Sport und Umwelt - ein starkes Team

Werbung
INHALT
Seite
Programm
1.
5
Begrüßung und Einführung
Dr. Fritz Brickwedde
Generalsekretär, Deutsche Bundesstiftung Umwelt ………………………………….
7
Dr. Michael Vesper
Generaldirektor, Deutscher Olympischer Sportbund …………………………………
11
2.
Kooperation „Sport und Umwelt“ im Zeitraffer
Erwin Lauterwasser, Vorsitzender Jury für DBU-Projekte
Thomas Wilken, Clearingstelle Sport und Umwelt des DOSB ………………………
3.
15
„Das haben wir bewegt“Projektbeispiele zu Förderschwerpunkten der Kooperation
a) Klimaschutzinitiativen des Sports
- Sonderprogramm Klima- und Ressourcenschutz im Sportverein
Joachim Neuerburg, Sport mit Einsicht ……………………………………………....
19
- Kostenminderung und Ressourcenschutz
Horst Delp, Landessportbund Hessen ………………………………………..………
25
b) Golf und Natur
Marc Biber, Deutscher Golf Verband ………………………………………………..
30
c) Abenteuer JUUS – Natürlich sportlich
Frank Kaiser, Deutsche Sportjugend und
Juliane Rosin, Deutsche Naturschutzjugend ……………………………………….
36
d) Geförderte Projekte der Kooperation Sport und Umwelt
von DOSB und DBU …………………………………………………………………..
42
4.
Klimawandel –
Neue Herausforderungen für Umweltpolitik und Sport
Klimawandel als globale Herausforderung - Analysen, Szenarien, Perspektiven
Prof. Dr. Hartmut Graßl
Direktor emeritus, Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg …………………
46
Naturschutz in Zeiten des Klimawandels
Dr. Helmut Röscheisen
Generalsekretär Deutscher Naturschutzring ……………..........................................
53
Klimawandel und biologische Vielfalt - zentrale, politische Handlungsfelder
Jochen Flasbarth
Leiter Abteilung Naturschutz und nachhaltige Naturnutzung im
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit …………........
69
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
5.
Diskussionsrunde …………………………………………………………………
74
6.
Posterpräsentation ………………………………………………………………..
79
7.
Presse ………………………………………………………………………………..
90
8. Anhang
8.1 Klimaschutz ...……………………………………………………………………... 91
8.2 Teilnehmerinnen und Teilnehmer …...……………………………………….... 96
8.3 Impressionen …………………………………………………………………....... 99
4
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Programm
Sport und Umwelt – Ein starkes Team.
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Fachtagung am 25. Juni 2009
im Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU),
Osnabrück
Programm
Moderation: Katrin Müller-Hohenstein (ZDF)
Ab 10. 30 Uhr
Eintreffen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Bilanz der Kooperation „Sport und Umwelt“ von DOSB / DBU
11.00 Uhr
Begrüßung und Einführung
Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär, Deutsche Bundesstiftung
Umwelt
Dr. Michael Vesper, Generaldirektor, Deutscher Olympischer
Sportbund
11.30 Uhr
Kooperation „Sport und Umwelt“ im Zeitraffer
Erwin Lauterwasser, Vorsitzender Jury für DBU-Projekte
Thomas Wilken, Clearingstelle Sport und Umwelt des DOSB
12.00 Uhr
„Das haben wir bewegt“- Projektbeispiele zu
Förderschwerpunkten der Kooperation
Klimaschutzinitiativen des Sports
- Sonderprogramm Klima- und Ressourcenschutz im Sportverein
Joachim Neuerburg, Sport mit Einsicht
- Kostenminderung und Ressourcenschutz
Horst Delp, Landessportbund Hessen
- Golf und Natur
Marc Biber, Deutscher Golf Verband
- Abenteuer JUUS – Natürlich sportlich
Frank Kaiser, Deutsche Sportjugend und
Juliane Rosin, Deutsche Naturschutzjugend
13.00 Uhr
Mittagspause
5
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Klimawandel – Neue Herausforderungen für Umweltpolitik und Sport
14.00 Uhr
Klimawandel als globale Herausforderung Analysen, Szenarien, Perspektiven
Prof. Dr. Hartmut Graßl, Direktor emeritus, Max-Planck-Institut für
Meteorologie, Hamburg
14.20 Uhr
Naturschutz in Zeiten des Klimawandels
Dr. Helmut Röscheisen, Generalsekretär Deutscher Naturschutzring
14.40 Uhr
Klimawandel und biologische Vielfalt - zentrale, politische
Handlungsfelder
Jochen Flasbarth, Leiter Abteilung Naturschutz und nachhaltige
Naturnutzung im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit
15.00 Uhr
Diskussionsrunde
Prof. Dr. Hartmut Graßl, Jochen Flasbarth, Dr. Helmut Röscheisen,
Dr. Fritz Brickwedde und Prof. Dr. Roland Baar,
Prof. Dr. Franz Brümmer
16.00 Uhr
Tagungsende
6
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
1. Begrüßung und Einführung
Dr. Fritz Brickwedde
Generalsekretär
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Sehr geehrter Herr Dr. Vesper,
lieber Herr Prof. Graß,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
herzlich Willkommen im Zentrum für Umweltkommunikation, dem Veranstaltungshaus der DBU.
Für diejenigen unter den heutigen Gästen, die die DBU noch nicht so gut kennen, gestatten Sie
mir bitte einige einleitende Worte zu unserer Einrichtung.
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Die DBU ist die größte Umweltstiftung der Welt, die seit 1991 innovative Vorhaben aus den
Bereichen Umwelttechnik, Umweltforschung und Umweltkommunikation fördert. In den
vergangenen knapp 20 Jahren haben wir mehr als 7.300 Vorhaben unterstützen können, wobei
es kleine und große Vorhaben gab und gibt, die wir unterstützen.
Das Vorhaben, dessen Ergebnisse wir heute präsentieren und diskutieren wollen, zählt mit
einer Fördersumme von 2,5 Mio. Euro über die letzten fünf Jahre verteilt, zu den großen
Projekten, die die DBU unterstützt.
Das Zentrum für Umweltkommunikation, in dem wir uns hier befinden, ist eine gemeinnützige
Tochter, die die DBU 1999 gegründet hat, um folgende Aufgaben für uns zu übernehmen:
Zunächst einmal ist das Zentrum für Umweltkommunikation ein Veranstaltungs- und
Ausstellungsgebäude (zzt. Wasserausstellung im Foyer); des Weiteren sind die hier im Zentrum
für Umweltkommunikation beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die „ausgelagerte“
Öffentlichkeitsarbeit der DBU. Das heißt, hier entstehen sämtliche Printerzeugnisse, hier wird
unser Internetauftritt gestaltet und betreut, hier findet das Layout für sämtliche
Druckerzeugnisse statt, hier werden Buchreihen aufgelegt, hier werden Veranstaltungen
konzipiert und vorbereitet, hier werden Filme auf den Weg gebracht; in wenigen
Ausnahmefällen führt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt selbst Vorhaben durch. Ansonsten
sind wir eine ganz überwiegend fördernde Einrichtung. Das bedeutet, Projektpartner aus
Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Medien kommen mit Projektideen auf uns zu. Diese
Projektanträge werden geprüft und anschließend in der Regel mit 50 % der Gesamtkosten
finanziell unterstützt und inhaltlich durch unsere Mitarbeiter begleitet und betreut. Zu den
vergleichsweise wenigen stiftungseigenen Vorhaben zählt beispielsweise die Verleihung des
Deutschen Umweltpreises oder das große Beratungs- und Informationsprogramm zur
energetischen Gebäudesanierung „Haus sanieren – profitieren!“, bei dem durch speziell
geschulte Handwerker Einfamilienhausbesitzer auf dem Weg zur energetischen
Gebäudesanierung fachkundig begleitet werden. Bei diesen DBU-eigenen Projekten greifen wir
auf die Unterstützung des Zentrums für Umweltkommunikation zurück.
7
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Der Sport – ein wichtiger Partner der DBU
Meine sehr geehrten Damen und Herren, aus den bisherigen Ausführungen können Sie
entnehmen, dass die DBU mit sehr vielen ganz unterschiedlichen Partnern zusammenarbeitet,
um einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten.
Kerngeschäft der DBU ist sicherlich die Förderung und Unterstützung kleiner und mittlerer
Betriebe bei der Entwicklung und Implementierung von umweltverträglicher Technologie bzw.
bei der Entwicklung umweltverträglicher Produkte. Allerdings sind wir davon überzeugt, dass zu
allen technologischen Entwicklungen auch eine begleitende Umweltkommunikation notwendig
ist und wir die Zielgruppen mit geeigneten Partnern so ansprechen müssen, dass unser
Anliegen verstanden wird.
Daher sind wir sehr froh, dass mit dem DOSB
eine der größten Vereinigungen Deutschlands
Partner der DBU geworden ist, um das Thema
„Umwelt und Naturschutz“ mit seinen ganz
unterschiedlichen Facetten in die große Breite
des Sports zu tragen.
Ich erinnere mich noch sehr gut an die ersten,
etwas zaghaften Annäherungsversuche, als es
darum ging, Sport und Umwelt
zusammenzuführen, um das damals noch
häufig beschriebene und empfundene
Spannungsfeld und die Gegensätze von Sport
und Umwelt zu überwinden.
Der DBU, meine sehr verehrten Gäste, ging es
nie darum, bestehende Feindbilder oder
Vorurteile zu pflegen bzw. zu stützen, ganz im
Gegenteil.
Sport ist deutlich mehr als das, was ein Blick
ins Lexikon zunächst vermuten lässt. Dort steht
nämlich, dass es – wie so Vieles – aus dem
Lateinischen „se portare – sich vergnügen“
stammt und als „Sammelbezeichnung für alle
als Bewegungsspiel oder Wettkampfsformen
gepflegten körperlichen Aktivitäten des
Menschens“ verstanden wird.
Sport, insbesondere im Verein betrieben, ist eine starke gesellschaftliche Stütze. Im Sportverein
werden wichtige und bedeutsame Werte und Regeln für eine funktionierende Gesellschaft
vermittelt. Fairness, Teamfähigkeit, Verantwortung und Einsatzbereitschaft seien hier nur
beispielhaft genannt.
Von daher war es für uns vor mehr als fünf Jahren mehr als naheliegend, den Kontakt - damals
noch zum Deutschen Sportbund - zu suchen und ein großes, die vielen Facetten des Sports
überspannendes gemeinsames Projekt auf den Weg zu bringen, damit Sport, insbesondere die
vielen in der freien Natur betriebenen Sportarten, umwelt- und naturverträglicher wird und bei
den Sporttreibenden ein verstärktes Bewusstsein für die Schutzwürdigkeit der Umwelt entsteht.
8
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Förderprojekte Sport und Umwelt
Meine Damen und Herren, im Verlauf des heutigen Tages werden wir ja noch einige der
insgesamt über 30 gemeinsam durchgeführten Vorhaben kennen lernen. Aber mir ist es wichtig,
einige Vorhaben kurz zu nennen bzw. Ihnen auch zu beschreiben, dass die DBU auch vorher
schon Kooperationsprojekte mit Sporteinrichtungen gefördert hat.
Für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gab es in den letzten fünf bis acht Jahren mehrere
Wege, sich dem Thema zu nähern. Beispielhaft möchte ich nennen, dass uns zunächst der
ressourceneffiziente Betrieb von Sportstätten beschäftigt hat.
a) Wichtig war uns dabei, modellhafte Konzepte zur Sporthallensanierung zu entwickeln, die
auf möglichst viele Hallentypen übertragen werden können. Mit der Firma Wiebe GmbH &
Co. KG gelang es, ein ganzheitliches Planungskonzept für die Sanierung von Sporthallen
der sog. KAMÜ-Hallen 1960er und 1970er Jahre zu entwickeln und umzusetzen. KAMÜ ist
der Name des Herstellers dieses weit verbreiteten Sporthallentyps. Mit diesem modellhaften
Sanierungskonzept gelingt es, den Energie- und Ressourcenverbrauch der Hallen deutlich,
d.h. um bis zu 80 % zu senken.
b) Ganz praktische und konkrete Umsetzungen hat die DBU mit 3,1 Mio € im sog.
„Berghüttenprojekt“ gegeben. Das Vorhaben wurde in Kooperation mit dem deutschen
Alpenverein durchgeführt.
Dabei wurden 25 verschiedene Berg-, Schutz- und Bergwacht-Diensthütten zwischen dem
Bodensee und Salzburg so umgebaut, dass sie nun mit ihren
neuen regenerativen Energiekonzepten,
der optimierten Trinkwasserversorgung und
der umweltverträglichen Abwasser- und Klärschlammentsorgung
in den Alpen als vorbildhaft gelten.
c) Aber auch die Reduzierung der mit der Durchführung von Sport-Großveranstaltungen
verbundenen Umweltbelastungen war und ist Thema für die DBU. Das größte und
vermutlich allen hier im Raum bekannte Vorhaben dazu dürfte „Green Goal“ gewesen sein,
bei dem die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gemeinsam mit dem Öko-Institut Freiburg und
dem Deutschen Fußballbund anlässlich der Fußball WM 2006 in Deutschland ein
umfassendes, innovatives und ambitioniertes Umweltprogramm entwickeln und umsetzen
konnte, bei dem neue Wege für umweltverträgliche Großveranstaltungen im Fußball
beschritten wurden.
Das Vorhaben war so angelegt, dass möglichst viele der entwickelten Konzepte und Ideen
auch nach der Fußballweltmeisterschaft im „Tagesgeschäft“ der Bundesliga Anwendung
finden und zum Teil auch auf Großveranstaltungen mit anderer Ausrichtung, wie
Rockkonzerte, übertragen werden können.
d) In guter Erinnerung habe ich aber auch noch die Unterstützung des Bundessportfestes 2005
in Münster, wo wir mit dem DJK Sportverband e. V. mit seinen rund 530.000 Mitgliedern
erstmalig ein so großes Sportereignis klimaneutral organisiert und durchgeführt haben.
Sie sehen, meine Damen und Herren, es handelt sich um ein sehr breites Spektrum von
Förderprojekten rund um das Thema Sport und Umwelt, dem sich die Deutsche Bundesstiftung
Umwelt widmet.
9
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
DBU-Wettbewerb „Entdecke die Vielfalt“
Bevor wir nun in die Präsentation einzelner Projekte gehen werden und ich Sie herzlich dazu
einladen möchte, sich an der Diskussion rege zu beteiligen, damit die entwickelten Ideen und
Konzepte möglichst breit der Zielgruppe zugetragen werden, ist es mir wichtig, deutlich zu
machen, dass wir mit der gemeinsamen Arbeit nicht fertig sind.
Umweltbildung – und da mussten wir alle in den letzten 15 Jahren dazulernen – funktioniert
nicht mit dem erhobenen Zeigefinger. Umweltbildung funktioniert dann besonders gut, wenn es
aus eigener Einsicht und Verständnis heraus geschieht. Für die naturnahen Sportarten muss es
uns also gelingen, die Schönheit und die Schutzbedürftigkeit der Natur im „richtigen Maßstab“
zu vermitteln.
Dies gelingt besonders gut, wenn wir Kinder und Jugendliche in ihrer natürlichen Neugier für
Sport und Umwelt frühzeitig begeistern und den vermeintlichen Widerspruch und Antagonismus
sich gar nicht erst entwickeln lassen.
Deshalb freut es mich auch, wenn der DOSB sich an dem DBU-Wettbewerb „Entdecke die
Vielfalt“ beteiligt. Mit diesem Wettbewerb wollen wir insbesondere Kinder und Jugendliche dafür
begeistern, sich in ihrem persönlichen Umfeld aber auch darüber hinaus für den Erhalt der
biologischen Vielfalt einzusetzen, nachhaltig zu Handeln und selbst aktiv zu werden und die
dabei entwickelten Ideen und Projekte öffentlich wirksam zu machen. Im Foyer liegt die neue
Broschüre zu diesem großen Wettbewerb aus und ich darf Sie herzlich einladen, in Ihren
Einrichtungen für diesen schönen Wettbewerb zu werben.
Ich erhoffe mir von der heutigen Tagung, durch die Sie Kathrin Müller-Hohenstein führen wird
und der ich bereits jetzt sehr herzlich für die Moderation danken möchte, dass viele neue
Impulse für die tägliche Arbeit in den Sportvereinen und Sporteinrichtungen zum effizienteren
Umgang mit unseren Ressourcen und unserer Umwelt entstehen.
Ich danke dem DOSB für die bisherige Kooperation, die durch Sie, verehrter Herr Dr. Vesper,
nochmals an Zug- und Durchschlagskraft gewonnen hat und freue mich nun auf eine
interessante Veranstaltung.
10
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Dr. Michael Vesper
Generaldirektor
Deutscher Olympischer Sportbund
Sehr geehrter Herr Dr. Brickwedde,
meine Damen und Herren,
ich darf Sie alle hier in Osnabrück im Namen des Deutschen Olympischen Sportbundes herzlich
begrüßen. Ich freue mich, dass sie so zahlreich unserer Einladung gefolgt sind. Dies ist bereits
ein erster Hinweis darauf, dass „Sport und Umwelt“ nicht nur ein starkes Team sind, wie es im
Titel der Tagung heißt, sondern sich auch zu einem Themenfeld mit Zukunft entwickelt hat.
Wir haben ein umfangreiches und anspruchsvolles Tagungsprogramm vor uns. Ich möchte den
Fachvorträgen und Projektberichten auch nicht vorgreifen, jedoch zu drei Aspekten, zu
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, aus der Sicht des DOSB einige kurze grundsätzliche
Anmerkungen machen.
Ein Blick zurück: Sport und Naturschutz haben ihre Gegnerschaft aus den 1980er und 1990er
Jahren beigelegt
Ja, es gab eine solche Gegnerschaft. Der Sport ist nicht Ursache für Umwelt- und
Naturzerstörung. Die Reiterin und der Kletterer bedrohen nicht die Natur. Die eigentlichen
Ursachen der Naturzerstörung sind eine überzogene Landwirtschaft und Monokulturen,
Überfischung, Verlust der Artenvielfalt, genetische Uniformität, Überdüngung und
Entwässerung, Artensterben, Klimaerwärmung etc.
Gleichwohl standen sich bis in die 1980er und 1990er Jahre Sport und Naturschutz häufig als
gegnerische Lager und manchmal auch unversöhnlich gegenüber. Die eine Seite malte
Katastrophen aus, die andere bagatellisierte. Der Prozess des Verstehens war mühsam und
dauerte einige Zeit. Seit den 1990er Jahren haben sich Sport und Naturschutz stark angenähert
und gemeinsam viel erreicht. Durch die Aktivitäten der Sport- und der Natur- sowie
Umweltschutzverbände, dem staatlichen Umweltschutz und vielfältigen Initiativen vor Ort ist es
gelungen, die Ziele des Umweltschutzes im Sport zu verankern und den Sport mit seinen vielen
Vereinen und Verbänden für aktiven Natur- und Umweltschutz zu nutzen.
Eine der Grundlagen für diese überaus positive Entwicklung war eine Versachlichung der
Debatten, gute Informationen und konkrete Projekte.
