„Zusammen stehen oder gemeinsam fallen“. Die

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QFC
CSR INFO
Nr. 24
2. Jahrgang / 2012
qfc.de
qfc-news.com
Informationen zu Corporate Social Responsibility I 28.12.2012
„Zusammen stehen oder gemeinsam fallen“.
Die Weltklimakonferenz in Doha 2012
„We stand together or we fall together“ (Wir stehen zusammen oder wir fallen
gemeinsam). Mit diesem eindringlichen Appell wandte sich UN Generalsekretär
Ban Ki Moon an die Länder.
von Helmut Krodel und Peter Schmitt
Vom 26. November bis 7. Dezember fand in Doha, der Hauptstadt Katars, die 18. Weltklimakonferenz statt, an der 194 Staaten vertreten waren. Die wesentlichen Ergebnisse der Konferenz:
Kyoto-Protokoll wird verlängert
Das Kyoto-Protokoll wurde 1997 als erste völkerrechtlich verbindliche Vereinbarung im Rahmen der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen beschlossen. In dem Kyoto-Protokoll wurden verbindliche
Zielwerte für den Ausstoß von Treibhausgasen in den
Industrieländern, welche hauptsächliche Ursache der
globalen Erwärmung sind, festgeschrieben.
37 Industrieländer, darunter die 27 Staaten der
Europäischen Union, haben sich im Kyoto-Protokoll
das Ziel gesetzt ihren Treibhausgasausstoß von 2008
bis 2012 im Vergleich zu 1990 um mehr als 5 Prozent
zu reduzieren. Deutschland sagte im Rahmen der
EU-internen Lastenverteilung eine Reduktion von 21
Prozent zu, die mit einer tatsächlichen Reduzierung
von 26 Prozent deutlich erreicht wurde.
Das Kyoto-Protokoll wäre Ende 2012 ausgelaufen,
nun wird es bis 2020 verlängert. Vertreter mehrerer
EU-Länder hatten sich dafür ausgesprochen künf-
Pläne für weltweites Klimaabkommen
Die Auswirkungen des Kyoto-Protokolls sind global
gesehen begrenzt, da die Unterzeichnerstaaten nur
für knapp 15 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen
verantwortlich sind.
Russland, Kanada, Japan und Neuseeland sind an der
zweiten Verpflichtungsperiode nicht mehr beteiligt;
die bedeutendsten CO2-Emittenten China und USA
haben das Abkommen nie unterzeichnet.
tig mehr CO2 einzusparen als bereits geplant. Der
Vorschlag scheiterte jedoch u.a. an den Einwänden
Polens. Ende April 2014 wollen die UnterzeichnerStaaten noch einmal über eine mögliche Verschärfung der Ziele beraten.
Polen hatte sich zudem für eine weitere Sonderregelung eingesetzt: Die Staaten können Emissionsrechte
aus der Zeit vor dem Abkommen - sogenannte „Hot
Air“ - weiter nutzen und unter bestimmten Einschränkungen auch verkaufen.
An anderer Stelle wurde das Kyoto-Protokoll verschärft: Zu den sechs bislang entsprechend ihrer
Klimaschädlichkeit in die CO2-Bilanz eingerechneten
Treibhausgasen (CO2 – Kohlendioxid, CH4 – Methan,
N2O – Distickstoffoxid (Lachgas), HFC`s – Teilhalognierte Fluorkohlenwasserstoffe, PFC`s – Perfluorierte
Kohlenwasserstoffe, SF6 – Schwefelhexafluorid)
kommt im neuen Abkommen ein Siebtes hinzu: NF3
– Stickstofftrifluorid.
Um langfristig alle Staaten in eine weltweite Klimaschutzvereinbarung einzubeziehen, soll bis 2015 ein
neues Abkommen ausgehandelt werden. Dieses soll
2020 in Kraft treten. In Doha wurde dafür ein grober
Arbeitsplan beschlossen.
Die nächste Klimakonferenz findet im kommenden
Jahr in Warschau statt. Bis dahin soll es mehrere Treffen geben, unter anderem in Bonn.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte zudem
einen Weltgipfel für Klimaschutz im Jahr 2014.
