaltigkeit diskutiert. ■ Individuelle Förderung: HOCHTIEF entwickelte 1998 das Einarbeitungskonzept „Blue Chip”, das ■ Familienfreundliche Arbeitszeitgestaltung: sozusagen die Eintrittskarte in das Unternehmen dar- Zwischen Vorstand und Betriebsrat von Rheinbraun stellt. Gemeinsam mit den neuen Mitarbeitern werden wurde 1998 im Rahmen einer Betriebsvereinbarung eine individuelle Programme zur Einarbeitung und Entwick- Regelung zur intensiven Förderung von Teilzeit ab- lung erarbeitet. Dies schließt bereichsübergreifende geschlossen. Rotation und persönliche Qualifizierungsmaßnahmen ein. ■ Arbeitssicherheit: Zur Förderung der Arbeitssicherheit verleiht CONDEA jährlich den „Global Safety Award”. Mit dem „Global Safety Award” 1998/99 HOCHTIEF will mit diesem Konzept verstärkt um qualifizierte Hochschulabsolventen werben. ■ Aktienoptionsprogramm: Ergänzend zu der seit wurden Standorte ausgezeichnet, die im abgelaufenen über 20 Jahren bestehenden Möglichkeit, Belegschaftsaktien Geschäftsjahr entweder keinen Unfall hatten, die Zahl zu erwerben, hat der RWE-Konzern ein Aktienoptions- der Unfälle im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre programm für alle Mitarbeiter gestartet. 1994 bis 1996 um mehr als 50 Prozent reduzieren konnten oder im abgelaufenen Geschäftsjahr weniger Unfälle aufwiesen als im Jahr zuvor. 7. Weltweit fördern wir eine nachhaltige Entwicklung durch den Transfer unseres Know-hows. Viel lässt sich für eine nachhaltige Entwicklung erreichen, wenn Know-how und Standards in Länder transferiert werden, die beim Aufbau ihrer Infrastruktur und ihrer Wirtschaft noch nicht unsere Standards erreicht haben. Dazu können wir in zweifacher Hinsicht beitragen: Über unsere Beteiligungen sowie durch Beratung bei und Unterstützung von Entwicklungsprojekten. ■ E7-Initiative: Als Mitglied der E7-Gruppe, in angesammelte Know-how, das technische, organisatorische der sich acht der weltweit größten Energieversorgungs- und wirtschaftliche Aspekte bei Gewinnung und Handling unternehmen zusammengeschlossen haben, trägt RWE oberflächlicher Energierohstoffe und Mineralien umfasst. mit seiner Erfahrung und seinem Know-how dazu bei, in Ein wesentliches Kriterium bei fast allen Beratungen, Entwicklungsländern eine umweltverträgliche Stromer- Studien und Projekten ist die Berücksichtigung der Umwelt zeugung zu etablieren. Ein von der Gruppe 1998 einge- und der sozialen Randbedingungen, ohne die derzeit keine richteter Fonds soll beispielhafte Projekte für eine nach- Projektfinanzierung möglich ist. Zur Anwendung kommen haltige Energieversorgung finanziell unterstützen. dabei überwiegend die jeweils aktuellen Richtlinien von ■ Effiziente Energieerzeugung: RWE Energie ist an der Errichtung des ersten Gas- und Dampfkraftwerks in Portugal beteiligt. Die Anlage in der Nähe von Porto erzeugt fast ein Viertel des nationalen Strombedarfs. ■ Immissionsschutz: Obwohl die vom ungarischen Weltbank und Internationalem Währungsfonds („Environmental and Social Policies and Guidelines”). ■ Internationale Grundsätze: Für alle Standorte der CONDEA sind die in einem Grundsatzpapier zusammengefassten fünf „Basic Principles” verbindlich. Damit Umweltministerium übernommenen Umweltschutznormen sollen auf den Gebieten Umweltschutz, Gesundheit und der Europäischen Union erst ab 1. Januar 2005 verbind- Sicherheit für die einzelnen Standorte weltweit vergleich- lich sind, hat das Konsortium unter Führung von RWE bare Standards gelten. Energie für das Kraftwerk Matra Investitionen in emis- ■ Virtuelle Universität: ERM Lahmeyer sionsmindernde Maßnahmen beschlossen, mit deren Hilfe die International konzipiert in Zusammenarbeit mit dem Vorgaben bereits ab Oktober 2000 erfüllt werden können. World Business Council for Sustainable Development ■ Programm zum Erfahrungsaustausch: Um den Know-how-Transfer zwischen den Standorten weltweit zu fördern, hat CONDEA das so genannte Technology Exchange Network etabliert (> S. 76). ■ Bergbauliches Know-how: Rheinbraun Engineering vermarktet das im eigenen Bereich sowie bei Rheinbraun (WBCSD) eine virtuelle Universität als weltweite Plattform für Hochschulen und Industrieunternehmen. ■ Internationale Sozialstandards: HOCHTIEF vereinbarte mit der IG Bau weltweit gültige Sozialstandards (> S. 125). 21 A K T I V I T Ä T E N F Ü R E I N E N A C H H A LT I G E E N T W I C K L U N G Vom Leitbild zum Handeln. 22 Als großer Konzern sehen wir uns in einer besonderen Verantwortung, das Thema Nachhaltigkeit aktiv anzugehen und eine zukunftsorientierte Entwicklung mitzugestalten. Dies ist keine geringe Herausforderung, zumal bis heute in Politik und Wissenschaft zwar viel über das Thema diskutiert wird, sich aber noch keine klare Vorstellung abzeichnet, wie damit umzugehen ist. So haben wir 1998 bewusst Neuland betreten und konkrete Handlungsfelder festgelegt. U N S E R W E G Z U R N A C H H A LT I G K E I T 1998 Umweltbericht 1998 Unser grundlegendes Verständnis von Nachhaltigkeit 1999 Fallstudien Beispiele zur Umsetzung von Nachhaltigkeit bei RWE 1999 Entwurf eines Fragebogens Vorbereitung zu einer umfassenden Bestandsaufnahme 1999 Transferseminar Konzernübergreifender Erfahrungsaustausch 2000 Umweltbericht 2000 Kommunikation des Themas Nachhaltigkeit nach innen und außen 23 2001 Konzept „Nachhaltige Entwicklung“ Nachhaltigkeit als Element der Konzernentwicklung UNSERE VORGEHENSWEISE herzustellen. Da der Erfahrungsaustausch und das Lernen Unser grundlegendes Verständnis von Nachhaltigkeit von anderen im Vordergrund stehen sollte, hat jeder Kon- haben wir im Umweltbericht 1998 anhand von sieben zernbereich 1999 eines der Handlungsfelder ausgewählt Handlungsfeldern und beispielhaften Projekten aus den und daraus ein beispielhaftes Projekt zur Umsetzung von Konzernbereichen skizziert. Diese Darstellung hielten wir Nachhaltigkeit aufbereitet. Die Ergebnisse dieser Fallstu- für geeignet, das abstrakte Thema gegenüber Mitarbeite- dien, wie wir sie bezeichnen, wurden später gemeinsam in rinnen und Mitarbeitern sowie der Öffentlichkeit zu kon- einem Transferseminar diskutiert und zusammengeführt. kretisieren und den Bezug zum Unternehmensgeschehen A K T I V I T Ä T E N F Ü R E I N E N A C H H A LT I G E E N T W I C K L U N G FALLSTUDIEN ZUR NACHHALTIGKEIT FRAGEBOGEN ZUR NACHHALTIGKEIT Diese Fallstudien zur Nachhaltigkeit sollten Auslöser und Parallel dazu haben wir einen Fragebogen entwickelt, der Ablauf der Projekte darstellen. Gleichzeitig war zu unter- eine Bestandsaufnahme zum Thema Nachhaltigkeit in den suchen, welchen ökonomischen, ökologischen und sozialen Unternehmensbereichen ermöglichen soll und sich in die Nutzen sie hatten und ob sie auf andere Konzernbereiche sieben Handlungsfelder untergliedert. Da wir zunächst übertragbar sind. testen wollten, welche Fragen sinnvoll und zielführend sind, erarbeiteten die Konzernbereiche im ersten Schritt ■ Handlungsfeld „Sicherung einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung durch langfristige Planung“ feld. Zusammengeführt ergeben sie einen Fragebogen, der Neues Geschäftsfeld bei HOCHTIEF (> S. 126) alle Aspekte nachhaltigen Wirtschaftens im RWE-Kon- ■ Handlungsfeld „Weiterentwicklung der 24 jeweils nur die Fragen für ihr ausgewähltes Handlungs- zern abdeckt. Dieser soll künftig eine Selbstbewertung Energiewirtschaft“ ermöglichen und damit die Kontinuität unseres Handelns Brennstoffzellentechnologie bei RWE Energie sichern. Schließlich sind wir überzeugt davon, dass eine (> S. 48) und Solarzellenfertigung bei ASE konsequente Verfolgung dieser Ziele für die Bewertung (> S. 114) unseres Unternehmens durch Markt und Gesellschaft ■ Handlungsfeld „Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft“ immer entscheidender sein wird. Innovatives Verwertungskonzept bei RWE Umwelt (> S. 89) ■ Handlungsfeld „Ausrichtung der Produktpolitik an TRANSFERSEMINAR NACHHALTIGKEIT Ein Netzwerk soll dafür sorgen, dass der Gedanke einer ökologischen Gesichtspunkten“ nachhaltigen Entwicklung in alle Unternehmensbereiche Produktentwicklung bei Heidelberger Druckmaschinen und -ebenen getragen wird. Den Anstoß dazu gab ein (> S. 96) zweitägiges Transferseminar, zu dem sich Vertreter aller ■ Handlungsfeld „Wahrnehmung gesellschaftlicher Konzernbereiche im November 1999 trafen. Anhand der Verantwortung“ präsentierten Fallstudien diskutierten die Teilnehmer Bürgerbeteiligung bei Rheinbraun (> S. 61) nicht nur ihr Verständnis von Nachhaltigkeit und deren ■ Handlungsfeld „Know-how-Transfer zur Förderung der Bedeutung für den RWE-Konzern. Konkret ging es auch nachhaltigen Entwicklung weltweit“ um Erfolgskriterien für Projekte, die zu einer zukunfts- Programm zum Erfahrungsaustausch bei CONDEA fähigen Entwicklung beitragen. (> S. 76) Aha-Effekte gab es bei der Präsentation so mancher Fallstudie: Was zunächst vor allem auf die Verbesserung des Umweltschutzes und der Kommunikation hinwirken sollte, trug bei genauerer Betrachtung entscheidend zu einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung bei. Gleichzeitig zeigten die ausgewählten Beispiele, egal ob Kommunikationsmaßnahmen oder Vorhaben der Produktentwicklung, ein Dilemma auf: Obwohl vorhanden, lässt 25 sich gerade bei langfristig angelegten Projekten der öko- Dass Nachhaltigkeit viele Gesichter haben kann, nomische Nutzen anfangs kaum beziffern. Fazit der Teil- ist vielleicht das wichtigste Ergebnis des Transfersemi- nehmer: Wer ausschließlich auf kurzfristigen wirtschaft- nars. So unterschiedlich sich die Anliegen der Projekte lichen Nutzen setzt, kann wichtige Chancen verpassen. auch präsentierten, zu einer nachhaltigen Entwicklung Eine wesentliche Voraussetzung für nachhaltiges Handeln tragen sie alle – teilweise in erheblichem Maße – bei. ist deshalb das Denken in größeren Zusammenhängen Schließlich ist ihnen eines gemeinsam: Sie verfolgen eine und über die Unternehmensbereiche hinaus. Als langfristige Perspektive und überlassen soziale und Erfolgsfaktoren können dabei Glaubwürdigkeit und ökologische Auswirkungen nicht dem Zufall. Um diesen Offenheit in der Kommunikation sowie eine aktive Weg bei RWE konsequent weiterzugehen, so die Empfeh- zukunftsorientierte Strategie am Markt gelten. lung des Teilnehmerkreises, sollten künftig Beurteilungskriterien für eine nachhaltige Entwicklung im Konzern allen verantwortlichen Mitarbeitern zur Verfügung stehen (> S. 32 „Status und Ausblick”). U M W E LT M A N A G E M E N T I M K O N Z E R N Strukturiert und konsequent. Um Umweltschutz effektiv gestalten und zukunftsweisende Lösungen entwickeln zu können, 26 muss er in alle Geschäftsprozesse integriert sein. Die Grundlage dafür bildet ein systematisches und konsequentes Umweltmanagement, das auf die strukturellen Erfordernisse im RWEKonzern zugeschnitten ist. Die Holding nimmt grundsätzlich koordinierende UMWELTKOORDINATION und übergreifende Aufgaben wahr. Für das operative Seit Oktober 1999 ist Jan Zilius, der als Mitglied im Vor- Geschäft sind die Unternehmensbereiche zuständig, die stand der RWE AG für Personal und Recht verantwort- damit auch die Verantwortung für eine wirkungsvolle und lich ist, Umweltkoordinator des Konzerns. Bei dieser Auf- sachgerechte Umsetzung des Umweltschutzes tragen. Wie gabe steht ihm die Abteilung Umweltkoordination als Holding und Unternehmensbereiche in Sachen Umwelt- Stabsstelle zur Seite. Der Koordinierungskreis Umwelt- management zusammenwirken, erläutern wir im Folgenden. schutz, dem die umweltverantwortlichen Vorstände der Ausführungen zur Organisation des Umweltschutzes in Unternehmensbereiche und der Umweltkoordinator den einzelnen Unternehmensbereichen enthalten die angehören, trifft sich als Bindeglied zwischen Holding jeweiligen Kapitel. und Unternehmensbereichen zweimal jährlich. Fachlich unterstützt wird er vom Ständigen Stab der Umweltschutzbeauftragten, der quartalsweise und bei Bedarf zusammenkommt. 27 Da die Rahmenvorgaben detaillierte Anforderun- AUSBAU DES UMWELTMANAGEMENTS Ergänzend zu den Konzernrichtlinien wurden „Rahmen- gen enthalten, ermöglichen sie es, den Stand des Umwelt- vorgaben für das Umweltmanagement im RWE-Konzern” managements in den Unternehmensbereichen regelmäßig entwickelt. Sie richten sich an die Führungsgesellschaften zu beurteilen. sowie die unmittelbaren Beteiligungen der RWE AG und Folgende Punkte sollten die Unternehmens- legen Eckpunkte für deren Umweltmanagement fest. Grundsätzlich empfehlen sie, die Anforderungen der internationalen Umweltmanagementnorm DIN EN ISO 14001 bezie- bereiche in jedem Fall erfüllen: ■ politik, hungsweise der EG-Öko-Audit-Verordnung, soweit sie jeweils anwendbar sind, zu berücksichtigen. Bei ausländischen Toch- ■ fortschrittlicher Industrieregionen eingehalten werden. Erarbeitung von Umweltprogrammen mit Zielen und Maßnahmen, ter- und Beteiligungsgesellschaften soll das Umweltmanagement so aufgebaut sein, dass die Umweltstandards Aufstellen einer unternehmensspezifischen Umwelt- ■ Dokumentation der Aufbau- und Ablauforganisation für den Umweltschutz, U M W E LT M A N A G E M E N T I M K O N Z E R N 28 ■ ■ Benennung verantwortlicher Personen für das nehmensspezifischen Umweltleitlinien überarbeitet Umweltmanagement und den Umweltschutz, (> S. 82), bei HOCHTIEF wurde 1999 ein Meldesystem Dokumentation der Pflichten aus öffentlich- für Umweltschäden eingerichtet (> S. 122). rechtlichen Vorschriften, Genehmigungen etc., ■ ■ ■ ■ soweit diese den Umweltschutz betreffen, RISIKOMANAGEMENT Darlegung der Maßnahmen zur Einbindung des Um das Risikomanagement in den Unternehmensbereichen Umweltschutzes in die Geschäftsprozesse, zu steuern und sich auf Konzernebene einen Überblick über Einführung eines Berichts-, Kontroll- und Steue- sämtliche unternehmerische Risiken verschaffen zu können, rungssystems zur Umsetzung der erforderlichen hat der Vorstand 1999 die „Interne Richtlinie zur Orga- Maßnahmen sowie zur Optimierung des Umwelt- nisation des Risikomanagements in der RWE AG” erlas- managements, sen. Die Konzerngesellschaften melden nun jährlich die in Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihrem Bereich identifizierten Risiken, die dann in einem die umweltrelevante Tätigkeiten ausüben, Risikoatlas zusammengefasst und bewertet werden. Regelungen zum Störfall- und Krisenmanagement. Ergänzend dazu enthalten die Rahmenvorgaben In Unternehmensbereichen, in denen noch Rege- zum Umweltmanagement ausführlichere Regelungen zur lungen zum Umweltschutz fehlten, wurden mittlerweile umweltbezogenen Risikovorsorge und zum Notfallmelde- Richtlinien oder Bestimmungen erarbeitet und umgesetzt. wesen. So sollen die Unternehmensbereiche erhebliche So hat Rheinbraun 1998 eine unternehmensspezifische Gefahren und Risiken, die vom Betrieb der Anlagen aus- Umweltpolitik formuliert (> S. 54), bei der TESSAG als gehen oder beim Erbringen von Dienstleistungen auf- Nachfolgegesellschaft der Lahmeyer AG wurden eine um- treten können, ermitteln, erfassen und dokumentieren. fassende Umweltschutzorganisation aufgebaut und ein Entsprechendes gilt für die mit Altlasten verbundenen zentraler Umweltbeauftragter benannt (> S. 103), RWE Risiken. Umwelt hat 1999 eine Richtlinie zum Umwelt-, Qualitätsund Sicherheitsmanagement erlassen und die unter- O R G A N I S A T I O N D E S U M W E LT S C H U T Z E S I M R W E - K O N Z E R N Umweltkoordinator (verantwortliches Vorstandsmitglied) RWE AG Vorstand KonzernKrisenstab Stabsstelle Umweltschutz Koordinierungskreis Umweltschutz (der umweltschutzverantwortlichen/-koordinierenden Bereichsvorstände) Ständiger Stab (der Umweltschutzbeauftragten) Umweltschutzverantwortliche/-koordinierende Bereichsvorstände Energie Bergbau und Rohstoffe Mineralöl und Chemie Industriesysteme Umweltdienstleistungen HDM TESSAG NUKEM Bau Umweltschutzbeauftragte Unterstellung Zusammenarbeit Leitung 29 Die Gesellschaften müssen ■ ■ seitigung von Altlasten, für Prozessrisiken, zusätzliche in ihren Betrieben über geeignete Sicherheitseinrichtungen verfügen und diese regelmäßig überwachen, ■ ■ Investitionen und andere Vorsorgemaßnahmen verfügen, sicherheitsgerechte Organisationen und Arbeits- ■ einen ausreichenden Versicherungsschutz besitzen, abläufe definiert haben, ■ alle Aktivitäten und die korrekte Berichterstattung in Abstimmung mit den zuständigen Behörden darüber regelmäßig überprüfen und bei Bedarf wei- Maßnahmen für den Notfall und zum Katastrophenschutz festgelegt haben, ■ über erforderliche finanzielle Rückstellungen zur Be- die erforderlichen Notfall- und Katastrophenschutzmaßnahmen erproben, tere Maßnahmen einleiten, ■ erhebliche umweltrelevante Ereignisse umgehend an die Holding melden. U M W E LT M A N A G E M E N T I M K O N Z E R N 30 BERICHTS- UND INFORMATIONSSYSTEM dere für die Erstellung des alle zwei Jahre erscheinenden Im Intranet des RWE-Konzerns sind Informationen zum Konzernumweltberichts. Umweltmanagement unter dem Titel „Focus Umwelt” für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugänglich. Dazu ERFASSUNG DER STOFF- UND ENERGIESTRÖME gehören sämtliche Richtlinien, die Rahmenvorgaben zum Die Erfassung der umweltrelevanten Stoff- und Energie- Umweltmanagement sowie die Umweltleitlinien aller ströme in einem Input-Output-Kontenrahmen erfolgt Unternehmensbereiche. zusammen mit anderen UBIS-Inhalten auf das Jahr bezogen. Stichtag ist der 31. Dezember. Dieser Berichts- Um die Weiterentwicklung des Umweltschutzes zeitraum stimmt zwar nicht mit dem Geschäftsjahr von im Konzern darstellen und überprüfen zu können, hat RWE überein, ist aber im Umweltbereich Voraussetzung, RWE 1999 ein internes Umweltberichts- und Informa- um die öffentlich-rechtlichen Informationspflichten erfül- tionssystem (UBIS) eingerichtet. Es ist auf die Rahmen- len zu können. vorgaben zum Umweltmanagement abgestimmt und erfasst Angaben der Unternehmensbereiche zu: Die wesentlichen Daten zu den Stoff- und Ener- ■ Organisation des Umweltschutzes, gieströmen werden aus zwei Gründen nicht auf Konzern- ■ Umweltprogrammen mit Stand der Umsetzung, ebene aggregiert. Zum einen soll sich die Berichterstat- ■ Daten bezüglich der Stoff- und Energieströme tung vor allem an den Geschäftsprozessen ausrichten, um gemäß Input-Output-Kontenrahmen, die Stoff- und Energieströme mit den zugrunde liegenden ■ Umweltschutzaufwendungen, Tätigkeiten verknüpfen zu können. Zum anderen macht ■ Zertifizierung und Überwachung der Umwelt- die Vielzahl der internen Stoffströme eine einfache Addi- managementsysteme, tion unmöglich. Die Bilanzgrenzen wurden um die jeweili- umweltrelevanten Ereignissen und Störfällen. gen Unternehmensbereiche gezogen, so dass interne ■ Stoff- und Energieströme nicht berücksichtigt werden. Damit bietet UBIS auch die Informationsbasis für die Kommunikation mit der Öffentlichkeit, insbeson- BILDUNG UND DARSTELLUNG VON Dienstleister entwickelte SCC-Zertifikat (Sicherheits UMWELTKENNZAHLEN Certifikat Contraktoren), das für eine Überprüfung der Um die Entwicklung der Umweltleistung besser beurtei- Sicherheits- und Gesundheitsstandards steht. len zu können, haben wir für jeden Konzernbereich Kennzahlen für die wesentlichen Umweltaspekte ausgewählt. Extern begutachtete Standorte im RWE-Konzern Da es sich dabei hauptsächlich noch um absolute Kenn- 1998 1999 zahlen handelt, wurden sie in den Input-Output-Tabellen EMAS 5 6 der jeweiligen Unternehmensbereiche durch Hinterlegung ISO 14001 1 3 kenntlich gemacht, manche davon sind auch grafisch dar- Entsorgungsfachbetrieb 80 79* gestellt. SCC 4 7 * Ein Unternehmen aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden. Relative Kennzahlen, die Verbräuche oder Emissionen beispielsweise je Produkt darstellen, gibt es bisher AUFWENDUNGEN FÜR DEN UMWELTSCHUTZ nur wenige, da eine Berechnung differenzierteres Daten- Erfasst nach dem deutschen Umweltstatistikgesetz, material voraussetzt. Sie sind im Datenteil der Unterneh- haben die Führungsgesellschaften sowie die wesentlichen mensbereiche grafisch abgebildet. Beteiligungen von RWE im Geschäftsjahr 1998/1999 insgesamt 1,26 Milliarden Euro für den Umweltschutz auf- ZERTIFIZIERUNG UND ÜBERWACHUNG DER gewendet. Die Ausgaben setzen sich wie folgt zusammen. UMWELTMANAGEMENTSYSTEME ■ Luftreinhaltung: 41 Prozent Aufgrund der vielfältigen Geschäftsfelder des RWE- ■ Landschaftsschutz: 30 Prozent Konzerns und der großen Zahl rechtlich selbstständiger ■ Abfallentsorgung: 15 Prozent Unternehmen bleibt die Wahl geeigneter Maßnahmen den ■ Gewässerschutz: 13 Prozent Unternehmensbereichen überlassen. Im Unternehmens- ■ Lärmschutz: 1 Prozent bereich Mineralöl und Chemie ist bereits ein Werk nach DIN EN ISO 14001 zertifiziert, die übrigen Werke ARBEITSKREISE ZU UMWELTTHEMEN bereiten sich darauf vor. Nach EG-Öko-Audit-Verordnung Um aktuelle Entwicklungen aufzugreifen, ihre Bedeutung (EMAS) sind drei CONDEA Werke validiert. Bei RWE für den Konzern zu diskutieren und Vorschläge für das Umwelt steht die Zertifizierung gemäß der Entsorgungs- weitere Vorgehen zu entwickeln, werden je nach Bedarf fachbetriebeverordnung im Vordergrund, die in den Arbeitskreise gebildet. Darin sind nicht nur Mitarbeiter meisten Unternehmen auch schon durchgeführt wurde. der Holding, sondern auch jener Unternehmensbereiche Von den Standorten der Heidelberger Druckmaschinen vertreten, die mit der Fragestellung zu tun haben. Ein hatten bis Ende 1999 drei EMAS umgesetzt, einer davon Beispiel ist der Arbeitskreis „CO2 und Klima” im RWE- gleichzeitig auch die DIN EN ISO 14001. Die Unterneh- Konzern. Zu seinen Aufgaben gehören die Erarbeitung men der TESSAG setzen vor allem auf die DIN EN ISO von Grundlagen für eine CO2-Minderungsstrategie des 14001 und bauen derzeit entsprechende Management- Konzerns und die Koordination von Forschungs- und Ent- systeme auf. Bei HOCHTIEF verfügen dagegen zahl- wicklungsaktivitäten zum Klimaschutz. reiche Unternehmenseinheiten über das speziell für 31 STAT US UN D AUS B L I C K Nachhaltige Entwicklung im RWE-Konzern: ein kontinuierlicher Prozess. Im Umweltbericht 1998 hat RWE das Thema nachhaltige Entwicklung erstmalig aufgegriffen 32 und unter das Motto „Gesellschaftlich und global verantwortlich handeln“ gestellt. Diesem Leitsatz fühlen wir uns mehr denn je verpflichtet. Steigende Anforderungen an Klimaschutz, Als grundsätzliche Wettbewerbspotenziale haben Ressourceneffizienz sowie Transparenz der Herstellungs- wir definiert: effiziente und innovative Stromerzeugung, verfahren und der Umgang mit Anspruchsgruppen sind öko-intelligente Produkte und Dienstleistungen, Schließung zusätzliche Wettbewerbselemente geworden. Die zukünf- der Verwertungskreisläufe und Entwicklung neuer Dienst- tige Wertsteigerung unseres Konzerns hängt damit auch leistungen. Die Beteiligung und Qualifizierung unserer von der richtigen Positionierung in Bezug auf Umwelt- Mitarbeiter sowie der internationale Know-how-Transfer schutz und soziale Fragen ab. Diese Überlegungen gelten sind aus unserer Sicht als verantwortlich denkender uneingeschränkt auch für diejenigen Unternehmens- Konzern weitere Voraussetzungen für einen langfristigen bereiche, die nicht mehr zum Kern des neu strukturierten Unternehmenserfolg. Wir haben diese Prioritäten in Konzerns gehören und als Finanzbeteiligungen geführt unsere Konzernleitlinien aufgenommen. Sie bilden den werden. Rahmen für die operativ tätigen Unternehmensbereiche und sollen dort wie auch in der Holding selbst eine nachhaltige Entwicklung vorantreiben. Dass wir damit 33 auf dem richtigen Weg sind, zeigt die Aufnahme des RWE- stellt der jährlich erscheinende Geschäftsbericht des Konzerns in den Dow Jones Sustainability Index 1998, RWE-Konzerns dar (> zu bestellen bei RWE AG). Über der die 200 weltweit größten nachhaltig wirtschaftenden soziale Aspekte wie Mitarbeiterstruktur und -entwick- Unternehmen umfasst (> www.sustainability-index.com). lung, Aus- und Weiterbildung, Mitarbeiterbeteiligung sowie Arbeitssicherheit informiert der jährlich erschei- Mit dem zweiten Umweltbericht des RWE-Kon- nende Personalbericht des RWE-Konzerns (> zu bestellen zerns legen wir eine aktualisierte systematische Übersicht bei RWE AG). Was wir noch nicht leisten können, ist eine zum Umweltschutz im gesamten Konzern vor. Dabei integrierte Betrachtung der umweltbezogenen, sozialen haben wir besonders darauf geachtet, die Entwicklung und wirtschaftlichen Dimensionen unserer Aktivitäten, in der wesentlichen Umweltaspekte aufzuzeigen. Die wirt- der Zusammenhänge und Wechselwirkungen untersucht schaftlichen und finanziellen Aspekte unserer Tätigkeit und die Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf eine www.sustainability-index.com U M W E LT P R O G R A M M FRIST UMSETZUNG KOMMENTAR Gestaltung der Rahmenbedingungen Entwicklung von Rahmenvorgaben für die Anforderungen an 6/1999 die Umweltmanagementsysteme der Konzerngesellschaften ■ Umsetzung der Rahmenvorgaben in den Konzern6/2000 gesellschaften ■ Einführung eines konzernweiten Berichtssystems zu den 6/1999 Umweltaspekten und dem Stand des Umweltmanagements ■ ■ Ausbau des Erfahrungsaustauschs zum Umweltmanagement Anpassung des Umweltmanagements an die veränderten Konzernstrukturen ■ Anpassung der externen Berichterstattung an internationale Standards (z.B. Global Reporting Initiative) ■ erreicht erreicht erreicht kontinuierlich 6/2001 EDV-gestütztes Umweltberichterstattungs- und Informationssystem (UBIS) Transferseminare zu den Themen Umweltmanagement und Nachhaltigkeit durchgeführt, Themenblock Umweltschutz im RWEIntranet realisiert einschließlich UBIS 6/2002 Weiterentwicklung des Umweltschutzes Fortschreibung der Maßnahmen zum Erreichen der für den RWE-Konzern relevanten nationalen und internationalen Umweltziele zu – Klimaschutz, insbesondere Verringerung der CO2-Emissionen – Schutz der Atmosphäre – Boden- und Gewässerschutz – Natur- und Landschaftsschutz – Ressourcenschonung und Abfallvermeidung ■ Strukturierte Abfrage zum Stand der Umsetzung ■ Mitwirkung bei nationalen und internationalen Forschungsprojekten zum Klimaschutz ■ 34 jährlich zum 31.12. ab 1/2001 kontinuierlich > S. 17 „Wissenschaftliche Projekte” Umsetzung nachhaltiger Entwicklung in den Geschäftsprozessen Ermittlung der wesentlichen Handlungsfelder für nachhaltiges Wirtschaften ■ Ergänzung der Umweltleitlinien um Vorgaben zum nachhaltigen Wirtschaften ■ Konzept zur systematischen Einbindung nachhaltiger Entwicklung in die Geschäftsprozesse ■ Verbesserung der Erfassung und Zuordnung von Umweltschutzkosten ■ Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus bei Planung und Entwurf unserer Produkte und Dienstleistungen ■ Erprobung neuer Instrumente zur globalen Reduktion von Treibhausgasen (Zertifikatehandel, Joint Implementation, Clean Development Mechanism) ■ Identifikation und Bewertung von Energieeinsparpotenzialen in den Betrieben sowie bei Transport und Logistik ■ Erhöhung des Wirkungsgrads bei der Braunkohlenverstromung durch Einführung der Braunkohlekraftwerke mit optimierter Anlagentechnik (BoA) ■ Diversifizierung des Kraftwerksportfolios durch – Expansion in den Markt für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen – Ausbau der alternativen Energien ■ Erprobung des Einsatzes der Brennstoffzelle mit nachgeschalteter Kleinturbine ■ Ausbau innovativer Dienstleistungen für unsere Kunden wie – Energiemanagement – Energiecontrolling, Anlagenüberwachung ■ 3/1999 erreicht 6/2000 erreicht 12/2002 12/2001 6/2002 12/2002 > S. 8/9 „Engagement für den Klimaschutz” 6/2001 6/2002 Kraftwerk im Bau kontinuierlich kontinuierlich kontinuierlich Prototypeanlage im Bau > S. 48 „Brennstoffzellentechnologie” nachhaltige Entwicklung gesamthaft dargestellt werden. Der Umweltbericht zeigt, dass bei den wesent- Als ersten Schritt in diese Richtung haben wir für jedes lichen umweltpolitischen Zielsetzungen Klimaschutz, unserer sieben Handlungsfelder eine Fallstudie aus- Schutz der Atmosphäre, Boden und Gewässerschutz, gearbeitet. Die dabei gesammelten Erfahrungen werden Natur- und Landschaftsschutz sowie Ressourcenschonung wir Schritt für Schritt auf den gesamten Konzern und Abfallvermeidung deutliche Fortschritte erzielt oder übertragen. Wir halten dies für den besten Weg, um das zumindest entscheidende Maßnahmen eingeleitet werden Bewusstsein für Nachhaltigkeit in unserem Konzern zu konnten. In Zukunft werden wir neben den produktions- entwickeln. bezogenen Fragen des Umweltschutzes verstärkt die Umweltaspekte des gesamten Lebenszyklus unserer Darauf aufbauend werden wir eine Strategie er- Produkte betrachten müssen. Hierzu und zur weiteren arbeiten, wie das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung Verbesserung unserer Umweltleistungen haben sich alle im Konzern umgesetzt werden kann. Für die Zukunft Unternehmensbereiche konkrete Ziele gesetzt und wollen wir unter Einbeziehung der für unseren Konzern Maßnahmen benannt. bedeutenden umweltpolitischen Ziele Messgrößen für Nachhaltigkeit schaffen, anhand derer wir unsere Fortschritte überprüfen und unsere Strategie zielgerichtet verfolgen können – ein Vorhaben, das im übergreifenden Programm des RWE-Konzerns enthalten ist. Was in den vergangenen zwei Jahren geleistet wurde, zeigt der Statusreport zum Umweltprogramm des RWE-Konzerns. Besonders hervorzuheben ist hier die Einrichtung eines konzernweiten Umweltberichts- und Informationssystems sowie der Ausbau des internen Erfahrungsaustauschs zu den Themen Umweltmanagement und Nachhaltigkeit. 35 UNT ER NE H M E N S B ER E I C H ENERGIE Weiterentwicklung durch Innovation. Geschäftsfeld des Konzernbereichs Energie ist die Versorgung mit Strom sowie mit Gas, 36 Wasser, Fern- und Prozesswärme. Den größten Teil davon stellt die RWE Energie AG bereit. Dazu betreibt das Unternehmen, bei dem über 17.000 Mitarbeiter beschäftigt sind, eine Reihe von Kraftwerken verschiedener Art, ein großräumiges Hochspannungsnetz sowie die dazugehörigen Stromverteilungsanlagen. 