Projektarbeit 1 Durchführung und Interpretation einer schriftlichen Befragung: Braucht Schwenningen einen Dorfladen??? 1. Einleitung Immer mehr Bewohner in Dörfern beklagen sich darüber, dass sie im eigenen Dorf keine Einkaufsmöglichkeiten mehr haben. Es ist einfach nicht mehr wie früher. Früher gab es in jedem Ort einen kleinen sogenannten Tante - Emma - Laden. Dort konnte man im eigenen Dorf so ziemlich alle Dinge, die man zum Leben brauchte, einkaufen. Diese Läden waren auch oft ein Ort an dem sich Teile der Bevölkerung getroffen und Neuigkeiten ausgetauscht haben. Gerade für den älteren Teil der Bevölkerung waren solche Läden praktisch, denn sie konnten ihre Einkäufe dort eigenständig erledigen. Heutzutage ist der ältere Teil der Bevölkerung oft auf fremde Hilfe angewiesen, da sie selbst nicht zu den großen Einkaufsläden, die oftmals mehrere Kilometer entfernt sind, fahren können. Auch der jüngere Teil der Bevölkerung ist oft mit der Situation unzufrieden, da sie beim Einkaufen auf das Auto angewiesen sind. Vor allem wird es oft als unangenehm empfunden, wenn man beim Einkaufen eine Kleinigkeit vergessen hat, die man aber unbedingt braucht. Man muss also wieder mit dem Auto einige Kilometer fahren, um möglicherweise nur einen Cent Artikel zu kaufen. Früher wäre man in dieser Situation einfach nochmals in den dorfeigenen Laden gegangen und hätte dies dort gekauft. Man ist also früher im schlimmsten Fall nur zweimal in den dorfeigenen Laden gelaufen. Heute muss man im schlimmsten Fall zweimal zum Kilometer entfernten Laden mit dem Auto fahren. 2. Ausgangssituation Schwenningen liegt auf dem Heuberg. In Schwenningen wohnen ca. 1.600 Einwohner, wobei es wie in den meisten kleineren Dörfern relativ viele ältere Mitbürger gibt. Bei der jüngeren Bevölkerung gibt es eine relativ hohe Fluktuation. So gibt es also viele Bürger, die kein Auto mehr haben und auf andere Menschen angewiesen sind. So wahrscheinlich auch beim Einkaufen. In der Vergangenheit gab es in Schwenningen zwei kleinere Läden. Dort hat man alles Nötige Projektarbeit 2 bekommen. Es gab auch eine Bäckerei und eine Metzgerei. Heutzutage gibt es die kleineren Läden nicht mehr. Es gibt nur noch die Metzgerei und zwei Bäckereien. Also bekommt man in Schwenningen nicht mehr alles Nötige zu kaufen. Deshalb liegen heute die nächsten größeren Einkaufsmöglichkeiten, in denen man das Meiste bekommt, in Stetten a.k.M. oder in Meßstetten. Stetten a.k.M. ist ca. 8 km von Schwenningen entfernt und Meßstetten ca. 11 km. Die Bevölkerung muss also in irgendeiner Weise mobil sein, sei es in Form von einem PKW oder es muss ihnen noch möglich sein Bus zu fahren, um zum Einkaufen zu kommen. Dieses Problem wird in Schwenningen schon längere Zeit versucht zu bekämpfen oder zumindest zu verbessern. Der Handels- und Gewerbeverein Schwenningen e. V. (nachfolgend nur noch HGV genannt) hat sich diesem Problem angenommen und schon einen Lösungsansatz ausgearbeitet. Naheliegend war natürlich, dass eine größere Einkaufskette nach Schwenningen kommen sollte, wie z. B. EDEKA. Es wurde auch bei kleineren Läden in der Umgebung, wie z. B. Horn in Nusplingen, angefragt ob sie eine Zweigstelle in Schwenningen eröffnen wollen. Dies scheiterte allerdings immer daran, dass Schwenningen für beide Möglichkeiten einfach zu klein ist. Über den Vorschlag vom