Ein Unternehmen der
QFC GmbH 2011 Eisenbahnstraße 3 I 06132 Halle I T. +49 345 21768-0 I F. +49 345 21768 31 I [email protected]
1
1
CSR Info 24/2012 Seite 2
Unterstützung von Entwicklungsländern
Die Entscheidung über finanzielle Hilfen für Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern wurde auf das
kommende Jahr vertagt. Ab 2020 sollen dafür jährlich 100 Milliarden zur Verfügung stehen - die Finanzierung
ist jedoch weitgehend ungeklärt. Am Rande der Klimakonferenz hatten verschiedene europäische Staaten
insgesamt rund sieben Milliarden Euro zugesagt. Deutschland würde sich demnach mit 1,8 Milliarden Euro
jährlich beteiligen. Eine Arbeitsgruppe soll ausloten, wie das Gesamtziel erreicht werden kann.
Auch für bereits entstandene oder nicht mehr vermeidbare Schäden des Klimawandels („Loss and Damage“)
wird es zunächst keine Entschädigungen geben. Im Abkommen wird jedoch gefordert, die Verbindung von
Erderwärmung und extremen Wetterereignissen weiter zu erforschen. Details für einen möglichen Hilfsmechanismus sollen auf der nächsten Konferenz ausgearbeitet werden.
Für die Erderwärmung verantwortliche
Treibhausgase
Die Methan (CH4) -Konzentration stieg dem UNBericht zufolge im vergangenen Jahr auf 1813 ppb
(parts per billion, Teile von einer Milliarde), das
entspricht 259 Prozent des vorindustriellen Wertes
durch anthropogene (d.h. vom Menschen verursachten) Quellen. Methan, das 21 mal klimawirksamer als
CO2 ist wird u.a. durch die Viehzucht, den Reisanbau,
durch den Kohlebergbau und durch Mülldeponien
freigesetzt.
WMO
GREENHOUSE GAS
BULLETIN
o. 8 |
Nach einem Bericht der Vereinten Nationen, der wenige Tage vor der Weltklimakonferenz veröffentlicht
wurde, haben die wichtigsten, für die Erderwärmung
verantwortlichen, Treibhausgase im vergangenen
Jahr neue Rekordhöhen erreicht. Die jüngsten Auswertungen zeigten, dass die weltweite Konzentration
an Kohlendioxid, Methan
und Distickstoffmonoxid
The State of Greenhouse Gases in the Atmosphere
Distickstoffoxid („Lachgas“) (N2O) erreichte ein
2011 Rekordwerte verzeichnet
erklärte diethrough 2011
Based on habe,
Global Observations
Rekordniveau von 324,2 ppb und stieg damit um 1,0
UN-Organisation für Meteorologie (WMO) in ihrem
ppb im Vergleich zu 2010. N2O ist 310 mal klimaJahresbericht
zu Treibhausgasen (Das Bulletin finden
19 November
2012
wirksamer als CO2 und wird u.a. durch Düngemittel
Sie in English mit einem Klick auf die Grafik).
in der Landwirtschaft, durch
die Chemische Industrie und
Total CO
Emissions
Observed CO
7.5
CO increase
durch Biomasseverbrennung
Sink
430
5.0
freigesetzt.
2
400
370
2
PgC yr–1
CO2 (ppm)
2
2.5
0
–2.5
340
Weitere Treibhausgase die im
Kyoto-Protokoll aufgelistet
sind:
Teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (HFC`s) wer1960
1970
1980
1990
2000
2010
1960
1970
1980
1990
2000
2010
Year
Year
den vor allem als Kühlmittel,
Lösungsmittel und Treibmittel
für Schaumstoff eingesetzt.
“Selbst wenn wir von heute auf morgen jegliche
Since the industrial revolution, about 375 billion tonnes annual emissions in PgC [1] from fossil fuel combustion
Ihre
Treibhausgaswirkung
ist über 11000mal höher
Emissionen
hätte
derzeiof carbon have
been emittedstoppen
by humanskönnten,
into the and
otherdie
industrial
processes, the annual atmospheric
als
CO2.
atmosphere as
carbon
dioxide
(CO
increase,
and
the
amount
of
carbon
sequestered
by
).
Atmospheric
2
tige Konzentration
noch mehrere Jahrhunderte
the small
net
measurements show that about half of this CO2 remains sinks each year. These sinks constitute
Perfluorierte
Kohlenwasserstoffe
(PFC`s) werden bei
lang
Auswirkungen”,
erklärte
in the atmosphere and that, so far, the ocean
and WMO-Generaldifference between large fluxes (~100 PgC per year) into
der
Halbleiterherstellung
und
als
Lösungsmittel verterrestrial sinks
have
steadily
increased.
