MKK Pressemitteilung - Mühlenkreiskliniken

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Pressemitteilung
Karriereziel Professor?
Der lange Weg zum Titel
Lübbecke-Gießen, September 2016. „Nein“, lautet die eindeutige und schnelle Antwort
von Nils Ewald, wenn man ihn fragt, ob er schon immer Professor werden wollte. Seine
akademische Laufbahn hat er nie generalstabsmäßig durchgeplant. Es waren stets die
Gelegenheiten, Notwendigkeiten, Neigungen und persönliche und berufliche
Lebenssituationen, die zusammenpassten und die sein wissenschaftliches Arbeiten
immer wieder befeuerten. Im September 2016 ist aus PD Dr. med. Nils Ewald Prof. Dr.
med. Nils Ewald geworden. Doch was bedeutet das eigentlich? Wenn man dem frisch
Ernannten glauben darf, bedeutet das vor allem eins: viel Arbeit.
„Ganz ehrlich, sehr viele Menschen haben mir gratuliert und im nächsten Moment
gebeichtet, dass sie den Unterschied zwischen dem PD, dem Privatdozenten und dem
Professor gar nicht wüssten.“ Ewald hat also Übung im Erklären. Bevor er Direktor der
Klinik für Innere Medizin am Krankenhaus Lübbecke-Rahden und Ärztlicher Direktor
des gesamten Krankenhauses wurde war er als Arzt und Oberarzt am
Universitätsklinikum des Saarlandes und zuletzt am Universitätsklinikum Gießen tätig.
Hier hatte er auch 2003 seine Doktorarbeit fertiggestellt, als kurz danach ein Oberarzt
seiner Klinik auf ihn zukam und fragte, ob er nicht Interesse hätte, eine weitere
wissenschaftliche Arbeit für einen bevorstehenden Kongress zu erstellen. „Ich hatte
Interesse und stieg ein. In dieser ersten Veröffentlichung ging es bereits um
unterschiedliche Formen der Bauchspeicheldrüsenentzündung.“ Es folgte Kongress auf
Kongress und Veröffentlichung auf Veröffentlichung, die alle um ein Hauptthema
kreisten: Die Wechselwirkung zwischen Diabetes, Bauchspeicheldrüsenentzündung
und Fettstoffwechselstörung. „Das war für mich ein spannendes Thema, weil es
zwischen den unterschiedlichen Fachgesellschaften umstritten ist, welcher
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Steffen Ellerhoff | Pressesprecher
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www.muehlenkreiskliniken.de
In den Häusern der Mühlenkreiskliniken versorgen über 4.300 Mitarbeiter 200.000 Patienten stationär und ambulant - damit sind die Mühlenkreiskliniken
einer der größten Gesundheitsdienstleister in öffentlicher Trägerschaft in Deutschland. Außerdem bietet der Klinikverbund pro Jahr über 400 Menschen
einen Ausbildungsplatz und ist damit größter Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb im Kreis Minden-Lübbecke. Als Akademische Lehrkrankenhäuser der
Medizinischen Hochschule Hannover beteiligen sich die Häuser der Mühlenkreiskliniken intensiv an Forschungen und Lehre. Der Klinikverbund umfasst
alle Versorgungsstufen von der Grund- über die Regel- bis zur Spitzenversorgung.
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Medizinexperte sich darum zu kümmern hat. Die Gastroenterologen beanspruchen die
Bauchspeicheldrüse für sich und die Diabetologen beanspruchen das Thema Diabetes
mellitus für sich. Mein Ziel war es beide Sichten zusammenzubringen.“
Europaweit gefragter Spezialist
Heute zählt Ewald zu den europaweit führenden Experten beim Diabetes mellitus TypIII/c. So wird die Erkrankung, die er erforscht, mittlerweile genannt. Fachleute nennen
sie auch den „pankreopriven Diabetes“. Handelt es sich beim Typ-1 Diabetes um eine
genetisch bedingte Störung der Immunabwehr, bei der die körpereigenen
insulinproduzierenden Zellen zerstört werden, geht es beim Typ-2-Diebetes um eine
Resistenz der blutzuckerverarbeitenden Zellen gegenüber dem Insulin. Diese
Erkrankung tritt häufig im fortgeschrittenen Alter auf. Ewalds Spezialgebiet ähnelt eher
dem Typ-1 Diabetes. Bei Typ-III/c-Diabetikern wird die Krankheit durch eine Erkrankung
der Bauchspeicheldrüse ausgelöst. Dies kann durch Entzündungen,
Stoffwechselstörungen, genetische Störungen, Tumore oder auch durch die Entfernung
des Organs geschehen. Dadurch dass die Bauchspeicheldrüse nicht normal funktioniert
verdaut man auch nicht normal. Das Risiko zu unterzuckern ist größer und das
Zusammenspiel der Hormone ist erheblich gestört. „Bei meinen Forschungsarbeiten
war ich immer wieder im Labor aktiv, habe Medikamentenstudien gemacht und war
natürlich immer wieder auf Kongressen“, berichtet der 39-Jährige. „Die positive
Resonanz und das fehlende Wissen rund um das Thema haben mich dann immer
wieder angespornt, hier weiter zu machen.“
Sieben Jahre Arbeit
2011 war es so weit. Mehr als 20 Veröffentlichungen hatte Dr. Ewald zusammen, er
hatte Lehrtätigkeiten am Universitätsklinikum Gießen übernommen und gute
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Bewertungen von den Studierenden erhalten sowie Doktoranden betreut. Damit hatte er
alle Voraussetzungen für eine Habilitation und die Ernennung zum Privatdozenten (PD)
erfüllt. Die Motivation am wissenschaftlichen Arbeiten war damit noch nicht erloschen.
Er machte weiter, sammelte weiter Erfahrung in Lehre und Forschung. „Es war
ungefähr noch einmal der gleiche Aufwand an Lehrtätigkeit und Wissenschaft den
Ewald betreiben musste, damit seine Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachbereich
Medizin an der Universität Gießen ihn für eine außerplanmäßige Professur (APL)
vorschlagen konnten. Jetzt, im Spätsommer 2016 war es so weit: Der Senat stimmte
dem Antrag zu und der Präsident der Universität Gießen verlieh PD Dr. med. Nils Ewald
die Professur.
Ändert sich etwas für Ewalds Patienten am Krankenhaus Lübbecke-Rahden? „Nein“,
erklärt der Professor. „Insgesamt eine Woche im Semester bin ich im Rahmen meiner
Lehrtätigkeit in Gießen. Zudem besuchen mich Studierende aus Gießen regelmäßig für
Praktika. Natürlich kommen auch überregional Patienten zu mir, denen ich aufgrund
meiner Expertise im Bereich des pankreopriven Diabetes helfen kann. Das war aber
auch schon vorher schon so. Ich bin und bleibe der, als den man mich hier im
Mühlenkreis kennt, egal ob mit oder ohne Professorentitel.“
Foto MKK: Prof Ewald und Team_presse
Kurzbesprechung mit dem leitenden Oberarzt , Dr. Andreas Hosp, (l.) und der
Assistenzärztin, Barbara Brinkmann. Ob mit oder ohne Titel – Prof. Dr. Nils Ewald (M.)
ist und bleibt ein Teamplayer in der Klinik für Innere Medizin im Krankenhaus
Lübbecke-Rahden.
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