HGV hinaus kam ein Einkaufsmobil nach Schwenningen. Dieses Einkaufsmobil kam zu bestimmten Zeiten, an bestimmten Tagen und zu bestimmten Orten nach Schwenningen. Dort konnte die Bevölkerung auch die wichtigsten Lebensmittel usw. einkaufen. Dieses Einkaufsmobil kommt aber nicht mehr nach Schwenningen. Es gibt heute noch einen mobilen Obststand, der zu bestimmten Zeiten in Schwenningen Halt macht. Natürlich können nicht alle Mitbürger zu diesen festgelegten Zeiten bei dieser Einkaufsmöglichkeit ihren Einkauf erledigen. So hat die Metzgerei diese Marktlücke erkannt und bietet ein kleines, wechselndes Sortiment an Lebensmitteln an. Das bedeutet, dass man nicht jede Woche das gleiche Produkt bekommt. Dadurch, dass keine größere Einkaufskette oder kein kleinerer Laden eine Zweigstelle in Schwenningen eröffnen wollte und zusätzlich das Einkaufsmobil auch nicht mehr Halt macht in Schwenningen, ist die Grundversorgung in Schwenningen nicht mehr gewährleistet. Man kann in Schwenningen also grundsätzlich nicht alle Produkte, wie z. B. Hygieneartikel, Tiefkühlkost, Süßwaren usw., kaufen. Die Bevölkerung muss also nach wie vor auswärts einkaufen, da das Angebot in Schwenningen einfach zu klein ist. So ist der HGV auf die Idee gekommen, dass man in Schwenningen einen Dorfladen eröffnen könnte. Natürlich wollte man keinen Dorfladen eröffnen ohne die Bevölkerung zu befragen, ob sie überhaupt in solch einem Laden einkaufen würde. Man sollte in einem Dorfladen genügend Projektarbeit 3 Einkäufer haben um durch sie dann letztendlich genug Umsatz zu erzielen. So kamen wir ins Spiel. Wir waren dafür verantwortlich diese Befragung der Bürger durchzuführen. Deshalb haben wir einen schriftlichen Fragebogen erstellt, veröffentlicht, ausgewertet und schließlich interpretiert. Dazu im Folgenden mehr. 3. Durchführung und Auswertung einer Umfrage 3.1 Erstellen des Fragebogens1 Bevor eine Befragung der Bürger von Schwenningen durchgeführt werden konnte, musste ein Fragebogen erstellt werden. Dazu bekamen wir vom HGV eine grobe Vorlage. Mit Herrn Grad besprachen wir, welche Bereiche und Inhalte durch Fragen abgedeckt werden sollten und wie eine einfache und ansprechende Beantwortung der Fragen für die Schwenninger Bürger möglich ist. Die einzelnen Fragen sollten übersichtlich auf zwei Seiten passen, aber trotzdem gut lesbar und verständlich sein. Außerdem war es uns wichtig, die Fragen möglichst neutral zu halten und diese so eindeutig zu formulieren, dass keine Fehlinterpretationen auftreten konnten. Des Weiteren wollten wir gewährleisten, dass alle möglichen Antworten auch sinnvoll und logisch sind und dass ein ausgewogenes Verhältnis der einzelnen Themen besteht. Jetzt war es unsere Aufgabe, einen Fragebogen nach diesen Merkmalen zu entwerfen. Wir verwendeten meistens sogenannte Multiple Choice - Fragen. Bei dieser Art von Fragen können eine oder mehrere Antworten angekreuzt werden, dadurch wird eine spätere Auswertung einfacher und aussagekräftiger als bei offenen Fragen ohne vorgegebene Antwortmöglichkeiten. Damit der Befragte sofort verstand, um was es in dem folgenden Fragebogen geht, wählten wir zu Anfang eine passende Überschrift und eine kurze Einleitung. Die erste Frage handelte von der Altersgruppe des Haupteinkäufers eines Haushaltes. Durch diese Frage sollte herausgefunden werden, bei welcher Generation der größte Bedarf eines Dorfladens besteht. Bei der zweiten Frage nach der Personenzahl des Haushaltes, war es das Ziel festzustellen, wie viele Personen durch den Dorfladen in Schwenningen erreicht werden könnten. 