- Heftarchiv - Internet World Business

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€ 4,50 I FR. 9,00
E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK
43205
INTERNET WORLD Business
AUSGABE 11/14 26. MAI 2014
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
www.internetworld.de
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Interview
Enamora verbessert sich –
und Sie sind dabei
S. 16
Porter Erisman half als Vice President beim Aufbau des chinesischen
E-Commerce-Giganten Alibaba.
In einem Interview spricht er über
Strategie und Börsengang des
Senkrechtstarters
S. 18
Werbung auf Facebook
Auf dem Weg zum
Bezahlkanal
S. 20
Foto: Fotolia / Pico
Projekt: Shop-Optimierung
Foto: 7Trends-Enamora
„E-Commerce in China
ist sehr sozial“
Der Stellenmarkt für
Internet-Fachkräfte
S. 43
oder unter internetworld.de/stellenmarkt
Vergleichsportale in Aufruhr
Google-Update
„Zahltag“ für SEOs
„Payday Loan 2.0“ heißt das neueste
Update des Google-Suchalgorithmus,
das die Bekämpfung von Spam-Anfragen verbessern soll. Mit maschinell
erzeugten Massenanfragen versuchen
manche Suchmaschinenoptimierer
das Google-Ranking für bestimmte
Seiten zu beeinflussen. Dieser unsaubere Trick ist beispielsweise in der
Türkei weitverbreitet. Hier betrifft
„Payday Loan“ bis zu vier Prozent
aller Suchanfragen. In den USA sind
nur 0,
0,3
3 Proz
P
rozent
ent da
d
von betroffen.
Prozent
davon
Der Markt ist in Bewegung – krempelt Google das Geschäft von Check24 & Co. um?
Foto: iStockphoto / JohnnyLye
oogle liebt strukturierte Daten. Jeder
SEO-Experte weiß, dass eine Website
die besten Chancen auf einen Platz weit
vorn im Index hat, wenn die Suchmaschine
die Inhalte richtig interpretieren kann.
Deshalb bemüht er sich, ihr diesen Job so
einfach wie möglich zu machen.
Und Google macht etwas draus: Früher
lieferte die Suchanfrage „Kinoprogramm in
München“ Links auf Websites, die Spielpläne
der Münchner Lichtspielhäuser bieten.
Heute kommt das, was der Kunde wissen
will: das Kinoprogramm der Isarmetropole,
von Google selbst aufbereitet.
Flüge, Hotels, Kleidung, UE-Angebote:
Immer häufiger wird die Suchmaschine
selbst zum Content-Lieferanten – und tritt
damit in direkte Konkurrenz zu Preis- und
Vergleichsportalen, die sich auf diesen Job
spezialisiert haben. Dabei hat Google einen
Riesenvorteil: Die Suchmaschine kann
eigene Angebote prominenter präsentieren
als die Websites von anderen Preisvergleichern. Das Argument: maximale Nutzer-
freundlichkeit. Der Kunde bekommt direkt,
was er sucht. Unter dem Markennamen
Google Compare ist der Konzern in den
USA und in Großbritannien bereits im
Geschäft mit Verträgen rund um Versicherungen und Finanzdienstleistungen aktiv.
Diesen Markt bedienen in Deutschland
derzeit Anbieter wie Check24, Verivox
und Financescout24. Ihnen könnte mächtige Konkurrenz drohen, wenn Google
Compare tatsächlich 2014 auch in Deutschland startet. Mehr dazu ab Seite 10.
◼
E-Commerce
Online-Marketing
Technik
G
DirecTV
Umsatzriesen im Netz
Geschätzter Umsatz pro Nutzer ausgewählter
Internet-Dienste im 1. Quartal 2014
Google (ohne Youtube)
6,05 $
Yandex
3,00 $
Baidu
2,75 $
Linkedin
2,54 $
Facebook (ohne Instagram)
1,97 $
AOL
Berg- und Talfahrt
Per Nachfrage zum Flug
Tracking ohne Cookies
Zum ersten Mal weist die Statistik des
Handelsverbandes BEVH für das 1. Quartal nur ein einstelliges Wachstum im
E-Commerce aus. Warnsignal oder nur
S. 14
ein statistisches Phänomen?
Erinnerungs-Mails an Warenkorbabbrecher sind eigentlich nichts Neues. Doch
bei der E-Mail-Marketing-Kampagne von
Tuifly.com taten sich unerwartete techniS. 24
sche Hürden auf.
Als Werkzeug für die Analyse des Nutzerverhaltens stoßen Cookies zunehmend an
ihre Grenzen. Die Werbeindustrie arbeitet
an Alternativen; diese müssen sich aber
S. 30
erst noch beweisen.
1,68 $
Yahoo
1,36 $
1,05 $
Youtube
1,00 $
Twitter
0,89 $
Sechs US-Dollar
pro Nutzer setzte
Google weltweit im
ersten Quartal
2014 um. Facebook kam nur auf
ein Drittel davon
INTERNET WORLD Business 11/14
Quellen: Statista, Unternehmensangaben, ITU,
Comscore, Enders Analysis
2012 nutzten
in Deutschland
2013 nutzten
in Deutschland
33,6 Mio.
36,9 Mio.
Menschen
UMTS/LTE
Menschen
UMTS/LTE
INTERNET WORLD Business 11/14; Quelle: Bitkom
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
Tripadvisor
Die neue
For Digital Professionals
E-COMMERCE
MOBILE
ONLINE
MARKETING
SOCIAL MEDIA
TECHNIK
SERVICE
internetworld.de
INHALT
26. Mai 2014
11/14
INTERNET WORLD Business
Inhalt
3
In eigener Sache
Internet World 2015 – Jetzt Aussteller werden!
TECHNIK
Der feine Unterschied
Vergleichsportale im Internet
10
E-COMMERCE
Berg- und Talfahrt
BEVH-Zahlen zum Wachstum von Shops
14
Die Selbermacher
Enamora setzt auf Data-Driven Business
16
Alibaba und der chinesische Markt
Die Strategie des E-Commerce-Riesen
18
Neuer Grabbing-Schutz
Markenschützer und die neuen Domains
Die digitale Allianz
Die Versicherung im Social Web
30
Neue Signale für mobiles Geld
Beacons verändern den Payment-Markt
32
Für alle Größen vorbereitet
Mode-Shop Breuninger wird responsiv
34
Sicher erkennen
Identifizierung per Video-Telefonie
35
19
20
Nach der Messe ist vor der Messe: Vom 24. bis 25.
März 2015 dreht sich auf dem Münchner Messegelände
wieder alles um das Thema E-Commerce. Auf der
Internet World, der führenden E-Commerce-Messe in
Deutschland, präsentieren sich 350 Aussteller in zwei
Messehallen auf 13.500 qm. Bereits jetzt haben 120
Aussteller gebucht beziehungsweise ihre Standfläche
für 2015 reserviert.
RUBRIKEN
Update
ONLINE-MARKETING
Zur Kasse, bitte!
Facebook wandelt sich zum Paid-Kanal
Tracking ohne Cookies
Geräteerkennung für Targeting-Zwecke
4
Szene: Adobe Marketing Summit
36
Impressum
36
Dienstleisterverzeichnis
38
Personalien
42
Termine
42
Stellenmarkt
43
Meinung: Betrug im Online-Marketing
46
Foto: Tommy Lösch
SCHWERPUNKT
22
Per Nachfrage zum Flug
E-Mail-Marketing-Kampagne von Tuifly
Bis zum 31. Mai 2014 können Sie sich noch fünf Prozent Rabatt bei Ihrer Standbuchung sichern.
24
28
28
24
30
Foto: Fotolia / Bertold Werkmann
Serie Teil 2: Ranking-Turbo Google+
Die Bedeutung des „Author Rank“
Foto: Fotolia / Burak Çacmak
KNOW-HOW
Weitere Schwerpunkte der Messe sind neben E-Commerce auch Multichannel, Online-Marketing, Logistik,
Software, E-Payment, Usability und Social Media. Die
Messe wird begleitet von einem umfangreichen
Rahmenprogramm: Fachvorträge auf vier Bühnen,
Diskussionsforen, Speed-Networking, Guided Tours
oder Preisverleihungen.
Weitere Informationen, Impressionen der Internet
World 2014 und das Buchungsformular für Aussteller
für 2015 gibt es unter: www.internetworld-messe.de.
Social Media
Facebook:
facebook.com/internetworld.de
Google+:
internetworld.de
Twitter:
@internet_world
Newsletter:
www.internetworld.de/newsletter
Menschen in diesem Heft
Porter Erisman
war als Vice President acht Jahre
lang bei Alibaba und verhalf dem
asiatischen Internet-Riesen zum
Aufstieg. Im Interview spricht er über
seine Sicht auf den chinesischen und
18
auf den globalen E-Commerce.
René Golze
ist Head of Digital Innovation bei der
Allianz Deutschland AG. In Sachen
Social Media ist der Versicherer
besser aufgestellt als manch großer
Online-Shop. Golze erklärt, was die
22
Strategie dahinter ist.
Oliver Hülse
Ralf Johnsen
ist Geschäftsführer von Financescout24. Er findet, dass Vergleiche
eine tolle Möglichkeit für Versicherungen sind, ihr Angebot breit zu
platzieren und die relevante Zielgruppe zu erreichen.
10
Benjamin Moehlenhof
Head of Social Media bei der Eprofessional GmbH, gibt Tipps, wie sich
Performance-Kampagnen auf Facebook optimieren lassen. Ein wichtiges
Tuning-Tool dabei: Facebook Exchange
35
für Retargeting.
Enrico Renz
ist Geschäftsführer von 7TrendsEnamora aus Berlin. Statt auf
Dienstleister verlässt er sich mit seinem Wäsche-Shop lieber auf eigene
Erfahrung und Kompetenz, um effizi17
enter zu werden.
Geschäftsführer der Rocket Fuel
GmbH, findet es problematisch, dass
Fortschritte in der Online-MarketingTechnologie stets auch rücksichtslose
Betrüger anziehen, die möglichst
46
viel Geld verdienen wollen.
UPDATE
INTERNET WORLD Business
Food inspires music: Rewe
hat für die neue Kampagne
drei Produkte seiner Eigenmarke „Feine Welt“ vertonen
lassen. Fans sollen jetzt in
der Facebook-App über ihren
Lieblingssong abstimmen,
ein Online-Gewinnspiel und
eine Blogger-Aktion flankieren die Kampagne im Netz.
Q&A
Thomas Schulte,
Anwalt für
Internet-Reputationsrecht,
sieht im EuGHUrteil gegen
Google (siehe
rechts) einen Meilenstein für
die Nutzerrechte.
Was bedeutet das EuGH-Urteil
für die Meinungsfreiheit im
Netz?
Die Meinungsfreiheit wird in
diesem Fall durch die Persönlichkeitsrechte der Nutzer
begrenzt. Der EugH hat eine
„Pflicht zum Vergessen“ für
Google verabschiedet, solange
es sich klar um veraltete Informationen handelt.
Welche Auswirkungen hat das
Urteil auf die Praxis?
Das ist noch nicht absehbar.
Es kommt darauf an, in welcher Breite die User ihre
Rechte wahrnehmen. Mit dem
neuen Urteil ist Google jedoch
unter Zugzwang, falls es zu
einem Rechtsstreit kommt.
26. Mai 2014
Ka-dance im Studio: Die Hamburger
Band spielte die Rewe-Songs ein
Such’ den Shop: Die Mailänder Möbelmarke Kartell hat
ihre erste voll integrierte
Internet-Präsenz aus Corporate Website und Online-Shop
gelauncht. Das Ergebnis ist
ein bildgewaltiges Opus, in
dem man den Zugang zum
Shop mit der Lupe suchen
muss.
PARTNERSCHAFT
EUGH-URTEIL
Facebook und
Publicis kooperieren
Google muss
vergessen
Experten schätzen die finanzielle
Dimension des Deals auf 500 Millionen US-Dollar in Werbeausgaben: Facebook und Publicis
schließen eine Partnerschaft. Die
Kooperation ist auf mehrere Jahre
angelegt. Bei der Zusammenarbeit gehe es um die gemeinsame
Entwicklung von Produkten in
den Bereichen Datenauswertung,
Video und Fotos. Das schließe sowohl Facebook als auch die Tochter Instagram ein, so Laura Desmond, CEO der Publicis-Tochter
Starcom Mediavest Group. Zunächst ist der Deal auf den nordamerikanischen Markt begrenzt,
die Ausweitung auf andere Märkte
wird aber nicht ausgeschlossen.
Publicis konzentriert damit
nicht nur sein Werbebudget aus
den Mediennetzwerken Starcom
und Zenith Optimedia auf Facebook, sondern auch das von Shops,
die von den Agenturen Digitas,
Razorfish und Rosetta betreut
werden. Einige hochrangige Kunden aus dem Publicis-Portfolio,
z. B. Coca-Cola, Walmart und
Verizon, dürften so in den Genuss
von Sonderkonditionen für Facebook-Werbung kommen. Publicis-Shops sollen zudem Zugang
zu Facebook Insight bekommen
und eigene Inhalte für Instagram
(skr/il)
entwickeln.
Dieses Urteil hat niemand erwartet – und es wird wohl gravierende
Google-Chairman Schmidt:
„Das Urteil ist der falsche Weg“
Folgen haben: Der Europäische
Gerichtshof hat entschieden,
dass Suchmaschinen wie Google
für die von ihnen angezeigten
Suchergebnisse verantwortlich
sind – und diese löschen müssen,
wenn Personen gegen Inhalte,
die sie betreffen, protestieren.
Noch im Juni 2013 hatte Generalanwalt Niilo Jääskinnen die
Position vertreten, dass die EUDatenschutzrichtlinie kein allgemeines „Recht auf Vergessen“
enthält.
Datenschützer feierten das Urteil zunächst als großen Erfolg
für die Persönlichkeitsrechte der
Nutzer. Eric Schmidt kritisierte
die Entscheidung dagegen scharf:
„Google vertritt nach einer Untersuchung dieser bindenden
11/14
Tolle Bilder, miese Übersicht: Einkaufen auf Kartell.com
fällt nicht gerade leicht, die Produktdetailseiten fallen ab
Entscheidung die Ansicht, dass
der eingeschlagene Weg falsch
ist“, so der Chairman von Google
auf der Aktionärsversammlung
des Suchgiganten. „Es gibt da eine
Kollision zwischen dem Recht
auf Vergessen und dem Recht auf
Wissen. Aus Googles Perspektive
halten sie sich die Waage.“ Damit
ist sich Schmidt ungewöhnlich
einig mit Branchenverbänden,
Journalistenvertretern und Verlagen: Sie sehen die Meinungsfreiheit und die Freiheit der journalistischen Recherche durch das
Urteil massiv bedroht.
Unklar ist zudem, wie der
Suchgigant der neuen Rechtslage
gerecht werden soll. Einer TNSEmnid-Umfrage zufolge will
jeder zweite Deutsche seine Daten
bei Google löschen lassen. Schon
jetzt sieht sich die Suchmaschine
einer Flut von Löschanträgen
(tga/il)
gegenüber.
Mitgliedern, die das Ereignis
verfolgen, und wird täglich aktualisiert. Dieses Segment steht
allerdings nur betreuten Kunden
(tga)
zur Verfügung.
LAST-MINUTE-VERMITTLUNG
Airbnb greift Hotels an
Airbnb bietet über seine App
jetzt auch Buchungen für den
gleichen Tag an. Damit will der
Vermittler von Privatunterkünften dem Gastgewerbe Kunden
abluchsen. Bisher können Nutzer
zwar nur in San Francisco und
Los Angeles private Unterkünfte
noch für denselben Tag buchen,
weitere Städte sollen aber folgen.
Noch kein
Bett für die
Nacht?
Last-MinuteUnterkünfte
auf Airbnb
NEUE ZIELGRUPPEN-OPTION
Facebook führt WMTargeting ein
Die von langer Hand geplanten
Kampagnen zur Fußball-WM in
Brasilien sind längst aufgesetzt,
jetzt bietet Facebook ab Ende
Mai noch ein gesondertes Targeting an. Die extra für die Weltmeisterschaft angelegte Zielgruppe besteht aus Fans der verschiedenen Mannschaften sowie
Anbieter, die ihre Unterkunft für
die kurzfristige Reservierung
freigeben wollen, geben dazu bei
Airbnb die Bedingungen ein, unter denen sie das automatische
Einbuchen der Gäste ohne vorherigen E-Mail-Kontakt erlauben. Für die Nutzer entfällt damit
E-Commerce-Shops und ihre Follower
50%
„80 Prozent
Pro
aller Off
Offline-Händler werd
werden sterben.
20%
Quelle: Studie Faszination Mobile, BVDW
0
bis
25
0
nutzen die Bundesbürger im Durchschnitt, um im
Internet zu surfen.
10%
bis
50
0
2,4 Geräte
bis
1.0
00
bis
2.5
00
bis
5.0
00
bis
10
.00
0
bis
25
.00
0
bis
50
.00
0
bis
10
0.0
00
bis
25
0.0
00
bis
50
0.0
00
bis
1.0
00
.00
0
Sab
Sabrina
Mertens,
Be
Bereichsleiterin
des ECC in Köln
30%
bis
10
Auch 90 Prozent
der Onlin
Online-Shops
werden
verschw
verschwinden.“
40%
bis
10
0
4
Wenige Fans: 45 Prozent der deutschen Online-Shops haben auf
ihren Social-Media-Profilen weniger als 100 Follower
INTERNET WORLD Business 11/14
Quelle: Just Contact; n = 31.767 deutsche Webshops
IN
NT
TE
ERN
RNET
ET WORLD Business
Busi
INTERNET
pShops in der Nähe: Die iOS-App Shopdrop informiert Kunden per PushNachricht über lokale Angebote und
neue Produkte von über 80 Partnergeschäften in New York. Das Start-up
p
will künftig vor allem die großen Ein-zelhandelsketten ins Boot holen. Keine
ne
beinfache Aufgabe angesichts der etablierten Konkurrenz von Retailmenot,
Zoomingo und Shopkick.
der gelegentlich langwierige Bestätigungsprozess.
(skr)
NEUES HÄNDLERNETZWERK
Bepado startet mit
1.000 Shops
EINSTIEG IN DEN E-COMMERCE
Mister-lady.com
startet Online-Shop
Der Young-Fashion-Anbieter Mister Lady ist in den E-Commerce
eingestiegen. Der Online-Shop im
Solide, aber nicht aufregend: Der
neue Shop Mister-lady.com
Responsive Design basiert auf der
Oxid eShop Enterprise Edition 6
und bietet einen Filialfinder, einen
Blog und ein in den Shop integriertes Newsletter-System. In
einem eigens entwickelten Lookbook werden verschiedene Outfits
stylish präsentiert und direkt mit
dem Shop verknüpft. Geliefert
wird nach Hause oder in die
nächste Filiale. Verantwortlich für
die Umsetzung innerhalb von fünf
Monaten zeichnet die Nürnberger
(il)
Agentur Shoptimax.
Im Juni 2013 stellte Shopware ein
neues Projekt vor, das Händler
und Lieferanten unter anderem
über
Community-Funktionen
vernetzen soll. Nun hat der Anbieter das B2B-Portal Bepado offiziell
gelauncht.
Über das E-Commerce-Portal
des
Shop-Software-Herstellers
sollen sich Händler untereinander
vernetzen und ihre Produktsortimente verknüpfen. Zielgruppe
sind in erster Linie kleine und mittelständische Unternehmen, die
unter anderem Artikeldaten austauschen, gemeinsame Marketingaktionen durchführen und die
lokale Shop-Suche auf den Datenbestand aller teilnehmenden Verkäufer ausdehnen können. Zum
Start stehen 2,5 Millionen Produkte in den virtuellen Regalen,
tausend aktive Händler sind mit
dabei. Im Unterschied zu anderen
großen Marktplätzen fallen bei
Bepado keine Provisionen für die
Shop-Betreiber an.
Bereits jetzt ist Bepado, anders
als zunächst angekündigt, kein reines B2B-Portal, sondern eine
Shopping-Plattform auch für
Konsumenten mit vielen Tools für
ein modernes Shopping-Erlebnis.
Für Händler ist der neue Marktplatz kostenfrei, die Finanzierung
will Shopware über Lieferantenge-
5
Alle Deals
in der Näh
Nähe auf einer
standortb
standortbasierten
Karte – da
das bietet
Shopdrop
Die perfekte
E-Commerce-Komplettlösung.
bühren bewerkstelligen. Außerdem sollen bis Ende dieses Jahres
weitere 6.000 Händler eingebunden werden, damit Bepado den
dritten Platz im deutschen Marktplatz-Ranking erobert.
(host)
Multichannel /
Webshop
+
BITKOM KRITISIERT VORSTOSS
Regierung will Putzkräfte vermitteln
Warenwirtschaft /
Statistik
+
Die Bundesregierung will ab
2015 eine Internet-Plattform aufbauen, auf der Firmen ihre
Dienste für Privathaushalte anbieten können. Ziel der Initiative
soll es sein, Familien zu entlasten
und Schwarzarbeit einzudämmen. Der Hightech-Verband Bitkom kritisiert die Initiative scharf.
Logistik /
Fulfillment
+
Payment /
Faktura
+
Cloud Hosting
+
Putzkräfte von der Regierung?
Die Branche ist not amused
Softwarewartung
„Aktuell machen mehrere Startups entsprechende Angebote. Eine
bundeseigene Plattform würde in
einen wachsenden Markt eingreifen“, sagt Hauptgeschäftsführer
(tga)
Bernhard Rohleder.
+
Support /
Beratung
+
In diesen Städten wird Mode am häufigsten online bestellt
1 München
CRM
2 Stuttgart
3 Köln
4 Hamburg
5 Dresden
6 Hannover
7 Leipzig
9 Dortmund
110
Berlin
INTERNET WORLD Business 11/14
Quelle: Klarna
Die Münchner kaufen ihr neues Outfit besonders häufig online
Foto: David Kostner
8 Düsseldorf
s
tenlo
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www.plentymarkets.com
UPDATE
6
INTERNET WORLD Business
26. Mai 2014
11/14
World Wide Web
Start-up
Littlelunch.de verkauft Biosuppen online und spricht damit
hungrige Angestellte und fürsorgliche Unternehmer an.
Was essen? Als Alternative zu
Bratwurst und Burger für die
Mittagspause bietet Littlelunch.de Gemüsesuppen im
Glas. „Sie kommen durch Einkochen ohne Chemie und
Geschmacksverstärker aus,
halten länger und werden aus
regionalen Biozutaten zubereitet“, so Denis Gibisch, der das
Augsburger Start-up mit seinem Bruder Daniel gründete.
„Wir wussten oft selbst nicht,
was wir mittags essen sollen.“
Die Biosuppen kommen aus der
Schweiz, 20 Sorten stehen im
Angebot. Für knapp 25 Euro
stellt Littlelunch pro Paket
Littlelunch: Eine warme Suppe
für den Mittagstisch im Büro
sechs nach Kundengeschmack
zusammen und verschickt sie –
bei Bedarf auch regelmäßig:
„Kunden müssen kein Abo
abschließen“, so Gibisch. „Die
Infrastruktur steht, wir warten
auf das grüne Licht vom Produzenten.“ Ab August geht es
los mit dem Versand, erste
Kunden haben LittlelunchSuppen schon abonniert, darunter Start-ups wie Flaconi,
aber auch Verbraucher. „Die
Suppen sind im Wasserbad
oder in der Mikrowelle schnell
heiß gemacht“, erklärt Gibisch.
„Firmen können sich einen
Vorrat zulegen, um Angestellten mittags Gesundes anzubieten.“ Der Vorschlag ist gut
und auch auf gestresste Eltern
übertragbar. (vs)
TORONTO / KANADA
Supermarktkette Loblaw vernetzt Filialen
www.loblaw.ca
SEOUL / SÜDKOREA
App-Entwickler Kakao aus Korea drängt an die Börse
www.kakao.com
Kanadas größter Lebensmittelhändler Loblaw testet das Internet als Vertriebskanal: In Toronto können Kunden online
Lebensmittel bestellen und bezahlen und danach in drei Filialen abholen. Loblaw reagiert damit auf Amazon: Seit März
liefert der US-Konkurrent in Kanada Lebensmittel aus – allerdings nur Trockenware. Loblaw bietet auch Frisches. (vs)
Nach Alibaba will Kakao an die Börse: Die App Kakaotalk
des Start-ups aus Südkorea verdrängt in Asien Facebook
und Twitter: Mit ihr tauschen 140 Millionen Nutzer Fotos und
Infos, lesen E-Books, hören Musik. Kakaotalk profitiert von
Werbung. 2013, drei Jahre nach dem Start, lag der Umsatz
bei 203, der Gewinn bei 59 Mio. US-Dollar. (vs)
SAN DIEGO / USA
Smarter Napf für den Onlineaffinen Hund
www.getcleverpet.com
Cleverpet hat den online steuerbaren Napf entwickelt. Besitzer sollen damit ihren Hund bespaßen,
wenn der allein zu Hause sitzt. Sie
steuern den Napf per App. Ein
Lautsprecher sendet Sprüche, mit
drei farbig leuchtenden Touchpads
wird der Hund trainiert: Berührt
er das richtige Feld, gibt’s – ein
Leckerli. Schläft Herrchen außer
Haus, kann er online ’ne Runde
Trockenfutter ausgeben: Wau! (vs)
CHANDIGARH / INDIEN
Erster Laden nimmt Bitcoins an
www.castlebloom.com
Indien entdeckt den Bitcoin: Nach der ersten Konferenz zur virtuellen Währung Ende
2013 wächst die Zahl der Fans. Vor allem in
Bangalore. Allerdings: Der erste Händler,
der Bitcoins annimmt, sitzt vier Flugstunden weiter nördlich und gerade nicht in der
Stadt der IT-Spezialisten. Castlebloom ist
ein Friseur- und Kosmetiksalon mit OnlineShop in Chandigarh und tauscht Haarschnitte,
Waxing und T-Shirts gegen Bitcoins. (vs)
NEUE ZAHLUNGSOPTION
VIDEO ON DEMAND
Google Play integriert
Paypal
Netflix startet Ende
2014 in Deutschland
Google erweitert die Zahlungsoptionen in seinem Play Store. Eine
wichtige Neuerung ist die Integration von Paypal in zwölf Märkten,
darunter auch Deutschland, die
USA und Kanada. Zudem weitet
der Play Store das sogenannte Carrier Billing aus, bei dem die Nutzer
ihre Play-Store-Rechnung über
ihren Telekommunikationsanbieter begleichen, so das Unternehmen im Android-DevelopersBlog. Die neue Version des Play
Store wird bereits verteilt.
Die Integration von Paypal dürfte
für Google eine Kröte sein, die nur
schwer zu schlucken war; schließlich ist Paypal direkter – und
schärfster – Konkurrent des hauseigenen Bezahlsystems Google
Wallet.