Ich darf die Gelegenheit nutzen und dem Bundesumweltministerium und dem Bundesamt für
Naturschutz für die Unterstützung bei vielen Einzelprojekten und Vorhaben danken. Ich darf in
meinen Dank die Umwelt- und Naturschutzverbände ausdrücklich mit einbeziehen, mit denen
wir vielfältige Abstimmungen und auch Kooperationen auf Bundes-, Landes- und kommunaler
Ebene pflegen.
Am Ende dieser Phase der langsamen, aber stetigen Auflösung des vermeintlichen Konfliktes
zwischen Sport und Umweltschutz steht die Grundposition, dass Natur, Umwelt und Landschaft
auch der Erholung und mithin dem Sport dient. Konsequenterweise gewährleisten die
einschlägigen Gesetze auch die Erholungsfunktion der Natur. Selbstverständlich heißt dies
nicht, dass man aus dieser Argumentation ein Recht auf Sportausübung für jeden, in allen
Naturräumen und zu allen Zeiten ableiten kann. Und ebenso selbstverständlich ist zu
konstatieren, dass es durchaus Zielkonflikte geben kann. Eins ist hierbei klar und eindeutig: Der
Sport unter dem Dach des DOSB ist dem Leitmotiv eines natur- und landschaftsverträglichen
Sports verpflichtet.
11
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Ich darf schließlich auch den zuständigen Personen in den Sportorganisationen danken, die von
der Sportseite her diese Entwicklung mit angestoßen und befördert haben. Ich nenne hier
stellvertretend Frau Erika Dienstl, die in unterschiedlichen Funktionen in unserer
Vorgängerorganisation „Deutscher Sportbund“ hierfür Verantwortung übernahm.
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es…“ - Positive Bilanz der Kooperation zwischen DOSB
und DBU
Zu den besonders bedeutsamen Partnern des DOSB und seiner Mitgliedsorganisationen gehört
die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, mit der uns seit fünf Jahren eine intensive Kooperation
verbindet. Die heutige Fachtagung will auch eine Bilanz dieser Zusammenarbeit ziehen und ich
freue mich auf die Berichte aus dem breiten Projektspektrum.
Herr Dr. Brickwedde, ich darf mich bei Ihnen persönlich und der DBU für diese Kooperation
sowie die fachliche und natürlich auch für die finanzielle Unterstützung im Umfang von rd. 2,5
Mio. EUR danken. Ich darf Sie bitten, diesen Dank auch an die zuständigen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in Ihrem Hause weiterzugeben, die für die Betreuung und Abwicklung der
Projekte zuständig waren und sind.
Unabhängig von den fachlichen Bewertungen einzelner Projekte darf ich bereits jetzt zwei sehr
grundsätzliche positive Auswirkungen dieser Kooperation würdigen:
x
Die Zusammenarbeit mit der DBU und die Projektförderung haben in hohem Maße dazu
beigetragen, dass sich das Anwendungsspektrum für das Thema „Umwelt“ im Sport enorm
erweitert hat. Die Sportorganisationen unter dem Dach des DOSB haben die Vielfalt und die
vielfältigen Vorteile des Themas Umwelt für eine zukunftsorientierte Sportentwicklung durch
konkrete Projekte „entdeckt“. Es ging und geht in den Projekten um die klimafreundliche
Ausgestaltung von Sportveranstaltungen, um Klimaschutz und Ressourcenschonung von
Sportstätten, um Vor- und Nachteile von Contracting im Sport, um Umweltbildung durch und
im Sport, um Mobilität und Sport, um Umweltinformationssysteme im Natursport etc. –
mithin um nahezu alle Handlungsfelder in allen Verbandstypen des Sports.
x
Die Kooperation mit der DBU und die DBU-Projektförderungen haben auch dazu geführt,
dass sich innerhalb des DOSB und in vielen unserer Mitgliedsorganisationen das Thema
„Umwelt“ etabliert hat: es gibt Fachkommissionen, Ausschüsse, hauptberufliches Personal,
Konzeptionen, Veröffentlichungen etc. in und von Sportorganisationen zum Thema Umwelt.
Die DBU-Kooperation hat diese Entwicklung vielfach unterstützt. In der umweltpolitischen
Debatte wird häufig – und manchmal zu oft – der Begriff „Nachhaltigkeit“ bemüht. Hier ist er
mehr als angebracht und erarbeitet.
Auch innerhalb des Sportsystems waren viele Personen am Erfolg dieser Zusammenarbeit
beteiligt und ich darf stellvertretend Herrn Erwin Lauterwasser danken, der nicht nur ein
langjähriger Wegbereiter des Themas „Sport und Umwelt“ ist, sondern auch als Vorsitzender
der Projektjury viel Zeit und Engagement investiert hat.
Die Partnerschaft von Sport und Umwelt hat ihre eigentliche Zukunft noch vor sich – das Thema
Umwelt ist ein wichtiger Impulsgeber für eine nachhaltige Sportentwicklung
Das Thema „Umwelt“ kann die Handlungsfähigkeit der Sportorganisationen erweitern und ihre
Strategieentwicklungen unterstützen. Es kann einer nachhaltigen Sportentwicklung vielfältige
Impulse geben. Gleichzeitig kann der Sport seine Potenziale für einen zeitgemäßen
Umweltschutz einbringen. Ich nenne für diese Thesen einige Beispiele:
12
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
x
Der Klimawandel gehört neben der
demographischen Revolution, der
Globalisierung und der Digitalisierung
zu den zentralen
gesellschaftspolitischen
Herausforderungen unserer Zeit, auch
wenn dies in Zeiten der Wirtschaftsund Finanzkrise in der öffentlichen
Meinung etwas in den Hintergrund
getreten ist. Hier können Umweltschutz
und Sport Doppelpass spielen.
Klimaschutz sichert Zukunft auch für die
mehr als 20 Millionen Mitglieder in den
deutschen Sportvereinen. Und der
Sport, die größte Bürgerinitiative in
Deutschland, kann noch viel mehr dazu
beitragen, dass der Klimaschutz sich
als übergreifendes gesellschaftliches
Ziel in die Köpfe und Herzen gerade
junger Menschen einnistet. Der Sport
hat die Kraft und die Potenziale, Werte
zu verankern. Und wenn er die ganze
Kraft, die daraus erwächst, auch im
Sinne des Klimaschutzes einsetzt, kann
dies eine enorme
gesellschaftspolitische Wirkung
entfalten. Bundesumweltminister
Gabriel hat dies in die kurze Formel
gepresst, dass es darauf ankommt, den
Umwelt- und Klimaschutz in der Nordkurve zu verankern. Genau darum geht es!
Der DOSB wird vor diesem Hintergrund in wenigen Wochen das Projekt „Klimaschutz im
Sport“ starten und ich danke dem BMU für die fachliche und finanzielle Unterstützung.
Es ist daher richtig und notwendig, dass diese Fachtagung auch den Komplex Klimawandel
und Sport thematisiert. Welche Entwicklungen zeichnen sich ab? Wie reagieren Staat und
Umweltverbände? Und wo sind die Herausforderungen für den und die Schnittstellen mit
dem Sport? Ich habe den Eindruck, dass der Sport hier noch am Anfang steht und vielleicht
geht vom heutigen Tag und von Osnabrück der Impuls für eine systematisierte Aufarbeitung
des Themas aus.
x
Erfolgreiche Teams sollte man nicht ändern oder aufgeben – weder im Sport, noch in der
Umwelt. Never change a winning team! Ich bin daher der DBU dankbar, dass Sie unsere
erfolgreiche Kooperation fortführen will. DBU und DOSB haben bereits konkrete Gespräche
begonnen, um die Inhalte des nächsten Kapitels unserer Zusammenarbeit aufzuarbeiten.
Neben der Möglichkeit, dass sportbezogene Umweltprojekte auch zukünftig durch die DBU
gefördert werden können, sind eine Reihe weiterer Elemente denkbar. Hierzu zählt z.B. die
Begründung eines bundesweiten Wettbewerbs „Sport und Umwelt“, der bestimmte
inhaltliche Schwerpunkte thematisieren bzw. bestimmte Zielgruppen, z.B. den
„umweltfreundlichen Sportverein“, ansprechen könnte. Auch eine Nutzung vorhandener
DBU-Formate ist näher zu prüfen, z.B. die bundesweite DBU-Kampagne „Haus sanieren,
profitieren“. Dieser niederschwelliger Einstieg in einen konkreten Klimaschutz kann auch für
Sportstätten sinnvoll sein.
Wir werden diese und weitere Ideen auf- und in eine Konzeption einarbeiten, die zu
Jahresbeginn 2010 starten soll. Unabhängig davon ist darauf hinzuweisen, dass auch in
diesem Jahr noch einige Projekte aus der laufenden Kooperation starten, z.B. zu „Natura
2000 und Sport“, einem wichtigen Thema für den Natursport.
13
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
x
Stichwort Olympiabewerbung München: Wie Sie wissen, wollen wir uns mit München für die
Olympischen Winterspiele 2018 bewerben, wobei die Skiwettbewerbe in GarmischPartenkirchen vorgesehen sind und in Schönau die Bob- und Rodelbahn genutzt werden
soll. Schon bei der Planung werden ehrgeizige Umweltziele verfolgt. So soll diese
Veranstaltung CO2-neutral durchgeführt werden und dauerhaft zu einer Verbesserung der
Umweltsituation, des öffentlichen Verkehrs etc. beitragen. Über diese standortbezogenen
Aspekte hinaus ist auch zu fragen, inwieweit man unsere Olympiabewerbung nutzen kann,
um in Deutschland mit den Potenzialen des Sports für einen zeitgemäßen Klima- und
Umweltschutz zu werben. Hier bitte ich alle Akteure von „Sport und Umwelt“ um kreatives
Mitdenken und konkrete Vorschläge.
Sport und Umwelt sind ein starkes Team und spielen Doppelpass. Wir können auf eine
erfolgreiche Kooperation mit der DBU zurückblicken und haben zugleich noch vielfältige
Perspektiven vor uns. In diesem Sinne wünsche ich einen erfolgreichen Tagungsverlauf.
14
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
2. Kooperation „Sport und Umwelt“ im Zeitraffer
Erwin Lauterwasser, Vorsitzender Jury für DBU-Projekte
Thomas Wilken, Clearingstelle Sport und Umwelt des DOSB im Gespräch
mit Katrin Müller-Hohenstein
Katrin Müller-Hohenstein:
Wie ist es zur Kooperation zwischen dem DOSB und der DBU gekommen?
Erwin Lauterwasser:
Angesichts der Geschichte der Sport-UmweltThematik ist die Kooperation beider Institutionen
bemerkenswert. Ende der 80er Jahre war es durch
die Veröffentlichung von Professor Erz, der dem
Sport erhebliche Umweltbelastungen zuwies, zu
Spannungen und Lagerbildungen gekommen, die
eher von gegenseitigen Vorwürfen denn von
sachlichen Argumenten getragen waren.
Dies milderte sich mit dem zunehmenden
Verständnis für den jeweils anderen: Von Seiten
des Natur- und Umweltschutzes wurde die
gesellschaftliche Bedeutung des Sports anerkannt,
und in den Sportorganisationen wuchs die Einsicht,
dass nur ein schonender Umgang mit Natur und
Umwelt langfristig die eigenen Grundlagen erhalten
kann.
Bereits ab Mitte der 1990iger Jahre förderte die
DBU sportbezogene Projekte, z.B. die Fachtagung
„Kanusport auf Fließgewässern“ oder die
modellhafte umweltbezogene Umgestaltung der
Sportstätten eines Hamburger Großvereins.
Diese Vorhaben ermutigten den damaligen DSB
und die DBU, die Möglichkeiten einer
Zusammenarbeit auszuloten. Die DBU konnte
hierbei an ein Projekt mit den beiden großen
Kirchen anknüpfen, in dem die Nutzung von Kirchendächern zur solaren Energiegewinnung
gefördert wurde. Ziel der DBU war es, starke gesellschaftliche Partner für die Kommunikation
des Umweltgedankens in breite Kreise der Bevölkerung zu gewinnen.
Nach ersten Gesprächen in den Jahren 2001/ 2002 wurde ein Kooperationskonzept
erarbeitet, das nach weiteren Abstimmungen im September 2003 vom DOSB bei der DBU als
Antrag eingereicht wurde. Nach einem positiven Votum des DBU-Kuratoriums wurde ein
Kooperationsabkommen unterzeichnet, das am 1. Januar 2004 in Kraft trat. Es beinhaltete
eine Laufzeit von fünf Jahren und stellte eine Fördersumme von insgesamt 2,5 Mio. Euro in
Aussicht.
15
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Katrin Müller-Hohenstein:
Welche Ziele verfolgten DOSB und DBU mit der Kooperation?
Erwin Lauterwasser:
Im Rahmen der Kooperation von DOSB und DBU sollten bevorzugt Projekte gefördert werden,
in denen modellhafte, d.h. übertragbare Lösungen für zentrale Konflikte und
Problemsituationen im Themenfeld Sport und Umwelt erarbeitet werden. Wesentlich war eine
Multiplikatorwirkung, Umweltthemen sollten über die beteiligten Sportorganisationen in die
Breite kommuniziert werden. Der Sympathiewert des Sports sollte für die Förderung von
Umweltbewusstsein und umweltverträglichem Handeln genutzt werden.
Katrin Müller-Hohenstein:
Welche Schwerpunkte hatte das Förderprogramm?
Thomas Wilken:
Das Programm hatte drei Schwerpunkte:
Klima- und Ressourcenschutz, Naturschutz
sowie Umweltkommunikation.
Der Schutz des Klimas stellt die weltweit
größte Herausforderung im Bereich des
Umweltschutzes dar. Auch der Sport ist von
den Veränderungen des Klimas in starkem
Maße betroffen. Am augenfälligsten wird dies
bei Schneesportarten, die nach
Expertenprognosen schon in wenigen Jahren
nur noch in Hochlagen ab 1.500 m
einigermaßen verlässlich ausgeübt werden
können. Andererseits trägt auch der Sport zur
Produktion von CO2 und damit zur
Veränderung des Klimas bei. Genau wie alle
anderen gesellschaftlichen Bereiche steht er
daher in der Verantwortung, einen aktiven
Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Das
Potential hierfür ist groß. Erfahrungen zeigen,
dass durch höhere Energieeffizienz bei älteren
Sportstätten 20-50% Energie eingespart
werden können. Nach Berechnungen des
DOSB sind ca. 70.000 Sportstätten
sanierungsbedürftig.
Der zweite Förderschwerpunkt war der
Naturschutz. Viele Sportarten, die in Natur und
Landschaft ausgeübt werden, konnten in den vergangenen Jahrzehnten große Zuwächse
verzeichnen. Die hierfür benötigte Infrastruktur und auch das Verhalten der einzelnen Sportler
können sich negativ auf die Qualität von Lebensräumen auswirken, Tiere in ihren
Rückzugsräumen stören sowie mechanische Schäden an Vegetation und Boden verursachen.
Die Kooperation Sport und Umwelt sollte dazu beitragen, Konflikte zwischen Sport und
Naturschutz zu lösen bzw. zu vermeiden sowie sportbezogene Infrastruktur in sensiblen
Naturräumen zu optimieren.
Drittens sollte besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, innerhalb und außerhalb des
Sports das Bewusstsein für den Schutz von Natur und Umwelt zu fördern. Umweltinformation
und Umweltbildung hatten daher in dem Förderprogramm ebenfalls starkes Gewicht. Zum
einen ging es darum, die Information der einzelnen Sportler über die ökologischen
Auswirkungen ihres Handelns zu verbessern, zum anderen sollten Sportorganisationen als
Multiplikatoren wirken, um auch außerhalb des Sports umweltfreundliches Verhalten zu
initiieren.
16
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Katrin Müller-Hohenstein:
Welche Hürden musste ein Antragsteller überspringen?
Erwin Lauterwasser:
Die zwischen DOSB und DBU vereinbarten Förderkriterien basierten auf den generellen
Kriterien der DBU und waren dementsprechend anspruchsvoll. Zentrale Anforderungen waren
Innovation, Modellcharakter, Umweltentlastung, Breitenwirksamkeit, Langfristigkeit und
Kommunikation der Projektergebnisse. Gefordert waren Sachkenntnis, Kreativität,
ganzheitliches Denken und wirtschaftliche Kalkulation. Die Bewältigung dieser Hürden war
nicht einfach, denn in Sportorganisationen ist solches Wissen nicht von vornherein abrufbar.
Aus diesem Grund vereinbarten der DOSB und die DBU die Einrichtung einer sogenannten
Clearingstelle. Deren Aufgabe bestand vor allem darin, interessierte Sportorganisationen bei
der Antragsstellung fachlich zu unterstützen. Sämtliche gestellten Anträge wurden in einer
Jury des DOSB nach einheitlichen Kriterien bewertet. Ein positives Jury-Votum war die
Voraussetzung für die anschließende Weiterleitung eines Antrags an die DBU. Die Jury nahm
ihre Arbeit sehr ernst, häufig verknüpfte sie ihre Unterstützung eines Antrags mit der Maßgabe
von Nachbesserungen.
Katrin Müller-Hohenstein:
Wie war die Resonanz unter den Sportorganisationen auf das Förderprogramm?
Thomas Wilken:
Bei der Beantwortung dieser Frage ist zwischen den „normalen“ Projektanträgen, die die von
DOSB und DBU vereinbarten anspruchsvollen Förderkriterien erfüllen mussten, und den
sogenannten „Kleinprojekten“ für Sportvereine zu unterscheiden.
Im Rahmen der Kooperation „Sport und Umwelt“ wurden insgesamt 47 „normale“
Projektanträge bei der Jury des DOSB eingereicht. 31 von ihnen wurden – zum Teil erst nach
Überarbeitung – von der DOSB-Jury befürwortet und anschließend nach eigener Prüfung von
der DBU bewilligt. Drei Vorhaben befinden sich bei der DBU noch in der Bearbeitung, 13
wurden von der Jury abgelehnt bzw. von den Antragstellern nach dem Jury-Votum nicht weiter
bearbeitet. Das vereinbarte Fördervolumen von insgesamt 2,5 Mio. Euro wurde nahezu
ausgeschöpft.
Die Zahl der von Sportverbänden gestellten Förderanträge war in der ersten Hälfte der
fünfjährigen Kooperation etwas höher als in der zweiten. Die notwendigen Schritte zur
Förderung einer nachhaltigen Sportentwicklung sind offenbar im Wesentlichen bekannt, es
bedarf vor allem der Umsetzung der vorhandenen Erkenntnisse in der Breite. Dies jedoch
ließen die Förderkriterien nur in begrenztem Maße zu.
Inhaltlich waren die meisten der durchgeführten Vorhaben den Schwerpunkten
Umweltkommunikation und Klimaschutz zuzuordnen, Naturschutzprojekte waren
unterrepräsentiert. Erklärbar ist dies vor allem dadurch, dass seit Mitte der neunziger Jahre im
Bereich der Natursportarten bereits zahlreiche Umweltinitiativen ergriffen wurden und der
Handlungsdruck dort mittlerweile geringer ist. Umgekehrt verhält es sich mit dem
Sportstättensektor, wo der bereits erwähnte Sanierungsstau und gestiegene Energiepreise die
Sportverbände und -vereine vermehrt zum Handeln zwingen.
Dies wird auch durch die sehr hohe Nachfrage von Sportvereinen nach der Förderung von
Kleinprojekten im Rahmen der insgesamt fünf Sonderprogramme „Klima- und
Ressourcenschutz im Sportverein“ belegt. Ca. 1.000 Anfragen, mehr als 350 Förderanträge
und 130 bewilligte Projekte sind ein deutliches Indiz für den hohen Handlungsbedarf auf
Vereinsebene.