1 Siehe Anhang: Abbildung 1, Seite 10 - 11 Projektarbeit 4 Bei dem Punkt, ob die befragte Person selbstständig zum Einkaufen kommt oder auf andere angewiesen ist, sollte ermittelt werden, in wie weit vor allem die ältere Generation durch einen Dorfladen profitieren würde. Denn diese ist oft nicht mehr mobil und muss zum Beispiel mit Nachbarn zum Einkaufen in die nächste Stadt fahren. Durch einen Dorfladen wären sie somit auf niemanden mehr angewiesen und könnten eigenständig einkaufen gehen. Die nächste Frage zielte darauf ab, ob auch höhere Preise im Dorfladen akzeptiert würden. Ein Dorfladen kauft gegenüber einem Discounter nur sehr geringe Stückzahlen ein und muss schon alleine dadurch beim Einkauf der Lebensmittel höhere Preise zahlen. Diese höheren Preise müssen dann an den Kunden weitergegeben werden. Um festzustellen zu welchen Uhrzeiten die befragten Personen im Dorfladen einkaufen würden, fragten wir nach den Wunschöffnungszeiten am Vormittag und am Nachmittag. Um herauszufinden, ob sich ein Dorfladen in Schwenningen finanziell lohnen würde, stellten wir zu diesem Thema mehrere Fragen. Die befragte Person sollte ankreuzen, ob sie sich vorstellen könnte, Anteilsscheine im Wert von 100,00€ am Genossenschaftsladen zu kaufen und wenn ja, wie viele. Als Nächstes sollte herausgefunden werden, wie viel Geld man ungefähr monatlich im Dorfladen ausgeben würde. Dazu gaben wir fünf Antwortmöglichkeiten an, von denen eine angekreuzt werden konnte. Mit Hilfe dieser Frage ist es möglich hochzurechnen, wie viel Euro der Dorfladen später ungefähr Umsatz hätte. Ein Dorfladen ist auf ehrenamtliche Mitarbeiter angewiesen, weil für hohe Lohnkosten kein Geld zur Verfügung steht. Deshalb wurde von uns nach der Bereitschaft dazu gefragt. Einen sehr großen Bereich nimmt die Frage nach den Produkten ein, die im Dorfladen angeboten werden sollten. Die Produkte wurden von uns in verschiedene Produktgruppen untergliedert. Die befragte Person musste so nur noch ankreuzen welche Produkte sie im Dorfladen einkaufen würde. Des Weiteren haben wir zu den Produktgruppen Obst und Gemüse, Tiefkühlkost, sowie Trockensortiment eine zweite Spalte „Bio“ hinzugefügt. Damit sollte herausgefunden werden, wie hoch das Interesse an Bioprodukten ist. Mit Hilfe der Frage nach den Produkten kann bei einer späteren Realisierung des Dorfladens genauer geplant werden, welche und in welcher Stückzahl diese eingekauft werden sollten. Als Nächstes hatten die Befragten die Möglichkeit in vier Zeilen Wünsche und Anregungen im Bezug zum Dorfladen zu schreiben. Zuletzt standen vier verschiedene Abgabestellen des Fragebogens in Schwenningen zur Auswahl. Projektarbeit 5 Um den Fragebogen optisch ansprechend zu gestalten, fügten wir zum Schluss jeweils in den Hintergrund ein passendes Dorfladenbild ein. Danach war der Fragebogen fertig und konnte im Gemeindeblatt Schwenningen veröffentlicht werden. 