1 Braunkohle 48,7 % 2 Kernenergie 21,9 % 3 Steinkohle 20,3 % 4 Gas 4,3 % 5 Wasser 4,3 % 6 Erneuerbare Energien 0,2 % 7 Sonstige 0,3 % 2 Beiträge der einzelnen Primärenergieträger zum Gesamtstromaufkommen 1 3 1998/99 der RWE Energie 5 4 7 6 37 In jüngster Zeit hat sich das Aufgabenfeld um sind im Internet erhältlich (> www.strom.de). Darüber energienahe Dienstleistungen erweitert. Dazu gehören hinaus beteiligt sich RWE Energie an Versorgungs- Energiecontrolling für Industriekunden sowie Planung, unternehmen und Projekten im Ausland. Bau und Betrieb von Wärme- und Kälteerzeugungsanlagen. RWE Energie ist außerdem an verschiedenen Von besonderer Umweltrelevanz ist der Betrieb Versorgungsunternehmen beteiligt. Die drei größten fossil befeuerter Kraftwerke (Braunkohle, Steinkohle, Mehrheitsbeteiligungen in Deutschland sind envia Energie Gas und Heizöl), eines Müllheizkraftwerks sowie von Sachsen Brandenburg AG, Lech-Elektrizitätswerke AG Kernkraftwerken. Der Kraftwerkpark (eigene und und Main-Kraftwerke AG, die zusammen rund 6.000 Vertragskraftwerke) mit einer Gesamtleistung von rund Mitarbeiter beschäftigen. Umfangreiche Informationen 26.000 Megawatt (MW) umfasst zudem eine größere zum Strommarkt und zur Energiepolitik in Deutschland Anzahl an Wasserkraftwerken, etliche Windkraft- und www.strom.de UNT ER NE H M E N S B ER E I C H ENERGIE 38 Fotovoltaikanlagen sowie Wasserkraftanlagen geringerer elektrischen Anlagen gehen außerdem elektrische und Leistung, die teilweise mit den Erlösen aus dem Umwelt- magnetische Felder aus (> ausführliche Informationen tarif finanziert wurden (> www.umweltplus.de). Zu den im Internet unter www.femu.rwth-aachen.de). Die von umweltrelevanten Anlagen des Unternehmens gehören der Verordnung über elektromagnetische Felder auch die Übertragungs- und Verteilungsnetze für Strom, (26. BImSchV) festgelegten Grenzwerte werden bei Fernwärme, Gas und Wasser. Für die Errichtung und allen Anlagen eingehalten. den Betrieb der Anlagen mussten verschiedenste Genehmigungen eingeholt werden: So sind beispielsweise Die RWE Energie AG beteiligt sich an der Selbst- die Kernkraftwerke nach Atomgesetz, alle fossil befeuer- verpflichtung des Verbands der Deutschen Elektrizitäts- ten Kraftwerke und Umspannungsanlagen mit mehr als wirtschaft (VDEW) zur CO2-Minderung, die bis 2015 220 Kilovolt Oberspannung nach Bundes-Immissions- eine Reduktion der CO2-Emissionen der Energiewirt- schutzgesetz (BImSchG) und die Wasserkraftwerke nach schaft um rund zwölf Prozent vorsieht. Über den Verband Wasserhaushaltsrecht genehmigt. der Bayerischen Elektrizitätswirtschaft sind die LechElektrizitätswerke Mitglied beim Umweltpakt Bayern. Wesentliche Umweltauswirkungen der Strom- Die Main-Kraftwerke beteiligen sich über die hessische und Wärmeerzeugung sind Emissionen in die Luft, Landesgruppe des VDEW an der im Mai 2000 gegründe- insbesondere Schwefeldioxid (SO2), Stickoxide (NOx), ten Unweltallianz Hessen. Staub, Kohlendioxid (CO2), Wasserdampf, Wärme und Lärm. Weitere Aspekte sind neben dem Abfallauf- UMWELTMANAGEMENT kommen auch die Belastung von Gewässern, die Be- Die Umweltleitlinien des RWE-Konzerns sind fester Be- einträchtigung von Landschaft und Natur durch den standteil des Unternehmensleitbilds der RWE Energie. Um Verbrauch oder die Nutzung von Flächen sowie Trans- alle Einheiten und Funktionsträger mit umweltrelevanten port und Lagerung radioaktiver Abfälle. Von den Aufgaben einzubeziehen, wurde im August 1994 mit der www.umweltplus.de www.femu.rwth-aachen.de STANDORTE DER KRAFTWERKE UND ANLAGEN 12 Hamburg Bremen 9 Berlin Hannover 6 3 4 13 15 Leipzig Essen 10 2 1 2 3 2 2 4 1 4 5 16 2 8 1 Frankfurt 1 39 14 1 3 7 11 Stuttgart 3 München 4 6 5 Nettoleistung in Megawatt (MW) 14 Dettingen 97 4 Schluchseewerk (50%)* 1 Niederaußem 2.650 15 Karnap 37 5 Kaunertal (TIWAG) 2 Frimmersdorf 2.151 16 Weisweiler MHKW 31 6 Albbruck-Dogern (Radag/77%)* 80 3 Neurath 2.106 17 Voerde (25 %)* Konventionelle Kraftwerke 4 Goldenberg 171 5 Weisweiler 2.093 6 Ibbenbüren (76%)* 709 7 Ensdorf 273 8 Hoechst 108 9 Meppen 610 Kernkraftwerke Windkraftanlagen 1 Kirf 1,50 2.407 2 Grevenbroich 0,60 2 Mühlheim-Kärlich 1.219 3 Stemwede 1,60 3 Gundremmingen (75%)* 2.572 4 Sechtem 0,60 4 Emsland (12,5%)* 1.290 580 Wasserkraftwerke 11 Ludwigshafen 396 1 Betrieb Herdecke 12 Rostock (24,6%)* 509 2 Betrieb Bernkastel 1.344 360 1 Biblis 10 Huckingen 13 Scholven (50%)* 1.288 1.730 3 SEO Vianden Fotovoltaikanlagen 1 Kobern-Gondorf 0,34 187 2 Neurather See 0,36 253 3 Kleinanlagen Umwelttarif 1,00 1.096 *) Beteiligung der RWE Energie UNT ER NE H M E N S B ER E I C H ENERGIE 40 Umweltschutzrichtlinie eine umfassende Organisation in Da die Erfahrung und das Wissen möglichst vieler Kraft gesetzt. Diese Richtlinie wurde im März 2000 novel- Mitarbeiter genutzt werden sollen, ist der Umweltschutz liert, um Änderungen der Rechtsvorschriften sowie der nicht nur bei RWE Energie Teil des betrieblichen Vor- Unternehmensstruktur Rechnung zu tragen. Im Vorstand ist schlagswesens. Auch die Lech-Elektrizitätswerke und je ein Mitglied mit besonderer Verantwortung für den Um- envia Energie Sachsen Brandenburg honorieren realisier- weltschutz in den Kraftwerken sowie im Netzbereich benannt. bare Ideen mit einer angemessenen Prämie. Bei den Main-Kraftwerken gibt es für Vorschläge zum Umwelt- Die Lech-Elektrizitätswerke, die sich 2000 nach schutz und zur Arbeitssicherheit sogar Extrapunkte. Um DIN EN ISO 14001 zertifizieren lassen wollen, und die einen Erfahrungsaustausch zwischen den Umweltschutz- Main-Kraftwerke haben Abläufe und Aufgaben des betrieb- beauftragten und -koordinatoren zu ermöglichen, haben lichen Umweltschutzes durch Organisationshandbücher alle Unternehmen Arbeitskreise eingerichtet. Bei RWE geregelt. Die envia Energie Sachsen Brandenburg hat eine Energie treffen sich zudem alle Personen, die in der Anweisung zur Organisation erlassen. Bei der RWE Energie Hauptverwaltung schwerpunktmäßig mit Umweltauf- AG wird die Ablauforganisation durch das Leistungs- gaben befasst sind, regelmäßig zu einem „Umweltschutz- einheiten- und Umweltschutzhandbuch (für die fossil be- gespräch”. Eine eigene Arbeitsgruppe behandelt die Be- feuerten Kraftwerke sowie die regenerativen Stromerzeu- reiche Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umwelt- gungsanlagen), das Organisationshandbuch (für Kernkraft- schutz sowie Aspekte des Strahlenschutzes für die werke) und das Kapitel „Umweltschutz” des Baustellen- Beschäftigten. handbuchs dokumentiert. Im Netzbereich sind zu den wichtigen Umweltfragen ausführliche Anweisungen ergangen. Insgesamt kümmern sich an verschiedenen Standorten des Unternehmens rund 120 Umweltschutzbeauftragte und -koordinatoren um die Bereiche Immissions- und Gewässerschutz, Abfallentsorgung, Gefahrgut, Störfall-, Strahlen-, Natur-, Landschafts- und Bodenschutz. O R G A N I S A T I O N D E S U M W E LT S C H U T Z E S B E I R W E E N E R G I E A G Umweltschutzverantwortliche Vorstände Vorstand Übergeordnete Umweltschutzüberwachende Umweltschutzbevollmächtigte für: • Planung • Errichtung • Betrieb • Stilllegung Zentraler Umweltschutzbeauftragter Zentraler Gefahrgutbeauftragter Umweltschutzbeauftragte für Immissionsschutz, Störfallschutz, Abfall, Gewässerschutz, Bodenschutz, Natur- und Landschaftsschutz Umweltschutzbeauftragte für Gefahrgut Betriebsbeauftragte* Betriebsbeauftragter für Gefahrgut Umweltschutzkoordinator* Weisung übergeordnete Umweltschutzüberwachung Koordinierung, Beratung, Information, Unterstützung, Überwachung 41 * für Immissionsschutz, Störfallschutz, Abfall und Gewässerschutz AUS- UND WEITERBILDUNG Störfallpläne sowie die Einrichtung eines Krisenstabs. Da Umweltschutz nicht nur fester Bestandteil der Aus- Zusätzliche organisatorische Vorgaben sind im Umwelt- bildung, sondern auch der Weiterbildung ist, finden bei schutzhandbuch festgelegt. Nicht zuletzt sind alle im RWE Energie – zusätzlich zu den gesetzlich geforderten Betrieb verwendeten Gefahrstoffe entsprechend ihrem – folgende Schulungen statt: Gefährdungspotenzial gekennzeichnet und in einer Daten- ■ im Rahmen des innerbetrieblichen bank (ISUS) mit Anweisungen für den Umgang Bildungsprogramms zu allen Umweltschutzthemen, aufgeführt. ■ Spezialseminare zu aktuellen Themen, ■ Behandlung von Umweltfragen in betrieblichen ARBEITSSICHERHEIT Routinebesprechungen, Das Arbeitsschutzgesetz von 1996 hat RWE Energie Kraftwerker-Lehrgänge. weitgehend umgesetzt und baut derzeit ein entsprechen- ■ des Managementsystem auf. Die grundsätzlichen RISIKOMANAGEMENT organisatorischen Vorgaben dazu wurden in der Arbeits- Zur Risikovorsorge der RWE Energie gehört die regel- schutzrichtlinie festgelegt. Regelmäßige Weiterbildung mäßige Überprüfung der umweltbezogenen Aufbau- und der Führungskräfte und spezielle Schulungen sollen die Ablauforganisation. Audits kontrollieren auch, ob die Mitarbeiter in Sachen Arbeitssicherheit und Gesundheits- gesetzlichen und unternehmensinternen Regelungen ein- schutz fit machen. Die Quote aller meldepflichtigen Un- gehalten werden. Weitere Vorkehrungen sind Betriebs- fälle einschließlich Wege- und Sportunfälle lag 1998/99 feuerwehren, Löschwasserrückhaltesysteme, Alarm- und bei 29,9 Unfällen je 1.000 Mitarbeiter. UNT ER NE H M E N S B ER E I C H ENERGIE 42 BESCHAFFUNG UND LOGISTIK Damit die Transporte möglichst umweltverträg- Damit ökologische Kriterien bereits bei der Beschaffung lich verlaufen, verfügen fast alle Kraftwerke und großen berücksichtigt werden, stimmen die Mitarbeiter des Ein- Betriebsstätten über eigene Gleisanschlüsse. Die Förder- kaufs den Einsatz umweltverträglicher Produkte mit den bänder zur Belieferung der Kraftwerke mit Braunkohle Technikern ab. Außerdem können sie sich an den umwelt- sowie zum Abtransport der Aschen sind mit Einrichtun- bezogenen Einkaufsrichtlinien orientieren, die in einem gen ausgestattet, die Staub- und Lärmemissionen gering Handbuch eigens festgelegt sind. Bei der Beauftragung halten. Für die eigenen Fahrzeuge gilt ebenfalls, dass sie von Lieferanten und Dienstleistern kommen die in den möglichst emissions- und lärmarm sein sollen, wozu eine Verträgen enthaltenen Umweltschutzklauseln zum Tra- regelmäßige Wartung und Überprüfung beiträgt. gen. Für Aufträge zur Abfallentsorgung gelten die allgemeinen Entsorgungsbedingungen von RWE Energie. UMWELTSCHUTZMASSNAHMEN RWE Energie hat in den vergangenen Jahren umfangreiGemeinsam mit den Lieferanten hat RWE che Maßnahmen realisiert, um die mit der Stromerzeu- Energie in den vergangenen Jahren Beschichtungssysteme gung verbundenen Umweltbelastungen zu reduzieren und auf Wasserbasis entwickelt und geprüft. 1998 wurde die den Umgang mit Ressourcen schonender zu gestalten. erste Maststrecke von Brauweiler ins Kraftwerk Goldenberg mit dem neuen Mittel gestrichen, um Anwendungs- Immissionsschutz: An allen Kohlekraftwerken sind fähigkeit, Langzeitverhalten und Korrosionsbeständigkeit Rauchgasentschwefelungsanlagen installiert, um die zu testen. Parallel dazu wurden 1999 die ersten Trans- Schwefeldioxidemissionen zu senken. Im Schnitt liegen sie formatoren mit wasserbasierenden Korrosionsschutz- um mehr als 90 Prozent niedriger als 1983. Die Stickoxid- beschichtungen in Betrieb genommen. emissionen sanken im gleichen Zeitraum durch verschiedene Maßnahmen um mehr als 70 Prozent. Umfangreiche Untersuchungen haben in den vergangenen zwei Jahren ergeben, dass der Einsatz von Adipinsäure als Additiv dazu beiträgt, den Wirkungsgrad von Rauchgasentschwefelungs- IM BLICKPUNKT DIE VEW AG Am 4. Mai 2000 haben die Aufsichtsräte von RWE und VEW beschlossen, die Unternehmen zu verschmelzen. Kerngeschäft der VEW AG ist die Energieerzeugung, die einen Anteil am Gesamtumsatz von über 68 Prozent ausmacht. Weitere Geschäftsbereiche sind Ferngas, Entsorgung und Immobilien. Seinen Ursprung hat das Dortmunder Unternehmen in einem Zusammenschluss von drei westfälischen Elektrizitätswerken. Die Stromerzeugung wird heute von der Tochtergesellschaft VEW Energie AG geführt, die rund 4.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Zum Unternehmen gehören fünf eigene Kraftwerke, drei Kraftwerksbeteiligungen und 13 Wasserkraftwerke. Bei einer installierten Leistung von 6.454 MW erfolgt die Stromerzeugung zu 60 Prozent aus Steinkohle. 26 Prozent entfallen auf Kernenergie und sechs Prozent auf Erdgas. Wasserkraft und Sonstige machen acht Prozent aus. 1996 hat die VEW Energie Leitlinien zum Umweltschutz verabschiedet und ein Umweltmanagementsystem aufgebaut. Seinen ersten Umweltbericht mit Daten zu den Stoff- und Energieströmen sowie spezifischen Umweltkennzahlen legte das Unternehmen 1997 vor. Ein Folgebericht erschien 1999. Mit dem bereits 1991 im Dortmunder Westfalenpark errichteten Sonnenenergie-Forum bietet VEW Energie Besuchern die Möglichkeit, erneuerbare Energien kennen zu lernen. Das Forum vermittelt naturwissenschaftliche Zusammenhänge, gibt technische Tipps, Informationen zum Energiesparen und praktische Anwendungshilfen. Weitere Informationen zum Unternehmen sowie den aktuellen Umweltbericht als Download gibt es im Internet (> www.vew.de). www.vew.de 43 anlagen zu erhöhen. Wie dieses Potenzial zu nutzen ist, soll konnte den Wirkungsgrad im Durchschnitt um über einen noch 2000 entschieden werden. Schließlich wurde im ver- Prozentpunkt steigern und den jährlichen CO2-Ausstoß gangenen Jahr auch das letzte der Braunkohlenkraftwerke damit rein rechnerisch um rund zwei Millionen Tonnen an das Emissionsfernüberwachungssystem (EFÜ) der Be- senken. Einen Schritt weiter geht RWE Energie mit der hörden angeschlossen (> www.lua.nrw.de). Beispiele für Errichtung eines Kraftwerks der nächsten Generation in Beiträge zum Immissionsschutz im Ausland sind die Nach- Niederaußem. Der Braunkohlenblock mit optimierter rüstung des Braunkohlenkraftwerks Matra in Ungarn sowie Anlagentechnik (BoA) besitzt einen Wirkungsgrad von die Fertigstellung des Kohlenkraftwerks Plomin 2 in über 43 Prozent und ersetzt Altanlagen mit Wirkungs- Kroatien. Die Umweltschutzanlagen dieser Kraftwerke graden von rund 31 Prozent (> „Kurzbeschreibung entsprechen deutschen Standards. Kraftwerk Niederaußem BoA-Block K” kann bei RWE Energie AG bestellt werden). Unter dem Titel Energieeffizienz: Zur Senkung der CO2-Emis- „Kohlekraftwerke der Zukunft – sauber und wirt- sionen, die bei der Verbrennung fossiler Energieträger schaftlich” ist im Internet ein Download verfügbar zwangsläufig entstehen, ist eine Verbesserung des Wir- (> www.energielinks.de). kungsgrads der Kraftwerke die wirksamste Maßnahme. Denn je mehr Strom auf der Basis einer Primärenergie- Über Kraft-Wärme-Kopplung stellt RWE Energie einheit erzeugt wird, desto geringer ist der spezifische seinen Kunden Wärmeenergie aus vorhandenen sowie aus CO2-Ausstoß und auch der Ressourcenverbrauch. Das neuen Kraftwerken als Fernwärme und Prozessdampf 1997 abgeschlossene Optimierungsprogramm (Retrofit) bereit. Insbesondere der Ersatz von Altanlagen bei den www.lua.nrw.de www.energielinks.de UNT ER NE H M E N S B ER E I C H ENERGIE 44 Kunden durch moderne erdgasbefeuerte Anlagen führt zu den bisher mehr als 50 Millionen DM investiert. Hier ging deutlich niedrigeren Emissionen aufgrund sehr hoher es darum, die Einrichtungen zum Auffangen störungs- realisierbarer Energienutzungsgrade. Ein Beispiel bedingter Ölleckagen zu ertüchtigen. gelungener Zusammenarbeit in diesem Bereich ist die Kooperation mit der Bayer AG in Dormagen. Dort errich- Natur- und Landschaftsschutz: Die Unterhaltung tet RWE Energie derzeit eine Anlage mit einer Leistung von Trassen und Hochspannungsleitungen richtet sich nach von 570 MW. Weitere Beispiele sind die GuD-Projekte an langfristig angelegten Pflegeplänen. Darin sind Art, Umfang den BASF-Standorten Ludwigshafen, Antwerpen (Belgi- und zeitliche Abfolge der Maßnahmen beschrieben, die en) und Tarragona (Spanien). Bereits den Betrieb auf- nach ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten genommen haben unter anderem die im Rüsselsheimer optimiert werden. Bisher liegen für rund 30 Prozent der Opel-Werk installierte Anlage mit 112 MW sowie das walddurchquerenden Trassen solche Pläne vor, bis 2004 Heizkraftwerk für die Produktionsstätte ŠKODA AUTO sollen für alle derartigen Trassen Pflegepläne erstellt sein. in der tschechischen Republik, das von den Behörden als Klimaschutz-Pilotprojekt anerkannt worden ist. Allein Abfallreduzierung: Um das Abfallaufkommen zu durch dieses Vorhaben kann der CO2-Ausstoß um minimieren und durch interne oder externe Verwertung 272.000 Tonnen pro Jahr reduziert werden. Das sind Ressourcen zu schonen, dient beispielsweise der Kalk aus 34 Prozent weniger als die vorherige Anlage emittierte. der Wasseraufbereitung als Einsatzstoff in den Rauchgasentschwefelungsanlagen, als Zusatzstoff bei der Glas- Gewässerschutz: Dem vorbeugenden Gewässer- herstellung und als Düngemittel in der Landwirtschaft. schutz dienten umfassende Untersuchungsprogramme an Aschen und Schlacke aus den Steinkohlekraftwerken allen unterirdischen Abwasserrohrleitungen der Umspann- gehen als Rohstoffe in Baumaterialien ein, jene aus den anlagen und der Kraftwerke. Die notwendigen Sanie- Braunkohlenkraftwerken gelangen zur Verfüllung in die rungsmaßnahmen sind weitgehend erfolgt und werden im Tagebaue. Die Verwertungsquote für Aschen beträgt Jahr 2001 völlig abgeschlossen sein. Für Maßnahmen an damit fast 100 Prozent. Den bei der Rauchgaswäsche den Transformatorenstationen des Verteilungsnetzes wur- anfallenden Gips verwenden Baumaterialhersteller als IM BLICKPUNKT W Ä R M E GE F Ü H RT E G A S - UN D D A MP F T UR B I NE N A N L A GE N Ziel: > 60% Turbineneintrittstemperatur: + 1,2 Verdichterwirkungsgrad: + 0,3 Dampfturbine: + 0,1 Turbinenwirkungsgrad: + 0,4 Aktuell: < 58% Wasser-DampfKreislauf: + 0,4 Stand 1998 Potenzial zur weiteren Steigerung des Nettowirkungsgrads von GuD-Kraftwerken Eine der Techniken, denen im Wettbewerb auf den Strommärkten auch unter Umweltgesichtspunkten eine wachsende Bedeutung zukommt, sind Gas- und Dampfturbinenkraftwerke (kurz GuD-Kraftwerke). Sie koppeln Gas- und Dampfturbinen miteinander, um den Wirkungsgrad zu steigern, und werden in der Regel mit Erdgas betrieben. Wenn sich der Niedertemperaturdampf noch zusätzlich mittels Kraft-Wärme-Kopplung verwerten lässt, erreicht man besonders hohe Nutzungsgrade von bis zu 87 Prozent. Solche Anlagen lassen sich insbesondere dann wirtschaftlich betreiben, wenn – wie bei Anlagen der chemischen Industrie – ein weitgehend konstanter Wärmebedarf besteht. RWE Energie hat bei mehreren Industriekunden Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen errichtet und versorgt Werke bedarfsgerecht mit Prozessdampf. Den gleichzeitig erzeugten Strom nehmen die Werke teilweise selbst ab oder speisen ihn in das RWE-Verbundnetz ein. Umgekehrt wird auch ein Mehrbedarf an Strom über das Verbundnetz ausgeglichen. Rohstoff. Für etliche weitere Abfälle wurden Verwer- KOMMUNIKATION tungsmöglichkeiten erschlossen, entsprechende Maßnah- Ausführliche Informationen zum Angebot von Avanza men sind in den Abfallwirtschaftskonzepten der Kraft- Ökostrom erhalten alle Interessierten über das Internet werks- und Netzbetriebe festgelegt. (> www.avanzastrom.de). Die Mitarbeiter von RWE Energie werden über Umweltschutzbelange durch die Vogelschutz: Im Netzbereich konnte RWE Ener- Unternehmenszeitschrift „Verbund”, Standortzeitungen gie das 1990 begonnene Programm zur vogelfreundlichen und andere Publikationen der einzelnen Betriebe Gestaltung des Mittelspannungsnetzes abschließen. Dazu informiert. Für die Anwohner der Standorte und interes- wurden 37.000 Kilometer Leitungstrassen untersucht sierte Gruppen veranstalten die Kraftwerke regelmäßig und rund 8.000 Masten umgerüstet. Insgesamt wurden Tage der offenen Tür und bieten Besichtigungen an. rund sieben Millionen DM investiert, um die Vögel vor dem Tod durch Stromschlag zu bewahren. Für die Hoch- Um den Austausch zu Umweltfragen über Unter- spannungsleitungen wurden im Rahmen eines Forschungs- nehmensgrenzen hinweg zu pflegen, arbeiten Vertreter programms ebenfalls wirksame Vogelschutzmaßnahmen von RWE Energie in zahlreichen Gremien der Branche, entwickelt. im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und beim Deutschen Industrie- und Handelstag (DIHT) mit. www.avanzastrom.de 45 UNT ER NE H M E N S B ER E I C H ENERGIE 46 Zur ständigen Verbesserung der Kraftwerkstechnik RWE Energie und der envia Energie Sachsen Branden- kooperiert das Unternehmen bei Forschungs- und Ent- burg (> Bestellungen an: RWE Energie AG, Unter- wicklungsprojekten mit Anlagenherstellern und Forschungs- nehmenskommunikation). instituten. Um die Weiterentwicklung der Kraftwerkstechnik durch die Wissenschaft zu fördern, unterstützt Gesellschaftliches und ökologisches Engagement RWE Energie den Bau eines neuen Labors an der bezeugen auch die Spenden- und Sponsoringmaßnahmen: Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Schwerpunkt von RWE Energie ist hier das Engagement Aachen mit über sieben Millionen DM. Zu den Zielen des für klassische Musik durch Nachwuchsförderung und Instituts gehört die Verbesserung der Energieumwand- Konzertveranstaltungen in der Region sowie an auslän- lung beim Einsatz von Gas, Öl und Kohle. Eine intensive dischen Standorten. Gleichzeitig unterstützte das Unter- Zusammenarbeit hat sich in den vergangenen Jahren auch nehmen 1999 eine Ausstellung der Naturschutzvereine mit Natur- und Vogelschutzverbänden ergeben. des Bergischen Lands zum Thema Artenschutz; der bayerische Landesbund für Vogelschutz erhielt eine SOZIALE ASPEKTE Spende der Lech-Elektrizitätswerke. Bereits seit länge- Damit sie Beruf und Familie besser verbinden können, rem engagiert sich RWE Energie für die internationale bietet das Unternehmen seinen Mitarbeiterinnen und Mit- Kinderhilfsorganisation UNICEF. arbeitern flexible Arbeitszeitmodelle, Teilzeitarbeit sowie bis zu vier Jahre Erziehungsurlaub. Die Schwerbehindertenquote betrug bei RWE Energie für das Jahr 1998/99 rund 4,4 Prozent und lag damit leicht unter dem Vorjahreswert. Insgesamt beschäftigte das Unternehmen in diesem Zeitraum 818 Schwerbehinderte. Über weitere Aspekte informieren die jährlichen Sozialberichte der IM BLICKPUNKT ENERGIEKONSENS Im Juni 2000 führten die 1992 begonnenen und mehrfach unterbrochenen Energiekonsensgespräche zu einem Kompromiss zwischen Bundesregierung und den Kernkraftwerke betreibenden Energieversorgungsunternehmen über die weitere Nutzung der Kernenergie in Deutschland. Wesentliche Inhalte der Vereinbarung, die durch eine Atomgesetz-Novelle umgesetzt werden soll, sind die noch verbleibenden Strommengen, die von den Kernkraftwerken bis zu ihrer Stilllegung produziert werden können, sowie Regelungen zur Entsorgung und Zwischenlagerung der abgebrannten Brennelemente. Mit dem erzielten Konsens zwischen Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen sind Rahmenbedingungen geschaffen worden, die den Betrieb der Kernkraftwerke zukünftig ohne politisch motivierte Störungen ermöglichen. Für die einzelnen Anlagen wurden Strommengen festgelegt, die noch erzeugt werden können. Diese Mengen sind grundsätzlich von einem Kraftwerk auf ein anderes übertragbar, was den Unternehmen die für eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung der Kraftwerke notwendige Flexibiliät bewahrt. Für alle deutschen Kernkraftwerke zusammen – einschließlich des RWE-Kraftwerks Mülheim-Kärlich – beträgt die vereinbarte Menge 2.623,30 Terawattstunden. Der Berechnung liegt eine Regelbetriebsdauer von 32 Jahren mit einem hohen Auslastungsgrad zugrunde. RWE erhält für den Verzicht auf die Wiederinbetriebnahme des Kraftwerks Mülheim-Kärlich ein auf andere Anlagen des Konzerns zu übertragendes Kontingent von 107,25 Terawattstunden. Ein Datum, ab dem die einzelnen Anlagen stillgelegt werden, wurde nicht festgelegt. Nachdem eine Aufbereitung der Brennelemente politisch nicht mehr erwünscht beziehungsweise bis zum 1. Juli 2005 befristet wird und die Anzahl der Transporte von abgebrannten Brennelementen in die französischen und britischen Wiederaufbereitungsanlagen sowie in die zentralen Zwischenlager in Ahaus und in Gorleben reduziert werden soll, verpflichten sich die Betreiber an allen KKW-Standorten dezentrale Zwischenlager für die abgebrannten Brennelemente einzurichten. Da die deutschen Energieversorger dafür ingesamt rund 780 Millionen DM investieren müssen, bedeutet diese Lösung erhebliche wirtschaftliche Nachteile. Allerdings nehmen die Kraftwerksbetreiber diese Nachteile in Kauf, damit die Entsorgung der Kernkraftwerke wieder zügig aufgenommen werden kann und letztlich der Weiterbetrieb und damit auch die Arbeitsplätze an den Standorten gesichert werden. RWE hat für die Standorte Biblis und Gundremmingen Genehmigungen für dezentrale Zwischenlager beim Bundesamt für Strahlenschutz beantragt. Ein weiterer Punkt des getroffenen Konsenses betrifft die Endlagerung der Kernbrennelemente. Die Erkundung des bislang als Endlager geplanten Salzstocks in Gorleben wird für mindestens drei, längstens jedoch zehn Jahre unterbrochen. Die bislang gewonnenen geologischen Befunde bestätigen, auch nach Auffassung der Bundesregierung, die grundsätzliche Eignung des Salzstocks. Das Endlagerprojekt wird deshalb auch nicht aufgegeben. Jedoch ist geplant, im nun beschlossenen Moratorium sicherheitskonzeptionelle Fragen, unter anderem die Prüfung anderer Wirtsgesteine, zu klären. 47 FA L L S T U D I E B R E NN ST O F F Z E L L E N T E C H N O L O G I E Handlungsfeld: Weiterentwicklung der Energiewirtschaft Ziel: Als Baustein für eine zukunftsweisende Strom- und Wärmeversorgung wird die dezentrale Energieversor- gung durch Brennstoffzellen mit hohen Wirkungsgraden angestrebt. Der gleichzeitige Ausbau der energienahen Dienstleistungen im Bereich Energiemanagement soll zu einer langfristigen Sicherung des Unternehmens beitragen. Auslöser: In der gesellschaftlichen und politischen Diskussion setzte sich die Forderung, die Betriebszeit von Kernkraftwerken in Deutschland zu begrenzen, allmählich durch. Gleichzeitig wird die Strom- und Wärmeerzeugung mit Kleinanlagen, vor allem aus regenerativen Energieträgern, zunehmend finanziell gefördert. Um den Wirtschaftsstandort Deutschland durch den Forschungs- und Entwicklungsvorsprung weiterhin zu stärken und somit auch zukünftig Arbeitsplätze in der Energiewirtschaft zu erhalten, muss in eine ökologisch sinnvolle und dezentrale Technik wie GuD-Anlagen und regenerative Strom- und Wärmeerzeugung investiert werden. Ein wichtiger Baustein dabei ist die Entwicklung der Brennstoffzelle. Das Projekt: Im Prinzip ist die Brennstoffzelle eine Schema einer Brennstoffzelle wieder aufladbare Batterie, in der Sauerstoff und Wasserstoff miteinander über eine Elektrolytmembran elektrischer Verbraucher reagieren und in der dadurch direkt elektrische Elektrolyt + Reaktionswasser Energie erzeugt wird. Der dafür benötigte Wasserstoff 48 wird aus Erdgas gewonnen. Außerdem kann die Reaktionswärme ausgekoppelt und das Abgas im Falle eines druckbetriebenen Systems über eine nachgeschaltete Turbine zur weiteren Stromerzeugung und reiner Wasserstoff oder wasserstoffreiches Gas reiner Sauerstoff oder Luft überschüssiger Wasserstoff überschüssiger Sauerstoff anschließend zu Heizzwecken verwendet werden. Insgesamt ergibt sich daraus ein elektrisches Wirkungsgradpotenzial von mehr als 65 Prozent. Mitte 1999 entschied sich die RWE Energie AG, federführend für ein internationales Konsortium, gemeinsam mit Siemens/Westinghouse zum Bau einer Brennstoffzellen-Demonstrationsanlage in NordrheinWestfalen. Die Anlage vom Typ SOFC (Solid Oxide Kathode Anode Elektrolyt Fuel Cell) wird unter Druck betrieben und weist in Kopplung mit einer Gasturbine eine elektrische Leistung von 320 Kilowatt mit einem Wirkungsgrad von 58 Prozent auf. Die in Europa einmalige Anlage wird auf dem Gelände des RWE-Parks „Meteorit” unter Einbindung von Zulieferfirmen aus Nordrhein-Westfalen errichtet und soll im ersten Quartal 2002 in Betrieb gehen. Die gesamte Laufzeit der Anlage ist auf vier Jahre angelegt. Nutzen für die Nachhaltigkeit: Mittels Brennstoffzellen ist Strom- und Wärmeerzeugung mit hohen Wirkungs- graden auch für Kleinanlagen möglich, was zu einer Schonung von nichterneuerbaren Ressourcen und zur Reduktion der CO2-Emissionen führt. Schadstoffe wie Stickoxide und Schwefeloxide entstehen praktisch nicht. Dass die Brennstoffzellen geräuscharm und nahezu wartungsfrei sind, kann als weiterer Pluspunkt gelten. Da die Brennstoffzellentechnik auch für Kunden mit hohem Strom- und niedrigem Wärmeverbrauch geeignet ist, kann der Kraft-Wärme-Kopplungs-Markt erweitert werden. Gleichzeitig ermöglicht diese Technik im Gegensatz zu Blockheizkraftwerken auch bei Teillast einen konstanten Wirkungsgrad. I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z Einheit Geschäftsjahr Kalenderjahr 1994/95 1995/96 1996/97 1998 1999 86.313.630 1.269.051 116 23.531 638.000 3.366.000 4.510 651.674 3.634.726 86.073.637 1.322.892 62 19.757 680.000 3.067.000 4.262 50.754 2.062.579 88.316.995 1.132.927 139 18.163 639.000 3.228.000 3.446 655.171 4.114.979 85.280.251 998.838 69 28.855 1.061.648 3.004.541 3.750 641.491 4.012.652 80.738.085 1.156.200 104 31.637 1.008.915 3.221.797 3.836 651.598 3.874.117 1.000 m3 MWh t t 646.000 30.267.708 570.384 756.000 29.561.150 507.311 758.000 22.786.043 505.256 763.000 28.616.000 568.782 1 975.059 46.291.424 405.503 1 MWh MWh 1.000 m3 1.000 m3 t t 125.582.254 1.506.000 646.000 35.132 124.308.075 2.914.000 756.000 37.913 129.747.122 4.442.000 758.000 36.835 57.699 57.411 50.803 139.815.000 6.237.000 736.000 26.657 933.285 58.765 157.843.169 8.146.245 975.059 27.290 789.146 56.782 t t t t t t 88.583.020 32.442 34.624 58.553 1.622 6,2 91.050.925 29.291 29.219 51.787 1.646 5,6 90.177.363 28.109 31.038 51.392 1.643 5,5 89.180.000 30.216 30.471 59.882 1.654 6,0 88.262.728 29.404 22.997 57.354 1.642 6,0 zur Verwertung t Gips zur Verwertung t Asche zur Verwertung t davon bes. überwachungsbedürftig t zur Beseitigung t davon bes. überwachungsbedürftig t abgebrannte Kernbrennstoffe t radioaktive Betriebsabfälle ** t Abwasser 1.000 m3 Abwasserbelastung CSB t O2 Kühlwasser an Vorfluter *** 1.000 m3 Wasserverluste Kühltürme 1.000 m3 6.568.785 1.220.021 5.177.855 6.232.263 1.095.018 5.013.764 6.448.436 1.059.284 5.293.020 37.776 48.447 32.193 97 367 70.949 1.073 3.365.411 159.686 76 310 66.248 1.005 1.787.346 167.939 54 175 62.789 941 3.846.506 172.738 4.412.574 258.061 4.047.312 2.541 31.592 5.109 39 357 56.512 986 3.742.019 176.193 3.561.215 110.822 3.372.513 6.204 45.126 5.572 0 312 58.896 1.027 3.645.385 167.068 INPUT Energie Braunkohle Steinkohle Kernbrennstoffe Öl Erdgas Sonstige Gase Treibstoffe Abfälle t t t t 1.000 m3 1.000 m3 1.000 l t 1.000 m3 Wasser Roh- und Betriebsstoffe Erdgas* Strom (Fremdbezug)* Kalk SF6 (Schwefelhexafluorid) OUTPUT Produkte Strom* Fernwärme* Erdgas* Wasser* Gips Kalkdünger 49 Emissionen CO2 CO SO2 NOx Staub Schwermetalle Abfälle * Auch die Angaben für 1998 und 1999 beziehen sich auf das Geschäftsjahr ** unkonditioniert *** 1995/96 Stillstand KKW Biblis Block A Kommentar Bei den dargestellten Werten für die produzierten Gipsmengen ist zu berücksichtigen, dass der bei den Braunkohlekraft- werken anfallende Gips seit 1997/98 als Produkt eingestuft wird. Der starke Rückgang der Gipsmenge, des Kalkeinsatzes und der SO2Emissionen für 1998/99 geht im wesentlichen auf geringere Schwefelgehalte in der Rohbraunkohle zurück. Bei den abgebrannten Brennelementen wirkt sich aus, dass seit Mai 1998 keine Transporte mehr zugelassen sind. Die großen Veränderungen der In- und Outputwerte für Strom, Gas und Fernwärme 1998/99 beruhen auf der Einbeziehung der drei größten Mehrheitsbeteiligungen. Spezifische CO2-Emissionen 0,88 kg/kWh 0,86 kg/kWh 0,84 kg/kWh 0,82 kg/kWh 0,80 kg/kWh 0,854 0,870 0,872 0,862 0,836 0,856 0,855 0,811 0,803 0,828 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 U M W E LT P R O G R A M M FRIST UMSETZUNG KOMMENTAR Erhöhung der Verwertungsrate nicht vermeidbarer Abfälle, z.B. durch Sammlung und Bereitstellung in geeigneter Form. schrittweise 12/2001 Untersuchung in den Braunkohlenkraftwerken zur Optimierung der Abfallwirtschaft abgeschlossen. Steigerung der Wiederverwertung von Bodenaushub- und Abbruchmaterial, insbesondere durch Separierung und Aufbereitung. ■ Verwertung einiger 100.000 Tonnen Braunkohlenflugaschen im Bau- und Baustoffbereich pro Jahr. schrittweise Erstellung eines Leitfadens ist geplant. bis 2003 Keine weitere Verwertung. bis 2003 Großversuch läuft. 1998 erreicht Verminderung des Abfallaufkommens ■ ■ Aufgrund rückläufiger Aschemengen. Reduzierung von Emissionen Flächendeckende Einführung von Anstrichsystemen auf Wasserbasis für Stahlkonstruktionen (Freileitungsmasten, Transformatoren, Stahlbau). ■ Ausschließliche Verwendung chromfreier Formsteine und Stampfmasse für feuerfeste Auskleidungen (z.B. Erneuerung der Kesselausmauerung). ■ Beschaffung von Transformatoren und Leistungsschaltern der jeweils geräuschärmsten Ausführung zur Verringerung der Geräuschemissionen von Schalt- und Umspannanlagen. ■ Einsatz von Adipinsäure zur Erhöhung des Wirkungsgrads von Rauchgasentschwefelungsanlagen bei einigen Anlagen. ■ Austausch von Altanlagen bei Bedarf. 