INHALT Seite Programm 1. 5 Begrüßung und Einführung Dr. Fritz Brickwedde Generalsekretär, Deutsche Bundesstiftung Umwelt …………………………………. 7 Dr. Michael Vesper Generaldirektor, Deutscher Olympischer Sportbund ………………………………… 11 2. Kooperation „Sport und Umwelt“ im Zeitraffer Erwin Lauterwasser, Vorsitzender Jury für DBU-Projekte Thomas Wilken, Clearingstelle Sport und Umwelt des DOSB ……………………… 3. 15 „Das haben wir bewegt“Projektbeispiele zu Förderschwerpunkten der Kooperation a) Klimaschutzinitiativen des Sports - Sonderprogramm Klima- und Ressourcenschutz im Sportverein Joachim Neuerburg, Sport mit Einsicht …………………………………………….... 19 - Kostenminderung und Ressourcenschutz Horst Delp, Landessportbund Hessen ………………………………………..……… 25 b) Golf und Natur Marc Biber, Deutscher Golf Verband ……………………………………………….. 30 c) Abenteuer JUUS – Natürlich sportlich Frank Kaiser, Deutsche Sportjugend und Juliane Rosin, Deutsche Naturschutzjugend ………………………………………. 36 d) Geförderte Projekte der Kooperation Sport und Umwelt von DOSB und DBU ………………………………………………………………….. 42 4. Klimawandel – Neue Herausforderungen für Umweltpolitik und Sport Klimawandel als globale Herausforderung - Analysen, Szenarien, Perspektiven Prof. Dr. Hartmut Graßl Direktor emeritus, Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg ………………… 46 Naturschutz in Zeiten des Klimawandels Dr. Helmut Röscheisen Generalsekretär Deutscher Naturschutzring …………….......................................... 53 Klimawandel und biologische Vielfalt - zentrale, politische Handlungsfelder Jochen Flasbarth Leiter Abteilung Naturschutz und nachhaltige Naturnutzung im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit …………........ 69 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 5. Diskussionsrunde ………………………………………………………………… 74 6. Posterpräsentation ……………………………………………………………….. 79 7. Presse ……………………………………………………………………………….. 90 8. Anhang 8.1 Klimaschutz ...……………………………………………………………………... 91 8.2 Teilnehmerinnen und Teilnehmer …...……………………………………….... 96 8.3 Impressionen …………………………………………………………………....... 99 4 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Programm Sport und Umwelt – Ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Fachtagung am 25. Juni 2009 im Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück Programm Moderation: Katrin Müller-Hohenstein (ZDF) Ab 10. 30 Uhr Eintreffen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer Bilanz der Kooperation „Sport und Umwelt“ von DOSB / DBU 11.00 Uhr Begrüßung und Einführung Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär, Deutsche Bundesstiftung Umwelt Dr. Michael Vesper, Generaldirektor, Deutscher Olympischer Sportbund 11.30 Uhr Kooperation „Sport und Umwelt“ im Zeitraffer Erwin Lauterwasser, Vorsitzender Jury für DBU-Projekte Thomas Wilken, Clearingstelle Sport und Umwelt des DOSB 12.00 Uhr „Das haben wir bewegt“- Projektbeispiele zu Förderschwerpunkten der Kooperation Klimaschutzinitiativen des Sports - Sonderprogramm Klima- und Ressourcenschutz im Sportverein Joachim Neuerburg, Sport mit Einsicht - Kostenminderung und Ressourcenschutz Horst Delp, Landessportbund Hessen - Golf und Natur Marc Biber, Deutscher Golf Verband - Abenteuer JUUS – Natürlich sportlich Frank Kaiser, Deutsche Sportjugend und Juliane Rosin, Deutsche Naturschutzjugend 13.00 Uhr Mittagspause 5 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Klimawandel – Neue Herausforderungen für Umweltpolitik und Sport 14.00 Uhr Klimawandel als globale Herausforderung Analysen, Szenarien, Perspektiven Prof. Dr. Hartmut Graßl, Direktor emeritus, Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg 14.20 Uhr Naturschutz in Zeiten des Klimawandels Dr. Helmut Röscheisen, Generalsekretär Deutscher Naturschutzring 14.40 Uhr Klimawandel und biologische Vielfalt - zentrale, politische Handlungsfelder Jochen Flasbarth, Leiter Abteilung Naturschutz und nachhaltige Naturnutzung im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 15.00 Uhr Diskussionsrunde Prof. Dr. Hartmut Graßl, Jochen Flasbarth, Dr. Helmut Röscheisen, Dr. Fritz Brickwedde und Prof. Dr. Roland Baar, Prof. Dr. Franz Brümmer 16.00 Uhr Tagungsende 6 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 1. Begrüßung und Einführung Dr. Fritz Brickwedde Generalsekretär Deutsche Bundesstiftung Umwelt Sehr geehrter Herr Dr. Vesper, lieber Herr Prof. Graß, meine sehr verehrten Damen und Herren, herzlich Willkommen im Zentrum für Umweltkommunikation, dem Veranstaltungshaus der DBU. Für diejenigen unter den heutigen Gästen, die die DBU noch nicht so gut kennen, gestatten Sie mir bitte einige einleitende Worte zu unserer Einrichtung. Deutsche Bundesstiftung Umwelt Die DBU ist die größte Umweltstiftung der Welt, die seit 1991 innovative Vorhaben aus den Bereichen Umwelttechnik, Umweltforschung und Umweltkommunikation fördert. In den vergangenen knapp 20 Jahren haben wir mehr als 7.300 Vorhaben unterstützen können, wobei es kleine und große Vorhaben gab und gibt, die wir unterstützen. Das Vorhaben, dessen Ergebnisse wir heute präsentieren und diskutieren wollen, zählt mit einer Fördersumme von 2,5 Mio. Euro über die letzten fünf Jahre verteilt, zu den großen Projekten, die die DBU unterstützt. Das Zentrum für Umweltkommunikation, in dem wir uns hier befinden, ist eine gemeinnützige Tochter, die die DBU 1999 gegründet hat, um folgende Aufgaben für uns zu übernehmen: Zunächst einmal ist das Zentrum für Umweltkommunikation ein Veranstaltungs- und Ausstellungsgebäude (zzt. Wasserausstellung im Foyer); des Weiteren sind die hier im Zentrum für Umweltkommunikation beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die „ausgelagerte“ Öffentlichkeitsarbeit der DBU. Das heißt, hier entstehen sämtliche Printerzeugnisse, hier wird unser Internetauftritt gestaltet und betreut, hier findet das Layout für sämtliche Druckerzeugnisse statt, hier werden Buchreihen aufgelegt, hier werden Veranstaltungen konzipiert und vorbereitet, hier werden Filme auf den Weg gebracht; in wenigen Ausnahmefällen führt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt selbst Vorhaben durch. Ansonsten sind wir eine ganz überwiegend fördernde Einrichtung. Das bedeutet, Projektpartner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Medien kommen mit Projektideen auf uns zu. Diese Projektanträge werden geprüft und anschließend in der Regel mit 50 % der Gesamtkosten finanziell unterstützt und inhaltlich durch unsere Mitarbeiter begleitet und betreut. Zu den vergleichsweise wenigen stiftungseigenen Vorhaben zählt beispielsweise die Verleihung des Deutschen Umweltpreises oder das große Beratungs- und Informationsprogramm zur energetischen Gebäudesanierung „Haus sanieren – profitieren!“, bei dem durch speziell geschulte Handwerker Einfamilienhausbesitzer auf dem Weg zur energetischen Gebäudesanierung fachkundig begleitet werden. Bei diesen DBU-eigenen Projekten greifen wir auf die Unterstützung des Zentrums für Umweltkommunikation zurück. 