3.2 Formelle Auswertung des Fragebogens2 Anfang September trafen wir uns bei Herrn Grad, um die Fragebögen auszuwerten. Von den insgesamt 460 veröffentlichten Fragebögen im Gemeindeblatt wurden 50 ausgefüllt abgegeben. Jetzt war es unsere Aufgabe diese auszuwerten. Dazu bekam jeder von uns eine der drei Altersgruppen zugeteilt. Wir nahmen uns jeden einzelnen Fragebogen vor und schrieben auf ein separates Blatt die einzelnen Antwortmöglichkeiten der Fragen auf. Wir zählten bei jeder Antwortmöglichkeit die abgegebene Stimmenanzahl. Danach zählten wir die einzelnen Stimmen und trugen alles in einer tabellarischen Übersicht zusammen. Somit war die Auswertung der Fragebögen abgeschlossen. 4. Interpretation der schriftlichen Umfrage Für die Interpretation unserer schriftlichen Umfrage, ob Schwenningen einen Dorfladen braucht, haben wir zuerst alle zurück erhaltenen Fragebögen und deren einzelne Fragen in einer tabellarischen Auswertung in Excel zusammengefasst. Von den insgesamt 460 veröffentlichten Fragebögen im Schwenninger Amtsblatt erhielten wir exakt 50 ausgefüllte Bögen zurück. Dieses Ergebnis sieht auf den ersten Blick schlecht aus, jedoch sagt die Rücklaufquote in diesem Fall etwas anderes aus. Die Rücklaufquote dient zur Beurteilung einer Befragung. Sie beurteilt die genaue Repräsentativität der Befragung. Also, ob sie sich gelohnt hat oder nicht. Die Formel der Rücklaufquote lautet folgendermaßen: Anzahl der ausgegebenen Fragebögen Rücklaufquote= Anzahl der beantworteten Fragebögen Die Rücklaufquote definiert also das Verhältnis dieser zwei Komponenten. Beispiel: Wenn ein Marktforscher von 1000 verschickten Fragebögen nur 100 ausgefüllte zurück bekommt, dann liegt die Rücklaufquote bei 10 %. In unserem Fall liegt die Rückfallquote folglich bei 9,2 %. 2 Siehe Anhang: Abbildung 2, Seite 12 - 14 Projektarbeit 6 Grundsätzlich liegt die Rücklaufquote bei schriftlichen Befragungen immer niedriger als die von mündlichen. Deshalb gilt bei einer schriftlichen Befragung eine Rücklaufquote von 15 % bereits als „bemerkenswert hoch“. Somit ist unsere Rücklaufquote recht positiv ausgefallen. Nach dem die exakte Auswertung abgeschlossen war, haben wir für die relevantesten Fragen bzw. deren Antworten Diagramme erstellt, um die Ergebnisse auf den ersten Blick schneller sichtbar zu machen. Dabei gingen wir einmal auf die Altersgruppen der Haupteinkäufer der mitwirkenden Haushalte, deren gewünschte Öffnungszeiten für einen Dorfladen und den Bedarf der verschiedenen Produkte ein. Diese und die restlichen Fragen auf unserer Umfrage werden wir jetzt für Sie anhand unserer Auswertung interpretieren. Bei der ersten Frage unseres Fragebogens, zu welcher Altersgruppe3 der Haupteinkäufer des Haushaltes gehört, ist ganz klar zu erkennen, dass es sich hierbei hauptsächlich um Personen zwischen 40 bis 60 und über 60 Jahren handelt. Die Anzahl der jüngeren Personen ist wahrscheinlich so gering, da sie auf keinen Dorfladen angewiesen sind. Sie kommen eher mal nach der Arbeit bei einem Großsupermarkt vorbei. Allgemein sind wir uns sicher, dass die jüngere Bevölkerung in Schwenningen den Fragebogen über den Dorfladen fast ganz außer Acht ließ, da er für sie nicht so wichtig ist, wie zum Beispiel für die ältere Bevölkerung. Bei der Anzahl der Personen der Haushalte, die bei der Umfrage mitgewirkt haben, kam das Ergebnis 158 raus. Somit würde man 158 Personen in Schwenningen durch einen Dorfladen bedienen. Bei der Frage ob bisher selbstständig eingekauft wird oder ob man auf andere angewiesen ist, waren