2000 Betriebsversuch wird durchgeführt. bis 2000/1 Arbeiten sind weitgehend abgeschlossen. bis 1999/ 2000 bis 2010 Schulungen wurden durchgeführt. programmgemäß bis 2000/1 programmgemäß bis 2000/1 In Erarbeitung. bis 2000/1 Umweltschutzhandbuch wird nicht erstellt. Anweisungen liegen komplett vor. bis 2000 erreicht Durch UBIS. bis 1999/ 2000 bis 2001 Deckungsgrad von 91 Prozent erreicht. Inhouse-Schulungen durchgeführt. Einbeziehung von 3 Tochtergesellschaften. Im Gefahrgutbereich auf sonstige verantwortliche Personen ausgeweitet. bis 2000 Fertig für Abfall und Gefahrstoffe, ab Mitte 2000 auch für Gefahrgüter. Schutz von Boden und Grundwasser 50 Einsatz umweltverträglicher Arbeitsstoffe und Materialien; Untersuchung der Einsatzstoffe auf Ersatz- und Standardisierungsmöglichkeiten; Festlegung eines Substitutions- und Einsparungsprogramms. ■ Erarbeitung und Einführung organisatorischer Maßnahmen und Schulungsvorhaben zum vorsorgenden Bodenschutz. ■ Schrittweise Ertüchtigung der Auffangeinrichtungen weiterer Verteilernetzstationen zum Schutz vor Ölleckagen. ■ Konzeption und Aufbau eines Altlastenverdachtsflächenkatasters. ■ Nachbewertung bereits sanierter Altlasten anhand der Vorgaben des neuen Bodenschutzrechts. ■ Verbesserung des Umweltmanagementsystems Einführung eines einheitlichen Umweltschutzhandbuchs für den Netzbereich, Vervollständigung des Systems der Rahmenanweisungen. ■ Schließung von Lücken im Umweltberichterstattungssystem. ■ Ausweitung des Umweltberichterstattungssystems auf die wesentlichen Beteiligungsunternehmen. ■ Ausweitung des Schulungs- und Weiterbildungsprogramms, Verbesserung von Unterweisungsmaterialien und -methoden. ■ Einrichtung des DV-Systems „Überwachungsbedürftige Stoffe” (ISUS). ■ U M W E LT P R O G R A M M FRIST UMSETZUNG KOMMENTAR 2002/3 Umsetzung im Zeitplan; Kühlturm erstellt. Alte Braunkohlenblöcke werden stillgelegt. 2000 Verschoben auf 2001. Probebetrieb in Demonstrationsanlage. bis 2003 Projekt Comet läuft programmgemäß. Demonstrationsanlage wird derzeit errichtet. Weiterentwicklung der Energiewirtschaft Errichtung des ersten 950-MW-Braunkohlenblocks mit optimierter Anlagentechnik (BoA) und dadurch Verminderung der CO2-Emissionen um 2,5 Millionen Tonnen jährlich. ■ Ersatz aller bestehenden Braunkohlenblöcke durch neue optimierte Anlagen und dadurch Reduzierung der spezifischen CO2-Emissionen um rund 27 Prozent. ■ Erhöhung des Wirkungsgrads der Braunkohlenverstromung um 5 Prozentpunkte durch Erprobung von Verfahren zur Braunkohlentrocknung und Entwicklung von Trockenkohlenfeuerung zur großtechnischen Reife und dadurch Reduzierung der CO2-Emissionen. ■ Erprobung neuartiger Werkstoffe und Techniken zur Erzielung höherer Kesselwirkungsgrade. ■ Erprobung von Brennstoffzellen zur dezentralen Anwendung im Rahmen der Kraft-Wärme-Kopplung auf Basis von Erdgas. ■ Entwicklung und Erprobung der Windkraftwerkstechnik. ■ bis 2030 bis 2010 kontinuierlich 6 Anlagen errichtet. Versuchsanlagen Kobern-Gondorf und Neurather See. Anlagen mit einer installierten Leistung von 3,2 Millionen Kilowattstunden jährlich. 20 Prozent ■ Entwicklung und Erprobung von Fotovoltaikkomponenten. kontinuierlich ■ Errichtung von Anlagen (Fotovoltaik-, Wind- und Wasserkraft) im Rahmen des Umwelttarifs. kontinuierlich ■ Verbesserung des Wirkungsgrads von 10 Wasserkraftwerken durch Umbau der Leit- und Steuertechnik. bis 12/2003 Errichtung von Demonstrationsanlagen. Zubau und Test jeweils neuester Technologie. Durch Beteiligung von 15.000 Kunden am Umwelttarif. 51 Investitionsvolumen: 45 Millionen DM. Reduzierung des Ressourcenverbrauchs ■ Einsatz von Kernbrennstoff mit höherer Anreicherung, Optimierung von Beladestrategien und Betriebsweise. Einführung einer EDV-gestützten Transport- und Fahrzeugeinsatzplanung im Netzbereich zur Verminderung des Kraftstoffverbrauchs und der Emissionen. ■ Verminderung des Trinkwasserverbrauchs in den Netzbetrieben um 5 Prozent durch verstärkte Nutzung von Regen- und Grundwasser für Beregnungs- und Sanitärzwecke. ■ Ortsnahe Versickerung von Niederschlagswasser und Begrünung von Dachflächen. ■ ab 2002 bis 2002 bis 2000 Genehmigung für Einsatz angereicherter Brennelemente liegt für Gundremmingen vor. Software „Plantour” wird zurzeit implementiert. Maßnahme wird nicht umgesetzt. bis 2003/4 Teilweise werden neue Betriebsgebäude mit Gründach statt Klimaanlage ausgestattet. bis 2002/3 Umsetzung ist in Arbeit, muss aber aus Kostengründen um ca. 2 Jahre gestreckt werden. Wirksame Markierungen wurden entwickelt. Abgeschlossen, weiterhin bei Neubauten. Landschafts- und Naturschutz ■ Aufstellung von Pflegeplänen (Festlegung von Art, Umfang und zeitlicher Abfolge von Pflegemaßnahmen) und flächendeckende Umsetzung im Hochspannungsnetz. Ausrüstung von Hochspannungsfreileitungen mit Vogelabwehrmarkierungen in exponierten Vogelgebieten. ■ Einführung vogelfreundlicher Bauweisen im Mittelspannungsfreileitungsnetz. ■ bis 2003/4 bis 1999/ 2000 Geschätzter Aufwand: rund 5 Millionen DM. Investitionsvolumen: 7 Millionen DM. UNT ER NE H M E N S B ER E I C H BERGBAU UND ROHSTOFFE Verantwortung für das Umfeld. Der Bereich Bergbau und Rohstoffe umfasst Beteiligungsunternehmen im In- und Ausland. 52 Kerngeschäft ist die Gewinnung und Veredelung von Braunkohle. Wahrgenommen wird es im Wesentlichen von den marktführenden Unternehmen Rheinbraun AG und Lausitzer Braunkohle AG (LAUBAG). Rund ein Viertel der Stromversorgung in Deutsch- Tagebau auch das Veredeln eines Teils der Braunkohle land wird mit Braunkohle aus dem Rheinland und der zu Braunkohlenstaub, Briketts und Wirbelschichtkohle, Lausitz gedeckt. Jährlich liefern die rheinischen Tagebaue außerdem die Aufbereitung von Grundwasser zu Trink- 95 bis 100 Millionen Tonnen, die der Lausitz knapp und Brauchwasser. Rheinbraun erzeugt darüber hinaus 50 Millionen Tonnen. (> Einen aktuellen Überblick zur Braunkohlenkoks und betreibt braunkohlegefeuerte In- Stromerzeugung aus Braunkohle gibt die Broschüre dustriekraftwerke zur Strom- und Dampferzeugung für „Braunkohle in Europa”, zu bestellen bei Rheinbraun). die Veredelung. In beiden Unternehmen wird zur Gestal- Zusammen beschäftigen die beiden Unternehmen rund tung der Bergbaufolgelandschaft eine auch international 17.000 Mitarbeiter. anerkannte Rekultivierung vorgenommen. Das Heben von Grundwasser ist zur Führung eines sicheren Berg- Zu den Tätigkeiten von Rheinbraun und LAUBAG gehören neben der Förderung von Kohle und der beibrechenden mineralischen Rohstoffe Kies und Ton im baubetriebs notwendig. Umweltgerechte Aufbereitung und Verwendung des Wassers sind sichergestellt. 53 Von besonderer Umweltrelevanz sind der Abbau der Kohle in den Tagebauen, deren Veredelung in den Bri- pläne zugelassen, 21 davon sind darüber hinaus nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) genehmigt. kettfabriken sowie die Verbrennung in den Industriekraftwerken. Wesentliche Umweltaspekte für die Tagebaue sind UMWELTMANAGEMENT die vorübergehende Flächeninanspruchnahme sowie die Für alle Unternehmen des Geschäftsbereichs „Bergbau Auswirkungen der Grundwasserabsenkung. Hinzu kommen und Rohstoffe” gelten die Umweltleitlinien der RWE AG. Staub- und Lärmemissionen beim Betrieb der Anlagen, Zu ihrer Ergänzung haben sowohl Rheinbraun als auch bei Trocknung und Brikettierung sowie bei Umschlag und LAUBAG bergbauspezifische Leitlinien für den Umwelt- Transport. Bei der Kohlenutzung in den Grubenkraft- bereich in Kraft gesetzt. Bei Rheinbraun sind sie den werken entstehen Abwässer und unter anderem Schwefel- Mitarbeitern über das Intranet bekannt. dioxid (SO2), Stickoxide (NOx) und Kohlendioxid (CO2); aus dem Verbrennungsprozess bleibt Asche zurück. In den Betrieben sind alle Anlagen über bergrechtliche Betriebs- UNT ER NE H M E N S B ER E I C H BERGBAU UND ROHSTOFFE 54 Umweltleitlinien von Rheinbraun 1. Wir gehen sorgsam und verantwortungsbewusst mit den natürlichen Ressourcen um. 4. Wir verpflichten unsere Mitarbeiter zu umwelt- gerechtem Verhalten. In allen Rheinbraun-Betrieben ist die Organisation eines wirksamen Umweltschutzes klar 2. Wir entwickeln unsere Anlagen und Verfahren im Rahmen des wirtschaftlich Vertretbaren mit dem Ziel der geregelt. Durch eine gezielte Aus- und Weiterbildung werden die Kenntnisse der Mitarbeiter weiterentwickelt. Minimierung von Energieverbrauch, Rohstoffeinsatz, Emissionen und Abfallmengen ständig weiter. Umweltschutz 5. Wir informieren die Öffentlichkeit und unsere Mitar- bedeutet für uns nicht nur die Erfüllung gesetzlicher beiter über aktuelle Umweltschutzbelange. Wir suchen und Anforderungen. pflegen mit Behörden, Nachbarn sowie sonstigen gesellschaftlichen Interessengruppen einen aktiven und offenen 3. Wir stellen an die Wiedernutzbarmachung der durch den Bergbau in Anspruch genommenen Flächen höchste Anforderungen. Unsere besonderen Anstrengungen gelten hier einer laufenden Fortentwicklung unseres weltweit anerkannten Rekultivierungsstandes auch unter ökologischen Gesichtspunkten. Dialog in Umweltschutzfragen, um wirksame Lösungen im Konsens zu erarbeiten. PRODUKTLEBENSZYKLUS STROM AUS BRAUNKOHLE Rohstoffbereitstellung Entsorgung Produktion Nutzung Umweltrelevanz: sehr hoch hoch Transport/Vertrieb mittel Rohstoffbereitstellung Der Braunkohlentagebau ist gering keine nicht zutreffend vollständig herausgefiltert. Der dabei entstehende mit Eingriffen in die Erdoberfläche und in den Gips wird als Sekundärrohstoff, Kraftwerksasche zur Wasserhaushalt verbunden. Diese Auswirkungen wer- Verfüllung der Tagebaue genutzt. den durch die Gestaltung der Bergbaufolgelandschaft und die Grundwasserstabilisierung in Feuchtgebieten ausgeglichen. Transport/Vertrieb Netzanlagen beanspruchen Fläche und beeinträchtigen das Landschaftsbild und den Naturhaushalt. Durch ihren Betrieb entstehen Produktion Die Verbrennung der Braunkohle führt elektrische und magnetische Felder. zum Ausstoß von CO2 sowie Luftschadstoffen. Kühlwasser wird benötigt. Durch feuerungstechnische Maßnahmen und Wirkungsgradsteigerung der Nutzung Relevante Umweltauswirkungen entstehen beim Stromverbrauch nicht. Kraftwerke werden die Emissionen stetig verringert. Schwefel wird durch Rauchgaswäschen nahezu Wesentliche Umweltziele und -maßnahmen sind Entsorgung Strom muss nicht entsorgt werden. Eine Besonderheit in Bergbauunternehmen ist die in den behördlich genehmigten Braunkohlenplänen der bergrechtliche Bestellung von verantwortlichen Personen: Tagebaue fixiert und werden in Rahmen- und Haupt- Vom Vorstand bis hin zu den Personen vor Ort existiert betriebsplänen, in wasserrechtlichen Erlaubnisverfahren damit eine geschlossene Verantwortungskette. Gleich- wie auch in landschafts- und naturrechtlichen Genehmi- zeitig wird durch diese Organisation auch die Berücksich- gungen konkretisiert. Für die Umsetzung werden Inves- tigung von Umweltschutz und Sicherheit auf jeder Ebene titions- und Betriebsprojektprogramme aufgestellt, die verankert. Die verantwortlichen Personen aller Ebenen jährlich überprüft und fortgeschrieben werden. werden von den Umweltschutzbeauftragten unterstützt 55 O R G A N I S A T I O N D E S U M W E LT S C H U T Z E S B E I R H E I N B R A U N A G * Umweltschu Umwe ltschutzve tzverantwor antwortl tliche icher Vor orstand tand Vorstand ** Gruppendirektoren Tagebaue und Fabriken Fachbereichsleiter ** Umweltschutzsprecher Tagebaue und Fabriken Betriebsdirektoren Betriebsbeauftragte in den Fachbereichen Betriebsbeauftragte W g K Unterstü 56 Ber * fü Information äß . betrieblichen Regelungen UBAG gilt eine ähnl anisation leg rggesetz und kontrolliert. Insgesamt sind bei Rheinbraun und Ausschüssen und Arbeitskreisen statt. Im betrieblichen LAUBAG über 100 Beauftragte für die Bereiche Gewäs- Vorschlagswesen stellt Umweltschutz ein Kriterium bei serschutz, Immissionsschutz, Störfälle, Anlagensicherheit, der Bewertung von Verbesserungsvorschlägen dar. Gefahrgut, Abfall, Strahlenschutz und Rekultivierung bestellt. Aufgrund der Bedeutung des Umweltschutzes hat RISIKOMANAGEMENT UND ARBEITSSICHERHEIT Rheinbraun zur zentralen Vertretung des Unternehmens Für alle Arbeitsstätten sind hinsichtlich Arbeitssicherheit nach außen jeweils einen Umweltschutzsprecher für den und Gesundheitsschutz der Beschäftigten Gefährdungs- Tagebau- und für den Fabrikbereich benannt. Um die analysen erstellt worden, deren Ergebnisse ebenso wie die Berücksichtigung des Umweltschutzes in der täglichen daraus resultierenden Sicherheitsvorkehrungen und Arbeit zu gewährleisten, regeln Verfahrens- und Arbeits- Schutzmaßnahmen in einem Sicherheits- und Gesund- anweisungen die umweltrelevanten Produktionsschritte. heitsschutzdokument niedergelegt sind. Alarm- und Dazu gehören beispielsweise das An- und Abfahren der Gefahrenabwehrpläne sorgen dafür, dass alle Mitarbeiter Veredelungsanlagen, der Betrieb von Beregnungseinrich- bei Betriebsstörungen oder Unfällen planmäßig und ziel- tungen zur Staubreduktion in den Tagebauen oder die gerichtet handeln, um Gefahren für Mensch und Umwelt Einhaltung der zulässigen Kraftwerksemissionen. Zur abwenden zu können. Sämtliche Gefahrstoffe, die zum weiteren Verbesserung der Information von Mitarbeitern Einsatz kommen, sind entsprechend ihrem Gefähr- aller Führungsebenen über Verantwortlichkeiten, Abläufe dungspotenzial gekennzeichnet und unterliegen strengen und Strukturen des betrieblichen Umweltschutzes hat Kontrollen. Bei Rheinbraun wurde dazu das Rheinbraun- Rheinbraun ein Umwelthandbuch für alle Betriebs- Informationssystem-Gefahrstoffe (RING) eingerichtet, in bereiche erarbeitet. Es orientiert sich an der internatio- dem sich sämtliche Gefahrstoffe mit Betriebsanweisung, nalen Umweltmanagementnorm DIN EN ISO 14001 Sicherheitsdatenblatt und weiteren Produktinformationen und ist auch über das Intranet einsehbar. Bei LAUBAG nach unterschiedlichen Kriterien recherchieren lassen. wird ein Umwelthandbuch derzeit erarbeitet. Die Dis- Beauftragte, Fachabteilungen und Stabsstellen über- kussion aktueller Umweltfragen und der übergreifende prüfen regelmäßig, ob die gesetzlichen Vorschriften ein- Erfahrungsaustausch finden in verschiedenen gehalten werden. Die Erfassung neuer Regelungen ist bei IM BLICKPUNKT O P T I M I ERUN G D ER B R AUN KO H L E K R A F T WER K ST E C H N I K Pilottrocknungsanlage im Kraftwerk Niederaußem In einem Forschungsprogramm zur Optimierung der Braunkohlekraftwerkstechnik wird die Vortrocknung von Braunkohle untersucht. Dieses Verfahren, bei dem Braunkohle energetisch günstig bei niedrigen Temperaturen getrocknet und der Energiegehalt des ausgetriebenen Wassers genutzt wird, bedeutet die Weiterentwicklung von Braunkohlenkraftwerken mit optimierter Anlagentechnik (BoA) zu BoA-Plus. Mit einem rund 230 Millionen DM umfassenden sechsjährigen Forschungs- und Entwicklungsprogramm soll unter anderem der Einsatz dieser von Rheinbraun entwickelten Technik erprobt werden. Kernstück ist die Pilottrocknungsanlage im Kraftwerk Niederaußem, in der sowohl die Wirbelschichttrocknung als auch die mechanisch-thermische Entwässerung im Zusammenspiel mit einem Kraftwerk getestet werden (BoA-Plus). (> S. 43 „RWE Energie”) Rheinbraun durch das Rundschreiben „Bearbeitung neuer listen in einem Handbuch zusammengestellt und dabei Vorschriften für den Umwelt- und Arbeitsschutz” fest- ökologische Anforderungen sowie Umweltleistungen als gelegt. Um die Arbeitssicherheit zu verbessern, haben Vergabekriterien aufgeführt. Ein anderes Beispiel für im Rheinbraun und LAUBAG spezielle Programme auf- Detail praktizierten Umweltschutz sind die Arbeiten von gestellt. Die Anzahl der meldepflichtigen Unfälle lag Rheinbraun zum Betrieb von Fahrzeugen mit Rapsöl. 1999 bei insgesamt 182. Dies entspricht 6,6 Unfällen pro einer Million verfahrener Stunden. Im Vergleich zu 1998 ist ein deutlicher Rückgang feststellbar. Zur Reduzierung des Verpackungsaufwands setzen Rheinbraun und LAUBAG vorzugsweise Mehrwegpaletten und -behälter ein. Industriekunden werden „ver- BESCHAFFUNG UND LOGISTIK packungsfrei” mit Silofahrzeugen für Braunkohlenstaub Um zur Ressourcenschonung beizutragen, achten die und Wirbelschichtkohle beliefert, wobei die Schiene Vor- Unternehmen bei der Beschaffung von Materialien rang hat. Der Transport vom Tagebau zu den Veredelungs- darauf, dass diese weitestgehend recyclingfähig sind. So betrieben und den Kraftwerken der RWE Energie AG hat LAUBAG für die Beschaffung von Gütern sowie die oder der VEAG geschieht ausschließlich per Bahn oder Auswahl von Lieferanten Einkaufsrichtlinien und Check- Bandanlagen. 57 UNT ER NE H M E N S B ER E I C H BERGBAU UND ROHSTOFFE 58 VERFAHREN UND PRODUKTE haltigen Abwässer der Veredelungsanlagen werden voll- Alle von der Gewinnung der Braunkohle ausgehenden ständig aufbereitet und das gereinigte Wasser im ge- Umwelteinwirkungen wie beispielsweise Staub, Lärm, schlossenen Kreislauf erneut eingesetzt. Die dabei Bodenbewegungen, Veränderungen in Flora und Fauna zurückgewonnene Kohlesubstanz gelangt wiederum zur werden erfasst. Die Maßnahmen, um ihnen in den Tage- Verbrennung in die Kraftwerke. Auch bei der LAUBAG bauen entgegenzuwirken, sind vielfältig und erstrecken werden kohlehaltige Abwässer aus der Brikettfabrik auf- sich auf planerische, technische und organisatorische Vor- bereitet, um die Kohlesubstanz zurückzugewinnen und kehrungen. Vorrang haben Aktivitäten, die die Emissionen energetisch zu verwerten. bereits an der Quelle vermeiden oder verringern. Hierzu zählen bei der Staubbekämpfung die Beregnung, In den Grubenkraftwerken, die Braunkohle zur Zwischenbegrünung oder Abdeckung länger offen liegen- Erzeugung von Energie für die Veredelungsanlagen ein- der Flächen, die Berieselung an Schaufelrädern, Band- setzen, trägt ein hoher Nutzungsgrad – also die mögliche übergaben und Bunkern sowie beim Lärmschutz der Energieausbeute – von 85 Prozent zur Ressourcen- Einsatz von lärmgeminderten Geräten, Antrieben oder schonung bei. Er lässt sich durch das von Rheinbraun Bandrollen und die Kapselung von Anlagenteilen. Zu den genutzte Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung erreichen. innovativen Maßnahmen der vergangenen zwei Jahre Außerdem setzen die Grubenkraftwerke die moderne, zählt die Weiterentwicklung der Messmethoden, um effiziente und umweltfreundliche Technik der zirkulieren- schadhafte Bandrollen zu erkennen und diese aus Lärm- den Wirbelschichtfeuerung ein, die ohne nachgeschaltete schutzgründen zu ersetzen. Eine wirksame Ergänzung Rauchgaswäsche die Emissionsrichtlinien einhält. Im bilden nachgeschaltete Maßnahmen wie der Bau von Kraftwerk Berrenrath wird seit 1994 Klärschlamm ther- Schutzdämmen oder das Anlegen von Schutzpflanzungen. misch verwertet. Nach einer umfangreichen Versuchs- Anlagen zur Herstellung der Veredelungsprodukte werden phase, die auch die Entwicklung eines kostengünstigen beispielsweise durch Filteranlagen oder Schalldämmung und effizienten Rauchgasreinigungsverfahrens einschloss, kontinuierlich verbessert, so dass die spezifischen Um- erfolgt die Mitverbrennung nun mit einer Jahreskapazität welteinwirkungen seit Jahren abnehmen. Die kohle- von rund 130.000 Tonnen. Seit 1998 findet zudem I M B L I C K P U N K T A K T U E L L E E N T W I C K L UN G G A R Z W E I L E R I I Der im Norden des Reviers betriebene Tagebau Garzweiler wird etwa 2006 die westliche Abbaugrenze erreichen und soll anschließend nahtlos im Feld Garzweiler II fortgesetzt werden. Eine im Braunkohlenplanverfahren durchgeführte umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung ergab, dass dieses Vorhaben ökologisch verantwortbar ist. Alle gegen den Braunkohlenplan erhobenen Klagen sind inzwischen abgewiesen worden. Ende 1997 ließ das Bergamt Düren den Rahmenbetriebsplan – das ist die wesentliche bergrechtliche Genehmigung für Garzweiler II – zu. Die wasserrechtliche Erlaubnis für die Sümpfung, also die Trockenlegung des Tagebaugebiets, wurde nach intensiver Prüfung insbesondere der hydrologischen und ökologischen Belange im Herbst 1998 erteilt. Im Verfahren wurde erstmals für ein Tagebauprojekt dieser Größenordnung eine Prüfung auf Verträglichkeit mit der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FHH) durchgeführt. Trotz aufwändiger Absenkung des Grundwassers im Tagebaugebiet müssen Auswirkungen auf die grundwasserabhängigen schützenswerten Feuchtgebiete im nördlich gelegenen Naturpark Maas-Schwalm-Nette verhindert beziehungsweise eingeschränkt werden. Zum Erhalt der Feuchtgebiete werden umfangreiche Versickerungsmaßnahmen durchgeführt, die den Bestand der großflächig als Vogelschutzgebiet (VSchG) und mit zahlreichen Teilflächen als FFH-Gebiete ausgewiesenen Bereichen gewährleisten. Im Rahmen des für die Versickerungsmaßnahmen im Herbst 1999 eingeleiteten Wasserrechtsverfahrens waren für insgesamt 29 FFH- und VSch-Gebiete mit einer Fläche von mehr als 10.000 Hektar ebenfalls Angaben für eine FFH-Verträglichkeitsprüfung zu erstellen. Im Detail wurde nachgewiesen, dass die Grundwasserstände gehalten werden können und keine erheblichen Beeinträchtigungen durch das Versickerungswasser sowie den Bau und Betrieb der Anlagen und Leitungen hervorgerufen werden. Weitere Informationen zu Garzweiler II sind im Internet erhältlich (> www.rheinbraun.de). www.rheinbraun.de versuchsweise eine großtechnische energetische Damit die verkauften Erzeugnisse möglichst emis- Verwertung von Altholz statt. Der Einsatz dieser nach- sionsarm genutzt werden können, gelangen nur schwefel- wachsenden Brennstoffe führt zur Einsparung von fossilen und aschearme Kohlen in die Veredelung. Um dies zu Brennstoffen. gewährleisten, haben LAUBAG und Rheinbraun ein Qualitätsmanagementsystem eingerichtet. Intelligente Regelungstechnik für die SO2-Emissionen an den Grubenkraftwerken Berrenrath und Wacht- KOMMUNIKATION berg führten zu wesentlich geringeren Kalkverbräuchen Zur Einbeziehung der Mitarbeiter berichten Rheinbraun und damit zu einem reduzierten Ascheanfall. Abfallwirt- und LAUBAG in Mitarbeiterzeitungen und innerbetrieb- schaftskonzepte stellen überdies in allen Betrieben sicher, lichen Informationsschriften über Umweltthemen und dass unvermeidbare Abfälle getrennt gesammelt und -maßnahmen. Der Information von Kunden dienen anschließend vorrangig verwertet oder schadlos beseitigt Umwelt- und Produktbroschüren sowie Beratungsge- werden. Bergbauliche Abfälle wie Ziegel, Erde und Steine spräche beispielsweise im Zusammenhang mit der sowie die in den Kraftwerken anfallenden Aschen werden Rücknahme von Braunkohlenasche. Damit die Öffentlich- zur Wiederverfüllung von ausgekohlten Tagebaubereichen keit einen Einblick in die Umweltaktivitäten erhält, laden genutzt. Wertstoffe wie Stahlschrott werden über Fremd- die Betriebe und das Informationszentrum Schloss firmen einer Wiederverwertung zugeführt. Paffendorf zu Führungen und Tagen der offenen Tür ein. Jährlich besuchen bis zu 100.000 Gäste die Einrichtungen der rheinischen Braunkohlenindustrie. 59 I M B L I C K P U N K T M E T H A N G E W I NN UN G A U S K O H L E F L Ö Z E N Methan ist ein wichtiges Treibhausgas, das unter anderem bei der untertägigen Steinkohleförderung und durch Leckagen bei Förderung und Transport von Erdgas anfällt. Die Klimawirksamkeit von Methan ist 21-mal höher als die von CO2. Die Verminderung der Methanemissionen im Steinkohlenbergbau durch Absaugen und nachfolgende Nutzung stellt somit einen wichtigen Beitrag zur Verminderung von Treibhausgasemissionen und damit zur Klimavorsorge dar. Die Rheinbraun-Beteiligungsgesellschaft CONSOL Energy Inc., Wilmington DE, USA, verwertet seit 1991 in zunehmendem Umfang Grubengas, das in eigenen beziehungsweise in gemeinsam mit Partnern betriebenen Gruben mit Schwerpunkt in den Zentral-Appalachen gewonnen wird und zuvor in die Atmosphäre gelangte. Das Grubengas wird systematisch in allen Phasen der Kohlegewinnung aufgefangen und über Gassammelleitungen und Kompressorstationen an amerikanische Erdgasnutzer weitergeleitet. Im Vergleich zu 1990 werden jetzt jährlich rund eine Milliarde Kubikmeter Methan erfasst und verwertet. Dies entspricht der Vermeidung von rund 40 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. 60 Enge Kooperationen, die auf eine kontinuier- SOZIALE ASPEKTE liche Verbesserung des Umweltschutzes abzielen, Damit Familie und Beruf sich besser vereinbaren lassen, bestehen mit Gutachtern, Hochschulen, Instituten und bieten Rheinbraun und LAUBAG die Möglichkeit zur Teil- Verbänden. Fragestellungen hierbei sind etwa die zeitarbeit. Bei Rheinbraun bestehen überdies Angebote Entwicklung Energie sparender Trocknungsverfahren, zur befristeten Freistellung für die Kinderbetreuung oder die Rekultivierung der Tagebaue und Bergbaufolgeland- die Pflege kranker Familienangehöriger. Die Beschäfti- schaft oder Maßnahmen zur Verminderung der Kippen- gungsquote für Schwerbehinderte betrug 1999 bei Rhein- versauerung. Vertreter von Rheinbraun und LAUBAG braun 6,8 Prozent und bei LAUBAG 4,8 Prozent. Beide arbeiten außerdem in verschiedenen Gremien der Unternehmen informieren ihre Mitarbeiter und die Branche sowie vielen öffentlichen und kommunalen Öffentlichkeit durch einen Sozialbericht. Der Rheinbraun- Ausschüssen mit. Bericht ist als Download im Internet verfügbar (> www.rheinbraun.de). Die LAUBAG bietet ebenfalls Informationen zu sozialen Leistungen im Internet an (> www.laubag.de). Um zukunftsorientierte Bedingungen in der Region zu schaffen, beteiligt sich Rheinbraun zusammen mit anderen Unternehmen an der Umgestaltung des Industriegeländes Hürth-Knapsack zu einem Technologie- und Existenzgründerzentrum. www.rheinbraun.de www.laubag.de FA L L S T U D I E B Ü R G E R B E T E I L I G UN G Handlungsfeld: Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung Ziel: Mit einer frühzeitigen und intensiven Bürgerbeteiligung begleitet Rheinbraun die Umsiedlung gewachsener Dorfgemeinschaften, um soziale Strukturen, Nachbarschaften, Gemeinde- und Vereinsleben zu erhalten. Bürgernahe Kommunikation macht das Umsiedlungsverfahren für alle Beteiligten nachvollziehbar, beeinflussbar und somit annehmbar. Auslöser: Dem volkswirtschaftlichen Nutzen des Braunkohlenabbaus mit der Sicherung der Energieversorgung und der Schaffung beziehungsweise dem Erhalt von Arbeitsplätzen stehen unvermeidbare Belastungen der Umwelt und der Sozialstrukturen gegenüber. Umsiedlungen im Zusammenhang mit dem Braunkohlenbergbau sind immer auch mit einem Eingriff in die örtliche gewachsene Lebenswelt verbunden. So müssen im Abbaugebiet des Tagebaus Garzweiler II im Verlauf von 40 Jahren etwa 7.600 Menschen aus elf größeren Ortschaften sowie einigen kleineren Ortslagen umgesiedelt werden. Dabei geht es nicht nur um materiellen Besitz, der angemessen entschädigt werden muss, sondern auch um ideelle Werte wie Nachbarschaft, Heimat und Tradition, die sich nicht mit Geld bemessen lassen. Das Projekt: Das auf Basis der bisherigen Praxis 1997 entwickelte Rheinbraun-Kommunikationskonzept „Gemeinsam die Umsiedlung gestalten” zielt darauf ab, alle Verfahrensschritte der Umsiedlung bürgernah zu gestalten. Es umfasst die Veränderung von Verfahrensschritten (z.B. zur Standortfindung im Braunkohlenplanverfahren), die Einführung neuer Angebote (z.B. Hausbau, zugeschnitten auf die Bedürfnisse älterer Mitbürger, Erhalt des Ortsbilds) und Vorschläge zur konkreten Ausgestaltung der Kommunikationsangebote wie die Einrichtung eines Informations- und Beratungszentrums im umzusiedelnden Ort. Dieses Zentrum soll dem vielfältigen Informationsbedarf aller Beteiligten, der betroffenen Bürger untereinander sowie gegenüber Gemeindeverwaltung, Planern und Rheinbraun gerecht werden. Durch die räumliche und terminliche Zusammenlegung aller Beratungsangebote lassen sich die Orientierung sowie die Klärung des Sachverhalts erleichtern. Nach diesem Konzept wurden in den vergangenen drei Jahren über fünfzig Veranstaltungen mit den Bürgern der Orte Otzenrath, Spenrath und Holz durchgeführt. An der Planung für den neuen Standort haben die Umsiedler, nach einem neuartigen Mitwirkungskonzept durch eigens eingerichtete Bürgerbeiräte vertreten, grundlegend mitgearbeitet. Nutzen für die Nachhaltigkeit: Durch eine hohe Teilnahme an der gemeinsamen Umsiedlung bleiben die einzelnen Dorfgemeinschaften weitgehend bestehen. Die Arbeitsplätze in den Betrieben der umzusiedelnden Orte sowie die Tragfähigkeit der dortigen Infrastruktur können so erhalten werden. Zudem führt die gemeinsame Entwicklung der Umsiedlungsstandorte zu attraktiven zukunftsfähigen Orten mit einer im Vergleich zur bisherigen Gemeindestruktur verringerten Flächeninanspruchnahme sowie tragbaren Unterhaltsaufwendungen für die Gemeinde. 61 U M W E LT P R O G R A M M FRIST UMSETZUNG KOMMENTAR Erhöhung der Versickerungs- und Einleitmenge um jährlich rund 15 Prozent zum Schutz der Feuchtgebiete im Nordraum des Rheinischen Reviers durch Ausbau der Versickerungs-, Einleitungs- und Rohrsysteme. bis 2001 Das Programm wird fortgeführt, so dass langfristig auch bei höheren Sümpfungsraten, bedingt durch Garzweiler II, die festgelegten Grundwasserspiegel eingehalten werden. Erweiterung einer 7.500 Meter langen und 75 Meter tiefen Dichtwand auf 9.200 Meter entlang der Lausitzer Neiße zur Vermeidung der Grundwasserabsenkung. ■ Bau einer Pilotanlage zur Grundwasseranreicherung und Ertüchtigung eines Grabensystems für Infiltrationsmengen von jährlich 3 Millionen Kubikmeter im Bereich der Jänschwalder Laßzinswiesen im Lausitzer Revier. bis 2001 Ausgehend von einer Versickerungskapazität von jährlich 30 Millionen Kubikmeter in 1995 konnte bis Ende 1999 eine Kapazität von rund 50 Millionen Kubikmeter pro Jahr erreicht werden. Bis Ende 1999 wurden rund 8.500 Meter fertiggestellt. Pilotanlage wurde errichtet. Das Versuchsprogramm läuft bis Ende 2000. Erhalt schützenswerter Feuchtgebiete ■ ■ bis 2000 Schutz des Grundwassers ■ Vermeidung der Kippenwasserversauerung durch Kalkzugabe auf einem Kippenförderweg zur Pufferung des Säuregehalts von Kippen. Testphase ist vorlaufend zu Garzweiler II bereits angelaufen. bis 2006 Senkung des Energieverbrauchs ■ Senkung des spezifischen Energieverbrauchs von Bandanlagen um 2 Prozent bei Rheinbraun. bis 2001 Drehzahlgeregelte Antriebe werden in Niederaußem ab 2001 installiert, Vergleichmäßigung der Förderung im laufenden Betrieb. Das Programm wird fortgeführt. Theoretische Überlegungen hierzu sind weitgehend abgeschlossen. Derzeit findet eine Optimierung einzelner Nassabscheider hinsichtlich Minimierung der Staubemissionen und des Wasserverbrauchs statt. Staubförmiger Braunkohlenkoks wird in den Abgasstrom eingeblasen und anschließend im nachgeschalteten Elektrofilter abgeschieden. 