Accurate
and
out
of
the
atmosphere
from
the
terrestrial
biosphere
direktor Michel Jarraud in Genf.
measurements of atmospheric CO2 by WMO/GAW and oceans. This small net difference
variesIhre
with Treibhausgaswirkung
climate
wendet.
ist über 6000 mal
such as El Niño and La Niña events. The
partners provide
theals
basis
for understanding
the fate oscillations,
CO2,
wichtigstes
anthropogenes
(d.h. durch
höher
als
CO2.
of CO2 that has been emitted to the atmosphere. ocean sink is less susceptible to human interference
menschliches
the terrestrial biosphere. Net uptake of CO2 by
The figure (left)
shows globallyHandeln
averaged verursachtes)
CO2 since than Treibhausgas
Schwefelhexafluorid
1958 inferredin
from
by wird
GAW zu
partners
the ocean
it more acidic
with potentially large (SF6) wird u.a. in elektrischen
dermeasurements
Atmosphäre,
64 Prozent
für makes
die Erder(blue) and as estimated in the absence of oceanic and impacts on the ocean food chain.
(The figures and text
Betriebsmitteln
zur Unterdrückung der Funkenbilwärmung
verantwortlich
gemacht.
Konzentration
terrestrial sinks
(green). The
figure (right) shows
the areDie
based
on Ballantyne et al., 2012 and Levin, 2012.)
dung
(z.B.
für
Isolatoren).
Die Treibhausgaswirkung
von CO2 in der Atmosphäre erreichte 2011 dem Bevon SF6 ist über 22000 mal höher als CO2.
richt zufolge 390.9 ppm (parts per million, Teile von
einer Million), damit war sie 2.0 ppm höher als 2010.
Stickstofftrifluorid (NF3) ist seit Mitte der 90er Jahren
Seit
Beginn
der
vorindustriellen
Zeit
um
1750,
als
angestiegen.
NF3 wird vornehmlich bei der
the average growth rate over thestark
past 10
years. Atmospheric
xecutive summary
to increase at Herstellung
a similar rate as
observed
CH4 continued
die CO2-Konzentration bei ca. 280ppm
lag, wurden
von
Flachbildschirmen und Solarzelhe latest analysis of observations from the WMO Global over the last 3 years. The NOAA Annual Greenhouse Gas
laut WMO durch die Menschen rund 375 Milliarden
len
eingesetzt.
Die vermehrte
industrielle Nutzung
Atmosphere Watch (GAW) Programme shows that the Index shows that from 1990 to
2011
radiative forcing
by
Tonnen
CO2 in
die Erdatmosphäre
emittiert.
CO2 gases increased
lobally averaged
mole fractions
of carbon
dioxide (CO2 ), long-lived
greenhouse
withdarauf
CO2
von NF3byist30%,
auch
zurückzuführen, dass es als
methane (CH4 ) and nitrous oxide (N2O) reached new highs accounting for about 80% of this increase.
wird vor allem durch fossile Brennstoffe freigesetzt.
Ersatzstoff für die, die Ozonschicht zerstörenden Flun 2011, with CO2 at 390.9±0.1 ppm [2] , CH4 at 1813±2 ppb [3]
Bislang
Ozeane
und140%,
WälderOverview
etwa die Hälfte
ppb. hätten
These values
constitute
nd N2O at 324.2±0.1
orchlorkohlenwasserstoffe (FCKW`s) eingesetzt wird.
59% and 120%des
of pre-industrial
(beforeerklärte
1750) levels,
CO2 absorbiert,
Jarraud. Doch warnte er,
Die Treibhausgaswirkung von NF3 ist ca. 17000 mal
espectively. The atmospheric increase of CO2 from 2010 This eighth WMO/GAW Annual Bulletin reports on the
in der
Zukunft
zu ändern.
o 2011 is similar dies
to thedrohe
averagesich
growth
rate over
the past
atmospheric burdens and rates
of change
of the most
höher
als CO2.
0 years. However, for N2O the increase from 2010 to 2011 is
reater than both the one observed from 2009 to 2010 and
QFC GmbH 2011
–5.0
important long-lived greenhouse gases (LLGHGs) – carbon
dioxide, methane, nitrous oxide, CFC-12 and CFC-11 – and
1
ooperationen dem Problem des
iodiversitätsverlusts widmen.
rung von (Nachwuchs-)Wissenschaftlern,
den Aufbau wissenschaftlicher Kooperationen und den vereinfachten Zugang zu
Fachliteratur und Datenbanken.