(skr/il)
Mächtige Konkurrenz für Entertain, Watchever, Maxdome und
Co.: Netflix wird sein Angebot
zum Ende des Jahres auch hierzulande starten, eine Vorregistrierung ist bereits jetzt möglich.
Außer in Deutschland will man
auch in Österreich, der Schweiz,
Frankreich, Belgien und Luxemburg Kunden gewinnen. Über die
Vermarktungswege schweigt sich
SINGAPUR
Dmexco am 29. Mai 2014
http://bit.ly/1v3BEVC
China, Indien, Indonesien und die Philippinen gelten als Tigerstaaten der Internet-Wirtschaft. Vom Boom in Asien will
die Kölner Digitalmesse Dmexco profitieren: Sie lädt am 29. Mai nach Singapur ins Hotel Marine Garden. Hier können Besucher die Macher asiatischer
Web Services und Experten für OnlineWerbung treffen. (vs)
Netflix bislang aus, auch die Preise
stehen noch nicht fest. Es ist aber
anzunehmen, dass diese auf dem
Niveau der Konkurrenz oder
darunter liegen dürften. Spätestens seit Anfang 2014 mehrten
sich die Anzeichen, dass Netflix
auch in Deutschland sein Glück
versuchen will. Schon im Januar
hat die Online-Videothek für ihr
Büro in den Niederlanden Mitarbeiter gesucht, die Deutsch, Französisch, Polnisch und Ungarisch
sprechen. Damals hat der VideoOn-Demand-Service noch alle
(cb)
Gerüchte dementiert.
Heimtierbedarf im 1. Quartal, das
Ergebnis vor Steuern lag bei 1,2
Millionen Euro, der Gewinn bei
0,73 Millionen Euro. Im Vorjahr
hatte Zooplus noch ein Minus von
0,41 Millionen Euro verbuchen
müssen. Damit scheinen sich die
hohen Ausgaben aus dem Vorjahr
für Expansion und Internationalisierung gelohnt zu haben; das
Umsatzwachstum von 30 Prozent
gegenüber dem Vorjahresquartal
stellte die Aktienbesitzer zufrieden. Zudem trug die Erhöhung
der Effizienz im Marketing und
der Logistik Früchte – siehe Ge(il)
winnsteigerung.
QUARTALSZAHLEN
Zooplus macht Gewinn
Zooplus hat im ersten Quartal die
Ertragswende geschafft: Unterm
Strich stehen schwarze Zahlen.
126,3 Millionen Euro Umsatz
erwirtschaftete der Spezialist für
Mit Hund, Katze, Maus schwarze
Zahlen geschrieben: Zooplus
26. Mai 2014
11/14
INTERNET WORLD Business
FACEBOOK MARKETING
DIGITALE ZUSATZGESCHÄFTE
Premium Video Ads
jetzt in Deutschland
Gruner + Jahr investiert weiter ins Netz
Facebook bietet seine Premium-Video-Anzeigen jetzt auch
in Deutschland an. Die 15-Sekunden-Spots, die automatisch
starten, können allerdings nur
ausgewählte Partner buchen.
Die Anzeigen werden im Newsfeed der Mitglieder angezeigt
und starten automatisch. Sobald der Nutzer sie aktiviert,
entfalten sie sich auf volle Bildschirmgröße und der Ton startet. Um herauszufinden, wie
die Mitglieder das neue Format
annehmen, bietet Facebook die
Premium-Video-Anzeigen
Das Verlagshaus Gruner + Jahr
setzt seinen Online-StrategieMix aus eigenen Angeboten und
Beteiligungen fort. Letzte Woche
ging mit Tambini eine weitere
Eigenentwicklung online. Der
Online-Shop bietet Eltern Ideen
und Utensilien rund um das Thema Kindergeburtstag. Als Verantwortliche firmiert Andrea
Fischer, Managerin im Bereich
New Business von G+J Digital.
Zudem will sich der Verlag rückwirkend zum 1. Januar mit einer
50-prozentigen Beteiligung bei
Tambini läuft demnächst an und
sucht schon interessierte Eltern
der Münchner Agentur Trnd,
einem Spezialisten für Collaborative Marketing, einkaufen. Mit
der Beteiligung will der Verlag
seine Position als Vermarktungspartner ausbauen und neue Kundensegmente erschließen. Nächster Kooperationspartner von G+J
soll das Couponing-Netzwerk
Panna Cotta werden.
(il)
Premium
Video Ads
legen
sich wie
ein Film
auf das
Display
vorerst nur ausgewählten Werbekunden an. Und auch die
Filme selbst sollen besonders
sehenswert sein. Zur Analyse
von Video Ads gibt Facebook
gleichzeitig neue Video-Metriken in Page Insights heraus, die
in den kommenden Wochen
auch deutschen Werbekunden
zur Verfügung stehen.
(skr)
STREAM ADS
Yahoo startet Native
Advertising
Ab sofort können Werbekunden
von Yahoo auch in Deutschland
mit den sogenannten Stream
Ads auf sich aufmerksam machen. Das Native-AdvertisingWerbeformat wird als „gesponsert“ gekennzeichnet und in das
Content-Umfeld der jeweiligen
Seite integriert. Es ist auf der
Yahoo-Startseite, in Yahoo Mail
und den entsprechenden Apps
integriert. Weitere redaktionelle
Umfelder sollen folgen. In den
USA ist das Anzeigenformat seit
(tdz)
Mitte 2013 verfügbar.
Die Zukunft bezahlt
mobil.
NFC, HCE, BLE – wie erreichen Sie Ihre Kunden
morgen? Ganz klar: unterwegs. Und persönlich.
Ganz einfach: indem Sie die Zahlungabwicklung
via Smartphone auch zur Kundenbindung nutzen.
Und sicher: indem Transaktionsdaten nur noch
auf einem zentralen Server abgelegt werden.
Sind Sie bereit für den erfolgreichen Einstieg in
den Mobile Payment Markt?
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7
UPDATE
8
INTERNET WORLD Business
26. Mai 2014
Pre-Roll mit Social:
IP Deutschland ergänzt
sein Bewegtbildangebot Pre-Roll Takeover
XXL mit Social Media.
Erster Werbekunde ist
O2. Während der Spot
läuft, werden die dazu
in Echtzeit platzierten
Posts eingespielt.
KampagnenFeedback in
Echtzeit: PreRoll Takeover
mit Social Web
YAPITAL
Studie
Mobile Payment bei
Hamburger Taxis
Plakat und Social Media passen gut zusammen, so lautet
ein (erwartbares) Fazit der
Studie „Deutschland checkt
sich ein – Mobilität und Lokalität als Treibstoff für Social
Media“. Initiator der Studie ist
Vermarkter Ströer. Mit an
Bord: die Media-Agentur Mediacom. Die Studie basiert auf
einer Auswertung von 44 Millionen Check-ins der Top 1000
Facebook Places im vergangenen Jahr. Die Location mit der
absolut höchsten Zahl an
Check-ins ist Berlin mit knapp
1,57 Millionen. Der Frankfurter
Flughafen liegt mit knapp 1,2
Millionen Check-ins auf Platz 2,
gefolgt von den Düsseldorfer
und Münchner Airports. Unter
den meisten Check-ins findet
sich aber auch eine Überraschung: der Europa-Park im
badischen Rust. Mit insgesamt
462.876 Check-ins schneidet er
sogar besser ab als der Touristenmagnet München. Die
Ergebnisse geben zudem
Einblick in Motivationen und
Gewohnheiten der User.
Mobile Payment kommt ins Rollen, nicht nur durch die mobile
Geldbörse der Telekom und die
Verbreitung der Beacon-Technologie (siehe Seite 32). Jetzt kann
auch Payment-Anbieter Yapital
einen Erfolg verbuchen. 800
Fahrzeuge der Hamburger Hansa
Funktaxi eG werden bis zum
Spätsommer mit dem mobilen
Bezahlsystem ausgerüstet. Dazu
benötigen Fahrgäste lediglich die
Alle Macht dem User:
Bei der Live-Musikshow
„Keep Your Light
Shining“ auf Pro Sieben
entscheiden Nutzer,
wer in die nächste Runde kommt. Abgestimmt
wird per Laptop, Tablet
oder Handy über die Pro
Sieben Connect App.
das Bezahlsystem der Otto
Gruppe. Von diesen hat wiederum nur ein knappes Viertel
(vg)
einen Yapital-Account.
GRUNER + JAHR
Mitmach-Marketing
fürs Digitalgeschäft
Es ist der nächste Schritt in der
von Gruner+Jahr 2013 verabschiedeten Digitalstrategie: Das
Medienunternehmen steigt mit
50 Prozent beim Marketingdienstleister Trnd ein. Die Münch-
Vorreiter im Taxigewerbe: Hamburger Taxler testen Yapital
Yapital-App auf dem Handy. Mit
dieser scannen sie einen QRCode auf dem Kundenterminal
im Taxi und bestätigen die Zahlung. Für das Taxigewerbe eine
Premiere – allerdings dürfte die
App noch nicht allzu oft genutzt
werden. Laut einer exklusiven
Umfrage des Marktforschungsinstituts eResult für INTERNET
WOLRD Business im März kennen nur 12 Prozent der Befragten
ner sind spezialisiert auf „Mitmach-Marketing“, vor allem auf
Empfehlungswerbung (Word of
Mouth), Social Media und Produktmarktforschung. Das 2005
gegründete Unternehmen hat
etwa 200 Mitarbeiter und ist in 16
europäischen Ländern aktiv.
Durch die Beteiligung erhofft
sich Gruner + Jahr neue Aktivierungsmöglichkeiten für die Werbekunden, zumal bei dem Ver-
Wer weiterkommt, entscheidet sich
auf dem Second
Screen
lagshaus wohl auch die klassischen Werbeerlöse sinken. Werbekunden können durch das
Angebot von Trnd direkt mit ihren Käufern und Konsumenten
in Kontakt treten. Die Agentur
betreibt eigene KonsumentenCommunitys mit über 1,7 Millionen
Markenbotschaftern.
Dazu kommt eine Software, die
weitere 3,5 Millionen Kunden
großer Konsumgüterhersteller
in deren Communitys betreut.
Der Dienstleister soll als eigenständiges Unternehmen mit den
Gründern und dem kompletten
Team am Firmensitz München
(vg)
weitergeführt werden.
rungsrunde bedeuten würde. Bereits 2013 hatte Uber 258 Millionen Dollar eingeworben. Nun
strebt das Unternehmen eine
-Kapitalspritze von knapp unter
einer Milliarde Dollar an. (vg)
UBER
PUBMATIC
Limousinen im Wert
von 10 Milliarden
Mobile-Offensive
mit Ad Server
Wenn Taxiverbände wie zuletzt
in Brüssel, Paris oder Berlin geschehen Uber in den jeweiligen
Städten per einstweiliger Verfügung ausbremsen (siehe INTERNET WOLD Business 9/2012),
so hat das zumindest keinen Einfluss auf den Marktwert des Limousinenvermittlungsdienstes.
Momentan führt das Start-up
Gespräche mit Wagniskapitalgebern. Die könnten das Unternehmen mit mehr als 10 Milliarden
Dollar bewerten, was eine Verdreifachung des Marktwerts im
Vergleich zur letzten Finanzie-
Der US amerikanische Werbeplattformanbieter Pubmatic übernimmt Mocean Mobile (ehemals
Mojiva). Mocean Mobile ist ein
weitverbreiteter Ad Server für
Publisher. Mit der Übernahme
von Mocean Mobile erweitert
Pubmatic sein Angebot in den
Bereichen Mobile Apps, mobiles
Internet und Tablet um einen
eigenen Ad Server. Zukünftig
wird Pubmatic in der Lage sein,
Publishern ein Mobile-Komplettangebot für klassischen Direktverkauf sowie automatisierten
(vg)
Handel anzubieten.
Kleine, teure App: Uber will
10 Milliarden wert sein
Wo haben die Deutschen 2013 ihre Kredite aufgenommen?
Die Top-Ten-Online-Werbungtreibenden im April
Vor Ort in der Filialbank
Produkt
Firma
Sky Pay-TV
Media Markt
April 2014
Mio. Euro
April 2013
Mio. Euro
Sky, Unterföhring
3,4
2,8
Media-Saturn-Holding,
Ingolstadt
3,2
1,5
Ebay Internet-Auktion
Ebay, Kleinmachnow
3,0
2,5
Ikea Möbelhäuser
Ikea Deutschl., Hofheim
2,7
2,1
McDonald’s Restaurants
McDonald’s, München
2,0
0,6
Germanwings Fluglinie
Germanwings, Köln
2,0
1,4
Deichmann
Schuhgeschäfte
Deichmann, Essen
1,7
1,6
Otto Versand Sortiment
Otto, Hamburg
1,7
2,3
Tipico Sportwetten
Tipico, San Giljan
1,6
1,9
Tchibo
Tchibo, Hamburg
1,5
0,3
37 %
Auf der Online-Seite des Kreditinstituts
14 %
Vor Ort bei einem Kreditvermittler
10 %
Über ein Online-Kreditvergleichsportal
7%
Über einen Finanzberater
5%
Auf einem anderen Weg
27 %
Das Internet spielt eine immer größere Rolle im Kreditwesen. 2013 schloss
bereits ein Fünftel der deutschen Kreditnehmer ihren Kredit online ab
INTERNET WORLD Business 11/14
Quelle: Smava / Yougov, April 2014, Online-Befragung von 1.026 deutschen Kreditnehmern
11/14
INTERNET WORLD Business 11/14
Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2014, 1.–30. April 2014
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SCHWERPUNKT
INTERNET WORLD Business
10
26. Mai 2014
1.000 Strom- und Gasanbieter und 100 Kfz-Versicherer
Der feine Unterschied
1,5 Mio. Verträge kommen
über Portale zustande
Für Tarifvergleichsportale wird es eng: Im Juli wird das Portal Transparo von
Vergleichsportale
11/14
Hoch kompetitiver Markt, in
den auch Google eindringt
le bereitet seinen Markteintr
Verivox übernommen. Und Google
Markteintritt in Deutschland vor
Das Ranking ist für den
Abschluss entscheidend
E
in Schild kündet vom bevorstehenden
Ende: „Wir schließen demnächst“, heißt
es auf dem Vergleichsportal Transparo lapidar. Ab Juli werde man keine Versicherungs- und Bankprodukte mehr
anbieten können. Den Usern wird
empfohlen, künftig die Seite von
Verivox aufzusuchen und dort
Gaspreise, Telefontarife und Versicherungen zu vergleichen.
Hinter der nüchternen Bekanntmachung verbirgt sich eine Nachricht von
hoher Relevanz. Denn mit Transparo
streicht eines der größten deutschen Vergleichsportale die Segel. Als Begründung
geben die drei Anteilseigner (die Versicherungen HDI, HUK-Coburg und WGV)
an, man habe keine wirtschaftlich tragfähige Perspektive mehr gesehen.
In der Tat ist der Markt extrem umkämpft. Dutzende von Tarifvergleichsportalen versprechen dem User, den für ihn
günstigsten Vertrag herauszufiltern: für
sein Handy, den Stromanbieter, das soeben gebraucht gekaufte Auto. Für jeden
Vertrag, der so zustande kommt, kassieren
die Aggregatoren Provision: im Schnitt
zwischen 50 und 100 Euro. Da sich in der
Online-Abschluss über Vergleichsrechner/-portal
d
derum
über ihre eigenen Vertreter und Inte
ternet-Kanäle um Abschlüsse buhlen.
Versicherungen sehen
sich als Partner der Portale
„Vergleiche sind eine tolle
Möglichkeit für Versicherungen, ihr Angebot zu platzieren“
Ralf Johnsen, Geschäftsführer
Financescout24
www.financescout24.de
Regel nur die Police verkauft, die zu den
günstigsten gehört, führte dies in der Vergangenheit zu einem unerbittlichen Preiskampf. Für zusätzliche Reibung sorgt die
Konstellation der Player: Die Portale konkurrieren mit den Versicherern, die wie-
D
Dennoch:
Es bestehe kein Konkurrenzverhältnis, versichert Daniel Dodt, Sprecher
h
des Portals Toptarif. „Über den Onlined
Vergleich können die Versicherungen
V
einen weiteren Vertriebskanal nutzen, in
ei
dem ihre Tarife in einem transparenten
Vergleich dargestellt werden.“ Man sei
definitiv kein Konkurrent, erklärt auch
Ralf Johnsen, Geschäftsführer des Portals
Financescout24. „Die Vergleiche sind eine
tolle Möglichkeit für Versicherungen, ihr
Angebot breit zu platzieren und die wirklich relevante Zielgruppe zu erreichen.“
Bis auf wenige Ausnahmen wie die HUK
(nur auf Transparo, künftig auf Verivox)
nutzen die Versicherer auch die Portale.
Zu groß scheint ihnen das Risiko, dadurch
Umsätze in einem ohnehin engen Markt
einzubüßen. „Vergleicher haben sich in
den letzten Jahren zunehmend als Lotse
durch den Angebots- und Tarifdschungel
Auslöser für Internet-Suche
Check24.de
Ich benötige die Versicherung
68 %
Verivox.de
68 %
Hinweis/Empfehlung von Freunden/Bekannten
33 %
Financescout24.de
33 %
In den Medien einen Bericht über das Produkt gelesen/gehört
12 %
Transparo.de
12 %
Werbung im Internet
11 %
Versicherungen.de
9%
Toptarif.de
11 %
Von einem Versicherungsvertreter/-makler darauf hingewiesen
9%
Info-Brief von einem Versicherer
7%
Geld.de
4%
Wer im Internet vergleicht, schließt meistens bei Check24 ab. Mit der Übernahme von Transparo durch Verivox entsteht eine starke Nummer zwei
INTERNET WORLD Business 11/14
Quelle: Heute und Morgen GmbH, April 2014. Mehrfachnennungen möglich; n = 126
7%
Preisvergleich/Suche nach günstigerer Alternative
4%
Wer eine neue Versicherung benötigt, geht erst einmal ins Internet.
Manchmal empfehlen sogar die Makler, sich im Web zu informieren
INTERNET WORLD Business 11/14
Quelle: Heute und Morgen GmbH, April 2014. Mehrfachnennungen möglich; n = 709
11/14
INTERNET WORLD Business
11
Foto: iStockphoto / JohnnyLye
26. Mai 2014
Wichtige
Portale
Check24.de
Marktführer, hier sind auch die
Bewertungen der Kunden wichtig.
Verivox.de
Unabhängiges Verbraucherportal.
Übernimmt im Juli Transparo.
Transparo.de
Ehemals Aspect-online. Seit 2011 von
HDI, HUK und WGV betrieben.
Bald ist Schluss: Das Portal Transparo rechnet noch bis 1. Juli. Dann wird die Marke von Verivox übernommen
etabliert“, betont Ulrich Neumann, Leiter
Maklervertrieb bei der Gothaer.
Ein Dschungel, der für Normalsterbliche nicht mehr zu durchblicken ist: Rund
1.000 Strom- und Gasanbieter, 100 KfzVersicherer mit unterschiedlichsten Tarifen, dazu Dutzende an Telefontarifen sind
das Problem, für das Vergleichsportale
eine Lösung darstellen. Die Verbraucher
nehmen das Angebot bereitwillig an und
sorgen dafür, dass die Rechner der Portale
auf Hochtouren laufen. Allein Tarifcheck24 führt im Jahr rund eine Million
Vergleichsberechnungen durch. Angeheizt
werden die Aktivitäten durch Meldungen
wie die des Portals Check24. Danach
könne eine Familie 5.000 Euro im Jahr
sparen, wenn sie nur ihre Rechnungen
und Verträge akribisch durchgehe.
So was kommt an: Rund 80 Prozent der
Erwachsenen haben sich online schon einmal über Versicherungen informiert, stellt
eine Studie des Forschungsinstituts Heute
und Morgen fest. Viele von ihnen werfen
im Web erst mal den Vergleichsrechner
an, ehe sie sich zu einem Makler bemühen,
dem sie ohnehin nicht wirklich glauben.
Die Studie des Instituts wirft auch ein
Licht auf die Marktverhältnisse: Am meisten profitiert von diesem Trend Check24,
gefolgt von Verivox, Financescout24 und
Transparo.
Die hektischsten Aktivitäten verzeichnen
die Kfz-Versicherer. Hier ist die Wechselbereitschaft am höchsten, regelmäßig fordern Anbieter und Portale die Autofahrer
am Jahresende dazu auf, doch ihren Vertrag zu checken. Nach einer Befragung der
Unternehmensberatung PWC haben die
Portale beim Wechsel der Kfz-Versicherung längst die führende Rolle übernommen. Schätzungsweise 1,5 Millionen Verträge wurden 2013 über sie abgewickelt.
„Wir erkennen eine positive Tendenz der
Abrufe“, bestätigt Karl-Heinz Renner, Vorstand der FSS Online AG. „Hier schlägt
die Discounter-Mentalität beim Verbraucher durch. Der Konsument vergleicht ▶
Weshalb Deutsche ihre Kfz-Police wechseln
Das zahlen Versicherer für Abschlüsse
Vergleichsseiten im Internet
90 – 100 €
33 %
Financescout24.de
11 %
26 %
Zählt zu den führenden Finanzportalen, Mitglied der Scout24-Gruppe.
Geld.de
Finanzportal. Gehört wie Kredit.de
zur Unister-Gruppe.
Fss-online.de
Seit 1994 am Markt. Eines der ältesten Vergleichsportale.
Ino24.de
Unabhängiger Finanzberater. Beteiligung der Hubert Burda Media.
Positive / negative
Erfahrungen mit Portalen
< 50 €
Nur positive Erfahrungen
11 %
Allgemeine Informationsseite im Internet
58 %
60 – 70 €
21 %
22 %
14 %
80 – 90 €
Bekannte oder Verwandte
21 %
22 %
11 %
Nur negative Erfahrungen
4,6 %
Positive und negative Erfahrungen
19,2 %
Fernsehberichte
Weder positive noch negative Erfahrungen
16 %
8%
Wechselbereite
70 – 80 €
Wechsler
Vergleichsportale spielen beim Abschluss einer
neuen Kfz-Versicherung eine wesentliche Rolle
INTERNET WORLD Business 11/14
Quelle: PWC; Marktbefragung, Juli – September 2013
34 %
Zwischen 60 und 90 Euro erhält ein Kfz-Vergleichsportal
für die Vermittlung eines Versicherungsvertrags
INTERNET WORLD Business 11/14
Quelle: PWC; Marktbefragung, Juli – September 2013
18,2 %
Die Einstellung gegenüber Vergleichsportalen ist sehr positiv
INTERNET WORLD Business 11/14
Quelle: Fachhochschule Köln / IVW Institut für
Versicherungswesen, Oktober 2012
SCHWERPUNKT
12
INTERNET WORLD Business
26. Mai 2014
11/14
PWC: Tipps
zum Umgang
mit Portalen
These
1
€
Der Preis als Eintrittskarte
Versicherer sollten es unter die Top 7
eines jeweiligen Rankings schaffen,
dort werden 85 Prozent des Geschäfts
generiert.
These
2
Technisches Underwriting
ausbauen
Die Preise schwanken stark im Jahresendgeschäft der Kfz-Versicherung. Sie
sauber zu analysieren und permanent
zu beobachten, bedarf entsprechender Fähigkeiten und technischer
Werkzeuge.
These
3
Effizienz leben
Dabei geht es vor allem um eiserne
Kostendisziplin, hohe Transparenz
und kontinuierliche Verbesserung.
These
und entscheidet sich für den günstigsten Anbieter.“
Google Compare ist in England
und den USA aktiv. Auch hier
soll das Vergleichsportal
demnächst starten
Der Weg in die Top Ten
Genau darin besteht aber auch
eines der größten Probleme, das
für das Internet so typisch ist.
Chancen auf Neugeschäft hat nur
der, der in den Rankings ganz oben
landet. Und oben landet, wer am
günstigsten ist. „Nur eine TopPlatzierung führt am Ende dazu,
dass der Interessent unser Produkt
kauft und zum Kunden wird“, sagt
Stefanie Simon, Sprecherin der
R+V Versicherung. Man verfolge
das Ziel, „attraktive Produktlösungen zu betriebswirtschaftlich
sinnvollen Konditionen anzubieten“, umschreibt es Ulrich Bockrath,
Medienreferent der AXA Konzern AG.
Das kontinuierliche Optimieren der eigenen Tarife und Angebote und die unablässige Beobachtung der Konkurrenz sind
deshalb Marketingpflichtaufgaben der
Versicherer. Wichtig sind effiziente,
schlanke Strukturen, um die Kosten niedrig zu halten. Ebenfalls wichtig sind gute
Kundenbewertungen, die bei Portalen wie
Check24 ebenfalls mit einfließen. Außer-
dem fundamental: Die Pflege der eigenen
Marke. Anders als früher entscheidet sich
der Verbraucher nicht zwangsläufig für
das günstigste Angebot, sondern für eine
Marke, der er vertraut. „Früher waren nur
die ersten drei Ergebnisse interessant, das
hat sich verschoben“, sagt Stephan Cordes,
Leiter Online Marketing bei Tarifcheck24.
„Heute geht es nicht mehr nur um den
Preis, sondern auch um das Produkt.“
PWC hat sechs Thesen entwickelt, was
dies bedeutet und wie Versicherer
damit umgehen sollten: Die Tipps
reichen vom Preis bis hin zur Markenpflege (siehe links).
Wichtig ist dies auch vor dem
Hintergrund, dass der Gigant
Google ebenfalls in den Markt
drängt. In den USA und in Großbritannien ist Google mit der Vergleichsplattform Compare bereits
aktiv, ein Start in Deutschland
könnte noch in diesem Jahr realisiert werden. Dadurch wird die
Suchmaschine für die Branche
endgültig unverzichtbar: Schon
jetzt ist Google der Ausgangspunkt bei der
Suche nach einer günstigen Versicherung.
„Es gibt immer wieder Anbieter, die in
den Markt drängen“, sagt Verivox-Sprecherin Dagmar Ginzel. Doch eins ist klar: Aus◼
ruhen kann sich die Branche nicht.
Helmut van Rinsum
internetworld.de/hvr
4
Die Marke pflegen
Nach dem Preis spielt die Marke eine
entscheidende Rolle. Sie muss durch
guten Service, also vor allem ein optimales Schadenmanagement aufgeladen werden.
Was bei Vergleichsportalen negativ auffällt
Erwartungen an Vergleichsportale
Unvollständige Angaben zum Tarif
Benutzerfreundlichkeit
24,4 %
Kleine Auswahl an Anbietern
17,6 %
Fehlende Unabhängigkeit der Anbieter
These
5
6
Quelle: PWC
Die richtige Größe finden
Es gilt, die richtige Balance zu finden
zwischen einem bestehenden Portfolio und dem Neugeschäft über
Aggregatoren.