Das starke Interesse an der Kooperation „Sport und Umwelt“ wird auch durch die hohen
Zugriffszahlen auf die Website der Clearingstelle unterstrichen (www.dosb-clearingstelle.de).
Bis zu 30.000 Zugriffe pro Monat zeigen, dass die Seite im Laufe der fünfjährigen Kooperation
zu der zentralen Website für umweltbezogene Projektförderungen im deutschen Sport
entwickelt werden konnte.
17
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Katrin Müller-Hohenstein:
Welche Projekte sind besonders hervorzuheben?
Thomas Wilken:
Viele der geförderten Projekte haben neue und innovative
Lösungen auf dem Weg zu einem nachhaltigen Sport
entwickelt. Im Bereich des Klima- und
Ressourcenschutzes sind beispielhaft die Vorhaben des
Landessportbundes Hessen zum Aufbau eines
Netzwerkes „Nachhaltiger Sportstättenbau“, die Vorhaben
der Landessportbünde Thüringen und Sachsen zur
nachhaltigen Energienutzung in Sportvereinen sowie die
insgesamt fünf Sonderprogramme zur Förderung von
Kleinprojekten in Sportvereinen hervorzuheben.
In Bezug auf den Förderschwerpunkt Naturschutz machen das vom Deutschen Golf-Verband
eingeführte Umweltmanagementprogramm „Golf und Natur“ sowie die ökologische Aufwertung
und Umgestaltung einer Flussbadeanstalt in Rostock die Bandbreite der bearbeiteten Themen
deutlich.
Im Bereich der Umweltkommunikation initiierten die Deutsche Sportjugend und die
Naturschutzjugend in dem Projekt „Jugend für Umwelt und Sport“ (JUUS) den Aufbau einer
langfristig angelegten Partnerschaft. Der Deutsche Alpenverein entwickelte das „Digitale
Informationssystem Naturraum Fels“, das Kletterern die schnelle Information über
Kletterfelsen, deren ökologische Besonderheiten und jeweils zu beachtende Verhaltenstipps
bietet (www.dav-felsinfo.de). Vom Deutschen Skiverband durchgeführte Natursport-Camps mit
Jugendlichen in Mittelgebirgen eröffneten neue erlebnisorientierte Zugänge zur
Umweltthematik im Sport („Ticket to Nature“). Und last but not least wurde in einem Projekt
des Bildungswerks für Paddel-, Bewegungs- und Reisekultur e.V. der Bau von Drachenbooten
mit Jugendlichen mit neuen Fluss-Erfahrungen am Rhein verbunden.
Katrin Müller-Hohenstein:
Wie bewerten Sie die Kooperation zwischen DBU und DOSB?
Erwin Lauterwasser:
Es war klar, dass in beiden Institutionen der Umgang mit
dem jeweils neuen Metier Zeit für die Einarbeit verlangte.
Die einvernehmlich gewählten Strukturen für das Antragsund Genehmigungsverfahren und die damit gegebene
Professionalität garantierten aber bald einen
routinemäßigen Ablauf.
Die Zusammenarbeit verlief fair und reibungsarm. Der
direkte Zugang zueinander und die offene Kommunikation ließen unterschiedliche
Bewertungen, zeitliche und personelle Engpässe überwinden.
Das Kriterium der Innovation wurde anfangs zu sehr betont. Es wurde aber schnell deutlich,
dass es primär um Lösungen gehen sollte, die innerhalb des Sportsystems als innovativ und
modellhaft gelten können. Machbar war vor allem das originelle Zusammenfügen
umweltbedeutsamer Ideen.
Mit dem Angebot der DBU, abweichend von ihren Fördergrundsätzen in einem
Sonderprogramm Kleinprojekte in Sportvereinen zu fördern, wurde ein Volltreffer gelandet.
Eine große Zahl von Vereinen zeigte Interesse und bewarb sich um Fördermittel. Damit gab
es zweifellos auch einen deutlichen Schub in der Umweltkommunikation.
Die Zusammenarbeit mit der DBU war sehr vertrauensvoll und fruchtbar.
Wer auf den Weg schaut, den Sport und Umwelt in den vergangenen 25 Jahren auf einander
zugingen, und wer selbst beteiligt war, der kann diese Kooperation nicht anders als einen
Meilenstein empfinden.
Die Kooperation verdient es, mit den gesammelten Erfahrungen fortgesetzt zu werden!
18
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
3. Das haben wir bewegt“Projektbeispiele zu Förderschwerpunkten der Kooperation
a) Klimaschutzinitiativen des Sports
- Sonderprogramm Klima- und Ressourcenschutz im Sportverein
Joachim Neuerburg, Sport mit Einsicht
I Klimaschutzinitiativen des Sports I
Hans-Joachim Neuerburg, Sport mit Einsicht e.V.
Horst Delp, Landessportbund Hessen
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
19
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Sonderprogramm Klima- und Ressourcenschutz
im Sportverein
Hans-Joachim Neuerburg, Sport mit Einsicht e.V.
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Sonderprogramm Klima- und Ressourcenschutz
I Gliederung I
1. Projektidee
Platzhalter für Foto
2. Umsetzung
3. Ergebnisse
4. Fazit
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
3
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
20
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Projektidee
Hintergrund
ƒ Großer Investitionsbedarf insbesondere im
Bereich der energetischen Modernisierung
ƒ Klimaschutz als vordringliche Aufgabe
ƒ Langfristig steigende Energiekosten
ƒ Steigendes Umweltbewusstsein
Ausgangslage
ƒ Leicht rückläufige Nachfrage im Bereich der so
genannten Leuchtturmprojekte
ƒ Zunehmende Nachfrage im Bereich rein
investiver Maßnahmen
ƒ Bis dahin keine Fördermöglichkeit im Rahmen
der Kooperation
ƒ Initiative Förderkonzept für Kleinprojekte
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
4
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Projektidee
Motto: Kleine Schritte – große Wirkung
ƒ
Förderung von Kleinprojekten bis ca.10.000,- Euro
ƒ
Maximale Förderung von 50 Prozent bzw. 5.000,- Euro
ƒ
Antragstellung und Beratung über Clearingstelle
ƒ
Einfaches Verfahren mit kurzen Bearbeitungszeiten (ca. zwei Monate)
ƒ
Durchführung i.d.R. innerhalb von 12 Monaten
ƒ
Dokumentation und Prüfung durch Clearingstelle
ƒ
Auszahlung durch DBU (ca. drei Wochen nach Prüfung)
Ziele: Informieren und motivieren
ƒ
Über Klima- und Ressourcenschutz informieren (Beratung)
ƒ
Anreize zur Umsetzung liefern (Bezuschussung)
ƒ
Vielseitige Beispiele aufzeigen (Dokumentation)
ƒ
Nachahmeffekte bewirken (Kommunikation)
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
5
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
21
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Umsetzung
Pilotprojekt Ende 2006
Sonderprogramm
Ressourcenschutz im Sportverein
ƒ Fördersumme: 100.000,- Euro
ƒ Laufzeit: 24.11.2006 – 15.03.2007
ƒ Nachfrage: über 350 Anfragen / Kontakte
ƒ Antragsteller: 125 Anträge
ƒ Beantragte Fördersumme: 475.000,- Euro
ƒ Bewilligung: 29 Vereine
ƒ Bearbeitungsaufwand: 40 Tage
Aufgrund des Erfolges wird das Programm
fortgesetzt …
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
6
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Umsetzung
Sonderprogramm II und III: Klima- und Ressourcenschutz im Sportverein
ƒ
ƒ
Fördersumme: 120.000,- Euro
Laufzeit: 20.09.2007 bis 06.11.2007 und 11.01.2008 bis 15.03.2008
Sonderprogramm IV: Klima- und Ressourcenschutz im Sportverein
ƒ
ƒ
Fördersumme: 100.000,- Euro
Laufzeit: 11.06.2008 bis 22.07.2008
Sonderprogramm V: Klima- und Ressourcenschutz im Sportverein
ƒ
ƒ
ƒ
Kombiniert mit Informationskampagne „Haus sanieren – profitieren“
Fördersumme: 100.000,- Euro
Laufzeit: seit 04.05.2009 bis voraussichtlich 15.07.2009
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
7
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
22
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Ergebnisse
Sonderprogramme I – IV
Zahlen
ƒ
320.000,- Euro Fördersumme
ƒ
900 Anfragen / Kontakte
ƒ
1.500 Zugriffe pro Tag / 30.000 pro Monat
ƒ
300 Anträge
ƒ
100 bewilligte Maßnahmen
Fakten
ƒ
Hoher Beratungsbedarf
ƒ
Umsetzung zum Teil langwierig
ƒ
Großer Anteil an Eigenleistungen
ƒ
Nord-Süd-Gefälle
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
8
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Ergebnisse
Geförderte Vorhaben
100
Wärmedämmung
30
Solaranlagen
23
Fenster / Türen
14
Heizung
13
Sanitäre Anlagen
08
Beleuchtung / Flutlicht
06
Brunnen
02
Photovoltaik (Insellösung)
02
Kühlanlage
01
Sonstige
01
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
9
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
23
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Fazit
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Bewährtes Verfahren
Positive Resonanz
Umfangreiche Kommunikation über
- Medien des DOSB und der
Mitgliedsorganisationen
- Regionale und lokale Presse
Gute Zusammenarbeit zwischen DBU und
Clearingstelle
Vielseitiges Engagement aber auch
Großer Beratungs- und
Informationsbedarf bei den Vereinen
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
10
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Fazit
I Sport und Klimaschutz – Ein heilvolle Allianz I
Wer Formel 1 schaut, lässt sein Auto in der Zeit stehen.
22 Autos fahren, 22 Millionen nicht.
Norbert Haug, dt. Journalist und Motorsport-Chef von Mercedes Benz
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
11
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
24
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
- Kostenminderung und Ressourcenschutz
Horst Delp, Landessportbund Hessen
I Klimaschutzinitiativen des Sports I
Joachim Neuerburg, Sport mit Einsicht e.V.
Horst Delp, Landessportbund Hessen e.V.
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
25
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
I Kostenminderung und Ressourcenschutz im Sport I
„Aufbau eines Netzwerkes
Nachhaltiger Sportstättenbau durch Beratung
sowie Aus- und Fortbildung“
Horst Delp, Landessportbund Hessen e.V.
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Kostenminderung u. Ressourcenschutz
I Gliederung I
1. Projektidee
2. Umsetzung / Ergebnisse
3. Fazit / Übertragung in
Regelarbeit
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
3
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
26
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Projektidee
Projektidee:
Das Ziel des Projektes bestand darin,
den Sportvereinen und Betreibern von
Sportstätten Lösungsansätze zum
„Nachhaltigen Sportstättenbau“ und
nachhaltigen Betrieb von Sportstätten
aufzuzeigen
Umsetzung durch:
Klimaschutz, Ressourcenschutz,
Kostenminderung durch Beratung,
Ausbildung, Schulung sowie
Aufbau und Umsetzung von
Maßnahmen im Rahmen eines
Netzwerkes zum nachhaltigen
Sportstättenbau
Projektlaufzeit: 01.05.2005 – 30.06.2007
Kosten:
356.258 € (gem. Antrag)
445.095 € (tatsächliche Kosten)
Förderung:
106.877 €
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
4
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Projektidee
1.
Entwicklung eines Aus- sowie Fortbildungsangebotes für Berater zum
nachhaltigen Sportstättenbau
(Ausbildung Umwelt- und Klimaschutzberater, Aufbau spezieller Beratungs- und Schulungsangebote/ Fortund Weiterbildung der Umwelt- und Sportstättenberater)
2.
Aufbau eines dauerhaften Netzwerkes nachhaltiger Sportstättenbau in
Zusammenarbeit mit:
(DOSB, den Landessportbünden, interessierten Sportverbänden, IAKS, BISP, Deutscher Städtetag sowie
der mittelständigen Wirtschaft)
3.
Erstellung einer Internetplattform „Nachhaltiger Sportstättenbau“ mit den
Modulen:
(Aktuelle Informationen zum nachhaltigen Sportstättenbau, Diskussionsforum, best-practice Beispielen,
Technologieforum, Wirtschaftsforum, Finanzierungs-/ Förderungsforum, Seminar- und
Veröffentlichungsforum)
4.
Entwicklung von Beratungsprogrammen
(Erarbeitung eines modularen Umwelt- und Sportstättenberatungsprogramms für den Sportstättenbestand,
Erarbeitung eines Beratungsprogramms nachhaltiger Sportstättenbau - Neubau, Erweiterung, Anpassung
an veränderte Sportbedürfnisse- und nachhaltigen Sportstättenbetrieb)
5.
Kooperationsauf- bzw. Kooperationsausbau mit der mittelständigen
Wirtschaft
(Mittelstandstagung zum nachhaltigen Sportstättenbau und Pilotprojekt: Heizungseinstellung mit
Landesinnungsverband des Schornsteinfegerhandwerks Hessen und dem Fachverband Sanitär-, Heizungund Klimatechnik Hessen)
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
5
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
27
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Umsetzung / Ergebnisse
Umsetzung / Projektergebnisse während der
Projektlaufzeit:
ƒ
2 Ausbildungen zum/zur Umwelt- und
Klimaschutzberater/in im Sport mit 25
Teilnehmern durchgeführt
ƒ
33 Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote
mit 1.163 Teilnehmern mit den
Themenschwerpunkten Klima-,
Ressourcenschutz und Kostenminderung im
Sport
ƒ
6 Beratungen von Vereinen und Kommunen
zum Holzbau
ƒ
1 Sportmesse „sportinfra“ zum nachhaltigen
Sportstättenbau realisiert
ƒ
386 Bau- und Energieberatungen in
Sportanlagen
ƒ
224 Klimaschutzmaßnahmen mit einem
Investitionsvolumen von € 2.971.413
umgesetzt
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
6
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Umsetzung / Ergebnisse
Das Netzwerk „Zukunftsorientierter Sportstättenbau – Sport – Wirtschaft – Wissenschaft“
umfasste zum Projektabschluss:
ƒ
23 Wirtschaftsunternehmen
ƒ
3 Beratungsunternehmen
ƒ
3 Planerverbände
ƒ
Zusammenarbeit mit 7 Hochschulen
ƒ
Kommunale Spitzenverbände in Hessen
ƒ
Holzabsatzfonds, HERO und Unfallkasse
Hessen
Erstellung der Internetplattform
www.sportstaetten.info zum nachhaltigen
Sportstättenbau und -betrieb
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
7
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
28
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Umsetzung / Ergebnisse
ƒ
Entwicklung und Aufbau eines
modularen InternetBeratungsprogramms
ƒ
Aufbau eines EDV-gestützten
Beratungsprogramms
ƒ
Kooperationsprojekt zur
Heizungseinstellung /
Schornsteinfeger
ƒ
Mittelstandstagung /
Wirtschaftsforum zum nachhaltigen
Sportstättenbau bei der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU)
durchgeführt
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
8
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Fazit
Übertragung in Regelarbeit / Bilanz:
ƒ
Anerkennung im Verband auf allen Ebenen.
ƒ
Die 3 Mitarbeiter konnten in feste Anstellungen übernommen werden (Ausbau geplant).
ƒ
Das Netzwerk und die Kooperationen konnten gefestigt und ausgebaut werden.
ƒ
2 weitere Ausbildungen zum/zur „Umwelt- und Klimaschutzberater/in im Sport“.
ƒ
2. „sportinfra“ wurde mit 800 Teilnehmern durchgeführt und 3. „sportinfra“ zum Thema
Sportstättenmanagement und Räume ist für den 17./18.11.2010 geplant.
ƒ
1.500 Beratungen in Sportanlagen wurden bisher durchgeführt und ausgewertet
(180 – 210 Beratungen/Jahr, Tendenz steigend).
ƒ
781 Klimaschutzmaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von 7.291.523,- € wurden bereits
umgesetzt. Weitere 134 Maßnahmen befinden sich derzeitig in der Umsetzung.
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
9
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
29
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
b) Golf und Natur
Marc Biber, Deutscher Golf Verband
I Umweltprogramm Golf und Natur I
Mehr Qualität – Mehr Spiel – Mehr Zukunft
Marc Biber, Deutscher Golf Verband e.V.
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
30
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Umweltprogramm Golf und Natur
I Gliederung I
1. Projektidee
2. Umsetzung
3. Ergebnisse
4. Fazit
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
2
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Projektidee
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Erfahrungen mit Pilotprojekt („Der
Umwelt verpflichtet“) nicht viel
versprechend
Ausgangssituation 2003
Starke Projektpartner: BfN, Uni
Hohenheim, GVD und DQS
Selbstverpflichtendes Programm
Geförderte Beratungstage (DBU-DGV)
Sichtbare (fühlbare) Fortschritte in 4
Umweltschwerpunkten
Umweltmanagementstrukturen in
Golfclubs etablieren
Unterstützung der Golf-Imagebildung
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
3
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
31
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Projektidee
ƒ
Erfolgsfaktoren von Golf und Natur (GuN):
–
Budget
–
persönliches Engagement
–
freundschaftliche Verbundenheit
–
sehr gute fachliche Grundlage
–
Sportkenntnis
–
Vernetzt in der Golf-Community
• Basis (Golfclubs)
• Gremien und Ausschüsse
• Beziehungen zu „Vorbildern“
–
Zugang zur Greenkeeper-Ausbildung
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
4
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Umsetzung
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Entwicklung von Programmunterlagen
(Neuentwicklung „Golf und Natur“
zusammen mit Werbeagentur)
Ausgewählte Journalisten zu BTs
7 Roadshows
Einbindung in Seminare aller
Organisationen und DGV-Verbandstag
Aufbau und Weiterbildung eines
Umweltberater-Teams
Ablauf unbürokratisch aber mit klaren
Regeln für die Teilnehmer
Intensive Öffentlichkeitsarbeit
Seit 03-2008 Kooperation mit DQS-GmbH
Langfristiges Ziel: Umweltgedanken auf
Golfanlagen etablieren
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
5
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
32
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Umsetzung
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
6
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Ergebnisse
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Etabliert im Golfsport
Hohe mediale Präsenz (in 2008:
91 Zeitungsclippings, 5,3 Mio
Gesamtauflagen + 4 DGV-Infos
Zeitschriften + Homepages)
Standard für gutes und
verantwortungsbewusstes
Pflegemanagement
65 Teilnehmer, 34 zertifizierte
Anlagen (~ 9% aller Golfplätze)
Wachsendes
Umweltentlastungspotential
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
7
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
33
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Persönliche Beobachtungen
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Verbindlichkeit im DGV geschaffen (DBUFörderung)
Aufnahme des Naturschutzes als Zweck
in die DGV-Satzung geplant
Faszination Natur thematisiert
Dynamische Entwicklung mit
Nachahmungspotential
Bisher hauptsächlich gut organisierte,
vorausschauende Golfclubs mit
Umweltambitionen
In Zukunft mehr kleine Golfclubs für das
Programm gewinnen
Bei Gesprächspartnern teilweise Skepsis und
Verständnisprobleme: (Jugend-)Umweltbildung
auf Golfplätzen an das Programm anbinden?