7 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Der Sport – ein wichtiger Partner der DBU Meine sehr geehrten Damen und Herren, aus den bisherigen Ausführungen können Sie entnehmen, dass die DBU mit sehr vielen ganz unterschiedlichen Partnern zusammenarbeitet, um einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Kerngeschäft der DBU ist sicherlich die Förderung und Unterstützung kleiner und mittlerer Betriebe bei der Entwicklung und Implementierung von umweltverträglicher Technologie bzw. bei der Entwicklung umweltverträglicher Produkte. Allerdings sind wir davon überzeugt, dass zu allen technologischen Entwicklungen auch eine begleitende Umweltkommunikation notwendig ist und wir die Zielgruppen mit geeigneten Partnern so ansprechen müssen, dass unser Anliegen verstanden wird. Daher sind wir sehr froh, dass mit dem DOSB eine der größten Vereinigungen Deutschlands Partner der DBU geworden ist, um das Thema „Umwelt und Naturschutz“ mit seinen ganz unterschiedlichen Facetten in die große Breite des Sports zu tragen. Ich erinnere mich noch sehr gut an die ersten, etwas zaghaften Annäherungsversuche, als es darum ging, Sport und Umwelt zusammenzuführen, um das damals noch häufig beschriebene und empfundene Spannungsfeld und die Gegensätze von Sport und Umwelt zu überwinden. Der DBU, meine sehr verehrten Gäste, ging es nie darum, bestehende Feindbilder oder Vorurteile zu pflegen bzw. zu stützen, ganz im Gegenteil. Sport ist deutlich mehr als das, was ein Blick ins Lexikon zunächst vermuten lässt. Dort steht nämlich, dass es – wie so Vieles – aus dem Lateinischen „se portare – sich vergnügen“ stammt und als „Sammelbezeichnung für alle als Bewegungsspiel oder Wettkampfsformen gepflegten körperlichen Aktivitäten des Menschens“ verstanden wird. Sport, insbesondere im Verein betrieben, ist eine starke gesellschaftliche Stütze. Im Sportverein werden wichtige und bedeutsame Werte und Regeln für eine funktionierende Gesellschaft vermittelt. Fairness, Teamfähigkeit, Verantwortung und Einsatzbereitschaft seien hier nur beispielhaft genannt. Von daher war es für uns vor mehr als fünf Jahren mehr als naheliegend, den Kontakt - damals noch zum Deutschen Sportbund - zu suchen und ein großes, die vielen Facetten des Sports überspannendes gemeinsames Projekt auf den Weg zu bringen, damit Sport, insbesondere die vielen in der freien Natur betriebenen Sportarten, umwelt- und naturverträglicher wird und bei den Sporttreibenden ein verstärktes Bewusstsein für die Schutzwürdigkeit der Umwelt entsteht. 8 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Förderprojekte Sport und Umwelt Meine Damen und Herren, im Verlauf des heutigen Tages werden wir ja noch einige der insgesamt über 30 gemeinsam durchgeführten Vorhaben kennen lernen. Aber mir ist es wichtig, einige Vorhaben kurz zu nennen bzw. Ihnen auch zu beschreiben, dass die DBU auch vorher schon Kooperationsprojekte mit Sporteinrichtungen gefördert hat. Für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gab es in den letzten fünf bis acht Jahren mehrere Wege, sich dem Thema zu nähern. Beispielhaft möchte ich nennen, dass uns zunächst der ressourceneffiziente Betrieb von Sportstätten beschäftigt hat. a) Wichtig war uns dabei, modellhafte Konzepte zur Sporthallensanierung zu entwickeln, die auf möglichst viele Hallentypen übertragen werden können. Mit der Firma Wiebe GmbH & Co. KG gelang es, ein ganzheitliches Planungskonzept für die Sanierung von Sporthallen der sog. KAMÜ-Hallen 1960er und 1970er Jahre zu entwickeln und umzusetzen. KAMÜ ist der Name des Herstellers dieses weit verbreiteten Sporthallentyps. Mit diesem modellhaften Sanierungskonzept gelingt es, den Energie- und Ressourcenverbrauch der Hallen deutlich, d.h. um bis zu 80 % zu senken. b) Ganz praktische und konkrete Umsetzungen hat die DBU mit 3,1 Mio € im sog. „Berghüttenprojekt“ gegeben. Das Vorhaben wurde in Kooperation mit dem deutschen Alpenverein durchgeführt. Dabei wurden 25 verschiedene Berg-, Schutz- und Bergwacht-Diensthütten zwischen dem Bodensee und Salzburg so umgebaut, dass sie nun mit ihren neuen regenerativen Energiekonzepten, der optimierten Trinkwasserversorgung und der umweltverträglichen Abwasser- und Klärschlammentsorgung in den Alpen als vorbildhaft gelten. c) Aber auch die Reduzierung der mit der Durchführung von Sport-Großveranstaltungen verbundenen Umweltbelastungen war und ist Thema für die DBU. Das größte und vermutlich allen hier im Raum bekannte Vorhaben dazu dürfte „Green Goal“ gewesen sein, bei dem die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gemeinsam mit dem Öko-Institut Freiburg und dem Deutschen Fußballbund anlässlich der Fußball WM 2006 in Deutschland ein umfassendes, innovatives und ambitioniertes Umweltprogramm entwickeln und umsetzen konnte, bei dem neue Wege für umweltverträgliche Großveranstaltungen im Fußball beschritten wurden. Das Vorhaben war so angelegt, dass möglichst viele der entwickelten Konzepte und Ideen auch nach der Fußballweltmeisterschaft im „Tagesgeschäft“ der Bundesliga Anwendung finden und zum Teil auch auf Großveranstaltungen mit anderer Ausrichtung, wie Rockkonzerte, übertragen werden können. d) In guter Erinnerung habe ich aber auch noch die Unterstützung des Bundessportfestes 2005 in Münster, wo wir mit dem DJK Sportverband e. V. mit seinen rund 530.000 Mitgliedern erstmalig ein so großes Sportereignis klimaneutral organisiert und durchgeführt haben. Sie sehen, meine Damen und Herren, es handelt sich um ein sehr breites Spektrum von Förderprojekten rund um das Thema Sport und Umwelt, dem sich die Deutsche Bundesstiftung Umwelt widmet. 9 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ DBU-Wettbewerb „Entdecke die Vielfalt“ Bevor wir nun in die Präsentation einzelner Projekte gehen werden und ich Sie herzlich dazu einladen möchte, sich an der Diskussion rege zu beteiligen, damit die entwickelten Ideen und Konzepte möglichst breit der Zielgruppe zugetragen werden, ist es mir wichtig, deutlich zu machen, dass wir mit der gemeinsamen Arbeit nicht fertig sind. Umweltbildung – und da mussten wir alle in den letzten 15 Jahren dazulernen – funktioniert nicht mit dem erhobenen Zeigefinger. Umweltbildung funktioniert dann besonders gut, wenn es aus eigener Einsicht und Verständnis heraus geschieht. Für die naturnahen Sportarten muss es uns also gelingen, die Schönheit und die Schutzbedürftigkeit der Natur im „richtigen Maßstab“ zu vermitteln. Dies gelingt besonders gut, wenn wir Kinder und Jugendliche in ihrer natürlichen Neugier für Sport und Umwelt frühzeitig begeistern und den vermeintlichen Widerspruch und Antagonismus sich gar nicht erst entwickeln lassen. Deshalb freut es mich auch, wenn der DOSB sich an dem DBU-Wettbewerb „Entdecke die Vielfalt“ beteiligt. Mit diesem Wettbewerb wollen wir insbesondere Kinder und Jugendliche dafür begeistern, sich in ihrem persönlichen Umfeld aber auch darüber hinaus für den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen, nachhaltig zu Handeln und selbst aktiv zu werden und die dabei entwickelten Ideen und Projekte öffentlich wirksam zu machen. Im Foyer liegt die neue Broschüre zu diesem großen Wettbewerb aus und ich darf Sie herzlich einladen, in Ihren Einrichtungen für diesen schönen Wettbewerb zu werben. Ich erhoffe mir von der heutigen Tagung, durch die Sie Kathrin Müller-Hohenstein führen wird und der ich bereits jetzt sehr herzlich für die Moderation danken möchte, dass viele neue Impulse für die tägliche Arbeit in den Sportvereinen und Sporteinrichtungen zum effizienteren Umgang mit unseren Ressourcen und unserer Umwelt entstehen. Ich danke dem DOSB für die bisherige Kooperation, die durch Sie, verehrter Herr Dr. Vesper, nochmals an Zug- und Durchschlagskraft gewonnen hat und freue mich nun auf eine interessante Veranstaltung. 