22,6 %
Transparenz der Angebote
13,0 %
11,8 %
Schnelligkeit
Unvorhergesehene Kosten
12,4 %
10,9 %
Keine Abfrage nicht relevanter Daten
Unübersichtlichkeit
12,0 %
8,4 %
Aktualität der Angebote
Fehlende Seriosität
These
33,0 %
Unabhängigkeit
12,6 %
Unerwünschte Newsletter/Werbung/Anrufe
Cross-Selling anstreben
Versicherer müssen Modelle haben,
wie sie Aggregatoren-Kunden möglichst lange binden und wie sie ihnen
weitere Produkte verkaufen.
53,8 %
Vielfalt der Anbieter
8,4 %
Angabe persönlicher Daten notwendig
8,4 %
Sonstiges
9,0 %
Erweiterte Suchfunktion
6,4 %
Zusätzliche Informationen
5,0 %
User ärgern sich, wenn Vergleichsportale nicht
transparent sind und unvollständige Angaben liefern
INTERNET WORLD Business 11/14
Quelle:Fachhochschule Köln /IVW; Oktober 2012; n = 119
5,4 %
Die Benutzerfreundlichkeit des Portals ist wichtiger als
die Frage, ob auch alle Anbieter gelistet werden
INTERNET WORLD Business 11/14
Quelle: Fachhochschule Köln / IVW; Oktober 2012; n = 500
For Digital Professionals
E-COMMERCETRENDS
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E-COMMERCE
INTERNET WORLD Business
14
26. Mai 2014
11/14
Wachstum
Wachstumsraten von
Webshops für das
1. Quartal 2014
Buch.de
+ 1 Prozent
Beate Uhse
Versandhandel
+ 6,6 Prozent
Zalando DACH
+ 27 Prozent
gesamt
+ 35 Prozent
Berg- und Talfahrt
Zooplus
+ 30 Prozent
Galeria Kaufhof
+ 75 Prozent
Zum ersten Mal weist die Statistik des BEVH für den Online-Handel in Deutschland im
(1. HJ 2013/14)
1. Quartal nur einstellige Wachstumsraten aus. Warnsignal oder Statistikproblem?
Media-Saturn
+ 35 Prozent
ichtig gut ist anders: Laut aktuellen
Zahlen des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel in Deutschland
(BEVH) ist der interaktive Handel im ersten Quartal 2014 in Deutschland nur um
4,2 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro gewachsen. Der reine Online-Handel wuchs
um magere 6,6 Prozent auf 9,3 Milliarden
Euro – und damit erstmals nicht mehr
zweistellig. Denn im Vorjahr meldete der
Verband für den Zeitraum von Anfang
Januar bis Ende März noch satte Wachs-
R
(1. HJ 2013/14)
(Quelle: eigene Angaben)
Umsatz nach Kanälen
6.142 6.047
2.036
1.670
2013
2014
1.448
Angaben in
Mio. Euro
197
926
173
173
642
605
117
61
52
51
12
Katalogversender
Pure
Player
Marktplätze
ShoppingClubs
Stationärer
Handel
Hersteller
Apotheken
TeleshoppingSender
Bei Online-Marktplätzen brachen die Umsätze laut BEVH im ersten Quartal
leicht ein. Die offiziellen Amazon- und eBay-Umsätze sehen anders aus
INTERNET WORLD Business 11/14
Quelle: BEVH; Basis: 40.000 Privatpersonen über 14 Jahre, Stand: Januar – März 2014
tumsraten von 37,3 Prozent. Von 2011 auf
2012 legte die Branche im Vergleichszeitraum um 18 Prozent zu.
Noch schlimmer ist der Blick auf die
einzelnen Warengruppen im interaktiven
Handel, denn hier zeigen sich laut BEVH
erstmals auch Rückgänge: So brachen die
Umsätze mit Büchern um 20,9 Prozent auf
1,01 Milliarden Euro ein. Bei Haushaltsgeräten und Haushaltswaren flossen mit 583
Millionen Euro 12,2 Prozent weniger als
im Vorjahreszeitraum in die Kassen der
Händler. Unter dem Strich überwiegen
allerdings die wachsenden Segmente: Bei
Bekleidung konstatiert der Verband ein
Plus von 9,9 Prozent auf 2,75 Milliarden
Euro, Unterhaltungselektronik wuchs um
21,4 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro und
Schuhe legten um 45,8 Prozent auf 790
Millionen Euro zu. Auch für DIY und Blumen sehen die Marktforscher ein großes
Plus von 91,3 Prozent auf 287 Millionen
Euro. Auto, Motorrad und Zubehör legte
um 75,7 Prozent auf 239 Millionen Euro
zu, Schmuck und Uhren wuchs um 63,9
Prozent auf 147 Millionen Euro.
Eine Erklärung, warum das Wachstum
im ersten Quartal gemäßigter ausgefallen
ist als in den Vorjahren, hat der BEVH
nicht. „Grundsätzlich ist das erste Quartal
im Jahresvergleich immer das schwächste
Quartal“, so BEVH-Sprecherin Christin
Schmidt. Spannend sei nun, wie sich das
zweite Quartal entwickelt. Darüber hinaus
müsse berücksichtigt werden, dass das hohe prozentuale Wachstum bislang auch
damit einherging, dass die Umsätze insgesamt noch nicht so hoch waren. Zweistellige prozentuale Wachstumsraten bei über
elf Milliarden Euro Umsatz im interaktiven Handel bedeuten massive Umsatzzuwächse, die „im Gesamtkontext unrealistisch wären“. Zudem führte das späte Ostergeschäft 2014 zu einer Umsatzverschiebung, die sich im zweiten Quartal positiv
auswirken müsste.
Notwendige Korrekturen
falscher Vorjahreszahlen
Kritiker der BEVH-Zahlen monieren
indes, dass diese die Wirklichkeit nicht
adäquat abbilden. So seien im Vorjahr zu
hohe Umsätze ausgewiesen worden, die
jetzt wieder nach unten korrigiert werden
müssten. Die Folge seien niedrigere
Wachstumsraten. „Nachdem der BEVH
nicht gerade bekannt ist für gute Marktvorhersagen und schon im vergangenen
Jahr mit seiner Prognose um Welten daneben lag, könnte es also auch dieses Jahr
wieder peinlich werden“, unkte ExcitingCommerce-Blogger Jochen Krisch schon
im Februar. „In der Presseerklärung wird
es aber natürlich heißen, der Online-Handel
wächst schwächer als erwartet, das E-Commerce-Wachstum schwächt sich ab.“
Auch Gerrit Heinemann, Professor für
BWL an der Hochschule Niederrhein und
Leiter des eWeb Research Center, spart
nicht mit Kritik: „Ich kann diese Zahlen
26. Mai 2014
11/14
INTERNET WORLD Business
Top-Ten-Warengruppen des interaktiven Handels in Q1/14
Bekleidung
2.752
2.505
Elektronik/E-Artikel
1.140
939
Bücher
1.011
1.278
Schuhe
790
542
Haushaltswaren
583
664
Bild- und Tonträger
518
711
Computer/Zubehör
495
388
Hobby/Freizeit
490
390
Möbel/Deko
Foto: Fotolia / Bastos
438
321
Telekommunikation
347
327
2014
2013
Angaben in Mio. Euro
INTERNET WORLD Business 11/14
Quelle: BEVH; Basis: 40.000 Privatpersonen über 14 Jahre, Stand: Januar – März 2014
Im interaktiven Handel ist der Online-Buchmarkt laut BEVH im ersten Quartal
gegenüber dem Vorjahr um ein Fünftel eingebrochen
überhaupt nicht nachvollziehen. Der
BEVH tendiert generell zu Zahlenausschlägen, was auch an der Erhebungsmethode liegt, bei der Endkunden befragt
werden, die mit derartigen Zuordnungen
erfahrungsgemäß schnell überfordert
sind“, sagt er. Dies zeige schon ein Blick auf
die Top Player im Markt: „Amazon ist im
ersten Quartal 2014 um über 23 Prozent
und eBay um 14 Prozent gewachsen. Die
Pressemitteilungen dazu unterstellen eine
ähnliche Entwicklung auch für das Deutschlandgeschäft. Beide E-Commerce-Player
„Wir sehen keine Sättigungsgrenzen im Online-Handel.
Erfolgreicher E-Commerce ist
ein kontinuierlicher Prozess“
Jan Starken
Leiter internationales Marketing
Bonprix (Otto Group)
sind damit – trotz Verschiebung des
Ostergeschäfts – zusammen um rund 19
Prozent gewachsen und haben mit zusammen über 20 Milliarden Euro Handelsvolumen in Deutschland hierzulande 60
Prozent Marktanteil.“
Auch bei der Definition von Warengruppen könne es zu Ungenauigkeiten
kommen, die sich gerade bei Büchern sehr
schnell negativ auswirken können. „In der
Pressemitteilung wird nur von ‚Büchern‘
gesprochen“, erklärt Heinemann, der auch
als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Buch.de agiert. „Es wird nicht
aufgeschlüsselt, ob es sich um Fachbücher,
Sachbücher, Belletristik oder Verzeichnisse
handelt. Auch die explosionsartige Umsatzverschiebung von gedruckten Büchern
zu E-Books wird vom BEVH nicht berücksichtigt, da E-Book-Umsätze in den
BEVH-Zahlen für Bücher nicht enthalten
sind. Die werden offensichtlich im Sammelbecken ‚Downloads‘ abgefeiert.“
Für den Buchmarkt im Bereich B-to-C/
Belletristik konstatiere die GfK für das
erste Quartal durch die Osterverschiebung einen Umsatzrückgang gegenüber
dem Vorjahr von acht Prozent. Würde
man die Osterumsätze aus dem April miteinrechnen, ergebe sich vergleichbar ein
Plus von ein bis zwei Prozent. Im E-Commerce sieht die GfK für Belletristik ein
Umsatzminus von neun Prozent. Unter
Berücksichtigung des stark wachsenden
E-Book-Geschäfts, das schon heute im
Belletristikbereich 20 Prozent Marktanteil
habe, ergebe sich jedoch ein Umsatzwachstum von rund zehn Prozent. „Das
sind mal eben 30 Prozent Unterschied zu
den BEVH-Zahlen“, so Heinemann.
Online-Händlern, die Marktzahlen
benötigen, um daraus eigene Umsatzpotenziale abzuleiten, empfiehlt ExcitingCommerce-Berater Jochen Krisch, sich
besser nicht auf die Zahlenspielereien der
Verbände zu verlassen, sondern sich stattdessen an den Umsatzentwicklungen der
führenden Online-Player zu orientieren.
Doch die deutsche Top Ten hält sich auf
Nachfrage mit ihren Aussagen zu den
Online-Umsätzen des ersten Quartals –
händlertypisch – zumeist bedeckt. Lediglich Zalando gab jüngst seine Quartalszahlen bekannt und meldete ein Nettoumsatzplus von 27 Prozent in der DACHRegion. Der Gesamtumsatz stieg netto um
35 Prozent auf 501 Millionen Euro.
Notebooksbilliger.de lässt nur verlauten, dass man augenscheinlich über dem
Gesamtwachstum des Online-Handels
liege. Und auch bei Bonprix sieht man
keine Sättigungsgrenze im Online-Handel. „Erfolgreicher E-Commerce ist ein
kontinuierlicher Prozess. Es wird immer
wieder neue Technologien und Geschäftsmodelle geben, die für die nötigen Impulse
sorgen“, gibt sich Jan Starken, Leiter internationales Marketing bei Bonprix, vage.
„Daraus werden sich auch für uns weitere
Wachstumsoptionen ergeben.“ Keine Aussagen zur Umsatzentwicklung wollten
Otto, Conrad Electronic, Tchibo, Cyberport und Esprit abgeben.
Die Stimmung war
schon einmal besser
Doch bei aller Kritik gibt es auch Stimmen, die die Zahlen des BEVH – zumindest in ihrer Tendenz – bestätigen. „Es ist
schon so, dass das Wachstum abflaut. Das
hören wir auch von anderen Mitbewerbern im Markt“, gibt die Sprecherin einer
großen Modemarke zu, die namentlich
allerdings nicht genannt werden will. Und
auch aus Agenturkreisen ist immer öfter
zu hören, dass Handelskunden ihre
E-Commerce-Budgets kürzen, weil Ziele
nicht erfüllt wurden und nun der Controller den Rotstift ansetzt. Auch das ECC
Handel beobachtet tendenziell abflachende Online-Wachstumsraten. Für
2014 geht das Institut aber noch von einem
„niedrigen zweistelligen Zuwachs“ aus.
Dennoch sagt ECC-Bereichsleiterin Sabrina
Mertens vorher, dass im E-Commerce 90
Prozent der Online-Händler sterben werden. Schuld sei eine viel zu hohe Dichte an
Konkurrenz. Ohne Kanalexzellenz und
klaren USP sei ein Überleben schwierig.
Der BVDW rechnet für das Jahr 2014
mit einem Wachstum von mindestens
zehn Prozent. „Allerdings wird die Messung zunehmend schwieriger aufgrund
der Konvergenz der Kanäle“, so Thorben
Fasching, Leiter der Fachgruppe Digital
Commerce im BVDW. „Das heißt auch,
dass reine Online-Umsatzzahlen den Einfluss auf den Einkauf insgesamt nur unzureichend abbilden.“ Gerrit Heinemann
pflichtet ihm bei: Pick-ups im Store seien
eine Grauzone. Rund zwölf Prozent der
online generierten, aber stationär ausgeführten Umsätze werden nirgendwo berücksichtigt, so der Experte.
◼
Daniela Zimmer
internetworld.de/dz
15
Claas van Delden
Geschäftsführer Seven Ventures,
über die Wachstumschancen im
Online-Handel
www.sevenventures.de
Keine Trendwende in Sicht
Herr van Delden, signalisieren die
BEVH-Zahlen eine Sättigungsgrenze
für den Online-Handel?
Claas van Delden: Für mich stellt das
keine Trendwende dar, man sollte hier
eher die Statistik hinterfragen –
schließlich wurde kürzlich erst die
BEVH-Erhebungsart umgestellt. Der
HDE prognostiziert für 2014 ein
Wachstum von 14 Prozent. Gerade die
Zahlen im Buchhandel sind durch die
Weltbild-Pleite verzerrt. Ein weiterer
Punkt ist sicherlich, dass Ostern dieses Jahr ins zweite Quartal – statt wie
letztes Jahr ins erste – fiel.
Wie wichtig sind solche Zahlen für
Ihre Investitionsentscheidungen?
van Delden: Wir schauen uns für
unsere Investmententscheidungen die
langfristigen Wachstumsraten an. Für
die Kernsegmente Travel und E-Commerce sehen wir diese im Bereich von
sieben bis zehn Prozent und damit
intakt. Kurzfristige Quartalsausschläge
spielen für uns weniger eine Rolle.
Können Sie die Zahlen mit Blick auf
eigene Beteiligungen nachvollziehen?
van Delden: Nein, können wir nicht. Es
gab aber in einigen Kategorien durch
das spätere Osterfest eine Verschiebung von Umsätzen vom ersten ins
zweite Quartal.
Welche Webshops sehen Sie nun in
Bedrängnis?
van Delden: Unter Druck werden undifferenzierte Shop-Anbieter geraten,
die vornehmlich auf Performance
Marketing setzen, da Google immer
teurer wird. Gewinnen werden dagegen Shops, die langfristig eine Marke
aufbauen, Kunden an sich binden und
damit Lifetime Values steigern.
E-COMMERCE
INTERNET WORLD Business
26. Mai 2014
11/14
Foto: 7Trends-Enamora
16
Die Selbermacher
Eigenes Lager, neue Bildsprache: Statt auf Dienstleister verlässt sich der Wäsche-Shop
Enamora auf eigene Erfahrungen, um effizienter und kundenfreundlicher zu werden
ahlenmensch trifft auf Spitzenwäsche –
das passt auf den ersten Blick nicht zusammen, entfaltet aber im E-Commerce
seinen Reiz: „Ich hatte wenig Ahnung von
Wäsche“, bekennt Enrico Renz. „Ich analysiere gern und bin eher zahlengetrieben.“
Seit Anfang 2013 führt der 36-Jährige den
Wäscheladen Enamora und hat dort einiges bewegt: ein Lager aufgebaut, Fulfillment-Prozesse gestrafft, eine weniger aufreizende Bildsprache eingeführt. Heute
erreicht Enamora bis zu eine Million Besucher im Monat. Die Retourenquote sank
um 15 Prozent. Der Umsatz wuchs auf
über acht Millionen Euro.
Trotz dieser guten Zahlen: Ist bei Enamora noch mehr drin? Daten helfen, das
Geschäft zu verbessern. Das ist das Ziel
einer Aktion von Minubo, Enamora und
TIMI
OP
ER
UNG
S H O P-
Z
INTERNET WORLD Business. Enamora
hat dazu das Tool von Minubo in seine
Systeme integriert. Die Analysesoftware
sammelt Daten aus Shop- und Warenwirtschaftssystemen und bereitet sie für die
Interpretation übersichtlich auf. „Es gibt im
Shop viele Zahlen, die man auswerten
kann“, erklärt Renz. „Wir achten dabei nicht
nur auf den Umsatz, sondern vor allem
darauf, wie die Effizienz im Shop steigt.“
Vier Berater werden sich in den kommenden Monaten mit den Daten von Enamora beschäftigen und daraus Maßnahmen zur Optimierung von Marketing,
Kundenbindung, Fulfillment sowie ShopGestaltung ableiten. „Enamora ist ein innovationsfreudiger Shop“, so Lennard Stoever,
Geschäftsführer von Minubo. „Wir wollen
mit Enamora beweisen, dass Data-Driven
Business mehr Erfolg im E-Commerce
bringt.“ Lesern der INTERNET WORLD
Business gibt die Serie Anregungen, wie sie
ihre eigenen Daten auswerten und dadurch
ihre Geschäfte nachhaltig steigern können.
Große Auswahl,
hoher Kapitalbedarf
Daten, insbesondere die Zahlen zu Bearbeitungszeiten sowie zu den Retouren,
gaben bei Enamora 2013 den Ausschlag,
sich von Dienstleister Docdata zu trennen
und bei Berlin ein Lager aufzubauen:
150.000 Artikel von mehr als 100 Marken
finden sich jetzt dort. „Wir erreichen
Kunden über Markenvielfalt“, sagt Renz.
„Wäsche ist ein kapitalintensives Geschäft.“
Das Expertenteam für die Shop-Optimierung
Wie lässt sich die Conversion Rate
pushen, wie der Deckungsbeitrag von
Kampagnen steigern? Das und mehr
erfahren Sie in der Serie von INTERNET
WORLD Business zur Optimierung: In
den kommenden Monaten werten
E-Commerce-Experten mit dem Analyse-Tool von Minubo Kennzahlen von
des Online-Wäscheversenders Enamora aus und entwickeln anhand dieser
Daten effiziente Strategien zur nachhaltigen Effizienzsteigerung.
Mirko Caspar
ist Geschäftsführer von Mister
Spex sowie
Gründer der
Beratung Caspar Feld Marketing-Performance. Der promovierte Betriebswirt weiß, wie
sich Shops als Marke etablieren und sie ihren Namen wirkungsvoll online verbreiten.
Sebastian Feld
komplettiert das
Beraterduo von
Caspar Feld
Marketing-Performance und beschäftigt sich
mit Kundenbindung. Der promovierte Betriebswirt kennt
Strategien, mit denen Shops
die Loyalität und Zufriedenheit
von Kunden steigern.
Alexander Graf
bloggt unter
Kassenzone.de
zu Handelsthemen und führt
die Geschäfte der Beratung
eTribes. Für mehr Wachstum
hinterfragt und verbessert der
ehemalige Otto-Manager die
Strategien und Prozesse von
Firmen, die online aktiv sind.
Urs Thielecke
leitet den Bereich Business
Intelligence bei
Nextel, wo Analysestrategien und -Tools für
Online-Shops entstehen. Thielecke hat sich der Customer
Journey verschrieben und optimiert anhand von User-Daten
das Marketing von Händlern.
xx. Monat 2014
x/14
INTERNET WORLD Business
17
E-PAYMENT
RISIKOMANAGEMENT
DEBITORENMANAGEMENT
Enamora bietet
Wäsche und
Bademoden von
105 Marken und
spricht mit diesem Sortiment
Frauen ab 35
Jahren an. Die
Bilder für den
Shop entstehen
im eigenen Studio (ganz links)
Von einem Modell müssen bis zu 60 Größen und oft mehrere Farbvarianten vorrätig sein. Das erfordert Mittel zur Finanzierung – ein Grund, warum Enamora eine
wechselhafte Geschichte hinter sich hat.
Der Shop entstand 2008 beim Inkubator
der Samwer-Brüder Rocket Internet. Als
Investor war Holtzbrinck Ventures mit
dabei. Beide schickten im gleichen Jahr
noch Zalando und die Boutique 7Trends
ins Rennen. Mit Letzterer fusionierte Enamora 2010 auf Wunsch der Investoren. Sie
hatten bemerkt, wie kapitalintensiv der
Aufbau eines Mode- und Schuhhandels im
Internet ist, und wollten ihre Mittel konzentrieren: Wenig später verkauften sie
7Trends-Enamora an Reinhold Zimmermann, Eigner von Zimbo-Wurst und
Internet-Investor, sowie den einstigen
Esprit-Manager Heinz Krogner. Beide halten heute 90 Prozent an 7Trends-Enamora.
Nach den Investoren gingen die Gründer,
2012 musste der neue Chef ausgewechselt
und etwa der Hälfte der Enamora-Mannschaft gekündigt werden.
Dann kam Renz. Wie die Lagerung holte
er auch die Shop-Gestaltung ins Unternehmen: „Wir wachsen lieber aus eigener
Erfahrung“, so Renz. „Händler wissen
selbst am besten, wie ihre Kunden ticken.“
Die Frauen, die bei Enamora kaufen, legen,
wie das Team aus Daten und Mails erfuhr,
weniger Wert auf Reizwäsche als auf Problemlösungen. Sie suchen Wäsche auch in
großen Größen, öfter auch Ersatz für einen
Fachhändler, der vor Ort aufgegeben hat.
Analysieren und bewerten
Minubo ist ein Analyse-Tool, mit dem
Online-Shops aus allen Bereichen Daten
sammeln und grafisch aufbereiten können. Das Tool wurde bei Enamora installiert und soll zeigen, wo Verbesserungsbedarf besteht, aber auch, in welchen
Disziplinen der Shop besser wird.
So änderte Enamora 2013 die Bildsprache:
Statt per Ganzkörperansicht wird die Wäsche nun unspektakulär am Torso gezeigt,
nur bei Themen-Specials werden Ausnahmen gemacht: „Das ist effizienter“, sagt
Renz, „selbst wenn wir so biederer im Auftritt sind.“ Angenehmer Nebeneffekt: Die
Conversion Rate stieg – vielleicht weil weniger Männer auf Enamora-Seiten surfen.
Eigenes Größensystem
mindert Retourenquote
Zusammen mit einem Forschungsinstitut
nahm sich das Unternehmen die Größenangaben der Hersteller vor: Schlechter Sitz
und falsche Größen sind die häufigsten Retourengründe. Gemeinsam entwickelten sie
genauere Größenangaben sowie einen Algorithmus, der die Herstellerangaben
vereinheitlicht. „Wir nehmen jedes
Produkt in die Hand, vermessen
es und können so Kundinnen das besser
sitzende Modell empfehlen“, erklärt Renz.
„Neben den Differenzen zwischen Herstellerangaben beeinflussen auch Stoffe
und Schnitte die Größen.“ Die Retourenquote sank von 40 auf 25 Prozent.
Das Enamora-Größensystem bildet die
Basis für das Tool „Meine Größe“ zur Kundenbindung. Die Kundin meldet sich mit
ihren Maßen an und erfährt, welches Modell sie in welcher Größe bestellen sollte.
Im April 2014 eingeführt haben sich bereits
rund 5.000 Kundinnen registriert. Der
Einstieg wurde mit einem Warengutschein
von 15 Euro versüßt: „Ich war dennoch
überrascht, wie viele Kundinnen das Angebot annehmen“, sagt Renz. „Mit den Daten können wir das Angebot noch besser
anpassen und verbessern.“ Und es gibt
noch viel zu tun. INTERNET WORLD
Business begleitet die Optimierungsaktion
◼
in den kommenden Ausgaben.
Susanne Vieser
internetworld.de/vs
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HOCH HINAUS WOLLEN
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aus einer Hand.
„Wir arbeiten
mit keinen Agenturen zusammen
und wachsen lieber aus eigener
Erfahrung und
Kompetenz“
Enrico Renz,
Geschäftsführer
7Trends-Enamora,
Berlin
www.enamora.de
Mehr Bezahlarten = mehr Umsatz: Bieten Sie Ihren Kunden
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E-COMMERCE
18
INTERNET WORLD Business
26. Mai 2014
11/14
„E-Commerce in China
ist sehr sozial“
Alibabas Ex-Vice-President Porter Erisman über den
chinesischen Markt sowie die Strategie und den Börsengang des asiatischen E-Commerce-Giganten
s sind ausschließlich Superlative, die
über den chinesischen Online-Händler Alibaba derzeit in der Presse zu finden
sind: Mit 300 Millionen Nutzern hält das
Online-Imperium von Gründer Jack Ma
nicht nur 80 Prozent des chinesischen
Online-Handels in seiner Hand, sondern
ist auch größer als Amazon und eBay
zusammen. Der bevorstehende Börsengang könnte mit bis zu 20 Milliarden
US-Dollar das höchste Emissionsvolumen
haben, das die Welt je gesehen hat. Und
auch die Gewinne des Unternehmens sollen längst höher sein als die des US-Konkurrenten Amazon.
Es steht außer Zweifel, dass Gründer
Jack Ma mit Alibaba und seinem OnlineMarktplatz Taobao etwas Großes geschaffen und den Grundstein dafür gelegt hat,
damit E-Commerce in China überhaupt
funktioniert. Einen wesentlichen Beitrag
dazu leistete auch der langjährige AlibabaVice-President Porter Erisman, der sich
im Jahr 2000, kurz nach dem Launch von
Alibaba, dem chinesischen Start-up
anschloss und dort bis 2008 blieb. Seine
Erfahrungen hat er in der Film-Dokumentation „Crocodile in the Yangtze“ zusammengefasst. Mit INTERNET WORLD
Business sprach Erisman über seine Sicht
auf den chinesischen und auf den
globalen E-Commerce.
E
In den letzten Monaten liest man
häufig Schlagworte wie „Der große
Drache holt Luft“. Wie lässt sich in
Europa der chinesische E-Commerce kräftemäßig und strategisch
einordnen?
Porter Erisman: Chinesische
Unternehmen auf „Copycat“ und
„verlängerte Werkbank der westlichen Welt“ zu reduzieren, greift
zu kurz. Alibaba, Hauptakteur des
chinesischen E-Commerce und
ab Herbst an der New Yorker Börse
gelistet, könnte in den nächsten
Jahren zum größten weltweiten
Player in diesem Segment aufsteigen. Allein am Single-Tag im
November, einer chinesischen
Antwort auf den Valentinstag,
verbuchte das Unternehmen
Online-Sales in Höhe von 5,75
Milliarden US-Dollar.
