Geisteswissenschaft im Dialog ­ Nach Darwin. Evolution­ und Biodiversitätsforschung heute Einführung Vor 150 Jahren begann eine Revolution der Wissenschaft mit dem Erscheinen von Charles Darwins Hauptwerk Entstehung der Arten. Seine Evolutionstheorie ist seither wohl das spektakulärste Beispiel für eine naturwissenschaftliche Erkenntnis mit gesellschaftlicher Relevanz. Zahlreiche Wissenschaftsdisziplinen haben sich in der jüngsten Vergangenheit ihr Verhältnis zum Prinzip der Evolution zum Thema gemacht. So hat sich das Denken grundlegend geändert. Galt das Erkennen der wirklichen Welt seit der Gegenüberstellung von menschlicher Subjektivität und natürlicher Objektivität als problematisch, macht die Zugehörigkeit des Menschen zur evolutionären Entwicklung der Welt nun objektive Erkenntnisse überhaupt möglich. Darwin sprach noch von der Evolution als einem Prozess der langen Zeiträume. Inzwischen nutzt die medizinische Laborforschung Evolutionsmechanismen für eine gerichtete Evolution im Reagenzglas in sehr kurzen Zeiträumen. Selbst in die Welt wirtschaftlichen Handelns zog die Evolutionstheorie ein. Im Unternehmensmanagement sind flexible Planungskonzepte gefragt, die auf Veränderungen im Umfeld schnell reagieren können. Es bedarf zudem nachhaltiger Produkte, um der Zerstörung des sensiblen Systems Natur entgegenzuwirken. Die Erhaltung der Biodiversität und damit der Artenvielfalt, der Ökosysteme und der genetischen Vielfalt ist gleichfalls zu einem gesellschaftlich und politisch beachteten und diskutierten Thema avanciert. Es gilt Lebensräume zu erhalten, um der Evolution die Grundlage ihrer weiteren Entfaltung zu sichern. Welche weiteren Ergebnisse hat die Evolutionsforschung – insbesondere auch außerhalb der Biologie – bisher gebracht? Lassen sich tatsächlich tragfähige Aussagen über die gegenseitige Beeinflussung von Evolution und Kultur, von Natur­ und Geisteswissenschaften treffen? Mediathek Hier finden Sie Tonmittschnitte zu der Veranstaltung. Mediathek Referenten / Moderator Prof. Dr. Heiner Fangerau Universität Ulm Zur Person / Statement Prof. Dr. Reinhold Leinfelder Museum für Naturkunde Berlin Leibniz­Institut für Evolutions­ und Biodiversitätsforschung Bayerische Akademie der Wissenschaften Zur Person / Statement Prof. Dr. Simone Sommer Leibniz­Institut für Zoo­ und Wildtierforschung Universität Potsdam Zur Person / Statement Prof. Dr. Wolfgang Welsch Universität Jena Zur Person / Statement Moderator: Dr. Ralf Müller­Schmid Deutschlandradio DRadio Wissen Zur Person