Success Weil Persönlichkeit entscheidet Arbeitshefte für die Praxis Arbeitsheft 6 Hannes Sieber Beratung oder Therapie? Psychopathologie für Berater, Trainer und Führungskräfte Sicherheit im Umgang mit Klienten, Teilnehmern und Mitarbeitern Success Weil Persönlichkeit entscheidet Eberleweg 6 87640 Biessenhofen Fon (0 83 41) 9 55 86 74 Fax (0 83 41) 9 55 86 76 [email protected] www.sizesuccess.de Reihe Arbeitshefte für die Praxis Arbeitsheft 6 Beratung oder Therapie? Psychopathologie für Berater, Trainer und Führungskräfte ISBN 978-3-927323-25-4 ISBN 978-3-927323-25-4 € 12,80 [D] 9 783927 323254 Arbeitshefte für die Praxis Arbeitsheft 6 Hannes Sieber Beratung oder Therapie? Psychopathologie für Berater, Trainer und Führungskräfte Sicherheit im Umgang mit Klienten, Teilnehmern und Mitarbeitern Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine zutiefst kranke Gesellschaft zu sein. Jiddu Krishnamurt 1 © SIZE Success – Hannes Sieber Alle Rechte vorbehalten. Es ist ohne schriftliche Genehmigung von Sieber Dialog und SIZE Success nicht erlaubt, dieses SIZE Success Arbeitsheft 6 oder Teile daraus auf fotomechanischem Weg (Fotokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer bzw. mechanischer Systeme zu speichern, systematisch auszuwerten oder zu verbreiten. Diesem Arbeitsheft liegt eine farbige Übersicht zur Psychopathologie bei. Nur mit dieser Farbbeilage ist das Arbeitsheft ein Original und keine Raubkopie. Verlag Sieber Dialog, SIZE Success, 2013, ISBN 978-3-927323-25-4 v 2.0 www.SieberDialog.de www.SIZESuccess.de SIZE Success Eberleweg 6 87640 Biessenhofen Telefon: (08341)9 55 86 74 Fax: (08341)9 55 86 76 [email protected] 2 Inhalt Einleitung Unklarheiten, Missverständnisse, Mythen und Vorurteile 5 7 Was versteht man unter Neurologie, Psychiatrie, Psychologie und Psychopathologie? 7 Darf man etwas über psychische Störungen wissen und sagen? 8 Gibt es eine Ordnung, eine Systematik bei den psychischen Störungen? 8 Warum werden psychische Störungen mystifiziert? 9 Was sind die Besonderheiten in Deutschland? 10 Wie entstehen psychische Störungen? 10 Wie verbreitet sind psychische Störungen? 11 Typische Symptome bei psychischen Störungen Kontaktstörungen Störungen der Affektivität, Angst und Phobien Störungen von Aufmerksamkeit, Auffassung, Gedächtnis und Orientierung Antriebsstörungen und psychomotorische Störungen Denkstörungen Bewusstseinsstörungen und Störungen der Wachheit Zwangssymptome Sinnestäuschungen und Wahrnehmungsstörungen Wahn Ich-Störungen Zusammenfassung Übersicht über psychische Störungsbilder Angststörungen – Neurotische Störungen Persönlichkeitsstörungen – Charakterstörungen Psychosen – Psychotische Störungen Sonstige Störungen Angststörungen – Neurotische Störungen 13 13 13 14 14 14 15 15 16 16 16 16 18 18 18 18 20 21 Angst- und Panikstörungen Zwangsstörungen Reaktionen auf schwere Belastungen Somatoforme und dissoziative Störungen Angststörungen nach den Arten des Auslebens Möglichkeiten in der Beratung 21 22 22 23 24 25 Persönlichkeitsstörungen – Charakterstörungen 27 Histrionische Persönlichkeitsstörung Zwanghafte Persönlichkeitsstörung Paranoide Persönlichkeitsstörung Passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung Antisoziale Persönlichkeitsstörung Schizoide Persönlichkeitsstörung Narzisstische Persönlichkeitsstörung Möglichkeiten in der Beratung Psychosen – Psychotische Störungen Körperlich begründbare psychische Störungen Akute körperlich begründbare Psychosen Chronische organische Psychosen, organische Wesensänderung, Demenz Traumatische Hirnschäden 27 28 29 30 30 31 31 32 34 34 34 34 34 3 Affektive Störungen Depressive Episode Manische Episode Bipolare affektive Störung Akutpolymorphe psychotische Störung Schizophrenie – Schizophrene Psychosen Möglichkeiten in der Beratung Sonstige Störungen Abhängigkeiten Essstörungen Psychische Störungen im Kinder- und Jugendalter Sexualstörungen Notfälle und Krisenintervention Erregungszustände Bewusstseinsstörungen Delirante Syndrome Drogen-Notfälle Akute Suizidalität 35 35 35 36 36 36 38 39 39 40 40 40 41 41 41 41 42 42 Therapiemöglichkeiten psychischer Störungsbilder 43 Psychopharmaka-Therapie Andere psychiatrische Behandlungsmethoden Formen der Psychotherapie Tiefenpsychologisch-psychoanalytische Therapie Verhaltenstherapie Systemische Familientherapie Humanistische Therapien 43 44 44 45 45 45 45 Rechtliche Fragen Schweigepflicht Einsichtsrecht in Krankenakten Unterbringung Betreuung Geschäfts- und Testierfähigkeit Schuldfähigkeit Entziehung der Fahrerlaubnis 46 46 46 46 47 47 47 48 Definitionen psychopathologischer Begriffe 49 Bewusstseinsstörungen