Insiderblick: Über seine
Erfahrungen bei Alibaba.com
drehte Erisman einen Film
Welche Marktgegebenheiten haben das
Wachstum von Alibaba begünstigt?
Erisman: In China hatten die Menschen
keine Kreditkarten und das Bankensystem
war ineffizient. Eine funktionierende
Logistik existierte nicht. Und Käufer und
Verkäufer trauten sich nicht über den Weg,
weil sie sich nicht kannten. Alibaba hat es
geschafft, diese Kluft zu überbrücken und
Antworten auf marode oder fehlende
Strukturen zu geben.
Nennen Sie ein Beispiel?
Erisman: Mit dem Bezahlsystem Alipay
von Alibaba können chinesische Bürger
inzwischen sogar Gasrechnungen und die
Miete bezahlen. Im Restaurant lässt sich
die Rechnung gerecht unter allen Teilnehmern aufsplitten. Und wenn Sie ein chinesisches Taxi nutzen, dann bezahlen Sie
entweder mit der Währung des Wettbewerbers Tencent oder mit Alipay. Insofern
ist China ein faszinierendes Experimentierlabor für zukunftsweisende Geschäftsmodelle im E-Commerce. Hier erfolgen
die Entwicklungen mit revolutionärer
Geschwindigkeit.
Alibabas B-to-C-Plattform Taobao hat
eBay in China seit 2005 in die Schranken
gewiesen. Was macht Tao„In China sind Unternehmer
bao, was machen die die unternehmerischer als im Silicon Valley“
chinesischen Online-Händler
hier besser?
Porter Erisman
Erisman: In China sind half als Vice President beim Aufstieg von Alibaba
Unternehmer unternehmewww.alibaba.com
rischer als im Silicon Valley.
Sie sind schneller und flexibler, und sie arbeiten hart. E-Commerce in mit dem Online-Händler Tmall und dem
China ist beispielsweise sehr sozial. Kun- just akquirierten Stationärhändler Intime
den wollen mit ihren Verkäufern für Kunden ein Multichannel-Erlebnis.
interagieren. Darum hat Taobao
vor zehn Jahren eine Chat-Funk- Ist die Angst des Westens vor dem Drachen
tion integriert, die beide Parteien also begründet?
enger zusammenbringt, damit Erisman: Wenn Alibaba morgen seine
diese vor dem Verkauf Fragen dis- Pforten schlösse, hätte das auch Auswirkutieren oder Produktfotos aus- kungen auf die Exporte der westlichen
tauschen können. Das steigert Wirtschaft – weil bei Alibaba auch iPhoauch die Chance auf Cross- und nes und Adidas-Turnschuhe über die virUpselling.
tuelle Ladentheke gehen. Ost und West
sollten also voneinander lernen und wirtAlibaba wird zugeschrieben, in sei- schaftlich miteinander wachsen.
nem E-Commerce-Angebot alle
Winkel des menschlichen Alltags Was hat Sie bei Alibaba am meisten beeinabzubilden. Was ist dran am Vor- druckt, und welche China-Tipps geben Sie
handensein dieses Ökosystems?
hiesigen Unternehmen?
Erisman: Neben der gleichnami- Erisman: Bei Alibaba habe ich gelernt,
gen B-to-B-Plattform, die mittler- den Einflüsterungen der Investoren zu
weile wichtig ist für Im- und widerstehen und guten Produkten und
Exporteure, gibt es die B-to-C- Services den Vorzug zu geben. Außerdem
Variante Taobao und das über- bewundere ich die Experimentierkultur –
greifende Zahlungssystem Alipay. Testen, Lernen, Überarbeiten. Das können
Ferner ist Alibaba in Logistik, übrigens auch deutsche Unternehmen in
Kartendienste, Messaging und China machen, indem sie beispielsweise
vieles mehr eingestiegen, was das Spezialitäten wie Sauerkraut, Wurst oder
Unternehmen zum schlagkräfti- Bier via Alibaba in China zu überschaubagen Infrastrukturanbieter insbe- ren Kosten anbieten. Schließlich lieben die
sondere für zahlreiche kleine und Chinesen alles, was mit „Oktoberfest“ und
◼
mittelständische Händler macht. Co. zu tun hat.
Interview: Kristina Schreiber
Last but not least schafft Alibaba
RECHT
26. Mai 2014
11/14
INTERNET WORLD Business
19
§
Sabine Heukrodt-Bauer LL.M.
Foto: Fotolia / ra2 Studio
Fachanwältin für IT-Recht und
gewerblichen Rechtsschutz
Neuer Grabbing-Schutz
Hunderte neue Domain-Endungen sind eine Herausforderung für Markenschützer.
Streitfälle können aber in einem Dispute-Verfahren schnell beigelegt werden
ie neuen Top-Level-Domains (nTLDs)
bedeuten für die Internet-Wirtschaft die Wiederkehr des Domaingrabbings, also des absichtlichen Registrierens fremder Kennzeichen. Bei Streitfällen um generische, teilweise auch um
Länder-TLDs konnte man bisher nach
dem „Uniform Dispute Resolution
Policy“(UDRP)-Verfahren die Übertragung einer Domain beanspruchen. Für
die neuen nTLDs wurde das vollkommen elektronische Uniform Rapid Suspension System (URS) eingeführt. Das
D
Das müssen Sie beachten:
∙ Missbräuchlich registrierte
nTLDs lassen sich bis zu 24
Monate sperren.
∙ Der Antragsteller muss
beweisen, dass seine Marke
absichtlich verletzt wurde.
URS-Verfahren bietet als Ergänzung zu
UDRP die Möglichkeit, Domains und
damit auch deren Inhalte sperren zu lassen. Die Dauer einer Suspendierung
hängt vom Registrierungszeitraum ab
und kann maximal 24 Monate betragen.
In dieser Zeit können Domaingrabber
Domains weder übertragen noch durch
Inhalte kommerzialisieren. Außerdem
muss der Kennzeicheninhaber nicht
mehr die fragliche Domain übernehmen
und bezahlen – insbesondere für international tätige Unternehmen ist es nicht
sinnvoll, Tippfehler-Domains sämtlicher nTLDs zu registrieren.
Das URS-Verfahren ist schnell und
effizient. Beim ersten vom Autor geführten Verfahren vergingen von der
Antragstellung bis zur Sperrung der
Domain gerade einmal 16 Tage.
Voraussetzung für ein erfolgreiches
Vorgehen ist der Nachweis eines Kennzeichens, einer Verwechslungsgefahr
und – vor allem – einer Registrierung
„International agierende
Firmen müssen nicht
alle Tippfehler-Domains
registrieren“
Dr. Hajo Rauschhofer, Rechtsanwalt
und Fachanwalt für IT-Recht
www.rechtsanwalt.de
„in bad faith“, also in missbräuchlicher,
◼
böswilliger Absicht.
www.res-media.net
BGH: Typenbezeichnung
darf nicht fehlen
Die Angabe der Typenbezeichnung ist
bei Elektrohaushaltsgeräten eine
wesentliche Information, deren Fehlen wettbewerbswidrig ist (Bundesgerichtshof, Urteil vom 19.02.2014,
Az: I ZR 17/13).
Ein Elektrohändler hatte in einer Werbeanzeige zwar die Preise und die
Energieeffizienzklassen der angebotenen Geräte, nicht aber deren Typenbezeichnung aufgeführt. Der
Bundesgerichtshof entschied, dass
die Typenbezeichnung zu den wesentlichen Informationen gehört, die die
Kaufentscheidung beeinflusst und
dem Verbraucher den Vergleich der
Angebote ermöglicht. Er solle in die
Lage versetzt werden, Testergebnisse
nachzulesen und sich umfassend zu
informieren. Dafür müsse ein Produkt
jedoch zweifelsfrei identifizierbar
sein. Das Fehlen dieser Information
stelle eine Irreführung durch Unterlassen nach § 5 a des Gesetzes gegen
den unlauteren Wettbewerb dar.
In Werbeanzeigen müssen alle für
den Angebotsvergleich wesentlichen
Produktangaben aufgeführt werden.
Für Artikelbeschreibungen in einem
Online-Shop folgt das auch aus der
Pflicht des Unternehmers beim Fernabsatzkauf, über die wesentlichen
Merkmale einer Ware zu informieren.
Dr. Hajo Rauschhofer
GOOGLE AUTOCOMPLETE
WIDERRUFSRECHT
Keine Kombination
mit Scientology
Cognac entkorkt – dennoch
Recht auf Rückgabe
Die Autocomplete-Funktion von Google
schlägt beim Eingeben eines Suchworts verschiedene Suchphrasen vor.
Im Fall eines Händlers für Nahrungsergänzungsmittel bot die Suchmaschine
den Suchenden den Firmennamen in
Kombination mit den Begriffen „Scientology“ und „Betrug“ an“. Dies, so die
Argumentation, geschehe automatisch.
Basis dafür seien reale Suchanfragen.
Das OLK Köln verurteilte Google dennoch dazu, diese Verknüpfung zu
(fk)
unterbinden (Az.: 15-U-19911).
695 Euro hatte der Edel-Cognac im eBayShop gekostet, aber nach wenigen Tagen
schickte der Käufer die Flasche zurück –
nachdem er sie entkorkt hatte. Getrunken
hatte der Kunde nichts, dennoch wollte der
Händler ihm sein Geld nicht zurückgeben,
schließlich sei Cognac ein leicht verderbliches Lebensmittel und verliere nach dem
Öffnen an Alkohol. Beim Landgericht Potsdam unterlag er mit dieser Argumentation: Der Cognac sei 1919 abgefüllt worden, von „leicht verderblich“ könne keine
(fk)
Rede sein (Az.: 13 S 33/10).
recht gemäß EU-Richtlinie
in Kraft. Online-Händler
müssen bis dahin ihre
Prozesse den neuen Richtlinien angepasst haben.
Foto: Fotolia / Boule1301
tritt das neue Verbraucher-
Return to Sender: Offener Cognac
ONLINE-MARKETING
INTERNET WORLD Business
26. Mai 2014
11/14
Foto: Fotolia / Pico
20
Zur Kasse, bitte!
Facebooks Entwicklung hin zum Paid-Kanal stößt vielen Werbungtreibenden übel auf.
Glossar
Bezahlte Reichweite
Anzahl der User, die einen Seitenbeitrag / Post über eine Werbeanzeige in den News gesehen haben.
Organische Reichweite
Anzahl der Personen, die einen
Beitrag (alles außer Werbeanzeigen) in ihren News oder auf der
Unternehmensseite gesehen
haben. Dazu zählt auch die virale
Reichweite: also die Nutzer, die
durch Freunde auf den Post aufmerksam wurden, weil diese den
Seitenbeitrag geliked, kommentiert oder geteilt haben.
Beitragsreichweite
Anzahl der Nutzer, die den Beitrag
(bezahlt und organisch) in den
ersten 28 Tagen nach Erstellen in
den News gesehen haben.
Gesamtreichweite
Anzahl der Personen, die eine Aktivität gesehen haben. Dazu zählen
eigene Posts, Beiträge anderer
Nutzer, Werbeanzeigen, aber auch
Erwähnungen und Seitenbesuche.
Interaktion
Nutzer liken, teilen, klicken oder
kommentieren einen Beitrag.
Wollen Unternehmen ihre organische Reichweite halten, ist ein Strategiewechsel nötig
m 1. April 2014 ging die Beziehung bende mit wenig Social-Media-Budget ist Streng genommen aber gab es diese Reichzwischen Eat24 und Facebook in die die Umstellung schwer zu verdauen. Bis- weite nie umsonst. „Sie wurde durch gutes
Brüche. Warum der Essenslieferdienst die lang konnten Marken auf ihren Seiten nach Social Media Marketing erarbeitet, wofür
Präsenz auf dem Social Network beendete, Belieben Inhalte verbreiten, die dann meistens Agenturen oder Mitarbeiter beerklärt er in einem offenen Brief: „Du bist automatisch im Newsfeed der Fans auf- zahlt wurden“, betont Marc Höft, Comnicht mehr die smarte Plattform, in die wir tauchten. Die neue Strategie erinnert an mercial Director bei Marin Software, Anuns einst verliebt haben. Du hast dich ver- das Google-Prinzip: Um weiter im News- bieter von Management-Plattformen für
ändert.“ Und das hat sich Facebook tatsäch- feed der Fans zu erscheinen und nennens- Online-Marketing. Dennoch: Im Verlich. Aus dem coolen Netzwerk von einst werte organische Reichweite zu bekom- gleich zu klassischen Werbekanälen erist ein börsennotiertes Unternehmen mit men, müssen Posts für die Nutzer relevant möglichte Facebook Marketing für lau.
wirtschaftlichen Interessen geworden.
sein. Dazu müssen die Marken hohe InterAndré Gebel, Vorstand Beratung und
Das wurde spätestens im Herbst 2013 aktionsraten erzielen – oder tiefer in den Strategie bei der Agentur Coma, kann den
mit der Änderung des Facebook-Algorith- Geldbeutel greifen: Werbung in Form von Frust der Werbungtreibenden daher nachmus deutlich. Er errechnet, an welcher Po- bezahlten „gesponserten“ Posts werden im vollziehen. Unternehmen müssen seiner
sition ein Beitrag im Newsfeed eines Users Ranking höher gewertet und häufiger in Meinung nach aber verstehen, dass Faceerscheint. Die wichtigsten Faktoren dafür – den News angezeigt. Aus Sicht Werbung- book für sie mittlerweile kein Social NetRelevanz, Interaktion und Aktualität – treibender so gar nicht sozial.
work mehr ist, sondern ein vollwertiger
bleiben zwar auch im neuen
Ranking gültig, werden nun
aber mit über 100.000 individuellen Kriterien kombiniert.
Damit gewichtet Facebook
Inhalte seit ein paar Monaten
anders; die Wahrscheinlichkeit, dass organische Posts
von abonnierten Seiten im
Facebook-Nirwana untergehen, ist somit höher als zuvor.
Die Änderungen sind laut
Zuckerberg Reaktionen auf
die steigende Content-Dichte:
Ungefiltert würden die weltweit über 1,1 Milliarden User
von bis zu 1.500 Posts am Tag
überschwemmt werden. Qualität statt Quantität nun also.
Drogeriemarkt DM setzt sowohl organische als auch bezahlte „gesponserte“ Posts ein; bei
Vor allem für kleine und
Ersteren sollen Bilder und persönliche Ansprachen für Relevanz im Newsfeed sorgen
mittelständische Werbungtrei-
A
26. Mai 2014
11/14
21
INTERNET
WORLD Business
„Facebook kommt in die qualitative Bringschuld“
Was bezweckt Facebook mit der Änderung des Algorithmus?
André Schmidt: Die Fülle an Informationen, die ein Nutzer im Newsstream täglich sieht, ist exorbitant höher, als es
noch vor drei bis vier Jahren der Fall war.
Facebook kommt hier in die qualitative
Bringschuld. Es nützt dem Unternehmen
nichts, kurzfristig mit bezahlter Reichweite Geld zu verdienen. Das sagt noch
lange nichts über die Qualität des Contents aus, es könnte sogar dazu führen,
dass User das Netzwerk verlassen. Daher ist Facebook natürlich daran interessiert, möglichst hochwertigen, zielgruppenspezifischen Content den Usern auszuliefern. Insofern ist die Algorithmusumstellung nur konsequent.
Wie sollten Unternehmen reagieren?
Schmidt: Verzeichnen Unternehmen
organische Reichweitenverluste seit der
Umstellung, sollten sie erst einmal die
Gründe dafür analysieren, ehe sie komplett aus dem Kanal aussteigen. Viele
schieben die Schuld auf Facebook, wenn
Nutzer weniger mit den Botschaften
interagieren. Grundsätzlich gilt: Reichweite lässt sich mit einer guten ContentStrategie halten. Dazu gehören relevante,
einzigartige und persönliche Inhalte.
Auch die Überlegung, wie viele Posts am
Tag in welcher Form sinnvoll für die
Marke sind, gehört dazu. Für viele Unternehmen war die Algorithmusänderung
tatsächlich sogar von Vorteil. Sie überdenken ihre Inhalte, überlegen, welche
Inhalte sie da überhaupt posten, und
Werbekanal mit Zielgruppenaussteuerung. Und das kostet eben. „Man erwartet
auch von keinem TV-Sender oder PrintMagazin, dass es kostenlos Spots und Anzeigen aussteuert“, so Gebel. Wie wichtig
Werbung für Facebook ist, zeigt die aktuelle Bilanz: Im ersten Quartal 2014 lag der
Umsatz bei 2,5 Milliarden US-Dollar, der
Löwenanteil davon, 2,3 Milliarden USDollar, stammt aus dem Anzeigenverkauf.
Seitenbetreiber haben nun zwei Möglichkeiten, auf das neue Facebook zu
gehen sorgfältiger und bewusster mit
ihren Posts um. Sie fokussieren sich
stärker auf das Thema Text und Qualität
und weniger auf die Masse.
Wie viele Posts am Tag sind sinnvoll?
Schmidt: Das lässt sich pauschal nicht
beantworten, das hängt immer von der
Zielgruppe und deren Erwartungen
ab. Jüngere, Internet-affine Zielgruppen haben sicherlich andere
Erwartungshaltungen, als es beispielsweise im Recruiting-Bereich
der Fall ist.
Was sind Ihre Kundenerfahrungen?
Schmidt: Mit unseren Kunden gab es
noch keine Krisentelefonate wegen zu
großer Reichweitenverluste – auch nicht
mit denen, die keine extra FacebookWerbung schalten. Unsere Kunden berichten von einer konstanten Entwicklung beziehungsweise sogar zum Teil von
einer Erhöhung. Das liegt daran, dass
viele ihre Content-Strategie überarbeitet
und optimiert haben. Daneben beobachten wir, dass unsere Kunden mit dem
Medium inzwischen auch vertrauter geworden sind. Sie betrachten Social Media
nicht als Insellösung, sondern als eine
Strategie, die sich zusammen mit anderen Kanälen an übergeordneten Unternehmenszielen orientiert.
Studien zufolge gab es bei einigen Unternehmen Reichweiteneinbrüche von
bis zu 90 Prozent. Wie realistisch ist das
für Sie?
reagieren, „die einfachste ist, sich schmollend vom Kanal zurückzuziehen, die bessere, sich der neuen Realität anzupassen“,
meint Höft. Auch für Marken, die ihre
Fans nicht oder nicht ausschließlich über
Werbung erreichen wollen, kann sich die
Plattform nach wie vor lohnen.
Jörg Manthey, Managing Director bei
Havas Media, rät: „Für Unternehmen ist es
wichtig, die Anforderungen an die Qualität des Contents sowie die Treffsicherheit
der Botschaften zu optimieren.“ Seitenbetreiber müssen wissen, welche
Inhalte für die Zielgruppe
relevant sind und wann User
Facebooks Umsätze mit Werbung
am intensivsten mit der Fan2,344
Rest der Welt
Europa
page kommunizieren. Um die
2,265
Asien
USA und Kanada
300
Interaktionsrate zu erhöhen,
262
Angaben
empfehlen sich Posts mit Bil318
1,798
333
in Millionen
dern, Videos oder MitmachUS-Dollar
1,599
229
658
aktionen wie Rätsel. Ziel sollte
631
202
255
es sein, sich intensiver mit den
1,245
225
482
Nutzerbedürfnissen auseinan150
451
176
derzusetzen: „Nur dann sind
1,068
1,039
367
zusätzliche Investitionen auch
832
721
gut getätigt und werden Erfolg
552
haben“, so Manthey.
Das ist derzeit aber leichter
gesagt als getan, zumindest
Q2/13
Q3/13
Q4/13
Q1/14
Q1/13
einer Studie der Agentur Ogilvy
Im 1. Quartal 2014 betrug der Werbeumsatz
zufolge. Die Untersuchung
von Facebook insgesamt 2,3 Milliarden Dollar
basiert auf über 100 Facebook
INTERNET WORLD Business 11/14
Quelle: Facebook
Fanpages weltweit mit insge-
21
André Schmidt
ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Somengo
GmbH.
Die Jenaer Agentur ist Mitglied
im Unternehmensnetzwerk
Socialmarketingagentur.com
Social Media
Monitoring
Definition und Funktion
Schmidt: Bei solch absoluten Zahlen
muss man vorsichtig sein, denn das
hängt auch davon ab, welche Zielgruppe
die Unternehmen anvisierten. Zielt ein
Unternehmen bei der Like-Generierung
beispielsweise stark auf die Masse ab,
werden die Einbrüche natürlich größer
sein als bei einer Marke, die eine sehr
zielgruppenorientierte Like-Generierung
anvisiert hat. Da muss man ein wenig die
Spreu vom Weizen trennen.
samt über 48 Millionen Fans. Sahen demnach im Oktober 2013 noch durchschnittlich zwölf Prozent aller Fans einer Unternehmensseite gepostete Inhalte, waren es
im Februar 2014 nur noch 6,2 Prozent.
Solche schlechten Erfahrungen hat auch
Spreadshirt gemacht. „Tatsächlich ist die
Reichweite unserer Posts aufgrund der
harten Einschnitte von Facebook innerhalb der letzten zwölf Monate signifikant
zurückgegangen“, gibt Hugo Smoter, Global Head of Marketing, zu. Der OnlineShop reagiert mit einer strategischen Neuausrichtung: „Im Kern geht es um eine Abkehr vom konsequenten ‚Push Marketing‘.
Vielmehr wollen wir mehr und mehr die
User anregen, Inhalte und Produkte selbst
zu teilen“, so Smoter. Facebook sei nun
weniger unter Umsatzgesichtspunkten relevant, sondern eine Art Resonanzboden für
die gesamten Marketingmaßnahmen.
So ähnlich sieht das auch DM. Für den
Drogeriemarkt ist Facebook weiterhin ein
zentraler Kanal für den Kundendialog.
„Wir überlegen nicht, wo wir möglichst
gratis eine hohe Reichweite erhalten, sondern nutzen die Kanäle, in denen sich unsere Kunden gerne mit uns verbinden und
mit der Marke DM interagieren möchten“,
meint Mario Bertsch, Bereichsverantwortlicher digitale Medien bei DM.
Auch den Taschentuchhersteller Tempo
schreckt das neue Facebook nicht ab.
Social Media Monitoring richtet sich an
Unternehmen, die wissen wollen, was
ihre Kunden über sie online diskutieren.
Dazu beobachten Monitoring-Anbieter
wie Ubermetrics die öffentliche Kommunikation auf Social-Media-Kanälen:
„Die Analyse dient dazu, relevante
Äußerungen zu identifizieren, um im
Rahmen der eigenen Strategie darauf
zu reagieren oder davon zu lernen“,
erklärt Ubermetrics-Chef Patrick
Bunk.
Unternehmen erstellen dabei eine
Liste von Schlagworten mit Produktbezeichnungen oder Markennamen,
nach denen das Internet durchsucht
wird. Erkennt das Tool ein Schlagwort
innerhalb eines Textes, wird das Unternehmen darauf hingewiesen und kann
entsprechend reagieren.
Mithilfe der gewonnenen Erkenntnisse
können dann Strategien für das Social
Media Marketing abgeleitet werden:
Was sind für die Verbraucher wichtige
Themen? Was wird als Stärke oder
Schwäche gewertet und wie sind
Wettbewerber positioniert?
Zusammen mit der Agentur Coma entschied man sich im Februar 2014, eine
eigene Präsenz zu starten. Aktuell hat die
Seite über 15.000 Fans; um die Anzahl zu
vergrößern, setzt Coma auf einen Mix aus
Content und Ads. Im Moment werden
etwa drei Posts pro Woche ausgesteuert.
„Wenige gute Posts sind besser als tägliche
Allerweltsbeiträge“, begründet André
Gebel von Coma die Strategie.
Auf die Frage, ob es sich noch lohnt, Zeit
und Geld in Facebook zu stecken, hat
Philipp Roth, Gründer der Plattform Allfacebook.de, eine klare Antwort: „Wer auf
Facebook nur aktiv war, weil es etwas umsonst gab, hat schon immer etwas falsch
gemacht. Natürlich lohnt sich der Aufwand, sofern man ihn gezielt und mit realistischen Zielen einsetzt.“ Höft empfiehlt
Unternehmen, die sich bisher auf OwnedMedia spezialisiert hatten, sich mit bezahlten Werbemöglichkeiten auf Facebook
vertraut zu machen. Gebucht werden
kann beispielsweise über die RTB-Plattform Ad Exchange oder das mobile Anzeigennetzwerk Audience Network. Für
Eat24 keine Option. Das Unternehmen
hat sich längst neu verliebt. In Twitter. ◼
Susanne Gillner
internetworld.de/sg
ONLINE-MARKETING
22
INTERNET WORLD Business
26. Mai 2014
11/14
„Wir sind zu 100 Prozent digital“
Versicherungen stehen mit dem Internet schon längst nicht mehr auf Kriegsfuß. Auch bei der Allianz hat sich Online
zu einem der wichtigsten Kanäle in der Unternehmenskommunikation entwickelt. Unverzichtbar dabei: Social Media
ten aber im Bedarfsfall eine persönliche
Betreuung. Alles in allem sind wir also
digital auf einem guten Weg.
gal ob Markenbildung, Abverkauf oder
Kundenservice: Die Allianz Deutschland setzt bei ihrer Kommunikation gezielt
auf die digitalen Kanäle. Vor allem in
Sachen Social Media ist der Versicherer
inzwischen besser aufgestellt als manch
großer Markenartikler oder Online-Shop.
Die starke Präsenz ist seit 2010 Teil einer
Unternehmensstrategie, die weniger das
Produkt als den Menschen und
Kunden in den Mittelpunkt stellt –
und das vor allem mithilfe der
digitalen Kanäle. Ob die Allianz
damit erfolgreich ist, warum
Google+ für den Versicherer
keine große Rolle spielt und
wie hoch die EngagementRaten auf Facebook sind,
erklärt René Golze, Head of
Digital Innovation bei der
Allianz Deutschland AG.
E
Wie digital ist die Allianz?
René Golze: Wir sind inzwischen auf allen
Online-Kanälen vertreten, auf denen
unsere Kunden mit uns Kontakt möchten.
So gesehen sind wir zu 100 Prozent digital. Entscheidend sind für uns die Erwartungen unserer Kunden und wie wir die
digitale und analoge Welt verkaufswirksam verknüpfen können. Die unterschiedlichen Kundenvorlieben zeigen sich beispielsweise im Bereich Autoversicherung.
50 Prozent informieren sich hier über Vertreter, Makler und andere Offline-Kanäle
und unterzeichnen dort auch ihre Verträge.
Zehn Prozent recherchieren online und
schließen auch
„1 ist mir
wichtig“
Ist vor allem die jüngere Zielgruppe online?
