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Alpaka | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Alpaka
Lam a guanicoe pacos
Alpakas sind die etwas kleineren Verwandten der Lamas. Sie sind vor
allem für ihre sehr feine, warme Wolle berühmt.
Aussehen
Wie die Lamas gehören die Alpakas zu der Familie der Kamele und damit
zu den Schwielensohlern und Paarhufern. Weil sie nur in Südamerika
leben, werden sie auch Neuweltkamele genannt.
Alpakas haben lange Beine und einen langen Hals. Wie alle
Neuweltkamele besitzen aber keine Höcker.
Bis zum Rücken gemessen sind erwachsene Alpakas zwischen 80 und
100 Zentimeter hoch und wiegen etwa 65 bis 80 Kilogramm. Damit sind sie im Durchschnitt deutlich
kleiner und leichter als Lamas.
Ihr Fell ist sehr lang, die Haare können bis zu 50 Zentimeter wachsen.
Meist ist es einfarbig braun, schwarz oder dunkelgrau, manchmal auch
apricot-farben. Einige Tiere sind sogar gescheckt.
Alpakas leben in höheren und deshalb kälteren Regionen als Lamas.
Deswegen ist die Unterwolle unter dem langen Fell sehr viel dichter und
feiner als bei den Lamas.
Ihre Kopfform ist dreieckig, die Ohren sind gerade und speerförmig. Die
Oberlippe ist gespalten und zu einem kleinen Greiforgan ausgebildet, mit dem sie Gras und Blätter
abrupfen können.
Unter den Hufen besitzen sie ein weiches Sohlenpolster. Deshalb können sie an den steilsten Hängen
weiden, ohne den Boden zu zerstören.
Heimat
Alpakas leben ausschließlich in Südamerika und dort vor allem in den Regionen der Anden.
Lebensraum
Weil sie gezüchtete Haustiere sind, kommen Alpakas in verschiedenen
Lebensräumen vor: zum Beispiel im Hochgebirge, im Grasland, in der
Steppe oder in der Halbwüste.
Sie sind aber meistens in höher gelegenen Gebieten zu finden, denn sie
sind perfekt an das Leben in kaltem Klima angepasst. Die meisten
Alpakas sind heute im südlichen Peru sowie im westlichen Bolivien zu
finden.
Rassen und Arten
Neben dem wilden Guanako, das die Wildform des Alpakas und Lamas ist, gibt es in Südamerika
noch das wild lebende Vikunja. Es ist sehr viel kleiner und zierlicher als das Lama und Alpaka und ist
nur in sehr großen Höhen zwischen 3700 und 4600 Metern zu finden.
Bei den Alpakas kennt man zwei Typen: Das Huacaya-Alpaka, das dichte und füllige Wolle hat, die
gekräuselt ist.
Und das Suri-Alpaka. Es hat dagegen ein eher lockiges Fell. Suri-Alpakas sind sehr viel seltener als
Huacaya-Alpakas, sie machen nur etwa zehn Prozent der Tiere aus.
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Lebenserwartung
Alpakas sind robuste Tiere, sie werden bis zu 20 Jahre alt.
Alltag
Alpakas wurden vermutlich schon vor etwa 5000 Jahren von den Indios in
Südamerika gezüchtet.
Lange dachte man, dass nur das wilde Guanako der Vorfahr der Alpakas
ist. Heute vermutet man, dass die Alpakas sowohl vom Guanako als auch
vom Vikunja abstammen.
Alpakas wurden von den Indios vor allem wegen ihrer sehr feinen und
warmen Wolle gezüchtet. Lamas dagegen dienten mehr als TransportTiere.
Früher hielten sich die Inka-Herrscher, die im heutigen Peru lebten, große Alpaka-Herden und trugen
Alpaka-Mäntel. Das war die Art, wie sie ihren Reichtum zeigten.
Als die Spanier Südamerika eroberten, wurde das Alpaka über viele Jahre von den Schafen verdrängt.