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
8
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Fazit
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
GuN als Kernthema der
Verbandsarbeit weiter publik und
populär machen
Nutzen für Golfclubs vermehren
Präsenz (Golfführer etc.) steigern
Anstreben, dass Golfer verstärkt GuNPlätze berücksichtigen und sich mit
dem Thema aktiv befassen
Einbeziehung in die Ryder-Cup
Bewerbung (drittgrößtes Sportereignis
der Welt)
Internationale Kooperationen (R&A)
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
9
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
34
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Fazit
Wir müssen die Änderung sein, die
wir in der Welt sehen wollen.
Mahatma Gandhi
© dpa
© ap
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
10
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
35
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
c) Abenteuer JUUS – Natürlich sportlich
Frank Kaiser, Deutsche Sportjugend und
Juliane Rosin, Deutsche Naturschutzjugend
Abenteuer JUUS – Natürlich sportlich
Frank Kaiser, Deutsche Sportjugend
Juliane Rosin, Naturschutzjugend
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
36
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Abenteuer JUUS – Natürlich sportlich
Gliederung
1. Projektidee
Platzhalter für Foto
2. Umsetzung
3. Ergebnisse
4. Fazit
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
2
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Projektidee – JUUS
ƒ
Kooperationsprojekt der dsj und der NAJU
ƒ
Folgend zum erfolgreichen
Kompetenznetzwerk: Jugend, Umwelt und
Sport
ƒ
Gemeinsam neue Impulse setzen
ƒ
Umweltschutz sowie Bewegung durch
Erfahrungen der beteiligten Organisationen
stärken und breitflächiger in den eigenen
Verbänden und somit der Bevölkerung
verankern
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
3
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
37
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Projektidee – Leitlinien von JUUS
ƒ
Bewegung und Bewegungsraum sind eine
Einheit
ƒ
Bewegung in der Natur – mit allen Sinnen
ƒ
Bewegung steigert die Lebensqualität
ƒ
Bewegung in der Natur macht neugierig auf
weitere Entdeckungen
ƒ
Natursport und Verantwortung gehören
zusammen
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
4
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Projektidee – JUUS-Fortbildung:
„Werde JUUS GUIDE“
Aufbau:
ƒ
folgend zu zwei Schulungseinheiten
(Wochenend-Workshops) führten die
Teilnehmer/- innen eine JUUS-Praxiseinheit
durch und evaluierten diese im
anschließenden Netzwerktreffen
Inhalt:
ƒ
Berücksichtigung von
Nachhaltigkeitsaspekten
ƒ
Schaffung einer angenehmen
(Lern-)Atmosphäre
ƒ
Einbindung der Teilnehmer/-innen
ƒ
Bevorzugung aktiver Lernmethoden
ƒ
Vermittlung der Inhalte und Themen im
Wechselverhältnis von Erlebnis und
Reflexion
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
5
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
38
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Projektidee – Praxisbaustein
„Natur bewegt“
Natur bewegt kann je nach Landschaftstyp
mit unterschiedlichen Bewegungsarten in
verschiedenen Kontexten wie z.B. auf
Kinder- und Jugendfreizeiten oder im
Rahmen von Fortbildungen angewandt
werden.
Ziel: Schulung der Sinne, Förderung des
Naturerlebens durch Bewegung, Reflexion
der Mensch-Natur-Beziehung.
Ablauf: Einstieg – Körpererfahrung –
Umweltwahrnehmung – Reflexion.
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
6
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Umsetzung – Maßnahmen von JUUS
Fortbildungen und Aktivitäten:
ƒ
Fortbildung: „Werde JUUS Guide“
ƒ
Netzwerktreffen
ƒ
Sechs Modellfreizeiten
ƒ
Gemeine Vorstandssitzung
Kommunikation:
ƒ
Auszeichnung als offizielles UN-Projekt der
Dekade für BNE
ƒ
www.juus.de
ƒ
JUUSletter
ƒ
Teilnahme am DBU Wettbewerb
ƒ
Eigene Publikationen
ƒ
Give-Aways
ƒ
Auszeichnung als bestes Kurzzeitprojekt im
DBU-Wettbewerb
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
7
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
39
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Ergebnisse – JUUS bietet ...
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Neu- oder Wiedereinstieg in das Thema
Umweltbildung im Sport mit Imagegewinn
Gleichberechtigte Zusammenführung der
Themen Sport und Umwelt
hocheffizientes Netzwerk
Innovative Idee (Praxisbaustein „Natur
bewegt“)
Fortbildungsmodule für Multiplikator/-innen
Zusätzliche Möglichkeiten zur
Schwerpunktsetzung in der Aus- und
Weiterbildung
Aktuelle Schulungsmaterialien im Bereich
Umweltbildung (Handreichung, Flyer)
Gewinnung neuer Zielgruppen für die
Ferienfreizeiten
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
8
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Ergebnisse – JUUS sucht ...
ƒ
Multiplikator/- innen mit Interesse am JUUSKonzept und dessen Fortführung
ƒ
Partnerorganisationen in der Verbreitung und
Weiterentwicklung des JUUS-Konzepts im
Austausch mit bestehenden Konzepten
ƒ
Offenheit zur gemeinsamen Arbeit
ƒ
Erfahrungen und/ oder Lust gemeinsam
Neues zu entwickeln
ƒ
Teilnahme und Mitwirkung an den
Schulungen und Netzwerktreffen
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
9
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
40
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Fazit
ƒ
JUUS erfolgreiche Zusammenarbeit zweier
erfahrener Jugendorganisationen: dsj und
NAJU
ƒ
Netzwerk an Multiplikator/- innen
ƒ
Ergebnisse der Durchführung und
Auswertung der Modelfreizeiten bilden die
Grundlage für neue Handlungskompetenzen
ƒ
Aufgabe für das Folgeprojekt: Netzwerk
stärken sowie Wissen in die Strukturen der
Verbände implementieren
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
10
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
Fazit
Sport und Umwelt – Ein starkes Team
11
Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung
41
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
d) Kooperation DBU und DOSB – Geförderte Projekte
Stand Juli 2009 (Zusammenfassung)
Antragsteller / Maßnahme / website
Schwerpunkt
Status
Landessportbund Thüringen / Naturstiftung
David
Sonnenklar! Sport für zukunftsfähige Energie
Energieberatungen, Ökochecks
www.sonnenklar-sport.de
Klimaschutz /
Umweltkommunikation
abgeschlossen
Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)
Betrieb der Clearingstelle Sport und Umwelt,
Laufzeit 4/2004-3/2009
www.dosb-clearingstelle.de
Deutscher Alpenverein (DAV)
Aufbau eines digitalen Umweltinformationssystem
Naturraum Fels
Kletterregelungen, Hintergrundinformationen
www.dav-felsinfo.de
LSB Hessen / Deutscher Turnerbund
Kostenminderung und Ressourcenschutz im
Sport
Aufbau eines Netzwerkes nachhaltiger
Sportstättenbau durch Beratung sowie Aus- und
Fortbildung
www.landessportbundhessen.de/index.php?id=521
Deutscher Golfverband (DGV)
Der Umwelt verpflichtet – Umweltmanagement
für Golfanlagen
Der „Öko-Check“ für Golfanlagen. Ziel ist es, nach der Förderungsdauer - ca. 40
Golfanlagen im Programm zu haben.
www.golf.de/dgv/umweltprogramm.cfm
42
abgeschlossen
Umweltkommunikation /
Naturschutz
abgeschlossen
Umweltkommunikation
abgeschlossen
Naturschutz /
Umweltkommunikation
abgeschlossen
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Antragsteller / Maßnahme / website
Schwerpunkt
Status
Deutsche Sportjugend / Naturschutzjugend
Kompetenzzentrum Jugend, Sport und Umwelt
Aufbau des Internet-Portals juus.de (Jugend für
Umwelt und Sport) in Kooperation mit der
Natursportjugend (NAJU)
www.juus.de
Umweltkommunikation
abgeschlossen
Landessportverband Baden-Württemberg
Mobilität und Sport - Bewusstseinswandel im
Sportverkehr - ein Gewinn für die Umwelt
Entwicklung eines Mobilitätskonzeptes für
Sporttreibende
www.ivu-bw.de
DJK Sportverband
Klimafreundliches DJK-Bundessportfest 2005
Wettbewerb, Energie-Ausstellung, kostenlose
Bereitstellung von Energiesparlampen, etc.
www.fair-zur-umwelt.de
Klimaschutz /
Umweltkommunikation
abgeschlossen
Klimaschutz /
Umweltkommunikation
abgeschlossen
Klimaschutz /
Landessportbund Sachsen / Naturstiftung
UmweltDavid
Contracting und Umweltbildung für Klimaschutz im kommunikation
Sport
Modellhafte Poolbildung von Vereinen, um das
Investitionsvolumen für
einen Contractor attraktiver zu gestalten und
begleitende Maßnahmen zum Ressourcenschutz
durch Umweltbildung
www.sportsax.de/tn1180013506.html
UmweltDOSB / Sport mit Einsicht
kommunikation
Fachtagung Zwischenbilanz Kooperation Sport
und Umwelt
www.dosb-clearingstelle.de und
www.dosb.de/de/breitensportsportentwicklung/umwelt-und-sportstaetten
UmweltDOSB / Sport mit Einsicht
kommunikation
Symposium Umwelt-Qualitätsstandards im
Sport
www.sportmiteinsicht.org und
www.dosb.de/de/breitensportsportentwicklung/umwelt-und-sportstaetten
abgeschlossen
43
abgeschlossen
abgeschlossen
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Antragsteller / Maßnahme / website
Schwerpunkt
Status
Deutsche Sportjugend / Naturschutzjugend
Abenteuer JUUS – natürlich sportlich –
Entwicklung von Modellfreizeiten, Schulung von
Multiplikatoren, Erstellung von methodischdidaktischen Handreichungen. Ausgehend von
unterschiedlichen Landschaftstypen (See,
Mittelgebirge, Küste etc.) wird der jeweilige
Naturraum über angepasste Bewegungsformen
„erfahren“ und die jeweiligen ökologische
Zusammenhänge vor dem Hintergrund des
bestehenden Mensch-Natur-Verhältnisses
reflektiert.
www.juus.de
Lederhexen e.V.
Naturnahe Umgestaltung des Fluss- und
Sonnenbades am Mühlendamm (Rostock)
Renaturierung der Uferbefestigung und
naturnahe Umgestaltung des Geländes,
naturnaher Kinderspielplatz
www.lederhexen-ev.de
Deutscher Skiverband / SIS
Nordic Aktiv – Bewegung zur Natur, jetzt: ticket
to nature
Entwicklung neuer Vermittlungswege zur
Realisierung und dauerhaften Implementierung
eines nachhaltigen Lebensstils mit dem
Ergebnis der Entwicklung von
Nachhaltigkeitskompetenz bei Jugendlichen
unter Zuhilfenahme einer adressatenorientierten
Sport- und Outdoor Kultur
www.ski-online.de/2037-e_16255,r_3502.htm
Bildungswerk für Paddel-, Bewegungs- und
Reisekultur e.V.
Mit Drachenbooten und Fluss-Rangern den
Rhein neu erleben
Umweltbildung
abgeschlossen
Naturschutz /
Umweltbildung
abgeschlossen
Umweltbildung
abgeschlossen
Umweltkommunikation
läuft bis 06.2009
Übertragung des Ansatzes der
Naturinterpretation auf den Freizeitsport mit dem
Ziel, Fluss-Routen zu entwickeln und –stationen
aufzubauen, die zu einem reflektierten Umgang
mit Natur anregen. Ergänzend werden eigene
Holzdrachenboote – in Anlehnung an den
historischen Rheinnachen – konstruiert und in
einer neu gegründeten Bootswerft gebaut. Mit
diesen Booten (14-18 Plätze) werden die Touren
befahren, angeführt von speziell ausgebildeten
Fluss-Rangern.
www.flusserleben.de
44
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Antragsteller / Maßnahme / website
Schwerpunkt
Status
DOSB / Sport mit Einsicht
Symposium Umweltbildung im Sport
www.sportmiteinsicht.org und
www.dosb.de/de/breitensportsportentwicklung/umwelt-und-sportstaetten
Verband Deutscher Sporttaucher e.V.
Sport und Natura 2000
Umweltkommunikation
abgeschlossen
Naturschutz
läuft voraussichtlich
bis 31.05.2010
Klimaschutz
abgeschlossen
DOSB / Sport mit Einsicht
Sonderprogramm I-IV: Klima- und
Ressourcenschutz im Sportverein zur Förderung
von Kleinprojekten bis zu einer
Investitionssumme von 10.000 Euro
www.dosb-clearingstelle.de
45
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
4. Klimawandel –
Neue Herausforderungen für Umweltpolitik und Sport
Weitere Informationen zu Auswirkungen, Anpassungsstrategien und Verwundbarkeiten im
Zusammenhang der Klimaänderungen können Sie der Kurzfassung des 4. IPCCSachstandsberichts 2007 im Anhang (Klimaschutz) entnehmen.
Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit, Deutsche Koordinierungsstelle IPCC &
Bundesministerium für Bildung und Forschung (2007):
4. Sachstandsberichts (AR4) des IPCC (2007) über
Klimaänderungen. Auswirkungen, Anpassungsstrategien,
Verwundbarkeiten. Bericht der 2. Arbeitsgruppe.
Kurzfassung. - Download unter:
http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/ipcc2007_kurzfassung_dt.pdf
Klimawandel als globale Herausforderung Analysen, Szenarien, Perspektiven
Prof. Dr. Hartmut Graßl
Direktor emeritus, Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg
Klimawandel als globale
Herausforderung
Analysen, Szenarien, Perspektiven
Hartmut Graßl
Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg
Vortrag anlässlich eines Projektabschlusses von
DOSB und DBU
Osnabrück, 25. Juni 2009
46
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Gliederung
•
•
•
•
Beobachteter anthropogener Klimawandel
Zukünftiges Klima (nur Szenarien)
Maßnahmen (Perspektiven)
(Energieeinsatz im Sport)
Satellites
March, April
IPCC4 WG1, 2007
47
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Mittlere globale Erwärmung für verschiedene Szenarien (Modellmittel)
IPCC 5. Februar 2007
Quelle: D. Jacob u.a., 2008
48
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Geänderte Niederschlagsmuster
Niederschlagsunterschiede (2071-2100 minus 1961-1990)
Courtesy of L. Bengtsson, K.I. Hodges, N. Keenlyside, 2008
49
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Szenario unter Einhaltung der
Leitplanken des WBGU, z.B. 2°C
Quelle: D. Jacob u.a., 2008
Quelle: WBGU, 2003
Zulässige Pro-Kopf-Emissionen bei vorgegebenem Fernziel
“Beschränkung und Konvergenz” im Jahre 2005
NAM – Nord Amerika (USA, Kanada), WEU – West Europa (einschließlich Türkei),
PAO – Pazifik, EEU – Mittel- und Osteuropa, FSU – Staaten der früheren
Sowjetunion, CPA – Zentral Asien und China, SAS – Südasien (mit Indien),
PAS – anderes pazifisches Asien, LAM – Latein Amerika und Karibik,
MEA – Naher Osten, AFR – Afrika südlich der Sahara,
50
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Energieeinsatz im Sport
• 1 Marathonläufer verbrennt 1 kg Kohlenstoff pro Lauf (3.67
kg CO2 ), der nicht als anthropogene Emission zählt
• 1 Formel -I -Fahrer mindestens Hundert kg Kohlenstoff in
seinem Boliden pro Rennen
• 1 Formel-I-Rennen mit ca. 20 000 Zuschauern und
Funktionären führt zu etwa 600 000 kg Kohlenstoff Emissionen ( 500 km Reise pro Person)
• 1 Champions League-Fussballspiel mit 60 000 Zuschauern
verursacht etwa 10 000 000 kg Kohlenstoffdioxid (1 000 km
Reise pro Person)
Perverse oder übliche Anpassungsmaßnahmen an den
Klimawandel im Wintersport
• Mehrtägig wiederholter Transport von gemahlenem Eis aus
Bremerhaven (dort mit Strom erzeugt) in jeweils 6 großen
LKWs nach Oberhof in Thüringen um ein Weltcup-Rennen der
Biathleten im sehr milden Januar 2007 auf einem
schmutzigen Schneestreifen zu retten
• Fast alpenweiter Einsatz von Schneekanonen auch in
Normalwintern zur Rettung der niedrig liegenden oder
natürlicherweise schneearmen Skigebiete für wenige
Jahrzehnte
• Sicherung der Skilanglaufrennen durch Rennen in künstlichen
Skidomen, z.B. im Ruhrgebiet
51
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Tendenz zu extrem
energieaufwendigen Sportarten
• Fernsehsender wie DSF bieten dazu das
Anschauungsmaterial, das nur in einem
Umfeld gedeihen kann, das externe Effekte
der Nutzung fossiler Brennstoffe nicht
internalisiert
52
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Klimawandel – Neue Herausforderungen für Umweltpolitik und Sport
Naturschutz in Zeiten des Klimawandels
Dr. Helmut Röscheisen, Generalsekretär Deutscher Naturschutzring
Sport und Umwelt - Ein starkes
Team
Naturschutz in Zeiten des Klimawandels
Dr. Helmut Röscheisen
Deutscher Naturschutzring
Konferenz DBU und DOSB
25. Juni 2009 in Osnabrück
53
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
I. Stellenwert Klimawandel für Arbeit
DNR
1. Forum Umwelt und Entwicklung
2. Fachgespräch Naturschutz und Klimawandel
DNR/ LANA am 17. Juni 2009 in Kassel
Osnabrück, 25.06.2009
Dr. Helmut Röscheisen
Naturschutz in Zeiten des Klimawandels
2
I.1. Forum Umwelt & Entwicklung
• Forum Umwelt & Entwicklung
• Klima- und energiepolitische Koordinationsrolle
deutscher NRO: Umweltverbände,
Entwicklungsorganisationen und andere
• www.forumue.de
Forum Umwelt & Entwicklung
54
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
- Koordination deutscher NRO bei UNKlimaverhandlungen und im G8-Prozess
- Vertretung deutscher NRO im internationalen
Climate Action Network
Forum Umwelt & Entwicklung
- Projekt CDM Watch:
• Koordinationsrolle in
• internationalem NGO-Projekt zur kritischen
Begleitung des Clean Development
Mechanism (CDM) in den
Klimaverhandlungen
• www.cdm-watch.org
Forum Umwelt & Entwicklung
55
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
• Klima-Allianz
• 110 Mitgliedsorganisationen, koordiniert
durch Forum Umwelt & Entwicklung
• Umweltverbände, Kirchen,
Unternehmensvereinigungen,
Gewerkschaften, Verbraucherverbände,
Jugendorganisationen, Frauenorganisationen
usw.
Forum Umwelt & Entwicklung
• www.die-klima-allianz.de
• Unterstützt Bürgerinitiativen gegen neue
Kohlekraftwerke
• http:/ / kohle-protest.de
Forum Umwelt & Entwicklung
56
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
• Bioenergie – Sehr kontroverse Positionen
insbesondere zu Biokraftstoffen
• Verbändeplattform Nachhaltige Biomasse
• Gemeinsame Positionen zu aktuellen
Gesetzgebungsprozessen (Biokraftstoffquotengesetz,
Nachhaltigkeitsverordnung, Zertifizierung usw.)