Golze: Nein, bei uns sind alle Altersgrup-
pen auch digital unterwegs, egal ob 20-jähriger Student oder 68-jährige Rentnerin.
Wir sehen allerdings bei den Jüngeren, dass dort Mobile eine große
Rolle spielt.
Wie wichtig ist Mobile demnach für Sie?
Golze: Der Kanal
wird für uns immer
wichtiger. Uns geht
es dabei aber um
mehr als nur um
den reinen Download von Apps. Alle
unsere Webseiten sind
responsiv oder haben
einen eigenständigen mobilen
Auftritt. Wir beobachten allerdings auch,
dass unsere Kunden immer mehr über das
mobile Internet auf unsere Angebote zugreifen. Apps werden vergleichsweise
kaum genutzt, was für eine Versicherung
aber auch nicht ungewöhnlich ist. Vor
allem, wenn man bedenkt, welche Apps
User überhaupt in ihrem Alltag nutzen.
Die
Allianz im
Web
„Die sozialen Kanäle sind für
uns aus zwei Gründen wichtig:
Reichweite und Interaktion“
René Golze ist seit 2010
Head of Digital Innovation bei der
Allianz Deutschland AG
www.allianz.de
im Web das Geschäft ab. Etwa 40 Prozent
nutzen einen Mix aus Online und Offline,
das heißt, nach der Internet-Recherche
suchen sie zusätzlich Beratung beim Fachmann und schließen beim Vertreter ab.
Oder sie schließen zwar Online ab, möch-
Als Allianz Deutschland sind Sie auf Youtube, Facebook, Google+ und Twitter aktiv.
Was ist die Strategie dahinter?
Golze: Die sozialen Kanäle sind für uns
aus zwei Gründen wichtig. Der eine ist die
Reichweite: In Deutschland gibt es ungefähr 3,25 Millionen Versicherungsentscheider. Für uns ist es profitabel, wenn
wir mindestens fünf Prozent dieser Zielgruppe über einen Kanal erreichen. Es gibt
natürlich auch den Fall, dass wir eine sehr
dezidierte Zielgruppe, wie zum Beispiel
Golfer oder Pferdebesitzer, ansprechen
möchten. In beiden Fällen ist das über
Social Media möglich.
Der zweite Grund ist die Interaktion:
Facebook und die anderen Plattformen ermöglichen uns einen Austausch mit den
Kunden auf Augenhöhe. Da unsere Zielgruppe immer digitaler wird, haben wir in
den vergangenen Jahren konsequent unseren Media-Mix geändert. Social Media ist
inzwischen so tief in unserem Konzept
verankert, dass wir mit dem gleichen Budget sehr viel mehr Reichweite und Interaktion bekommen als früher.
Welche Bedeutung hat Google für Sie?
Golze: Wichtig für uns ist natürlich die
Suchfunktion, vor allem in regionaler Hinsicht. Wir laden für unsere rund 9.000
Agenturen in Google Maps jeden Monat
aktuelle Kontaktdaten hoch. So finden
Kunden, die gezielt nach lokalen Anbietern
wie ‚Allianz Buxtehude‘ suchen, gleich passende Ansprechpartner. Dafür müssen die
Daten wie die jeweilige Webseite oder die
Telefonnummer natürlich aktuell sein. Da
Google seine Dienste sehr stark verknüpft,
sind wir auch mit einem Google+ Profil
dabei. Tatsächlich hat der soziale Kanal für
uns im Sinne einer effizienten Nutzeransprache eher weniger Relevanz, da es für
Die digitale Werbewelt der Allianz
Die Finanzkrise und der mit ihr
verbundene Vertrauensverlust
bei vielen Kunden zwang die Banken- und Versicherungsbranche
vor einigen Jahren, ihre Kommunikation neu auszurichten. Auch die Allianz
musste umdenken. „Die Perspektive unserer Kampagnen hat sich um 180 Grad gedreht“, bestätigt Manfred
Boschatzke, Fachbereichsleiter Werbung und Sponsoring. Für den Versicherungsriesen ein großer Schritt:
Das Webspecial zur aktuellen „1 ist mir wichtig“Kampagne; im Mittelpunkt steht Manuel Neuer
Standen bislang eher Abverkäufe und Produktbeschreibungen im Fokus, geht es seit 2010 um die Kunden und
ihre Bedürfnisse. Dafür setzt die Allianz auf authentische
Geschichten, prominente Partner – und digitale Kanäle.
Im Mittelpunkt der aktuellen Werbewelt steht die
Kampagnenserie „1 ist mir wichtig“. Sie wurde 2013
gestartet und ging im Mai dieses Jahres in die Verlängerung. Im ersten Teil wurde das Versicherungskonzept
„Privat Schutz“ crossmedial beworben, jetzt kommt fast
nur Online zum Einsatz. Kampagnengesicht ist Manuel
Auch Cacau ist mit dabei, er eröffnet für die Allianz
eine Sprachschule, passend zur Fußball-WM
Neuer; es gibt ein Webspecial, ein Gewinnspiel und ein
Banner, etwa auf Kicker.de. Auch Youtube, Facebook und
Twitter sind dabei – Letzteres vor allem, um die SecondScreen-Aktivitäten anzukurbeln: Auf den Stadienbanden
wird der Hashtag #ManuelsKoffer eingeblendet, der auf
die gleichnamige Twitter-Seite weiterleitet.
Um die Verbindung zum Thema Versicherung zu schaffen, gibt es in den Clips einen Link zum Privat-SchutzProduktkonfigurator; darüber können User ihren individuellen Versicherungsschutz zusammenstellen.
Neuer wirbt als Privatperson und Allianz-Versicherter, nicht als Torhüter für den „Privat Schutz“
TOP-KAMPAGNE
Die
Facebook
Toolbox
INTERNET WORLD Business
23
Social Media als Vertriebsunterstützung
Dass die Zielgruppe
immer
digitaler wird, bekommen auch die Vertreter und Agenturen der Allianz in ihrem
Verkaufsalltag zu spüren. Um dem Trend
Rechnung zu tragen, führte die Versicherung im Januar 2012 die „Facebook
Toolbox für Vertreter“ deutschlandweit
Die Fanpage der Allianz-Agentur
von Thomas Liburg aus Buxtehude
ein. Die Software soll die örtlichen Allianz-Agenturen bei der Vernetzung via
Social Media und beim Aufbau einer
eigenen Fanpage unterstützen. Das betrifft beispielsweise rechtliche Aspekte
wie die Gestaltung des Impressums
oder auch die Erstellung von Inhalten.
Mit der Toolbox will die Allianz Social
Media gezielt in ihr Vertriebsmodell einbinden. Eine eigene Facebook-Seite soll
für die lokalen Agenturen und ihre Vertreter die Kommunikation mit Kunden
vereinfachen und die Lead-Gewinnung
und den Verkauf ankurbeln.
Laut René Golze sind rund 1.600 Agenturen bereits mit einer eigenen Seite auf
Facebook aktiv. 56 Prozent davon konnten dank ihres Kanals schon Geschäfte
machen. In den letzten drei Monaten
haben 32 Prozent durchschnittlich sieben Verträge abgeschlossen.
uns dort einfach keinen Kundenbedarf in
relevanter Reichweite gibt.
schleunigt und sorgt für wesentlich positiveres Feedback.
Wer pflegt bei Ihnen die sozialen Kanäle?
Golze: Das ist unterschiedlich. Auf Facebook haben wir beispielsweise mit Allianz
Karriere eine eigene Recruiting-Seite. Die
wird von unserem Personalmarketing
gepflegt. Um die zentrale Brand-Seite von
Allianz Deutschland auf Facebook kümmern wir uns aus dem Marketingbereich,
ebenso wie um Google+ und Youtube.
Grundsätzlich sind die Social-MediaKompetenzen im ganzen Unternehmen
verteilt. Also sprich da, wo unsere Mitarbeiter Leute rekrutieren, liegt auch die
Kompetenz in Sachen Social Recruiting.
Sie setzen sowohl im Bereich Social Media
als auch bei Ihrem Corporate Blog „1890“
stark auf Content und Interaktion. Warum?
Golze: Guter Content begeistert Kunden
und stärkt ihre Weiterempfehlungsbereitschaft. Dem zugrunde liegt eine einfache
Rechnung. Begeisterte Kunden sind in
unserem Fall meist auch treue Kunden.
Der Haupttreiber, um aus zufriedenen
oder auch unzufriedenen Kunden begeisterte Kunden zu machen, ist die Kontaktfrequenz und Verbindung mit positiven
Emotionen. Wir wissen zum Beispiel auch,
dass ein Kunde, der in den letzten zwölf
Monaten keinen Kontakt zur Allianz hatte,
diese schlechter bewertet als jemand, der
im gleichen Zeitraum eine Schadensregulierung hatte. Über Social und Digital können wir die Kontaktfrequenz verdoppeln
und verdreifachen. Um das zu schaffen,
braucht es relevanten Content, also Inhalte,
die zur Interaktion führen.
Was sind die Eckpfeiler bei Ihrer digitalen
Kommunikation?
Golze: Wir sprechen unsere Kunden in
drei Phasen an. Die erste ist Awareness
und Consideration. Hier setzen wir Social
Media ein, weil wir so Reichweite und Interaktion effektiver erreichen. Die zweite
Phase zielt auf Lead-Gewinnung und Verkauf. Social Networking gehört schon
immer zum Grundhandwerk unserer Vertreter. Bei ihrer digitalen Vernetzung über
Social Media unterstützen wir sie mit unserer Facebook Toolbox. (s. Infokasten)
Und der dritte Aspekt?
Golze: Das ist der Kundenservice. Hier
steht das Forum „Allianz hilft“ im Mittelpunkt, auf dem unser Team User-Fragen
beantwortet und Mitglieder Erfahrungen
austauschen können. Das Besondere dabei
ist, dass wir Antwortstatus und Reaktionszeiten in Echtzeit anzeigen. Seit wir diese
Plattform haben, haben sich die Dialoge
im Vergleich zu den anfänglichen Posts
auf unserer Facebook-Unternehmensseite
verachtfacht. Am Anfang hatten wir 90
Prozent Beschwerden, jetzt gibt es 70 Prozent positive Anfragen. Das liegt vor allem
an der Transparenz, außerdem treten die
Antwortgeber persönlich mit Bild und
Vornamen auf, statt anonym zu reagieren.
Das hat unsere User emotional quasi ent-
Analysieren Sie Ihre Performance im Social
Web – beispielsweise auf Facebook?
Golze: Wir messen jeden einzelnen Facebook Post in Bezug auf die EngagementRate. Dazu nehmen wir alle Interaktionen,
wie Likes, Kommentare, Shares oder Klick
auf die Links, und beziehen diese auf die
jeweilige Reichweite des Posts. Über unser
interaktives Dashboard erkennen wir Fehler, können optimieren und werden quasi
Woche für Woche schlauer. Schwierig ist
es oft herauszufinden, warum ein Post gut
oder schlecht läuft. Grundsätzlich funktionieren bei uns am besten Mitmach-, Fußball- oder polarisierende Posts, zum Beispiel rund ums Auto. So schaffen wir eine
Engagement-Rate von über zehn Prozent,
normalerweise liegen wir zwischen drei
und fünf Prozent. Auch Service- und Produkt-Posts laufen vergleichsweise gut. Das
zeigt uns dann doch: Schuster bleib bei
deinen Leisten. Es ist o. k. als Versicherer
über deine Produkte zu sprechen.
◼
Interview: Susanne Gillner
Oma Ria fährt mit fast 80 Jahren das
erste Mal Achterbahn; das Abenteuer
wird mit einem Tablet gefilmt
Viele erste Male
Mobilfunkanbieter Vodafone setzt in seiner Kampagne
„Firsts“ auf Emotionen und persönliche Geschichten
iele Marken nutzen bei ihren Imagekampagnen die immer gleichen austauschbaren Bilder. Vodafone hingegen
schafft es, mit seiner „Firsts“-Kampagne,
die eigene Marke und das Produkt mit tollen einzigartigen Botschaften aufzuladen.
Die Idee dahinter ist simpel: Der Mobilfunkanbieter begleitet Menschen, die mithilfe moderner Technologie etwas Außergewöhnliches zum ersten Mal machen:
Die indische Boxerin Mary Kom beispielsweise lehrt Frauen in ihrer Heimat über
eine App Selbstverteidigung; afrikanische
Flüchtlinge können mit einem Smartphone
erstmals nach Hause telefonieren.
V
Vorgestellt
von
Jens Claussen
Mitglied der Geschäftsführung
beim Content-Marketing-Anbieter
Textprovider; textprovider.de
Begleiter, Chronist, Treiber
Im Mittelpunkt der Videos stehen Menschen jeden Alters und aus vielen Ländern
der Erde. Dabei verliert sich Vodafone
nicht in unendlichen Kampagnenweiten,
sondern setzt auf wenige zentrale Inhalts-
Steckbrief
∙ Auftraggeber: Vodafone
∙ Kampagne: „Firsts“
∙ Agentur: WPP Group
∙ Kanäle: Webseite, Social
Media, Video-Plattformen
∙ Start: Januar 2014
formate, die wirklich funktionieren. Der
Youtube-Clip der beiden Freundinnen,
die zum ersten Mal Achterbahn fahren,
hat es beispielsweise auf 1,6 Millionen
Klicks gebracht. Die 78-Jährige, die zum
ersten Mal in ihrem Leben fliegt, wollten
bereits mehr als zwei Millionen Menschen
im Internet sehen.
In der Kampagne steht Vodafone nie im
Vordergrund, nur zum Schluss wird das
Logo eingeblendet. Trotzdem wird die
Produktbotschaft klar: Mobile Kommunikationstechnologien sind Begleiter, Chronist und Treibstoff in einem ereignisreichen Leben. Ein Ende der Firsts-Kampagne
ist nicht in Sicht, es werden regelmäßig
neue Filme gelauncht: Man darf also auf
viele weitere erste Male gespannt sein. ◼
Ein Selbsthilfekurs für Frauen oder die perfekte Surfer-Welle: Vodafone begleitet
Menschen, die mithilfe mobiler Technologie zum ersten Mal Ungewöhnliches leisten
ONLINE-MARKETING
24
INTERNET WORLD Business
26. Mai 2014
Per Nachfrage zum Flug
11/14
Steckbrief
Aktivierung von Warenkorbabbrechern per E-Mail
Erinnerungs-Mails an Warenkorbabbrecher sind nichts Neues. Doch bei der E-Mail-
∙ Kunde: Tuifly.com, Hannover
Marketing-Kampagne von Tuifly.com taten sich unerwartete technische Hürden auf
∙ Dienstleister: Teradata,
München, Sinner Schrader,
Hamburg (Server-Kapazität)
erlassene Warenkörbe sind für
E-Mail Marketing Manager
jeden Online-Retailer eine
Martin Meusel. Welche
Herausforderung. Doch beim
Flüge zu welchen KonditioFlugreiseportal Tuifly.com
nen angeboten werden könaller Abbrecherhatte die Kaufabbrechernen, das muss Tuifly wie
Mails werden
quote 76 Prozent erreicht, als
jedes andere Reisebüro auch
geöffnet
man beschloss, aktiv dagegen
bei einem Computer-Reservorzugehen.
vierungssystem abfragen.
Um die Kunden zurückzuDavon gibt es weltweit drei
holen, setzt Tuifly seit 2013
(Amadeus, Sabre, Galileo) –
auf Retargeting: Nutzer, die
und bei allen stehen dahinsich für den Tuifly-Newster äußerst komplexe und
beträgt die Clickletter angemeldet haben,
aufwendige Prozesse.
Through-Rate
bekommen am Tag nach der
Auch die Empfehlungsabgebrochenen Buchung eine
funktion gestaltet sich in der
Mail, in der ihnen die am VorPraxis kompliziert. „Das
tag ausgesuchte FlugverbinMatching ist der entscheidung erneut angeboten wird.
dende Punkt“, erklärt Meudes Umsatzes von
Außerdem schlägt der Flugsel. Nicht jede Airline lasse
Tuifly.com stammt aus
vermittler einige Alternativsich miteinander kombiniedem Retargetingdestinationen vor. Betrachtet
ren, bei der Auswahl von AusProgramm
aus der Perspektive eines
weichzielen sei viel BranchenRetailers klingt das nicht besonwissen erforderlich.
ders spannend – doch Tuifly handelt
Seit Jahren arbeitet Tuifly mit dem
mit Flugtickets, nicht mit T-Shirts. Und da Münchner E-Mail-Marketing-Experten
gelten andere Regeln. Denn Flüge hat eCircle zusammen, der 2012 vom Datenman nicht auf Lager. „Die bankspezialisten Teradata übernommen
Verfügbarkeit ändern wurde und seit Kurzem auch unter dem
Verfügbarkeiten
sc
sich sehr schnell“,
weiß Namen der Mutter auftritt. Teradata
betreibt die E-Marketing-Cloud, aus der
heraus auch die Tuifly-Newsletter an die
rund 1,1 Millionen Empfänger verschickt
werden. Der Vorteil dieser Lösung liegt laut
Teradata-Marketing-Mann Rolf Anweiler
darin, dass alle Daten für die Erstellung der
∙ Zeitraum: Seit April 2013
V
54 %
63 %
0,9 %
„Der eigentliche Grips passiert
nicht in der Cloud“
Martin Meusel
E-Mail Marketing Manager, Tuifly.com
Mails – also neben den Kundendaten auch
die grafischen Elemente für verschiedene
Mail-Versionen – in der Cloud vorhanden
sind. Deshalb, so Anweiler, reichen wenige
Schlüsselinformationen vom Werbepartner
aus, damit Teradata inhaltlich und optisch
angepasste Mails verschicken kann.
Beim Start des Projekts im Jahr 2013
hatte Meusel geplant, Teradata nur die
nackten Informationen über das Verhalten
des Kunden zu schicken: Hat einen Flug an
einem Datum zu einer bestimmten Destination gebucht – und dann abgebrochen.
Alles Weitere sollte dann Teradata übernehmen: Alternativen berechnen, Creatives einspielen, Text personalisieren, Mail
verschicken, Response messen. Der Plan
ging nicht auf: „Es gab einige Hürden bei
der Umsetzung“, erläutert Meusel. „Viele
Leute erwarten von einer MarketingCloud, dass man oben einfach die Daten
Stichwort: Tuifly.com
Tuifly entstand
2007 als Zusammenschluss der Billigfluglinien
Hapag-Lloyd Express und Hapagfly.
Die Fluggesellschaft Tuifly und das
Buchungsportal Tuifly.com gehören
mehrheitlich dem Reiseveranstalter
Tui. Tuifly fliegt mit derzeit 38 Maschinen Destinationen im Mittelmeerraum, die Kanaren, die Kapverdischen
Inseln, Madeira und Ägypten an. 2013
beförderte Tuifly rund 7,6 Millionen
Passagiere. Auf dem Portal Tuifly.com
können neben Flügen verschiedener
Airlines auch Hotels und Mietwagen
gebucht werden.
∙ Zielgruppe: Alle Empfänger
des Tuifly-Newsletters (ca. 1,1
Millionen Nutzer)
einfüllt und unten kommen die fertigen
Produkte heraus.“ Doch die Anforderungen des Fluganbieters erwiesen sich einfach als zu komplex. So entschied sich Tuifly, die Flugangebotsberechnung im Hause durchzuführen.
Von Anfang an waren die Mails an die
Warenkorbabbrecher ein durchschlagender Erfolg: 54 Prozent aller ErinnerungsMails werden geöffnet, die Click-ThroughRate bei den geöffneten Mails liegt bei 63
Prozent. Die Conversion Rate hat sich verdoppelt: Sie stieg in den ersten Monaten
von 11,3 auf 22,5 Prozent. Und inzwischen
wird über das Programm fast ein Prozent
des Umsatzes des Portals generiert.
Optimierungsbedarf sieht Meusel vor
allem bei der Darstellung der Flugangebote,
denn die sind nur schwer zu erfassen. Ein
Flug, der gerade eben noch für 129 Euro zu
haben war, kann im nächsten Augenblick
schon 178 Euro kosten – oder ganz ausgebucht sein. Abhilfe könnte eine Datenbankabfrage bringen, die in dem Moment
ausgeführt wird, in dem der Kunde die Mail
öffnet. Teradatas Marketing-Cloud wird
dabei weiterhin eine wichtige Rolle spielen,
doch wichtig ist für Meusel vor allem die
Logik hinter den Prozessen: „Der eigentliche
◼
Grips passiert nicht in der Cloud.“
Frank Kemper
internetworld.de/fk
23.-24. Juni 2014
Sofitel Hamburg
Alter Wall
Referenten
Auswahl
Thorben Fasching,
hmmh
multimediahaus AG
Stefan Meiners,
LASCANA
Dr. Matthias Häsel,
OTTO
Juliane Hartmann,
m-pathy
Johanna Mercier,
Ball Packaging
Europe Holding
GmbH & Co. KG
Ingrid Schutzmann,
INTERNET WORLD
Business
Nick Sohnemann,
FUTURECANDY UG
Jörg Simon,
Home Shopping
Europe GmbH
Mobile Commerce
™ Status Quo & Trends aus anderen Ländern
™ Von Multi- zu Crosschannel
™ Couch Commerce
™ Mobile Payment – Neue Ansätze des Bezahlens
™ Innovative mobile Instore-Konzepte
Mobile Marketing
™ Search & Mobile Commerce
™ Neue mobile Marketingansätze zur Kundengewinnung
™ Trends – Augmented Reality
ahlen
ser z
e
L
e
r
e
Uns
* (statt € 790,–*)
nur
€ 640,M–BC14iwb
e:
eldecod
Ihr Anm
*alle Preise zzgl. MwSt.
Infos und Anmeldung: mobile-business-conference.de
Sponsoren:
Veranstalter:
Programm 23. Juni 2014
Begrüßung
9.30
Begrüßung durch die Moderatorin
Ingrid Schutzmann, Redaktion, INTERNET WORLD Business
Status Quo & Mobile Purchase Journey
11.15 – 11.45
Mobile als digitaler Touchpoint der Zukunft.
™Die Rolle mobiler Endgeräte im Presales, bei der Kaufentscheidung und im Aftersales.
™Aktuelle Ergebnisse der globalen TNS-Basisstudie
Walter Freese, Associate Director, Digital Centre, TNS Infratest GmbH
Studie
M-Commerce:
Quo vadis – alles bleibt anders?
Dr. Matthias Häsel, Leiter E-Commerce Innovation Center, OTTO
Keynote
Kaffeepause
Mobile im Zusammenspiel mit anderen Kanälen
11.45
Shopping auf allen Kanälen: Smartphone, Tablet und Hybrid-TV – die neuen Wege zum Kunden
Jörg Simon, Leiter Neue Medien HSE24, Home Shopping Europe GmbH
Strategische mobile-Umsetzung einer Nischen-Warengruppe im Bereich Fashion: LASCANA
Stefan Meiners, Leiter E-Commerce und Strategie, LASCANA
13.15 – 14.15
Mittagspause
Herausforderung Mobile: Technik, Design & Usability
14.15
Optimierung für Smartphones & Tablets am Beispiel von Arktis.de & Samova.net
™Welche Herausforderungen Händler durch Besucher mit Smartphones & Tablets haben
™Vergleich der möglichen Lösungsansätze für Händler: Responsive Web Design, mobile Template,
native App, HTML5 Web App
Alexander Ringsdorff, Geschäftsführer, CouchCommerce GmbH
Idee gut, Umsetzung fragwürdig – Responsive Design testen und verstehen
Erfahren Sie direkt aus der Praxis (mit Beispielen u.a. von der Allianz und Orange.ch als Mobilfunkanbieter), welche spannenden Erkenntnisse mithilfe des mobile Trackings in Responsive
Design Projekten gewonnen werden konnten
Juliane Hartmann, Managing Director und Senior UX Consultant, m-pathy
Wider den mobilen Frust: Design und Usability von Online-Shops für Smartphone und Tablet
Die wichtigsten Fallstricke und Best Practices beim Design von mobilen Web Shops:
Studie
™Fingerfreundliche Bedienung ™ Mobile Produktrecherche ™ Checkout und Registrierung
Hans-Joachim Belz, Inhaber, Anstrengungslos – Training, Coaching, Beratung
16.00 – 16.30
Kaffeepause
Trends - What´s Next & Erfolgsfaktoren im Mobile Commerce
16.30
10 Dinge, die Sie tun sollten, um mit Mobile Commerce erfolgreich zu sein!
Thorben Fasching, Director Marketing & User Experience, hmmh multimediahaus AG
(Vorsitzender Fokusgruppe Digital Commerce im BVDW)
Mobile – das allgegenwärtige Gerät für Alles
Nick Sohnemann ist einer der führenden Experten Europas im Bereich Trends
und Innovationsforschung. Immer auf der Jagd nach state-of-the-art-Methoden
und Werkzeugen für erfolgreiche Innovationen ist er nicht nur Hamburger,
sondern praktizierender Kosmopolit.
ca. 18.00
Keynote
Get-Together und Ende des ersten Konferenztages
Infos und Anmeldung:
mobile-business-conference.de
Infos und Anmeldung:
Programm 24. Juni 2014
Begrüßung
9.00
Begrüßung durch die Moderatorin
Ingrid Schutzmann, Redaktion, INTERNET WORLD Business
Trends für den stationären Handel & Recht
Future Retail: Chancen und Risiken für den stationären Handel durch mobile Endgeräte
Bernd Lindemann, Geschäftsführer, digitalmobil GmbH & Co. KG und
Julian von der Neyen, Experte für mobile Strategien
Mobile Payment: Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Einfachheit
Mobiles einkaufen scheitert meist an mehreren Faktoren. Eine Hürde ist für mobile Online-Shopper
jedoch besonders schwer zu bewältigen: der Checkout. Vor allem hier können Online-Händler mit
Einfachheit punkten, um das Shoppen auf mobilen Geräten zu ermöglichen.
Lena Hackelöer, Director Market Growth and Strategy, Klarna GmbH
Mobile Apps und Mobile Commerce aus rechtlicher Sicht
Konstantin Ewald, Rechtsanwalt/Partner, osborneclarke.com
Kaffeepause
11.00 – 11.30
Best Practices
11.30
Multichannel-Marketing mit shopnow und iBeacons
Oliver Diekmann, Gründer und Geschäftsführer, shopnow
iBeacons
Stationärer Handel goes mobile – Die Smartphone Shopping Mall im Kaufhaus Tyrol
Oliver Feldkircher, Gründer & Geschäftsführender Gesellschafter, CEO, smartsale360 GmbH
Verkaufsförderung durch die interaktive Verpackung
™Absatzsteigerung und Förderung des Konsumentenerlebnisses
™Wie können Augmented Reality und QR Codes wirksam eingesetzt werden?