Orientierungsstörungen Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen Formale Denkstörungen Befürchtungen und Zwänge Wahn Sinnestäuschungen Ich-Störungen Störungen der Affektivität Andere Störungen 49 49 49 49 50 51 51 52 52 54 Literatur 4 55 Einleitung In meiner über 30-jährigen Arbeit als Berater und Trainer war und bin ich immer wieder mit der Frage konfrontiert, ob bei einem Teilnehmer, einem Klienten oder einem Mitarbeiter Training, Coaching und Beratung angebracht sind, oder ob seine Themen und Entwicklungsmöglichkeiten besser in einer Therapie bearbeitet werden sollten. Bei vielen Kolleginnen und Kollegen sind Unklarheiten und Unsicherheiten über psychologische und psychiatrische Fachbegriffe vorhanden. Es gibt Ängste, über psychisch-psychiatrische Erkrankungen und Krankheitsbilder zu sprechen. Kollegen haben Schwierigkeiten sich zu entscheiden, ob sie selbst ein Problem eines Klienten angehen können, oder ob sie den Klienten an einen Therapeuten überweisen sollen. Häufig wird befürchtet, man selbst würde „etwas“ übersehen, oder gar den Zustand des Klienten verschlimmern, wenn man ihn berät. Ähnliche Unsicherheiten gibt es auch bei Führungskräften, die mit Verhaltensauffälligkeiten und Anpassungsproblemen von Mitarbeitern, Kollegen, aber auch Vorgesetzten konfrontiert sind und nicht wissen, wie sie diese einschätzen, ansprechen und damit umgehen sollen. Nun gehören psychische Krankheitsbilder genau so zu unserer Existenz wie körperliche Erkrankungen, bzw. bilden körperliche wie psychische Erkrankungen eine Einheit im Menschen. Wir haben es uns nur angewöhnt, diese Einheit künstlich aufzuspalten und die verschiedenen „Teile“ von uns Menschen den verschiedenen ärztlichen Professionen zu überlassen. Als Berater, Trainer und auch als Führungskräfte sollten wir es uns erlauben, sowohl körperliche Auffälligkeiten und Störungen wie auch psychische Auffälligkeiten und Störungen bei uns und bei anderen wahrzunehmen und angemessen damit umzugehen. Verneinen oder „ausblenden“ solcher Wahrnehmungen und Erkenntnisse sind keine Zeichen von Professionalität als Berater, Trainer oder Führungskraft. Warum dieses Arbeitsheft? Weil psychische Störungen häufiger vorkommen, als man allgemein annimmt und Betroffene, Angehörige, Führungskräfte, aber auch professionelle Berater, Trainer und Coach diese Störungen manchmal nicht, nicht rechtzeitig oder nicht im ganzen Ausmaß erkennen oder erkennen wollen. Dann kann es dazu kommen, dass durch Beratung, durch Training oder durch Führung versucht wird, mit einem Verhalten umzugehen, das besser durch Therapie behandelbar ist. Das kann außerdem dazu führen, dass Berater, Trainer und Führungskräfte annehmen, sie seien erfolglos, weil sie die gewünschten Veränderungen nicht erreichen. Tatsächlich aber handelt es sich um eine psychische Störung beim Betroffenen, die eben gerade nicht durch Einsicht oder Nachdenken, durch Training oder Führungsmaßnahmen zu beeinflussen ist. Weiter schien es mir notwendig, ein Arbeitsheft über psychische Störungen zu schreiben, um das professionelle Arbeiten von Beratern, Trainern und Führungskräften zu stärken. Gerade in diesen Berufsgruppen gehört m. E. ein Basiswissen über psychische Störungen zum „Handwerkszeug“. Das Wissen um psychische Störungen, um sich nicht in unangemessenes Tun zu verlieren, wenn man mit ungeeigneten Vorgehensweisen (Zugang über das Denken, Einsicht erzeugen, Aktionspläne, etc.) auf Klienten, Teilnehmer und Mitarbeiter stößt, die über diese Methoden (noch) nicht erreichbar sind. Einleitung 5 Dieses Arbeitsheft ist eine Hilfestellung, Verhaltensmuster und Auffälligkeiten bei Menschen zu erkennen und einzuschätzen, welche Maßnahmen angebracht sein können. Dieses Arbeitsheft ist kein psychologisches oder psychiatrisches Lehrbuch und es ist nicht dafür gedacht, damit psychiatrische Diagnosen zu erstellen. In diesem Arbeitsheft finden Sie einen Überblick über die verschiedenen Bereiche psychischer Störungen und die dazugehörenden Symptome, die sich im Alltag, im Kontakt, in der Zusammenarbeit erkennen lassen. Im Arbeitsheft konzentriere ich mich auf Formen und Erscheinungen psychischer Störungen und beschreibe sie weitgehend isoliert von körperlichen Beeinträchtigungen. Tatsächlich aber sind Menschen eine körperlich-psychische Einheit und eine Störung in einem Bereich trifft immer den gesamten Menschen in seiner Einheit. Gleich an dieser Stelle sei schon angemerkt: Beratung und Therapie schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern beide Maßnahmen können eine Unterstützung für den Klienten, Coachee oder Teilnehmer sein. Was will ich mit diesem Arbeitsheft für mich erreichen? 6 Einleitung