62 Reduzierung der Emissionen ■ Errichtung einer stationären Staubabsauganlage und Optimierung bestehender Nassabscheider in der Veredelung. bis 2001 Staubabsauganlage ist installiert, Sanierungsprogramm für bestehende Nassabscheider abgeschlossen. ■ Minderung von Schwermetallen, Dioxinen und Furanen im Abgasstrom von Prozessen und Müllverbrennungsanlagen von Kunden durch Entwicklung eines neuen Verfahrens. bis 2001 Verfahren zur Zeit in Erprobung, Erfahrungen liegen bis 2001 abgesichert vor. Bau eines rund 1.100 Meter langen und 7 Meter hohen Lärmschutzdamms am Nordostrand des Tagebaus Hambach. ■ Bau eines 520 Meter langen Lärmschutzdamms bei Viehöven, Tagebau Inden. ■ Entwicklung eines Messgeräts zur Erfassung der Geräuschemissionen an den Bandgeräten. ■ Konstruktionsakustische Optimierung von Antriebsfundamenten. bis 1999 erreicht Vorbereitung zum Bau eines Lärmschutzdamms im Bereich Jackerath. Anlegen einer Ausgleichsfläche für lang andauernden Eingriff durch den Tagebau Garzweiler II. bis 2001 Reduzierung der Tagebaugeräusche ■ ■ Beginn der Baumaßnahme Ende 2000. Beginn der Betriebsphase. bis 2001 bis 2001 bis 2001 Theoretische Voruntersuchung abgeschlossen, Beginn der Pilotphase. Betriebsplanverfahren eingeleitet. Senkung des Abfallaufkommens ■ Thermische Verwertung von Abbruchholz im Kraftwerk Berrenrath. ab 1999 erreicht 1999 1999 12/2000 erreicht erreicht Verbesserung des Umweltmanagements Aufbau eines Umweltberichtssystems. Fertigstellung eines einheitlichen Umwelthandbuchs. ■ Einstellung des Umwelthandbuchs in das Rheinbraun-Intranet. ■ ■ I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z Einheit Geschäftsjahr Kalenderjahr 1994/95 1995/96 1996/97 1998 1999 MWh MWh 1.000 l MWh t t t 1.000 m3 4.834.543 1.928.175 2.004.722 97.764 79.596 6.295 999.759 4.806.477 2.126.807 20.200 2.091.944 39.257 133.485 3.850 1.007.280 4.673.817 2.201.156 29.548 1.571.667 14.692 130.090 7.674 980.066 4.587.992 2.125.967 27.970 0 885.840 127.559 0 991.711 4.457.952 2.063.869 26.862 0 1.665.747 141.874 0 1.030.057 t t t t 168.307.623 4.743.033 15.037 5.583.116 167.797.096 4.171.111 12.509 5.637.329 157.513.302 3.711.815 14.146 6.432.005 146.396.547 5.994.883 32.107 9.028.281 137.250.667 9.309.829 52.487 8.491.477 1.785 1.558 INPUT Energie Strom davon Eigenerzeugung Treibstoffe* Wärme Dampf Klärschlamm Altkunststoffe Wasser Rohstoffe Rohbraunkohle Sonstige mineralische Rohstoffe Kalk (für Kraftwerk) Kraftwerkabfälle zur Verwertung Betriebs- und Hilfsstoffe Öle und Fette*** t OUTPUT Produkte Rohbraunkohle Veredelungsprodukte Dampf Synthesegas Mineralische Rohstoffe Kalkdünger t t t 143.905.534 7.241.514 2.903 120.810 4.190.408 19.297 136.644.932 6.504.106 1.342 165.576 3.711.815 19.675 130.990.244 4.875.799 1.029.208 123.361.469 4.843.731 679.853 1.000 m3 t t 145.523.930 7.072.727 2.628 190.420 4.762.972 19.939 2.696.634 23.110 3.977.813 25.274 Wasserabgabe an Dritte 1.000 m3 Einleitung in Oberflächengewässer 1.000 m3 206.718 722.714 211.111 716.410 201.980 696.058 215.577 717.358 218.273 762.996 4.114.323 490 2.614 3.048 1.452 4.391.036 597 2.702 3.077 1.386 4.403.894 549 2.954 3.277 1.149 4.167.367 386 2.732 3.215 855 4.070.450 455 3.013 3.139 851 1.000 m3 11.745 104.451 18.513 9.863 93.779 16.552 10.460 403.375 107.683 22.393 15.971 314.177 94.449 15.793 6.779 1.000 m2 157.661 160.848 163.413 174.374 178.753 Wasserabgabe Emissionen** CO2 CO SO2 NOx Staub t t t t t Abfälle zur eigenen Verwertung*** zur Verwertung zur Beseitigung Abwasser t t t STANDORT Tagebaubetriebsfläche * 1995/96 ohne LAUBAG ** Emissionen bezogen auf Kalenderjahr *** Nachweis ab 1998 Kommentar Die Minderung des Stromverbrauchs liegt im Wesentlichen an der rückläufigen Kohleförderung und am sinkenden Absatz der Veredelungsprodukte. Bei den Daten bis 1996/97 wurde unter Input sowohl Dampf als auch Wärme angegeben. Da beide Energien dasselbe Medium benutzen, werden sie ab 1998 zusammengefasst und als Dampf in Tonnen angegeben. Der starke Anstieg des Dampfverbrauchs und der starke Rückgang der Dampfabgabe, der Abfälle zur Verwertung sowie des Abwassers haben ihre Ursache in der Stilllegung von Grubenkraftwerken bei der LAUBAG zum 1. Juli 1998. Seither wird der Trocknungsdampf vom VEAG-Kraftwerk Schwarze Pumpe bezogen. Der Mehrverbrauch von Kalk ist auf das Kippenversauerungsprogramm zurückzuführen: Der Einsatz von Kalk verhindert, dass die Böden versauern. Dass sich der Bezug von mineralischen Rohstoffen erhöht hat, liegt am Zusammenschluss der Hürtherberg Steine und Erden mit den Rheinischen Baustoffwerken und weiteren Gesellschaften im Herbst 1998. Altkunststoffe werden nicht mehr eingesetzt, da die HTW-Anlage zur Erzeugung von Synthesegas aus Braunkohle stillgelegt wurde. Stromverbrauch 4.900.000 MWh 4.700.000 MWh 4.500.000 MWh 4.300.000 MWh 4.834.543 4.806.477 4.673.817 4.587.992 4.457.952 1994/95 1995/96 1996/97 1998 1999 63 UNT ER NE H M E N S B ER E I C H MINERALÖL UND CHEMIE Dem Umweltschutz verpflichtet. Die RWE-DEA Aktiengesellschaft für Mineraloel und Chemie ist ein integriertes Mineralöl- 64 unternehmen mit internationalen Chemieaktivitäten. Es umfasst zahlreiche Tochter- und Beteiligungsgesellschaften im In- und Ausland. Die zur RWE-DEA Gruppe gehörenden konsoli- betrieb und ein Laboratorium für Erdölgewinnung in dierten Gesellschaften im Inland beschäftigen rund 7.000 Wietze sowie drei Erdgasspeicher in Bayern. In den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand: 31.12.1999). beiden DEA Raffinerien Heide und Wesseling wird Rohöl Zu den Tätigkeiten der Gruppe gehören die Förderung zu Mineralölprodukten und petrochemischen Grund- von Erdgas und Erdöl im In- und Ausland, die Mineralöl- stoffen verarbeitet, im Mineralölwerk Grasbrook in Ham- verarbeitung, der Verkauf von Mineralöl- und Petro- burg werden Grundöle für hochwertige Schmierstoffe chemieprodukten sowie die Herstellung und der Vertrieb hergestellt. An mehreren zentralen Standorten unterhält von Chemieprodukten. das Unternehmen Tankläger. Die Mineralölprodukte werden flächendeckend unter anderem über rund 860 eigene In Deutschland betreibt RWE-DEA unter ande- Tankstellen, rund 775 Partnertankstellen sowie über rem die Bohr- und Förderbetriebe Mittelplate und DEA Verkaufsgesellschaften vertrieben. In den CONDEA Schwedeneck-See im Offshore-Bereich, Erdöl- und Werken Brunsbüttel, Herne, Marl, Meerbeck und Witten Erdgasförderbetriebe in Holstein und Hohne, einen Bohr- entstehen verschiedene Vor- und Zwischenprodukte, 65 überwiegend für die chemische Industrie. Der Vertrieb Wesentliche umweltrelevante Tätigkeiten der RWE- der Chemieprodukte erfolgt weltweit unter dem Namen DEA Gruppe sind die Gewinnung, Herstellung, Verarbeitung CONDEA. und Lagerung sowie der Transport und Vertrieb wassergefährdender und brennbarer Stoffe. Die meisten Anlagen Das Produktspektrum von RWE-DEA umfasst: ■ ■ ■ unterliegen daher den Regelungen bzw. der Genehmigungs- Rohöl, Erdgas, Kraftstoffe, Heizöle, Schmierstoffe, bedürftigkeit nach den Umweltschutzgesetzen. Zu den Spezialitäten, Umweltaspekten zählen die Emissionen von gasförmigen Olefine, Aromaten, Methanol und sonstige Petro- Stoffen wie Schwefeldioxid (SO2) und Stickstoffoxide chemikalien, (NOx) sowie von Kohlenwasserstoffen, das Einleiten von Waschrohstoffe, Tenside, Fettalkohole, Abwasser und das Entstehen von Abfall sowie der Ver- hochreine Tonerden, Performance-Chemikalien, brauch nichtregenerierbarer Ressourcen. Die Minimierung Lösemittel/Feinchemikalien. von Emissionen, Abfällen und Ressourcenverbrauch stellt eine ständige Herausforderung für das Unternehmen dar. UNT ER NE H M E N S B ER E I C H MINERALÖL UND CHEMIE beizumessen. Zu weiteren Selbstverpflichtungen, denen sich RWE-DEA angeschlossen hat, gehören die freiwillige Selbstverpflichtung der deutschen chemischen Industrie zur Erfassung und Bewertung von Stoffen, insbesondere von Zwischenprodukten, für die Verbesserung der Aussagefähigkeit sowie die Initiative des Weltchemieverbands ICCA zur arbeitsteiligen Überprüfung für großvolumige Stoffe. Informationen zum Thema Klimaschutz und Mineralöl enthält die Broschüre „Klimaschutz” des Mineralölwirtschaftsverbands. Sie ist im Internet 66 Im Rahmen der Wahrnehmung unternehmerischer verfügbar (> www.mwv.de). Verantwortung für den Umweltschutz beteiligt sich RWE-DEA an der Selbstverpflichtung der deutschen Umweltmanagement Wirtschaft zur Verringerung der CO2-Emissionen. Die Die Umweltleitlinien der RWE-DEA Gruppe „Verpflich- deutsche chemische Industrie hat in diesem Zusam- tung zum Umweltschutz” sind fester Bestandteil der menhang eine Selbstverpflichtungserklärung auf dem Unternehmenspolitik und haben das Ziel, den betrieb- Energiesektor abgegeben, die deutsche Mineralölwirt- lichen Umweltschutz kontinuierlich zu verbessern. Sie schaft eine Klimaschutzerklärung für den Wärmemarkt. stehen im ganzheitlichen Ansatz mit der „Verpflichtung Die CONDEA Werke haben sich im Rahmen der weltwei- zur Qualität” und den „Grundsätzen und Leitlinien zur ten Responsible Care Initiative der chemischen Industrie Arbeitssicherheit”. Die Öffentlichkeit kann sich durch verpflichtet, dem Schutz der Umwelt und der mensch- Broschüren, per Anfragen oder über das Internet lichen Gesundheit bei allen Aktivitäten höchste Priorität (> www.rwe-dea.de) informieren. Mitarbeiter in der RWE-DEA Gruppe im Inland (Stand: 31.12.1999) 5 1 4 2 3 www.mwv.de www.rwe-dea.de 1 Chemie 2 Dienstleistungsbereiche 9% 3 Aufschluss und Gewinnung 7% 4 DEA AG 40 % 5 DEA Verkaufsgesellschaften 13 % 31 % O R G A N I S A T I O N D E S U M W E LT S C H U T Z E S B E I R W E - D E A A G Vorstand Umweltschutzverantwortliches Vorstandsmitglied mit Koordinationsfunktion (UK) UV UV UV Stab Umweltschutz Bereichsleitungen Bereichsstab Umweltschutz Betriebsleitungen Betriebsbeauftragte* Delegation UV = Umweltschutzverantwortliches Vorstandsmitglied Koordination, Beratung, Information * = nach Umweltschutzgesetzen Unterstützung gemäß Umweltrecht bzw. betrieblichen Regelungen Die Verantwortung für den Umweltschutz liegt des Umweltschutzes in das integrierte Management- bei den Vorstandsmitgliedern der operativen Bereiche, system. Die CONDEA Werke Brunsbüttel, Herne, Marl, ein Mitglied ist als Koordinator benannt. Die verantwort- Meerbeck und Witten sowie das DEA Werk Wesseling lichen Vorstände haben die einzelnen Aufgaben auf die wurden bereits im Zeitraum von Dezember 1999 bis Leitungen der Fach- und operativen Bereiche delegiert. März 2000 gemäß DIN EN ISO 14001 zertifiziert. Die Stabsstelle Umweltschutz, die unmittelbar dem Vor- DEA strebt ein unternehmensweites Zertifikat für das stand berichtet, behandelt und koordiniert die wesentlichen Jahr 2001 an. Fragen des Umweltschutzes. Sie berät die Verantwortlichen der operativen Bereiche mit ihren Umweltschutz- Umweltschutz ist bei RWE-DEA fester Organisationseinheiten sowie die Beauftragten nach Bestandteil der Aus- und Weiterbildung. Das bestehende den Umweltschutzgesetzen in den Betriebsstätten. Die Fortbildungsprogramm wurde mit der Einführung des Umweltschutz-Organisationseinheiten in den operativen Umweltmanagementsystems erweitert. Neben den regel- Bereichen und deren Beauftragte beraten und unter- mäßigen Besprechungen in den Betriebsstätten, bei denen stützen ihrerseits die Verantwortlichen bei den spezifischen der betriebliche Umweltschutz behandelt wird, finden Umweltschutzfragen. jährliche Umwelttagungen der im Umweltschutz tätigen Mitarbeiter statt. Sie dienen dem intensiven Austausch Auf der Grundlage des zertifizierten Qualitäts- von Erfahrungen aus allen Bereichen der RWE-DEA. Die managementsystems wird die bestehende Organisation im Rahmen des betrieblichen Vorschlagswesens erfassten des Umweltschutzes als weiterer Baustein für das inte- Maßnahmen und Einsparpotenziale dienen ebenfalls dem grierte Managementsystem zur Zertifizierung nach Umweltschutz. Beispiele für die erfolgreiche Umsetzung DIN EN ISO 14001 dokumentiert. Arbeitsabläufe sind solcher Vorschläge sind das Einsparen von Heizdampf in durch Verfahrens- und Arbeitsanweisungen festgelegt, der Xylol-Anlage in Wesseling, die Selbstreinigung von die unter anderem auf Betriebshandbücher, Betriebs- Reaktoren durch Einsatz von Monomeren aus laufender anweisungen und Werkvorschriften zurückgreifen. Ein Produktion sowie bessere Produktausbeuten durch übergeordneter Arbeitskreis koordiniert die Eingliederung Änderung der Kolonnenfahrweisen. 67 UNT ER NE H M E N S B ER E I C H MINERALÖL UND CHEMIE anerkannten SCC-Regelwerk (Sicherheits Certifikat Contraktoren) zertifiziert sein. Die umweltverträgliche Verteilung der Produkte beginnt bereits an den Umschlagstellen, zum Beispiel in Tanklägern und bei Tankstellen. Dort gewährleisten Schutzeinrichtungen, dass wassergefährdende Stoffe beim Verschütten nicht in den Boden und in das Grundwasser gelangen können. Die Tankstellen verfügen über Gasrückführsysteme, die verhindern, dass Benzindämpfe beim Betanken von Kraftfahrzeugen in die Luft gelangen. Zur Vermeidung von Abwasserbelastungen wurden eben68 RISIKOMANAGEMENT UND ARBEITSSICHERHEIT falls Maßnahmen ergriffen: Bevor das Abwasser von der Um die Risiken aus unternehmerischer Tätigkeit für Mensch Tankstelle in die Kanalisation gelangt, wird es in einem und Umwelt zu minimieren, werden die technischen Ein- zweistufigen Verfahren zunächst vom Schmutz und richtungen regelmäßig überwacht, in Stand gehalten und anschließend von Öl- und Benzinrückständen getrennt. dem technischen Fortschritt angepasst. Sämtliche Stoffe, Um das Abwasser möglichst wenig zu belasten, kommen mit denen in den Betriebsstätten umgegangen wird, sind ausschließlich umweltverträgliche Reinigungsmittel zum entsprechend ihrem Gefährdungspotenzial registriert und Einsatz. Für den sparsamen Umgang mit Trinkwasser gekennzeichnet. RWE-DEA verfügt über eine umfassende verfügen viele der Tankstellen über Aufbereitungsanlagen Notfallorganisation mit detaillierten Alarm- und Gefahren- für das Waschwasser an den Autowaschanlagen. Zu den abwehrplänen in allen Betriebsstätten, um bei einem Vorsorgemaßnahmen gehört auch die sichere Lagerung Schadensfall schnell reagieren zu können. Die ständige Be- von Rohstoffen und Produkten. achtung und Verbesserung der Arbeitssicherheit sowie die Verhütung von Unfällen sind in den Grundsätzen und Leit- Transporte werden per Pipeline, auf Binnen- linien zur Arbeitssicherheit dokumentiert, die durch spe- wasserstraßen, per Schiene und Straße umweltverträglich zielle Programme umgesetzt werden. Die Anzahl der melde- abgewickelt. Die Kapazitätsanrechte der Produktenpipe- pflichtigen Unfälle lag 1999 bei 51. Dies entspricht einer lines, die aufgrund ihrer hohen statistischen Sicherheit 1.000-Mann-Quote beziehungsweise Unfallquote von 7,3. und geringer Emissionen das umweltverträglichste Transportmittel sind, werden ausgeschöpft. Die Tankläger wer- EINKAUF UND LOGISTIK den per Bahn und Schiff beliefert. Für die Kesselwagen Zur Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte verfü- der Bahn wurden eigene Sicherheitsprüfungen eingeführt. gen die Mitarbeiter des Einkaufs und der Logistik über Die Belieferung der Tankstellen ab Tanklager erfolgt per Einkaufsrichtlinien und Verfahrensanweisungen, die Straße mit Tankkraftwagen. Durch leichtere Bauweise entsprechende Vorgaben enthalten. Alle technischen konnten deren Befüllvolumina um sechs Prozent gestei- Dienstleister, die mit Arbeiten in den deutschen Werken gert und damit die transportbedingten Emissionen redu- der RWE-DEA beauftragt werden, müssen nach dem ziert werden. In der Binnenschifffahrt werden eigene I M B L I C K P U N K T: Ö L F Ö R D E R UN G V O N L A N D A U S Tertiär Bohr- und Förderbetrieb 2.200 m Oberkreide Salzkissen Öl führender Sand Tonstein Schemazeichnung Horizontalbohrtechnik Das Ölfeld Mittelplate vor Friedrichskoog im schleswig-holsteinischen Wattenmeer enthält noch gewinnbare Reserven von rund 26 Millionen Tonnen, etwa die Hälfte der deutschen Ölvorräte. Die Erfahrungen mit der 1985 errichteten Bohr- und Förderinsel Mittelplate haben gezeigt, dass eine Ölförderung auch in diesem sensiblen Gebiet über lange Zeiträume störungsfrei möglich ist. Mit einer Jahreskapazität von rund 800.000 Tonnen ist wegen der tidenbedingt eingeschränkten Transportmöglichkeiten die Produktion jedoch begrenzt. Um die Ölförderung aus dem Feld zu optimieren und zeitlich zu verkürzen, hat das Konsortium RWE-DEA/Wintershall zur Erschließung der Erdöllagerstätte Mittelplate von Land aus ein in Deutschland bisher einmaliges Bohrkonzept angewandt und fortentwickelt: die Extended-Reach-Bohrtechnologie. Mit weit abgelenkten, über längere Strecken hinweg horizontalen Bohrungen über eine Länge von mehr als 8.000 Metern wird nun der östliche Teil der Lagerstätte auch von Friedrichskoog aus erreicht. Die erste Produktionsbohrung, die „Dieksand 2” mit ihrem umweltverträglichen Bohrbetrieb, zu dem unter anderem Schall- und Gewässerschutzmaßnahmen sowie ein lückenloses Entsorgungssystem zählen, konnte im Mai 1998 erfolgreich beendet werden. Bis Mitte 2000 werden die weiteren Voraussetzungen für die Ölförderung von Land aus mit einer geplanten Produktionskapazität von einer Million Jahrestonnen geschaffen. Dazu gehören drei weitere Extended-Reach-Bohrungen, der Bau einer Landstation mit ausgefeiltem Sicherheitspaket für eine umweltverträgliche Ölaufbereitung und die Verlegung von Rohrleitungen zum Transport des Öls an die Abnehmer. Sicherheitsprüfungen durchgeführt und die Vertrags- durch Beiträge zum „International Oil Pollution reeder dazu angehalten, eine präventive Instandhaltung Compensation Fond” abgesichert, der Schäden abdeckt, und Personalschulung zu betreiben. In der Küstenschiff- die die Haftungsgrenze der Reeder übersteigen. fahrt wurde der Anteil gecharterter Schiffe mit Doppel- Internationale Richtlinien für die Konstruktion neuer hülle erhöht. Für die Seeschifffahrt existieren unter Schiffe legen zudem den Einsatz doppelwandiger Tanks anderem eine „Chartering Policy” und ein Ölalarmplan. sowie separater Ballasttanks fest, wie sie bereits seit Alle Rohöl importierenden Unternehmen in Deutschland Produktionsbeginn der Förderinsel Mittelplate 1987 zur sind bei Umweltschäden durch Rohöltransporte über See Anlandung des Erdöls eingesetzt werden. 69 UNT ER NE H M E N S B ER E I C H MINERALÖL UND CHEMIE Durch effiziente Energienutzung und konsequente Anwendung der Kraft-Wärme-Kopplung wird der Einsatz von Energieträgern möglichst gering gehalten. Außerdem werden Restgase, unter anderem aus Abgassammelsystemen, in den Werken nicht mehr abgefackelt, sondern als Brennstoff eingesetzt. Im Kraftwerk des CONDEA Werks Meerbeck wird Strom durch Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt, wobei auch der Dampf einer Chemieanlage genutzt wird, die eine Beteiligungsgesellschaft auf dem Werksgelände betreibt. Im CONDEA Werk Brunsbüttel werden die heißen Abgase der Feuerungsanlage direkt zur Trocknung von Tonerden eingesetzt, wodurch sich der 70 PRODUKTION Energieeinsatz erheblich reduziert. Die DEA Raffinerie Die Belastungen für die Umwelt werden durch den Ein- Heide nimmt im Rahmen ihrer Umstrukturierung eine satz innovativer Techniken so gering wie möglich gehal- neue Hydrocrackanlage in Betrieb. Mit der überschüssigen ten. Viele Einrichtungen der Förderinsel Mittelplate, die Abwärme, die in der Anlage entsteht, werden Schulen, jährlich rund 800.000 Tonnen Erdöl aus Deutschlands Schwimmbad und Freizeitanlage der Gemeinde Hem- größtem Ölfeld fördert, sind speziell für die Bedingungen mingstedt beheizt. Durch den Einbau einer Gasturbine des Wattenmeers entwickelt worden. Modernste Technik, ließ sich zusätzlich der Wirkungsgrad des Kraftwerks in mehrfache Sicherungen in allen Betriebsbereichen und der DEA Raffinierie Heide verbessern. der Einsatz erfahrener verantwortungsbewusster Fachkräfte bilden ein optimales Sicherheitspaket und gewährleisten zuverlässigen Umweltschutz bei der Ölförderung. Weitere innovative Technologien sind die geschlossenen und damit emissionsfreien Reinigungsverfahren für Gastrocknungsanlagen sowie die Dämpferückgewinnungs- Prozess- und Kühlwasserströme werden in den anlagen in den Raffinerien und Tanklägern, die gleich- Betriebsstätten zunehmend im Kreislauf geführt. Zuletzt zeitig zur Reduktion der Kohlenwasserstoffemissionen wurden beispielsweise Kühlwasserkreisläufe in den Kühl- beitragen. türmen des DEA Werks Wesseling geschlossen. Dadurch und durch Verbesserung der Produktionsverfahren ließ In den Betriebsstätten werden Abfallwirtschafts- sich trotz gestiegener Produktion in den Betriebsstätten konzepte erstellt, die Maßnahmen zur Reduzierung des die Abwassermenge in den vergangenen Jahren senken. Abfallaufkommens enthalten. Bei den anfallenden Mehrstufige Abwasserreinigungsanlagen, die mechanisch, Abfällen handelt es sich im Wesentlichen um Schlämme chemisch und biologisch reinigen, stellen in allen aus der Abwasserreinigung, verbrauchte Katalysatoren, Betriebsstätten sicher, dass sämtliche anfallenden Abwäs- produktionsspezifische Abfälle, verunreinigte Betriebs- ser gereinigt werden, bevor sie die Werke verlassen. Hoch- mittel, verschmutztes Isoliermaterial und verunreinigten verschmutzte Prozesswässer werden darüber hinaus vor Boden. Hierbei hat die Verwertung Vorrang vor der Abgabe an die Abwasserreinigungsanlagen vorbehandelt. Beseitigung. I M B L I C K P U N K T: E UR O P Ä I S C H E S A U T O - Ö L - PR O G R A M M Am 1. Januar 2000 erschien eine neue Kraftstoffgeneration auf dem deutschen Markt: Die neuen Kraftstoffe, die im Zuge der Umsetzung der ersten Stufe des europäischen Auto-Öl-Programms europaweit ab dem Jahr 2000 verbindlich eingeführt werden, tragen zur Verminderung der Schadstoffemissionen im Straßenverkehr bei. So besitzen die neuen Dieselkraftstoffe neben anderen verbesserten Kraftstoffspezifikationen mit einem Wert von 350 parts per million (ppm) geringere Schwefelgehalte gegenüber bisher 500 ppm (0,05 Gewichtsprozent). Die neuen Benzinsorten Normalbenzin und Euro Super werden danach mit einem geringeren Schwefelgehalt von maximal 150 ppm gegenüber dem bis Ende 1999 geltenden Wert von 500 ppm sowie niedrigerem Aromaten- und Benzolgehalt ausgeliefert. Der Benzolgehalt beträgt nur maximal ein Volumenprozent gegenüber dem vorher geltenden Wert von fünf Volumenprozent. Obwohl in Europa erst ab 2005 verbindlich vorgeschrieben, bietet DEA bereits seit Januar 2000 die Kraftstoffsorte Super Plus mit einem extrem niedrigen Schwefelgehalt von maximal 50 ppm an. Damit wurde der Schwefelgehalt für die Kraftstoffsorte Super Plus in einem Schritt um 90 Prozent verringert. Für Kraftfahrzeuge mit modernsten Katalysatorensystemen steht somit ein extrem schwefelarmer Kraftstoff bereit. Um künftig bei allen Kraftstoffqualitäten einen Schwefelgrenzwert von 50 ppm einhalten zu können, hat die deutsche Mineralölindustrie darüber hinaus ein Investitionsprogramm aufgelegt, das sie voraussichtlich bis Ende 2001 abschließen wird. Sie ist dann in der Lage, alle Kraftstoffsorten in Deutschland flächendeckend mit dem Schwefelgrenzwert von 50 ppm auszuliefern. 71 Um den in den Kraftstoffen enthaltenen Schwefel zu entfernen, ist der Einsatz großer Energiemengen in den Raffinerien erforderlich, der wiederum zu zusätzlichen CO2-Emissionen führt. Damit wird deutlich, dass bei allen Maßnahmen zur Emissionsreduzierung komplexe Zusammenhänge und Wechselwirkungen mit der Umwelt beachtet werden müssen, um Fehlentwicklungen zu vermeiden. Dem Grundsatz der Abfallvermeidung folgt RWE- Schwefelgehalt von 50 ppm aus (> „Europäisches Auto- DEA auch bei der Optimierung der Produktionsverfahren Öl-Programm”, s.o.). Mit dem DEA Heizöl A Plus wurde und der Verpackung ihrer Produkte. So hat DEA als ein neues Heizöladditiv entwickelt und auf dem Markt erstes Mineralölunternehmen Anfang der neunziger Jahre eingeführt, das vor allem den Brennstoffverbrauch redu- mit der so genannten Öltheke die Mehrwegflasche für ziert und die Lagerstabilität erhöht. Motorenöle eingeführt. Ein weiterer Aspekt umweltschonender Produkte PRODUKTE ist ihre Langlebigkeit. Das gilt insbesondere für Motoren- Nicht nur die Produktionsverfahren, sondern auch die öle, bei deren Entwicklung DEA gemeinsam mit Fuchs Produkte selbst sollen die Umwelt möglichst wenig be- DEA eine Lebensdauer von bis zu 100.000 Kilometern lasten. DEA hat 1996 deshalb die Herstellung und den für Nutzfahrzeugmotoren anstrebt. Die biologische Verkauf von verbleitem Ottokraftstoff eingestellt. Bereits Abbaubarkeit wiederum ist insbesondere für Hydrauliköle 1995 wurde der Schwefelgehalt im Dieselkraftstoff von wichtig, da sie vor allem in der Bauwirtschaft zum 0,2 auf maximal 0,05 Gewichtsprozent abgesenkt, wo- Einsatz kommen. Zur Herstellung bespielsweise von durch sich die Schwefeldioxid- und Partikelemissionen Hydraulikölen für mobile Systeme werden synthetische aus Dieselfahrzeugen verringerten. Seit Januar 2000 Ester genutzt, die aus leicht abbaubaren Alkoholen und liefert DEA den Kraftstoff Super Plus mit einem Fettsäuren bestehen. Seit längerem bietet DEA UNT ER NE H M E N S B ER E I C H MINERALÖL UND CHEMIE KOMMUNIKATION Die Mitarbeiter der RWE-DEA Gruppe erhalten regelmäßig Umweltinformationen durch Rundschreiben, die Mitarbeiterzeitschrift „Panorama”, die chemieinterne „CONDEA-Info” und andere Publikationen. DEA informiert ihre Vertriebspartner durch die Zeitschrift „DEA Partner Magazin” und die Tankstellenpächter über die Zeitschrift „Zündschlüssel”. Die Kunden werden durch Sicherheitsdatenblätter, Produktinformationen und Broschüren laufend über die Umweltaspekte der Produkte unterrichtet. Für die Öffentlichkeit stehen ebenfalls verschiedene Informationsquellen zur Verfügung, darunter 72 Schmierstoffe an, in denen Komponenten enthalten sind, Umweltbroschüren, Standortprospekte, Informationen die aus Rapsöl hergestellt werden. Die Herstellung von über Sicherheitsmaßnahmen und Umwelttelefone. Die Fettalkoholen und ihren Derivaten, die bei der Produktion Standorte Herne, Marl und Witten haben außerdem Um- von Körperpflegemitteln, Kosmetika und Pharmazeutika, welterklärungen nach EG-Öko-Audit-Verordnung vor- Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Duftstoffen ver- gelegt. Bei aktuellen Umweltfragen arbeitet RWE-DEA wendet werden, erfolgt aus petrochemischen und seit vielen Jahren intensiv mit Branchen- und Fach- nachwachsenden Rohstoffen. Die nach beiden Verfahren verbänden zusammen. Außerdem organisiert RWE-DEA hergestellten Fettalkohole sind vollständig biologisch Tage der offenen Tür und Führungen in den Produktions- abbaubar und toxikologisch unbedenklich. Als Spezialist stätten. für hochreine Tonerden leistet CONDEA auch mit dieser Produktgruppe einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- SOZIALE ASPEKTE schutz: Tonerden mit definierten physikalischen DEA bietet seinen Mitarbeitern flexible Arbeitszeit- Eigenschaften werden für leistungsfähige und langlebige modelle und die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit. Das Katalysatoren bei der Erdölverarbeitung, Autoabgas- Unternehmen stellt regelmäßig Mittel für ökologische, reinigung und bei chemischen Prozessen eingesetzt. soziale und kulturelle Zwecke über Spenden und Sponsoring zur Verfügung. Bereits seit 1991 läuft Um eine Grundlage für die Untersuchung von beispielsweise das Projekt „DEA Mediathek” der Umweltauswirkungen im gesamten Produktlebensweg zur deutschen Verkehrswacht e.V. und der DEA Mineraloel Verfügung zu stellen, wird derzeit eine branchenweite AG, das die Sicherheit im Straßenverkehr durch Sachbilanz Mineralöl durchgeführt. Auch für die mengen- wirksame Maßnahmen zur Verkehrsaufklärung und mäßig bedeutendsten Tenside und Fettalkohole wurden -erziehung erhöhen soll. unter Mitwirkung von CONDEA von internationalen Experten Ökobilanzen erstellt. PRODUKTLEBENSZYKLUS SUPER BLEIFREI Rohstoffbereitstellung Nutzung Transport Vertrieb Umweltrelevanz: sehr hoch hoch Produktion mittel Rohstoffbereitstellung Durch Rohölgewinnung wer- den nicht erneuerbare Ressourcen genutzt. Emissionen gering keine nicht zutreffend reinigungsanlagen begrenzen die Emissionen. Abfälle werden umweltverträglich entsorgt. in die Luft werden durch den Einsatz technisch anspruchsvoller, zuverlässiger und umweltverträglicher Ölförderung möglichst gering gehalten. Vertrieb Bei der Verteilung der Kraftstoffe durch Kessel-, Tankkraftwagen und Schiff können Kohlenwasserstoffemissionen in die Umwelt gelangen. Transport Beim Transport des Rohöls werden Durch den Einsatz von Dämpferückgewinnungsanlagen Emissionen in die Luft freigesetzt. Bei Unfällen und Gaspendelsystemen in Raffinerien und Tanklägern besteht das Risiko austretenden Rohöls. Durch die sowie von Gasrückführsystemen an Tankstellen wer- Nutzung von Pipelines und von Tankern mit hohen den diese Emissionen minimiert. Flüssigkeitsundurch- Sicherheitsstandards werden diese Umweltaspekte lässige Fahrbahnen und Auffangräume in Raffinerien, weitgehend minimiert. Tanklägern sowie an Tankstellen schützen den Boden und die Gewässer vor Verunreinigungen. Produktion Bei der Rohölverarbeitung und der Herstellung von Kraftstoffen in den Raffinerien ist Nutzung Das Produkt wird bei der Nutzung voll- der Einsatz großer Energiemengen erforderlich, Luft- ständig verbrannt. Dabei werden unter anderem NOx, schadstoffe werden emittiert, Abwasser und Abfälle CO2 und Kohlenwasserstoffe emittiert. Effiziente fallen an. Durch effiziente Energienutzung wie die Verbrennungsmotoren und Katalysatoren minimieren Anwendung von Kraft-Wärme-Kopplung wird der die Emissionen von NOx und Kohlenwasserstoffen. Energieverbrauch gesenkt. Mehrstufige Abwasser- 73 U M W E LT P R O G R A M M FRIST UMSETZUNG KOMMENTAR 2000 läuft noch CONDEA Werke Brunsbüttel, Herne, Marl, Meerbeck und Witten sowie die DEA Raffinerie Wesseling sind gemäß DIN EN ISO 14001 zertifiziert. 12/1999 erreicht Mindestens 300 Tonnen jährlich. 12/1999 erreicht Rund 30 Prozent durch zusätzliche Maßnahmen. 12/1998 erreicht 12/1999 erreicht Umstellung in den Raffinerien ist erfolgt. 12/1999 erreicht 20 Prozent durch bessere Kontrolle der Pumpenüberwachung. 1/1999 erreicht 2000 erreicht Umweltmanagement Aufbau eines integrierten Managementsystems für alle Standorte der RWE-DEA, das sowohl das schon zertifizierte Qualitätsmanagementsystem als auch das zurzeit in Vorbereitung befindliche Umweltmanagementsystem umfasst; in den chemischen Werken Brunsbüttel und Meerbeck soll zum Jahr 2000 eine Zertifizierung der Umweltmanagementsysteme nach DIN EN ISO 14001 erfolgen. ■ Weitere Umsetzung der Responsible Care Richtlinien (CONDEA Werk Meerbeck). ■ Fortsetzen der Arbeit am Aufbau eines Umweltmanagementsystems und dessen Einbeziehung in ein integriertes Managementsystem (DEA Raffinerie Heide). ■ 6/2001 12/2001 Verringerung von Emissionen Reduzierung der SO2-Emissionen um 100 Tonnen jährlich durch Verarbeitung schwefelärmerer Produkte und Stilllegung der SO2-Extraktionsanlage (Mineralölwerk Grasbrook). ■ Verringerung der Chlorkohlenwasserstoffemissionen um rund 10 Prozent durch Kapazitätsanpassung in der Produktion (Mineralölwerk Grasbrook). ■ Reduzierung der Kohlenwasserstoffemissionen durch Errichtung von Gasrückführungssystemen beim Betanken von Fahrzeugen mit Ottokraftstoffen (Tankstellen). ■ Beginn mit der Herstellung von Ottokraftstoffen mit maximal 1 Prozent Benzol. ■ Reduzierung der diffusen Ammoniakemissionen um 5 Prozent durch verbesserte Maschineneinbindung (Mineralölwerk Grasbrook). ■ Reduzierung der Ausfallzeiten der Dämpferückgewinnungsanlagen durch Verlagerung der Wartungsarbeiten in die verladefreie Zeit (Tankläger). ■ Verminderung des spezifischen Dieselverbrauchs sowie der Emissionen (Aufschluss und Gewinnung). ■ 74 12/2001 12/2001 12/2002 Reduzierung des Energieverbrauchs Reduzierung des Energieverbrauchs um 5 Prozent durch Optimierung der Pumpenlaufzeiten bei der Kühlwasserförderung (Mineralölwerk Grasbrook). ■ Verbesserung des Wirkungsgrads des Kraftwerks in der DEA Raffinerie Heide um 10 Prozent durch Einbau einer Gasturbine. ■ Nutzung der Reaktionswärme der MSA-Anlage zur Dampfund Stromerzeugung im CONDEA Werk Meerbeck. ■ Verminderung des Energieverbrauchs um 2 Prozent gegenüber 1999 durch Überprüfung und Optimierung des Energiebedarfs (CONDEA Werk Witten). ■ Reduzierung des spezifischen Verbrauchs von schwerem Heizöl in den Öfen der Extraktionsanlage II um 5 Prozent durch Optimierung der Ofensteuerung (Mineralölwerk Grasbrook). ■ 12/2002 12/2001 U M W E LT P R O G R A M M FRIST UMSETZUNG KOMMENTAR Senkung des Wasserverbrauchs um jährlich 150.000 Kubikmeter durch Kondensatkreislauf (DEA Raffinerie Heide). ■ Senkung des Wasserverbrauchs um 50 Prozent durch das Schließen von Kreisläufen (CONDEA Werk Meerbeck). 