Johanna Mercier, Manager New Media / Marketing, Ball Packaging Europe
Holding GmbH & Co. KG
13.15 – 14.15
Trend
Mittagspause
Die neuesten Mobile Marketing Trends – Von iBeacons bis zur mobilen Suche
14.15
Location-based Advertising und iBeacons: Wie sich das mobile und lokale Marketing verändert
™Warum Location-based Advertising (LBA) neuartige, zielgenaue Kampagnen ermöglicht
™Wie kriege ich Kunden in den Shop? Praxisnahe Erfahrungen von mobile zu offline
™Warum erst heute eine echte Customer Journey möglich ist: Vom Traffic Shift zu Mobile und
den Reichweiten im ortsbasierten Marketing
™iBeacons: der heilige Gral? Tracking Lösungen für den lokalen Handel, Payment oder Loyalty
Heilsbringer? Was können Beacons wirklich?
Dr. Florian Resatsch, Geschäftsführer, Ströer Mobile Media GmbH
Einblicke in Deutschlands ersten Location Based Messaging Service (o2 More Local)
™Mobile Advertising mit Media Services von Telefónica
™Spannende Anwendungs-Szenarien mit o2 More Local
™Integrierte Showcases
Mark Stohlmann, Senior B2B Marketing Manager (Media Services),
Telefónica Germany GmbH & Co. OHG
Mobile Search – Wieso die mobile Suche nicht zu vernachlässigen ist!
N.N.
ca. 16.00
Ende der Konferenz
Programmänderung vorbehalten (Stand: 21.05.2014)
mobile-business-conference.de
KNOW-HOW
28
INTERNET WORLD Business
26. Mai 2014
11/14
Foto: Fotolia /
Burak Çacmak
Serie: SEO und
Google+
Google wertet Informationen
aus seinem Social Network
Google+ für das Ranking von
Websites aus. Diese Serie
beschreibt, wie man Google+
professionell einsetzt und
damit SEO-Effekte erzielt
Folge 1: Wie relevant Google+
für Website-Betreiber ist
(Ausgabe 10/2014)
Folge 2: Die Bedeutung des
„Author Rank“ für SEO
(Ausgabe 11/2014)
Ranking-Turbo Google+
Unter bestimmten Bedingungen lässt sich Googles Social Network für die
Suchmaschinenoptimierung einsetzen. Das Stichwort lautet: Author Rank
b Google+ eine Erfolgsgeschichte
oder nicht ist, daran scheiden sich die
Geister. Google selbst verweist auf die
exorbitante Steigerung der Mitgliederzahlen seit der Gründung des Social Network
2011. Kritiker werfen dem US-Unternehmen jedoch Schönfärberei vor, da viele der
Mitglieder sich zwangsweise anmelden
mussten, um andere Google-Dienste nutzen zu können. Dennoch: Es tummeln
sich genügend Aktive in dem Netzwerk,
die dafür sorgen, dass Google+ eine hohe
Relevanz hat – in einem wichtigen Bereich
O
Dank des Profilbilds vom Autor, das durch Google Authorship in den SERPs integriert wird, erhöht sich die Klickwahrscheinlichkeit
sogar eine höhere als Facebook,
denn es lässt sich perfekt zur
Suchmaschinenoptimierung der eigenen Website
nutzen. Lesen Sie in diesem
Teil der Google+ Serie, wie
das funktioniert.
324.000
Fundstellen zu
„Author Rank“
kennt Google
Big-Data-Plattform
Google hat dank seiner Google+
Plattform jede Menge Daten zur Verfügung, die es auswerten und für seinen
Suchmaschinenalgorithmus nutzen kann:
Wer ist mit wem vernetzt? Wer empfiehlt
welche Beiträge? Welche Beiträge werden
von vielen Kapazitäten auf diesem Gebiet
geteilt und empfohlen? Solche Social Signals bleiben für Google bei Facebook verborgen, im eigenen Haus aber lassen sich
die Daten problemlos auswerten.
Eng verknüpft mit Google+ sind auch
die Begriffe Google Author Rank und
Google Authorship. Google Authorship
beschreibt die Möglichkeit, sich als Autor
von Beiträgen auf Websites eintragen und
bestätigen zu lassen. Voraussetzung dafür
ist ein Google+ Account und die Verknüpfung von Website (oder einzelnem
Beitrag) und Google+. Die Anmeldung
erfolgt über https://plus.google.com/
authorship?hl=de. Für den Autor (beziehungsweise die Website, für die dieser
geschrieben hat) bedeutet dies in erster
Linie eine veränderte Darstellung der
Seite in den Suchmaschinen-Ergebnisseiten (SERPs). Dort wird dann neben
SEO-Titel und Meta Description auch das
Autorenbild angezeigt,
das aus dem Google+ Profil stammt. Dies sorgt für
eine erhöhte Aufmerksamkeit bei den Suchenden und eine potenziell
höhere Klickrate.
Author Rank:
Nur ein Mythos?
Im Unterschied zu Google Authorship,
dessen Existenz unbestritten sein dürfte,
wurde der Author Rank von Google in
dieser Form weder vorgestellt noch jemals
bestätigt. Trotzdem findet man im Web
Tausende Treffer zu diesem vermeintlichen Ranking-Faktor und dessen Optimierungsmöglichkeiten.
Definiert wird der Author Rank in der
Regel als Pendant zum Page Rank. Ebenso
wie bei einer Website wird der Autor mit
einer Zahl zwischen 1 und 10 bewertet:
Ein Autor mit der Bewertung 1 wäre, was
seine Kenntnisse zu einem bestimmten
Thema betrifft, unbedeutend, während
die Bewertung 10 ihn als absoluten Fachmann auf seinem Gebiet ausweisen würde.
Google – so zumindest die verbreitete
Theorie – misst den Author Rank anhand
des Verhaltens des Autors und der Resonanz auf seine Beiträge bei Google+. Die
einfache Logik: Fachleute auf ihrem Gebiet sind mit anderen Fachleuten vernetzt.
Besonders lesenswerte Beiträge werden
von sehr vielen Google+ Nutzern geteilt
und empfohlen. Äußerst aussagekräftig
26. Mai 2014
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Spannender Content für Ihr
Google+ Profil
Viele Unternehmen beschränken
sich darauf, Texte, die für Facebook
produziert werden, einfach auch
auf Google+ zu veröffentlichen. Das
spart zwar Zeit und Manpower, ist
aber trotzdem wenig sinnvoll.
Facebook und Google+ werden
völlig unterschiedlich genutzt.
Bei Facebook steht die direkte Interaktion zwischen Unternehmen
und Kunden im Vordergrund.
Google+ nutzen die meisten
jedoch, um spannende Inhalte zu
finden und zu verbreiten. Deshalb
sind hier auch die themenbezogenen Communitys sehr beliebt.
Umfragen funktionieren bei
Google+ nicht so gut, auch die
Kommentarfunktion wird deutlich
seltener genutzt als bei Facebook – auch deshalb, weil Sie nur
einzelne Beiträge kommentieren
und nicht direkt in eine Google+
Seite schreiben können. Deshalb
sollten Sie für Google+ und Facebook unterschiedliche Konzepte
entwickeln.
sind dabei Empfehlungen von Nutzern,
die selbst als Koryphäen gelten. Weiterer
Ranking-Faktor: Gute Autoren haben eine
große Zahl von Followern bei Google+.
Entscheidend ist also nicht nur, wo etwas
geschrieben wurde, sondern auch, wer was
geschrieben hat.
Google+ profitiert vom
INTERNET WORLD Business
So erweitern Sie Ihre Google+ Kreise
Wer Google+ optimal als Traffic-Lieferanten und zur Suchmaschinenoptimierung der Website nutzen will, braucht
vor allem eines: möglichst viele Follower. Ihre neuen Beiträge erscheinen
dann automatisch in den Streams Ihrer
Follower. Dort wiederum können sie von
den jeweiligen Nutzern mit einem „Plus
One“ versehen oder geteilt werden.
Beides hat für Sie großen Nutzen. Ein
Plus One zeigt Google, dass Ihr Beitrag
oder Ihr Link empfehlenswert ist. Durch
Im Stream Ihrer Google+ Follower werden die neuen Beiträge auf Ihrer
Google+ Seite automatisch angezeigt
Deren Beiträge werden dann potenziell
besser gerankt als die unbekannter Autoren – und davon profitieren entsprechend
auch die Websites der Auftraggeber. Das
Problem: Studien, die die Existenz des
Author Rank und dessen möglichen Einfluss auf die SERPs belegen, fehlen bislang.
Google selbst hüllt sich in Schweigen und
freut sich über die gesteigerten Aktivitäten
fleißiger Autoren bei Google+.
Author Rank
Glaubt man an die Existenz des Author
Rank, ergeben sich daraus zwei Schlüsse:
Wer selbst online Beiträge für eigene Websites oder für andere schreibt, sollte sich
möglichst aktiv bei Google+ vernetzen
und Follower sammeln. Wer nicht selbst
„zur Feder greift“, sondern Texter beauftragt, kann von Autoren mit einem hohen
Author Rank profitieren.
das Teilen Ihrer Beiträge vergrößert
sich ohne Ihr Zutun die Reichweite Ihres
Beitrags. Doch bevor Sie damit relevante
Ergebnisse erzielen können, muss
Ihnen vor allem eines gelingen: Masse
generieren! Werben Sie aktiv für Ihr
Google+ Profil. Veranstalten Sie Gewinnspiele exklusiv für Google+ Follower oder bieten Sie exklusive Rabattaktionen an. Je größer so Ihre Reichweite
wird, desto besser können Sie Google+
für sich nutzen.
Google bereinigt
die SERPs
Dass der Author Rank nur ein SEOMythos ist, ist zumindest sehr unwahrscheinlich, denn Google scheint es tatsächlich vom Autor abhängig zu machen,
wie dessen Beiträge in den SERPs dargestellt werden. Nach der Einführung des
Zalando auf einen Blick: Der Knowledge Graph des Modeversenders fasst die
wichtigsten Informationen über das Unternehmen zusammen
29
Unterseiten-Rankings
verbessern durch „+1“
Google+ kann auch dann zur
Suchmaschinenoptimierung genutzt werden, wenn man selbst
gar nicht bei Google+ angemeldet
ist. Bieten Sie den Besuchern
Ihrer Website die Möglichkeit an,
Ihre Unterseiten via Google+ und
Facebook Ihren Freunden und
Bekannten weiterzuempfehlen.
Hierzu genügt es bei allen gängigen Web-CMS-Lösungen, entsprechende Social Bars auf allen
Seiten einzubinden. Mit einem
Klick auf „+1“ können Google+
Nutzer ihren Kreisen so Ihre
Start- oder eine beliebige Unterseite empfehlen. Das sorgt nicht
nur für potenziellen Traffic, sondern auch für einen Backlink, den
Google sofort registriert. Da
Google zudem zuordnen kann,
wer diese Empfehlung ausgesprochen hat, kann solch ein Link
sehr wertvoll sein, wenn dem
entsprechenden Google+ Nutzer
eine hohe Reputation zugewiesen
wird.
Google Authorship Markup nahmen die in einem Blog präsentieren. Hier kann
Links mit Porträtbildern auf den Ergeb- Google Authorship sehr wohl nützlich
nisseiten explosionsartig zu. Dass bei fast sein – beispielsweise indem bekannte
jedem Treffer zu einem Thema der Autor Blogger für Gastartikel gewonnen werden
mit Bild angezeigt wurde, war den Verant- oder von Herstellern Produktneuheiten
wortlichen bei Google wohl etwas zu viel. vorgeführt werden.
Es wurde kräftig ausgemistet – die Autorenbilder tauchen nun deutlich seltener auf.
Der Knowledge Graph
Doch wie wählt Google aus? Zu welchen
Suchbegriffen werden welche Autoren mit Google Authorship zu nutzen ist für viele
Bild gezeigt und welche nicht? Da die Autoren und Websites also ohne Frage
Suchanfragen zu Keywords regelmäßig empfehlenswert. Zwingende Voraussetidentische oder zumindest ähnliche Er- zung dafür ist ein Google+ Profil. Und
gebnisse produzieren, scheint es einen eine eigene Seite bei Google+ lohnt sich
Algorithmus zu geben – das könnte
noch aus einem anderen
zumindest ein Indiz für die
Grund: Google präsenExistenz des Author Rank
tiert bei immer mehr
sein. Ob dieser jedoch nur
Suchanfragen zu Persoinnerhalb der Authornen, Ereignissen, Gebäuship-Anzeige oder für die
den und Firmen den sogegesamte Rangliste in den
nannten
Knowledge
Follower hat Larry
SERPs eine Relevanz hat,
Graph. Dieser bezeichnet
Page auf Google+
weiß außerhalb von Google
eine kleine Infobox, die
prominent in den SERPs
niemand mit Gewissheit.
über oder neben den eigentlichen Suchergebnissen platziert
Authorship für
wird. In diesem Knowledge Graph werden
alle wichtigen Fakten zum Unternehmen
Online-Shops
inklusive Foto oder Logo präsentiert. Hat
Ob es den Author Rank nun wirklich gibt das entsprechende Unternehmen eine
und wenn ja, wie sich dieser auf die SERPs Google+ Seite, holt Google das jeweilige
auswirkt, spielt für die Frage, ob Google Bildmaterial dort automatisch, und wenn
Authorship ein wirkungsvolles SEO- nicht, greift die Suchmaschine auf die ErWerkzeug ist, letztendlich gar keine Rolle. gebnisse der Google-Bildersuche zurück.
Autoren mit Inhalten zu verknüpfen und Sie haben also mit Google+ Einfluss daGoogle+ zu nutzen, um eigene Inhalte zu rauf, wie Sie Ihr Unternehmen bei Google
verbreiten, kann schließlich nur von Vor- präsentieren. Und nicht nur das: Der
teil sein, wenn man spannenden Content Suchmaschinenriese gibt zudem Ihre neuzu bieten hat. Das gilt natürlich haupt- esten Beiträge automatisch bei Google+
sächlich für News-Seiten und Blogs und samt Link an. Außerdem können die Nutweniger für Online-Shops.
zer Ihrer Seite mit nur einem Klick aus
Anders sieht es jedoch aus, wenn On- dem Knowledge Graph heraus folgen. ◼
line-Shops sich ihren Kunden zusätzlich
Markus Siek
8.28 Mio.
TECHNIK
30
INTERNET WORLD Business
26. Mai 2014
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Tracking ohne
Cookies
Dienstleister für digitale Werbeauslieferung beginnen,
ookies haben viele Funktionen. Mit
ihrer Hilfe werden Passwörter gespeichert. Händler analysieren, wie sich Nutzer durch den Online-Shop bewegen. Die
digitale Werbebranche verwendet sie, um
Informationen über das Surfverhalten zu
sammeln. Inzwischen reagieren jedoch
viele Nutzer empfindlich darauf, dass ihnen
so viele Werbedienstleister beim Surfen
„über die Schulter schauen“. Der Branchenverband Bitkom stellte Anfang April
2014 in einer repräsentativen Umfrage
unter Internet-Nutzern fest, dass „viele bewusst mit Cookies umgehen“: 43 Prozent
der 811 befragten Konsumenten haben
schon Cookies gelöscht und 28 Prozent
haben die Einstellungen in ihrem Browser
so verändert, dass Cookies nicht gespeichert werden. Um Nutzern mehr Transparenz und Kontrolle darüber zu geben, wer
ihre Daten sammelt, hat die Werbebranche 2012 eine Selbstregulierung für nutzungsbasierte Online-Werbung (OBA für
Online Behavioral Advertising) gestartet.
Da Cookies gelöscht oder blockiert werden, arbeitet die Werbeindustrie daran,
das Surfverhalten zu verfolgen, ohne auf
die kleinen Textdateien angewiesen zu
sein. „Das Cookie war ein zentrales Element des Erfolgs von Online-Werbung“,
meint Steve Sullivan, Vice President Werbetechnologien beim amerikanischen
Branchenverband Interactive Advertising
Bureau (IAB). Die Industrie habe sich
jedoch über die Fähigkeiten der Cookies
hinaus weiterentwickelt.
Aus ihrer Sicht stößt das Tracking mithilfe von Cookies an Grenzen. Nicht nur,
dass Verbraucher mittlerweile empfindlich auf Third-Party Cookies, also auf
Cookies, die nicht von der aufgerufenen
Webseite stammen, reagieren: WebsiteBetreiber arbeiten inzwischen mit vielen
Technologiedienstleistern, die alle eigene
Cookies setzen. Dadurch hat sich die Zahl
der kleinen Datenkekse so vervielfacht,
dass sie die Ladezeiten von Webseiten verlangsamen können.
Ein anderer Grund, warum Cookies aus
der Perspektive der Werbeindustrie nicht
mehr ideal sind, ist die zunehmende Gerätevielfalt, mit der Konsumenten heute surfen: Smartphones, Tablets, Spielekonsolen,
Fernseher – Menschen gehen im Lauf des
Tages über die unterschiedlichsten Plattformen ins Netz. Wenn aber ein und derselbe Konsument mit mehreren Geräten
surft, möchte die digitale Werbeindustrie
das nachvollziehen können, schließlich
entsteht dadurch ein genaueres Bild. Derselbe Nutzer wird momentan mehrfach
C
Foto: Fotolia / Bertold Werkmann
Geräteerkennung für Targeting-Zwecke zu nutzen
gezählt. „Mit der Verbreitung von
Internet-fähigen Geräten sind
Cookies ein zunehmend unzuverlässiges Tracking-Werkzeug", sagt
Anna Bager, Vice President des
Mobile Marketing Center beim
IAB USA.
„Post-Cookie“-Welt
Der Branchenverband hat Ende Januar
2014 das Whitepaper „Privacy and Tracking in a Post-Cookie World“ veröffentlicht, in dem mögliche Ansätze für NutzerTracking diskutiert werden (siehe auch
Seite 31). Einige der Ansätze werden bereits von Technologieanbietern umgesetzt,
andere sind theoretische Überlegungen.
Zwei Konzepte, die noch nicht angeboten
werden: Drittunternehmen, zum Beispiel
der Netzwerk-Provider oder ein Cloudbasierter Dienst, verwalten Nutzer-IDs
und die damit verbundenen Einstellungen
zum Schutz der Privatsphäre. Heute bereits umgesetzt wird das Konzept, dass das
Gerät eine Identifizierungsnummer generiert und diese dann Dritten mitteilt. Beispiele dafür sind Apples Ad-ID oder ähnliche Entwicklungen von Google oder
Microsoft, so das Whitepaper.
Ein weiterer Ansatz ist, aus den Parametern des Geräts und des Browsers eine
Nutzererkennung herzuleiten, die dann
von Publishern oder Drittparteien für die
zielgerichtete Werbeauslieferung verwendet werden kann. Dieses Verfahren wird
auch als „Browser Fingerprinting“ oder
digitales Fingerprinting bezeichnet.
Diesen Ausdruck verwenden Agenturen
und Werbedienstleister ungern, weil Fingerprinting zu negativ klingt und zu stark
an die Identifizierung einer Person erinnert. Sie sprechen von „Geräteerkennung“
(englisch „Device Recognition“). Durch
das Auslesen von Geräte- und BrowserEigenschaften, zum Beispiel Betriebssystem, installierte Schriften, die Bildschirmauflösung und installierte Plug-ins, ergibt
sich der „digitale Fingerabdruck“ des Systems, der jederzeit wiederzuerkennen ist.
Wer ausprobieren will, wie individuell
sein Browser konfiguriert ist (basierend
auf den Geräteparametern, die er übermittelt), findet eine Antwort auf der Webseite
Panopticlick.eff.org. Die amerikanische
Electronic Frontier Foundation (EFF) hat
die Test-Website schon 2010 eingerichtet.
„Do Not Track“ ignoriert
Forscher an der Katholischen Universität
Leuven haben im Oktober 2013 in einer
Studie gezeigt, dass 145 der Top-
Targeting ohne den Einsatz von Cookies kommt in Mode. Anbieter versprechen
mehr Genauigkeit, bessere Performance und ein langlebigeres Tracking
10.000-Webseiten im Internet verstecktes,
auf Flash basierendes Fingerprinting einsetzen, ohne dass Nutzer davon wissen
oder zugestimmt haben.
Güneş Acar, einer der Autoren der Studie, hält den Einsatz solcher Technologien
deshalb für problematisch, weil sie es dem
Nutzer sehr schwer machen, eigene Einstellungen zum Tracking zu setzen. „Im
Gegensatz zu Cookies kann man einen
Fingerprint nicht löschen. Wir haben
herausgefunden, dass keines der Fingerprinting-Skripts aufgehört hat, die Informationen zu sammeln, als wir den Do-NotTrack-Header gesetzt haben“, erklärt Acar.
Fingerprints seien die besten Tools, um die
Einstellungen zum Schutz der Privatsphäre beim Surfen zu umgehen. Der Prozess des Fingerprinting bleibt dem Nutzer
verborgen. Standard-Browser bieten keine
Gegenmaßnahmen an. Acar und seine
Kollegen stellten fest, dass die Zahl der
Firmen, die solche Techniken einsetzen,
zunimmt.
Meldungen von amerikanischen Werbetechnologiefirmen legen diesen Schluss
ebenfalls nahe. Die amerikanische Demand-Side-Plattform Mediamath hat beispielsweise im April angekündigt, den
Technologiedienstleister Tactads zu übernehmen. Tactads ist Anbieter von geräteübergreifendem Targeting und wirbt
damit, dies ohne Cookies zu tun. Die
Software setzt laut Unternehmen auf „statistische Techniken“, um Geräte zu identifizieren. Auf Nachfrage, wie die Technik
funktioniert, antwortet Mediamath nicht.
Auch der Werbetechnologieanbieter
Sizmek hat den Start des Produkts „Device
Intelligence“ angekündigt. Device Intelligence sei für Geräteumgebungen konzipiert, in denen Third-Party Cookies nicht
verfügbar sind. Das sei bei mobilen Geräteumgebungen der Fall, aber auch in
Desktop-Umgebungen, bei denen ThirdParty Cookies immer häufiger blockiert
werden, so Sizmek.
Für das Analyse-Feature verwendet Sizmek die Geräteerkennung der US-Firma
Adtruth. Hunderte von Parametern werden analysiert und Endgeräten zugeordnet.
Adtruth betont, dass keine personenbezo-
26. Mai 2014
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Mögliche
Ansätze
Hier kann getestet werden, wie
individuell die Konfiguration ist
genen Daten gesammelt werden. Device
Intelligence unterstütze die Einstellung
„Do Not Track“, die für Cookie-Umgebungen und für Cookie-freie Umgebungen
gelte, sagt Patrick Edlefsen, Director Sales
and Business Development bei Sizmek. Mit
der Geräteerkennung soll genaueres Targeting und eine bessere Auswertung von
Unique Usern vor allem auf mobilen Geräten erreicht werden.
Gleiche Opt-out-Vorgaben
Jochen Schlosser, Director Data und IT bei
Uniquedigital in Hamburg, geht davon aus,
dass Geräteerkennung in etwa einem Jahr
verbreitet sein wird. Die Digitalagentur hat
gerade erste Tests damit durchgeführt, um
die Messung der Customer Journey zu verbessern. Uniquedigital arbeitet dazu mit
dem Adserver-Anbieter Adform zusammen, der wiederum Adtruth als Dienstleister für die Geräteerkennung eingebunden
hat. Schlosser betont, dass keine personenbezogenen Daten verwendet werden. Eine
Ablehnung des Trackings durch den Nutzer
(Opt-out) sei möglich. Alle Anforderungen
die an ein Cookie-Opt-out gestellt werden,
werden auch für die neuen IDs erfüllt, so
Schlosser. Jörg Klekamp, Vorstand des Adserver-Anbieters Adition, hält hingegen
die aktuellen Fingerprinting-Systeme „für
die Werbetechnologie nicht geeignet“. Laut
Klekamp ist ein wirksamer technischer
Widerspruch seitens des Nutzers gegen den
Erhalt nutzungsbasierter Online-Werbung
nur auf Cookie-Basis möglich. Der Grund:
Ein Adserver kann, einfach ausgedrückt,
nicht mit einem Device-Fingerprint kommunizieren, so Klekamp.
Der Deutsche Datenschutzrat OnlineWerbung (DDOW), der für die Selbstregulierung zuständig ist, betont, dass die Regulierung technologieneutral sei. Unabhängig
von der eingesetzten Tracking-Technologie
müsse dem Nutzer das Piktogramm angezeigt werden, das über nutzungsbasierte
Werbung informiert und ein Recht auf Widerspruch einräumt. Dies gelte auch für
Device Fingerprinting, das für Online Behavioral Advertising eingesetzt werde. ◼
Ingrid Schutzmann
internetworld.de/is
Im Whitepaper
„Privacy and
Tracking in a PostCookie World“
beschreibt der
amerikanische
Branchenverband
Interactive Advertising Bureau (IAB), welche Möglichkeiten es theoretisch gibt, um das
Surf-Verhalten von Nutzern für Targeting-Zwecke zu beobachten. In dem
Whitepaper werden fünf Lösungsansätze jeweils aus der Sicht von OnlineKonsumenten, Publishern und Werbetechnologie-Dienstleistern diskutiert.
Vom Gerät hergeleitete
Identifizierung
Dem Gerät wird anhand von statistischen Algorithmen eine ID zugewiesen
(Geräteerkennung oder auch digitales
Fingerprinting).
Vom Client generierte ID
Innerhalb des Geräts wird eine statische ID erzeugt und an Dritte weitergeleitet. Beispiele dafür sind die
„Advertising IDs“ für iOS oder Android.
Vom Netzwerk-Provider
verwalteter Status
Eine Drittpartei, zum Beispiel der
Internet-Service-Provider, vergibt
Nutzer-IDs und teilt mit, welche Privatsphäre-Einstellungen der Konsument wünscht. Das Konzept wird heute
im Markt noch nicht angeboten.
Von Servern herausgegebener Status
Beschreibt den aktuellen Ansatz,
Privatsphäre-Einstellungen und das
Tracking von User-Aktivitäten über
Cookies zu regeln.
In der Cloud synchronisierter Status
Ein zentraler Cloud-Dienst, mit dem
alle beteiligten Publisher und Technologieanbieter zusammenarbeiten,
verwaltet IDs und die PrivatsphäreEinstellungen der Nutzer. Das Konzept wird heute im Markt noch nicht
angeboten.
6 &+5(,%(16,(*(6&+,&+7(
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Es gibt Dinge, die man in Zukunft nachschlagen muss.
Denn Mobile Commerce wird das Bezahlen revolutionieren. Und wir sind schon dabei: mit myWallet oder iZettle.
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TECHNIK
32
INTERNET WORLD Business
26. Mai 2014
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Neue Signale für
mobiles Geld
Orientierung fällt schwer im dynamischen Payment-
s ist beispielhaft für die Marktentwicklung: Anfang Mai hat die Deutsche
Telekom ihre mobile Geldbörse gestartet –
endlich. Erste Tests waren schon für Ende
2012 angekündigt, im Frühjahr 2013 sollte
My Wallet eigentlich in Deutschland verfügbar sein. Nun, ein Jahr später, ist es so
weit. Allerdings können nur TelekomKunden die Wallet nutzen und auch nur
Besitzer eines Android-Smartphones.