Erst in neuerer Zeit erkannte man wieder den Wert seiner Wolle, und so
werden heute wieder vermehrt Alpakas gehalten und aus Alpakawolle
sehr teure und kostbare Kleidungsstücke hergestellt.
Alpakas sind reine Pflanzenfresser. Sie sind aber nicht wie unsere Kühe
"echte Wiederkäuer", sondern besitzen nur einen dreigeteilten Magen.
Wie Lamas und Guanakos sind auch die Alpakas sehr soziale Tiere. Sie
fühlen sich nur in einer kleinen Herde sicher und geborgen.
Freunde und Feinde
Nur große Raubtiere wie der Puma können den Alpakas - vor allem den Jungtieren - gefährlich
werden.
Nachwuchs
Alpaka-Weibchen können schon mit einem Jahr geschlechtsreif sein,
Männchen dagegen erst mit zweieinhalb bis drei Jahren.
Eine Alpaka-Stute bekommt meist nur ein Junges pro Jahr. Es kommt
nach acht bis elfeinhalb Monaten Tragzeit zur Welt. Das Junge wird dann
sechs bis acht Monate lang von der Mutter gesäugt.
Schon zwei bis drei Wochen nach der Geburt
kann sich die Stute wieder mit einem Hengst
paaren. Zur Paarung, die 15 bis 45 Minuten dauert, legt sich das
Weibchen auf den Boden.
Wenn sich eine Alpaka-Stute nicht paaren will, wehrt sie den Hengst sehr
deutlich mit Lauten ab und spuckt nach ihm.
Sprache
Alpakas geben viele verschiedene Laute von sich, meistens aber ein leises Summen. Außerdem
haben sie eine ausgeprägte Körpersprache. Eines der wirksamsten Kommunikationsmittel ist das
berühmte Spucken: So zeigen die Tiere ihren Unmut und Ärger.
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Ernährung
Alpakas sind reine Pflanzenfresser. In ihrer Heimat weiden sie das karge
Gras der Anden. Werden sie bei uns gehalten, fressen im Sommer am
besten nur Gras und etwas Heu, im Winter fast ausschließlich Heu.
Nur Zuchtstuten und Jungtiere bekommen etwas Kraftfutter. Auf keinen
Fall darf man die Tiere überfüttern, da sie sonst krank werden.
Selbstverständlich muss den Tieren ständig
frisches Wasser zur Verfügung stehen.
Damit sie genug Mineralstoffe bekommen, sollten Alpakas immer einen
Mineralleckstein oder Salzleckstein haben. An dem können die Tiere
lecken und so genügend Mineralien aufnehmen.
Haltung
Auch in Deutschland werden inzwischen Alpakas von Züchtern gehalten, es sind etwa 2000 Tiere.
Allerdings ist ihre Wolle nicht so gut wie die der in Südamerika lebenden Tiere.
Alpakas sollte man nie alleine, sondern immer mindestens zu zweit halten. Noch besser ist es, wenn
die Tiere in einer kleinen Herde leben können.
Außerdem brauchen Alpakas regelmäßig Auslauf im Freien. Am besten
ist es, wenn sie in einem offenen Stall leben und immer, wenn sie Lust
haben, hinaus ins Freie können.
Pro Tier ist im Stall eine Fläche von mindestens zwei Quadratmetern
notwendig. Die Weidefläche für zwei Alpakas muss mindestens 1000
Quadratmeter groß sein.
Wenn die Alpakas ausschließlich das Gras auf der Weide fressen, sind
pro Tier sogar mindestens 800 Quadratmeter nötig.
Pflegeplan
Hält man bei uns Alpakas, müssen sie einmal im Jahr oder spätestens alle zwei Jahre geschoren
werden. Die Zehennägel werden alle zwei Monate kontrolliert und geschnitten, wenn es nötig ist.
Außerdem müssen Alpakas vier Mal im Jahr gegen Würmer behandelt und jährlich geimpft werden.
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© Südw estrundfunk 2016
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