Mach mit bei unserer Forschung! Schülerinnen und Schüler für die Unterstützung unseres Projekts gesucht 3D-Rekonstruktion des Gehirns der Essigfliege Drosophila melanogaster Um eine Vorstellung von der Verschaltung von Hirnnerven in einem Insektengehirn zu erhalten, werden mikroskopische Schnittserien des Gehirns im Computer digitalisiert und mit Bildverarbeitungsprogrammen interaktiv bearbeitet. Die mikroskopischen Aufnahmen enthalten spezifische Färbungen von Gehirnbereichen und einzelnen Nervenzellen. Dabei werden die Strukturmerkmale der Zellen bestimmt, deren Profile aufgegliedert und Computermodelle der Nervennetze erstellt. Insbesondere wollen wir elektronenmikroskopische Aufnahmen verwenden, in denen die Profile, also die Axone (schlauchartige Zellfortsätze) und Dendriten (verästelte Zellfortsätze) der Nervenzellen in höchster Auflösung dargestellt sind. Diese möchten wir individuell erkennen und rekonstruieren. Von diesen Rekonstruktionen wird dann ein 3D-Computermodell erstellt. Hintergrund: Ökologie der Fliege Insekten benötigen genau wie wir Menschen ein effizientes Gehirn, um zu überleben. Die Essigfliege, die wir besonders im Sommer in unserer Küche an reifem Obst beobachten können, ist da keine Ausnahme. Sie orientiert sich vornehmlich mit ihrem Geruchsinn, braucht aber als fliegendes Insekt ebenfalls gut ausgebildete Augen. Das Nervensystem der Fliege ist sehr klein, dennoch besteht es wie auch das Nervensystem der Säugetiere aus dem Gehirn und einem peripheren Nervennetz, dem sogenannten Strickleiternervensystem. Die kleinsten Einheiten des Gehirns sind die Nervenzellen bzw. die Neuronen. Die Art und Weise, wie diese miteinander über Synapsen verknüpft sind, bestimmt letzten Endes das Verhalten des Tieres. Dabei sind die Nervenzentren des Auges (räumliche Orientierung, Navigation beim Fliegen) ganz anders aufgebaut als die olfaktorischen Zentren (Geruchszentren: Aufspüren von Nahrung, sexuelle Kommunikation, Vermeidung von Gefahren). Die olfaktorischen Gehirnzentren (Antennalloben) und die an der Peripherie des Gehirns liegenden Riechlappen sind für den Geruchsinn ausgebildet. Hier werden olfaktorische (geruchliche) Informationen über mögliche Futterquellen, Paarungspartner oder Gefahren koordiniert und an das Zentralnervensystem übermittelt. In unserem Projekt geht es darum, die Nervenschaltkreise im Riechhirn von Drosophila melanogaster zu konstruieren. Hierzu steht uns eine Schnittserie aus elektronenmikroskopischen Aufnahmen von Gehirnbereichen der Fliege zur Verfügung. Diese müssen am Computer aufbereitet und digitalisiert werden. Die Nervenzellen und ihre Synapsen werden zuerst segmentiert. Mit einer entsprechenden Software wird ihre 3D-Struktur bestimmt, um die Gesamtheit des Nervennetzes darzustellen. Jede Gehirnstruktur ist spezialisiert, übernimmt also spezielle Funktionen. Folglich sind die verschiedenen Funktionsbereiche auch anders aufgebaut. Wir wollen zeigen, wie die einzelnen Strukturen miteinander verschaltet sind. Für diese Arbeit suchen wir Schülerinnen und Schüler ab Klasse 10, die uns bei dieser Arbeit helfen möchten. Voraussetzungen: - Computerkenntnisse sowie Zugang zu einem PC mit Internet-Browser Interesse an Neurobiologie und Begeisterung für Grundlagenforschung Einführungsveranstaltung und Anmeldung: Um eine Vorstellung zu erhalten, wie ihr unser Projekt unterstützen könnt, laden wir euch ein zu einer Einführungsveranstaltung am Mittwoch, den 7. Juni 2017, um 16 Uhr, ins Max-Planck-Institut für chemische Ökologie, Seminarraum 2 (1. Etage), Hans-KnöllStraße 8, 07745 Jena Bei Interesse meldet euch bitte bei Angela Overmeyer (Tel. 03641 – 572110, E-Mail [email protected]) an. Keywords: - Nervensysteme bei Insekten und Säugetieren Anatomie der Nervenzelle: Dendriten und Axone chemische und elektrische Synapsen Konnektomik: Die Erforschung der Gesamtheit aller Verbindungen im Nervensystem