wir sehr von dem Ergebnis überrascht. Alle Haushalte, außer drei bei den über 60-jährigen, kommen selbstständig zum Einkaufen. Dies kam unerwartet, da unsere Zielgruppen die 40- bis 60- und über 60-jährigen waren und wir annahmen, dass diese stark auf andere angewiesen sind und deshalb ein Dorfladen für diese älteren Menschen die optimale Lösung wäre. Das Ergebnis bei der Frage ob höhere Preise akzeptiert werden würden war sehr positiv, da fast alle teilnehmenden Haushalte bis auf zwei dies bejahten. Man kann daraus schließen, dass die Personen schon mit höheren Preisen in einem Dorfladen rechnen. Somit zeigt sich aber auch ihr Interesse an dem Dorfladen, da sie die damit verbundenen höheren Preise, auch bezahlen würden. 3 Siehe Anhang: Abbildung 3, Seite 15 Projektarbeit 7 Bei der fünften Frage bezüglich den gewünschten Öffnungszeiten4 sind die Favoriten einmal vormittags von 10-12 Uhr und einmal nachmittags von 15-19 Uhr. Daraus lässt sich schließen, dass die meisten Einkäufe in dem Dorfladen dann jeweils vor den Essenszeiten erledigt werden würden, wenn man schnell noch etwas für das Mittagessen oder auch das Abendessen einkaufen muss und man nicht mehr auswärts fahren möchte. Eventuell ist auch noch von 8-10 Uhr gefragt. Dies wäre wahrscheinlich aber nur an 2-3 Tagen pro Woche sinnvoll. Bei der sechsten Frage fiel auf, dass viele Teilnehmer mit dem Genossenschaftsplan und den Anteilsscheinen nichts anfangen konnten und deshalb diese Frage auf dem Umfragebogen außer Acht ließen. Jedoch waren bei den ausgefüllten Fragen mehr als die Hälfte dazu bereit solche Anteilscheine für eine Genossenschaft zu erwerben, was wieder das große Interesse an dem Dorfladen in Schwenningen zeigt. Die Befragten wären bereit Anteilsscheine in Höhe von 44.000,00€ zu erwerben. Trotzdem ist im Nachhinein klar, dass es sinnvoll gewesen wäre den Genossenschaftsplan mit den Anteilsscheinen noch kurz auf dem Bogen zu erklären, um somit noch mehr Antworten für diesen Fragebogenteil zu gewährleisten. Der Plan mit der Genossenschaft würde folgendermaßen funktionieren bzw. aussehen: Eine Genossenschaft entsteht mit der Eintragung in das zuständige Register, das sogenannte Genossenschaftsregister. Eine eingetragene Genossenschaft erhält das Kürzel eG. Allgemein wird für jede Genossenschaft eine Satzung beschlossen, welche grundlegende Regelungen der eG festhält, z. B.: Firma und Sitz der eG. Was eine Genossenschaft auszeichnet ist, dass sie auf Mitgliedschaften und nicht auf Kapitaleinlagen aufbaut. Die Mitgliederzahl ist somit nicht auf die Kapitalanteile beschränkt. Die Mitgliedschaft in der eG ist jederzeit kündbar und muss nicht verkauft werden. Das reine Geschäftsguthaben wird dann jedoch an alle Mitglieder ausgezahlt. Eine eG beruht sich immer auf den in der Satzung festgelegten Zweck, z. B. die Förderung eines Erwerbs oder der Wirtschaft durch einen von der eG geführten Geschäftsbetrieb. Bei der siebten Frage bezüglich dem Umsatz des Dorfladens bzw. der monatlichen Ausgaben der Fragebogen-Teilnehmer kam ein Gesamtergebnis von 3.925,00 € heraus. Dies wäre viel zu wenig. Laut Recherchen benötigt ein Dorfladen um wirtschaftlich bestehen zu können einen Mindestumsatz von 30.000,00 €. Die Aussagekraft dieses Fragebogenteils lässt nicht mehr viel für sich offen. Anhand dieses Ergebnisses kann man sich schlecht vorstellen, dass dieser Dorfladen in Schwenningen überleben würde. Jedoch darf man hierbei die Aussagekraft der Rücklaufquote auch nicht außer Acht lassen. 