10 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Dr. Michael Vesper Generaldirektor Deutscher Olympischer Sportbund Sehr geehrter Herr Dr. Brickwedde, meine Damen und Herren, ich darf Sie alle hier in Osnabrück im Namen des Deutschen Olympischen Sportbundes herzlich begrüßen. Ich freue mich, dass sie so zahlreich unserer Einladung gefolgt sind. Dies ist bereits ein erster Hinweis darauf, dass „Sport und Umwelt“ nicht nur ein starkes Team sind, wie es im Titel der Tagung heißt, sondern sich auch zu einem Themenfeld mit Zukunft entwickelt hat. Wir haben ein umfangreiches und anspruchsvolles Tagungsprogramm vor uns. Ich möchte den Fachvorträgen und Projektberichten auch nicht vorgreifen, jedoch zu drei Aspekten, zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, aus der Sicht des DOSB einige kurze grundsätzliche Anmerkungen machen. Ein Blick zurück: Sport und Naturschutz haben ihre Gegnerschaft aus den 1980er und 1990er Jahren beigelegt Ja, es gab eine solche Gegnerschaft. Der Sport ist nicht Ursache für Umwelt- und Naturzerstörung. Die Reiterin und der Kletterer bedrohen nicht die Natur. Die eigentlichen Ursachen der Naturzerstörung sind eine überzogene Landwirtschaft und Monokulturen, Überfischung, Verlust der Artenvielfalt, genetische Uniformität, Überdüngung und Entwässerung, Artensterben, Klimaerwärmung etc. Gleichwohl standen sich bis in die 1980er und 1990er Jahre Sport und Naturschutz häufig als gegnerische Lager und manchmal auch unversöhnlich gegenüber. Die eine Seite malte Katastrophen aus, die andere bagatellisierte. Der Prozess des Verstehens war mühsam und dauerte einige Zeit. Seit den 1990er Jahren haben sich Sport und Naturschutz stark angenähert und gemeinsam viel erreicht. Durch die Aktivitäten der Sport- und der Natur- sowie Umweltschutzverbände, dem staatlichen Umweltschutz und vielfältigen Initiativen vor Ort ist es gelungen, die Ziele des Umweltschutzes im Sport zu verankern und den Sport mit seinen vielen Vereinen und Verbänden für aktiven Natur- und Umweltschutz zu nutzen. Eine der Grundlagen für diese überaus positive Entwicklung war eine Versachlichung der Debatten, gute Informationen und konkrete Projekte. Ich darf die Gelegenheit nutzen und dem Bundesumweltministerium und dem Bundesamt für Naturschutz für die Unterstützung bei vielen Einzelprojekten und Vorhaben danken. Ich darf in meinen Dank die Umwelt- und Naturschutzverbände ausdrücklich mit einbeziehen, mit denen wir vielfältige Abstimmungen und auch Kooperationen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene pflegen. Am Ende dieser Phase der langsamen, aber stetigen Auflösung des vermeintlichen Konfliktes zwischen Sport und Umweltschutz steht die Grundposition, dass Natur, Umwelt und Landschaft auch der Erholung und mithin dem Sport dient. Konsequenterweise gewährleisten die einschlägigen Gesetze auch die Erholungsfunktion der Natur. Selbstverständlich heißt dies nicht, dass man aus dieser Argumentation ein Recht auf Sportausübung für jeden, in allen Naturräumen und zu allen Zeiten ableiten kann. Und ebenso selbstverständlich ist zu konstatieren, dass es durchaus Zielkonflikte geben kann. Eins ist hierbei klar und eindeutig: Der Sport unter dem Dach des DOSB ist dem Leitmotiv eines natur- und landschaftsverträglichen Sports verpflichtet. 11 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Ich darf schließlich auch den zuständigen Personen in den Sportorganisationen danken, die von der Sportseite her diese Entwicklung mit angestoßen und befördert haben. Ich nenne hier stellvertretend Frau Erika Dienstl, die in unterschiedlichen Funktionen in unserer Vorgängerorganisation „Deutscher Sportbund“ hierfür Verantwortung übernahm. „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es…“ - Positive Bilanz der Kooperation zwischen DOSB und DBU Zu den besonders bedeutsamen Partnern des DOSB und seiner Mitgliedsorganisationen gehört die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, mit der uns seit fünf Jahren eine intensive Kooperation verbindet. Die heutige Fachtagung will auch eine Bilanz dieser Zusammenarbeit ziehen und ich freue mich auf die Berichte aus dem breiten Projektspektrum. Herr Dr. Brickwedde, ich darf mich bei Ihnen persönlich und der DBU für diese Kooperation sowie die fachliche und natürlich auch für die finanzielle Unterstützung im Umfang von rd. 2,5 Mio. EUR danken. Ich darf Sie bitten, diesen Dank auch an die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihrem Hause weiterzugeben, die für die Betreuung und Abwicklung der Projekte zuständig waren und sind. Unabhängig von den fachlichen Bewertungen einzelner Projekte darf ich bereits jetzt zwei sehr grundsätzliche positive Auswirkungen dieser Kooperation würdigen: x Die Zusammenarbeit mit der DBU und die Projektförderung haben in hohem Maße dazu beigetragen, dass sich das Anwendungsspektrum für das Thema „Umwelt“ im Sport enorm erweitert hat. Die Sportorganisationen unter dem Dach des DOSB haben die Vielfalt und die vielfältigen Vorteile des Themas Umwelt für eine zukunftsorientierte Sportentwicklung durch konkrete Projekte „entdeckt“. Es ging und geht in den Projekten um die klimafreundliche Ausgestaltung von Sportveranstaltungen, um Klimaschutz und Ressourcenschonung von Sportstätten, um Vor- und Nachteile von Contracting im Sport, um Umweltbildung durch und im Sport, um Mobilität und Sport, um Umweltinformationssysteme im Natursport etc. – mithin um nahezu alle Handlungsfelder in allen Verbandstypen des Sports. x Die Kooperation mit der DBU und die DBU-Projektförderungen haben auch dazu geführt, dass sich innerhalb des DOSB und in vielen unserer Mitgliedsorganisationen das Thema „Umwelt“ etabliert hat: es gibt Fachkommissionen, Ausschüsse, hauptberufliches Personal, Konzeptionen, Veröffentlichungen etc. in und von Sportorganisationen zum Thema Umwelt. Die DBU-Kooperation hat diese Entwicklung vielfach unterstützt. In der umweltpolitischen Debatte wird häufig – und manchmal zu oft – der Begriff „Nachhaltigkeit“ bemüht. Hier ist er mehr als angebracht und erarbeitet. Auch innerhalb des Sportsystems waren viele Personen am Erfolg dieser Zusammenarbeit beteiligt und ich darf stellvertretend Herrn Erwin Lauterwasser danken, der nicht nur ein langjähriger Wegbereiter des Themas „Sport und Umwelt“ ist, sondern auch als Vorsitzender der Projektjury viel Zeit und Engagement investiert hat. Die Partnerschaft von Sport und Umwelt hat ihre eigentliche Zukunft noch vor sich – das Thema Umwelt ist ein wichtiger Impulsgeber für eine nachhaltige Sportentwicklung Das Thema „Umwelt“ kann die Handlungsfähigkeit der Sportorganisationen erweitern und ihre Strategieentwicklungen unterstützen. Es kann einer nachhaltigen Sportentwicklung vielfältige Impulse geben. Gleichzeitig kann der Sport seine Potenziale für einen zeitgemäßen Umweltschutz einbringen. Ich nenne für diese Thesen einige Beispiele: 12 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ x Der Klimawandel gehört neben der demographischen Revolution, der Globalisierung und der Digitalisierung zu den zentralen gesellschaftspolitischen Herausforderungen unserer Zeit, auch wenn dies in Zeiten der Wirtschaftsund Finanzkrise in der öffentlichen Meinung etwas in den Hintergrund getreten ist. Hier können Umweltschutz und Sport Doppelpass spielen. Klimaschutz sichert Zukunft auch für die mehr als 20 Millionen Mitglieder in den deutschen Sportvereinen. Und der Sport, die größte Bürgerinitiative in Deutschland, kann noch viel mehr dazu beitragen, dass der Klimaschutz sich als übergreifendes gesellschaftliches Ziel in die Köpfe und Herzen gerade junger Menschen einnistet. Der Sport hat die Kraft und die Potenziale, Werte zu verankern. Und wenn er die ganze Kraft, die daraus erwächst, auch im Sinne des Klimaschutzes einsetzt, kann dies eine enorme gesellschaftspolitische Wirkung entfalten. Bundesumweltminister Gabriel hat dies in die kurze Formel gepresst, dass es darauf ankommt, den Umwelt- und Klimaschutz in der Nordkurve zu verankern. Genau darum geht es! Der DOSB wird vor diesem Hintergrund in wenigen Wochen das Projekt „Klimaschutz im Sport“ starten und ich danke dem BMU für die fachliche und finanzielle Unterstützung. Es ist daher richtig und notwendig, dass diese Fachtagung auch den Komplex Klimawandel und Sport thematisiert. Welche Entwicklungen zeichnen sich ab? Wie reagieren Staat und Umweltverbände? Und wo sind die Herausforderungen für den und die Schnittstellen mit dem Sport? Ich habe den Eindruck, dass der Sport hier noch am Anfang steht und vielleicht geht vom heutigen Tag und von Osnabrück der Impuls für eine systematisierte Aufarbeitung des Themas aus. x Erfolgreiche Teams sollte man nicht ändern oder aufgeben – weder im Sport, noch in der Umwelt. Never change a winning team! Ich bin daher der DBU dankbar, dass Sie unsere erfolgreiche Kooperation fortführen will. DBU und DOSB haben bereits konkrete Gespräche begonnen, um die Inhalte des nächsten Kapitels unserer Zusammenarbeit aufzuarbeiten. Neben der Möglichkeit, dass sportbezogene Umweltprojekte auch zukünftig durch die DBU gefördert werden können, sind eine Reihe weiterer Elemente denkbar. Hierzu zählt z.B. die Begründung eines bundesweiten Wettbewerbs „Sport und Umwelt“, der bestimmte inhaltliche Schwerpunkte thematisieren bzw. bestimmte Zielgruppen, z.B. den „umweltfreundlichen Sportverein“, ansprechen könnte. Auch eine Nutzung vorhandener DBU-Formate ist näher zu prüfen, z.B. die bundesweite DBU-Kampagne „Haus sanieren, profitieren“. Dieser niederschwelliger Einstieg in einen konkreten Klimaschutz kann auch für Sportstätten sinnvoll sein. Wir werden diese und weitere Ideen auf- und in eine Konzeption einarbeiten, die zu Jahresbeginn 2010 starten soll. Unabhängig davon ist darauf hinzuweisen, dass auch in diesem Jahr noch einige Projekte aus der laufenden Kooperation starten, z.B. zu „Natura 2000 und Sport“, einem wichtigen Thema für den Natursport. 