• www.plattform-nachhaltige-bioenergie.de
Forum Umwelt & Entwicklung
I. 2. Fachgespräch Naturschutz und Klimawandel
DNR/ LANA am 17. Juni 2009 in Kassel
Osnabrück, 25.06.2009
Dr. Helmut Röscheisen
Naturschutz in Zeiten des Klimawandels
57
9
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Die deutsche
Anpassungsstrategie
Dr. Hor st Fr eiber g
BMU, N II 4
Wald und Klimaw andel
Naturschutz und Klimawandel Kassel
17.06.2009 - LANA/ DNR
Anpassung ist nötig
• Selbst wenn das ambitionierte Ziel der EU
erreicht wird, die globale Durchschnittstemperatur auf weniger als 2° C über
dem vorindustriellen Niveau zu
begrenzen, werden Folgen des
Klimawandels auftreten, an die wir uns
anpassen müssen.
•
Naturschutz und Klimawandel Kassel
17.06.2009 - LANA/ DNR
58
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Beispiele für mögliche Folgen
Gesundheit
Hitzestress, Beeinträchtigungen durch Stürme, Überschwemmungen, Lawinen, Erdrutsche,
vektorübertragene Krankheiten, Herz-Kreislauf-Probleme, Trinkwasserqualität und -quantität,
Luftallergene, bodennahe Ozon
Bauwesen/ Städtebau
Hitzebelastungen (insbes. Städten), schlechteres Innenraumklima, Beeinträch-tigung
Infrastruktur durch Starkniederschläge, Faulprozesse in Mischwasser-kanalisation, Schäden an
Bausubstanz durch aufsteigendes Grundwasser
Wasserhaushalt,
Wasserwirtschaft,
Hochwasserschutz
Hochwasser im Wi., Niedrigwasser im So. Æ Nutzungskonflikte, veränderte
Grundwasserspiegel und -dargebote, Qualitätsprobleme Trinkwasserressour-cen
(Starkniederschläge Æ zu gering bemessene Regenwasserableitung)
Küstenschutz
Erhöhung der Erosionsbeiträge durch Anstieg des Meeresspiegels und veränderte Sturmregime,
Gefahr starker Schäden bei Versagen der Schutzanlagen
Naturschutz und
Biodiversität
Änderung in Jahresrhythmus, Verbreitung und Reproduktionserfolg von Arten,
Zusammensetzung und Struktur von Lebensgemeinschaften, Gefährdung der
Artenvielfalt (insbes. Feuchtgebieten, Gebirgs- sowie Küstenregionen)
Landwirtschaft
Ertragssteigerungen wie -abnahmen, abnehmende Ertragssicherheit (Klima-variabilität),
abnehmende Nährstoffkonzentrationen (Fe, Proteine), Schäd-lingsproblematik, verringerte
Produktivität (Hitzestress), neue Krankheiten
Naturschutz und Klimawandel Kassel
17.06.2009 - LANA/ DNR
12
Auswirkungen des Klimawandels auf Arten
und Biotope Gewinner und Verlierer
Norbert Hölzel
Institut für Landschaftsökologie,
Westfälische Wilhelms-Universität Münster Münster
59
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Gewinner
• Thermophile Arten
• Arten feuchte- und nährstofflimitierter Lebensräume
- Kalkmagerrasen
- Sandrasen
- trockene Heiden
- thermophile Gebüsche und Wälder
17.06.2009
Fachgespräch Naturschutz und
Klimawandel, DNR & LANA, Kassel
14
Verlierer
• boreo-montane und aktisch-alpine Arten
– Bergwiesen
– kalt-stenotherme Quellen und Fließgewässer
• Arten oligo-mesotropher Feuchtgebiete mit relativ
konstanten Feuchtebedingungen
–
–
–
–
17.06.2009
Hoch- und Zwischenmoore
Niedermoore
Feuchtwiesen
Bruchwälder
Fachgespräch Naturschutz und
Klimawandel, DNR & LANA, Kassel
60
15
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Klimarelevanz ausgewählter,
wassergebundener Lebensräume
in Schleswig-Holstein
Thomas Walter
Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume
Fachgespräch DNR/ LANA am 17.6.09
Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und
ländliche Räume Schleswig-Holstein
16
Auf der Basis der Biotopkartierung sind….
ƒ 17.483 ha (12 %) derzeit noch als Senken (bereits ohne
Hochmoore im Heidekrautstadium) anzusprechen…
ƒ 114.457 ha (79 %) entwässerte Moorböden (meist ldw.
genutzt) und wirken als massive CO2-Quelle..
¾ aus ihnen entweichen jährlich rd. 600.000 t Coder 2,3 Mio t
CO2 pro Jahr
¾ davon entweichen allein aus den Niedermoorböden jährlich
rd. 1,8 Mio t CO2 und aus Hochmoorböden rd. 0,5 Mio t CO2
Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und
ländliche Räume Schleswig-Holstein
61
17
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
II. Handlungsbedarf für die Zukunft
DNR-Positionspapier zur Bundestagswahl 2009
1. Klimaschutz
Forderung
Die globale Erwärmung in diesem Jahrhundert darf max. 2 Grad
betragen, damit die Auswirkungen der Klimaveränderungen
einigermaßen eingegrenzt werden können. Alle
Industriestaaten müssen dafür Ihren Treibhausgasausstoß bis
2050 um mindestens 80 Prozent reduzieren. Deutschland will
bis 2020 eine Reduzierung von mindestens 40 Prozent im
Verhältnis zu 1990 erreichen.
Osnabrück, 25.06.2009
Dr. Helmut Röscheisen
Naturschutz in Zeiten des Klimawandels
18
DNR-Positionspapier zur Bundestagswahl
2. Erhalt der biologischen Vielfalt
Forderung
Der Verlust an biologischer Vielfalt ist sofort zu stoppen. Die
Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt muss konsequent
umgesetzt, das Schutzgebietssystem Natura 2000 umfassend
ausgebaut und die Land- Forstwirtschaft und Fischerei
europaweit naturverträglich werden. Ein Drittel der Erlöse aus
dem nationalen Emissionshandel ist für den Erhalt der
biologischen Vielfalt zu verwenden.
Osnabrück, 25.06.2009
Dr. Helmut Röscheisen
Naturschutz in Zeiten des Klimawandels
62
19
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
III. Schnittstelle zum Sport
Osnabrück, 25.06.2009
Dr. Helmut Röscheisen
Naturschutz in Zeiten des Klimawandels
4
Weitere zentrale Politikfelder (Kapitel D des
Fortschrittsberichts)
4.1
4.2
4.3
4.4
4.5
4.6
4.7
Nachhaltiger Verkehr
Nachhaltige Landnutzung
Nachhaltiger Konsum / Produktion
Flächenverbrauch
Biologische Vielfalt
Gesundheit
Globale Herausforderung
Osnabrück, 25.06.2009
Dr. Helmut Röscheisen
Naturschutz in Zeiten des Klimawandels
63
20
21
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
IV. 1. Gemeinsame Aktivitätsfelder
Umsetzung Leitbilder natur- und
landschaftsverträglicher Sport
Osnabrück, 25.06.2009
Dr. Helmut Röscheisen
Naturschutz in Zeiten des Klimawandels
22
Osnabrück, 25.06.2009
Dr. Helmut Röscheisen
Naturschutz in Zeiten des Klimawandels
23
64
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Osnabrück, 25.06.2009
Dr. Helmut Röscheisen
Naturschutz in Zeiten des Klimawandels
24
IV. 2. Umsetzung Nationale
Strategie Biologische Vielfalt
Osnabrück, 25.06.2009
Dr. Helmut Röscheisen
Naturschutz in Zeiten des Klimawandels
65
25
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
NBS-Umsetzungs“pakete“ im
BMU
– Teil I
1. Paket: NBS in der Öffentlichkeit bekannt machen:
2 Nationale Foren (12/07 und 01/09),
7 Regionale Foren (01 – 06/08),
6 Dialogforen (09/08 – 06/09),
1 thematisches Arbeitstreffen als Vorläufer zu Dialogforen
(Wald)
Ausstellung bei CBD-COP 9,
Internetseite www.biologischevielfalt.de
2. Paket: Prozess im Geschäftsbereich BMU organisieren:
Einrichtung von einem BMU-Lenkungsausschuss und 6
BMU-Projektgruppen (zu Themen der NBS),
Einrichtung von Arbeitsgruppen in BfN und UBA
3. Paket: Prozess mit nicht-staatlichen Akteuren
organisieren:
Foren siehe unter 1.
NBS-Umsetzungs“pakete“ im
BMU - Teil II
4. Paket: Prozess innerhalb der Bundesregierung organisieren:
Vorbereitung Einrichtung IMA
5. Paket: Prozess mit staatlichen Akteuren (Ländern,
Kommunen) organisieren:
Beschlüsse von LANA und LAWA
Ansprache weiterer Bund-Länder-Gremien
Begleitung LANA-Unterausschuss „Umsetzung NBS“
6. Paket: Vervollständigung NBS-Indikatorenset:
5 Indikatoren, Vorbereitung Indikatorenbroschüre (19 NBSIndikatoren) für CBD-COP 10
7. Paket: Ausbau Internetseite als zentrales Info-Instrument
8. Paket: Durchführung Naturbewusstseinsuntersuchung
66
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
IV. 3. Energieeffizienzkampagne
Osnabrück, 25.06.2009
Dr. Helmut Röscheisen
Naturschutz in Zeiten des Klimawandels
67
28
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Kampagnen-Bausteine
DNR
DNR
ÖÖko-Institut
ko-Institut
• •Projektleitung
Projektleitung
• •ÖÖffentlichkeitsarbeit
ffentlichkeitsarbeit
B.A.U.M.
B.A.U.M.
• •Infokampagne
Infokampagne
• •EcoTop-Ten Initiative
EcoTop
EcoTop-Ten
Initiative
Evaluation
Evaluation
DUH
DUH
• •ÜÜberprüfung
berprü
berprüfung
und
örderung
FFörderung
undFö
Effizienzauszeichnung
Effizienzauszeichnung
DBU
DBU
• •EnergieEnergie
EnergieEffizienzmanager
Effizienzmanager
BUND
BUND
• •Sortimentsanalyse
Sortimentsanalyse
• •“Ökodesign
kodesign-Watch”
“Ö
Watch”
“Ökodesign-Watch”
• •Energieeffizienzfonds
Energieeffizienzfonds
• •Finanzielle
FinanzielleSicherung
Sicherung
Produktgruppen
••EcoTop-Ten Initiative
EcoTop
EcoTop-Ten
Initiative
ÖÖko-Institut
ko-Institut
Bewertungskriterien
• Energieeffizienz,
• ökologische Mindestkriterien,
• Qualitätsurteile,
• Preisobergrenzen,
• Folgekosten und
• Referenz-Produkte, die die EcoTopTenKriterien nicht erfüllen
68
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Klimawandel und biologische Vielfalt –
zentrale, politische Handlungsfelder
Jochen Flasbarth,
Leiter Abteilung Naturschutz und nachhaltige Naturnutzung
im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Sehr geehrter Herr Dr. Brickwedde,
sehr geehrter Herr Dr. Vesper,
sehr geehrter Prof. Dr. Graßl,
sehr geehrter Herr Dr. Röscheisen,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
die von Professor Graßl eindrücklich beschriebenen
Szenarien des Klimawandels und dessen Folgen bleiben
natürlich nicht ohne Auswirkungen auf Deutschland, auch
wenn wir sicher nicht so drastisch betroffen sind wie etwa
die kleinen Inselstaaten im Pazifik, die flachen
Küstenregionen von Bangladesh oder die
Hochgebirgsregionen des Himalaya. Aber höhere
Temperaturen, häufigere Unwetter oder Stürme,
ausbleibende oder Starkniederschläge werden auch
hierzulande die Natur und das Lebensumfeld der Menschen
verändern. Schon heute sind Verluste an biologischer Vielfalt durch die Klimaerwärmung in den
verschiedenen Lebensraumtypen vom Meer bis zum Hochgebirge erkennbar. Die bislang
nachgewiesenen Veränderungen sind jedoch nur der Anfang einer Entwicklung, die je
nachdem, in welchem Umfang der Klimawandel global begrenzt werden kann, stärker oder
schwächer ausfallen wird. Die grundlegende Erkenntnis ist: Klimaschutz und Erhalt der
biologischen Vielfalt sind zwei Seiten einer Medaille. Beides hängt voneinander ab - im
positiven wie im negativen Sinne. Deshalb ist es die richtige Strategie, beides als gleichrangige,
wichtige Aufgaben zu verstehen, wie es die Bundesregierung tut.
Warum ist das so wichtig? Weil die vom Menschen verursachte Klimaerwärmung bereits heute
einen eindeutigen „Fingerabdruck“ in der Natur hinterlassen hat. Es mag zunächst wenig
spektakulär klingen, wenn die Apfelblüte in Baden-Württemberg heute mehr als zehn Tage
früher als vor 50 Jahren beginnt oder sich die Vegetationsperiode wichtiger Laubbäume
zwischen 1950 und 2000 alle zehn Jahre um 2,3 Tage verlängert hat. Problematischer ist
schon, dass zahlreiche bei uns überwinternde Vogelarten wie Kleiber und Meise aufgrund der
milden Winter immer früher mit Nestbau und Brüten beginnen, sodass Langstreckenzieher wie
z.B. die Nachtigall oder auch der Kuckuck bei ihrer Rückkehr um geeignete Brutplätze hart
konkurrieren müssen oder schlicht „ zu spät“ kommen.
Auch das Auftreten neuer Arten ist, neben der Einschleppung durch den Menschen, auch dem
Klimawandel geschuldet. Das klingt zwar erfreulich, wenn verschiedene Libellenarten wie die
Feuerlibelle ihr Vorkommen schrittweise bis nach Nordhessen und Nordrhein-Westfalen
ausgedehnt haben oder der farbenfrohe Bienenfresser inzwischen selbst in Hamburg brütet.
Der Zuwachs an Arten, die sonst nur in wärmeren Gefilden wie dem Mittelmeerraum zu Hause
sind, hat aber auch eine Kehrseite: Die Verlierer des Klimawandels. So sind alle die Arten
bedroht, die es kühler mögen oder Schnee und Eis brauchen: Etwa das Schneehuhn und die
aus „Harry Potter“ bekannte Schneeeule. Ein weiteres Beispiel ist die Ostsee-Ringelrobbe.
69
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Sie braucht für die Aufzucht ihrer Jungen mindestens zwei Monate lang eine feste Eisschicht
mit Schneebedeckung. Es ist zu erwarten, dass von den bisher vier Aufzuchtgebieten in der
Ostsee mit jeweils eigenen Populationen nur eines übrig bleiben wird.
Wenn, was wir nicht hoffen, dramatische Klimaveränderungen eintreten sollten, können je nach
Ausmaß und Geschwindigkeit des Klimawandels bestimmte Arten vom Aussterben bedroht
sein, weil ihr ursprünglicher Lebensraum nicht mehr vorhanden ist oder sie sich nicht so rasch
an die vom Klimawandel veränderten Gegebenheiten anpassen können. Wissenschaftliche
Prognosen gehen davon aus, dass in den kommenden Jahrzehnten rund 5 bis 30 Prozent der
derzeit in Deutschland beheimateten Tier- und Pflanzenarten durch die Klimaänderungen
aussterben könnten. Es werden sich aber auch unsere Landschaftsbilder verändern. Und das
nicht allein durch den Anstieg der Schneefallgrenzen im Gebirge. Auch die Abnahme der
Sommerniederschläge wird die ohnehin durch menschliche Eingriffe belasteten Feuchtgebiete
noch stärker gefährden als bisher. Nach jetzigem Kenntnisstand werden sich solche Folgen der
Klimaveränderung besonders in den Alpen, verstärkt aber auch im nordostdeutschen Tiefland
und am Oberrheingraben zeigen.
Und damit sind wir bei den Auswirkungen auf die Menschen und ihr Lebensumfeld. So ist
beispielsweise in den sandigen und vergleichsweise niederschlagsarmen Regionen vor allem
Ostdeutschlands mit Ernteausfällen von bis zu 30 Prozent zu rechnen, während andernorts
Starkregen vermehrt zu Überflutungen führen wird. Der Temperaturanstieg wirkt sich auch auf
die Gesundheit der Menschen aus. So werden Krankheiten, die heute nur in südlichen Ländern
auftreten, hier Fuß fassen können. Lang anhaltende Hitzeperioden können vor allem
empfindlichere Menschen wie Kinder und Ältere belasten. Aber auch Sportler können dann zu
bestimmten Zeiten gehindert sein, ihrem Hobby nachzugehen. Die negativen Auswirkungen
beschränken sich beileibe nicht nur auf Herz-Kreislauf-Probleme in den Sommermonaten.
70
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Ich möchte das an dieser Stelle nur kurz anreißen, weil dies in der Diskussion am Ende der
Tagung noch einmal ausführlicher thematisiert werden soll. Aber soviel vorweg: Vor allem für
den Wintersport gibt es heute bereits gut gesicherte wissenschaftliche Prognosen und die
sehen gerade für Deutschland nicht allzu rosig aus: Von den vergleichsweise tief gelegenen
alpinen Wintersportgebieten bei uns gelten gegenwärtig rund 69 Prozent als schneesicher. Das
heißt, an mindestens 100 Tagen im Jahr ist eine Schneehöhe von mindestens 30 Zentimetern
gesichert. Bei einer durchschnittlichen Erwärmung um nur 1 Grad Celsius geht nach Angaben
einer aktuellen OECD-Studie die Anzahl der schneesicheren Gebiete in Deutschland um mehr
als die Hälfte zurück. Bei 2 Grad Erwärmung bleiben von den schneesicheren alpinen
Wintersportgebieten auf deutschem Gebiet nur noch 13 Prozent übrig. Dies stellt nicht nur die
Sportler selbst, sondern gerade auch den Tourismus in diesen Regionen vor große
Schwierigkeiten. Nun bestünde natürlich die Möglichkeit in höhere Lagen in Österreich oder der
Schweiz auszuweichen. Ausgerechnet das aber potenziert die Probleme beim Erhalt der
biologischen Vielfalt und dem Schutz der alpinen Region insgesamt:
Die Aktivitäten verlagern sich in immer sensiblere Gebiete. Um Ihnen die Bedeutung dieser
Hochgebirgsregionen einmal vor Augen zu führen folgendes: Alle alpinen Zonen Europas
stellen nur drei Prozent der Fläche Europas dar, tragen aber – bezogen auf die Pflanzenwelt –
rund 20 bis 25 Prozent zur Biodiversität unseres Kontinents bei.
Ein anderes gravierendes Beispiel ist der Wassersport. Auch hier hat der Klimawandel
unmittelbare Auswirkungen – sei es durch Hochwasser infolge von Starkregen oder zu niedrige
Pegel wegen ausbleibender Niederschläge. Besonders gefährdet sind naturgemäß die
kleineren Gewässer und Gewässersysteme, die starke Schwankungen nicht ausgleichen
können. Ein Beispiel dafür ist der Spreewald, der heute schon unter Wassermangel leidet,
derzeit allerdings vor allem wegen der ausbleibenden Wasserzufuhr durch den Rückgang der
Braunkohleförderung in der Lausitz.
Sie sehen, wir stehen vor Herausforderungen, die wir nicht nur heute und morgen, sondern
auch in den kommenden Jahrzehnten bewältigen müssen. Die Bundesregierung hat diese
Herausforderungen angenommen und im Bereich des internationalen und nationalen
Klimaschutzes anspruchsvolle Verpflichtungen übernommen. Allein die
Treibhausgasemissionen sollen in Deutschland bis 2020 um rund 40 Prozent gesenkt werden.