35.000 Akzeptanzstellen in ganz Deutschland können kontaktlose Zahlungen über
den Kurzstreckenstandard NFC (Near
Field Communication) entgegennehmen,
darunter Galeria Kaufhof, Douglas, Thalia, Aral und Starbucks. Zusatzfunktionen
wie das Speichern von Fahrkarten und
Veranstaltungstickets oder die Nutzung
von Bonussystemen bleibt die Telekom
noch schuldig, sie sollen „bald“ folgen,
verspricht der Bonner Konzern.
E
In Großbritannien ein Flop
Nicht viel anders sieht es bei Wettbewerbern wie Vodafone oder O2 aus. O2
betreibt seine Wallet hierzulande noch
immer in einer Art Betaphase, in Großbritannien wurde sie nach 18 Monaten wieder eingestellt. Vodafone hat seine mobile
Geldbörse zwar einige Monate vor der
Telekom zum Laufen gebracht und hat in
diesen Tagen auch schon die Erweiterung
um Kunden- und Bonuskarten eingeführt.
Dennoch kann auch hier von einer flächendeckenden Lösung nicht die Rede
sein: Nur 40.000 Akzeptanzstellen stehen
den Vodafone-Kunden zur Verfügung.
Warum aber entwickelt sich der Markt
so schleppend? Ein Grund ist die große
Zersplitterung. Kreditkartenunternehmen
geben selbst NFC-fähige Karten aus,
kooperieren gleichzeitig mit verschiedenen Mobilfunkanbietern, die sich alle mit
ihren eigenen Mobile Wallets im Markt
etablieren wollen. Dazu kommen Banken
und Sparkassen mit NFC-fähigen Karten
und Handelsketten mit App-Lösungen,
die jeweils nur in ihren Läden funktionieren, etwa Edeka oder Netto.
Vieles davon war oder ist in Test- und
Pilotprojekten auf bestimmte Regionen
beschränkt, sodass ein klassisches HenneEi-Problem entsteht: Endverbraucher wissen selten, wo sie mit welchen Lösungen
mobil und kontaktlos bezahlen können,
Händler wissen nicht, auf welche Lösung
sie setzen sollen, und den einzelnen Anbietern fehlt für ihre Lösung die Reichweite,
um Händler zu überzeugen.
Einen anderen Grund nennt Jochen
Siegert, der als Managing Director des
Browser-Games-Anbieters Bigpoint die
Payment-Szene schon sehr lange beobachtet: Seiner Meinung nach überschätzen
viele Anbieter wie etwa Mastercard oder
Visa oder auch die Mobilfunkanbieter ihre
Marke und glauben, es allein besser machen zu können. Tatsächlich aber haben
sie allein fast keine Chance. Kaum ein
Endverbraucher wird einsehen, warum er
sich immer wieder für neue Insellösungen
anmelden und Daten zur Zahlungsabwicklung hinterlegen soll. Und auch
Händler haben wenig Interesse daran,
zehn verschiedene Verfahren zu unterstützen, die letztlich nahezu identisch
sind. Dazu kommt, dass die Zahl der Paypal-Kunden in Deutschland nach Siegerts
Einschätzung bereits die Zahl der Kredit-
Die Mobile Wallet soll durch die Verwaltung von Bonuskarten
und Tickets Mehrwert zusätzlich zum Bezahlen bieten
Foto: Fotolia / Nejron Photo
Markt. Beacons geben nun eine völlig neue Richtung vor
Leuchtturmprojekt im bewegten Bezahlmarkt: Paypal setzt auf Beacons
karten übersteigt, die Visa und mastercard
im Umlauf haben. Paypal verfügt nach eigenen Angaben hierzulande über 15 Millionen Benutzerkonten, die Kreditkartenfirmen geben keine Deutschlandzahlen
bekannt. Außerdem ändert sich das Bezahlverhalten der Konsumenten nur langsam. Den neuesten Zahlen des EHI zufolge liegt die Bargeldquote im deutschen
Einzelhandel noch immer bei 54 Prozent.
Paypal setzt auf Beacons
Auffällig ist auch, dass sich zwei große
Player bisher in Sachen NFC sehr zurück-
gehalten haben. Entgegen den immer
wieder gehegten Erwartungen hat Apple
bislang seine iPhones nicht mit NFCTechnologie ausgestattet und auch Paypal
hat noch keine NFC-basierte Lösung präsentiert. Offensichtlich setzen beide auf
eine Technologie, die seit Kurzem immer
mehr von sich reden macht: Bluetooth
Low Energy (kurz BLE) beziehungsweise
die dazugehörigen Sendegeräte namens
Beacons. Apple hat diese als iBeacons auf
den Markt gebracht, andere Hersteller
sind Estimote und Qualcomm.
Die Technologie hat gegenüber NFC
einige Vorteile: Die Reichweite liegt bei bis
Der Beacon – ein Sendegerät auf Bluetooth-Basis – stellt die Verbindung zum Smartphone des Kunden
her. Personalisierte Angebote locken in den Laden, bezahlt wird ohne Anstehen im Vorbeigehen
26. Mai 2014
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zu 30 Metern und damit deutlich über den
20 Zentimetern von NFC, alle iPhones ab
dem Modell 4s mit iOS 7 und alle Smartphones mit Android 4.3 können mit Beacons kommunizieren, es ist keine Funkverbindung nötig, lediglich Bluetooth muss
aktiviert sein. Außerdem ist die Technologie deutlich günstiger: Die Beacons (der
Begriff kommt aus dem Englischen und
bedeutet Leuchtturm) können überall
problemlos installiert werden und sind
günstig. Berechnungen des Beratungsunternehmens Mücke Sturm & Company
zufolge lässt sich ein mittelgroßes Kaufhaus für rund 5.000 Euro damit ausstatten.
Ein beispielhaftes Szenario für mobiles
Bezahlen könnte dann so aussehen: Über
die Beacons und das Smartphone wird der
Kunde erkannt, wenn er einen Laden
betritt. Nähert er sich mit der Ware der
Kasse, wird automatisch ein Bezahlsystem
auf seinem Handy geöffnet, der fällige Betrag wird übermittelt, der Kunde zahlt im
Vorbeigehen – im Idealfall, ohne sein
Handy überhaupt in die Hand nehmen zu
müssen. Der Nutzer muss also nicht erst
eine App öffnen, sich anmelden, den Betrag eingeben oder scannen und die Zahlung dann bestätigen.
INTERNET WORLD Business
Männer sind bei Mobile Payment offener
42 %
28 %
Bezahlen mit dem
Handy ist praktisch,
weil ich es immer
dabei habe
8%
INTERNET WORLD Business 11/14
Quelle: Global Market Insite (GMI);
Stand April 2014; n = 1.000
Bezahlen mit dem
Handy ist
aufwendiger als mit
Karte oder Bargeld
Mehrwert. Für den Konsumenten ist es
komfortabler als mit Karte oder Bargeld zu
bezahlen, für den Händler ergeben sich
neue Möglichkeiten des Kundenkontakts.
Noch ist dies freilich Zukunftsmusik,
denn die Ausgestaltung im Detail ist noch
offen. Fragen hinsichtlich Sicherheit,
Authentifizierung, Datenschutz und zu
Mehrwert durch Technologie
guter Letzt auch Akzeptanz durch HändDer große Vorteil für die Händler ist, dass ler und Konsumenten stehen noch im
sich über die Beacons auch etliche zusätz- Raum. Doch das Tempo, mit dem sich
liche Services anbieten lassen, etwa eine Beacons zu einem relevanten Thema entInstore-Navigation, die die Kunden gezielt wickelt haben, ist beeindruckend. Immer
zu Produkten führt, oder auch Hinweise häufiger ist in der Branche zu hören, dass
auf Sonderaktionen und Rabatte. Kurz: die Beacon-Technologie geeignet sei, NFC
Der stationäre Händler weiß endlich, wer komplett auszustechen. So bezeichnet
in seinem Laden ist, und kann diesen ein- etwa Marius Rackwitz, Chief Technical
zelnen Kunden gezielt ansprechen. Lässt Officer des Mobile-Payment-Anbieters
er ihn dann noch schnell und einfach be- Paij, Beacons „als den nächsten logischen
zahlen, kann der Einkauf tatsächlich wie- Schritt im Mobile Payment“. Achim Himder zum Erlebnis werden.
melreich, Berater bei Mücke Sturm &
Damit bietet die Technologie etwas, was Company und Vizepräsident de BVDW,
NFC-basierten Lösungen meist noch fehlt: meint: „Letztendlich werden Beacons
durch die Mobile-Payment-Funktion den Checkout-Prozess substanziell beschleunigen und Karten- sowie Barzahlungen zum großen Teil substituieren.“ Er kann
sich beispielsweise auch vorstellen,
dass Apple iBeacons mit Passbook
verbindet, einer Karten-Wallet,
die jetzt schon auf jedem iPhone
zu finden ist – wenn auch bislang
ohne Bezahlfunktion. Im vergangenen Herbst hat das Unternehmen jedenfalls angekündigt, sich
mehr auf Payment konzentrieren
zu wollen.
Paypal-CEO David Marcus jedenfalls geht davon aus, dass NFC
keine Chance hat. Sein Traum ist,
den Kunden überhaupt nicht mehr
an der Kasse anstehen, sondern
wirklich im Vorbeigehen bezahlen
zu lassen. Wie das konkret aussehen soll, beschreibt Sven Kappel,
Head of Mobile & Omnichannel
bei Paypal: „Als Kunde muss ich
nur noch den Laden betreten und
wenn ich bezahlen möchte, wird
der Geldbetrag quasi von ZauberQR-Codes haben ihre Berechtigung für mobi- hand sicher übermittelt. Das Anle Nischenanwendungen
stehen an der Kasse entfällt, selbst
12 %
mein Telefon kann in der Tasche bleiben.
Und dennoch behalte ich als Kunde die
volle Kontrolle: Ich kann von Fall zu Fall
entscheiden, ob ich die Möglichkeit des
Eincheckens nutzen und entsprechend erkennbar sein möchte. Ich kann der App
mitteilen, ob eine Verbindung zu Paypal
Beacon hergestellt werden soll, ob mich
das System bei einem erneuten Besuch automatisch einchecken soll oder ob dies nur
nach vorheriger Bestätigung passieren
soll.“
Und das soll schon bald Wirklichkeit
werden: In den USA läuft ein Test mit der
Beacon-Technologie schon an rund 10.000
Standorten, in den nächsten Monaten sollen erste Tests in Deutschland angestoßen
33
werden. Sind diese erfolgreich, sprich stoßen sie bei Händlern und Konsumenten
auf positive Resonanz, wird dies den
Mobile-Payment-Markt nachhaltig verändern – nicht zuletzt wegen der großen
Marktmacht von Paypal.
Für spezielle Anwendungen haben beim
Mobile Payment darüber hinaus auch die
guten alten QR-Codes noch ihre Berechtigung. Yapital, das Bezahlsystem der Otto
Gruppe, bietet ab Sommer den Direktverkauf über QR-Codes an, die beispielsweise
auf Werbeplakaten aufgedruckt sind.
Sieht der Kunde etwa auf einem Plakat ein
T-Shirt, scannt er den Code mit der Yapital-App, wählt Größe und Farbe aus und
kann das Wunsch-Shirt dann mit einem
Klick bestellen und bezahlen.
Ziel ist es, den Kaufimpuls direkt für den
Händler und damit auch für Yapital nutzbar zu machen: „Der Kunde soll uns im
Reptiliengehirn verankern, er soll Yapital
genauso ohne nachzudenken nutzen wie
die EC-Karte oder Bargeld“, umreißt Nils
Winkler, Chairman of the Board bei Yapital, den Ansatz. Klar ist, dass sich die Technik nicht eignet, um ein breites Sortiment
mit vielen Produktvarianten abzubilden.
Für Highlight-Angebote, die an ausgefallenen Stellen oder ausgewählten Standorten präsentiert werden sollen, ist es jedoch
eine probates Mittel. Und auch Yapital
denkt in die Zukunft: Im Februar schon
hat das Unternehmen den Einsatz der
◼
Beacon-Technologie ermöglicht.
Christiane Fröhlich
internetworld.de/cf
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TECHNIK
34
INTERNET WORLD Business
26. Mai 2014
11/14
Für alle Größen
vorbereitet
Um die unterschiedlichsten Geräteklassen bedienen zu können, hat
Breuninger den Webshop im Responsive Design überarbeitet
ie Vielfalt an Bildschirmgrößen ist
heute schon fast unüberschaubar und
wird künftig noch zunehmen. Das stellt
die Händler vor die Herausforderung,
ihren Online-Shop so aufzusetzen, dass
die Kunden auf allen Screens ein gleich
ben.
gutes Einkaufserlebnis haben.
Und wie gestaltet man diesen Prozess zukunftssicher? Das Modehaus
Breuninger, seit 2008 im
E-Commerce aktiv, hat
diese Fragen mit einem
Webauftritt im Responsive
Design beantwortet.
„Zu Beginn der Überlegung stand, wie wir den
Shop so gestalten können,
dass er auch in Zukunft
skalierbar ist“, sagt Sven
Bernhardt, Director ECommerce bei E. Breuninger GmbH & Co.
D
Responsive Design ermöglicht eine flexible Oberfläche, die sich an alle Bildschirmbreiten anpasst. Statt parallel zwei Shops
zu betreiben, einen mobilen und einen für
den Desktop, werden nun alle aus einem
System gespeist. So vermeidet Breuninger,
dass
da eine reduzierte Mobile-Version entsteht, bei der Kunden
vergeblich nach Funktionen
suchen, die sie vom Desktop
kennen. Gemeinsam mit der
E-Commerce-Agentur Neuland aus Bremen setzte
Breuninger das Projekt seit
Sommer 2013 um – nun
ging der auf Hybris basierende Shop live.
Zu Beginn definierte das
Entwicklerteam sechs nach
Die Filterfunktion des
Breuninger-Shops auf
dem Smartphone
Große, ansprechende
Bilder laden
zum Entdecken ein
Kleidergrößen benannte Breakpoints von
XS (320 Pixel) bis XXL (1.680 Pixel). Mit
diesen „Umbruchpunkten“ lässt sich jedes
Gerät entsprechend seiner Bildschirmbreite einsortieren und ist auch auf künftige Screens vorbereitet.
Bessere Conversion Rate
Elemente wie Produktfilter, Größenauswahl oder Navigation sind auf allen Geräten gleich. Nur Styling und Funktionalität
unterscheiden sich abhängig von der Breite
des Bildschirms. Je nach dessen Größe werden Bilder und Buttons einzeln oder auch
Ungenutzes Potenzial
mehrere von ihnen nebeneinander angezeigt. Wie viele Besucher derzeit mit mobilen Geräten auf den Breuninger-Webshop
zugreifen, gibt der Modehändler nicht bekannt. Nach dem Relaunch verbesserte sich
laut Angaben von Neuland die Conversion
Rate: Breuninger.com verzeichnet eine
gestiegene Anzahl von Kaufabschlüssen
insgesamt und einen signifikanten Anstieg
der Abschlüsse über Smartphones und
Tablets. „Die Investition und das Gesamtprojekt waren auch aus kaufmännischer
Sicht die richtige Entscheidung“, lautet das
◼
Fazit von Sven Bernhardt.
Ingrid Schutzmann
Mobile Shop-Nutzung wächst
12,3 %
9,8 %
Wer seinen Shop für Mobile optimiert, kann neue Kundenkreise ansprechen.
7,4 %
Und: Sich an den Besten zu orientieren, lohnt sich
eutsche Website- und Shop-Betreiber lassen etliche Chancen ungenutzt, wenn es darum, ihre Nutzer und
Kunden bestmöglich zu bedienen. Und:
Die Kluft zwischen besonders erfolgreichen Shops und dem Durchschnitt wird
immer größer.
Das belegt der Adobe Digital Index
„Best of the Best Benchmark“, für den der
Marketingspezialist 2013 mehr als 579
Milliarden Besuche auf insgesamt 19.000
Websites ausgewertet hat. Im Fokus standen die Länder Deutschland, Großbritannien, Frankreich sowie die Regionen
Benelux und Skandinavien.
Foto: Fotolia / Monicaodo
D
Ein Beispiel: Durchschnittlich wuchs der
Anteil des Website Traffics über Smartphones in Deutschland um 7,3 Prozent,
die Vorreiter – gemeint sind die jeweils 20
besten Anbieter einer Rubrik – kommen
aber auf ein Plus von 12,3 Prozent. Ihnen
gelingt es demnach deutlich besser, die
Nutzer auch mobil abzuholen.
Ähnlich sieht es bei den Webzugriffen
via Tablet aus (siehe Grafik). Zum Vergleich: In Großbritannien – dem Spitzenreiter bei der Tablet-Nutzung – legte
die Besten gegenüber 2012 um 17 Prozent zu, der Durchschnitt kam auf ein
Plus von 11,8 Prozent.
Immer mehr Traffic in Shops kommt
über mobile Geräte. Die Nutzer
erwarten jedoch
optimierte Inhalte
6,3 %
Auch bei der Stick Rate, dem Prozentsatz der Besucher, die bei
einem Besuch mehr als eine Seite
betrachten, hängen die Vorreiter
das Mittelfeld deutlich ab: Der
Durchschnitt konnte diese Quote
um 45 Prozent steigern, die Besten erzielten jedoch einen Zuwachs um 63 Prozent. Gründe für
mehr Erfolg sind dem Report
zufolge vor allem ein gutes Webdesign und Online-MarketingMaßnahmen, die die gewünschte
Zielgruppe auf die richtige Weise
ansprechen.
Zunahme der Zugriffe
via Smartphone
Durchschnitt
Zunahme der Zugriff
via Tablet
Best of the Best
Den besten Anbietern gelingt es deutlich
besser, mobile Nutzer abzuholen
INTERNET WORLD Business 11/14
Quelle: Adobe „Best of the Best Benchmark“; Basis n = 579
Mrd. Zugriffe auf 19.000 Websites; Stand: Mai 2014
Wiederkehrerquote schlecht
Großes Potenzial liegt für deutsche Betreiber in der Verbesserung der Wiederkehrerquote. Hier ist Deutschland Schlusslicht: Im Durchschnitt kommt ein Besucher in Deutschland auf 1,29 Besuche, die
besten Anbieter erreichen einen Wert von
1,47. In Großbritannien liegen diese Werte
bei 1,42 und 1,70, in Skandinavien sogar
bei 1,43 und 1,72. Wem es gelingt, einmal
erreichte Besucher besser an sich zu binden, kann erheblich an Marketingausgaben eingespart werden.
Von den Vorreitern kann sich auch das
Gros der deutschen Shop-Betreiber etwas
abschauen: Während die Elite auf eine
Konversionsrate von 4,3 Prozent kommt,
erreicht der Durchschnitt nur einen Wert
von 2,2 Prozent. In Frankreich erzielen die
Besten eine Rate von 5,0 Prozent.
◼
Christiane Fröhlich
26. Mai 2014
11/14
INTERNET WORLD Business
Sicher identifiziert
35
PraxisTipp
Was bislang nur mit Medienbruch im
Postident-Verfahren ging, ist nun auch
online möglich – per Videotelefonie
Ben Moehlenhoff
er als Finanzdienstleister
die
Kontoeröffnung
oder Kreditvergabe online
anbieten möchte, ist darauf
angewiesen, den Kunden
sicher zu identifizieren.
Dies geschieht bisher
entweder in der Bankfiliale oder per PostWie ein Fingerabdruck: Mitarbeiter prüfen anhand
ident-Verfahren, bei
Kaum genutzt:
von 30 Kriterien Ausweis und Identität des Kunden
dem sich der Kunde
Der neue Online-Personalausweis
persönlich ausweist.
Prinzipiell ist eine sichere Identifikation erstes Mal auf Anzeichen von Betrug über- rer Thomas Fürst. Die Kosten liegen wie
auch mit dem Online-Personalausweis prüft. Anschließend erfasst ein WebID- beim Postident-Verfahren bei fünf bis acht
möglich. Derzeit sind aber nur rund 30 Mitarbeiter per Videotelefonie Vorder- Euro pro Identifikation. Ein erster Kunde
Prozent der ausgegebenen neuen Ausweise und Rückseite des Ausweises sowie ein Bild ist die Süd-West-Kreditbank.
mit der ID-Funktion ausgestattet. Eine des Kunden. Mithilfe dieser Bilder wird der
Bleibt die Gretchenfrage, ob die Kunden
weitere Hürde: Die Nutzer brauchen für Ausweis auf seine Echtheit sowie die Iden- bereit sind, ein solches Verfahren zu nutdie digitale Identifikation ein Kartenlese- tität des Kunden überprüft. Abschließend zen. „Kein Kunde wird gezwungen; wer
gerät, das sie sich selbst kaufen müssen.
gibt der Kunde den Vorgang mit einer ein- möchte, kann auf Postident ausweichen“,
Für alle, die die Voraussetzungen nicht maligen mobilen TAN frei.
betont Fürst. Von 100 Interessenten gehen
erfüllen, hat das Berliner Unternehmen
Das Verfahren kommt außer für Banken aber nur 20 bis 30 tatsächlich zur Post, die
WebID nun eine Online-Identifizierung auch für alle Unternehmen infrage, die anderen könne man eventuell mit dem
entwickelt. Vereinfacht dargestellt funktio- Kreditkarten herausgeben, außerdem für neuen Verfahren erreichen. „Mittlerweile
niert sie so: Der Kunde gibt seine Ausweis- Anbieter von Glücksspielen und E-Briefen, haben breite Schichten der Bevölkerung
daten am PC oder am mobilen Endgerät „letztlich für alle, die eine nach dem Geld- Erfahrung mit Videotelefonie à la Skype“,
◼
ein. Diese werden verschlüsselt an das wäschegesetz sichere Identifizierung vor- begründet er seine Einschätzung.
Christiane Fröhlich
WebID-Trustcenter übermittelt und ein weisen müssen“, so WebID-Geschäftsfüh-
W
Neugeschäft
Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Webauftritt
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Depot
Übernahme des kompletten Fulfillments sowie der Retourenabwicklung
Docdata
Deutscher Sparkassenund Giroverband
Neukonzeption und -gestaltung des Kundendialog-Portals www.sparkasseantwortet.de
Razorfish
Dr. Beckmann
Relaunch des Markenauftritts im Responsive Design
Triplesense Reply
Durable
Abwicklungen der Zahlungen im Shop www.durable-business.com
Heidelpay
Freenet
Entwicklung einer Fußball-WM-App für iOS und Android
Appsfactory
Lufthansa City Center
Aufbau und Betrieb einer hybriden Private- und Public-Cloud
Mesh
Mediaform
Informationssysteme
Relaunch des B-to-B-Shops auf Basis von Magento und Neugestaltung
der angeschlossenen Website auf Basis von Typo3
Netz98 New Media
Migros
Neuentwicklung der Website des Schweizer Handelsunternehmens
Aperto
Rhein-Neckar-Verkehr
Relaunch des gesamten Internet-Auftritts im Responsive Design auf
Basis des Content-Management-Systems Typo3
Ueberbit
Softwarepalast
Integration der Zahlungsmodule Lastschrift und Rechnungskauf sowie
Abwicklung des Zahlungsverkehrs
Secupay
Thalys
Entwicklung einer mobilen Zahlungsschnittstelle für die Buchungs-App
für Fahrten mit dem Hochgeschwindigkeitszug
Ogone
Trony
Einsatz der Omnichannel-Commerce-Plattform für den neuen OnlineShop des italienischen Elektrofachhändlers
Intershop
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected]
Head of Social Media,
Eprofessional GmbH
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Vier Tools für FacebookPerformance-Kampagnen
Für Performance-Kampagnen gilt
vor allem eines: Sie sollen die gesteckten messbaren Ziele erreichen
und das so effizient wie möglich.
Vier Tools, mit denen Sie Ihre Facebook-Kampagnen tunen können:
API-Tools
Facebooks eigene Tools bieten nicht
auf alle Funktionen Zugriff. Mit Tools
von einem Preferred Developer (PMD)
können Sie Ihre Kampagnen einfacher
optimieren. So gibt es Tools, die Ihnen
zum Beispiel beim Gebotsmanagement oder bei der Entwicklung von
Facebook-Apps helfen. PMDs sind
verpflichtet, alle Neuerungen von
Facebook innerhalb von 14 Tagen umzusetzen. Sie sind also stets auf dem
neuesten Stand der Technik.
Retargeting über Facebook Exchange
Über Facebook Exchange können Sie
mit Anzeigen ganz speziell die Nutzer
ansprechen, die bereits auf Ihrer Site
waren. Die sogenannten RetargetingAnzeigen können Sie an zwei verschiedenen Positionen schalten: In der
rechten Spalte sind sie dynamisch und
können für jeden User mit individuellen Inhalten versehen werden, etwa
mit einem Produkt, das sich ein User
bereits angesehen hat. Die Anzeigen
im Newsfeed sehen für alle gleich aus.
Aufgrund ihrer Positionierung fallen
sie jedoch stärker auf und regen die
Nutzer zu Interaktionen an.
Broad Categories
Facebook bietet mit den derzeit rund
500 Broad Categories sehr genaue
Cluster zur Zielgruppenansprache.
Diese verfügen über ganz spezielle
Eigenschaften. So erreichen Sie beispielsweise werdende Eltern, Heavy
Shopper oder Geschäftsreisende.
Optimized CPM
Mittlerweile bietet Facebook mehrere
Abrechnungsmodelle. Das Netzwerk
bietet auch einen oCPM (Optimized
CPM = optimierten Tausendkontaktpreis). Damit können Sie Ziele wie etwa
„Interaktion“, „Soziale Impressionen“,
„Reichweite“ oder „Klicks“ bestimmen, nach denen Facebook die Aussteuerung der Anzeigen optimiert.
SZENE
36
INTERNET WORLD Business
26. Mai 2014
11/14
„Die Werbung
neu erfinden“
Beim Adobe Marketing Summit in London gab es starke
Worte, große Visionen – und eine Bombenparty
m den Shift von der Kreativ-Softwareschmiede zum führenden Cloud-Anbieter für Marketinglösungen zu verdeutlichen, ist Adobe keine Mühe zu groß: Zum
diesjährigen Adobe Summit kamen 4.800
Besucher ins Excel Center im Osten Londons – und sahen eine perfekte Show.