4 Siehe Anhang: Abbildung 3, Seite 15 Projektarbeit 8 Bei der Frage ob die Teilnehmer bereit wären in dem Dorfladen mitzuarbeiten bzw. mitzuwirken, kam heraus, dass knapp 1/3 der Befragten dazu bereit wären. Dieses Ergebnis ist sehr positiv für uns, da wir somit sehen, dass genügend Personen dazu bereit wären, in dem Dorfladen zu arbeiten, was nach wie vor das Interesse der Befragten zeigt. Bei dem letzten und auch größten Fragebogenteil über die gewünschten Lebensmittel bzw. bei welchen Lebensmitteln5 der Bedarf am größten ist, kam folgendes Ergebnis heraus. Sofort ist in der Auswertungstabelle zu erkennen, dass Bio-Produkte allgemein nicht gewünscht bzw. gefordert sind. Daraus lässt sich schließen, dass es den Befragten lediglich wichtig ist, dass Lebensmittel überhaupt in dem Dorfladen angeboten werden. Speziell bei den einzelnen Produkten haben wir beschlossen, dass diese, die mehr als die Hälfte der Stimmen erhalten haben, auch wirklich gewünscht werden. Dazu zählten allgemeine Grundnahrungsmittel die der Mensch zum täglichen Leben braucht wie z. B. Obst, Salat, Nudeln und Reis. Ausgeschlossen wurden hierbei eher spezielle Nahrungsprodukte, wie z. B. Tiefkühlfertiggerichte, Feinkostaufstriche- und konserven. Bei den Getränken waren hauptsächlich Fruchtsäfte und Mineralwasser gefragt. Somit kann man sagen, dass die Haushalte sich hauptsächlich die wichtigsten Lebensmittel, die man am Tag braucht, in dem Dorfladen wünschen. Hygieneartikel und Schreibwaren waren zum Teil auch relativ gut gefragt, da diese im Notfall, wenn zu Hause nichts mehr vorhanden ist, schnell besorgt werden müssen, da diese eben für den täglichen Gebrauch benötigt werden. Allgemein interpretieren wir für uns aus den schriftlichen Umfragen, dass hauptsächlich ältere Haushalte an einem Dorfladen in Schwenningen interessiert wären. Die Bereitschaft der Befragten an einer Genossenschaft teilzunehmen oder auch den Dorfladen mit einer Mitarbeit zu unterstützen war relativ hoch. Jedoch sehr gering dagegen war der durch die Umfrage erzielte Umsatz, durch den wir uns einen bestehenden Dorfladen in Schwenningen nur schlecht vorstellen können. Im Fragebogenteil zu den sonstigen Anregungen kam heraus, dass von den Befragten Teilnehmern viele sich regionale Produkte in dem Dorfladen wünschen, sowie ein Einkaufen, das ohne Auto möglich ist und somit auch keine Mobilitätsschwierigkeiten für ältere Personen entstehen. 5 Siehe Anhang: Abbildung 3, Seite 16 Projektarbeit 9 Zudem soll der Dorfladen in Schwenningen ein Ort für Gesprächsmöglichkeiten darstellen und die Leute aus dem Dorf näher zusammenbringen. 5. Fazit Die Bereitschaft im Dorfladen ehrenamtlich mitzuhelfen zeigt, dass ein Dorfladen in Schwenningen gewünscht wird. Der entscheidende Punkt ist jedoch der Umsatz. Wird von den Ergebnissen der Fragebögen ausgegangen, dann würde es bei weitem nicht ausreichen einen Dorfladen langfristig zu finanzieren. Deshalb wird es wohl sehr schwierig sein einen Dorfladen in Schwenningen umzusetzen. Wie es mit dem Dorfladen weitergeht liegt jetzt wieder in der Hand des HGV. Sie müssen entscheiden, ob ein Dorfladen in Schwenningen sinnvoll wäre oder nicht.