12/1999 läuft noch 2000 läuft noch Reduktion der Grundwasserförderung um 10 Millionen Kubikmeter jährlich durch Kreislauffahrweise (DEA Raffinerie Wesseling). 12/1999 teilweise erreicht Umsetzung im Geschäftsjahr 1999/2000. Weitere verfahrenstechnische Untersuchungen notwendig, Ziel wurde in das Geschäftsjahr 1999/2000 übernommen. Projekt läuft auch noch im Jahr 2000, Kühlwasserkreislauf eines weiteren Kühlturms wird geschlossen. Reduktion des Wasserverbrauchs ■ ■ Einsparung des Trinkwasserbedarfs um 1,7 Prozent (CONDEA Werk Marl). ■ Reduzierung der Frischwassermenge in der Fettveresterung um 20 Prozent gegenüber 1999 durch Überprüfung und Optimierung des Frischwassereinsatzes (CONDEA Werk Witten). ■ Reduzierung des Stadtwasserverbrauchs im Kesselhaus um 5 Prozent durch Verbesserung der Kondensatrückführung (Mineralölwerk Grasbook). ■ 12/2002 12/2001 12/2001 Reduzierung der Abwassermenge Reduktion der Abwassermenge durch Abwasserrecycling um 20 Prozent (CONDEA Werk Brunsbüttel). ■ Wiederverwendung von 20 Kubikmeter Abwasser je Stunde (DEA Werk Wesseling). ■ Reduzierung der Abwassermenge und der Phosphatfracht im Abwasser um 25 Prozent gegenüber 1999 und Reduzierung des Frischwasserbedarfs um 15 Prozent gegenüber 1999 (CONDEA Werk Herne). ■ Verringerung der Abwassermenge um 17 Prozent (CONDEA Werk Marl). ■ Senkung des Abwasseranfalls aus der biologischen Stufe auf einen Durchschnittsanfall von max. 200 Kubikmeter pro Stunde (DEA Raffinerie Wesseling). ■ bis 2000 läuft noch 6/1999 erreicht 12/2001 12/2002 12/2000 Reduzierung des Lärms ■ CONDEA Werk Brunsbüttel erweitert die Schallschutzmaßnahmen. bis 2000 Reduktion des Abfalls Mehrfachverwendung von Ölgebinden an Tankstellen. Senkung des Schlammanfalls in der Abwasserreinigungsanlage um 25 Prozent (DEA Raffinerie Heide). ■ Senkung des Abfallaufkommens durch thermische Behandlung von Bohrklein und Wiederverwendung des Basisöls (Aufschluss und Gewinnung). ■ ■ fortlaufend 12/2004 12/2003 Verbesserung des Risikomanagements Umsetzung von Maßnahmen aus der HAZOP-Studie – Hazard and Operability Study Program (CONDEA Werk Brunsbüttel). ■ Maßnahmen an Tanks und Auffangräumen zur Verbesserung des Umweltschutzes (Mineralölwerk Grasbrook). ■ Verlegung neuer Abwasserleitungen für das ölhaltige und häusliche Abwassersystem (Mineralölwerk Grasbrook). ■ 6/2001 12/2010 5/2008 erreicht Umsetzung im Geschäftsjahr 1999/2000. 75 FA L L S T U D I E PR O G R A M M Z U M E R FA H R UN G S A U STA U S C H B E I C O N D E A Handlungsfeld: Know-how-Transfer zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung weltweit Ziel: Synergieeffekte sollen durch Technologieaustausch genutzt werden, indem bewährte Produktions- und Verfahrenstechniken ermittelt und konzernübergreifend implementiert werden. Einheitliche Standards bei der Bearbeitung bestimmter Projekte sollen zur Stärkung der einzelnen Gesellschaften und damit auch zur Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit der ganzen Organisation beitragen. Außerdem wird eine stetige Verbesserung der Herstellungsverfahren angestrebt. Auslöser: Durch die in kurzer Zeit weitgehend mittels Akquisition gewachsene Organisation mit ihren vielen inter- nationalen Standorten bestanden unterschiedliche Firmenkulturen mit Konkurrenzdenken, was sich nachteilig auf das Gesamtunternehmen auswirkte. Dadurch wurde das umfangreiche Know-how, über das die einzelnen Gesellschaften mit ihren unterschiedlichen Stärken und Fähigkeiten verfügen, nicht ausreichend genutzt. Das Projekt: Zum „strukturierten Erfahrungsaustausch” wurde ein Programm, das „Technology Exchange Network”, entwickelt. Hinter diesem Schlagwort verbirgt sich ein Netzwerk aus mehreren Mitarbeiterteams der verschiedenen Gesellschaften, die auf den Gebieten Prozesstechnologie, Instandhaltung, Projektabwicklung, Betrieb der Anlagen, fortschrittliche Prozesskontrolle sowie Sicherheit und Umweltschutz intensiv zusammen76 arbeiten. Ein Manager für Global Technology Coordination koordiniert den Erfahrungsaustausch und die weitere Zusammenarbeit. Nutzen für die Nachhaltigkeit: Transfer von Know-how und Technologie bedeutet Reduzierung des Energie- verbrauchs, Überprüfung des Einsatzes von Rohstoffen sowie der Rohstoffausbeute, Kostensenkungen, Qualitätsverbesserungen sowie Steigerung der Produktivität und der Effizienz. I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z – A U F S C H L U S S U N D G E W I N N U N G Einheit Kalenderjahr 1995 1996 1997 1998 1999 1.000 Nm3 MWh t 13.120 16.044 14.114 31.485 4.900 9.505 30.849 4.938 10.589 22.744 5.295 1.000 m3 1.000 m3 1.192 1.230 1.146 28 844 53 749 29 t 1.000 Nm3 742.044 1.678.468 741.612 2.411.832 772.648 2.481.033 950.234 2.093.173 950.943 2.562.192 t 1.000 Nm3 742.044 1.678.468 741.612 2.411.832 772.648 2.481.033 950.234 2.093.173 950.943 2.562.192 t t t t t 23.921 2 0 18 29.252 2 0 23 41.217 4 18 31 45.897 126 20 480 91 54.461 106 20 555 210 t t t t 18.180 27.158 18.461 13.447 20.744 33.722 61.245 35.025 36.450 16.577 65.951 4.566 26.051 5.245 1.000 m3 1.000 m3 30,1 340 11,7 347 7,5 417 30 231 26 124 INPUT Energie Erdgas Strom Treibstoffe Wasser Eigengewinnung Fremdbezug Rohstoffe Erdöl Erdgas und Erdölgas OUTPUT Produkte Erdöl Erdgas und Erdölgas Emissionen CO2 CO SO2 NOX VOC Abfälle zur Verwertung davon bes. überwachungsbedürftig zur Beseitigung davon bes. überwachungsbedürftig Abwasser Abwasser Kühlwasser Die Zahlen beziehen sich auf die von RWE-DEA in Deutschland betriebenen bzw. als Betriebsführer geführten Aufschluss- und Gewinnungsaktivitäten. Die Angaben für den Input Erdgas entsprechen dem für den Eigenverbrauch genutzten Anteil des geförderten Erdgases. Kommentar Die Daten des Bereichs Aufschluss und Gewinnung wurden erstmalig nach dem vom Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e.V. neu eingeführten Leitfaden zur Datenermittlung erfasst. Die damit verbundene geänderte Datenerfassung führte teilweise zu höheren Werten bei den Emissionen. Abfallaufkommen ■ Abfälle zur Verwertung ■ Abfälle zur Beseitigung 100.000 t 70.000 t 61.245 27.158 20.744 18.461 18.180 13.447 33.722 36.450 26.051 1995 1996 1997 1998 1999 40.000 t 10.000 t 65.951 Im Bereich Aufschluss und Gewinnung sind 1998 und 1999 erhebliche Rekultivierungsmaßnahmen durchgeführt worden, die zu einer deutlichen Erhöhung der Abfallmengen zur Verwertung führten. 77 I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z – M I N E R A L Ö LV E R A R B E I T U N G Einheit Geschäftsjahr Kalenderjahr 1994/95 1995/96 1996/97 1998 1999 1.000 Nm3 MWh 181.319 498.644 186.885 437.176 205.657 410.123 159.651 590.456 170.298 600.110 1.000 m3 1.000 m3 39.393 814 38.700 711 32.004 623 35.242 430 34.787 400 t t t t t t 10.452.000 733.000 76.000 45.000 11.000 285.580 10.070.000 582.000 114.000 45.000 11.000 239.531 10.855.000 526.000 77.000 45.000 11.000 282.858 11.220.102 390.404 38.233 36.948 14.200 404.882 10.602.164 359.983 135.640 7.811 6.948 363.122 t t t t t t t t t t t MWh 118.000 1.933.000 4.853.000 955.000 633.000 1.029.000 107.000 143.000 92.000 104.000 1.917.000 4.721.000 887.000 634.000 966.000 106.000 137.000 101.000 112.000 2.026.000 5.172.000 837.000 698.000 981.000 126.000 140.000 86.000 905.000 29.361 759.000 30.331 801.000 41.252 117.743 2.003.948 5.446.402 943.285 685.648 946.703 409.035 120.289 70.749 159.355 198.378 280.942 113.940 2.029.823 5.156.369 845.277 639.139 888.280 383.831 66.895 52.366 125.208 214.768 257.350 t t t t t t t t t 3.591.459 143 11.300 4.275 322 806 264 7 3.489.762 133 10.664 4.058 303 773 228 4 3.670.027 137 11.221 3.880 320 799 264 5 3.847.876 164 11.724 4.149 276 899 209 7 617 3.649.813 211 9.700 4.000 242 975 128 7 623 t t t t 25.572 30.132 27.910 12.396 10.899 9.444 62.362 52.792 5.900 3.117 49.291 34.979 7.258 2.896 1.000 m3 t 1.000 m3 4.586 226 54.183 4.348 219 53.579 4.017 206 51.821 4.065 185 50.624 3.754 188 44.413 INPUT Energie Erdgas Strom Wasser Eigengewinnung Fremdbezug Rohstoffe Rohöl Naphtha Ottokraftstoffkomponenten Flash-Destillat Additive Sonstige OUTPUT Produkte 78 Flüssiggas Ottokraftstoffe Mitteldestillate Heizöl schwer Aromaten Olefine Grundöle Fertigprodukte DEA Extrakte DEA Petrochemikalien Sonstige Strom Emissionen CO2 CO SO2 NOX Staub Kohlenwasserstoffe Chlorierte Kohlenwasserstoffe Schwermetalle VOC Tankstellen Abfälle zur Verwertung davon bes. überwachungsbedürftig zur Beseitigung davon bes. überwachungsbedürftig Abwasser Abwasser Abwasserbelastung CSB Kühlwasser Kommentar Die im Bereich Mineralölverarbeitung aufgetretenen Schwankungen der Daten sind insbesondere auf die begonnenen Umstrukturierungsmaßnahmen in der DEA Raffinerie Heide sowie auf den insgesamt leicht erhöhten Rohöldurchsatz im Jahre 1998 zurückzuführen. Emissionsdaten der DEA-eigenen Tankstellen und von Tankstellen der DEA Mineralölverkaufsgesellschaften werden seit 1998 im Bereich Mineralölverarbeitung unter „VOC Tankstellen” gesondert erfasst. Abfallaufkommen 80.000 t ■ Abfälle zur Verwertung ■ Abfälle zur Beseitigung 55.000 t 30.000 t 5.000 t 25.572 12.396 30.132 10.899 27.910 9.444 62.362 5.900 49.291 7.258 1994/95 1995/96 1996/97 1998 1999 Maßgeblich für die Erhöhung der Abfallmengen in den Jahren 1998 und 1999 im Bereich Mineralöl war das verstärkte Aufkommen von Abfall zur Verwertung aufgrund der durchgeführten Umstrukturierungsmaßnahmen in der DEA Raffinerie Heide. I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z – C H E M I E Einheit Geschäftsjahr Kalenderjahr 1994/95 1995/96 1996/97 1998 1999 1.000 Nm3 MWh t t 124.844 90.677 32.600 150 134.203 58.006 32.300 150 145.951 40.924 32.900 150 149.876 178.996 24.229 155 142.094 180.203 27.410 155 1.000 m3 1.000 m3 12.753 926 13.322 1.054 13.180 1.012 13.255 3.449 12.165 2.974 t 326.000 304.800 284.100 900.217 935.222 t MWh 399.100 0 379.100 37.500 384.700 39.000 1.107.596 36.000 1.132.564 44.000 t t t t t t 322.200 48 561 357 69 128 336.700 56 556 368 66 125 363.420 69 567 390 70 105 484.999 58 533 403 53 132 470.135 55 532 396 51 131 t t t t 2.030 3.547 7.058 4.930 6.216 6.029 35.653 24.077 6.577 2.522 42.580 23.080 5.531 1.901 1.000 m3 t 1.000 m3 1.191 88 12.153 1.159 101 12.822 1.122 63 12.680 2.371 1.262 57.606 2.090 1.093 59.951 INPUT Energie Erdgas Strom/Zukauf Heizöl Treibstoffe Wasser Eigengewinnung Fremdbezug Rohstoffe unternehmensspezifisch OUTPUT Produkte unternehmensspezifisch Strom Emissionen CO2 CO SO2 NOx Staub Kohlenwasserstoffe Abfälle zur Verwertung davon bes. überwachungsbedürftig zur Beseitigung davon bes. überwachungsbedürftig Abwasser Abwasser Abwasserbelastung CSB Kühlwasser Kommentar Da der Bereich Chemie im Jahre 1998 von der Hüls AG die Standorte Herne, Marl und Witten übernommen hat, haben sich die In- und Outputdaten im Vergleich zu den Vorjahren für den Bereich Chemie erhöht. Abfallaufkommen 60.000 t ■ Abfälle zur Verwertung ■ Abfälle zur Beseitigung 40.000 t 20.000 t 0t 2.030 4.930 3.547 6.216 7.058 6.029 35.653 6.577 42.580 5.531 1994/95 1995/96 1996/97 1998 1999 Die 1998 im Bereich Chemie zu verzeichnende Steigerung der Abfälle zur Verwertung ist auf die Einbeziehung der drei neuen Standorte der CONDEA zurückzuführen; die weitere Erhöhung im Jahr 1999 wurde von Bauaktivitäten am Standort Herne verursacht. 79 U N T E R N E H M E N S B E R E I C H U M W E LT D I E N S T L E I S T U N G E N Verwertung als Strategie. 80 Die Aktivitäten im Unternehmensbereich Umweltdienstleistungen des RWE-Konzerns werden über die RWE Umwelt AG gesteuert. Fünf Führungsgesellschaften bündeln das operative Geschäft in den Bereichen Abfall und Recycling, Wasser/Abwasser und Umweltconsulting. Ein besonderer Schwerpunkt der Aktivitäten umfasst die Verwertung und Beseitigung von Abfällen jeglicher Art. Um den hohen Anforderungen der heutigen Ab- Führungsgesellschaften RWE Umwelt Services Deutsch- fallwirtschaft im Sinne einer Schonung der Ressourcen land GmbH und Trienekens AG (in Nordrhein-Westfalen) gerecht zu werden, betreibt die Unternehmensgruppe mehr als sieben Millionen Tonnen Abfälle pro Jahr. Im RWE Umwelt zurzeit 136 Recycling- und Abfallbehand- Ausland werden die Abfall- und Recyclingaktivitäten über lungsanlagen und beschäftigt in den wesentlichen inlän- die Führungsgesellschaft RWE Umwelt Services Inter- dischen Beteiligungsgesellschaften über 8.000 Mitarbei- national GmbH gesteuert, die schwerpunktmäßig in Öster- terinnen und Mitarbeiter. Europaweit sind rund 12.500 reich, Spanien sowie mehreren osteuropäischen Staaten Beschäftigte für RWE Umwelt tätig. mit eigenen Gesellschaften vertreten ist. Diese Unternehmen entsorgen den Hausmüll mehrerer Millionen Menschen, Der Geschäftsbereich Abfall und Recycling befasst erfassen und sortieren Wertstoffe, planen und betreiben sich mit Sammlung, Transport, Sortierung, Aufbereitung, Verwertungs- und Behandlungsanlagen sowie Deponien. Verwertung und Beseitigung von Abfällen. Allein im Außerdem sind sie in den Arbeitsgebieten Winterdienst Inland behandeln und entsorgen die Unternehmen der und Straßenreinigung tätig. 81 Das Leistungsspektrum im Geschäftsbereich Was- GmbH bietet Unterstützung bei der Planung von umwelt- ser/Abwasser umfasst Planung, Bau und Betrieb von technischen Prozessanlagen sowie Leistungen in den Anlagen zur Trinkwasserversorgung und Abwasser- Bereichen Abfall- und Abwasserwirtschaft, Luftrein- behandlung. Außerdem steht die Führungsgesellschaft haltung, Infrastruktur, Flächenrecycling und Altlasten- RWE Umwelt Aqua GmbH Kunden aus Kommunen und sanierung an. Weitere Informationen zu den Geschäfts- Industrie bei der Realisierung von Finanzierungs- und tätigkeiten der RWE Umwelt sind im Internet zu finden Privatisierungsmodellen zur Verfügung. Sie bietet wasser- (> www.rwe-umwelt.de). wirtschaftliche Dienstleistungen aus den Bereichen Projektmanagement, Klärschlammentsorgung und Kanalinstandhaltung an. Der Bereich Umweltconsulting* mit der Führungsgesellschaft RWE Umwelt Consulting www.rwe-umwelt.de * Der Geschäftsbereich wird im Laufe des Jahres 2000 ausgegliedert. U N T E R N E H M E N S B E R E I C H U M W E LT D I E N S T L E I S T U N G E N 82 Die wesentlichen umweltrelevanten Tätigkeiten und Sicherheitsmanagement delegiert die Verantwortung konzentrieren sich auf den Geschäftsbereich Abfall und an die operativen Ebenen. Sie umfasst die Umweltleit- Recycling. Hauptsächliche Umweltauswirkungen ergeben linien der RWE Umwelt sowie Rahmenvorgaben für das sich aus dem Energieverbrauch der Recyclinganlagen, Beauftragtenwesen, die Risikovorsorge und das Berichts- den Emissionen beim Transport der Abfälle und der wesen. Gültig ist sie für alle Tochter- und Beteiligungs- Beseitigung von Abfällen, die nicht verwertbar sind. gesellschaften, an denen RWE Umwelt mehr als 50 Prozent der Anteile hält. Von ausländischen Tochter- und UMWELTMANAGEMENT Beteiligungsgesellschaften fordert die Richtlinie, dass Die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz liegt „... niedrigere Umweltstandards in Nicht-EU-Staaten beim Vorstand der RWE Umwelt AG, der ein umweltver- nicht dazu verwendet werden, die Umweltstandards der antwortliches Vorstandsmitglied benannt hat. Die 1999 Bundesrepublik Deutschland und vergleichbarer Staaten vom Vorstand erlassene Richtlinie Umwelt-, Qualitäts- zu unterlaufen”. Umsatzverteilung nach Geschäftsbereichen der RWE Umwelt 4 3 2 1 1 Abfall und Recycling Deutschland 75,0 % 2 Abfall und Recycling International 4,8 % 3 Wasser/Abwasser 5,5 % 4 Umweltconsulting 14,7 % O R G A N I S A T I O N D E S U M W E LT S C H U T Z E S B E I R W E U M W E LT A G Beauftragtenorganisation Leitungsorganisation RWE Umwelt Vorstand UV Umweltbeauftragter Geschäftsbereich Geschäftsführung Umweltbeauftragter BBU* Umweltbeauftragter BBU* Umweltbeauftragter BBU* Niederlassung/ operative Gesellschaft Niederlassung/ Geschäftsführung operative Gesellschaft Geschäftsführung 83 Delegation Unterstützung gemäß Umweltrecht bzw. betrieblichen Regelungen UV = Umweltschutzverantwortliches Vorstandsmitglied BBU = Betriebsbeauftragte für Umweltschutz Umweltverantwortliches Mitglied des jeweiligen Leitungsgremiums * bei Bedarf Koordination, Beratung, Information Umweltschutzaufgaben sind in Arbeits- und RISIKOMANAGEMENT UND ARBEITSSICHERHEIT Verfahrensanweisungen und, wo kombinierte Qualitäts- Damit bei potenziellen Störfällen jeder weiß, was zu tun und Umweltschutzmanagementsysteme vorhanden sind, ist, haben die Betriebe in Regelungen des Qualitäts- in Managementhandbüchern verankert. Die Mehrzahl managements oder durch interne Richtlinien Abläufe und der operativen Gesellschaften ist nach der Entsorgungs- Meldewege festgelegt. Vorkehrungen für umweltrelevante fachbetriebeverordnung zertifiziert und verfügt über ein Brand- und Gefahrstoffunfälle werden in Abstimmung nach DIN EN ISO 9001/9002 begutachtetes Qualitäts- mit den örtlichen Behörden getroffen. Bei besonderen management, das die spezifischen Umweltaspekte be- Vorkommnissen erfolgt eine sofortige Information der je- rücksichtigt. Die Einhaltung der Vorschriften wird durch weiligen Führungsgesellschaft sowie der RWE Umwelt AG. Audits kontrolliert. Die Anzahl der bestellten Fachkräfte für ArbeitsUm die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die sicherheit und der Sicherheitsbeauftragten stieg 1999 Umsetzung des Umweltschutzes einzubeziehen, wurden auf insgesamt 255 gegenüber 214 im Vorjahr. Die Zahl regionale Arbeitskreise zum Erfahrungsaustausch ein- der meldepflichtigen Unfälle lag bei 808. Damit konnte gerichtet. Außerdem ist Umweltschutz bei den Gesell- die 1.000-Mann-Quote von 73,6 auf 66,9 gesenkt schaften der RWE Umwelt fester Bestandteil der Aus- werden. Ein Resultat, zu dem die Programme für Arbeits- und Weiterbildung. Bei Trienekens ist er zusätzlich in das sicherheit beigetragen haben. In allen Betrieben sind die betriebliche Vorschlagswesen integriert. verwendeten Gefahrstoffe entsprechend ihrem Gefähr- U N T E R N E H M E N S B E R E I C H U M W E LT D I E N S T L E I S T U N G E N Besonders aufwändig gestaltet sich die marktgerechte Verwertung von Leichtverpackungen. Bundesweit sammelt RWE Umwelt davon etwa 270.000 Tonnen pro Jahr und sortiert sie in insgesamt 21 Anlagen. Die zurückgewonnenen Stoffe werden zum großen Teil in unternehmenseigenen Anlagen aufbereitet und einer anschließenden Verwertung zugeführt. Die Fraktionen Folie, Becher und Hohlkörper aus dem Dualen System Deutschland (DSD) sowie eigenen Sammlungen im gewerblichen Bereich werden zu sortenreinen Granulaten verarbeitet, die in der kunststoffverarbeitenden Industrie wieder zum Einsatz kommen. Aus Mischkunststoffen werden haupt84 dungspotenzial gekennzeichnet und aufgelistet, um einen sächlich Briketts oder Pellets für eine anschließende sicheren Umgang mit Gefahrstoffen zu gewährleisten. rohstoffliche Verwertung hergestellt. Um den steigenden Anteil von PET-Flaschen und anderen Behältnissen zu AUFBEREITUNG UND VERWERTUNG separieren, betreibt RWE Umwelt in einer der moderns- Für Elektrogroßgeräte betreibt Trienekens eine trocken- ten Kunststoffaufbereitungs- und -verwertungsanlagen mechanische Aufbereitungsanlage, die eine Rückgewinnung Europas seit Anfang 1998 ein vollautomatisches Sortier- von 98,5 Prozent der Metallbestandteile (Eisen, Kupfer modul. Das erzeugte Sekundärgranulat wird wieder in und Aluminium) bei hohem Reinheitsgrad ermöglicht. Das der Produktion eingesetzt. Aufbereitungsverfahren ist besonders umweltfreundlich, da es sich durch einen niedrigen Energieverbrauch auszeichnet Mit der Erzeugung von Sekundärbrennstoffen sorgt und dabei weder Abwässer noch Emissionen entstehen. An RWE Umwelt dafür, dass Abfälle, die sich nicht stofflich mehreren Standorten der Unternehmensgruppe RWE Um- verwerten lassen, als Energiequelle genutzt werden. Auf welt werden jährlich rund 650.000 Kühlgeräte aufbereitet. Basis von Papier, Kunststoffen und Fasern/ Teppichen Hier ist RWE Umwelt überdies Technologieführer bei der entstehen Brennstoffe mit hohem Heizwert, die vor allem Erfassung der in den Isolierschäumen älterer Kühlgeräte in der energieintensiven Kalk- und Zementindustrie enthaltenen Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). genutzt werden. Ein Beispiel sind die so genannten Spuck- Bereits seit langem etabliert sind die Verwertungskreis- stoffe, die als Vielstoffgemisch bei der Verwertung von läufe für Altglas und Altpapier: Als ein wesentlicher Roh- Altpapier unvermeidbar anfallen. Nachdem in umfang- stofflieferant der deutschen Behälterglasindustrie erfasst reichen Aufbereitungsversuchen der Heizwert verbessert und sortiert RWE Umwelt jährlich über 700.000 Tonnen werden konnte, lassen sie sich als Qualitätsbrennstoffe Altglas, das in vier Aufbereitungsanlagen zu Glasgranulat einsetzen und tragen so zur Reduzierung der Restmüll- verarbeitet wird. Für die Papierfabriken ist RWE Umwelt quote sowie zur Einsparung fossiler Brennstoffe bei. Eine mit jährlich etwa einer Million Tonnen an gesammelten und Qualitätssicherung über alle Stufen des Verwertungswegs aufbereiteten Papieren, Pappen und Kartonagen ebenfalls hinweg gewährleistet, dass bei der thermischen Ver- ein Hauptlieferant. wertung keine erhöhten Schadstoff-Emissionen entstehen. Bio-, Grün- und Produktionsabfälle – pro Jahr Energie gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (> S. 113) etwa 400.000 Tonnen – werden unter Einhaltung stren- vergütet. Dies stellt die Haupteinnahmequelle des Bio- ger Qualitätskriterien in den Kompostwerken der Unter- und Holzkraftwerks dar. nehmensgruppe RWE Umwelt zu Kompostprodukten verarbeitet. Unabhängige Institute prüfen die entwickelten DEPONIEBETRIEB Produkte, über die Einhaltung der Qualitätskriterien zum Das Betreiben von Deponien erfordert eine besondere RAL-Gütezeichen wacht die Bundesgütegemeinschaft Sorgfalt, da entweichendes Sickerwasser und Deponiega- Kompost. se die Umwelt erheblich belasten können. Alle Deponien verfügen deshalb über ein mehrlagiges Basisabdichtungs- ALTHOLZ system, das Boden und Grundwasser vor Verunreinigun- Die thermische Verwertung von behandeltem Altholz gen schützt. Das in der Deponie anfallende Sickerwasser ermöglichte erstmals das Zapfendorfer Biokraftwerk. wird über weit verzweigte Entwässerungssysteme erfasst Seit 1998 erfolgt dort die Verbrennung von Hölzern, die und durch nachgeschaltete Abwasseraufbereitungsanlagen beispielsweise lackiert oder verleimt sind. Da sie ver- so weit gereinigt, dass es ohne Bedenken in öffentliche schiedene Verunreinigungen enthalten, waren besondere Gewässer eingeleitet werden kann. Deponiegas, das zum umwelttechnische Maßnahmen notwendig. Dazu gehören größten Teil aus heizwertreichem Methan besteht, wird eine anspruchsvolle Rauchgasreinigungsanlage sowie eine auch zur Erzeugung von Strom und Wärme in Blockheiz- Messeinrichtung, die kontinuierlich Emissionsdaten kraftwerken genutzt. Informationen zum Thema Kreis- liefert. Die Energie, die beim Verbrennen des auf 300 laufwirtschaft in der Praxis sind im Internet zu finden Millimeter zerkleinerten Holzes entsteht, wird in Dampf (> www.bde.org). und Strom umgewandelt. Den Dampf nimmt das benachbarte Parkettwerk ab, der Strom wird ins Netz der Energieversorgung Franken eingespeist und als regenerative www.bde.org 85 U N T E R N E H M E N S B E R E I C H U M W E LT D I E N S T L E I S T U N G E N 86 LOGISTIK Außerdem halten viele Betriebe der RWE Umwelt engen Vor allem im Bereich der Logistik, insbesondere beim Kontakt zu den örtlichen Hochschulen. Indem sie zum LKW-Transport, ergeben sich wesentliche Umweltaus- Beispiel Diplomarbeiten unterstützen, die sich mit Fragen wirkungen. Tourenoptimierungsprogramme sollen daher der Entsorgung und Verwertung beschäftigen, binden sie die Leerkilometer reduzieren. Wo es möglich ist, werden die externes Know-how bei der Verbesserung ihrer eigenen Transporte per Schiene abgewickelt. So fahren beispiels- Umweltleistung ein. Im vergangenen Jahr wurde im weise von Baden-Württemberg aus dreimal monatlich Züge Rahmen einer Zusammenarbeit mit Instituten der Fraun- mit insgesamt 2.400 Tonnen Abfallholz nach Italien, wo hofer-Gesellschaft eine Ökobilanz für die Kunststoff- das Holz in der Spanplattenindustrie verwertet wird. verwertung erstellt. KOMMUNIKATION SOZIALE ASPEKTE In den Betrieben der Unternehmensgruppe RWE Umwelt Um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Verbindung informieren Broschüren, Mitarbeiterzeitungen und von Familie und Arbeit zu erleichtern, bietet RWE Um- -magazine über aktuelle Umweltthemen. Die interessierte welt flexible Arbeitszeitmodelle und Teilzeitarbeit. Ein jähr- Öffentlichkeit, Kunden und Lieferanten erhalten einen licher interner Sozialbericht informiert die Beschäftigten Einblick in die Umweltaktivitäten durch Tage der offenen über Maßnahmen zu Aus- und Weiterbildung, Arbeits- Tür oder so genannte Recyclingtage, die regelmäßig an sicherheit und sozialen Aktivitäten. Die Beschäftigungs- den Standorten stattfinden. Weitere Maßnahmen sind quote für Schwerbehinderte lag 1999 bei 2,2 Prozent. Betriebsbesichtigungen, Pressekonferenzen oder Gespräche mit Vertretern aus Politik und entsorgungspflichtigen Körperschaften sowie Umweltgruppen. Vertreter von RWE Umwelt arbeiten in verschiedenen Arbeitskreisen, beispielsweise in der Arbeitsgemeinschaft für Umweltfragen e. V. (AGU), sowie in Gremien des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungswirtschaft e. V. (BDE) mit. P RO D U K T L E B E N S Z Y K L U S S E K U N D Ä R RO H S TO F F P E T- G R A N U L AT Rohstoffbereitstellung Vorproduktion Entsorgung Transport/Vertrieb Nutzung Umweltrelevanz: sehr hoch hoch Produktion mittel Rohstoffbereitstellung Wesentlicher Umweltaspekt gering keine nicht zutreffend Produktion Beim Shreddern, Waschen, Aufschmel- bei der Sammlung von Leichtverpackungen (Gelber zen und Regranulieren werden Energie und Wasser Sack) sind die Transportvorgänge. verbraucht. Durch Prozessoptimierungen wie die Gegenstromführung des Waschwassers werden diese Vorproduktion Der Sortiervorgang benötigt Umweltauswirkungen reduziert. Energie. Es entstehen Restmüll sowie eventuelle Geruchsbelästigungen. Nutzung Bei der Nutzung des Granulats, meist in Form neuer Behältnisse, werden UmweltauswirkunTransport Alle LKW-Transporte sind mit Emissio- gen vor allem durch Transport verursacht. nen und Energieverbrauch verbunden. Durch den Einsatz schadstoff- und geräuschreduzierter LKWs werden die Umweltauswirkungen reduziert. Entsorgung Idealerweise wird der Kreislauf durch eine vollständige Wiederverwertung geschlossen. 87 I M B L I C K P U N K T WA S S E R W I R T S C H A F T A L S Z U K UN F T S A U F G A B E Eine der größten Herausforderungen der Zukunft liegt in der Versorgung der Menschen mit sauberem Trinkwasser. So weist das Umweltprogramm der Vereinten Nationen darauf hin, dass die Süßwasserkrise die größte ökologische Bedrohung neben der Klimaproblematik darstellt. Zum einen wächst die Weltbevölkerung tagtäglich, zum anderen sinkt der Vorrat an brauchbarem Wasser ständig. Verschärfend kommt hinzu, dass das gewonnene Trinkwasser durch zum Teil reparaturbedürftige Leitungsnetze vergeudet wird und der öffentlichen Hand häufig Know-how und Kapital für die notwendige Sanierung fehlen. Privatwirtschaftliche Lösungen tragen dazu bei, eine effiziente und sichere Trinkwasserversorgung sowie eine qualifizierte Abwasserbehandlung zu gewährleisten – Aufgaben, die der RWE-Konzern zunehmend zu einer Kernkompetenz ausbaut. Mit der Gründung der RWE Umwelt Aqua wurden wasserwirtschaftliche Aktivitäten im Konzern gezielt gebündelt. Als Komplettanbieter hat RWE Umwelt Aqua das Wissen und die Erfahrung, um auf jeder Stufe des Wasserkreislaufs für Kommunen und Industrie im In- und Ausland tätig zu werden. So werden von RWE schon heute allein in Deutschland rund neun Millionen Einwohner direkt oder über Beteiligungsgesellschaften mit sauberem Trinkwasser versorgt. Ziel ist es, durch eine integrierte Betrachtung der Investitions- und Betriebsphase sowie durch effizientes Management dazu beizutragen, dass wirtschaftliches Wachstum und Wasserverbrauch im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung entkoppelt werden. Weltweiter Wasserverbrauch 1900 – 2025 88 nach Regionen in 1.000 m3 pro Jahr 6.000 5.500 Welt 5.000 4.500 4.000 3.500 Asien 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 Nordamerika Europa 500 Afrika Sü 0 1900 1940 1950 1960 1970 1980 Quelle: Umweltbundesamt: http://www.umweltbundesamt.de 1990 1995 2000 2010 Au ral 2025 ika Ozeanien FA L L S T U D I E I NN O VAT I V E V E R W E R T UN G S L Ö S UN G E N Handlungsfeld: Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft Ziel: Ein Teil der Verpackungsaltkunststoffe aus Sammlungen der Dualen System Deutschland GmbH (DSD) eignet sich aufgrund der inhomogenen Zusammensetzung nicht für eine werkstoffliche Verwertung, bei der die Kunststoffqualität weitgehend gewahrt bleibt. Für diese Fraktion soll eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Alternative zur energetischen Verwertung angeboten werden. Auslöser: Mit der Novellierung der Verpackungsverordnung im August 1998 wurde die Verwertungsquote für die zu erfassenden Kunststoffe auf 60 Prozent erhöht. Davon müssen wiederum 60 Prozent werkstofflich verwertet werden. Für 40 Prozent kann die Verwertungsart – werkstofflich, rohstofflich oder energetisch – je nach Beschaffenheit gewählt werden. Obgleich sich Kunststoffverpackungen nur teilweise sinnvoll regranulieren lassen, wurde damit ein hoher und kostenintensiver Anteil für die werkstoffliche Verwertung vorgeschrieben. Da außerdem die Nachfrage für Produkte aus Mischkunststoffen sehr begrenzt ist, stellen sich die Vorgaben der Verpackungsverordnung als kaum erreichbar dar. Das Projekt: Mit dem Verfahren des Sekundärrohstoff-Verwertungszentrums Schwarze Pumpe (SVZ) lassen sich Kunststoffabfälle aus Sammlungen des Dualen Systems – insbesondere die Mischkunststoffe – ökonomisch und ökologisch sinnvoll verwerten: Sie werden in niedermolekulare Bestandteile aufgebrochen, um daraus den chemischen Grundstoff Methanol zu synthetisieren. Somit garantiert dieses Verfahren eine breite stoffliche Verwertung auf hohem Niveau. Das Fraunhofer-Institut, das mit einer Ökobilanz des Verfahrens beauftragt war, konnte nachweisen, dass es in ökologischer Hinsicht den rein werkstofflichen Verwertungsverfahren nicht nachsteht. Nutzen für die Nachhaltigkeit: Da Methanol für die Chemie ein wichtiger und vielfach eingesetzter Grundstoff ist, lassen sich durch seine Synthetisierung im SVZ-Verfahren Primärrohstoffe schonen. Gleichzeitig wird der Anteil der zu deponierenden Stoffe auf zehn Prozent reduziert. Die beim Synthetisierungsprozess nicht benötigten Gase werden genutzt, um Prozesswärme und Strom zu erzeugen. Damit ist das Verfahren energieautark. Der bei der Rauchgasreinigung entstehende Gips kann weiterverarbeitet werden. Da das SVZ-Verfahren im Vergleich zu den werkstofflichen Verfahren mit einem geringeren Aufwand verbunden ist, trägt es nicht nur zur Erhöhung der Verwertungsquote für Altkunststoffe, sondern auch zur Wirtschaftlichkeit der Verwertungskette bei. Verfahren des Sekundärrohstoff-Verwertungszentrums Schwarze Pumpe Ballenware Kompaktierung Vergasung Rohgas Methanol Methanolsynthese Synthesegas Gaswäsche 89 U M W E LT P R O G R A M M FRIST UMSETZUNG 6/1999 teilweise KOMMENTAR Klimaschutz und Schutz der Atmosphäre Erfassung und Auswertung von Kennzahlen auf Basis der „Leistungserfassung Fuhrpark” und Erstellung einer Übersicht der Verbräuche und Transportleistungen. ■ Einsatz einheitlicher, hoch entwickelter Betriebssoftware auch zur weiteren Optimierung der Logistik. ■ Verstärkter Einsatz verbrauchs- und emissionsarmer Fahrzeuge im Fuhrpark; Verjüngung des LKW-Bestands (mit Fahrzeugen nach Euronorm III). ■ Erfassung der Treibstoffverbräuche in allen Niederlassungen. ■ Einsetzung einer Arbeitsgruppe zur systematischen Prüfung einer verstärkten Nutzung der Bahn. ■ Abschließende Prüfung der Deponien darauf hin, ob sie noch mit Gaserfassungssystemen ausgerüstet werden beziehungsweise ob erfasste Gasmengen wirtschaftlich zur Strom-/Wärmeerzeugung genutzt werden können. ■ 12/2001 kontinuierlich 12/2000 12/2000 12/2000 Natur- und Landschaftsschutz ■ Landschaftsgerechte Rekultivierung verfüllter Deponien. kontinuierlich Gewässer- und Bodenschutz Ausbau des Geschäftsfelds Kompostierung, um die Einsparung von Kunstdünger sicherzustellen und die Überdüngung von Boden und Grundwasser zu vermeiden. ■ Abschließende Prüfung, ob im Bereich Deponiesickerwassererfassung/-aufbereitung noch Handlungsbedarf besteht. ■ 90 kontinuierlich Vor allem durch Intensivierung der Anwendungsberatung. 