Wo laufen die Informationen
usammen?
m Jahr 2013 nimmt in Bonn die „InterDeutschland trägt dazu bereits seit 2009
overnmental Science-Policy Platform on
mit dem nationalen Forum und Netzwerk
iodiversity and Ecosystem Services
zur Biodiversitätsforschung (NeFo) bei.
PBES)“ ihre Arbeit auf. Sie soll politischen
Es ist Anlaufstelle für politische EntscheiDas Bundesministerium
für Bildung und Forschung
ntscheidungsträgern weltweit verlässlidungsträger in Fragen der Forschung zur
(BMBF)
hat im über
Dezember
2012Vielfalt
in seinem
Rah-die
che und unabhängige
Informationen
biologischen
und vernetzt
en Zustand und die
Entwicklung der FONA
menprogramm
(Forschung
für nachhaltige
deutschen
Biodiversitäts
forscher. Diese
iologischen Vielfalt
zur Verfügung stellen,
PlattformPublikation
hilft Wissenschaftlern,
auch
DisziEntwicklung)
eine aktuelle
unter
dem
uf deren Grundlage wissensbasierte
plin übergreifende Kooperationen anzuTitel: „Perspektive Erde
– Klimaforschung Fakten für
ntscheidungen zum Erhalt der Biodiverbahnen. Entscheidungsträger können sich
Entscheider“ veröffentlicht.
tät getroffen werden können.
über wissenschaftliche Ergebnisse zum
Artenverlust infor
mieren,
um fundierte
Im vergangenen Jahrhundert
ist die
weltweite
PBES wird weltweit wissenschaftliche
Entscheidungen treffen zu können.
Durchschnittstemperatur laut Weltklimarat IPCC um
Daten zusammenführen, analysieren und
0.74
Gradum
Celsius gestiegen.
2100
wird
mitdas
einem
Handlungsoptionen
anbieten,
Im OktoberBis
2012
startete
zudem
Anstieg
derSchutz
globalennationale
Durchschnittstemperaturen
egierungen in ihrer
Arbeit zum
Projekt zum weltweiten „TEEB“er biologischen Vielfalt
zu unterstützen.
Prozessgerechnet,
(The Economics
of Ecosystems
von 1.8
– 4.0 Grad Celsius
der
Anstieg des
chwellen- und Entwicklungsländern
and
Biodiversity),
mit
dem
die
ökonomiMeeresspiegels wird auf 18 bis 59 cm prognostiziert.
wird geholfen, eigene Strukturen aufzusche Bedeutung der Natur eigens für
auen, beispielsweise
durch
die Förde- Wissenschaftler
Deutschland veranschaulicht
werden
„Zwar
diskutieren
noch, wie
starksoll.
sich
Perspektive Erde – Klimaforschung:
Fakten für Entscheider
dieser Trend fortsetzen und welche Auswirkungen
CSR Info 24/2012 Seite 3
viel wird das kosten?“
In der BMBF-Veröffentlichung finden sich Szenarien
und mögliche Folgen durch eine Temperaturerhöhung von 2 – 4 Grad Celsius bis 2100:
Szenarien und mögliche Folgen
bei einer Temperaturerhöhung um 2 Grad Celsius
bis 2100
•
Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Hitzestress, Unterernährung, Durchfall- und Infektionskrankheiten.
•
Mehr Schäden durch Überschwemmungen und
Stürme.
•
Bis zu 1,7 Milliarden Menschen von steigender
Wasserknappheit betroffen.
•
Bis zu 30 Millionen Menschen mehr vom Hunger
bedroht.
Wechselwirkung von Klimawandel, Artenverlust und Wüstenbildung
Wüstenbildung
Abnahme der Fähigkeit
zur Kohlenstoffbindung
Zunahme extremer
Wetterereignisse
(Flut, Dürre, etc.)
Reduzierte Produktion
von Biomasse und
Abschwächung des
Nährstoffkreislaufs
Bodenerosion
Reduzierte Kohlenstoffspeicherung und Zunahme Verlust von NährCO2-Emissionen
stoffen und
Bodenfeuchtigkeit
Abnahme der Vielfalt
von Pflanzenarten und
Bodenorganismen
Abnahme des
Oberflächenschutzes
Reduzierte Vielfalt
des Pflanzenbestands
und bodennaher
Mikroorganismen
bei einer Temperaturerhöhung um 3 Grad Celsius
bis 2100
•
Bis zu drei Millionen Menschen mehr durch Überflutung der Küsten gefährdet.
•
Bis zu zwei Milliarden Menschen von Wasserknappheit betroffen.
•
Weitgehender Verlust der biologischen Vielfalt.