Mit einem ganzen Maßnahmebündel im Rahmen des im Sommer 2007 in Meseberg initiierten
Integrierten Energie- und Klimaschutzprogramms IEKP, das 29 Eckpunkte enthält, ist bereits
heute eine Senkung der Treibhausgase um über 21 Prozent bezogen auf 1990 erreicht worden.
Dabei stehen vor allem der Ausbau der erneuerbaren Energien, die Steigerung der
Energieeffizienz und die Emissionsminderung auch bei den Treibhausgasen Methan, Lachgas
und fluorierte Kohlenwasserstoffe im Mittelpunkt. Es ist das Ziel, die Energieproduktivität künftig
um3 Prozent pro Jahr zu steigern, sodass Energie im Jahre 2020 doppelt so effizient genutzt
wird wie 1990. Den Anteil der erneuerbaren Energien an der Strom- und Wärmeversorgung gilt
es zum Beispiel durch Offshore-Windkraft, Repowering an Land und hoch effiziente
Biogasanlagen zur gleichzeitigen Erzeugung von Strom und Wärme auszubauen: So soll die
Hälfte des Primärenergieverbrauchs im Jahr 2050 regenerativ und damit CO2-frei erfolgen. Bis
2020 sollen Wind, Wasser, Biomasse und Sonne ein Drittel des Strom- und rund 14 Prozent
des Wärmeenergiebedarfs decken.
All dies sind ausgesprochen anspruchsvolle Ziele, die ein Engagement von allen
gesellschaftlichen Akteuren erfordern, auch im Sport. Wie das konkret aussehen kann, zeigt
stellvertretend für viele andere Projekte der Leitfaden „Green Champions“ für umweltfreundliche
Großveranstaltungen, den das Öko-Institut und die Sporthochschule Köln gemeinsam erarbeitet
haben und der vom Bundesumweltministerium und dem DOSB gemeinsam herausgegeben
wurde. Er hat sogar vor kurzem eine Auszeichnung durch das Internationale Olympische
Komitee erhalten. Der Leitfaden macht anschaulich, wie Sportgroßveranstaltungen zu
umweltverträglichen, klima- und Natur schonenden Events gestaltet werden können. Das ist
nicht nur ein Imagefaktor für den Austragungsort und die Region, sondern angesichts von rund
150 großen Sportveranstaltungen mit einem zweistelligen Millionenpublikum auch tatsächlich
71
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
ein wichtiger Umwelt- und Klimafaktor. Zudem rechnen sich viele der vorgeschlagenen
Maßnahmen – etwa im Bereich der Energie- und Wasserversorgung – auch
betriebswirtschaftlich.
Umweltschutz zahlt sich in barer Münze aus. Außerdem können und sollten auch kleinere
Sportvereine und Veranstalter sich viele Ideen abgucken und genau auf ihre Bedürfnisse
zuschneiden. Deutschland verfügt auf diesem Gebiet über ein großes Know-how, angefangen
von der Umsetzung des Green-Goal-Konzepts bei der Fußball-WM. Hier lohnt das
Weitermachen, weil es einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zum Erhalt der
biologischen Vielfalt in unserem Land darstellt.
Aber selbst wenn Deutschland seine selbst gesteckten Ziele erreicht oder sogar übertrifft,
werden wir ohne ein Mitziehen der internationalen Staatengemeinschaft den Kampf gegen den
Klimawandel und seine Folgen nicht gewinnen können. Wie schwierig das ist, ist Ihnen sicher
aus der Medienberichterstattung bekannt. Selbst wenn es gelingt, das gemeinsame Ziel der EU
zu erreichen, die globale Erderwärmung auf eine durchschnittliche Zunahme der Temperatur
von zwei Grad Celsius zu begrenzen, werden nach mehrheitlicher Meinung der
wissenschaftlichen Community – und dazu gehören ja auch Sie Professor Graßl – für
Deutschland und Europa deutlich spürbare Folgen erwartet. Deshalb ist eine der tragenden
Säulen der Klimaschutzpolitik der Bundesregierung, sich rechtzeitig und zwar jetzt schon, auf
den Klimawandel einzustellen. Das heißt nicht nur Vermeidungs-, sondern auch
Anpassungsstrategien entwickeln, um nicht von den wirtschaftlichen und sozialen Folgen
überrollt zu werden. Dazu hat die Bundesregierung – iniitiert vom BMU – im Dezember vorigen
Jahres eine Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel beschlossen. Sie schafft den
Rahmen für eine Abfederung der negativen Folgen der globalen Erwärmung.
Ich bitte Sie, hierauf künftig ein verstärktes Augenmerk auch in ihrer Gremienarbeit, in der
Forschung und natürlich bei der Umsetzung entsprechender Projekte zu richten. Dabei möchte
ich betonen, dass Anpassungsstrategien nicht den Klimaschutz ersetzen dürfen. Anpassung
soll Klimaschutzmaßnahmen vielmehr dort ergänzen, wo wir bereits auf Klimafolgen für
Menschen, Umwelt und Wirtschaft treffen, die nicht mehr zu vermeiden sind. Um ein Beispiel zu
bringen: Es wird angesichts der bereits angesprochenen milderen Winter in den Alpen zu
überlegen sein, wann und wo es überhaupt noch sinnvoll ist, den Klimawandel mit
energieintensiven Schneekanonen quasi zu „überlisten“. Vielleicht wäre es für bestimmte
Gegenden besser, zu überlegen, welche Chancen die verlängerten Vegetationsperioden bieten
und wie sie genutzt werden können. So sollten etwa sportliche und touristische Alternativen
entwickelt und ausgebaut werden, die in der wärmeren Jahreszeit Sportler und andere Gäste
verstärkt anlocken. Das ist allemal besser als Jahr für Jahr über verregnete Skisaisonen zu
klagen. Meines Erachtens führt der Klimawandel nicht ausschließlich zu negativen
wirtschaftlichen Folgen. Er kann, wie gesagt, auch für den Sport, neue Chancen eröffnen, die es
zu nutzen gilt. Hier brauchen wir Ihre Ideen.
Genau die sind auch in einem DOSB-Projekt gefragt, dass BMU finanziell unterstützt und das
kürzlich angelaufen ist. Ziel der Kampagne „Sport und Klimaschutz“ ist es, Sportorganisationen
dabei zu unterstützen, die Prinzipien der Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit in ihre
Tätigkeit zu integrieren. Schwerpunkte sehen wir beim Sportstättenbau, der Ausrichtung
umweltgerechter Veranstaltungen, einschließlich Mobilität sowie bei der Umweltbildung und kommunikation.
Naturschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt sind Themen, die nicht auf Refugien wie
Schutzgebiete beschränkt sind. Im Mittelpunkt der Naturschutzpolitik der Bundesregierung
stehen der Erhalt und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt. Ziel ist es, den
Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und zugleich die Schutz- und
Nutzungsinteressen möglichst weitgehend miteinander in Einklang zu bringen. Dazu hat die
Bundesregierung im November 2007 eine Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt
beschlossen und erstmals eine anspruchsvolle und umfassende Strategie zur Umsetzung des
UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt vorgelegt. Die Nationale Strategie enthält
72
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
rund 330 konkrete und zum Teil quantifizierte Ziele mit entsprechenden Fristen zur Erfüllung.
Darüber hinaus beinhaltet sie auch rund 430 Maßnahmen, die die verschiedenen staatlichen
und nichtstaatlichen Akteure zum Handeln auffordern. Zur Umsetzung dieser Strategie hat das
BMU einen mehrjährigen dialogorientierten Umsetzungsprozess gestartet, an dem natürlich
auch die Sportverbände beteiligt sind. wir sind auch Ihre konstruktive Mitwirkung angewiesen.
Deutschland war im vergangenen Jahr Gastgeber der 9. Vertragsstaatenkonferenz des
Übereinkommens über die biologische Vielfalt CBD und hat damit eine Führungsrolle im
internationalen Naturschutz übernommen. Bis 2010 hat die Bundesrepublik die Präsidentschaft
der Vertragstaatenkonferenz inne und bringt in enger Zusammenarbeit mit anderen
Vertragsparteien die Beschlüsse von Bonn konsequent voran. Eine der wichtigsten
Entscheidungen der Konferenz war es, die Klimarahmenkonvention und das Übereinkommen
über die biologische Vielfalt künftig enger zu verzahnen und so eine wirksame Zusammenarbeit
aufzubauen. Denn die biologische Vielfalt hilft uns, das Klima zu schützen, unter anderem weil
Wälder, Moore und andere Biotope wichtige CO2-Senken sind. Umgekehrt brauchen wir einen
erfolgreichen Klimaschutz auch deshalb, weil sonst der Artenschwund noch schneller
voranschreitet. Auf den Sport bezogen heißt das eben nicht nur Großveranstaltungen
umweltverträglich durchzuführen, sondern auch Natursportarten so zu gestalten, dass die
biologische Vielfalt möglichst erhalten bleibt. Hier gemeinsam mit Ihnen neue Ideen zu
entwickeln, die auf den bisher in vielen Sportverbänden und –vereinen gewonnenen
Erfahrungen, durchgeführten Initiativen und Maßnahmen aufbauen, freue ich mich und wünsche
uns eine anregende Diskussion.
Vielen Dank.
73
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
5. Diskussionsrunde
Von links:
Katrin Müller-Hohenstein, Dr. Fritz Brickwedde, Prof. Dr. Hartmut Graßl, Dr. Helmut
Röscheisen, Prof. Dr. Roland Baar, Prof. Dr. Franz Brümmer und Jochen Flasbarth
In einer abschließenden Diskussionsrunde sprechen Herr Prof. Dr. Roland Baar (IOC), Herr
Dr. Fritz Brickwedde (DBU), Herr Jochen Flasbarth (BMU), Herr Prof. Dr. Hartmut Graßl (MaxPlanck-Institut für Meteorologie), Herr Dr. Helmut Röscheisen (DNR) sowie Herr Prof. Dr.
Franz Brümmer (DOSB) unter Moderation von Frau Katrin Müller-Hohenstein (ZDF) über
verschiedene Aspekte im Kontext Klimawandel und Sport.
Katrin Müller-Hohenstein: Was unternimmt die Bundesregierung gegen den Klimawandel?
Natürlich muss auch jeder einzelne Bürger seinen Beitrag leisten, aber gelenkt werden muss
das Ganze oben. Was unternimmt die Politik?
Jochen Flasbarth: Klimaschutz und biologische Vielfalt sind derzeit die zentralen
gesellschaftlichen Herausforderungen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die
Regierung in beiden Bereichen eine hervorragende Arbeit in dieser Legislaturperiode geleistet
hat. Wir haben das ambitionierteste Klimaschutzprogramm weltweit, in keinem anderen
Industriestaat gibt es ein vergleichbares Programm. Wir haben es auch über die Finanz- und
Wirtschaftskrise hinausgetragen, was keine Selbstverständlichkeit ist. Die Minderung des
CO2-Austosses um 40% bis 2020 im Vergleich zum Jahr 1990, die wir uns im Rahmen des
Programms vorgenommen haben, ist für 36% bereits mit konkreten Maßnahmen unterlegt.
Das spiegelt sich dann auch im Bereich biologische Vielfalt wieder. Wir haben in dieser
Legislaturperiode sehr viel vorangebracht, wie die Biodiversitätsstrategie, die auch die
Verzahnung zum Klimaschutz herstellt. Deutschland ist eines der Länder - wenn auch nicht
das einzige - das im Vorlauf zum Weltklimagipfel in Kopenhagen 2009 den Zusammenhang
zwischen diesen beiden Themen besonders herausstellt.
74
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Der Raubbau an den Wäldern, aber auch die Zerstörung der Moore und anderer
karbonspeichernder Ökosysteme sind Treiber des Klimawandels und anderseits kann der
voranschreitende Klimawandel zum Haupttreiber beim Verlust der biologischen Vielfalt
werden.
Katrin Müller-Hohenstein: Klimawandel ist grundsätzlich ein globales Problem. Haben Sie
z.B. was die USA betrifft, seit dem Amtswechsel im Weißen Haus eine höhere
Kooperationsbereitschaft festgestellt?
Jochen Flasbarth: Wir sind ja längst nicht mehr allein, wir haben in der EU ein Vorgehen
vereinbart, in dem Deutschland einen Löwenanteil trägt, weil wir in unserer Industriestruktur
die entsprechenden Voraussetzungen und die entsprechenden Verpflichtungen haben. Es ist
Bewegung bei den USA zu sehen, wenn auch nicht so viel wie wir uns wünschen würden.
Auch aus anderen Ländern wie Australien oder Japan würden wir uns noch mehr Bewegung
wünschen, aber es ist auch nicht mehr so starr, wie es noch vor einem Jahr war.
Katrin Müller-Hohenstein: Wollen wir nun den Bezug zwischen Sport, Klimawandel und
Umwelt herstellen. Die erste Frage an Herrn Baar, als Mitglied der Kommission „Sport und
Umwelt“ des IOC. Wie wichtig ist das Thema Umwelt für das IOC tatsächlich?
Roland Baar: Der Sport ist ein Teil der Gesellschaft und so ist das, was das IOC zum
Umweltschutz beitragen kann, auch als ein Teilbeitrag zu sehen. Umwelt ist hier nicht nur
Selbstzweck, sondern auch Eigennutz. Das kann man an zwei ganz einfachen Beispielen
zeigen: Das sind die Gestaltung von Sportstätten und die Gestaltung von
Trainingsmöglichkeiten. Sportstätten, die gigantisch in der Landschaft erbaut wurden, dann
wie Mahnmale dastehen und nicht mehr genutzt werden und die Umwelt verschandeln, gilt es
zu vermeiden.
Es sollte möglichst auf umweltverträgliche Rahmenbedingungen umgestiegen werden. Hierfür
ist mein Sport, das Rudern, ein ganz gutes Beispiel. In diesem Umfeld gibt es viele
Diskussionen um „künstliche Regattastrecken“. Der Athlet ist primär auf seinen sportlichen
Erfolg und faire Bedingungen ausgerichtet. Sportarten, die in der Natur stattfinden, sind darauf
angewiesen, dass Umweltbedingungen vorliegen, die eine Ausübung des Sports ermöglichen.
Hier hat das IOC Interesse daran, dass der Umweltgedanke gefördert und behandelt wird.
Katrin Müller-Hohenstein: Wir haben von der fünfjährigen Kooperation zwischen DBU und
DOSB gehört. Jetzt sind die 5 Jahre um, wie kann es denn weitergehen?
Fritz Brickwedde: Ich denke, wir werden zwischen DOSB und DBU Überlegungen bezüglich
eines Kooperationsvertrags für die nächsten Jahre weiterführen. Es gibt ja verschiedenste
Anknüpfungspunkte zwischen Sport und Umwelt wie beispielsweise die Olympia-Bewerbung
für München. Mit der Gestaltung umweltfreundlicher Großveranstaltungen haben wir ja bereits
Erfahrungen durch die Fußballweltmeisterschaft gesammelt. Ich denke, auch in den nächsten
Jahren werden wir Projekte in dem Themenspektrum „Sport und Umwelt“ fördern wie
beispielsweise Energie- und Ressourceneffizienz in den Vereinen. Darüber hinaus
organisieren wir die „Woche der Umwelt“ mit dem Bundespräsidenten in Berlin, das wäre z.B.
auch eine Gelegenheit, das Thema „Sport und Umwelt“ zu präsentieren. Ich denke, es gibt
viele Möglichkeiten bis hin zu einem Wettbewerb Sport und Umwelt.
Katrin Müller-Hohenstein: Herr Prof. Graßl, Sie haben uns vorhin sehr einsdruckvoll
geschildert, wie es mit unserem Klima in den nächsten Jahrhunderten weitergeht. Welche
Auswirkungen wird der Klimawandel in den nächsten 20 Jahren auf den Sport haben?
75
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Hartmut Graßl: Da der Sport ein Teil unserer Gesellschaft ist, muss er sich genauso an die
Klimaschutzziele halten wie andere Teile der Gesellschaft. Wenn man sich einzelne
Sportarten herausgreift, wie beispielsweise den Wintersport, dann kann man unter Bezug auf
eine OECD-Studie sagen, dass von 39 der dort genannten deutschen Wintersportgebiete 36
Gebiete langfristig verschwinden werden. Die Wintersportgebiete wandern sozusagen in die
Höhe. Die Gebiete oberhalb 1.500 Metern in den Alpen werden davon profitieren, weil die
Menschen zukünftig dorthin fahren müssen. Aber alles, was wir in unseren Mittelgebirgen
noch an Wintersport haben, wird irgendwann im wahrsten Sinne des Wortes den Bach
hinunter gehen.
Darüber hinaus sollte jedoch noch angesprochen werden, dass es sehr viele Sportarten gibt,
die nur dadurch existieren, weil sie Öl verbrennen, wie beispielsweise im Motorsportbereich.
Das Grundproblem liegt darin, dass wir keine korrekten Preise für fossile Brennstoffe
entrichten.
Katrin Müller-Hohenstein: Wenn Sie einen zweijährigen Sohn hätten, würden sie ihn auf
Skier setzen oder auf ein Surfbrett? Wo würde er die größere Karriere machen, in Bayern?
Hartmut Graßl: Er würde weiterhin Ski fahren können, denn es gibt ja viele hohe Gebirge auf
dieser Erde. Die meisten sind für uns unbekannt, aber Skifahren kann man in Innerasien auf
phantastische Art und Weise betreiben.
Ich wehre mich dagegen, immer nur Lebensstiländerungen von jedem Einzelnen zu fordern.
Das Wort „Verzicht“ hat bei Klimaschutz keine Rechtfertigung. Es gibt keine Debatte darüber,
dass jeder Bürger jeden Tag darüber nachdenken muss, ob er sich gerecht und
klimaschützend verhält. Das überfordert den Normalbürger. Es müssen politische
Rahmenbedingungen verändert werden und das hat unsere Regierung teilweise gemacht.
Katrin Müller-Hohenstein: Sie nehmen Stellung für den DOSB. Es klang die Frage an,
inwieweit der DOSB die Möglichkeit hat, bei Sportarten Einhalt zu gebieten, die nicht
olympisch sind, wie beispielsweise beim Motorrennsport?
Franz Brümmer: Wir hätten keine Chance, das diesen Verbänden einfach zu verbieten. Aber
was man sicherlich machen kann, ist, mit diesen Verbänden in die Diskussion einzutreten, in
die wir auch heute hier eingetreten sind. Das Umweltprofil des DOSB ist breit aufgestellt und
auch international führend.
Katrin Müller-Hohenstein: Herr Baar, sie sind ehemaliger Athlet, sind heute in der Sport und
Umweltkommission des IOC, d.h. sie haben einen direkten Draht zu den Sportlern. Was
würden sie sagen, interessiert die diese Diskussion um Naturschutz und Umwelt?
Roland Baar: Also wenn es sie nicht interessieren würde, dann hätten wir ein Problem. Von
einem Sportler wird viel erwartet. Der Athlet ist jemand der in erster Linie an seiner Leistung
interessiert ist. Gleichzeitig wird von ihm erwartet, dass er sozial, politisch und ökologisch ist.