12/2000 Ressourcenschonung und Abfallvermeidung Aufbau und Ausbau neuer Verwertungsverfahren wie zusätzliche Anlagen zur Produktion von 50.000 Tonnen Ersatzbrennstoffen jährlich. ■ Ausweitung der Produktion von Sekundärbrennstoffen, Erschließung neuer Einsatzgebiete zur Substitution von Primärbrennstoffen und zur Verminderung des CO2-Ausstoßes. ■ Belieferung eines ersten Kraftwerks mit Sekundärbrennstoffen. ■ Verbesserung der Sortiertechniken. ■ 12/1999 erreicht kontinuierlich 6/2000 kontinuierlich Verbesserung des Umweltmanagements Richtlinie „Umweltmanagementsystem der RWE Umwelt AG” abstimmen und in Kraft setzen. ■ Ausbau und Dokumentation der Umweltmanagementsysteme in den Führungsgesellschaften und Niederlassungen beziehungsweise operativen Gesellschaften. 12/1998 erreicht 6/2000 in Arbeit Einarbeitung von Auswahlkriterien in die zu erstellenden Beschaffungs- und Einkaufsrichtlinien. ■ Regelmäßige Information, Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter zu Umweltschutzthemen. ■ Ausbau des Dialogs mit der Öffentlichkeit. 6/1999 erreicht ■ ■ kontinuierlich kontinuierlich Einführung des Umwelt-, Qualitäts- und Sicherheitsmanagements in allen operativen Einheiten bis 2002. I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z Einheit Geschäftsjahr Kalenderjahr 1995/96 1996/97 1998 1999 MWh t 1.000 m3 23.290 30.155 130.553 58.775 1.237 129.720 72.000 1.653 Altglas t Altholz t Baumischabfälle t Bauschutt t Besonders überwach. Abfälle zur Beseitigung t Besonders überwach. Abfälle zur Verwertung t Bioabfall t Bodenaushub t Elektro-Altgeräte, Elektronik-Schrott t Gewerbe-/ Produktionsabfälle t Hausmüll t Hausmüllähnlicher Gewerbeabfall t Kühlgeräte t Kunststoffe zur Aufbereitung t Leichtverpackungen t Schrott t Papier, Pappe, Kartonagen t Sperrmüll t Sonstige Abfälle zur Beseitigung t Sonstige Abfälle zur Verwertung t 682.701 705.583 8.645 10.479 8.978 52.385 10.438 80.475 725.431 199.823 234.859 966.758 49.949 119.258 442.025 797.294 25.125 216.183 1.271.110 564.706 11.412 107.042 268.252 169.663 1.052.306 48.056 32.616 70.825 711.939 221.106 207.139 784.918 56.251 113.938 449.665 686.171 27.723 291.889 1.242.389 598.650 11.058 114.220 277.829 184.116 1.069.131 48.633 92.610 196.011 291 234 305 174 38.567 45.000 40.919 42.200 583.139 1.021.624 420.700 81.051 45.885 126.227 189.417 29.980 247.668 563.453 1.049.016 419.113 93.065 48.776 163.337 207.102 30.940 254.312 109.100 14 7 70 1 142.300 15 9 80 2 2.246.715 84.413 578.964 29.462 2.348.328 88.402 642.715 26.351 473 417 INPUT Energie Strom Heizöl Erdgas Rohstoffe / Einsatzstoffe Wasser Eigengewinnung Fremdbezug 1.000 m3 1.000 m3 0 420 262 42 OUTPUT Energie Strom Fernwärme MWh MWh Sekundärrohstoffe Altglas (aufbereitet) Papier, Pappe, Karton (sortiert) Kompost Kunststoffe zur Verwertung Kunststoffe zur Aufbereitung Altholz Eisen-Metalle Nichteisen-Metalle Mineralische Reststoffe zur Verwertung t t t t t t t t t 617.303 627.593 11.572 29.222 15.894 46.004 t t t t t 14.673 18.998 Emissionen CO2 CO SO2 NOx Staub Abfälle zur Verwertung davon bes. überwachungsbedürftig zur Beseitigung davon bes. überwachungsbedürftig Abwasser t t t t 1.000 m3 420 303 Kommentar Die Daten für 1995/96 und 1996/97 umfassen nur ausgewählte Stoffströme der heutigen RWE Umwelt Services Deutschland GmbH und beziehen sich auf das jeweilige Geschäftsjahr. Sie sind daher nicht mit den Daten von 1998 und 1999 vergleichbar, die aufgrund einer optimierten Datenerfassung nun die Stoffströme für alle konsolidierten Gesellschaften des Geschäftsbereichs Abfall und Recycling Deutschland auf das Kalenderjahr bezogen abbilden. Abfall(wert)stoffe, die an Dritte zur Aufbereitung geliefert werden, erscheinen beim Output unter der Sammelposition „Abfälle zur Verwertung”. Abfälle, die als Input eingehen und in eigenen Anlagen beseitigt werden, erscheinen nicht mehr als Output. Beispiele dafür sind Hausmüll, der in eigenen Deponien gelagert wird, oder besonders überwachungsbedürftige Abfälle, die in der eigenen Verbrennungsanlage behandelt werden. 91 UNT ER NE H M E N S B ER E I C H INDUSTRIESYSTEME HEIDELBERGER DRUCKMASCHINEN Produkte für morgen. 92 Repräsentiert durch die Heidelberger Druckmaschinen AG ist der Maschinenbau im Geschäftsbereich Industriesysteme von besonderer Bedeutung. Allein in Deutschland beschäftigt das Unter- tung sowie zu einem geringeren Anteil die Oberflächenbe- nehmen an seinen Standorten Heidelberg, Wiesloch, handlung durch Galvanisieren und Lackieren. Daneben ist Amstetten, Brandenburg, Kiel, Ludwigsburg, Leipzig und noch die Herstellung elektronischer Baugruppen zu nennen. Mühlhausen rund 15.000 Mitarbeiter. Produziert werden Der Verbrauch an Rohstoffen ist beachtlich, wenn auch hauptsächlich die weltweit bekannten Bogenoffsetdruck- zur Herstellung von Gussteilen überwiegend hochwertiger maschinen. Der Betrieb in Kiel stellt Geräte für die Stahlschrott als Sekundärrohstoff eingesetzt wird. Emis- Druckvorstufe her, darunter Scanner, Film- und Druck- sionen entstehen auch aus der Nutzung von Öl und Gas plattenbelichter. In Ludwigsburg, Leipzig und Mühl- für die Beheizung von Produktionshallen und Bürogebäu- hausen entstehen Anlagen zur Druckweiterverarbeitung. den. Schadstoffhaltige Produktionsabwässer gelangen an allen Standorten erst nach einer entsprechenden Reini- Wesentliche umweltrelevante Tätigkeiten sind die gung in die Kanalisation. Das Unternehmen betreibt Fertigung von Gussteilen aller Größenordnungen, der insgesamt fünf Anlagen, die nach Bundes-Immissions- Einsatz von Kühlschmierstoffen bei der Metallbearbei- schutzgesetz (BImSchG) genehmigt werden mussten. 93 UMWELTMANAGEMENT vor. Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten für alle Die Verantwortung für den Umweltschutz nimmt der Vor- Umweltaufgaben sind im so genannten Organisations- stand Technologie der Heidelberger Druckmaschinen AG handbuch festgehalten, das alle Mitarbeiter über das wahr. Ihm unterstellt ist die Corporate Abteilung Umwelt, Intranet einsehen können. die den Umweltschutz unternehmensübergreifend – auch an den neun ausländischen Standorten – koordiniert. Alle Der Gießerei-Standort Amstetten beteiligt sich Standorte haben Umweltmanagementvertreter oder bereits seit 1996 am EG-Öko-Audit-System. Bis Ende Beauftragte für den Bereich Abfall bestellt, einige ver- 1999 folgten auch die Standorte Wiesloch und Branden- fügen zusätzlich über Beauftragte für Immissionsschutz, burg, in der ersten Hälfte des Jahres 2000 dann Kiel und Gewässerschutz, Gefahrgut und Strahlenschutz sowie Heidelberg. Mit dem Ziel, Abfälle möglichst zu vermeiden Laserschutz. Um eine Gefährdung der Umwelt und der oder sie als Wertstoffe zu erfassen, haben alle Werke ein Mitarbeiter bei Betriebsstörungen zu vermeiden, liegen Abfallwirtschaftskonzept erstellt. Je nach Standort liegt unternehmensweit Sicherheits- und Katastrophenpläne der Verwertungsanteil derzeit zwischen 64 und 98 Prozent. UNT ER NE H M E N S B ER E I C H INDUSTRIESYSTEME 94 Ein innerbetriebliches Vorschlagswesen existiert HEIDELBERGER DRUCKMASCHINEN den Farbreste. Dank der Farbwerktemperierung, der an fünf Standorten. Deren Mitarbeiter reichten bei Reiberfernverstellung und einer neuen Steuerungssoftware Sonderaktionen zum Umweltschutz 1999 innerhalb von entsteht deutlich weniger Makulatur, was den Papier- acht Wochen mehr als 200 Verbesserungsideen ein. Ein verbrauch in der Druckerei vermindert. Schon seit 1995 Vorschlag führte beispielsweise dazu, dass die CAD- bietet Heidelberg Druckmaschinen an, die ausschließlich Geräte nach Arbeitsende nun ausgeschaltet werden und emissionsarme beziehungsweise -freie Mittel zur Reini- nicht mehr im Stand-by-Betrieb weiterlaufen. Die Strom- gung der Walzen und Gummitücher benötigen, was die einsparung beträgt rund 13.500 Kilowattstunden jährlich. Luftbelastung und die Gerüche in den Druckereien erheblich reduziert. Parallel dazu hatte Heidelberg zusammen UMWELTORIENTIERTE PRODUKTENTWICKLUNG mit anderen Unternehmen, dem Bundesverband Druck Anfang 1998 initiierte Heidelberg Prepress am Standort und Medien e.V., der Berufsgenossenschaft Druck und Kiel das Projekt ESPRESSO (Ecological Design of Papierverarbeitung sowie dem FOGRA-Institut 1995 die Prepress Products), um Verbesserungspotenziale für eine Brancheninitiative „Emissionsarmes Drucken im Offset- umweltgerechte Gestaltung von Produkten systematisch druck” ins Leben gerufen. Nicht zuletzt aufgrund dieser auszuloten (> S. 96 „Fallstudie Produktentwicklung”). Kooperation ist die Verwendung emissionsarmer Reinigungs- Nach Umweltgesichtspunkten optimierte Produkte wur- mittel in der grafischen Industrie mittlerweile selbst- den im Berichtszeitraum beispielsweise von den Bereichen verständlich. Prepress und Direct Imaging entwickelt. Erklärtes Ziel war der weitgehende Verzicht auf Chemikalien. So kom- KOMMUNIKATION men die neuen Geräte ohne Entwickler-, Fixier- und Wäs- Seit 1993 informiert das Unternehmen seine Mitarbeiter serungsbäder aus, auch die silberhaltigen Filme entfallen. und Kunden, die Behörden und die Öffentlichkeit mit Bei Bogenoffsetmaschinen reduziert ein neues Farbzu- einem jährlichen Umweltbericht, der im Internet als führsystem den Anteil der als Sondermüll zu entsorgen- Download verfügbar ist (> www.heidelberg.com). Die www.heidelberg.com Standorte Amstetten, Brandenburg, Kiel, Heidelberg und SOZIALE ASPEKTE Wiesloch haben standortbezogene Umwelterklärungen Seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet Heidel- erstellt (> zu bestellen bei Heidelberger Druckmaschinen berg flexible Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit zur AG). Regelmäßige Artikel in der Mitarbeiterzeitschrift Teilzeitarbeit. Ein interner Bericht zu den sozialen „Heidelberg Post” und Aushänge am Schwarzen Brett Aspekten der Unternehmenstätigkeit erscheint alle zwei fördern die umweltbezogene Kommunikation mit den Jahre. Um die Verbreitung des Umweltgedankens zu för- Mitarbeitern. Seit Oktober 1999 informiert sie auch ein dern, hat Heidelberg im vergangenen Jahr wieder eine monatlich erscheinender „Environment Newsletter”. Reihe umweltbezogener Publikationen kostenlos gedruckt. Kunden erhalten darüber hinaus weltweit die Schriften- Dazu gehörten die Umwelterklärung der internationalen reihe „Druck & Umwelt”, die in mehreren Sprachen Gesamtschule Heidelberg und Plakate für eine von erscheint. Studenten organisierte Konferenz zum Thema Nachhaltigkeit bei der Expo 2000. Außerdem übernahm das Das Umweltengagement von Heidelberg wurde Unternehmen die Kosten einer Broschüre, die vom bereits mehrfach durch Externe gewürdigt. So zeichnete Bundesverband Druck und Medien e.V. herausgegeben die Umweltstiftung WWF Deutschland zusammen mit der wurde (> „Umweltschutz von A – Z für die Druck- Zeitschrift „Capital” den ehemaligen Vorstandsvorsitzen- industrie” kann kostenlos bestellt werden bei Heidel- den des Unternehmens, Hartmut Mehdorn, 1999 als berger Druckmaschinen AG). „Öko-Manager des Jahres” aus. Der Standort Kiel erhielt ebenfalls im vergangenen Jahr einen Umweltpreis der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt. Vertreter von Heidelberg arbeiten zudem in zahlreichen externen Gremien mit. Dazu gehören die Initiative „Umwelt und Wirtschaft im Rhein-Neckar-Dreieck” und der Arbeitskreis „Umweltpolitik” des Verbands Deutscher Maschinenund Anlagenhersteller (VDMA). 95 FA L L S T U D I E PR O D U K T E N T W I C K L UN G Handlungsfeld: Ausrichtung der Produktpolitik an ökologischen Gesichtspunkten Ziel: Umweltschutz soll in die Abläufe der Produktentwicklung integriert werden. Durch Verbesserung der Informationsbasis, Bereitstellung der erforderlichen Tools sowie Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter sollen Produkte über alle Lebenswegphasen hinweg ökologisch optimiert werden. Auslöser: Mit der geplanten Elektronikschrottverordnung gewann das Recycling beziehungsweise die Entsorgung der eigenen Maschinen – speziell bei den kurzlebigen Produkten der Druckvorstufe – an Bedeutung. Gleichzeitig lenkte eine strengere Gesetzgebung zum produktbezogenen Umweltschutz den Blick auf Themen wie Produkthaftung, Produktverantwortung und Entsorgung. Das Projekt: Damit der Umweltschutz bei der Entwicklung im Spannungsfeld von Funktionalität und Kosten nicht unter den Tisch fällt, wurde das Projekt ESPRESSO innerhalb der Business Unit Prepress in Kiel initiiert. Auf höchster Managementebene gestartet und im Umweltmanagement angesiedelt, bezog es alle Abteilungen wie Marketing, Entwicklung, Service etc. ein. Dank dieser Tatsache sowie einer intensiven unternehmensinternen Kommunikation des Themas gestaltete sich die Durchführung des Projekts so erfolgreich, dass es nun auf den Gesamtkonzern übertragen werden soll. Als Resultat entstand ein Handbuch, das eine Liste kritischer Stoffe ent96 hält. Daraus ersehen Entwickler und Einkäufer, auf welche Materialien und Zusatzstoffe sie unter Umwelt- oder Sicherheitsaspekten verzichten sollten. Informationen zur Recyclingfähigkeit etc. sind darin ebenfalls enthalten. Gleichzeitig wurde in Prozess- und Verfahrensanweisungen festgelegt, wann das Umweltmanagement in die Produktentwicklung eingebunden werden muss. Schließlich darf kein Produkt mehr auf den Markt kommen, das nicht vom Umweltmanagement freigegeben wurde. Nutzen für die Nachhaltigkeit: Durch die Erstellung von Entsorgungs- und Demontagehinweisen haben nun auch Kunden sowie deren Entsorger die Möglichkeit, die Prepress-Produkte optimal zu recyceln beziehungsweise zu entsorgen. Dies geht Hand in Hand mit einer demontagefreundlichen Konstruktion der neuen Belichter und Scanner: Schadstoffe, wie beispielsweise Berylliumfedern, wurden vermieden, Kunststoffe vereinheitlicht und Schraubverbindungen stark reduziert. Nebenbei gelang es, den Stromverbrauch einiger Neugeräte um bis zu 20 Prozent zu senken, bei anderen Geräten ließ sich der Materialeinsatz durch eine Änderung der Konzeption von 150 auf 90 Kilogramm verringern. 5 4 6 7 Materialbilanz des Flachbettscanners 1 Aluminium 50 % 2 Stahl 35 % 3 Kunststoff 10 % 4 Glas 2% 5 Kabel 1% 6 Elektronik 1% 7 Diverses 1% 3 Topaz* 1 2 * Das Gerät wird nicht mehr verkauft. Allerdings sind die dargestellten Ergebnisse des Projekts auch in die Entwicklung des neuen High-EndScanners Nexscan eingeflossen. PRODUKTLEBENSZYKLUS BOGENOFFSETMASCHINE Rohstoffbereitstellung Vorproduktion Entsorgung Transport/Vertrieb Nutzung Umweltrelevanz: sehr hoch hoch Produktion mittel Rohstoffbereitstellung Vorrangiger Umweltaspekt gering keine nicht zutreffend ierlich optimiert. Erfolge sind die Trocken- ist der Erzabbau zur Metallgewinnung. Der Einsatz bearbeitung, die ohne Kühlschmierstoffe auskommt, von Eisenschrott reduziert den Ressourcenverbrauch. und die Pulverlackierung, bei der keine Lösemittel mehr freigesetzt werden. Vorproduktion Die Herstellung von Gussteilen ist mit Energieverbrauch, Emissionen und Abwasser verbunden. Nutzung Der Druckvorgang benötigt Energie, Papier und Farben. Es entstehen unter anderem Lärm, Farb- und Papierabfälle sowie – bei der Transport/Vertrieb Beim Transport mittels LKW werden Luftschadstoffe freigesetzt. Soweit möglich Reinigung des Druckwerks – Kohlenwasserstoffemissionen. werden Bahn und Schiff eingesetzt. Entsorgung Es fallen metallhaltige Abfälle an. Die Produktion Metallbearbeitung, Oberflächen- Maschinen haben eine hohe Lebensdauer. Zur Auf- beschichtung und Elektronikfertigung sind mit einem arbeitung von Gebrauchtmaschinen existieren welt- hohen Energieeinsatz, Emissionen und Lärm ver- weit Zentren. Ausgediente Altmaschinen werden bunden. Außerdem entstehen Abfälle und belastete meistens in Billiglohnländern manuell demontiert und Abwässer. Die Produktionsverfahren werden kontinu- nahezu vollständig recycelt. 97 U M W E LT P R O G R A M M FRIST UMSETZUNG KOMMENTAR 100 Prozent der alten Standorte bis Juli 2000. 1999 sind in Deutschland 3 neue Standorte hinzugekommen. Umweltmanagement Umsetzung der EG-Öko-Audit-Verordnung an allen bisherigen bis 2000 deutschen Standorten (Aufbau eines Umweltmanagementsystems, Erfassung der Stoff- und Energieströme, Erarbeitung eines Umweltprogramms, Erstellung einer Umwelterklärung). ■ Einführung eines Umweltmanagementsystems nach DIN EN 2001 ISO 14001 am Standort Mühlhausen. ■ Optimierung der Produkte in allen Lebensphasen Einführung eines Systems zur Ermittlung umweltrechtlicher Anforderungen an Produkte. ■ Ökologische Produktabnahme umweltrelevanter Produkte. ■ 3/2001 ab 4/2000 Boden- und Gewässerschutz Überprüfung der Dichtigkeit des Abwassernetzes durch Kanalbefahrung an den Standorten Wiesloch und Leipzig. ■ Einführung eines Systems zur Gefahrstoffabfrage im Einkauf. ■ 98 3/2001 3/2001 I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z Einheit Geschäftsjahr 1995/96 1996/97 1997/98* 1998/99 1999/00** MWh MWh MWh MWh MWh 1.000 m3 333.900 110.000 186.600 17.000 20.300 260 338.100 114.000 182.200 24.000 17.900 265 376.500 139.900 211.400 8.700 16.500 312 370.700 131.800 215.100 8.600 15.200 333 389.800 135.900 230.000 9.900 14.000 361 t 37.801 34.250 44.950 46.028 47.963 t t t 48.077 48.602 58.760 59.885 58.167 4.757 4.175 t t t t t t t t 26.397 1,6 3,0 7,1 46,0 34.201 2,0 3,0 6,1 44,0 30.208 3,5 15,5 6,1 26,0 28.470 3,4 13,6 11,6 25,3 28.815 4,4 14,5 12,0 25,3 27.485 5.333 210,4 25.364 4.662 235,1 33.583 4.332 252,1 36.692 2.896 259,3 41.311 2.970 289,2 INPUT Energie Erdgas Strom Öl Fernwärme Wasser Rohstoffe Gussrohstoffe/Metalle OUTPUT Produkte Druckmaschinen, Prepress-Produkte Finishing-Produkte Manufacturing-Produkte*** Emissionen CO2 SO2**** NOx**** Staub Kohlenwasserstoffe***** Abfälle zur Verwertung zur Beseitigung Abwasser * ab 1997/98 mit Standort Kiel 1.000 m3 ** ab 1999/00 mit Standorten Leipzig, Ludwigsburg, Mühlhausen **** seit 1997/98 mit berechneten Emissionen aus Gas- und Ölverbrauch 99 *** Verkauf an externe Firmen ***** 1997/98 Umstellung auf lösemittelfreie Lacke Kommentar Für das Jahr 1999/00 wurde der Konsolidierungskreis um die Standorte Leipzig, Ludwigsburg und Mühlhausen erweitert, die Finishing-Produkte herstellen. Aufgrund des wirtschaftlichen Wachstums der Heidelberger Druckmaschinen kam es zu einer Steigerung bei fast allen In- und Outputwerten. Verbrauch an Gussrohstoffen und Metallen 50.000 t 45.000 t 30.000 t Verwertungsquote 37.801 34.250 44.950 46.028 47.963 1995/96 1996/97 1997/98 1998/99 1999/2000 95 % 90 % 85 % 80 % Abwasseraufkommen 84 84 89 93 93 1995/96 1996/97 1997/98 1998/99 1999/2000 300 m3 250 m3 200 m3 210,4 235,1 252,1 259,3 289,2 1995/96 1996/97 1997/98 1998/99 1999/2000 UNT ER NE H M E N S B ER E I C H INDUSTRIESYSTEME TESSAG Umweltbewusst planen, arbeiten und beraten. In der TESSAG Technische Systeme & Services Aktiengesellschaft sind seit Ende 1999 die 100 Geschäftsfelder der ehemaligen LAHMEYER AG und der NUKEM-Gruppe zusammengefasst. Als einer der führenden Anbieter integrierter technischer Systeme und Services (Multi Utility Services) im energienahen Bereich beschäftigt die TESSAG in über 100 Ländern etwa 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 14.000 davon in Deutschland. Unternehmenssitz ist Frankfurt am Main. Die TESSAG versteht sich als führender Dienst- Hinsichtlich der Umweltauswirkungen und den leister für den kompletten Lebenszyklus von Infrastruktur- daraus resultierenden Anforderungen an das Umwelt- objekten, Netzen, Industrieanlagen sowie Gebäuden. management wird zwischen Gesellschaften mit eigener TESSAG Business Units sind Netztechnik, Hochspannungs- Fertigung, also Gerätebau (> S. 104), und solchen Gesell- technik, beratende Ingenieure, Industrieprojekte, Solar- schaften unterschieden, die im Anlagenbau oder in der technik, Kommunikationstechnik, Gebäudetechnik, Indus- Ingenieurberatung tätig sind (> S. 109). Die Gesell- trie- und Kraftwerksanlagen, nukleare Dienstleistungen, schaften der NUKEM-Gruppe, welche erst am Ende des Stromversorgung und Transformatoren. Zur TESSAG ge- Berichtszeitraums 1998/1999 in die TESSAG einbezogen hört darüber hinaus als Finanzbeteiligung die Maquet AG, wurden, sind noch getrennt aufgeführt (> S. 111). der weltweit führende Anbieter von Medizintechnik (> weitere Informationen im Internet unter www.tessag.com). www.tessag.com 101 UMWELTMANAGEMENT BEI TESSAG Als Maßgabe für den Umweltschutz gelten die Die Verantwortung für den Umweltschutz liegt bei einem Leitlinien des RWE-Konzerns sowie die Handlungsfelder Vorstandsmitglied der Führungsgesellschaft TESSAG und zur Nachhaltigkeit. Darüber hinaus hat die TESSAG im den Geschäftsleitungen der einzelnen Beteiligungsgesell- März 2000 aufbauend auf den Umweltleitlinien der ehe- schaften. Zur übergreifenden Koordination des Umwelt- maligen LAHMEYER AG eigene, unternehmensspezifische schutzes wurde ein zentraler Umweltbeauftragter berufen. Grundsätze aufgestellt und verabschiedet. Eine Umweltschutzorganisation mit Rahmenvorgaben für alle Beteiligungsgesellschaften befindet sich im Aufbau. UNT ER NE H M E N S B ER E I C H INDUSTRIESYSTEME TESSAG UMWELTLEITLINIEN DER TESSAG Umweltschutz sichert unsere Lebensgrundlagen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Wir stellen uns dieser globalen Mitverantwortung und richten unser Handeln in allen Beteiligungsgesellschaften an folgenden Leitlinien aus: 102 1. Wir ordnen den Umweltschutz den wichtigsten 5. Durch Einsatz moderner Technik, zielgerichtete Unternehmenszielen zu und praktizieren ihn als integralen Mitarbeiterkommunikation und Mitarbeiterqualifizierung Bestandteil unserer Unternehmenspolitik. schaffen wir die Voraussetzungen für die Minimierung der Umweltauswirkungen unseres Handelns. 2. Wir verstehen Umweltschutz einerseits als Ver- pflichtung gegenüber den Mitarbeitern und der Öffent- 6. Schutz des Lebens und Erhaltung der Gesundheit lichkeit und andererseits als Chance, unsere Ökoeffizienz unserer Mitarbeiter sind für uns eine fortwährende stetig zu verbessern. Verpflichtung und integrale Aufgabe unserer Umweltschutzbemühungen. 3. Wir erfüllen alle umweltrelevanten Vorschriften und streben darüber hinaus eine stetige Verbesserung des Umweltschutzes an, soweit dies ökonomisch vertretbar ist. 7. Ein offener Dialog mit Mitarbeitern, Geschäfts- partnern, Behörden und der Öffentlichkeit ist für uns die Grundlage, um effiziente Lösungen für Umweltfragen im 4. Zur Schonung der natürlichen Ressourcen setzen wir Konsens zu entwickeln. rohstoff- und energiesparende Verfahren und Verfahrenskombinationen ein, wo dies unter den betrieblichen Rahmenbedingungen möglich ist. KOMMUNIKATION Zur Einbeziehung der Beschäftigten berichtet TESSAG in ihrer Mitarbeiterzeitung und internen Mitteilungen über Umweltthemen und -maßnahmen. Produktbroschüren sowie Beratungsgespräche informieren den Kunden individuell. Aktuelle Themen von allgemeinem Interesse werden über Medieninformationen kommuniziert. O R G A N I S A T I O N D E S U M W E LT S C H U T Z E S B E I T E S S A G Umweltschutzverantwortlicher Vorstand Vorstand Service Unit Leitung Operations Services/ Qualitäts Service Business Unit-Leitung TESSAG Umweltbeauftragter Geschäftsleitung Business UnitUmweltbeauftragter* Umweltbeauftragter* Betriebsbeauftragter* Unterstellung *in der Regel in Personalunion Koordination, Beratung, Information UMWELTPROGRAMM DER TESSAG 103 Das Umweltprogramm der TESSAG setzt sich aus zwei Teilen zusammen: dem Umweltprogramm für die TESSAG (Führungsgesellschaft) selbst und den Umweltprogrammen der in den TESSAG Business Units zusammengefassten verschiedenen Beteiligungsgesellschaften (> S. 116). Dabei tragen die Beteiligungsgesellschaften die volle unternehmerische Verantwortung für ihr operatives Geschäft und die damit verbundenen Verpflichtungen für den Umweltschutz. U M W E LT P R O G R A M M FRIST Einführung von Maßnahmen zur Risikovorsorge sowie eines Notfallmeldewesens. Entwicklung und Einführung eines Konzepts zur Durchführung von Umwelt-Due-Diligence-Prüfungen. ■ Regelung umweltrelevanter Abläufe durch Richtlinien in der Ablauforganisation (z.B. Beschaffung). ■ Entwicklung und Einführung eines Informations- und Schulungskonzepts für Mitarbeiter. ■ Entwicklung und Einführung eines internen Auditsystems zur Überprüfung und Dokumentation der Einhaltung gesetzlicher und interner Regelungen zum Umweltschutz. ■ Ausbau des Umweltberichts- und Informationssystems (UBIS) auf alle Produktionsstandorte (Mehrheitsbeteiligungen). ■ Erfassung und Vergleich von umweltrelevanten Betriebskosten und Einsparpotenzialen. bis bis bis bis bis ■ ■ 6/2000 6/2000 12/2000 12/2000 12/2000 bis 6/2001 bis 12/2001 UNT ER NE H M E N S B ER E I C H INDUSTRIESYSTEME TESSAG Gerätebau. 104 Der Gerätebau umfasst im Wesentlichen den Bau von rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu den elektromechanischen Komponenten und Stromversor- umweltrelevanten Tätigkeiten gehören die Behandlung von gungssystemen sowie die Medizintechnik. So unterschied- Oberflächen in Lackier- und Spritzanlagen sowie der lich die Produkte der TESSAG-Unternehmen Piller Umgang mit Öl. Ausgemusterte Transformatoren nimmt die GmbH, Starkstrom-Gerätebau GmbH (SGB) und der SGB Maschinen-Service GmbH zurück und führt sie einer Finanzbeteiligung Maquet AG auch sind, so ähnlich Verwertung zu. Bei PCB-haltigen Alttransformatoren wer- stellen sich doch ihre Herstellungsverfahren und deren den die Trafoöle entnommen und als Sonderabfall entsorgt. Umweltaspekte dar: Haupttätigkeit aller drei Bis Ende 2000 wird der Austausch von PCB-haltigen Unternehmen ist die Ver- und Bearbeitung von Metall. Transformatoren und Kondensatoren abgeschlossen sein. An zwei Standorten – in Osterode und Mecher- Maquet mit den Tochterunternehmen MediKomp nich – fertigt Piller mit insgesamt 1.000 Beschäftigten GmbH und orto Maquet GmbH & Co. KG produziert an Stromversorgungsanlagen, Generatoren, elektromech- den Standorten Rastatt und Peiting mit mehr als 1.000 anische Komponenten und Systeme sowie Transformator- Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Operationstische, Kompaktstationen. Ihren Lackanstrich erhalten die Krankenhauseinrichtungen, medizintechnische Komponen- Metalloberflächen der Komponenten in einer elektrosta- ten und Chirurgieroboter. Zur Bearbeitung von Ober- tischen Pulverbeschichtungsanlage. Zur Reduktion von flächen dienen Entfettungs- und Lackieranlagen sowie Umweltbelastungen hat das Unternehmen umfangreiche eine elektrolytische Polieranlage, die mit einer eigenen Abwasseraufbereitungsanlagen und Kreislaufsysteme zur Abwasserbehandlung versehen ist. Um Wasser zu sparen, Wassereinsparung installiert. wird das Produktionswasser im Kreislauf geführt, lackhaltige Abwässer werden aufbereitet. Die SGB produziert ölgekühlte Netz-, Verteilsowie luftgekühlte Gießharztransformatoren und bietet Wesentliche Umweltaspekte des Gerätebaus sind auch deren Instandsetzung an. An zwei Standorten, das Abfallaufkommen, Belastungen des Abwassers sowie Regensburg und Neumark, beschäftigt das Unternehmen Emissionen aus den Lackierereien und Heizungsanlagen PRODUKTLEBENSZYKLUS STROMTRANSFORMATOREN Rohstoffbereitstellung Vorproduktion Entsorgung Transport/Vertrieb Nutzung Umweltrelevanz: sehr hoch hoch Produktion mittel Rohstoffbereitstellung Relevante Umweltaus- wirkungen entstehen beim Abbau von Eisen- und gering keine nicht zutreffend maßnahmen und Kreislaufführung reduzieren Emissionen und Abwasser. Kupfererz. Nutzung In der Nutzungsphase entsteht Abwärme. Vorproduktion Die Erzeugung und Verarbeitung von Metall verbraucht Energie und verursacht Emis- Ohne installierte Ölauffangwanne kann auslaufendes Trafoöl Boden und Grundwasser gefährden. sionen. Entsorgung Im Wesentlichen fallen Epoxidharze Transport/Vertrieb Beim Transport entstehen Luft- schadstoffe und Lärm. und sonstige feste brennbare Stoffe als Sonderabfall an. Trafoöl wird recycelt bzw. PCB-haltiges verbrannt. Schrott wird als Sekundärrohstoff genutzt. Produktion Die Herstellung führt zu Emissionen, Lärm, Energieverbrauch, Abfall und Abwasser. Anlagenkapselung, Abluftfilteranlagen, Schallschutz- 105 UNT ER NE H M E N S B ER E I C H INDUSTRIESYSTEME 106 TESSAG in die Luft. Auch die mögliche Gefährdung des Grundwas- derzeit dabei, ein Umweltmanagementsystem nach DIN sers durch den Umgang mit wassergefährdenden Betriebs- EN ISO 14001 zu etablieren. In allen Unternehmen ist stoffen wie Öl oder das von Maquet noch in einer ge- Umweltschutz Gegenstand des betrieblichen Vorschlags- schlossenen Entfettungsanlage verwendete Trichlor- wesens und in die Ausbildung integriert. Maquet hat einen ethylen ist zu nennen. Abfallbeauftragten bestellt, bei Piller und SGB sind Betriebsbeauftragte für die Bereiche Immissionsschutz, UMWELTMANAGEMENT Gewässerschutz und Gefahrstoffe zuständig. Für den Für alle Unternehmen gelten die Umweltleitlinien der Notfall verfügen alle Unternehmen über Einrichtungen TESSAG, die die RWE-Umweltleitlinien ergänzen. Zur zur Vermeidung von Umweltgefährdungen. Dazu gehören konsequenten Organisation haben die Unternehmen die Störfallpläne, Löschwasserrückhaltebecken oder eine Verantwortung für den Umweltschutz im Management eigene Werkfeuerwehr. verankert und umweltbezogene Zuständigkeiten, Verfahren und Abläufe festgelegt; einige haben auch schon ein Organisationshandbuch erstellt. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften wird bei Piller durch Audits und Betriebsbegehungen überprüft. Am Standort Mechernich finden überdies regelmäßige Der Piller-Standort Mechernich ist bereits nach Sicherheitsunterweisungen durch externe Fachleute statt. der internationalen Umweltmanagementnorm DIN EN SGB wurde vom TÜV als Fachbetrieb gemäß §19l ISO 14001 zertifiziert; am Standort Osterode verfügt Wasserhaushaltsgesetz überprüft und anerkannt. man seit 1994 über ein Qualitätsmanagement gemäß DIN EN ISO 9001. SGB hat Mitte 1998 eine Organisa- EINKAUF UND LOGISTIK tionsrichtlinie für Arbeitssicherheit, Gesundheit und Da konsequenter Umweltschutz beim Einkauf beginnt, Umweltschutz verabschiedet und 1999 entsprechende berücksichtigen die Unternehmen SGB und Piller bei der Unternehmensgrundsätze aufgestellt. Bis Juni 2002 ist Auswahl ihrer Lieferanten ökologische Kriterien. SGB die Einführung eines integrierten Managementsystems erprobt zurzeit den Einsatz von Lacken auf Wasserbasis, nach DIN EN ISO 9001/14001 vorgesehen. Maquet ist um die Lösemittelemissionen zu reduzieren. Bei Maquet hat sich dagegen herausgestellt, dass Pulverbeschichtun- Sowohl bei SGB und Piller als auch bei Maquet gen für den Krankenhausbereich nicht beständig genug liegen Abfallwirtschaftskonzepte vor. Hauptsächliche sind, weshalb weiterhin lösemittelhaltige Lacke verwendet Abfallmengen sind Farb- und Lackreste, Farb- und Lack- werden müssen. Um die Verpackungsflut einzudämmen, schlamm, Stahl- und Metallschrott, Altpapier sowie setzen die Unternehmen bei Lieferungen im Bundesgebiet Kühlschmiermittel und Trafoaltöl. nach Möglichkeit Mehrwegpaletten und -transportgestelle ein. KOMMUNIKATION SGB und Piller führen zur umweltbezogenen Information PRODUKTION UND PRODUKTE der Mitarbeiter Unterweisungen durch. Um die Kunden Zur Sicherung einer umweltverträglichen Produktion über die Umweltauswirkungen der Produkte zu unterrich- existieren bei allen Unternehmen Anweisungen für ten, werden entsprechende Prospekte erstellt. Piller infor- umweltrelevante Arbeitsschritte. Innovative Maßnahmen miert seine Kunden auch anhand von Seminaren und dienen ebenfalls dazu, die Umweltauswirkungen so gering berät sie im Zusammenhang mit der Rücknahme von wie möglich zu halten. So konnte SGB in einem Blei- und Stahlakkus zur Wiederverwertung durch das Fertigungsbereich die beim Lackieren üblichen Verluste, Unternehmen. Die Öffentlichkeit erhält sowohl bei SGB Overspray genannt, durch ein elektrostatisches Verfahren als auch bei Piller Einblick durch Tage der offenen Tür. wesentlich reduzieren. Zum Schutz der Mitarbeiter vor Maquet hat mit der Surgical Academy in Rastatt ein Lärm wurden Schneid- und Stanzanlagen eingekapselt. internationales Ausstellungs- und Ausbildungszentrum für Bei Piller lassen sich die Maschinenöle mittels einer fahr- Ärzte und Pflegepersonal errichtet. Bei allen Unternehmen baren Filteranlage direkt an den Anlagen aufbereiten. sind Vertreter in externen Umweltarbeitskreisen aktiv. Zur Reduktion des Abfallaufkommens hat das Unternehmen von Einwegsilikonkartuschen auf Wechselkartuschen SOZIALE ASPEKTE umgestellt. PCB-haltige Materialien kommen seit 1999 Maquet und Piller bieten ihren Beschäftigten flexible nicht mehr zum Einsatz. Am Standort Osterode wurden Arbeitszeiten und die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit. Die Dieselstapler durch Elektrofahrzeuge ersetzt. Aufgrund Schwerbehindertenquoten lagen 1999 bei 4,6 Prozent einer Sanierung und besseren Dämmung von Hallen- (Maquet), 2,3 Prozent (Piller) und 1,7 Prozent (SGB). dächern ließen sich 1999 fünf Prozent Energie einsparen. Maquet finanziert Stipendien für chinesische Medizinstudenten, während SGB regelmäßig an die Fachhoch- Ökologische Gesichtspunkte finden auch bei der schule Regensburg spendet und jährlich Fertigungsauf- Produktentwicklung zunehmend Berücksichtigung. So träge über rund 250.000 DM an Schwerbehindertenwerk- kann Piller auf halogenfreie Kabel und Trockentrans- stätten vergibt. formatoren verweisen. Maquet hat weitgehend auf FCKWfreie Alternativen umgestellt: Die Polster der Operationstische werden nun mit n-Pentan, einem reinen Kohlenwasserstoff, geschäumt; als Dämmmaterial kommt bei Wandelementen Recyclingpapier statt Polyurethanschaum zum Einsatz. 107 I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z – T E S S A G G E R Ä T E B A U Einheit Geschäftsjahr 1995/96 Kalenderjahr 1996/97 1998 1999 2.655 27.156 1.332 263 3.011 28.302 1.180 87 53 13,7 39,5 67 11,2 55,9 4.098 28.145 968 98 516 68 20,0 48,0 4.055 26.210 772 98 460 48 10,0 38,0 24.383 5.157 5.070 28.097 5.784 4.925 312,4 1,8 75,2 28,0 14,0 28,0 347,4 1,8 76,2 32,0 15,0 29,0 t 47.302 47.342 t 94,4 94,6 7.696 343 593 85 4.942 421 558 65 68,1 48,4 INPUT Energie Erdgas Strom Öl Treibstoffe Wärme Wasser Eigengewinnung Fremdbezug 1.000 m3 MWh t 1.000 l MWh 1.000 m3 1.000 m3 1.000 m3 Rohstoffe Stahl, Eisen Nichteisen-Metalle Sonstige t t t Betriebs- und Hilfsstoffe Farben, Lacke Trichlorethylen Lösemittel Säuren, Laugen, Salze Kühlschmierstoffe Sonstige t t t t t t 3,4 2,0 OUTPUT Produkte Maschinen, Anlagen 108 Emissionen VOC Abfälle zur Verwertung davon bes. überwachungsbedürftig zur Beseitigung davon bes. überwachungsbedürftig Abwasser t t t t 5.306 5.110 988 877 1.000 m3 67,1 Kommentar Da die im Umweltbericht 1998 angegebenen Daten für 1996/97 hochgerechnet worden waren, mussten sie korrigiert werden. Aufgrund neuer gesetzlicher Regelungen wurden die VOC-Emissionen (flüchtige organische Kohlenwasserstoffe) als zusätzliche Kennzahl in die Datenerfassung aufgenommen. Angaben zu Trichlorethylenemissionen erfolgen nicht mehr, da für die Abschätzung von Werten keine Grundlage vorliegt. Aufgrund einer neuen Berechnungsbasis für die Daten zu den eingesetzten Farben und Lacken sind die Zahlen für 1996/97 nicht vergleichbar und werden daher nicht aufgeführt. Bei Maquet liegen aufgrund einer EDV-Umstellung für 1999 keine Zahlen vor, weshalb die Angaben von 1998 übernommen wurden. Der Stromverbrauch sank 1999 gegenüber 1998 teilweise auch als Folge eines geringen Produktionsrückgangs um sieben Prozent. Die Abwassermenge reduzierte sich von 1997 bis 1999 durch die verstärkte Kreislaufführung im Produktionsbereich um rund 28 Prozent. Der zwischenzeitliche Anstieg hängt mit dem zweimonatigen Ausfall eines Kühlgeräts zusammen. Beim Abfall führten im Wesentlichen die 2.060 Tonnen verunreinigtes Erdreich von SGB als ein einmaliger Vorfall zu der im Jahr 1998 gestiegenen Menge. Stromverbrauch 29.000 MWh 28.000 MWh 27.000 MWh 26.000 MWh Verwertungsquote 27.156 28.302 28.145 26.210 1995/96 1996/97 1998 1999 94 % 90 % 86 % 82 % 84,3 85,4 92,9 89,9 1995/96 1996/97 1998 1999 Anlagenbau und Beratung. Lahmeyer International GmbH, Bad Vilbel, bietet Die Geschäftsfelder Anlagenbau und Beratung sind mit vergleichsweise geringen Umweltauswirkungen verbun- mit rund 650 Beschäftigten ein breites Spektrum an den, weshalb der vorliegende Bericht auch noch keine Planungs- und Beratungsleistungen in den Bereichen Daten hierzu enthält. Von den TESSAG-Unternehmen sind Energie, Wasser, Bau und Verkehr. Die Beteiligungsgesell- in diesem Bericht drei beispielhaft dargestellt. schaft ERM Lahmeyer International GmbH ergänzt dieses Angebot durch die Bereiche Umweltschutz und Die ehemalige Starkstrom-Anlagen-Gesellschaft Umweltmanagement. In internationalen Projekten unter- mbH (SAG), Frankfurt, umfasst heute die SAG Netztech- stützt sie Schwellen- und Entwicklungsländer beim nik GmbH, die TESSAG SAG Hochspannungstechnik, die Aufbau des Umweltschutzes. TESSAG Kraftwerks- und Industrieanlagentechnik sowie Umweltrelevante Aspekte dieser Geschäftsfelder die SAG Abel-Kommunikationstechnik GmbH & Co. KG. Insgesamt beschäftigen diese Unternehmen in Deutsch- sind vor allem die bei Installations- und Wartungs- land rund 4.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an arbeiten anfallenden Abfälle wie Kabelreste und elektro- rund 100 Niederlassungen und führen Dienstleistungen in nische Komponenten. Außerdem sind Energie-, Wasser- den Bereichen Elektromontagen, Starkstromleitungen, und Papierverbrauch an den Unternehmensstandorten zu Fernmeldeanlagen und Kommunikationstechnik aus. nennen. Das Hauptaufgabengebiet der Rheinelektra Technik GmbH, Mannheim, mit rund 2.000 Beschäftigten an vier Hauptniederlassungen in Deutschland, umfasst Planung, Errichtung, Instandhaltung und Betrieb der kompletten elektrotechnischen Infrastruktur von Gebäuden sowie das Gebäudemanagement. Indem das Unternehmen energieoptimierte Anlagen installiert, trägt es wesentlich zur Senkung des Energieverbrauchs bei. 109 UNT ER NE H M E N S B ER E I C H INDUSTRIESYSTEME 110 TESSAG UMWELTAKTIVITÄTEN schutz festlegt. Per Intranet sind alle Mitarbeiter Bei den SAG-Unternehmen, die eigene Umweltleitlinien darüber informiert. Die Führungskräfte des Unter- formuliert haben, ist die Verantwortung für den Umwelt- nehmens wurden in Seminaren zu den Themen Sicherheit, schutz im Management verankert. Für den Umgang mit Gesundheit und Umweltschutz geschult. Lahmeyer Gefahrstoffen liegen Betriebsanweisungen vor. Umwelt- International hat Umweltaufgaben im Qualitätsmanage- themen werden regelmäßig im Umweltschutzseminar menthandbuch per Verfahrensanweisung festgelegt. Dazu SAG behandelt, zudem sind Beauftragte für Sicherheit, gehören die Beschaffung umweltgerechter Produkte, der Strahlenschutz und Gefahrgut benannt. In Teilbereichen Einsatz von Recyclingpapier sowie die getrennte der SAG-Unternehmen und bei Rheinelektra Technik wird Erfassung von Abfällen. die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften durch die SCCZertifizierung (Sicherheits Certifikat Contraktoren) Vertreter von ERM Lahmeyer International be- gewährleistet, die mit jährlichen Überprüfungen verbun- teiligen sich am Arbeitskreis Umweltschutz der Industrie- den ist und alle drei Jahre erneuert werden muss. und Handelskammer und sind im Rahmen ihrer Bera- Rheinelektra Technik hat Anfang 2000 ein integriertes tungsaufgaben im World Business Council for Sustainable Managementsystem eingeführt, das Verantwortlichkeiten, Development tätig. Zuständigkeiten, Abläufe und Aufgaben für den Umwelt- NUKEM-Gruppe. Zur NUKEM-Gruppe gehören neben der NUKEM scheiben (Wafern), das Auftragen von Beschichtungen GmbH unter anderem die Unternehmen NUKEM Nuklear sowie das Reinigen von Anlagen. Im Wesentlichen sind GmbH, TESSAG Ina GmbH und TESSAG Edeleanu GmbH, damit Belastungen der Abluft und des Abwassers sowie deren Schwerpunkt die Ingenieurplanung und der Anlagen- das Entstehen von Abfällen verbunden. bau in verschiedensten Bereichen ist. Dazu zählen Kerntechnik, Zellstoff und Papier, Chemie, Stahl, Infrastruktur Tätigkeitsfeld der NUKEM Hanau GmbH mit 18 und Mineralöl. Die NUSYS Telematic GmbH entwickelt Mitarbeitern ist der Abbau der stillgelegten ehemaligen verkehrstelematische Systeme. Insgesamt arbeiten in Brennelementefabrik NUKEM-A. Planung wie Durch- Deutschland rund 1.000 Beschäftigte für Unternehmen führung erfolgen unter Beteiligung der Öffentlichkeit in der NUKEM-Gruppe. enger Abstimmung mit den Behörden. Im Rahmen eines atomrechtlichen Genehmigungsverfahrens und einer Die TESSAG ASE stellt mit rund 245 Mitarbei- Umweltverträglichkeitsprüfung wurden die Umwelt- terinnen und Mitarbeitern an drei deutschen Standorten auswirkungen untersucht, bewertet und – wo möglich – Solarzellen, -module und -systeme für terrestrische sowie reduziert. Mit dem Gebäudeabriss und den Sanierungs- Raumfahrtanwendungen her und nimmt dabei weltweit arbeiten kann voraussichtlich im Herbst 2000 begonnen den siebten Platz ein (> weitere Informationen im Inter- werden. Bei den bisherigen Aufräumarbeiten fielen rund net unter www.ase-international.com). Interessant ist die 70 Tonnen schwach radioaktive Abfälle an. Nutzung der Sonnenenergie zur Stromerzeugung zwar vor allem in südlichen Breitengraden, doch mit fassaden- UMWELTMANAGEMENT oder dachintegrierten Systemen leistet die ASE auch Aufgaben und Abläufe des Umweltschutzes sind im hierzulande einen Beitrag zur Schonung von Ressourcen. Organisationshandbuch der NUKEM-Gruppe festgelegt. Umweltrelevante Tätigkeiten bei der Herstellung von Zur Koordination und Steuerung wurden ein zentraler Solarzellen sind das Ätzen und Reinigen von Reinstsilizium- Umweltbeauftragter ernannt und ein firmeninternes www.ase-international.com 111 UNT ER NE H M E N S B ER E I C H INDUSTRIESYSTEME 112 NUKEM Umweltinformationssystem aufgebaut. Bei ASE, die Nuklear und NUKEM Hanau sind zusätzlich Gefahr- derzeit ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 gutbeauftragte bestellt. Über die Tätigkeiten der NUKEM etabliert, befasst sich ein eigenes Projektteam mit Nuklear und der NUKEM Hanau wachen außerdem Umweltfragen. Alle Unternehmen der Gruppe haben den mehrere Strahlenschutzbeauftragte. Zum Brandschutz Umweltschutz in das betriebliche Vorschlagswesen verfügen alle Betriebe über Brandmeldeanlagen und integriert. Vorschläge der Mitarbeiter führten beispiels- Löscheinrichtungen. Der organisatorische Ablauf ist für weise bei ASE dazu, den Verbrauch technischer Gase zu den Ernstfall durch Alarmpläne geregelt. Neue gesetz- reduzieren, was eine Einsparung von 26.000 DM pro liche Regelungen werden durch den Umweltbeauftragten Jahr erbrachte. der Gruppe erfasst, bewertet und nach Erfordernis durch die verantwortliche Geschäftsführung umgesetzt. Verschiedene Bestimmungen wie die Richtlinien zur Reststoff- und Abfallentsorgung gewährleisten den organisierten Ablauf umweltrelevanter Tätigkeiten. NUKEM GmbH und alle Tochterfirmen haben einen Sicherheitsingenieur eingesetzt. Bei ASE, NUKEM I M B L I C K P U N K T G E S E T Z Z UR F Ö R D E R UN G E R N E U E R B A R E R E N E R G I E N Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das am 1. April 2000 in Kraft getreten ist, erhält die ASE GmbH als Deutschlands größter Solarzellenhersteller Rückenwind und Planungssicherheit zugleich. Das von der Bundesregierung erlassene Gesetz zielt darauf ab, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung in Deutschland bis zum Jahr 2010 zu verdoppeln. Geregelt wird die Abnahme und Vergütung von Strom aus regenerativen Quellen durch die Elektrizitätsversorgungsunternehmen. So bekommen die Betreiber von Fotovoltaikanlagen über einen Zeitraum von 20 Jahren für jede erzeugte Kilowattstunde Strom 99 Pfennig. Geht die Anlage erst im Jahr 2002 in Betrieb, wird die Kilowattstunde noch mit 94 Pfennig vergütet. Die Förderung ist so lange vorgesehen, bis in Deutschland eine installierte Leistung von 350 Megawatt (MW) – das Siebenfache von 1999 – erreicht ist. Im Rahmen des 100.000-Dächer-Programms wurden im ersten Quartal 2000 schon mehr Solaranlagen genehmigt als im gesamten Jahr 1999 (> www.100000daecher.de). Mit Deutschlands erster großindustrieller Fertigungslinie für Solarzellen, die im Spätsommer 1998 in Alzenau in Betrieb ging, ist ASE auf eine wachsende Nachfrage bestens vorbereitet. Eine zweite Fertigungslinie wurde bereits in Angriff genommen, so dass das Unternehmen jährlich Solarzellen mit einer Leistung von 13 MW produzieren kann. www.100000daecher.de UMWELTAKTIVITÄTEN SOZIALE ASPEKTE Beim zentralen Einkauf der Gruppe liegt ein Lieferan- Die Unternehmen der NUKEM-Gruppe bieten ihren Mit- teninformationssystem vor, das Firmen enthält, die auf arbeitern flexible Arbeitszeiten. Bei ASE lag die Schwer- ihre Qualität hin überprüft worden sind. Größere Mengen behindertenquote mit 9,9 Prozent im Jahr 1999 erheb- an Abfall entstehen lediglich bei ASE als einzigem lich über dem bundesweiten Unternehmensdurchschnitt. Produktionsunternehmen im NUKEM-Verbund. Das Auch im Sponsoring ist ASE aktiv und beteiligt sich Unternehmen hat deshalb ein Abfallwirtschaftskonzept maßgeblich an der Aktion „Solarstadt Alzenau”. Außer- mit konkreten Maßnahmen zur Reduzierung erstellt und dem unterstützt die NUKEM-Gruppe Schulen an den setzt bevorzugt Mehrwegverpackungen ein. Um die Standorten durch Geldspenden. Mitarbeiter der ASE in die aktive Umsetzung des Umweltschutzes einzubeziehen, existieren für umweltrelevante Produktionsprozesse entsprechende Anweisungen, in denen die zu beachtenden Umweltaspekte beschrieben sind. Durch die Einrichtung eines Wasserkreislaufs im vergangenen Jahr lassen sich 90 Prozent des Spülwassers bei ASE wieder verwenden. Da der Wasserbedarf, das Abwasseraufkommen und der Chemikalienverbrauch dabei sinkt, führt das Verfahren zu einer jährlichen Einsparung von rund 127.000 DM. Bei der Weiterentwicklung seiner Produkte und Herstellungsverfahren arbeitet ASE eng mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, Freiburg, zusammen. 113 FA L L S T U D I E S O L A R Z E L L E N F E R T I G UN G Handlungsfeld: Weiterentwicklung der Energiewirtschaft Ziel: Die neue 13-MW-Solarzellenfertigungslinie der ASE in Alzenau soll zum einen die Vorreiterrolle des Unter- nehmens im Bereich dieser Technologie stärken und zum anderen zu einer Kostenreduktion für terrestrische Solaranwendungen führen. Der Solarparcours der Stadt Alzenau will einen Querschnitt beispielhafter Anwendungen der Fotovoltaik zeigen und damit Bauherren und Architekten zur Nachahmung anregen. Kristalline Solarzelle im Querschnitt Auslöser: Die Bundesregierung setzt verstärkt auf Metall-Gitter zur Stromsammlung regenerative Energieträger und hat die Öffentlich- Sonnenlicht keit mit dem 100.000-Dächer-Programm und dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (> S. 113) für das Thema Solarstrom sensibilisiert. Innerhalb des n-Gebiet RWE-Konzerns sind der Bereich Solarenergie und ca. 0,3 mm p-dotierter Wafer das Tätigkeitsspektrum der ASE allerdings wenig bekannt. metallisierte Rückseite Das Projekt: Die Stadt Alzenau initiierte in Zusammenarbeit mit ASE das 2,4 Millionen DM teure Projekt 114 „Solarstadt Alzenau”, das vom Bayerischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie mit 50 Prozent der Summe unterstützt wurde. Größtes Einzelobjekt ist die Gemeinschaftsanlage auf dem Dach des Bauhofs, die vom Solarverein Alzenau betreut und über Spenden von Bürgern und Firmen finanziert wurde. Weitere Unternehmen vor Ort errichteten Fotovoltaikanlagen in Form von Markisen und Beschattungsvordächern und betreiben diese als Vertragspartner des kommunalen Energieversorgungsunternehmens. An Kindergärten und Schulen wurden unter anderem Solarzellen in Fassaden integriert; mit dem erzeugten Solarstrom lassen sich Beleuchtungen an Bushaltestellen und Straßenlampen betreiben. Insgesamt wurden im Rahmen des Projekts Fotovoltaikanlagen mit 100 Kilowatt Nennleistung installiert. Nutzen für die Nachhaltigkeit: Der neue Solarparcours mit 1.000 Quadratmetern Solarzellenfläche deckt den jährlichen Strombedarf von 100 Personen und reduziert damit den CO2-Ausstoß um rund 80 Tonnen pro Jahr. Die Förderung der zukunftsträchtigen Technologie durch die Stadt Alzenau hat bereits zur Schaffung von 60 neuen Arbeitsplätzen bei ASE beigetragen. Außerdem entstehen zusätzliche Arbeitsplätze bei Zulieferfirmen in der Region. PRODUKTLEBENSZYKLUS SOLARZELLENMODUL Rohstoffbereitstellung Vorproduktion Entsorgung Transport/Vertrieb Nutzung Umweltrelevanz: sehr hoch hoch Produktion mittel Rohstoffbereitstellung Vorrangiger Umweltaspekt ist der Rohstoffabbau für die Aluminiumgewinnung. gering keine nicht zutreffend Produktion Beim Reinigen, Dotieren und Ätzbaden der Siliziumzellen sowie beim Einbrennen der Kontakte kommen Gefahrstoffe und Energie zum Vorproduktion Die Herstellung von Reinsilizium, Einsatz. Aluminium und Glas ist äußerst energieintensiv und verursacht Luftemissionen. Nutzung Durch Solarzellen wird Energie auf umweltverträgliche Weise gewonnen. Transport/Vertrieb Beim Transport mittels LKW und Schiff entstehen Luftschadstoffe und Lärm. Entsorgung Die Materialien sind weitgehend inert und können problemlos deponiert und recycelt werden. 115 U M W E LT P R O G R A M M FRIST UMSETZUNG KOMMENTAR Einführung eines integrierten Managements nach DIN EN ISO 9001 und DIN EN ISO 14001 (ERM Lahmeyer International). ■ Erarbeitung ökologischer Kriterien für die Beschaffung (NUKEM-Gruppe). ■ Integration des Themas Umweltschutz in die Weiterbildung der Mitarbeiter (NUKEM-Gruppe). ■ Aufbau eines Umweltmanagementsystems nach DIN EN ISO 14001 (ASE). ■ Einbeziehung der Vertragspartner in das Umweltmanagement (ASE). ■ Zertifizierung aller inländischen Standorte nach DIN EN ISO 14001 (ASE). ■ Formulierung von Umweltleitlinien und Ableitung entsprechender Ziele (Maquet). bis 12/1998 erreicht Zertifizierung 12/1998 bis 1999 erreicht Übertragung in TESSAG bis 1999 erreicht Übertragung in TESSAG bis 12/1999 8/2000 in Arbeit bis 12/1999 12/2001 ab 08/2000 bis 1999 6/2001 Verzögerung durch Aufbau eines integrierten Managementsystems. Aufbau einer Umweltschutzorganisation (Maquet). Erarbeitung von umweltorientierten Beschaffungsrichtlinien (Maquet). ■ Zertifizierung nach DIN EN ISO 14001 (Maquet). ■ Einführung eines integrierten Managementsystems nach DIN EN ISO 9001/14001 (SGB). ■ Einbeziehung aller TESSAG-Beteiligungsgesellschaften in das Umweltmanagement und das Umweltinformationssystem (UBIS) von RWE. bis 1999 bis 1999 6/2001 6/2001 TESSAG Beteiligungsgesellschaften Verbesserung des Umweltmanagements ■ ■ ■ 116 12/2001 6/2001 6/2002 12/2000 Reduktion des Energieverbrauchs ■ ■ Optimierung der Härtung (SGB). Reduzierung des Heizenergiebedarfs (Piller und Maquet). Vermeidung von Leistungsspitzen im Stromverbrauch (Piller und Maquet). ■ Reduzierung des Stromverbrauchs um 5 bis 10 Prozent (ASE, Alzenau). ■ kontinuierlich kontinuierlich erreicht teilweise erreicht kontinuierlich kontinuierlich Rund 5 Prozent weniger Heizenergieverbrauch bei Piller, Osterode, durch Sanierung der Hallendächer. 12/2001 Reduktion der Emissionen Ausweitung der Anwendung von Wasserlacken (SGB). Vermeidung von FCKW-Emissionen durch weitere Substitution der PUR-Dämmstoffe (Maquet). ■ Reduzierung gasförmiger Emissionen durch katalytische Nachverbrennung (Piller, Osterode). ■ ■ kontinuierlich kontinuierlich Erprobung erreicht 12/2000 erreicht kontinuierlich erreicht kontinuierlich erreicht kontinuierlich erreicht Keine FCKW-Verwendung mehr. Ersatz der thermischen Nachverbrennung. Reduktion des Wasserverbrauchs ■ Einführung von Wasser sparenden Kreislaufverfahren (Maquet). Einsparung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen Verringerung des Harz-Härterbedarfs durch optimierte Spulenauslegung (SGB). ■ Vermeidung von Beizmitteln durch Einsatz der Pyrolyse mit Abgasreinigung (SGB). ■ Einsparung von Verpackungsmaterialien durch Umstellung auf Mehrwegverpackung. ■ kontinuierlich Reduktion des Abfalls ■ Erarbeitung eines Abfallwirtschaftskonzepts (Maquet). 12/1998 erreicht Wassereinsparung von rund 30 Prozent. I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z – T E S S A G N U K E M / A S E Einheit Geschäftsjahr Kalenderjahr 1994/95 1995/96 1996/97 1998 1999 1.000 m3 MWh t 1.000 l 1.000 m3 924 11.551 252 813 11.745 252 798 11.805 252 54,8 56,7 60,8 934 12.215 250 21 71,0 924 13.557 250 19 69,0 t t t 40,3 44,3 47,3 67,0 90,0 5,0 64,0 120,0 5,0 MW 2,3 2,3 2,6 2,7 4,4 103 42 122 44 102 47 49,8 3,6 51,9 3,4 54,6 4,2 94 62 3 63,2 4,0 105 64 3 60,2 0,0 INPUT Energie Erdgas Strom Öl Treibstoffe Wasser Rohstoffe Säure Glas, Silizium Kunststoffe OUTPUT Produkte Solarzellen Abfälle zur Verwertung* t zur Beseitigung t davon bes. überwachungsbedürftig t Abwasser 1.000 m3 Kühlwasser 1.000 m3 * keine besonders überwachungsbedürftigen Abfälle Kommentar Die Daten gelten für die NUKEM-Gruppe ohne NUKEM Hanau GmbH. 1998/99 wurden die NUKEM Alzenau und INADuisburg neu in die Datenerfassung aufgenommen und die Daten bis 1998 entsprechend angepasst. Im Spätsommer 1998 erfolgte die Inbetriebnahme der neuen Fertigungslinie der TESSAG ASE. Stromverbrauch 14.000 MWh 13.000 MWh 12.000 MWh 11.000 MWh 11.551 11.745 11.805 12.215 13.557 1994/95 1995/96 1996/97 1998 1999 117 UNT ER NE H M E N S B ER E I C H BAU Das natürliche Gleichgewicht bewahren. Kernkompetenz von HOCHTIEF ist Entwickeln, Bauen und Betreiben. Weltweit realisieren 118 rund 37.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon etwa 14.000 in Deutschland, Hoch- und Tiefbauprojekte. Dies umfasst Wohnungsbau, Gesellschaftsbau1, Industriebau, Tunnel- und Brückenbau, Kraftwerks- und HOCHTIEF AirPort erwirbt Flughafenkonzessionen und -beteiligungen. Kernkraftwerksbau, Straßenbau und Airportbau. HOCHTIEF übernimmt dabei gegebenenfalls Planung, Das Unternehmen ist in markt- und produktorien- Finanzierung und Betrieb der Bauten. Zu den Projekten tierten Einheiten organisiert: Rückgrat des operativen gehören auch umweltrelevante Anlagen wie Tankstellen, Geschäfts sind die Unternehmensbereiche HOCHTIEF Kläranlagen, Deponien, Kanäle, Kraftwerke, Talsperren AirPort, HOCHTIEF Building2, HOCHTIEF Civil3, und andere genehmigungsbedürftige Einrichtungen. Mit HOCHTIEF Development4, HOCHTIEF North America, der Ausweitung der Dienstleistungen rund um das Bauen die Zwischenholding HOCHTIEF International und der wird der Unternehmensbereich Airport weiter ausgebaut. Dienstleistungsbereich HOCHTIEF Services5. 1) Verwaltungs-, Geschäftsgebäude, Einkaufszentren, Messebauten, Bahnhöfe etc. 4) unter anderem Projektentwicklung, Facilitiy Management, 5) Streif Baulogistik, Software, Verbau 2) unter 3)Tief- anderem Fertigteilbau und Ingenieurbau-Niederlassungen, Verkehrswegebau, Umwelt Corporate Real Estate Management 119 Spezialisiertes Wissen ist in überregionalen Kompetenz- Umleitung von Gewässern. Weitere Umweltaspekte der zentren wie HOCHTIEF Umwelt gebündelt, die unter Tätigkeiten sind der Verbrauch von Energie, Wasser und anderem Altlasten saniert, Flächen recycelt oder Rohstoffen sowie das Entstehen von Lärm, Erschütterun- Industrieanlagen abbricht. Weitere Informationen über gen, Emissionen, Abwasser und Abfall. Bei allen Aufgaben, die Geschäftstätigkeiten sind im Internet verfügbar die HOCHTIEF wahrnimmt, werden solche Auswirkungen (> www.hochtief.de). auf das Unvermeidliche reduziert (> zum Thema Bauen und Umwelt hat das Umweltbundesamt eine Studie Jedes Bauvorhaben ist mit Eingriffen in den Na- herausgegeben: „Bauen und Wohnen – Bedürfnisse und turhaushalt verbunden. Dazu gehören Flächenverbrauch, Stoffströme”. Zu bestellen ist sie im Internet unter Bodenaushub sowie in manchen Fällen Eingriffe in den www.umweltbundesamt.de). Wasserhaushalt durch Grundwasserabsenkungen oder die www.hochtief.de www.umweltbundesamt.de UNT ER NE H M E N S B ER E I C H BAU 120 Für den Umweltschutz von besonderer Bedeutung UMWELTMANAGEMENT sind bei HOCHTIEF die Arbeiten in kontaminierten Ge- Grundlegende Ziele wie der Schutz der Ressourcen sind bieten, Wasserschutzgebieten sowie im Grundwasser- und bei HOCHTIEF auf höchster Managementebene fest- Strahlenschutzbereich, der Einsatz mechanischer Aufrau- gelegt, daneben gilt das Umweltleitbild der RWE AG. verfahren im Straßenbau sowie die Sanierung von Müll- Seit 1999 ergänzt eine Erklärung im Kapitel „Vision und Sondermülldeponien. Daneben betreibt HOCHTIEF und Leitlinien” des Managementbuchs die im Kapitel selbst eine Reihe umweltrelevanter Einrichtungen wie „Umweltschutz” festgelegten Grundsätze. Konkrete Reinigungs- und Lackieranlagen, zwei mikrobiologische Umweltziele, die für die einzelnen Unternehmensbereiche und eine thermische Bodenreinigungsanlage – alle drei aufgestellt worden sind, sollen den Umweltschutz bei nach Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) geneh- HOCHTIEF kontinuierlich verbessern. migt –, Fertigteilwerke sowie Anlagen, mit denen Holz für den Eigenbedarf an Energie thermisch verwertet wird. 5 Leistung von HOCHTIEF nach Regionen 4 3 1 Europa 41,8 % 2 Nord- und Südamerika 35,4 % 3 Australien 15,9 % 4 Asien 4,6 % 5 Afrika 2,3 % 1 2 Die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz liegt beim Vorstand, der ein umweltverantwortliches Vor- HOCHTIEF Umwelt ist außerdem als Entsorgungsfachbetrieb anerkannt. standsmitglied benannt hat. Die Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten und Kompetenzen sind im Management- Die Umweltbeauftragte des Unternehmens ist buch für alle Umweltaufgaben schriftlich definiert und unmittelbar dem umweltverantwortlichen Vorstand unter- von den Mitarbeitern auch über das Intranet abrufbar. stellt. In den Unternehmenseinheiten sind eigene Umwelt- Um zu gewährleisten, dass die gesetzlichen Verpflichtun- und Gefahrgutbeauftragte bestellt. Zusätzlich wurden gen eingehalten werden, haben die Unternehmensein- bei HOCHTIEF Umwelt ein Abfall- und ein Immissions- heiten je nach individuellem Bedarf Arbeitsanweisungen schutzbeauftragter berufen. Zu den wesentlichen Auf- zu folgenden Themen erarbeitet: gaben der Umweltbeauftragten gehört neben der Bera- ■ Umweltschutz, tung der Bauprojektteams auch die Einhaltung der ■ Organisation Umweltschutz, gesetzlichen Berichtspflichten wie das Erstellen von ■ Umgang mit Gefahrstoffen, Abfallwirtschaftskonzepten. Außerdem schulen sie die ■ Gefahrguttransport, Mitarbeiter, darunter Poliere und Bauleiter, die umwelt- ■ Arbeit in kontaminierten Bereichen, relevante Aufgaben wahrnehmen. Um möglichst viele ■ Abfallentsorgung. Mitarbeiter aktiv in den Umweltschutz einzubeziehen, ist dieser in das betriebliche Vorschlagswesen integriert Das bei HOCHTIEF etablierte Management- und Bestandteil der betrieblichen Ausbildung. Die system für Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutz Umweltbeauftragten der Unternehmenszentrale und der kann seit 1999 gemäß der SCC-Checkliste (Sicherheits Unternehmensbereiche treffen sich vierteljährlich, um Certifikat Contraktoren) zertifiziert werden. Bereits um- Erfahrungen auszutauschen. gesetzt haben dies die Unternehmenseinheiten HOCHTIEF Verkehrswegebau (Helmus Straßenbaugesellschaft mbH), RISIKOMANAGEMENT UND ARBEITSSICHERHEIT Niederlassung Tief- und Ingenieurbau Rhein-Ruhr, Zur Verhütung umweltschädigender Betriebsstörungen HOCHTIEF Umwelt und die Niederlassung Halle-Leipzig. existieren Anweisungen für den Umgang mit Gefahr- 121 UNT ER NE H M E N S B ER E I C H BAU 122 stoffen, Geräten und Einrichtungen sowie für die Arbeit Bei der Bewertung von Immobilieninvestments in Anlagen, die nach BImSchG genehmigt sind. Bei Bau- werden mit Altlasten verbundene Umweltrisiken erfasst projekten werden für den Umgang mit wassergefährden- und vertraglich geregelt. Für eigene Liegenschaften wer- den Stoffen Vorkehrungen zum Schutz von Boden und den im Rahmen des Corporate Real Estate Managements Grundwasser getroffen. Dazu gehören unter anderem (CREM) Gefährdungspotenziale identifiziert und die zu- Ölabscheider, Ölwannen und Ölcontainer. In jeder Unter- ständigen Behörden frühzeitig in Planung und Sanierung nehmenseinheit ist außerdem eine Leitende Fachkraft einbezogen. für Arbeitssicherheit tätig, die die entsprechenden Maßnahmen überwacht und Schulungen veranstaltet. UMWELTSCHUTZ BEI PROJEKTEN Bei Bauprojekten achtet HOCHTIEF auf eine möglichst Mittels Audits wird überprüft, ob die Anforderun- umweltschonende Bauweise und eine umweltverträgliche gen des Umweltschutzes und der Arbeitssicherheit einge- Gebäudetechnik. Beispiel dafür ist ein in München von halten werden. Abweichungen, insbesondere von den HOCHTIEF erstelltes Verwaltungsgebäude: Statt einer gesetzlichen Vorschriften, werden dokumentiert und er- Klimaanlage wurde ein Röhrensystem als Kühldecke einge- forderliche Maßnahmen in Abstimmung mit dem Projekt- baut, das bei hohen Außentemperaturen – umgekehrt zum team festgelegt. Die Erfassung von Unfällen erfolgt Prinzip eines Kachelofens – Kälte abgibt. Für den Bau der gemäß Arbeitsschutzgesetz. Falls Umweltschäden auf- RWE-Zentrale in Essen erhielt HOCHTIEF 1998 sogar treten, meldet das Projektteam dies sofort dem Umwelt- den Immobilien-Award, mit der Begründung, der Büroturm beauftragten, der Leitung der zuständigen Unternehmens- verbinde auf besondere Weise architektonische, innovative, einheit sowie der Umweltbeauftragten des Unternehmens. ökonomische und ökologische Gesichtspunkte. So steuert Kommt es zur Gefährdung Dritter, zur Vorlage einer und optimiert eine aufwändige Gebäudetechnik Kühlung, Strafanzeige, zu einem Versicherungsschaden oder be- Heizung und Lüftung. Werden beispielsweise die Fenster steht die Gefahr eines Imageverlusts, wird der Vorfall geöffnet, schaltet die Kühlung automatisch ab. dem umweltverantwortlichen Vorstandsmitglied gemeldet. O R G A N I S A T I O N D E S U M W E LT S C H U T Z E S B E I H O C H T I E F Umweltschutzverantwortlicher Vorstand Vorstand Zentralabteilung Recht Umweltbeauftragter Geschäftsleitung der Unternehmenseinheiten Management Dienstleistungsebene (Unternehmenszentrale) Unternehmenseinheiten Umweltbeauftragte der Unternehmenseinheiten Unterstützung gemäß Umweltrecht beziehungsweise betrieblicher Regelungen Beratung, Koordination und Information Im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungs- Entsorgungskonzepte erstellt, teilweise auch für einzelne projekts „Niedrigenergiesporthalle” will HOCHTIEF nun Projekte. Die Niederlassung Berlin erhielt für ihr Pilot- ein Gesamtkonzept mit Mehrzwecknutzung in System- projekt zu Abfallwirtschaftskonzepten 1998 den Umwelt- bauweise erarbeiten, das Planung, Finanzierung, Bau und preis des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Betrieb berücksichtigt. Durch eine Niedrigenergielösung, Beim Ausbau des Flughafens Düsseldorf International gegebenenfalls gekoppelt mit dem Einsatz regenerativer wurde durch die Flughafen Düsseldorf GmbH, an der Energieträger, sollen der Stromverbrauch und die damit HOCHTIEF AirPort beteiligt ist, ein Verfahren zum verbundenen Emissionen deutlich gesenkt werden. Beim Bodenmanagement entwickelt, das mittels Stoffkreislauf- Projekt „Passivhaus” geht es um die Weiterentwicklung führung zur Ressourcenschonung beitragen soll: Durch des Niedrigenergiehauses, das künftig in der Branche als genaue Vorerkundungen werden belastete Bereiche auf Standard gelten wird. Eine konventionelle Heizung und dem Flughafengelände ermittelt. Die während der Bau- die entsprechende Versorgung mit Gas oder Fernwärme maßnahmen ausgehobenen Bodenmassen werden durch wären dann nicht mehr erforderlich. Anfang 2000 wurde einen unabhängigen Gutachter gemäß vorgegebener ein Projekt zum Thema „Umweltverträglichkeit von Bau- Richtwerte eingestuft. Soweit möglich kommt der an- stoffen” als Fortführung der Vorhaben „Umweltgerechte fallende, als unbedenklich eingestufte Bodenaushub auf Baustoffe im schlüsselfertigen Bürobau” und „Gesund- dem Gelände für neue Baumaßnahmen zum Einsatz. heitsfreundliche Baustoffe im Hochbau” beschlossen. Ziel Aufgrund der durch die Flughafen Düsseldorf GmbH ist der systematische Aufbau einer kontinuierlich abruf- detailliert geführten Dokumentation wird eine Verschlep- baren Beratungsleistung über die Umwelt- und Gesund- pung von Schadstoffen in das Grundwasser vermieden. heitsverträglichkeit von Baustoffen für alle ausführenden Einheiten von HOCHTIEF. KOMMUNIKATION Bei HOCHTIEF fördern Schulungen und Arbeitskreise Um Rohstoffe einzusparen, verwendet HOCHTIEF den Erfahrungsaustausch über die Grenzen der Organi- aufbereitete Altbaustoffe, die beim Abbruch von Bauwer- sationseinheiten hinweg. Kunden erhalten bei Verhandlun- ken anfallen. Verschiedene Unternehmenseinheiten haben gen und Gesprächen Einblick in die Umweltaktivitäten. 