13 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ x Stichwort Olympiabewerbung München: Wie Sie wissen, wollen wir uns mit München für die Olympischen Winterspiele 2018 bewerben, wobei die Skiwettbewerbe in GarmischPartenkirchen vorgesehen sind und in Schönau die Bob- und Rodelbahn genutzt werden soll. Schon bei der Planung werden ehrgeizige Umweltziele verfolgt. So soll diese Veranstaltung CO2-neutral durchgeführt werden und dauerhaft zu einer Verbesserung der Umweltsituation, des öffentlichen Verkehrs etc. beitragen. Über diese standortbezogenen Aspekte hinaus ist auch zu fragen, inwieweit man unsere Olympiabewerbung nutzen kann, um in Deutschland mit den Potenzialen des Sports für einen zeitgemäßen Klima- und Umweltschutz zu werben. Hier bitte ich alle Akteure von „Sport und Umwelt“ um kreatives Mitdenken und konkrete Vorschläge. Sport und Umwelt sind ein starkes Team und spielen Doppelpass. Wir können auf eine erfolgreiche Kooperation mit der DBU zurückblicken und haben zugleich noch vielfältige Perspektiven vor uns. In diesem Sinne wünsche ich einen erfolgreichen Tagungsverlauf. 14 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 2. Kooperation „Sport und Umwelt“ im Zeitraffer Erwin Lauterwasser, Vorsitzender Jury für DBU-Projekte Thomas Wilken, Clearingstelle Sport und Umwelt des DOSB im Gespräch mit Katrin Müller-Hohenstein Katrin Müller-Hohenstein: Wie ist es zur Kooperation zwischen dem DOSB und der DBU gekommen? Erwin Lauterwasser: Angesichts der Geschichte der Sport-UmweltThematik ist die Kooperation beider Institutionen bemerkenswert. Ende der 80er Jahre war es durch die Veröffentlichung von Professor Erz, der dem Sport erhebliche Umweltbelastungen zuwies, zu Spannungen und Lagerbildungen gekommen, die eher von gegenseitigen Vorwürfen denn von sachlichen Argumenten getragen waren. Dies milderte sich mit dem zunehmenden Verständnis für den jeweils anderen: Von Seiten des Natur- und Umweltschutzes wurde die gesellschaftliche Bedeutung des Sports anerkannt, und in den Sportorganisationen wuchs die Einsicht, dass nur ein schonender Umgang mit Natur und Umwelt langfristig die eigenen Grundlagen erhalten kann. Bereits ab Mitte der 1990iger Jahre förderte die DBU sportbezogene Projekte, z.B. die Fachtagung „Kanusport auf Fließgewässern“ oder die modellhafte umweltbezogene Umgestaltung der Sportstätten eines Hamburger Großvereins. Diese Vorhaben ermutigten den damaligen DSB und die DBU, die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten. Die DBU konnte hierbei an ein Projekt mit den beiden großen Kirchen anknüpfen, in dem die Nutzung von Kirchendächern zur solaren Energiegewinnung gefördert wurde. Ziel der DBU war es, starke gesellschaftliche Partner für die Kommunikation des Umweltgedankens in breite Kreise der Bevölkerung zu gewinnen. Nach ersten Gesprächen in den Jahren 2001/ 2002 wurde ein Kooperationskonzept erarbeitet, das nach weiteren Abstimmungen im September 2003 vom DOSB bei der DBU als Antrag eingereicht wurde. Nach einem positiven Votum des DBU-Kuratoriums wurde ein Kooperationsabkommen unterzeichnet, das am 1. Januar 2004 in Kraft trat. Es beinhaltete eine Laufzeit von fünf Jahren und stellte eine Fördersumme von insgesamt 2,5 Mio. Euro in Aussicht. 15 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Katrin Müller-Hohenstein: Welche Ziele verfolgten DOSB und DBU mit der Kooperation? Erwin Lauterwasser: Im Rahmen der Kooperation von DOSB und DBU sollten bevorzugt Projekte gefördert werden, in denen modellhafte, d.h. übertragbare Lösungen für zentrale Konflikte und Problemsituationen im Themenfeld Sport und Umwelt erarbeitet werden. Wesentlich war eine Multiplikatorwirkung, Umweltthemen sollten über die beteiligten Sportorganisationen in die Breite kommuniziert werden. Der Sympathiewert des Sports sollte für die Förderung von Umweltbewusstsein und umweltverträglichem Handeln genutzt werden. Katrin Müller-Hohenstein: Welche Schwerpunkte hatte das Förderprogramm? Thomas Wilken: Das Programm hatte drei Schwerpunkte: Klima- und Ressourcenschutz, Naturschutz sowie Umweltkommunikation. Der Schutz des Klimas stellt die weltweit größte Herausforderung im Bereich des Umweltschutzes dar. Auch der Sport ist von den Veränderungen des Klimas in starkem Maße betroffen. Am augenfälligsten wird dies bei Schneesportarten, die nach Expertenprognosen schon in wenigen Jahren nur noch in Hochlagen ab 1.500 m einigermaßen verlässlich ausgeübt werden können. Andererseits trägt auch der Sport zur Produktion von CO2 und damit zur Veränderung des Klimas bei. Genau wie alle anderen gesellschaftlichen Bereiche steht er daher in der Verantwortung, einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Das Potential hierfür ist groß. Erfahrungen zeigen, dass durch höhere Energieeffizienz bei älteren Sportstätten 20-50% Energie eingespart werden können. Nach Berechnungen des DOSB sind ca. 70.000 Sportstätten sanierungsbedürftig. Der zweite Förderschwerpunkt war der Naturschutz. Viele Sportarten, die in Natur und Landschaft ausgeübt werden, konnten in den vergangenen Jahrzehnten große Zuwächse verzeichnen. Die hierfür benötigte Infrastruktur und auch das Verhalten der einzelnen Sportler können sich negativ auf die Qualität von Lebensräumen auswirken, Tiere in ihren Rückzugsräumen stören sowie mechanische Schäden an Vegetation und Boden verursachen. Die Kooperation Sport und Umwelt sollte dazu beitragen, Konflikte zwischen Sport und Naturschutz zu lösen bzw. zu vermeiden sowie sportbezogene Infrastruktur in sensiblen Naturräumen zu optimieren. Drittens sollte besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, innerhalb und außerhalb des Sports das Bewusstsein für den Schutz von Natur und Umwelt zu fördern. Umweltinformation und Umweltbildung hatten daher in dem Förderprogramm ebenfalls starkes Gewicht. Zum einen ging es darum, die Information der einzelnen Sportler über die ökologischen Auswirkungen ihres Handelns zu verbessern, zum anderen sollten Sportorganisationen als Multiplikatoren wirken, um auch außerhalb des Sports umweltfreundliches Verhalten zu initiieren. 16 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Katrin Müller-Hohenstein: Welche Hürden musste ein Antragsteller überspringen? Erwin Lauterwasser: Die zwischen DOSB und DBU vereinbarten Förderkriterien basierten auf den generellen Kriterien der DBU und waren dementsprechend anspruchsvoll. Zentrale Anforderungen waren Innovation, Modellcharakter, Umweltentlastung, Breitenwirksamkeit, Langfristigkeit und Kommunikation der Projektergebnisse. Gefordert waren Sachkenntnis, Kreativität, ganzheitliches Denken und wirtschaftliche Kalkulation. Die Bewältigung dieser Hürden war nicht einfach, denn in Sportorganisationen ist solches Wissen nicht von vornherein abrufbar. Aus diesem Grund vereinbarten der DOSB und die DBU die Einrichtung einer sogenannten Clearingstelle. Deren Aufgabe bestand vor allem darin, interessierte Sportorganisationen bei der Antragsstellung fachlich zu unterstützen. Sämtliche gestellten Anträge wurden in einer Jury des DOSB nach einheitlichen Kriterien bewertet. Ein positives Jury-Votum war die Voraussetzung für die anschließende Weiterleitung eines Antrags an die DBU. Die Jury nahm ihre Arbeit sehr ernst, häufig verknüpfte sie ihre Unterstützung eines Antrags mit der Maßgabe von Nachbesserungen. Katrin Müller-Hohenstein: Wie war die Resonanz unter den Sportorganisationen auf das Förderprogramm? Thomas Wilken: Bei der Beantwortung dieser Frage ist zwischen den „normalen“ Projektanträgen, die die von DOSB und DBU vereinbarten anspruchsvollen Förderkriterien erfüllen mussten, und den sogenannten „Kleinprojekten“ für Sportvereine zu unterscheiden. Im Rahmen der Kooperation „Sport und Umwelt“ wurden insgesamt 47 „normale“ Projektanträge bei der Jury des DOSB eingereicht. 