Ich denke, was von ihm erwartet werden kann, ist, dass er eine Vorbildfunktion einnimmt. Und
da glaube ich schon, ein Umdenken wahrzunehmen. Vor allem im internationalen Bereich gibt
es Athleten, die ihr Umfeld ganz bewusst Co2-neutral gestalten.
Katrin Müller-Hohenstein: Welche Potentiale sehen Sie, was den Sport und einen
zeitgemäßen Klimaschutz in Deutschland betrifft?
Jochen Flasbarth: Der Titel „Sport und Umwelt ein starkes Team“ ist schon treffend. Ich
denke, in den letzten Jahren und Jahrzehnten haben sich Sport und Umwelt einander
angenährt. Natürlich gibt es nach wie vor auch Konfliktlinien, über die muss man reden, aber
ich beobachte aus der Regierungsperspektive, dass Gemeinsamkeiten da sind und auch
genutzt werden. So z.B. das Projekt „Green Goal“ bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Das ist
dich ein sichtbares Zeichen gewesen, dass der Sport in der Ausübung von
Großveranstaltungen Klimaverantwortung übernimmt.
76
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Diese Erfahrungen können wir nun an andere Länder weitergeben. Wir haben gerade
zusammen mit dem DOSB die Broschüre „Green Champions“ herausgebracht, um deutlich zu
machen, wie sich Großveranstaltungen nicht nur Klimabereich, sondern auch im Wasser- und
Abfallbereich umweltfreundlich verhalten können.
Ich bin davon überzeugt, dass frustrierte Menschen die Welt nicht retten werden und da
Sportler im Allgemeinen durch ihren Ehrgeiz und die gemeinsame Sportausübung eher zum
fröhlichen Teil der Menschheit gehören, glaube ich, dass es auch eine Gruppe ist, die
natürlich nicht nur von morgens bis abends über Umwelt nachdenken muss, aber die in ihrer
Vorbildfunktion sehr viel zum Thema beitragen kann.
Katrin Müller-Hohenstein: Jetzt mal ganz ehrlich, wie viel Klima- und Umweltschutz war in
der Bewerbung für die Olympischen Spiele in München 2018 vorgesehen, Herr Brümmer?
Franz Brümmer: Noch ist die Bewerbung ja nicht abgeschlossen, sie hat gerade erst
begonnen. Ich denke, dass der Umwelt- und Nachhaltigkeitsgedanke in München sehr
wichtige Ziele darstellen. Ich bin davon überzeugt, dass Deutschland für solche
Großveranstaltungen einen guten Umweltschutz betreiben kann. Es muss uns mit allen
Beteiligten ein gutes Nachhaltigkeitskonzept für die Bevölkerung vor Ort gelingen. Nur dann
werden wir im internationalen Vergleich eine Chance haben.
Katrin Müller-Hohenstein: Herr Graßl, haben wir 2018 noch die Möglichkeit in den
bayrischen Alpen Ski zu fahren? Macht das Sinn?
Hartmut Graßl: Sie werden Stellen finden, wo Sie Ski fahren können. Die Frage ist nur, ob da
die Anlagen sind. Inzwischen ist es alpenweit im Übrigen Standard, zu beschneien. Es gibt
inzwischen Anlagen, die bei plus 6 Grad Schnee produzieren. Die Frage ist nur, wie viel
Energie pro Kilo Schnee eingesetzt wird. Die Preise gehen immer weiter nach oben. Bei einer
ökonomischen Betrachtung, sind unsere Ausgaben für Energie vergleichsweise erstaunlich
gering. Der durchschnittliche deutsche Haushalt gibt 2 bis 3% seines Einkommens für Energie
aus. In den Entwicklungsländern sind die Menschen bereit, etwa 10% ihres Einkommens für
Energie auszugeben. Wir haben außergewöhnlich geringe Energieausgaben gemessen an
unseren Gehältern. Dies hängt damit zusammen, dass sehr viel an die nächste Generation
weitergeben wird.
Franz Brümmer: Es wird oftmals die Frage „Naturschnee“ versus „Beschneiung“
aufgeworfen. Solche internationalen Wettbewerbe finden jedoch schon seit Jahren immer auf
Kunstschnee statt, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten.
Katrin Müller-Hohenstein: Herr Röscheisen, Sie sind Vertreter des Naturschutzes: Was
wünschen Sie sich vom Sport?
Helmut Röscheisen: Ich teile vieles, was Herr Graßl gesagt hat, insbesondere, was die
Analyse betrifft, aber ich gebe Beispiele, an denen man erkennen kann, dass man noch mehr
machen kann. Ich sehe z.B. Handlungsbedarf beim Motorsport. Das ist zwar nur teilweise im
DOSB organisiert, aber es geht einher mit einer unheimlichen starken Belastung der
Klimasituation. Sie müssen ja sehen, wie viele Menschen auch mit dem Auto zum Nürburgring
hinfahren, das ist ja nicht nur das Rennen als solches. Oder Rallyes durch Afrika. Dinge die
man doch eigentlich heute im Zeichen der Klimakrise wirklich hinterfragen muss. Und ich
könnte mir sehr gut vorstellen, dass man die Anzahl dieser Motorsportveranstaltungen
mindestens hinterfragen kann. Das wäre schon mal sehr wichtig. Vielleicht noch das Beispiel
Olympische Winterspiele 2018 in München: Da gibt es ja nicht nur Befürworter. Auch das ist
eine gemeinsame Herausforderung, der wir uns beide stellen müssen, die
Naturschutzverbände und die Sportorganisationen. Es stellt sich die Frage, ob in einem der
letzten noch naturnahen Großökosysteme in Europa wie den Alpen überhaupt
Großsportveranstaltungen durchgeführt werden sollen. Sie wissen es ja, die Schneegrenze ist
an gewisse Höhen gebunden.
77
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Und wo wollen sie denn, ohne Schneekanonen, im Münchener Umfeld Wintersport treiben. Es
gibt natürlich Ausnahmen, in diesem Jahr war es so, aber das ist nicht die Regel. Der Einsatz
von Schneekanonen ist vorprogrammiert.
Frau Eßig (Fraunhofer Institut für Bauphysik; Publikum):
Ich fand es gut, dass sie noch das Thema „Bau“ angesprochen haben, da dieses Thema
immer etwas zu kurz kommt. Wir sprechen immer von Sport und Umwelt und von
Naturflächen, aber das Bauen an und für sich ist ein Punkt, der in den letzten 30 Jahren seit
den Spielen von München kaum beachtet wird. In Deutschland gibt es keinen einzigen
Lehrstuhl für Sportstättenbau oder für Energieeffizienz. Man sieht es jetzt auch wieder beim
Energieausweis oder beim deutschen Gütesiegel. Es gibt Gütesiegel für unterschiedliche
Gebäudetypen wie Krankenhäuser und Bürogebäude, aber Sportstättenbau werden nie
erwähnt. Und ich denke, das ist ein Punkt, der aufgegriffen werden müsste.
Jochen Flasbarth: Der Bund kann bei einem solchen fehlenden Lehrstuhl nichts tun, da wir
für die Hochschulpolitik nicht zuständig sind. Was nicht heißt, dass wir solche Punkte nicht mit
aufgreifen und anregen können, so wie beispielsweise im Zusammenhang mit „Green Goal“
und dem Bau der Fußballstadien.
Helmut Röscheisen: Ich bin froh, dass das Thema Sportstätten kam, denn in der Tat ist das
ein ganz wichtiger Umweltfaktor. Wir versuchen gerade diese Frage breiter anzugehen, denn
es geht in diesem Zusammenhang nicht nur um den Energieverbrauch, sondern auch um die
Materialien, die zum Einsatz kommen. Wir überlegen derzeit ein Gütesiegel zu entwickeln, das
tatsächlich ganzheitlich herangeht und die Faktoren Energieeffizienz sowie nachhaltige,
erneuerbare und schadstofffreie Ressourcen berücksichtigt.
Roland Baar: Beim IOC spielt der Sportstättenbau eine große Rolle, weil damit auch das
Thema Sportentwicklung zusammenhängt. Bei Bewerbern, die schon einmal olympische
Spiele veranstaltet haben, geht es darum, die Sportstätten sinnvoll wiedereinzusetzen. Der
Sportstättenbau ist für den IOC einer der entscheidenden Ziele. Auch bei der Bewerbung
Münchens: Nachhaltigkeit ist hierbei einer der wichtigsten Faktoren, der beachtet werden
muss.
78
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
6. Posterpräsentation
Die einzelnen Poster sind unter
www.dosb.de/de/sportentwicklung/sportstaetten-und-umwelt/projekte/
als Download verfügbar.
79
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
80
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
81
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
82
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
83
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
84
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
85
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
86
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
87
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
88
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
89
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
7. Presse
DOSB-Presse Nr. 27 / 30. Juni 2009
Sport und Umwelt – ein starkes Team
Osnabrücker Impulse für eine nachhaltige Sportentwicklung
Unter dem Titel „Sport und Umwelt – ein starkes Team“ hatten der Deutsche Olympische
Sportbund (DOSB) und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) zu einer bundesweiten
Fachtagung am 25. Juni 2009 nach Osnabrück eingeladen. Der Generalsekretär der DBU, Dr.
Fritz Brickwedde, und der Generaldirektor des DOSB, Dr. Michael Vesper, zogen zu
Tagungsbeginn eine positive Bilanz der fünfjährigen Kooperation zwischen DOSB und DBU, in
deren Rahmen über 30 umweltbezogene Sportprojekte im Umfang von fast 2,5 Mio. EUR
gefördert wurden. Durch eine Posterausstellung sowie Vorträge über die Projekte wurde
umfassend aus dem breiten Themenspektrum der Kooperation, das von Umweltbildung und
Sport über die Schnittstellen zwischen Naturschutz und Sport bis zu Klimaschutz im Sport
reichen, berichtet. „Die Projektförderung der DBU hat in hohem Maße dazu beigetragen, die
Themen Umwelt und Nachhaltigkeit im Sport zu verankern und das Medium Sport für einen
zeitgemäßen Umweltschutz zu nutzen“, so der zuständige Ressortleiter des DOSB, Andreas
Klages. Brickwedde und Vesper kündigten einmütig eine Fortsetzung der Zusammenarbeit
zwischen DOSB und DBU ab 2010 an.
Die Tagung, die von der ZDF Sportjournalistin Katrin Müller-Hohenstein moderiert wurde,
thematisierte im zweiten Teil den Klimawandel und seine Bedeutung für den Sport. Prof. Dr.
Hartmut Graßl, Träger des Deutschen Umweltpreises und führender deutscher Klimaforscher,
skizzierte eindrucksvoll die dramatischen globalen Klimaänderungen, die die
Anpassungsfähigkeit der Natur überfordert: Anstieg der Temperatur und des Meeresspiegels,
Verlust der Artenvielfalt, Wetterextreme und erhebliche Verwerfungen im Wasserkreislauf
werden auf alle gesellschaftlichen Bereiche und somit auch auf den Sport einwirken,
insbesondere auf den Natur-, Winter und wassergebundenen Sport. Abteilungsleiter Jochen
Flasbarth vom Bundesumweltministerium (BMU) skizzierte die politischen Reaktionsstrategien
und verwies einerseits auf das ambitionierte Klimaschutzprogramm der Bundesregierung sowie
die vielfältigen und positiven Kooperationen zwischen dem BMU und dem DOSB. Dr. Helmut
Röscheisen, Generalsekretär des Deutschen Naturschutzrings, bilanzierte eine positive
Entwicklung der Partnerschaft zwischen dem Sport und dem verbandlichen Naturschutz und trat
für eine neue Intensivierung dieser Kooperation an, die angesichts der klimapolitischen
Herausforderungen neue Schwerpunkte erfordert.
In der abschließenden Diskussionsrunde trat Prof. Dr. Roland Baar, Ruder-Weltmeister und
Mitglied in der IOC-Umweltkommission, dafür ein, dass Sportler noch stärker ihre VorbildPotenziale für das Thema Umwelt einsetzen. Auch Prof. Dr. Franz Brümmer thematisierte die
Chancen und Potenziale des Sports am Beispiel der Münchner Olympiabewerbung.
In der anschließenden DOSB-Jahrestagung „Sportstätten und Umwelt“ stand der Informationsund Meinungsaustausch der DOSB-Mitgliedsorganisationen im Vordergrund:
„Sportentwicklungsplanung in Deutschland“, „Sportstättenentwicklung im Wandel“ und ein
breites Spektrum aktueller Themen wie z.B. Umweltgesetzbuch, Wasser Rahmenrichtlinien,
Bundeswaldgesetz, Konjunkturpaket II, DOSB Projekt „Klimaschutz im Sport“ etc. wurden
erörtert.
90
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
8. Anhang
8.1 Klimaschutz
4. Sachstandsberichts (AR4) des IPCC (2007) über Klimaänderungen
Auswirkungen, Anpassungsstrategien, Verwundbarkeiten
Kurzzusammenfassung
6. April 2007
Der Bericht der Arbeitsgruppe II des IPCC ist der zweite von insgesamt 3 Teilbänden des 4.
Sachstandsberichtes (AR4). Er spiegelt den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand zu
den Auswirkungen klimatischer Änderungen auf natürliche, bewirtschaftete und menschliche
Systeme, ihrer Anpassungsfähigkeit und Verwundbarkeit wider.
Seit dem 3. Sachstandsbericht des IPCC (TAR) 2001 ist die Zahl der Studien, die beobachtete
Trends in der natürlichen Umwelt in ihrer Beziehung zu regionalen Klimaänderungen
untersuchten, erheblich gestiegen, ebenso die Qualität der Datenbestände und die Verfahren
zur Simulation physikalischer und biologischer Prozesse. Dadurch können die Auswirkungen
der beobachteten Klimaänderung umfassender und – insbesondere in regionaler Hinsicht –
zuverlässiger als im TAR beurteilt werden. Der IPCC-WG II-Bericht
-
bestätigt, bekräftigt oder präzisiert zentrale TAR-Aussagen,
-
gibt den Vertragsstaaten eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe, was als „gefährliche
menschliche Eingriffe“ in das Klimasystem (Art. 2, Klimarahmenkonvention) anzusehen ist,
-
verdeutlicht die Dringlichkeit sowohl von Klimaschutz- als auch von
Anpassungsmaßnahmen, um schlimmste Auswirkungen und Risiken zu verringern.
1. Klimawandel heute: Beobachtete Folgen und Verwundbarkeiten
Beobachtungsdaten von allen Kontinenten und den meisten Ozeanen zeigen, dass zahlreiche
natürliche Systeme bereits auf regionale Klimaänderungen - insbesondere auf die gestiegene
Temperatur – reagiert haben:
-
Physikalische Systeme: Die globale Eisschmelze führt zur Vergrößerung und zu mehr
Gletscherseen, weshalb das Risiko für Gletscherwasserausbrüche steigt. Die Böden
werden durch das Auftauen von Permafrost instabiler; das Risiko von Felsstürzen in
Gebirgen steigt.
Der Oberflächenabfluss, in zahlreichen Gletscher- und Schneegespeisten Flüssen nimmt zu,
das Frühlingshochwasser erfolgt früher. Die Erwärmung von Flüssen und Seen verändert
deren thermische Schichtung und die Wasserqualität.
-
Biologische Systeme: Frühlingsereignisse – wie beispielsweise Blattentfaltung,
Vogelzug, Eiablage – treten früher ein. Die Verbreitungsgebiete von Pflanzen- und
Tierarten verschieben sich global polwärts und lokal in größere Höhen. Die arktische und
antarktische Flora und Fauna ändert sich, was weitreichende Störungen in der
Nahrungskette verursacht.
91
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Der anthropogene Anteil an der Erwärmung hat während der letzten 30 Jahre viele
physikalische und biologische Systeme bereits spürbar beeinflusst. Mehr als 89% von über
29.000 Datensätzen verschiedener Standorte, die signifikante Änderungen dokumentieren,
verändern sich in jene Richtung, die als Auswirkung der Klimaänderung erwartet wird.
Nachfolgende Beispiele gelten als Indizien, dass sich regionale Temperaturerhöhungen
bereits auf bewirtschaftete und menschliche Systeme ausgewirkt haben:
-
Land- und Forstwirtschaft: Geänderte Bewirtschaftungsmaßnahmen in hohen Breiten der
Nordhemisphäre, wie frühere Frühjahrsaussaat von Getreide sowie Veränderungen im
Störungsregime von Wäldern aufgrund von Feuer und Schädlingen.
-
Gesundheit: Erhöhte Sterblichkeit in Europa und Asien während länger andauernder
Hitzewellen, verändertes Vorkommen und sich änderndes Infektionspotential von
Krankheitsüberträgern wie Stechmücken und Zecken in einigen Regionen sowie verstärkte
allergene Pollenbelastung in den hohen und mittleren Breiten der Nordhemisphäre.
-
Menschliche Aktivitäten: In der Arktis hat sich die indigene Lebensweise verändert, wie
beispielsweise die Jagd sowie der Verkehr über Schnee und Eis. In den tieferen Lagen
alpiner Gebirge ist der Wintersport nachteilig beeinflusst.
2. Klimawandel in Zukunft: Absehbare Folgen und Verwundbarkeiten
Unter der Annahme, dass Klimaänderungen nicht gemildert und die Anpassungsfähigkeit
durch engagierte Maßnahmen nicht gefördert werden, erwarten die Wissenschaftler für das
21. Jahrhundert, weitreichende Hauptwirkungen für verschiedene Erdsysteme und Sektoren,
die für Mensch und Umwelt relevant sind. Das IPCC bewertete zum ersten Mal Klimafolgen im
Zusammenhang mit der künftig erwarteten Temperaturerhöhung. Beispielsweise bewirkt eine
1
weitere mittlere globale Temperaturerhöhung (gegenüber 1980-1999)
-
unter 1,5°C, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Hitzestress, Unterernährung,
Durchfall-, Infektions- und anderen Erkrankungen auftreten, Schäden durch Hochwässer
und Stürme sich verstärken und das Phänomen der Korallenbleiche häufiger wird,.
-
ab 1,5 bis 3,5°C, dass in allen Bereichen mehr und mehr gravierende Folgen ausgelöst
würden, wie z.B. Millionen Menschen mehr pro Jahr durch Überflutungen von Küsten
gefährdet sein könnten, ein weitgehender Verlust biologischer Vielfalt, der Beginn eines
unumkehrbaren Abschmelzprozesses der Eisschilde Grönlands und in der westlichen
Antarktis mit einem entsprechenden Meeresspiegelanstieg.
-
ab mehr als 3,5°C, dass alle Systeme – physikalische, biologische und soziale – und
insbesondere die menschlichen Gesellschaften überfordert wären, sich an die Wirkungen
einer solchen Erwärmung, zumal diese regional wesentlich höher ausfallen würde,
anzupassen. Beispielsweise würden Korallen weiträumig sowie etwa 30 % küstennaher
Feuchtgebiete absterben.
Einige Systeme werden besonders betroffen sein: Ökosysteme wie Tundra, boreale Wälder,
alpine und mediterrane Ökosysteme, Mangroven, Korallenriffe; flache Küstenregionen,
Wasserressourcen in ariden (trockenen) Ländern mittlerer bis niedriger Breiten, Landwirtschaft
in Regionen niedriger Breiten, menschliche Gesundheit.
In einigen Regionen werden Auswirkungen besonders spürbar sein, z.B. in der Arktis, in
Afrika - vor allem im südlichen Teil -, auf kleinen Inseln und in ausgedehnten asiatischen
Mündungsgebieten wie etwa dem Ganges-Brahmaputra und dem Zhujiang.