123 UNT ER NE H M E N S B ER E I C H BAU 124 Die Nachunternehmer, die an HOCHTIEF-Projekten in zwei Versuchen ausgelotet und positiv bewertet. Die beteiligt sind, werden konsequent in die projektbezogenen Schwerbehindertenquote liegt bei HOCHTIEF branchen- Umweltkonzepte eingebunden. typisch niedrig. 1999 betrug sie 1,3 Prozent. Um den Umweltschutz weiterzuentwickeln, Kulturelle Projekte rund um das „Bauhaus”, die arbeitet HOCHTIEF Umwelt mit dem Bundesministerium von Weimar ausgehende Kunst- und Architekturbewegung für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie in der zwanziger Jahre, unterstützt HOCHTIEF anlässlich des einem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zum 125-jährigen Firmenjubiläums. Für die originalgetreue Baustoffkreislauf und zum Massivbau zusammen Wiederherstellung des Doppelhauses, in dem die Künstler (> www.b-i-m.de/Struktur/ueberbim.htm). Auch die Teil- Wassily Kandinsky und Paul Klee in Dessau wohnten, nahme von HOCHTIEF-Mitarbeitern in unternehmens- spendete das Unternehmen eine Million DM und über- übergreifenden Arbeitskreisen und Initiativen der Bau- nahm den Umbau als Generalunternehmer (> www. branche dient dazu, das Umweltfachwissen zu vertiefen meisterhaeuser.de). Außerdem war HOCHTIEF einer der und gemeinschaftliche Lösungen zu finden. Die Umwelt- Sponsoren der Konferenz „URBAN 21”, die im Juli 2000 beauftragte der HOCHTIEF Umwelt engagiert sich über- in Berlin stattfand. Die Veranstaltung sollte die inter- dies als Vorsitzende des Überwachungsausschusses der nationale Verständigung über eine nachhaltige Ent- Entsorgergemeinschaft Bauen und Umwelt e.V. wicklung der Städte vertiefen, die mit der Rio-Konferenz 1992 und der Weltsiedlungskonferenz HABITAT II eingeleitet worden ist. SOZIALE ASPEKTE Bei HOCHTIEF ist Altersteilzeitarbeit möglich, manche Unternehmenseinheiten bieten zusätzlich flexible Arbeitszeitmodelle oder Teilzeitarbeitsplätze an. Auch die Chancen der Telearbeit für junge Mütter wurden bereits www.b-i-m.de/Struktur/ueberbim.htm www.meisterhaeuser.de I M B L I C K P U N K T W E LT W E I T G Ü LT I G E S O Z I A L STA N D A R D S Am 16. März 2000 hat sich HOCHTIEF vertraglich verpflichtet, bei seinen Bauvorhaben weltweit die Sozialstandards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu beachten. Auch die Nachunternehmer von HOCHTIEF werden durch diese Vereinbarung in die Pflicht genommen. Sie beschäftigen noch einmal ein Vielfaches der weltweit 37.000 HOCHTIEF-Mitarbeiter. Vertragspartner des Vorstands und des Gesamtbetriebsrats von HOCHTIEF sind die Industriegewerkschaft Bau-Agrar-Umwelt (IG Bau) und der Internationale Bund der Bau- und Holzarbeiter (IBBH). HOCHTIEF ist der erste internationale Baukonzern, der ein derartiges Abkommen mit der Gewerkschaftsinternationale unterschreibt. Künftig gilt bei HOCHTIEF und seinen Vertragspartnern eine so genannte Sozialcharta. Diese sieht als Mindestbedingungen vor, dass – die Arbeit frei gewählt ist, – es keine Diskriminierung bei der Beschäftigung gibt, – Kinderarbeit ausgeschlossen wird, – die Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen respektiert sowie – lebenserhaltende Löhne und Gehälter gezahlt werden, – die Arbeitszeiten nicht übermäßig, – die Arbeitsbedingungen annehmbar und – die Beschäftigungsbedingungen festgelegt sind. 125 FA L L S T U D I E N E U E S G E S C H Ä F T S F E L D Handlungsfeld: Sicherung einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung durch langfristige Planung Ziel: Mit dem Geschäftsfeld Airportmanagement will HOCHTIEF neben der Kernkompetenz Bauen ein zweites Standbein aufbauen, um langfristig am Markt zu bestehen und eine kontinuierliche Wertsteigerung des Unternehmens zu gewährleisten. Auslöser: Während das projektorientierte Bauen starken Umsatz- und Ergebnisschwankungen ausgesetzt ist, erzielen Flughäfen stabile Renditen auf höherem Niveau. Gleichzeitig wächst das Passagieraufkommen konstant um jährlich rund fünf Prozent. Da der öffentlichen Hand die Finanzmittel fehlen, spielen Privatinvestoren eine immer größere Rolle. So werden etwa 150 der 530 bedeutendsten Airports weltweit in den nächsten Jahren auf privates Engagement angewiesen sein. Das Projekt: Bereits seit 40 Jahren plant und baut HOCHTIEF weltweit Flughäfen. Einen Wendepunkt markierte 1990 der Flughafen Warschau, den HOCHTIEF schlüsselfertig errichtete und dabei erstmals die komplette Finanzierung strukturierte und begleitete. Den letzten Anstoß für die Hinwendung zum Airportmanagement gab die Beteiligung am Flughafen Athen. 1997 gegründet, erwirbt HOCHTIEF AirPort weltweit Flughafenbeteiligungen und bietet alle Dienstleistungen rund um das Planen, Finanzieren und Managen von Flughafenprojekten an. 126 Derzeit ist HOCHTIEF AirPort an zwei Flughafengesellschaften beteiligt: An der Flughafen Düsseldorf GmbH und der Athens International Airport S.A. Als Airportmanager koordiniert das Unternehmen die Leistungen aller, die an Entwicklung und Betrieb beteiligt sind: Flughafenbetreiber, Fluggesellschaften, Passagiere und Besucher, Mitarbeiter, Flugsicherungsdienste, Konzessionäre, Bau- und Immobilienentwickler, Reiseveranstalter, Frachtunternehmen, Einzelhandel und Catering. Weitere Beteiligungsakquisitionen sind geplant. Nutzen für die Nachhaltigkeit: Mit seinen vielfältigen Dienstleistungen steigert HOCHTIEF AirPort kontinuierlich den Wert der Beteiligungsgesellschaften. Die Flughafenstandorte und damit auch die Arbeitsplätze werden langfristig gesichert; gleichzeitig schafft das neue Geschäftsfeld im Unternehmen selbst zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten. PRODUKTLEBENSZYKLUS PLANEN, BAUEN UND BETREIBEN VON BAUTEN DES HOCH- UND TIEFBAUS Rohstoffbereitstellung Vorproduktion Entsorgung Transport/Vertrieb Nutzung Umweltrelevanz: sehr hoch hoch Produktion mittel Rohstoffbereitstellung Der Abbau von Kies, Sand, gering keine nicht zutreffend Produktion Bauverfahren und Baustoffver- Kalk etc. beeinträchtigt den Naturraum und benötigt arbeitung setzen beim Bauen Lärmemissionen und Energie. Renaturierungen nach Ende des Abbaus Luftschadstoffe frei. Weitere Umweltauswirkungen gleichen Eingriffe in die Landschaft aus. sind Abfälle und Flächenverbrauch. Nutzung Die Gebäudenutzung erfordert einen Vorproduktion Die Herstellung von Baustoffen hohen Energieeinsatz für Heizung, Kühlung und verbraucht Energie und verursacht Emissionen und Beleuchtung. Abfälle. Entsorgung Beim Abriss fallen große Mengen Transport/Vertrieb Beim Transport per LKW ent- stehen Luftschadstoffe und Lärm. Bauschutt an. Außerdem entstehen Lärm und Staub. Durch Bauschuttrecycling lassen sich die Abfallmengen reduzieren. 127 U M W E LT P R O G R A M M FRIST UMSETZUNG KOMMENTAR 12/1998 erreicht 12/1998 erreicht 12/2000 erreicht 12/2000 kontinuierlich Im Januar 2000 wurde ein Folgeprojekt bewilligt. 12/2000 Die Projekte „Energieeinsatz in Gebäuden durch Wärmerückgewinnung” sowie „Energiegewinnung und Energiespeicherung” befinden sich in der technischen Vorbereitungsphase. Das Projekt „Belüftung und Energieeinsparung bei Industrie- und Produktionshallen” ergab, dass das System zu einer erheblichen Energieeinsparung und zu einer Verbesserung der arbeitsmedizinischen Werte führt. Verbesserung des Umweltmanagements Bestandsaufnahme in den Unternehmenseinheiten und Auswertung. ■ Entwicklung einer strukturierten Umweltschutzorganisation. ■ ■ Erfassung umweltrelevanter Daten im Finanz- und Rechnungswesen. Ergebnisse wurden in der kontinuierlichen Überarbeitung des Managementbuchs berücksichtigt. Neue Kostenarten wurden eingerichtet. Beschaffung und Einsatz von umweltverträglichen Baustoffen Umsetzung der Erkenntnisse aus dem 1997 abgeschlossenen Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Umweltgerechte Produkte im schlüsselfertigen Bürobau”. ■ Durchführung des Forschungs- und Entwicklungsprojekts „Umweltverträgliche Baustoffe”. ■ 12/2001 Energieeinsparung und Reduktion der CO2-Emissionen ■ Umsetzung der Erkenntnisse aus den Forschungs- und Entwicklungsprojekten: – Belüftung und Energieeinsparung bei Industrie- und Produktionshallen, – Energieeinsatz in Gebäuden durch Wärmerückgewinnung, – Energiegewinnung und Energiespeicherung. 128 Einsparung von Rohstoffen ■ Durchführung eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts zur Optimierung der Abläufe bei Abbruchmaßnahmen (Baustoffkreislauf im Massivbau): – Umweltverträglichkeitsuntersuchungen zu Abbruchverfahren, – Datenerfassung und -auswertung zur Ermittlung von Kennzahlen. 12/2000 Leitfaden zur Erfassung und Bewertung der Materialien wurde erstellt. Anhand der in einer Datenbank zusammengestellten Kennzahlen können in der Abbruchplanung genaue Baustoffmengen ermittelt und der Recyclinganteil der Baustoffe optimiert werden. ■ Durchführung eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts zu Spannbetonhohldecken als kontinuierlicher Verbesserungsprozess. 12/2000 Versuchsplatten wurden hergestellt und an der Universität Kassel getestet. Die Versuchsergebnisse waren positiv. 12/1998 12/2000 erreicht erreicht bis 2000 kontinuierlich Reduzierung des Abfallaufkommens ■ ■ Erstellung der Abfallbilanz mittels einheitlicher Software. Integration des Abfallentsorgungssystems in den betrieblichen Bauablauf durch Übertragung der Erfahrungen aus Pilotprojekten auf neue Projekte. In Berlin wird das Konzept bei allen Projekten über 30 Millionen DM Auftragswert angewendet. Vermeidung von Lärmemissionen ■ Einsatz von geräuscharmer Rütteltechnik zum Verdichten des Betons (HOCHTIEF-Fertigteilbau). Alle fünf Fertigteilwerke werden in den Folgejahren die alten Kipptische durch lärmarme Kipptische austauschen. I N P U T- O U T P U T- B I L A N Z Einheit Kalenderjahr 1997* 1998 1999 MWh t 1.000 Nm3 t 1.000 l 1.000 m3 60.650 1.511 116.900 5.696 7.115 93.895 22.801 1.002 126.968 6.117 7.517 88.785 21.872 1.089 m3 t t m3 81.479 118.126 8.357 1.521.567 35.273 91.364 5.866 1.596.552 32.597 90.160 7.083 1.844.020 t t t t t t t t t t t t 82.769 52.095 8.969 2.869 5.941 12.895 29.379 25.675 586 2.106 1.012 75.566 52.045 6.773 3.448 1.885 11.415 34.114 30.094 418 1.292 0 2.310 88.720 51.720 11.500 2.500 9.500 13.500 87.120 62.600 19.350 900 770 3.500 INPUT Energie Strom Heizöl Erdgas Abfälle zur Verwertung Treibstoffe Wasser Rohstoffe Holz, Schalholz Betonstahl Profilstahl Beton, Sand, Kies OUTPUT Abfälle Abfälle zur Verwertung Bauschutt Straßenaufbruch Eisenschrott Hausmüllähnlicher Gewerbeabfall Bau- und Abbruchholz Abfälle zur Beseitigung Baustellenabfälle Verunreinigtes Erdreich Schlämme aus Betonherstellung Asbestzement Sonstige Abfälle zur Beseitigung * Im Berichtszeitraum keine genauere Aufschlüsselung möglich Kommentar Die Inputdaten wurden über Kostenarten anhand von Durchschnittspreisen ermittelt. Zum 1. Januar 1999 wurden für die Energiebezüge getrennte Kostenarten eingerichtet (Strom, Wasser, Heizöl, Diesel und Erdgas). Aus Umstellungsgründen konnten 1999 die Daten nur teilweise getrennt erfasst werden. Deshalb wurden die Mengen für die Jahre 1998 und 1999 anhand der prozentualen Aufteilung dieser getrennt erfassten Daten errechnet. Im Güterverkehr wurden 1998 und 1999 ungefähr 300.000 Kilometer zurückgelegt und dabei rund 45.000 Liter Diesel verbraucht. Die genaue Transportmenge in Tonnenkilometer kann bislang noch nicht erhoben werden. 129 RWE IM DIALOG Berichten, diskutieren und fördern. 130 Mit dem vorliegenden zweiten Umweltbericht wollen wir den Dialog mit unseren Zielgruppen intensivieren. Dazu spornt uns auch die positive Resonanz auf unseren ersten Bericht an. Eine Umfrage unter Multiplikatoren aus Umweltverbänden, Politik, Presse und Wissenschaft ergab, dass der RWE-Umweltbericht 1998 für zwei Drittel der Befragten glaubwürdig war und der Informationsumfang ihren Anforderungen entsprach. Darauf angesprochen, welche Themen sie vermissten, gaben 50 Prozent Konzepte zur Energieversorgung der Zukunft an. Hinsichtlich der Angaben zu den Umweltauswirkungen wünschte ein Drittel der Befragten einen stärkeren Produktbezug sowie die Bildung von Kennzahlen. Bei der Erstellung des vorliegenden Berichts haben wir diese Punkte berücksichtigt. Dass wir bei der Umweltberichterstattung auf dem richtigen Weg sind, bestätigt uns auch das Ranking deutscher Umweltberichte, das von future e.V. – Verein für umweltorientierte Unternehmen zusammen mit dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung und der Zeitschrift „Capital” alle zwei Jahre durchgeführt wird. Anhand verschiedener Einzelkriterien ermittelt das Ranking die inhaltliche und die kommunikative Qualität der betrieblichen Umweltberichterstattung. Bei der jüngsten Bewertung der Umweltberichte der 150 größten deutschen Unternehmen erreichte der 1998 veröffentlichte RWE Bericht den 16. Platz und erhielt damit die beste Wertung unter den Mischkonzernen (> www.ranking-umweltberichte.de). Natürlich ist der Umweltbericht nicht der einzige Weg, auf dem wir den Dialog mit unseren Zielgruppen pflegen. Auch durch regelmäßige Pressemeldungen, den jährlichen Geschäftsbericht, den Personalbericht sowie das Unternehmensmagazin „agenda” informieren www.ranking-umweltberichte.de wir über unsere wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und umweltbezogenen Aktivitäten. Im Internet berichten wir kontinuierlich über neue Entwicklungen, außerdem steht auch dort der Umweltbericht zur Verfügung. Die Studie zu Chancen und Risiken der zukünftigen Weltenergieversorgung, die vom Energiewirtschaftlichen Arbeitskreis des RWE-Konzerns erstellt wurde, ist als Download erhältlich (> www.rwe.de). Zum übergreifenden Erfahrungsaustausch sowie zur Weiterentwicklung des Umweltschutzes arbeiten die Unternehmen der Geschäftsbereiche in verschiedenen Gremien mit. Die RWE AG selbst ist Mitglied im Deutschen Nationalen Komitee des Weltenergierats (DNK), dessen Veröffentlichungen zu Fragen der Energiepolitik wir maßgeblich unterstützen, und in der E7-Initiative. Darüber hinaus arbeitet RWE im „Forum Nachhaltige Entwicklung” mit, das der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) im Frühjahr 2000 initiiert hat. GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG Regional sind wir vor allem im Initiativkreis Ruhrgebiet vertreten, der sich die Unterstützung des Strukturwandels in Nordrhein-Westfalen zum Ziel gesetzt hat. Mit der Veranstaltungsreihe „RWE-Sommerakademie” fördern wir den Dialog von Jugendlichen mit Referenten aus Politik, Wissenschaft und unserem Unternehmen. Für die Auszubildenden in unserem Konzern bietet die „Dream-Team-Aktion” alle zwei Jahre die Möglichkeit, Fragestellungen aus Beruf und Gesellschaft eigenständig aufzugreifen und kreative Lösungen im Team mit anderen Auszubildenden umzusetzen. 1999 haben sich rund 740 Jugendliche in 77 Projekten mit den Themen Umweltschutz, Soziales, Ausbildung, Kundenorientierung und Innovation beschäftigt. Die besten Arbeiten wurden prämiert. Um das Engagement für eine zukunftsfähige Entwicklung zu vertiefen, hat RWE anlässlich seines 100-jährigen Jubiläums 1999 die RWE-Jugendstiftung gegründet. Sie fördert Projekte, die dazu beitragen, eine lebenswerte Zukunft für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Beispiele dafür sind ein pädagogisches Zentrum für Natur und Umwelt, die integrative Begegnungsstätte „Regenbogenhaus” des Behindertenreferats in Essen oder interkulturelle Schülerclubs im Land Brandenburg (> www.rwe-jugendstiftung.de). www.rwe.de www.rwe-jugendstiftung.de 131 A N S PR E C H PA R T N E R I M K O N Z E R N Offen für Ihre Fragen. 132 RWE AG Unternehmensbereich Bergbau und Rohstoffe Dr. Henning Rentz / Dr. Hans-Peter Meurer Dr. Wolfgang Rönnebeck RWE Aktiengesellschaft Rheinbraun Aktiengesellschaft Opernplatz 1 Stüttgenweg 2 45128 Essen 50935 Köln Tel.: 0201/12-15593 / 0201/12-15251 Tel.: 0221/480-1338 Fax: 0201/12-15492 Fax: 0221/480-1356 email: [email protected] / [email protected] email: [email protected] Internet: www.rwe.de Internet: www.rheinbraun.de Unternehmensbereich Energie Unternehmensbereich Mineralöl und Chemie Walter Hoffmann Bodo Schultz RWE Energie Aktiengesellschaft RWE-DEA Aktiengesellschaft für Mineraloel und Chemie Kruppstr. 5 Überseering 40 45128 Essen 22297 Hamburg Tel: 0201/12-22095 Tel.: 040/6375-3880 Fax: 0201/12-22184 Fax: 040/6375-3520 email: [email protected] email: [email protected] Internet: www.rwe-energie.de Internet: www.rwe-dea.de Unternehmensbereich Umweltdienstleistungen Dr. Herbert Brunner Hans Ulrich Schaffrath TESSAG Technische Systeme & Services RWE Umwelt Aktiengesellschaft Aktiengesellschaft Opernplatz 1 (einschl. NUKEM-Gruppe) 45128 Essen Guiollettstr. 44-48 Tel.: 0201/12-16398 60325 Frankfurt Fax: 0201/12-16145 Tel.: 069/7135-1151 email: [email protected] Fax: 069/7135-1204 Internet: www.rwe-umwelt.de email: [email protected] Internet: www.tessag.com Unternehmensbereich Industriesysteme Dr. Jürgen Kern Unternehmensbereich Bau Heidelberger Druckmaschinen AG Dipl.-Ing. Volker Misch Kurfürsten-Anlage 52-60 Dipl.-Ing. Daniela Paffrath 69115 Heidelberg HOCHTIEF Aktiengesellschaft Tel.: 06221/92-3925 Opernplatz 2 Fax: 06221/92-3329 45128 Essen email: [email protected] Tel.: 0201/824-2070 Internet: www.heidelberg.com Fax: 0201/824-2107 email: [email protected] Internet: www.hochtief.de 133 EINBEZOGENE GESELLSCHAFTEN RWE Aktiengesellschaft. 134 RWE AG Mineralöl und Chemie ■ RWE-DEA Aktiengesellschaft für Mineraloel und Energie Chemie, Hamburg ■ RWE Energie Aktiengesellschaft, Essen ■ CONDEA Chemie GmbH, Hamburg ■ envia Energie Sachsen Brandenburg ■ DEA Mineraloel Aktiengesellschaft, Hamburg Aktiengesellschaft, Markkleeberg ■ Lech-Elektrizitätswerke Aktiengesellschaft, Augsburg Umweltdienstleistungen ■ Main-Kraftwerke Aktiengesellschaft, Frankfurt/Main ■ RWE Umwelt Aktiengesellschaft, Essen ■ RWE Umwelt Services Deutschland GmbH, Essen Bergbau und Rohstoffe ■ Trienekens Aktiengesellschaft, Viersen ■ Rheinbraun Aktiengesellschaft, Köln ■ RWE Umwelt Aqua GmbH, Berlin ■ Rheinische Baustoffwerke GmbH (RBS), Bergheim ■ Lausitzer Braunkohle Aktiengesellschaft (LAUBAG), Senftenberg Industriesysteme ■ Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft, Heidelberg ■ TESSAG Technische Systeme & Services Aktiengesellschaft, Frankfurt/Main ■ Angewandte Solarenergie – ASE GmbH, Alzenau ■ Lahmeyer International GmbH, Bad Vilbel ■ ERM Lahmeyer International GmbH, Neu-Isenburg ■ MAQUET Aktiengesellschaft, Rastatt ■ MAQUET MediKomp GmbH & Co. KG, Rastatt ■ orto MAQUET GmbH & Co. KG, Rastatt ■ NUKEM GmbH, Alzenau ■ NUKEM Nuklear GmbH, Alzenau ■ NUKEM Hanau GmbH, Hanau Bau ■ NUSYS Telematic Systemhaus GmbH, Alzenau ■ HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen ■ NUBEG Beteiligungsgesellschaft mbH, Alzenau ■ HOCHTIEF AirPort GmbH, Essen ■ Piller GmbH, Osterode am Harz ■ HOCHTIEF Verkehrswegebau GmbH, Vechta ■ Piller Komponenten GmbH, Mechernich ■ HOCHTIEF Fertigteilbau GmbH, Frankfurt/Main ■ Rheinelektra Technik GmbH, Mannheim ■ HOCHTIEF Umwelt GmbH, Essen ■ SAG Netztechnik GmbH, Frankfurt/Main ■ HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH, Essen ■ SAG Starkstrom-Anlagen-Gesellschaft mbH, ■ HOCHTIEF Facility Management GmbH, Frankfurt/Main ■ SAG Abel Kommunikationstechnik GmbH & Co. KG, Engelsberg Frankfurt/Main ■ Streif Aktiengesellschaft, Weinsheim ■ Prüm-Türenwerk GmbH, Weinsheim ■ SGB Starkstrom-Gerätebau GmbH, Regensburg ■ Streif Baulogistik GmbH, Vettelschoß ■ SGB Maschinen Service GmbH, Regensburg ■ Deutsche Bau- und Siedlungs-Gesellschaft mbH, ■ Sächs. Bayr. Starkstrom Gerätebau GmbH, Neumark ■ TESSAG-Edeleanu GmbH, Alzenau ■ TESSAG-Ina GmbH, Duisburg Frankfurt/Main 135 Eine Verbesserung der systematischen Analyse gegenüber dem Vorgängerbericht bedeutet der Konzern von seinen wichtigsten Beteiligungen im Telekommunikationsbereich getrennt. auch die Darstellung von Umweltkennzahlen. Parallel dazu wurde die Fusion mit der VEW AG eingeleitet und anlässlich der außerordentlichen Hauptversammlungen im Juni 2000 von den Aktionären gebilligt. Der Braunkohlenblock mit optimierter Anlagentechnik (BoA), den RWE Energie derzeit in Seite 36 Niederaußem baut, erreicht einen Wirkungsgrad von über 43 Prozent. Konzernleitlinien Gemäß den sieben Handlungsfeldern der Nachhaltigkeit, die RWE bereits im Umweltbericht Seite 14 1998 als entscheidend definiert hat, erfolgte nun eine Anpassung der Leitlinien. Sie sind für Im Oktober 1998 erhielt Rheinbraun die wasserrechtliche Erlaubnis für Garzweiler II. Seite 52 alle Konzernbereiche als Orientierungsrahmen verbindlich und werden durch unternehmensspezifische Leitlinien ergänzt. Herausgeber: RWE-DEA hat den Umweltschutz in das bestehende Managementsystem integriert und Seite 64 RWE Aktiengesellschaft eine nachhaltige 1999 ein Transferseminar statt. Teilgenommen haben nicht nur die Umweltschutzbeauf- Entwicklung tragten aller Konzernbereiche, sondern auch Mitarbeiter aus Marketing, Forschung, Bei Heidelberger Druckmaschinen wurden sämtliche bisherigen inländischen Standorte nach Seite 22 Entwicklung und Personalwesen. Die Bedeutung des Themas für den RWE-Konzern wurde EG-Öko-Audit-Verordnung (EMAS) validiert. Inhaltliche Konzeption und Text: Seite 92 Akzente Kommunikationsberatung, München, unter Mitarbeit von AkkU Umweltberatung, München anhand einzelner Fallstudien zu den sieben Handlungsfeldern diskutiert. Seit Ende 1999 sind mit Ausnahme der Heidelberger Druckmaschinen AG die Geschäfts- Umweltmanagement Zum Oktober 1999 wurde mit Jan Zilius, Vorstand für Personal und Recht der RWE AG, ein felder der ehemaligen Lahmeyer AG sowie der NUKEM-Gruppe in der TESSAG Technische im Konzern neuer Umweltkoordinator im Vorstand benannt. Zur übergreifenden Datenerfassung und Systeme & Services Aktiengesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main zusammengefasst. Seite 26 Informationsvermittlung führte RWE 1999 ein konzernweites Umweltberichtswesen (UBIS) Ein zentraler Umweltschutzbeauftragter koordiniert die umweltbezogenen Aktivitäten aller ein. Die Umsetzung der Richtlinie zum Umweltmanagement wurde durch Rahmenvorgaben Beteiligungsgesellschaften. Seite 100 Gestaltung: LANDOR Associates GmbH, Hamburg Produktionsleitung: NETWØRK GmbH, Hamburg konkretisiert. Fotos: HOCHTIEF hat sich als erster internationaler Baukonzern verpflichtet, bei seinen Bauvor- Seite 32 größten nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen umfasst. RWE AG, Bernd Bodtländer haben weltweit die Sozialstandards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu beachten. Lithografie: Beim Ranking der Umweltberichte der 150 größten deutschen Unternehmen in der Zeit- RWE im Dialog schrift „Capital” nimmt der RWE Umweltbericht 1998 den 16. Platz ein. Mit 348 von Seite 130 w&co MediaServices GmbH & Co KG, Hamburg Druck: 500 Punkten erreichte er den ersten Rang unter den Mischkonzernen. Druckerei Grütter GmbH & Co KG, Ronnenberg Gedruckt auf Heidelberg Speedmaster Papier hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff An RWE wurde 1998 in den Dow Jones Sustainability Index aufgenommen, der die 200 weltweit Seite 118 ABSENDER: 45128 Essen Name norm DIN EN ISO 14001 zertifizieren lassen. Um den Erfahrungsaustausch zum Thema Nachhaltigkeit zu intensivieren, fand im November Straße, Hausnummer Opernplatz 1 Postleitzahl, Ort, Land bereits alle Standorte des Chemiebereichs nach der internationalen Umweltmanagement- Aktivitäten für Status und Ausblick ABSENDER: Aufgaben konsequent gebündelt. Durch den Verkauf der Anteile an o.tel.o und e-plus hat sich Name Konzernbereichen An Produkte eine Betrachtung der Umweltaspekte für den gesamten Lebensweg angestellt. RWE Aktiengesellschaft betriebs beschlossen. Energieerzeugung, Netz und Vertrieb wurden getrennt, übergeordnete RWE Aktiengesellschaft Seite 6 Postfach 10 30 61 Aus den Postfach 10 30 61 Erstmals wurde in diesem Umweltbericht von den Konzernbereichen für ausgewählte 45030 Essen Im Herbst 1999 hat RWE eine umfassende Neuorganisation und -ausrichtung des Geschäfts- 45030 Essen Konzernportrait Straße, Hausnummer Postleitzahl, Ort, Land D A S W I C H T I G ST E I N K Ü R Z E RWE Umweltbericht 2000 zu zu Ich wünsche mehr Informationen Ich wünsche mehr Informationen Der RWE Umweltbericht 2000 gefällt mir nicht, weil weil zukünftigen Weltenergieversorgung” die Studie „Chancen und Risiken der den aktuellen Personalbericht der RWE AG den aktuellen Geschäftsbericht der RWE AG weil Der RWE Umweltbericht 2000 gefällt mir nicht, weil Der RWE Umweltbericht 2000 gefällt mir, Der RWE Umweltbericht 2000 gefällt mir, Bitte schicken Sie mir RÜCKANTWORTKARTE RÜCKANTWORTKARTE zukünftigen Weltenergieversorgung” die Studie „Chancen und Risiken der den aktuellen Personalbericht der RWE AG den aktuellen Geschäftsbericht der RWE AG Bitte schicken Sie mir D A S W I C H T I G ST E I N K Ü R Z E Umweltbericht 2000 Eine Verbesserung der systematischen Analyse gegenüber dem Vorgängerbericht bedeutet der Konzern von seinen wichtigsten Beteiligungen im Telekommunikationsbereich getrennt. auch die Darstellung von Umweltkennzahlen. Parallel dazu wurde die Fusion mit der VEW AG eingeleitet und anlässlich der außerordentlichen Hauptversammlungen im Juni 2000 von den Aktionären gebilligt. Der Braunkohlenblock mit optimierter Anlagentechnik (BoA), den RWE Energie derzeit in Seite 36 Niederaußem baut, erreicht einen Wirkungsgrad von über 43 Prozent. Konzernleitlinien Gemäß den sieben Handlungsfeldern der Nachhaltigkeit, die RWE bereits im Umweltbericht Seite 14 1998 als entscheidend definiert hat, erfolgte nun eine Anpassung der Leitlinien. Sie sind für Im Oktober 1998 erhielt Rheinbraun die wasserrechtliche Erlaubnis für Garzweiler II. Seite 52 alle Konzernbereiche als Orientierungsrahmen verbindlich und werden durch unternehmensspezifische Leitlinien ergänzt. Herausgeber: RWE-DEA hat den Umweltschutz in das bestehende Managementsystem integriert und Seite 64 RWE Aktiengesellschaft eine nachhaltige 1999 ein Transferseminar statt. Teilgenommen haben nicht nur die Umweltschutzbeauf- Entwicklung tragten aller Konzernbereiche, sondern auch Mitarbeiter aus Marketing, Forschung, Bei Heidelberger Druckmaschinen wurden sämtliche bisherigen inländischen Standorte nach Seite 22 Entwicklung und Personalwesen. Die Bedeutung des Themas für den RWE-Konzern wurde EG-Öko-Audit-Verordnung (EMAS) validiert. Inhaltliche Konzeption und Text: Seite 92 Akzente Kommunikationsberatung, München, unter Mitarbeit von AkkU Umweltberatung, München anhand einzelner Fallstudien zu den sieben Handlungsfeldern diskutiert. Seit Ende 1999 sind mit Ausnahme der Heidelberger Druckmaschinen AG die Geschäfts- Umweltmanagement Zum Oktober 1999 wurde mit Jan Zilius, Vorstand für Personal und Recht der RWE AG, ein felder der ehemaligen Lahmeyer AG sowie der NUKEM-Gruppe in der TESSAG Technische im Konzern neuer Umweltkoordinator im Vorstand benannt. Zur übergreifenden Datenerfassung und Systeme & Services Aktiengesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main zusammengefasst. Seite 26 Informationsvermittlung führte RWE 1999 ein konzernweites Umweltberichtswesen (UBIS) Ein zentraler Umweltschutzbeauftragter koordiniert die umweltbezogenen Aktivitäten aller ein. Die Umsetzung der Richtlinie zum Umweltmanagement wurde durch Rahmenvorgaben Beteiligungsgesellschaften. Seite 100 Gestaltung: LANDOR Associates GmbH, Hamburg Produktionsleitung: NETWØRK GmbH, Hamburg konkretisiert. Fotos: HOCHTIEF hat sich als erster internationaler Baukonzern verpflichtet, bei seinen Bauvor- Seite 32 größten nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen umfasst. RWE AG, Bernd Bodtländer haben weltweit die Sozialstandards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu beachten. Lithografie: Beim Ranking der Umweltberichte der 150 größten deutschen Unternehmen in der Zeit- RWE im Dialog schrift „Capital” nimmt der RWE Umweltbericht 1998 den 16. Platz ein. Mit 348 von Seite 130 w&co MediaServices GmbH & Co KG, Hamburg Druck: 500 Punkten erreichte er den ersten Rang unter den Mischkonzernen. Druckerei Grütter GmbH & Co KG, Ronnenberg Gedruckt auf Heidelberg Speedmaster Papier hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff An RWE wurde 1998 in den Dow Jones Sustainability Index aufgenommen, der die 200 weltweit Seite 118 ABSENDER: 45128 Essen Name norm DIN EN ISO 14001 zertifizieren lassen. Um den Erfahrungsaustausch zum Thema Nachhaltigkeit zu intensivieren, fand im November Straße, Hausnummer Opernplatz 1 Postleitzahl, Ort, Land bereits alle Standorte des Chemiebereichs nach der internationalen Umweltmanagement- Aktivitäten für Status und Ausblick ABSENDER: Aufgaben konsequent gebündelt. Durch den Verkauf der Anteile an o.tel.o und e-plus hat sich Name Konzernbereichen An Produkte eine Betrachtung der Umweltaspekte für den gesamten Lebensweg angestellt. RWE Aktiengesellschaft betriebs beschlossen. Energieerzeugung, Netz und Vertrieb wurden getrennt, übergeordnete RWE Aktiengesellschaft Seite 6 Postfach 10 30 61 Aus den Postfach 10 30 61 Erstmals wurde in diesem Umweltbericht von den Konzernbereichen für ausgewählte 45030 Essen Im Herbst 1999 hat RWE eine umfassende Neuorganisation und -ausrichtung des Geschäfts- 45030 Essen Konzernportrait Straße, Hausnummer Postleitzahl, Ort, Land D A S W I C H T I G ST E I N K Ü R Z E