•
Zunehmendes Risiko des Aussterbens für 20 bis
30 Prozent der Arten.
•
Beginn eines unumkehrbaren Abschmelzprozesses der Eisschilde Grönlands und der westlichen
Antarktis.
Verlust der Biodiversität
Klimawandel
Zu- und Abnahme des
Vorkommens von Arten
Vom Biodiversitätsverlust
betroffene Naturdienstleistungen
Änderung des
Zusammenspiels der Arten
Von der Wechselwirkung betroffene
Hauptaspekte der Biodiversität
Quelle: Millennium Ecosystem Assessment, Vereinte Nationen, 2005
die Erwärmung auf Mensch und Umwelt haben wird
– einig sind sie jedoch darin, dass der Mensch der
bestimmende Faktor der Erwärmung ist.
Klar ist auch, der Klimawandel ist ein global drängendes Problem mit regional höchst unterschiedlichen
Auswirkungen.
Die Menschen stehen in verschiedenen Regionen
und Ländern vor ganz unterschiedlichen, teilweise
existenziellen Fragen: Wie hoch steigt der
Meeresspiegel aufgrund des Klimawandels bei uns?
Wie entwickeln sich die Ernten vor Ort? Mit welchen
Naturkatastrophen müssen wir rechnen? Wie können
wir uns auf diese Entwicklungen einstellen?
Was können wir tun, um sie abzumildern? Und wie
Perspektive Erde als Download
bei einer Temperaturerhöhung um 4 Grad Celsius
bis 2100
•
Bis zu einem Fünftel der Weltbevölkerung durch
häufigere Überschwemmungen gefährdet.
•
Bis zu 3,2 Milliarden Menschen von steigender
Wasserknappheit betroffen.
•
Bis zu 120 Millionen Menschen mehr vom Hunger
bedroht.
•
Weltweites Artensterben – vor allem in Feuchtgebieten, Wäldern und Korallenriffen.
CSR Info 24/2012 Seite 4
Turn down the Heat
Die Weltbank hat in ihrem neuen Bericht „Turn down
the Heat“, der unmittelbar vor der Klimakonferenz in
Doha veröffentlicht wurde, vor einer Erderwärmung
um vier Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts
im Vergleich zur vorindustriellen Zeit gewarnt.
Der Bericht warnt vor den katastrophalen Folgen der
Erderwärmung: überflutete Küstenstädte, verheerende Wirbelstürme, massive Dürren. Insgesamt sei mit
einer signifikanten Zunahme von Wetterextremen zu
rechnen.
Eine Begrenzung der allgemein als unvermeidlich
angesehenen Erderwärmung auf unter zwei Grad
Celsius gilt unter Regierungen, Forschern, Umweltschützern und anderen Experten als entscheidend,
um die Auswirkungen des Klimawandels in einem
halbwegs kontrollierbaren Rahmen zu halten. Das
Zwei-Grad-Ziel dient auch als Bezugspunkt für die
internationalen Klimaverhandlungen.
Weltbankpräsident Jim Young Kim forderte mit Blick
auf die Studie „aggressive“ Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels. „Die Zeit ist sehr, sehr knapp“,
sagte er bei der Vorstellung des Berichts. „Eine um
vier Grad wärmere Welt kann und muss verhindert
werden. Wir müssen die Erderwärmung auf zwei Grad
begrenzen“. Würden Versprechen zum Kampf gegen den Klimawandel nicht eingehalten, könnte die
Erderwärmung schon in den 2060er Jahren vier Grad
Celsius betragen.
Obgleich alle Regionen der Welt unter den Folgen zu
leiden hätten, wären die Armen doch am stärksten
betroffen. „Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen für die Entwicklung“, sagte Kim. „Wir
müssen die moralische Verantwortung akzeptieren,
vor allem für die Ärmsten“.
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki
Moon, wies auf der Weltklimakonferenz darauf hin,
dass der „Klimawandel der in erster Linie durch die
Industriestaaten verursacht wurde, Alle betrifft“. „Der
Klimawandel verursacht Krisen“ und „ hat mehr und
mehr Auswirkungen auf die Menschen“, so Ban Ki
Moon. Um den zukünftigen Herausforderungen des
Klimawandels zu begegnen und entsprechende Maßnahmen für die Zukunft zu beschließen, appellierte
er an die Vertreter der 194 Länder:
„We stand together or we fall together“.
(“Wir stehen zusammen oder wir fallen gemeinsam“)
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Turn down the Heat (Summary)
Turn down the Heat (Bericht)
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