31 von ihnen wurden – zum Teil erst nach Überarbeitung – von der DOSB-Jury befürwortet und anschließend nach eigener Prüfung von der DBU bewilligt. Drei Vorhaben befinden sich bei der DBU noch in der Bearbeitung, 13 wurden von der Jury abgelehnt bzw. von den Antragstellern nach dem Jury-Votum nicht weiter bearbeitet. Das vereinbarte Fördervolumen von insgesamt 2,5 Mio. Euro wurde nahezu ausgeschöpft. Die Zahl der von Sportverbänden gestellten Förderanträge war in der ersten Hälfte der fünfjährigen Kooperation etwas höher als in der zweiten. Die notwendigen Schritte zur Förderung einer nachhaltigen Sportentwicklung sind offenbar im Wesentlichen bekannt, es bedarf vor allem der Umsetzung der vorhandenen Erkenntnisse in der Breite. Dies jedoch ließen die Förderkriterien nur in begrenztem Maße zu. Inhaltlich waren die meisten der durchgeführten Vorhaben den Schwerpunkten Umweltkommunikation und Klimaschutz zuzuordnen, Naturschutzprojekte waren unterrepräsentiert. Erklärbar ist dies vor allem dadurch, dass seit Mitte der neunziger Jahre im Bereich der Natursportarten bereits zahlreiche Umweltinitiativen ergriffen wurden und der Handlungsdruck dort mittlerweile geringer ist. Umgekehrt verhält es sich mit dem Sportstättensektor, wo der bereits erwähnte Sanierungsstau und gestiegene Energiepreise die Sportverbände und -vereine vermehrt zum Handeln zwingen. Dies wird auch durch die sehr hohe Nachfrage von Sportvereinen nach der Förderung von Kleinprojekten im Rahmen der insgesamt fünf Sonderprogramme „Klima- und Ressourcenschutz im Sportverein“ belegt. Ca. 1.000 Anfragen, mehr als 350 Förderanträge und 130 bewilligte Projekte sind ein deutliches Indiz für den hohen Handlungsbedarf auf Vereinsebene. Das starke Interesse an der Kooperation „Sport und Umwelt“ wird auch durch die hohen Zugriffszahlen auf die Website der Clearingstelle unterstrichen (www.dosb-clearingstelle.de). Bis zu 30.000 Zugriffe pro Monat zeigen, dass die Seite im Laufe der fünfjährigen Kooperation zu der zentralen Website für umweltbezogene Projektförderungen im deutschen Sport entwickelt werden konnte. 17 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Katrin Müller-Hohenstein: Welche Projekte sind besonders hervorzuheben? Thomas Wilken: Viele der geförderten Projekte haben neue und innovative Lösungen auf dem Weg zu einem nachhaltigen Sport entwickelt. Im Bereich des Klima- und Ressourcenschutzes sind beispielhaft die Vorhaben des Landessportbundes Hessen zum Aufbau eines Netzwerkes „Nachhaltiger Sportstättenbau“, die Vorhaben der Landessportbünde Thüringen und Sachsen zur nachhaltigen Energienutzung in Sportvereinen sowie die insgesamt fünf Sonderprogramme zur Förderung von Kleinprojekten in Sportvereinen hervorzuheben. In Bezug auf den Förderschwerpunkt Naturschutz machen das vom Deutschen Golf-Verband eingeführte Umweltmanagementprogramm „Golf und Natur“ sowie die ökologische Aufwertung und Umgestaltung einer Flussbadeanstalt in Rostock die Bandbreite der bearbeiteten Themen deutlich. Im Bereich der Umweltkommunikation initiierten die Deutsche Sportjugend und die Naturschutzjugend in dem Projekt „Jugend für Umwelt und Sport“ (JUUS) den Aufbau einer langfristig angelegten Partnerschaft. Der Deutsche Alpenverein entwickelte das „Digitale Informationssystem Naturraum Fels“, das Kletterern die schnelle Information über Kletterfelsen, deren ökologische Besonderheiten und jeweils zu beachtende Verhaltenstipps bietet (www.dav-felsinfo.de). Vom Deutschen Skiverband durchgeführte Natursport-Camps mit Jugendlichen in Mittelgebirgen eröffneten neue erlebnisorientierte Zugänge zur Umweltthematik im Sport („Ticket to Nature“). Und last but not least wurde in einem Projekt des Bildungswerks für Paddel-, Bewegungs- und Reisekultur e.V. der Bau von Drachenbooten mit Jugendlichen mit neuen Fluss-Erfahrungen am Rhein verbunden. Katrin Müller-Hohenstein: Wie bewerten Sie die Kooperation zwischen DBU und DOSB? Erwin Lauterwasser: Es war klar, dass in beiden Institutionen der Umgang mit dem jeweils neuen Metier Zeit für die Einarbeit verlangte. Die einvernehmlich gewählten Strukturen für das Antragsund Genehmigungsverfahren und die damit gegebene Professionalität garantierten aber bald einen routinemäßigen Ablauf. Die Zusammenarbeit verlief fair und reibungsarm. Der direkte Zugang zueinander und die offene Kommunikation ließen unterschiedliche Bewertungen, zeitliche und personelle Engpässe überwinden. Das Kriterium der Innovation wurde anfangs zu sehr betont. Es wurde aber schnell deutlich, dass es primär um Lösungen gehen sollte, die innerhalb des Sportsystems als innovativ und modellhaft gelten können. Machbar war vor allem das originelle Zusammenfügen umweltbedeutsamer Ideen. Mit dem Angebot der DBU, abweichend von ihren Fördergrundsätzen in einem Sonderprogramm Kleinprojekte in Sportvereinen zu fördern, wurde ein Volltreffer gelandet. Eine große Zahl von Vereinen zeigte Interesse und bewarb sich um Fördermittel. Damit gab es zweifellos auch einen deutlichen Schub in der Umweltkommunikation. Die Zusammenarbeit mit der DBU war sehr vertrauensvoll und fruchtbar. Wer auf den Weg schaut, den Sport und Umwelt in den vergangenen 25 Jahren auf einander zugingen, und wer selbst beteiligt war, der kann diese Kooperation nicht anders als einen Meilenstein empfinden. Die Kooperation verdient es, mit den gesammelten Erfahrungen fortgesetzt zu werden! 18 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 3. Das haben wir bewegt“Projektbeispiele zu Förderschwerpunkten der Kooperation a) Klimaschutzinitiativen des Sports - Sonderprogramm Klima- und Ressourcenschutz im Sportverein Joachim Neuerburg, Sport mit Einsicht I Klimaschutzinitiativen des Sports I Hans-Joachim Neuerburg, Sport mit Einsicht e.V. Horst Delp, Landessportbund Hessen Sport und Umwelt – Ein starkes Team Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 19 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Sonderprogramm Klima- und Ressourcenschutz im Sportverein Hans-Joachim Neuerburg, Sport mit Einsicht e.V. Sport und Umwelt – Ein starkes Team Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Sonderprogramm Klima- und Ressourcenschutz I Gliederung I 1. Projektidee Platzhalter für Foto 2. Umsetzung 3. Ergebnisse 4. Fazit Sport und Umwelt – Ein starkes Team 3 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 20 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Projektidee Hintergrund Großer Investitionsbedarf insbesondere im Bereich der energetischen Modernisierung Klimaschutz als vordringliche Aufgabe Langfristig steigende Energiekosten Steigendes Umweltbewusstsein Ausgangslage Leicht rückläufige Nachfrage im Bereich der so genannten Leuchtturmprojekte Zunehmende Nachfrage im Bereich rein investiver Maßnahmen Bis dahin keine Fördermöglichkeit im Rahmen der Kooperation Initiative Förderkonzept für Kleinprojekte Sport und Umwelt – Ein starkes Team 4 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Projektidee Motto: Kleine Schritte – große Wirkung Förderung von Kleinprojekten bis ca.10.000,- Euro Maximale Förderung von 50 Prozent bzw. 5.000,- Euro Antragstellung und Beratung über Clearingstelle Einfaches Verfahren mit kurzen Bearbeitungszeiten (ca. zwei Monate) Durchführung i.d.R. innerhalb von 12 Monaten Dokumentation und Prüfung durch Clearingstelle Auszahlung durch DBU (ca. drei Wochen nach Prüfung) Ziele: Informieren und motivieren Über Klima- und Ressourcenschutz informieren (Beratung) Anreize zur Umsetzung liefern (Bezuschussung) Vielseitige Beispiele aufzeigen (Dokumentation) Nachahmeffekte bewirken (Kommunikation) Sport und Umwelt – Ein starkes Team 5 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 21 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Umsetzung Pilotprojekt Ende 2006 Sonderprogramm Ressourcenschutz im Sportverein Fördersumme: 100.000,- Euro Laufzeit: 24.11.2006 – 15.03.2007 Nachfrage: über 350 Anfragen / Kontakte Antragsteller: 125 Anträge Beantragte Fördersumme: 475.000,- Euro Bewilligung: 29 Vereine Bearbeitungsaufwand: 40 Tage Aufgrund des Erfolges wird das Programm fortgesetzt … Sport und Umwelt – Ein starkes Team 6 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Umsetzung Sonderprogramm II und III: Klima- und Ressourcenschutz im Sportverein Fördersumme: 120.000,- Euro Laufzeit: 20.09.2007 bis 06.11.2007 und 11.01.2008 bis 15.03.2008 Sonderprogramm IV: Klima- und Ressourcenschutz im Sportverein Fördersumme: 100.000,- Euro Laufzeit: 11.06.2008 bis 22.07.2008 Sonderprogramm V: Klima- und Ressourcenschutz im Sportverein Kombiniert mit Informationskampagne „Haus sanieren – profitieren“ Fördersumme: 100.000,- Euro Laufzeit: seit 04.05.2009 bis voraussichtlich 15.07.2009 Sport und Umwelt – Ein starkes Team 7 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 22 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Ergebnisse Sonderprogramme I – IV Zahlen 320.000,- Euro Fördersumme 900 Anfragen / Kontakte 1.500 Zugriffe pro Tag / 30.000 pro Monat 300 Anträge 100 bewilligte Maßnahmen Fakten Hoher Beratungsbedarf Umsetzung zum Teil langwierig Großer Anteil an Eigenleistungen Nord-Süd-Gefälle Sport und Umwelt – Ein starkes Team 8 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Ergebnisse Geförderte Vorhaben 100 Wärmedämmung 30 Solaranlagen 23 Fenster / Türen 14 Heizung 13 Sanitäre Anlagen 08 Beleuchtung / Flutlicht 06 Brunnen 02 Photovoltaik (Insellösung) 02 Kühlanlage 01 Sonstige 01 Sport und Umwelt – Ein starkes Team 9 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 23 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Fazit Bewährtes Verfahren Positive Resonanz Umfangreiche Kommunikation über - Medien des DOSB und der Mitgliedsorganisationen - Regionale und lokale Presse Gute Zusammenarbeit zwischen DBU und Clearingstelle Vielseitiges Engagement aber auch Großer Beratungs- und Informationsbedarf bei den Vereinen Sport und Umwelt – Ein starkes Team 10 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Fazit I Sport und Klimaschutz – Ein heilvolle Allianz I Wer Formel 1 schaut, lässt sein Auto in der Zeit stehen. 22 Autos fahren, 22 Millionen nicht. Norbert Haug, dt. Journalist und Motorsport-Chef von Mercedes Benz Sport und Umwelt – Ein starkes Team 11 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 24 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ - Kostenminderung und Ressourcenschutz Horst Delp, Landessportbund Hessen I Klimaschutzinitiativen des Sports I Joachim Neuerburg, Sport mit Einsicht e.V. Horst Delp, Landessportbund Hessen e.V. Sport und Umwelt – Ein starkes Team Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 25 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ I Kostenminderung und Ressourcenschutz im Sport I „Aufbau eines Netzwerkes Nachhaltiger Sportstättenbau durch Beratung sowie Aus- und Fortbildung“ Horst Delp, Landessportbund Hessen e.V. Sport und Umwelt – Ein starkes Team Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Kostenminderung u. Ressourcenschutz I Gliederung I 1. Projektidee 2. Umsetzung / Ergebnisse 3. Fazit / Übertragung in Regelarbeit Sport und Umwelt – Ein starkes Team 3 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 26 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Projektidee Projektidee: Das Ziel des Projektes bestand darin, den Sportvereinen und Betreibern von Sportstätten Lösungsansätze zum „Nachhaltigen Sportstättenbau“ und nachhaltigen Betrieb von Sportstätten aufzuzeigen Umsetzung durch: Klimaschutz, Ressourcenschutz, Kostenminderung durch Beratung, Ausbildung, Schulung sowie Aufbau und Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen eines Netzwerkes zum nachhaltigen Sportstättenbau Projektlaufzeit: 01.05.2005 – 30.06.2007 Kosten: 356.258 € (gem. Antrag) 445.095 € (tatsächliche Kosten) Förderung: 106.877 € Sport und Umwelt – Ein starkes Team 4 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Projektidee 1. Entwicklung eines Aus- sowie Fortbildungsangebotes für Berater zum nachhaltigen Sportstättenbau (Ausbildung Umwelt- und Klimaschutzberater, Aufbau spezieller Beratungs- und Schulungsangebote/ Fortund Weiterbildung der Umwelt- und Sportstättenberater) 2. Aufbau eines dauerhaften Netzwerkes nachhaltiger Sportstättenbau in Zusammenarbeit mit: (DOSB, den Landessportbünden, interessierten Sportverbänden, IAKS, BISP, Deutscher Städtetag sowie der mittelständigen Wirtschaft) 3. Erstellung einer Internetplattform „Nachhaltiger Sportstättenbau“ mit den Modulen: (Aktuelle Informationen zum nachhaltigen Sportstättenbau, Diskussionsforum, best-practice Beispielen, Technologieforum, Wirtschaftsforum, Finanzierungs-/ Förderungsforum, Seminar- und Veröffentlichungsforum) 4. Entwicklung von Beratungsprogrammen (Erarbeitung eines modularen Umwelt- und Sportstättenberatungsprogramms für den Sportstättenbestand, Erarbeitung eines Beratungsprogramms nachhaltiger Sportstättenbau - Neubau, Erweiterung, Anpassung an veränderte Sportbedürfnisse- und nachhaltigen Sportstättenbetrieb) 5. Kooperationsauf- bzw. Kooperationsausbau mit der mittelständigen Wirtschaft (Mittelstandstagung zum nachhaltigen Sportstättenbau und Pilotprojekt: Heizungseinstellung mit Landesinnungsverband des Schornsteinfegerhandwerks Hessen und dem Fachverband Sanitär-, Heizungund Klimatechnik Hessen) Sport und Umwelt – Ein starkes Team 5 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 27 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Umsetzung / Ergebnisse Umsetzung / Projektergebnisse während der Projektlaufzeit: 2 Ausbildungen zum/zur Umwelt- und Klimaschutzberater/in im Sport mit 25 Teilnehmern durchgeführt 33 Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote mit 1.163 Teilnehmern mit den Themenschwerpunkten Klima-, Ressourcenschutz und Kostenminderung im Sport 6 Beratungen von Vereinen und Kommunen zum Holzbau 1 Sportmesse „sportinfra“ zum nachhaltigen Sportstättenbau realisiert 386 Bau- und Energieberatungen in Sportanlagen 224 Klimaschutzmaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von € 2.971.413 umgesetzt Sport und Umwelt – Ein starkes Team 6 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Umsetzung / Ergebnisse Das Netzwerk „Zukunftsorientierter Sportstättenbau – Sport – Wirtschaft – Wissenschaft“ umfasste zum Projektabschluss: 23 Wirtschaftsunternehmen 3 Beratungsunternehmen 3 Planerverbände Zusammenarbeit mit 7 Hochschulen Kommunale Spitzenverbände in Hessen Holzabsatzfonds, HERO und Unfallkasse Hessen Erstellung der Internetplattform www.sportstaetten.info zum nachhaltigen Sportstättenbau und -betrieb Sport und Umwelt – Ein starkes Team 7 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 28 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Umsetzung / Ergebnisse Entwicklung und Aufbau eines modularen InternetBeratungsprogramms Aufbau eines EDV-gestützten Beratungsprogramms Kooperationsprojekt zur Heizungseinstellung / Schornsteinfeger Mittelstandstagung / Wirtschaftsforum zum nachhaltigen Sportstättenbau bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) durchgeführt Sport und Umwelt – Ein starkes Team 8 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Fazit Übertragung in Regelarbeit / Bilanz: Anerkennung im Verband auf allen Ebenen. Die 3 Mitarbeiter konnten in feste Anstellungen übernommen werden (Ausbau geplant). Das Netzwerk und die Kooperationen konnten gefestigt und ausgebaut werden. 