Konkret erwarten die Wissenschaftler für einzelne klimasensitive Systeme und Sektoren
folgende Auswirkungen durch den Klimawandel:
92
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
2
-
Wasser: Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden Abfluss und Verfügbarkeit in den höheren
Breiten und in einigen tropischen Feuchtgebieten zunehmen, während sich die heute
herrschende Wasserknappheit in einigen trockenen Gebieten der mittleren Breiten sowie
in tropischen Trockengebieten verstärkt. Die in Gletschern und Schneedecken
gespeicherten Wassermengen sowie die Wasserverfügbarkeit nehmen ab in Regionen, in
denen gegenwärtig mehr als eine Milliarde Menschen (ein Sechstel der Weltbevölkerung)
leben.
-
Ökosysteme: Die Widerstandsfähigkeit vieler Ökosysteme wird im 21. Jahrhundert mit
3
hoher Wahrscheinlichkeit stark überschritten, weil sie durch eine bisher einmalige
Kombination von Klimaänderung und damit verbundenen Störungen (z.B.
Überschwemmungen, Dürren, Flächenbränden, Insekten und Ozeanversauerung) sowie
anderen Stressfaktoren des globalen Wandels – wie Landnutzungsänderungen,
Umweltverschmutzung, Übernutzung von Ressourcen - belastet werden. Bei einer
Zunahme der globalen Durchschnittstemperatur um mehr als 2 bis 3°C gegenüber dem
vorindustriellen Temperaturniveau wird die Leistungsfähigkeit einiger Ökosysteme so
eingeschränkt werden, dass negative Konsequenzen für von Ökosystemen gelieferte
Produkte und Dienstleistungen – wie Wasser und Nahrungsmittel - erwartet werden. Für
etwa 20-30% der Tier- und Pflanzenarten, die bisher untersucht wurden, sind vom
Aussterben bedroht, wenn die globale Temperatur mehr als 2 bis 3°C über das
vorindustrielle Niveau ansteigt. Korallen sind gegenüber Temperaturstress und
Ozeanversauerung verwundbar und besitzen eine geringe Anpassungskapazität.
Feuchtgebiete an Küsten, wie Salzmarschen und Mangroven, werden durch den
steigenden Meeresspiegel negativ beeinträchtigt.
-
Nahrungsmittel: Die Ernteerträge können in höheren Breiten bis zu einem Anstieg der
lokalen Durchschnittstemperatur um bis zu 1.5-3.5 °C über dem vorindustriellen Wert leicht
zunehmen und sinken oberhalb dieser Temperaturschwelle in einigen Regionen wieder
ab. In niederen Breiten führt selbst eine geringe globale Temperaturerhöhung tendenziell
zu sinkenden Getreideerträgen, wobei insbesondere Dürren und Überschwemmungen die
Landwirtschaft – insbesondere im Selbstversorgungssektor - gefährden.
-
Industrie, Siedlung, Gesellschaft: Kosten und Nutzen der Klimaänderungen werden an
jedem Ort anders ausfallen. Einige Auswirkungen sind in den gemäßigten und
Polarregionen positiv ,und andere werden sich anderswo negativ darstellen, doch global
werden die Nettoeffekte unter dem Strich stärker negativ ausfallen, je größer und schneller
die Klimaänderung ist. Die anfälligsten Industrien, Siedlungen und Gesellschaften liegen
generell in Küsten- und Flussschwemmgebieten – also jenen, deren Ökonomien eng mit
klimasensitiven Ressourcen verbunden sind. Als „besonders anfällig“ gelten arme
Gemeinschaften, speziell die in Hochrisikogebieten. Sie haben eher stark begrenzte
Anpassungskapazitäten und sind abhängiger von klimasensitiven Ressourcen – wie der
lokalen Wasser- und Nahrungsmittelversorgung. In den 80er Jahren dieses Jahrhunderts
werden mehrere Millionen Menschen zusätzlich aufgrund des steigenden Meeresspiegels
von Überschwemmungsrisiken bedroht sein, insbesondere in dicht besiedelten und tief
liegenden Gebieten, in denen die Anpassungsfähigkeit relativ gering ist und die bereits
durch andere Gefahren wie Tropenstürme und örtliche Absenkung der Küste bedroht sind.
Am höchsten wird die Anzahl der betroffenen Menschen in den Großdeltas Asiens und
Afrikas sein, die kleinen Inseln sind in besonderem Maße verwundbar.
-
Gesundheit: Die Forscher sind der Ansicht, dass Millionen Menschen gesundheitlich von
der globalen Erwärmung betroffen sein werden – insbesondere in Regionen mit geringer
Anpassungsfähigkeit. Dort wird die Mangelernährung zunehmen mit der Folge negativer
Effekte für das Wachstum und die Entwicklung von Kindern. Allgemein werden mehr
Todesfälle, Krankheiten und Verletzungen durch Hitzewellen, Überschwemmungen,
Stürme, Brände und Dürren erwartet. Krankheiten des Herzens und der Atmungsorgane
93
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
werden durch erhöhte bodennahe Ozon-Konzentrationen zunehmen, aber auch
Mischeffekte werden erwartet, beispielsweise die Ab- oder Zunahme von
Ausbreitungsgebieten und -möglichkeiten der Malaria in Afrika.
3. Globale Erwärmung: Auswirkungen für Europa
Zum ersten Mal wurden weitreichende Auswirkungen der jetzigen Klimaänderung festgestellt,
wie Gletscherschmelze, Verlängerung der Vegetationsperiode, Verschiebung von
Verbreitungsgebieten sowie gesundheitliche Folgen einer Hitzewelle beispiellosen Ausmaßes.
Nahezu alle europäischen Regionen werden durch einige zukünftige Klimafolgen nachteilig
beeinflusst
In der Summe werden nahezu alle europäischen Regionen negativ durch einige künftige
Klimafolgen nachteilig beeinträchtigt und diese werden zu Herausforderungen für viele
Wirtschaftsbereiche (Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Energieerzeugung) werden. Die
Klimaänderung wird regionale Differenzen in den natürlichen Ressourcen Europas, wie der
Wasserverfügbarkeit, verstärken.
-
Für Nordeuropa bringt der Klimawandel – für kleine Temperaturänderungen - anfänglich
gemischte Effekte einschließlich einiger Vorteile: verminderter Heizbedarf, steigende
Ernteerträge, verstärktes Waldwachstum. Bei fortgesetzter Klimaänderung werden jedoch
die negativen Klimafolgen (häufigere winterliche Hochwässer, gefährdete Ökosysteme,
anwachsende Bodeninstabilität) jeglichen Nutzen überwiegen.
-
In Mittel- und Osteuropa wird abnehmender Sommerniederschlag zu stärkerem
Wasserstress führen. Gesundheitsrisiken durch Hitzewellen können zunehmen. Das
Waldwachstum wird abnehmen und Moorbrände werden häufiger.
-
In Südeuropa verschlimmert die Klimaänderung gegenwärtige Bedingungen (höhere
Temperaturen und Dürren) und dies in einer Region, die bereits jetzt verwundbar
gegenüber der Klimavariabilität ist: mehr gesundheitliche Risiken durch Hitzewellen, mehr
Flächenbrände, geringere Wasserverfügbarkeit und Wasserkraft-Potential sowie geringere
Ernteerträge.
Weitere Klimafolgen:
-
Überschwemmungen werden als Resultat von ansteigenden Eis- und Schneeschmelzen
zunehmen, in ganz Europa werden Sturzfluten häufiger werden, in Küstengebieten werden
winterliche Hochwässer und Überschwemmungen häufiger und die Erosion wird stärker.
-
Gesundheitsrisiken (Hitzewellen, Überschwemmungen, Krankheiten) werden sich ohne
Anpassungsmaßnahmen erhöhen.
-
Die biologische Vielfalt wird sich gravierend verändern, insbesondere die in alpinen
Lebensgemeinschaften, weil die große Mehrheit der Organismen und Ökosysteme
Schwierigkeiten haben wird, sich anzupassen.
-
Die Region hat eine bedeutende Anpassungskapazität aber es gibt erhebliche Hindernisse
bei der Implementierung und große Herausforderungen, die aus veränderten
Extremereignissen erwachsen.
94
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
4. Reaktionen: Anpassung und Klimaschutzmaßnahmen
Die IPCC-Wissenschaftler erwarten, dass die Auswirkungen des Klimawandels entsprechend
dem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur zunehmen werden. Mit steigender
Temperatur sinkt die Anpassungsfähigkeit und die Anpassungskosten steigen. Unklar sind die
Grenzen der Anpassung und ihre konkreten Kosten, weil effektive Instrumente meist von
spezifischen, geografischen Klimarisikofaktoren und dem politischen Umfeld abhängen. Die
Forscher halten folgende grundsätzliche Annahmen für wahrscheinlich:
-
Ein ungebremster Klimawandel wird langfristig wahrscheinlich die Fähigkeit natürlicher,
bewirtschafteter und sozialer Systeme zur Anpassung überschreiten. Die Auswirkungen
werden regional variieren, global hochgerechnet werden sie hohe Kosten verursachen,
und diese Kosten werden sich mit im Laufe der Zeit – mit zunehmendem globalem
Temperaturanstieg - immer weiter erhöhen und den möglichen Nutzen einer
Klimaänderung übersteigen. Die Nettoeffekte werden bei einer größer ausfallenden oder
schneller stattfindenden Erwärmung mit großer Wahrscheinlichkeit in starkem Maße
negativ ausfallen.
-
Eine Vielzahl der Auswirkungen, insbesondere jene, die für die Zeit nach 2020
vorhergesagt werden, können durch eine Minderung freigesetzter klimaschädlicher Gase
hinausgezögert oder verringert werden. Je rechtzeitiger und je ehrgeiziger die
Emissionsminderung, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Folgen des
Klimawandels geringer ausfallen.
-
Eine Anpassung zur Bewältigung der Folgen, die aus einer heute nicht mehr zu
vermeidenden, sich aus Emissionen der Vergangenheit ergebenden Erwärmung
resultieren, ist notwendig.
-
Weitere Anpassungsmaßnahmen sind unerlässlich, um die Verwundbarkeit der belebten
und unbelebten Systeme gegenüber künftigen Klimaänderungen zu verringern. Diese
Anpassungsmaßnahmen stoßen jedoch auf Hindernisse, Grenzen und Kosten. Das
Risikominderungspotential ist bei einigen wesentlichen Verwundbarkeiten entweder sehr
begrenzt oder sehr kostenintensiv, wie z.B. beim Verlust biologischer Vielfalt, dem
Schmelzen von Gebirgsgletschern oder dem Auftauen größerer Eisschilde.
-
Die Verwundbarkeit gegenüber Klimaänderungen wird durch Umweltverschmutzung oder
Armut verschärft, sie ist zudem vom eingeschlagenen Entwicklungspfad einer Gesellschaft
abhängig.
-
Nachhaltige Entwicklung kann die Anfälligkeit durch den Klimawandel senken, indem sie
die Anpassungs- und Regenerationsfähigkeit von Ökosystemen stärkt.
Die IPCC-Wissenschaftler weisen darauf hin, dass die Palette potenzieller
Anpassungsmaßnahmen sehr umfangreich ist; sie reicht von rein technologischen
Maßnahmen (z.B. Küstenschutz) über Verhaltensänderungen (z.B. Ernährungsverhalten,
Wahl der Urlaubsziele) und betriebswirtschaftlichen Entscheidungen (z. B. veränderte
Landbewirtschaftung) bis zu politischen Entscheidungen (z.B. Planungsvorschriften,
Emissionsminderungsziele). Es stünden jedoch noch enorme ökologische, ökonomische,
informationelle, soziale, bewusstseins- und verhaltensbezogene Barrieren der Umsetzung von
Anpassungsmaßnahmen entgegen.
1
Im IPCC-WG-II-Bericht werden globale mittlere Temperaturänderungen in Bezug auf 1980-1999 angegeben. Um
diese in Bezug zu vorindustriellen Werten (ca. 1750) zu setzen, muss eine Änderung von 0.5°C addiert werden.
2
Zur Angabe der bewerteten Wahrscheinlichkeit eines Ausgangs oder Resultats sind die verwendeten Begriffe wie
folgt definiert: Praktisch sicher > mit 99% Wahrscheinlichkeit zutreffend oder eintretend / Extrem wahrscheinlich >
95% / Sehr wahrscheinlich
95
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
8.2 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Titel
Vorname
Name
Firma
Prof. Dr.
Roland
Stefan
Baar
Bär
Rudolf
Behacker
IOC Sport + Environment Commission
Landessportbund Sachsen Sachbearbeiter
Sportstätten/Umwelt
Landeshauptstadt München Leiter Schulreferat-Sportamt
Marc
Biber
Deutscher Golf Verband Referent Umwelt und Platzpflege
Alexander
Ruediger
Bittner
Boengeler
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Deutscher Motor Sport Bund Mitglied FA Umwelt
Frank
Bredthauer
Landessportbund Niedersachsen Teamleiter Sporträume
und Umwelt
Deutsche Bundesstiftung Umwelt Generalsekretär
Dr.
Dr.
Dr.-Ing. E. h Fritz
Brickwedde
Martin
Franz
Brinkmann
Brümmer
Ulrich
Clausing
Umweltbildungszentrum Hollen
Deutscher Olympischer Sportbund Mitglied des
Präsidialausschusses Breitensport/Sportentwicklung;
Präsident VDAST
Deutscher Kanu-Verband Geschäftsführer Freizeitsport
Horst
Delp
Landessportbund Hessen Geschäftsführer Freizeitsport
Erika
Tobias
Inge
Dienstl
Drewes
Egli
Deutscher Olympischer Sportbund
B.A.U.M. e.V.
Deutscher Olympischer Sportbund Referentin
Susanne
Eilers
Alfred Töpfer Akademie für Naturschutz (NNA)
Hartmut
Natalie
Verena
Patrick
Josef
Escher
Eßig
Exner
Fellbaum
Fendt
Landkreis Osnabrück
TU München Lehrstuhl für Bauphysik
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Jochen
Flasbarth
Ines
Christopher
Fleer
Garthe
Internationaler Rennrodelverband Präsident,
IOC Sport and Environment Commission
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit
BUND Hannover
BUND e.V. Arbeitskreis Freizeit-Sport-Tourismus
Prof. Dr.
Harmut
Graßl
Max-Planck-Institut für Meteorologie Direktor emeritus
Dipl.-Ing.
Felix
Achim
Gruber
Haase
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Landessportbund Nordrhein-Westfalen Gruppenleiter
Sporträume/Umwelt/Klimaschutz
Jürgen
Hanke
Württembergischer Landessportbund
Geschäftsbereichsleiter Sportstättenbau und Zuschü
Gerlinde
Hoffmann
Stefan
Hoffmann
Stephanie
Hofschlaeger
Deutsche Reiterliche Vereinigung Abteilung Umwelt und
Pferdehaltung
Deutschen Base- und Softball-Verband Direktor Sport- und
Vereinsentwicklung
DJK-Sportverband Generalsekretärin
Prof. Dr.
96
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Titel
Vorname
Name
Firma
Dr.
Hans
Sebastian
Adrian
Norbert
Jägemann
Jochum
Johst
Käfer
Frank
Andreas
Kaiser
Klages
Sören
Stephan
Klaus
Klaus
Sport mit Einsicht e.V. Vorsitzender
Burda Sports Group GmbH
Naturstiftung DAVID Geschäftsführer
Landessportbund Nordrhein-Westfalen Referent
Umwelt/Klimaschutz
Deutsche Sportjugend Referent
Deutscher Olympischer Sportbund Ressortleiter
Breitensport, Sporträume
B.A.U.M. e.V.
Universität Osnabrück Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Olaf
Kleffmann
Stadt Herne Fachbereich Personal und Zentraler Service
Thomas
Diana
Bernard
Kloth
Koch
Kössler
DSHS Köln
Deutsche Reiterliche Vereinigung
Hamburger Sportbund Leitung Referat Sportinfrastruktur
Arnold
Kottenstedde
Deutscher Schützenbund Umweltbeauftragter
Rainer
Katharina
Lagemann
Latzel
Landtagsfraktion Die Grünen NRW
Deutscher Olympischer Sportbund Sachbearbeiterin
Erwin
Tobias
Lauterwasser
Lienemann
Nicolas
Hanspeter
Mailänder
Mair
Vorsitzender DOSB-Projektjury
Deutscher Skiverband Referent für Umwelt &
Skisportentwicklung
Kuratorium Sport & Natur e.V.
Deutscher Alpenverein e.V. Geschäftsbereichsleiter Hütten,
Naturschutz, Raumordnung
Edgar
Kathrin
Miethe
MüllerHohenstein
Neuerburg
HansJoachim
Udo
Landessportbund Sachsen-Anhalt
ZDF Moderatorin
Clearingstelle Sport und Umwelt des DOSB
Nolte
Niedersächsisches Ministerium für Inneres, Sport und
Integration Leiter des Sportreferates
Peter
Ott
Ulrike
Harald
Peters
Petry
Jens
Michael
Bianca
Reinhard
Prüller
Pütsch
Quardokus
Rawe
Bundesinstitut für Sportwissenschaft Fachgebietsleiter
Sportanlagen
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Landessportbund Rheinland-Pfalz Referent Sporträume
und Umwelt
Landessportbund Hessen Berater
Bundesamt für Naturschutz Referent
Dr.
Sven
Reitmeier
Landessportverband Schleswig-Holstein Umweltreferent
Dr.
Helmut
Röscheisen
Generalssekretär des Deutschen Naturschutzrings
Juliane
Jörg
Rosin
Ruckriegel
Wolfgang
Lothar
Scholze
Schröder
Deutsche Naturschutzjugend
Deutscher Alpenverein e.V. Ressortleiter Natur- und
Umweltschutz
Deutscher Aero Club Umweltreferent
DuisburgSport Bereichsleiter Sportförderung und
Sportstätten
Dr.
Landessportbund Niedersachsen Direktor
97
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
Titel
Dr.
Dr.
Dr.
Dr.
Prof. Dr.
Vorname
Name
Firma
Gabriele
Schwaiger
Landeshauptstadt München Stabsstelle München 2010
Boris
Schwartz
Christian
Siegel
Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH Leiter
Umweltangelegenheiten
Deutscher Olympischer Sportbund Referent
Renate
Sodogé
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit Sachbearbeiterin
Norbert
Sondermann
Landessportbund Thüringen Umwelt/Sportstätten
Niclas
Peter
Stucke
Südbeck
Deutscher Städtetag
Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer
Volker
Teichert
Forschungsstätte der Ev. Studiengemeinschaft
Ralf
Ulitzsch
Michael
Vesper
Landessportbund Thüringen Leiter Geschäftsbereich
Sport/Sportstätten
Deutscher Olympischer Sportbund Generaldirektor
Martin
Waldhausen
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit, Referat N II 3
Jörg
Wetterich
Thomas
Wilken
Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung
Geschäftsführung
Clearingstelle Sport und Umwelt des DOSB
Michael
Willig
Landessportbund Hessen, Sportinfrastruktur
Ulrich
Stefan
Christian
Witte
Witty
Wopp
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
DOSB Projektjury
Universität Osnabrück Hochschullehrer
98
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
8.3 Impressionen
99
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
100
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
101
Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“
102
Herunterladen