Neben dem kompletten Topmanagement
aus USA und Europa stand eine beeindru-
U
ckende Riege von erfolgreichen InternetEntrepreneuren auf der Bühne, berichtete
von ihren Erfahrungen und entwarf große
Visionen. Zusammenfassung: Unternehmen müssen schneller werden, Silos auflösen und „die Werbung neu erfinden“, wie
es Adobe-Marketingchef Brad Rencher
ausdrückte – hat man woanders schon
gehört, aber selten so gut inszeniert. (fk)
01
01 Trotz der vielen Teilnehmer gab es in
London viele Möglichkeiten für ein
zwangloses Networking
02 Beim „Adobe Summit Fest“ brannte
die Luft. Allein die Party hätte die
Anreise gerechtfertigt
03 Adobe-CEO Shantanu Narayen forderte
die „Echtzeit-Company“
04 Adobe-Marketingchef Brad Rencher
führte durchs Programm
03
04
05 Gaston Legorburu, Kreativchef bei
Sapient Nitro, führte in die Kunst des
Storytelling ein
06 In Großbritannien ist Michael Acton
Smith bekannt wie ein bunter Hund.
Er erfand die Moshi Monsters und
gründete eine Kinder-Community im
Web mit 20 Millionen Teilnehmern
Fotos: Adobe / fk
02
05
06
INTERNET WORLD Business
ISSN 1433-3309
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
Bayerstraße 16a, 80335 München
Telefon (089) 741 17–0, Fax –101
www.internetworld.de
Sitz des Verlags:
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH,
Karlstraße 41, 89073 Ulm
Geschäftsführer:
Florian Ebner,
Dr. Günter Götz
Chefredakteur:
Dr. Günter Götz (gg),
[email protected]
Stellvertretender Chefredakteur:
Frank Kemper (fk),
[email protected]
Leitung Online-Redaktion:
Tanja Gabler (tga),
[email protected]
Redaktion:
Till Dziallas (tdz),
[email protected]
Christiane Fröhlich (cf),
[email protected]
Susanne Gillner (sg),
[email protected]
Vera Günther (vg),
[email protected]
Stefan Hofer (host),
[email protected]
Ingrid Lommer (il),
[email protected]
Ingrid Schutzmann (is),
[email protected]
Susanne Vieser (vs),
[email protected]
Daniela Zimmer (dz),
[email protected]
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Helmut van Rinsum, Kristina Schreiber,
Markus Siek
Schlussredaktion:
Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu
Textchefin:
Vera Günther (vg),
[email protected]
Art Directorin:
Maria-Luise Sailer
Gestaltung:
Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch,
Catharina Burmester, Hedi Hefele,
Manuela Keller, Simone Köhnke,
Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner,
Ilka Rüther, Christian Schumacher
Anzeigenleitung:
Angelika Hochmuth,
Telefon: (089) 741 17–432,
Fax: (089) 741 17–269,
E-Mail: [email protected]
Einträge im Dienstleisterverzeichnis:
Marita Brotz,
Telefon: (089) 741 17–281,
Fax: (089) 741 17–269,
E-Mail: [email protected]
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18
vom 01.10.2013
Leitung Herstellung/Vertrieb:
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Telefon: (089) 741 17–111,
E-Mail: [email protected]
Leserservice:
Hotline: (089) 741 17–205,
Fax: (089) 741 17–101
E-Mail: [email protected]
Kooperationen:
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Telefon: (089) 741 17–116,
E-Mail: [email protected]
Bank: Deutsche Bank
Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10)
IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00
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INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung
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INTERNET WORLD Business
Jens Müffelmann
Axel Springer, Berlin
Zum 1. Juni 2014 wird
Jens Müffelmann als
Chief Operating Officer
den neuen Vorstandsbereich Vermarktungs- und Rubrikenangebote bei Axel
Springer SE leiten. Der 47-Jährige war
bislang Leiter Geschäftsführungsbereich
elektronische Medien.
www.axelspringer.de
Dorothea von
Wichert-Nick
Nach rund drei Jahren
an der Spitze des Unternehmens verlässt Dorothea von Wichert-Nick
den Vorstand der Affilinet
GmbH und der Sedo Holding
AG. Die Entscheidung sei im besten
Einvernehmen zwischen von WichertNick, die als CEO tätig war, und der
Konzernmutter, der United Internet
AG, getroffen worden, teilte Affilinet
Nadeschda
Sonnenberg
Netzeffekt, München
Von der Quisma GmbH
kommt Nadeschda Sonnenberg zur Münchner Netzeffekt GmbH,
einer Agentur für Performance Marketing.
Dort arbeitet die 26-Jährige zukünftig als
Junior Campaign Manager SEA. Bei Quisma war sie im Online-Marketing tätig.
www.netzeffekt.de
Termine
Webinale
Das erfolgreiche Zusammenspiel von
Business, Design und Technologie für
das Internet-Geschäft steht im Fokus
dieser Veranstaltung, die sich selbst als
„Holistic Web Conference“ bezeichnet.
Termine: Berlin
1. bis 4. Juni 2014
Kosten: 899 Euro (3 Tage), 699 Euro
(2 Tage), 399 Euro (1 Tag);
Preise zzgl. MwSt.
www.webinale.de/2014
Info:
Global E-Commerce Summit
Die wichtigsten Trends und Entwicklungen der globalen E-Commerce-Branche
stehen hier im Fokus. Referenten sind
unter anderem Vertreter von Rakuten,
Butlers, Tommy Hilfiger und Gravis.
Thomas Heickmann
Netzpiloten, Hamburg
Neben dem Unternehmensgründer Wolfgang Macht und Holger
Milde gehört künftig auch Thomas Heickmann zum Vorstand der Netzpiloten AG.
Bei dem Internet-Dienstleister verantwortet der 49-Jährige, der bisher als Berater für das Unternehmen tätig war, den
gesamten Sales-Bereich in Deutschland,
Österreich, der Schweiz, Spanien und
Portugal.
www.netzpiloten.com
Frank Breuss /
Ralf Ohlhausen /
Elke Wößner
PPRO, London (GB)
Mit drei Mitarbeitern
verstärkt sich die PPRO Group, Lösungsanbieter für digitale Bezahlprozesse, um
die Internationalisierung voranzutreiben.
Als Chief Strategy Officer verantwortet
Ralf Ohlhausen (52, Foto) die weltweite
Termin: Barcelona (E),
16. bis 18. Juni 2014
Kosten: 1.295 Euro zzgl. MwSt.
www.e-commercesummit.com
Info:
Mobile Business Conference
Themen des Events sind unter anderem:
Mobile Marketing & Commerce, Apps und
Co. Geboten werden Case Studies sowie
Studien und praxisnahe Tipps.
Termin: Hamburg,
23. und 24. Juni 2014
Kosten: Für unsere Leser nur 640 Euro
statt 790 Euro zzgl. MwSt.
(Rabattcode: MBC14iwb)
www.mobile-businessInfo:
conference.de
Digital Marketing & Media Summit
Um die „Herausforderungen & Gestaltungsansätze der Digital Brand Engagement (R)Evolution“ geht es hier.
11/14
Thomas Koch
Pilot, Hamburg
Affilinet, München
Michael-Maria
Bommer
Liveperson, Berlin
Mit VP Central Europe
Michael-Maria Bommer
startet Liveperson, Anbieter einer
Cloud-basierten Plattform, die Firmen
Echtzeitkommunikation etwa über Chat
ermöglicht, in Deutschland. Bommer
verantwortet von Berlin aus das Geschäft
in Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie den angrenzenden Ländern.
www.liveperson.com
26. Mai 2014
mit. Die Aufgaben von
Wichert-Nicks, die zuvor unter anderem bei
der Solon Management
Consulting Geschäftsführerin war, übernimmt interimsweise das Management der United Internet AG. Weitere Stationen
waren die Deutsche Telekom und das
Frauenhofer Institut.
www.affili.net
Expansionsstrategie, er war zuletzt President Europe bei Safety Pay. Mit ihm zusammen wechselt Frank Breuss zu PPRO.
Als Director International Sales soll der
38-Jährige Kunden betreuen und gewinnen. Ebenfalls neu ist zudem Elke Wößner. Die 39-Jährige, bisher bei Kaspersky
Lab Europe aktiv, heuert als Head of PR
and Marketing bei PPRO an.
www.theppro.com
Runa Reno
Optimus Performance
Marketing, Köln
Die Affiliate-Agentur
Optimus Performance
Marketing befördert Runa Reno zum Manager Continental Europe. In der Position
übernimmt sie die Betreuung deutscher
Kunden, zudem soll sie die Bekanntheit
des Kölner Dienstleisters in Deutschland
sowie in weiteren europäischen Ländern
stärken. Bisher war Reno für die Agentur
in Großbritannien als Head of International Account Development aktiv.
www.optimus-pm.de
Termin: Hamburg,
25. und 26. Juni 2014
Kosten: 690 Euro (2 Tage), 350 (1 Tag);
bis 23. Mai; Preise zzgl. MwSt.
www.d2m-summit.de
Info:
Online B2B Conference
Zwei Tage lang dreht sich bei der Online
B2B Conference alles um die Themen
Online, Mobile und Social für den B2BSektor.
Termin: München,
1. und 2. Juli 2014
Kosten: Für unsere Leser nur 750 Euro
statt 890 Euro zzgl. MwSt.
(Rabattcode: OBC14iwb)
www.online-businessInfo:
conference.de
Werbeplanung.at Summit
Rund 30 Aussteller, ein Kongressprogramm mit Themen wie „Nimm die als
In die Geschäftsführung wurde Thomas
Koch bei der Agenturgruppe Pilot berufen. Gemeinsam mit
Thorsten Mandel soll der 44-Jährige die
Performance-Unit Pilot Perfaction weiter
ausbauen und das Segment Data Driven
Advertising vorantreiben. Koch ist bereits
seit 2011 in leitender Funktion bei Pilot
in Hamburg beschäftigt.
www.pilot.de
David A. Yovanno
Marin Software,
San Francisco (USA)
Die Leitung von Marin
Software, Anbieter der
gleichnamigen Management-Plattform
für Online-Marketing, übernimmt künftig
David A. Yovanno als CEO. Er folgt damit
auf Gründer Chris Lien, der als Executive
Chairman weiter für das kalifornische
Unternehmen tätig ist.
www.marinsoftware.com
Melanie Vogelbacher
Kupona, Fulda
Als neuer Director
Data Driven Advertising verstärkt Melanie
Vogelbacher das Führungsteam der
Kupona GmbH in Fulda. Die 34-Jährige verantwortet nun bei der Agentur die Weiterentwicklung des neuen Geschäftsfelds
E-Commerce-Profiling. Bisher war sie bei
Cocomore am Aufbau der Tochter Kairion,
einem Internet-Vermarkter, beteiligt.
www.kupona.de
deine KPI’s“ und anderem digitale Erfolgsgeschichten sowie ein Content-Gipfel erwarten die Besucher.
Termin: Wien (Österreich),
3. und 4. Juli 2014
Kosten: 690 Euro (Kongress), 50 Euro
(Expo); Preise zzgl. MwSt.
www.summit.werbeplanung.at
Info:
E-Commerce Executive Circle
Bei diesem Netzwerktreffen für Entscheider steht der B2B-Bereich des digitalen Handels im Fokus. Themen sind
unter anderem: „Erfolgreiches E-Commerce im Direktvertrieb“, „E-Commerce
im Multi-Channel Handel“ und „Online
Kunden generieren“.
Termin: Frankfurt am Main,
7. und 8. Juli 2014
Kosten: Keine, spez. Teilnahmekriterien
www.e-commerce-executive
Info:
circle.de
26. Mai 2014
11/14
INTERNET WORLD Business
43
Online-Stellenmarkt
Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.de/stellenmarkt
ONLINE-MARKETING ASSISTENT (m/w)
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Aachen
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Koordinator Suchmaschinenmarketing
(SEA / SEO) (w/m)
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Manager E-Commerce Controlling &
Web-Analytics (w/m)
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Produktmanager Video on Demand /
Online-Geschäfte (w/m)
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Online Projektmanager (m/w)
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Gesellschaft für Neue Medien mbH
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Müller Service GmbH
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Spezialist Online Marketing (m/w)
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INTERNET WORLD Business
26. Mai 2014
11/14
Nicole Scholz
Vroni Fischer
Bonayou, München
Valentins, Offenburg
Mit einer neuen Marketing Managerin verstärkt sich das Start-up
Bonayou, Münchner Anbieter personalisierter Geschenkgutscheine. Künftig soll
Vroni Fischer das Marketing für Endkunden und Firmen aufbauen sowie Kooperationen und das Rebranding vorantreiben.
Die 26-Jährige war bislang Junior Marketing Manager bei PosterXXL.
www.bonayou.com
Beim Blumenversandhändler Valentins, einer
Tochtergesellschaft von
Burda Direct, hat Nicole
Scholz die Geschäftsführung
übernommen. Die 32-Jährige
ist für die Positionierung des Offenburger Unternehmens und die Weiterentwicklung der Marke verantwortlich.
Darüber hinaus ist sie für die Sales- und
Marketingstrategie sowie die Gestal-
Ulrich Barbian
Sony, Neu-Isenburg
Als Verkaufsleiter ist
Ulrich Barbian bei der
Sony Computer Entertainment Deutschland GmbH (SCED) für
den Verkauf der Produkte der Marke
Playstation verantwortlich. Vorher arbeitet er als Marketing Director für SCED.
www.de.playstation.com
Michael Schwarz
Commerce Plus,
Hamburg
Als Director Shop
Management wechselt
Michael Schwarz zu Commerce Plus; hier
ist er bereits seit Ende 2013 als Interimsmanager tätig. Der 50-Jährige, der zuvor
als freier Berater im Bereich Fulfillment
sowie bei Otto und DHL aktiv war, soll unter anderem den Kunden Simyo betreuen.
www.commerce-plus.com
Christina Schmalzl /
Dominik Will /
Pia Sturm
Rocket Fuel, Hamburg
Sein Hamburger Team
erweitert Rocket Fuel, Anbieter für programmatischen Media-Einkauf, mit der
Head of Account Management Christina
Schmalzl. Die 30-Jährige arbeitete bisher
als Project Manager Digital Products bei
Axel Springer. Als neuer Account Manager kommt außerdem Dominik Will (32)
von D3 Media. Und Pia Sturm (23) heuert
als Sales Executive an. Bisher war sie
unter anderem beim BVDW und der Ufa.
www.rocketfuel.com.de
Sebastian Stenzel /
Sabrina Stöwer /
Jennifer Pusch /
Tom Büscher
Dotkomm, Köln
DWX Developer Week
Drei Events auf einmal verbindet diese
Veranstaltungswoche: Mobile Developer
Conference, Web Developer Conference
und NET Developer Conference. Geboten
werden jeweils Trends, Lösungen und
Know-how.
Termin: Nürnberg,
14. bis 17. Juli 2014
Kosten: 2.021,81 Euro inkl. MwSt. fürs
Kombiticket DWK + Workshop;
für unsere Leser 149 Euro
Rabatt (Code: DWX14iwb)
www.developer-week.de
Info:
Gamescom
Im vergangenen Jahr informierten sich
bereits mehr als 340.000 Besucher über
die „Next generation of gaming“ und auch
2014 dürfte die Messe für digitale Spiele,
die mit dem Motto „Celebrate the games“
wirbt, wieder zahlreiche Fachbesucher
und Interessierte anlocken.
Termin: Köln,
14. bis 17. August 2014
Kosten: 57 Euro (3-Tage-Ticket inkl.
Katalog), 29 Euro (Tagesticket);
Preise inkl. MwSt. (bis 12.08.)
Info:
www.gamescom.de
IFA
Die Leitmesse für Consumer Electronics
und Home Appliances bietet Neuheiten
zu sieben Themenfeldern wie Public
Media, Communication und Technology.
Termin: Berlin,
5. bis 10. September 2014
Kosten: 37 Euro (1 Tag), 53 Euro (2 Tage)
für Fachbesucher; ansonsten
12 Euro (Tag); Preise inkl. MwSt.
http://b2c.ifa-berlin.de
Info:
Als neuer President
Human Resources verstärkt Matthias Hoff das Managementteam von Interactive Media CCSP. Bisher
war der 40-Jährige Leiter der Personalthemen bei dem Digitalvermarkter und
dessen Tochter Explosion Interactive,
einem Spezialisten für Retargeting.
www.interactivemedia.net
www.valentins.de
ihr Team um vier Mitarbeiter: Sebastian
Stenzel übernimmt als Projektleiter Aufgaben des Projektmanagements und die
Betreuung von Großkunden. Bislang war
der 30-Jährige leitender Redakteur bei
Bravosport.de und freier Journalist. Neu
ist zudem Sabrina Stöwer als Junior Key
Account Manager. Die 26-Jährige kommt
von der „Rheinischen Post“. Darüber hinaus verstärken künftig die beiden Art
Directors Jennifer Pusch (26) und Tom
Büscher (38) den Grafikbereich, ihr Schwerpunkt liegt auf Reponsive Webdesign.
www.dotkomm.de
Thomas Gaschler
Kupona, Fulda
Im Zuge der Neuausrichtung auf Neuromarketing-basierte Komplettlösungen für
Websites und Shops erweitert Dotkomm
Termine
tung des Produktportfolios zuständig. Bislang war Scholz bei
Lekkerland Deutschland
und zuletzt als Senior
Trade Marketing Manager bei
Gebr. Heinemann tätig. Um die kaufmännischen Aufgaben bei Valentins
kümmert sich, mit Scholz, weiterhin
Co-Geschäftsführer Michael Jockel.
Matthias Hoff
Interactive Media,
Darmstadt
Im Retargeting-Team
der Internet-Agentur
Kupona in Fulda unterstützt Thomas Gaschler künftig die Kunden- und Setup-Betreuung am Standort
München. Der Junior Account Manager
Retargeting war zuvor bei Tradedoubler,
Explido und Audi Volkswagen in Dubai.
www.kupona.de
Dmexco
Die Digital Marketing Exposition & Conference zog im vergangenen Jahr rund
26.300 Fachbesucher aus gut 80 Ländern
an. Nicht zuletzt dank der fünf Kongressformate, die die Messe begleiten, dürften
es 2014 noch mehr werden.
Termin: Köln,
10. und 11. September 2014
Kosten: Keine (für Fachbesucher)
www.dmexco.de
Info:
K5 Konferenz
Explizit an praxiserfahrene Webhändler
richtet sich die Konferenz mit Impulsvorträgen, Markteinschätzungen und Insiderpanels, die den Besuchern Denkanstöße
für ihr Business geben sollen.
Termin: München,
18. und 19. September 2014
Kosten: 149 Euro zzgl. MwSt. (Händler)
www.k5.vc
Info:
Nadja Beik
Garant, RhedaWiedenbrück
Zum 1. Juni 2014 heuert Nadja Beik als neue
Abteilungsleiterin E-Business bei Garant
an. Die 43-Jährige folgt auf Christian
Bonus, der als Projektleiter Neue Geschäftsfelder bislang für die E-CommerceAktivitäten der Gruppe verantwortlich
war. Beik war zuletzt bei der Expert AG
Abteilungsleiterin E-Commerce.
www.garant-gruppe.de
Joachim Keppler /
Thomas Brodowski
Defacto X, Erlangen
Die DialogmarketingAgentur Defacto X verstärkt sich mit Director Analytical CRM
Joachim Keppler sowie IT-Chef Thomas
Brodowski (Foto). Als CIO verantwortet
der 51-Jährige alle IT-Bereiche, während
Keppler (47) vor allem neue Geschäftsfelder wie Programmatic Advertising und
Digital CRM vorantreiben soll.
www.defacto-x.de
Shop.org Annual Summit
Zum Programm von Kongress und Messe
zählen neben Keynotes und Roundtables
auch „One-on-One Website critiques“.
Termin: Seattle (Washington, USA),
29. September bis
1. Oktober 2014
Kosten: 1.675 US-Dollar zzgl. MwSt.
(Early-Bird-Tickets bis 30. Mai)
http://summit14.shop.org
Info:
Adtech
Die einzige europäische Station dieser
Veranstaltungsreihe ist in diesem Jahr
London. Zu den Referenten, die parallel
zur Messe auftreten, gehören Vertreter
von Pepsico, Ryanair, Bartle Bogle
Hegarty (BBH London) und Mondelez.
Termin: London (GB),
10. bis 21. Oktober 2014
Kosten: Keine
www.ad-techlondon.co.uk
Info:
Was wir sagen, das
tun wir. Was wir tun,
das tun wir für Sie.
Wenn zwei Parteien nicht nur wissen wovon sie sprechen, sondern auch Spaß an
der Sache haben, dann unterhalten sich nicht nur Kunde und Anbieter. Da sprechen
Profis miteinander. Sollte dies dann noch zu einer Geschäftsbeziehung führen, haben
wir natürlich auch nichts einzuwenden. Wir haben keine Kunden, wir haben Partner.
Das nennen wir Service made in Germany. thomas-krenn.com/thomas-krenn
Synology
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MEINUNG
46
INTERNET WORLD Business
26. Mai 2014
11/14
Einen Riegel vorschieben
Auch Betrüger profitieren von den Fortschritten bei der Online-Marketing-Technologie
s gibt ein großes Problem in
n der
der
Online-Werbung: Die Tatsache,
e dass
e,
dass
Werbung in digitalen Medien so gut
etrüg
ü er
funktioniert, hat rücksichtslose Betrüger
ld verangezogen, die möglichst viel Geld
dienen wollen.
vielfä
lfällDie Vorgehensweise der Täter ist vie
vielfälWertig. Einige Betrüger verkaufen etwaa Wer
beplätze auf gefälschten Websites, die
die
ie sie
selbst erstellt haben. Diese Anzeigen
n wird
wird
aber kein echten User jemals zu sehen
sehe
eh
hen
n
bekommen. Andere programmieren
sogen so
soge
ge-anannte Bots, die das Internet abgrasen, um hundert- und tausendfach
auf Anzeigen zu klicken – für die
Produkte und Dienstleistungen
besteht aber nicht das geringste
Interesse. Sie profitieren davon,
dass für diese echten oder die
gefälschten Websites Werbebudgets von nichtsahnenden
Werbungtreibenden abgezogen werden. Es gibt zahllose
Varianten dieser Betrugsmuster, die ständig weiterentwickelt werden. Eine Pauschallösung für die Bekämpfung des
Phänomens gibt es nicht.
Warum ist das für uns alle wichtig?
Ganz einfach. Online-Werbung ermöglicht uns den freien Zugang zu vielen
Websites. Wenn Betrüger durch ihre
Scheinprogramme Impressions und
Klicks generieren, verschwinden die
Werbemillionen in dunklen Kanälen.
Das kann nicht toleriert werden. Es ist
allerdings nicht ganz einfach, diese cleveren Gauner zu stoppen. Wenn das Problem bewältigt werden soll, muss das die
Branche durch den Einsatz von Technologien selbst erledigen.
E
Shawn Hogan, CEO der erfolgreichen
Online-Marketing-Firma Digital Point
Solutions, wurde zu fünf Monaten
Haft verurteilt, weil er eBay um 28
Millionen Euro Provisionen für Umsätze betrogen hat, die er nicht vermittelt hat. Zu seiner Verteidigung
gab Hogan an, eBay habe gewusst,
mit welchen Methoden er Traffic
generierte – und ihn sogar dazu
ermutigt, weiterzumachen.
LogobeeFirmen-Blog
Für Advertiser bedeutet die Theorie
von Angebot und Nachfrage (selbst
wenn die Nachfrage vorgetäuscht
ist), dass die Kosten für Online-Werbung nach oben getrieben werden.
Und da es derzeit noch keine Standards gibt, die festlegen, ob ein Klick
echt oder falsch ist, wird das Problem schlimmer werden.
KoroberiFirmen-Blog
Achten Sie auf das alte Sprichwort:
„Wenn etwas zu gut ist, um wahr zu
sein, dann ist es das wahrscheinlich
auch nicht.“ Wenn Sie Anzeigen zu
extrem niedrigen TKP gebucht haben
und darauf zwei Millionen Impressions pro Monat bekommen, dann
sollte das ein Warnsignal sein.
Julia Layton
(howstuffworks.com)
Wie erkennt man, ob jemand Klickbetrug begeht? Und wer macht so
was? Die zweite Frage ist einfacher
zu beantworten: Es handelt sich entweder um dieselben asozialen Spinner, die Computerviren schreiben,
oder es geht um Geld. Meistens geht
es um Geld.
„Die Bekämpfung von OnlineBetrug ist eine Sache, auf die
sich die besten und hellsten
Köpfe stürzen müssen, und
zwar jetzt und heute“
Oliver Hülse, Geschäftsführer
Rocket Fuel GmbH
Wie wir wirksam
zurückschlagen können
Die einzigen Personen, die diese Aufgabe
lösen können, sind diejenigen, die sich
korrekt verhalten. Also alle, die ein Inte-
#40-Euro-Klausel
42 %
Zitat
aller
Online-Shopper wollen künftig
häufiger stationär einkaufen,
wenn die Möglichkeit
Foto: RTL
Jim Edwards
(Business Insider)
zur kostenlosen
Rücksendung
wegfällt.
Quelle: Deals.com
Foto: iStockphoto / MrPlumo
Was andere
sagen
habe dass das System fair
resse daran haben,
Daz gehören Technologiefunktioniert. Dazu
und Serviceanbie
Serviceanbieter, Exchanges, Werbedi Markeninhaber selbst.
agenturen und die
w das für sie übernehNiemand sonst wird
men. Die Bekämp
Bekämpfung von Online Adverein Sache, auf die sich die
tising Fraud ist eine
besten und hellst
hellsten Köpfe der Technolostürz
giebranche stürzen
müssen, und zwar
jetzt und heute. Dieser Kampf gegen
m
Online-Betrug muss
grundsätzlich in
Werbeplattf
jede Werbeplattform,
unabhängig weleingeb
cher Art, eingebunden
werden.
So muss beis
beispielsweise ein Serviceanbieter in der Lage sein, Bots zu
erkenne
erkennen und zwischen falsche und legitimen Nutschen
ze und Seiten zu trenzern
ne Ein Serviceanbieter
nen.
so
sollte
darüber hinaus
au
auch
in ein Sicherheitskon
konzept
investieren und
aktiv neue Technologien entwickeln, mit denen sich dieses Problem
bewältigen lässt. Wir alle, die wir von
Werbung profitieren, müssen uns verbünden und jetzt aktiv werden, um gemeinsam zu zeigen, wie ernst die Branche
den Kampf gegen Betrüger nimmt.
Glücklicherweise rückt unsere Branche
bereits zusammen. Dies zeigt sich in der
gerade gegründeten Taskforce „Traffic of
Good Intent“ (TOGI) des Interactive Advertising Bureau (IAB). Dieser Ausschuss
soll Ressourcen sammeln und für gegenseitige Hilfe beim Kampf gegen verdächtige
Online-Aktivitäten sorgen. Es ist für Unternehmen von größter Wichtigkeit, ihre
Erkenntnisse mit anderen Mitgliedern im
◼
Online-Ökosystem zu teilen.
„Vielleicht gründe ich mit einem Teil
des Geldes irgendwann wirklich mal ein
eigenes Start-up“
Google-Pressesprecher Klaas Flechsig hat bei der
TV-Show „Wer wird Millionär“ 500.000 Euro gewonnen –
die Redaktion gratuliert herzlich.
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