2 weitere Ausbildungen zum/zur „Umwelt- und Klimaschutzberater/in im Sport“. 2. „sportinfra“ wurde mit 800 Teilnehmern durchgeführt und 3. „sportinfra“ zum Thema Sportstättenmanagement und Räume ist für den 17./18.11.2010 geplant. 1.500 Beratungen in Sportanlagen wurden bisher durchgeführt und ausgewertet (180 – 210 Beratungen/Jahr, Tendenz steigend). 781 Klimaschutzmaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von 7.291.523,- € wurden bereits umgesetzt. Weitere 134 Maßnahmen befinden sich derzeitig in der Umsetzung. Sport und Umwelt – Ein starkes Team 9 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 29 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ b) Golf und Natur Marc Biber, Deutscher Golf Verband I Umweltprogramm Golf und Natur I Mehr Qualität – Mehr Spiel – Mehr Zukunft Marc Biber, Deutscher Golf Verband e.V. Sport und Umwelt – Ein starkes Team Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 30 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Umweltprogramm Golf und Natur I Gliederung I 1. Projektidee 2. Umsetzung 3. Ergebnisse 4. Fazit Sport und Umwelt – Ein starkes Team 2 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Projektidee Erfahrungen mit Pilotprojekt („Der Umwelt verpflichtet“) nicht viel versprechend Ausgangssituation 2003 Starke Projektpartner: BfN, Uni Hohenheim, GVD und DQS Selbstverpflichtendes Programm Geförderte Beratungstage (DBU-DGV) Sichtbare (fühlbare) Fortschritte in 4 Umweltschwerpunkten Umweltmanagementstrukturen in Golfclubs etablieren Unterstützung der Golf-Imagebildung Sport und Umwelt – Ein starkes Team 3 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 31 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Projektidee Erfolgsfaktoren von Golf und Natur (GuN): – Budget – persönliches Engagement – freundschaftliche Verbundenheit – sehr gute fachliche Grundlage – Sportkenntnis – Vernetzt in der Golf-Community • Basis (Golfclubs) • Gremien und Ausschüsse • Beziehungen zu „Vorbildern“ – Zugang zur Greenkeeper-Ausbildung Sport und Umwelt – Ein starkes Team 4 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Umsetzung Entwicklung von Programmunterlagen (Neuentwicklung „Golf und Natur“ zusammen mit Werbeagentur) Ausgewählte Journalisten zu BTs 7 Roadshows Einbindung in Seminare aller Organisationen und DGV-Verbandstag Aufbau und Weiterbildung eines Umweltberater-Teams Ablauf unbürokratisch aber mit klaren Regeln für die Teilnehmer Intensive Öffentlichkeitsarbeit Seit 03-2008 Kooperation mit DQS-GmbH Langfristiges Ziel: Umweltgedanken auf Golfanlagen etablieren Sport und Umwelt – Ein starkes Team 5 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 32 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Umsetzung Sport und Umwelt – Ein starkes Team 6 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Ergebnisse Etabliert im Golfsport Hohe mediale Präsenz (in 2008: 91 Zeitungsclippings, 5,3 Mio Gesamtauflagen + 4 DGV-Infos Zeitschriften + Homepages) Standard für gutes und verantwortungsbewusstes Pflegemanagement 65 Teilnehmer, 34 zertifizierte Anlagen (~ 9% aller Golfplätze) Wachsendes Umweltentlastungspotential Sport und Umwelt – Ein starkes Team 7 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 33 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Persönliche Beobachtungen Verbindlichkeit im DGV geschaffen (DBUFörderung) Aufnahme des Naturschutzes als Zweck in die DGV-Satzung geplant Faszination Natur thematisiert Dynamische Entwicklung mit Nachahmungspotential Bisher hauptsächlich gut organisierte, vorausschauende Golfclubs mit Umweltambitionen In Zukunft mehr kleine Golfclubs für das Programm gewinnen Bei Gesprächspartnern teilweise Skepsis und Verständnisprobleme: (Jugend-)Umweltbildung auf Golfplätzen an das Programm anbinden? Sport und Umwelt – Ein starkes Team 8 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Fazit GuN als Kernthema der Verbandsarbeit weiter publik und populär machen Nutzen für Golfclubs vermehren Präsenz (Golfführer etc.) steigern Anstreben, dass Golfer verstärkt GuNPlätze berücksichtigen und sich mit dem Thema aktiv befassen Einbeziehung in die Ryder-Cup Bewerbung (drittgrößtes Sportereignis der Welt) Internationale Kooperationen (R&A) Sport und Umwelt – Ein starkes Team 9 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 34 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Fazit Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen. Mahatma Gandhi © dpa © ap Sport und Umwelt – Ein starkes Team 10 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 35 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ c) Abenteuer JUUS – Natürlich sportlich Frank Kaiser, Deutsche Sportjugend und Juliane Rosin, Deutsche Naturschutzjugend Abenteuer JUUS – Natürlich sportlich Frank Kaiser, Deutsche Sportjugend Juliane Rosin, Naturschutzjugend Sport und Umwelt – Ein starkes Team Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 36 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Abenteuer JUUS – Natürlich sportlich Gliederung 1. Projektidee Platzhalter für Foto 2. Umsetzung 3. Ergebnisse 4. Fazit Sport und Umwelt – Ein starkes Team 2 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Projektidee – JUUS Kooperationsprojekt der dsj und der NAJU Folgend zum erfolgreichen Kompetenznetzwerk: Jugend, Umwelt und Sport Gemeinsam neue Impulse setzen Umweltschutz sowie Bewegung durch Erfahrungen der beteiligten Organisationen stärken und breitflächiger in den eigenen Verbänden und somit der Bevölkerung verankern Sport und Umwelt – Ein starkes Team 3 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 37 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Projektidee – Leitlinien von JUUS Bewegung und Bewegungsraum sind eine Einheit Bewegung in der Natur – mit allen Sinnen Bewegung steigert die Lebensqualität Bewegung in der Natur macht neugierig auf weitere Entdeckungen Natursport und Verantwortung gehören zusammen Sport und Umwelt – Ein starkes Team 4 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Projektidee – JUUS-Fortbildung: „Werde JUUS GUIDE“ Aufbau: folgend zu zwei Schulungseinheiten (Wochenend-Workshops) führten die Teilnehmer/- innen eine JUUS-Praxiseinheit durch und evaluierten diese im anschließenden Netzwerktreffen Inhalt: Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten Schaffung einer angenehmen (Lern-)Atmosphäre Einbindung der Teilnehmer/-innen Bevorzugung aktiver Lernmethoden Vermittlung der Inhalte und Themen im Wechselverhältnis von Erlebnis und Reflexion Sport und Umwelt – Ein starkes Team 5 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 38 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Projektidee – Praxisbaustein „Natur bewegt“ Natur bewegt kann je nach Landschaftstyp mit unterschiedlichen Bewegungsarten in verschiedenen Kontexten wie z.B. auf Kinder- und Jugendfreizeiten oder im Rahmen von Fortbildungen angewandt werden. Ziel: Schulung der Sinne, Förderung des Naturerlebens durch Bewegung, Reflexion der Mensch-Natur-Beziehung. Ablauf: Einstieg – Körpererfahrung – Umweltwahrnehmung – Reflexion. Sport und Umwelt – Ein starkes Team 6 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Umsetzung – Maßnahmen von JUUS Fortbildungen und Aktivitäten: Fortbildung: „Werde JUUS Guide“ Netzwerktreffen Sechs Modellfreizeiten Gemeine Vorstandssitzung Kommunikation: Auszeichnung als offizielles UN-Projekt der Dekade für BNE www.juus.de JUUSletter Teilnahme am DBU Wettbewerb Eigene Publikationen Give-Aways Auszeichnung als bestes Kurzzeitprojekt im DBU-Wettbewerb Sport und Umwelt – Ein starkes Team 7 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 39 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Ergebnisse – JUUS bietet ... Neu- oder Wiedereinstieg in das Thema Umweltbildung im Sport mit Imagegewinn Gleichberechtigte Zusammenführung der Themen Sport und Umwelt hocheffizientes Netzwerk Innovative Idee (Praxisbaustein „Natur bewegt“) Fortbildungsmodule für Multiplikator/-innen Zusätzliche Möglichkeiten zur Schwerpunktsetzung in der Aus- und Weiterbildung Aktuelle Schulungsmaterialien im Bereich Umweltbildung (Handreichung, Flyer) Gewinnung neuer Zielgruppen für die Ferienfreizeiten Sport und Umwelt – Ein starkes Team 8 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Ergebnisse – JUUS sucht ... Multiplikator/- innen mit Interesse am JUUSKonzept und dessen Fortführung Partnerorganisationen in der Verbreitung und Weiterentwicklung des JUUS-Konzepts im Austausch mit bestehenden Konzepten Offenheit zur gemeinsamen Arbeit Erfahrungen und/ oder Lust gemeinsam Neues zu entwickeln Teilnahme und Mitwirkung an den Schulungen und Netzwerktreffen Sport und Umwelt – Ein starkes Team 9 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 40 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Fazit JUUS erfolgreiche Zusammenarbeit zweier erfahrener Jugendorganisationen: dsj und NAJU Netzwerk an Multiplikator/- innen Ergebnisse der Durchführung und Auswertung der Modelfreizeiten bilden die Grundlage für neue Handlungskompetenzen Aufgabe für das Folgeprojekt: Netzwerk stärken sowie Wissen in die Strukturen der Verbände implementieren Sport und Umwelt – Ein starkes Team 10 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung Fazit Sport und Umwelt – Ein starkes Team 11 Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung 41 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ d) Kooperation DBU und DOSB – Geförderte Projekte Stand Juli 2009 (Zusammenfassung) Antragsteller / Maßnahme / website Schwerpunkt Status Landessportbund Thüringen / Naturstiftung David Sonnenklar! Sport für zukunftsfähige Energie Energieberatungen, Ökochecks www.sonnenklar-sport.de Klimaschutz / Umweltkommunikation abgeschlossen Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) Betrieb der Clearingstelle Sport und Umwelt, Laufzeit 4/2004-3/2009 www.dosb-clearingstelle.de Deutscher Alpenverein (DAV) Aufbau eines digitalen Umweltinformationssystem Naturraum Fels Kletterregelungen, Hintergrundinformationen www.dav-felsinfo.de LSB Hessen / Deutscher Turnerbund Kostenminderung und Ressourcenschutz im Sport Aufbau eines Netzwerkes nachhaltiger Sportstättenbau durch Beratung sowie Aus- und Fortbildung www.landessportbundhessen.de/index.php?id=521 Deutscher Golfverband (DGV) Der Umwelt verpflichtet – Umweltmanagement für Golfanlagen Der „Öko-Check“ für Golfanlagen. Ziel ist es, nach der Förderungsdauer - ca. 40 Golfanlagen im Programm zu haben. www.golf.de/dgv/umweltprogramm.cfm 42 abgeschlossen Umweltkommunikation / Naturschutz abgeschlossen Umweltkommunikation abgeschlossen Naturschutz / Umweltkommunikation abgeschlossen Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Antragsteller / Maßnahme / website Schwerpunkt Status Deutsche Sportjugend / Naturschutzjugend Kompetenzzentrum Jugend, Sport und Umwelt Aufbau des Internet-Portals juus.de (Jugend für Umwelt und Sport) in Kooperation mit der Natursportjugend (NAJU) www.juus.de Umweltkommunikation abgeschlossen Landessportverband Baden-Württemberg Mobilität und Sport - Bewusstseinswandel im Sportverkehr - ein Gewinn für die Umwelt Entwicklung eines Mobilitätskonzeptes für Sporttreibende www.ivu-bw.de DJK Sportverband Klimafreundliches DJK-Bundessportfest 2005 Wettbewerb, Energie-Ausstellung, kostenlose Bereitstellung von Energiesparlampen, etc. www.fair-zur-umwelt.de Klimaschutz / Umweltkommunikation abgeschlossen Klimaschutz / Umweltkommunikation abgeschlossen Klimaschutz / Landessportbund Sachsen / Naturstiftung UmweltDavid Contracting und Umweltbildung für Klimaschutz im kommunikation Sport Modellhafte Poolbildung von Vereinen, um das Investitionsvolumen für einen Contractor attraktiver zu gestalten und begleitende Maßnahmen zum Ressourcenschutz durch Umweltbildung www.sportsax.de/tn1180013506.html UmweltDOSB / Sport mit Einsicht kommunikation Fachtagung Zwischenbilanz Kooperation Sport und Umwelt www.dosb-clearingstelle.de und www.dosb.de/de/breitensportsportentwicklung/umwelt-und-sportstaetten UmweltDOSB / Sport mit Einsicht kommunikation Symposium Umwelt-Qualitätsstandards im Sport www.sportmiteinsicht.org und www.dosb.de/de/breitensportsportentwicklung/umwelt-und-sportstaetten abgeschlossen 43 abgeschlossen abgeschlossen Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Antragsteller / Maßnahme / website Schwerpunkt Status Deutsche Sportjugend / Naturschutzjugend Abenteuer JUUS – natürlich sportlich – Entwicklung von Modellfreizeiten, Schulung von Multiplikatoren, Erstellung von methodischdidaktischen Handreichungen. Ausgehend von unterschiedlichen Landschaftstypen (See, Mittelgebirge, Küste etc.) wird der jeweilige Naturraum über angepasste Bewegungsformen „erfahren“ und die jeweiligen ökologische Zusammenhänge vor dem Hintergrund des bestehenden Mensch-Natur-Verhältnisses reflektiert. www.juus.de Lederhexen e.V. Naturnahe Umgestaltung des Fluss- und Sonnenbades am Mühlendamm (Rostock) Renaturierung der Uferbefestigung und naturnahe Umgestaltung des Geländes, naturnaher Kinderspielplatz www.lederhexen-ev.de Deutscher Skiverband / SIS Nordic Aktiv – Bewegung zur Natur, jetzt: ticket to nature Entwicklung neuer Vermittlungswege zur Realisierung und dauerhaften Implementierung eines nachhaltigen Lebensstils mit dem Ergebnis der Entwicklung von Nachhaltigkeitskompetenz bei Jugendlichen unter Zuhilfenahme einer adressatenorientierten Sport- und Outdoor Kultur www.ski-online.de/2037-e_16255,r_3502.htm Bildungswerk für Paddel-, Bewegungs- und Reisekultur e.V. Mit Drachenbooten und Fluss-Rangern den Rhein neu erleben Umweltbildung abgeschlossen Naturschutz / Umweltbildung abgeschlossen Umweltbildung abgeschlossen Umweltkommunikation läuft bis 06.2009 Übertragung des Ansatzes der Naturinterpretation auf den Freizeitsport mit dem Ziel, Fluss-Routen zu entwickeln und –stationen aufzubauen, die zu einem reflektierten Umgang mit Natur anregen. Ergänzend werden eigene Holzdrachenboote – in Anlehnung an den historischen Rheinnachen – konstruiert und in einer neu gegründeten Bootswerft gebaut. Mit diesen Booten (14-18 Plätze) werden die Touren befahren, angeführt von speziell ausgebildeten Fluss-Rangern. www.flusserleben.de 44 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Antragsteller / Maßnahme / website Schwerpunkt Status DOSB / Sport mit Einsicht Symposium Umweltbildung im Sport www.sportmiteinsicht.org und www.dosb.de/de/breitensportsportentwicklung/umwelt-und-sportstaetten Verband Deutscher Sporttaucher e.V. Sport und Natura 2000 Umweltkommunikation abgeschlossen Naturschutz läuft voraussichtlich bis 31.05.2010 Klimaschutz abgeschlossen DOSB / Sport mit Einsicht Sonderprogramm I-IV: Klima- und Ressourcenschutz im Sportverein zur Förderung von Kleinprojekten bis zu einer Investitionssumme von 10.000 Euro www.dosb-clearingstelle.de 45 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 4. Klimawandel – Neue Herausforderungen für Umweltpolitik und Sport Weitere Informationen zu Auswirkungen, Anpassungsstrategien und Verwundbarkeiten im Zusammenhang der Klimaänderungen können Sie der Kurzfassung des 4. IPCCSachstandsberichts 2007 im Anhang (Klimaschutz) entnehmen. Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Deutsche Koordinierungsstelle IPCC & Bundesministerium für Bildung und Forschung (2007): 4. Sachstandsberichts (AR4) des IPCC (2007) über Klimaänderungen. Auswirkungen, Anpassungsstrategien, Verwundbarkeiten. Bericht der 2. Arbeitsgruppe. Kurzfassung. - Download unter: http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/ipcc2007_kurzfassung_dt.pdf Klimawandel als globale Herausforderung Analysen, Szenarien, Perspektiven Prof. Dr. Hartmut Graßl Direktor emeritus, Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg Klimawandel als globale Herausforderung Analysen, Szenarien, Perspektiven Hartmut Graßl Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg Vortrag anlässlich eines Projektabschlusses von DOSB und DBU Osnabrück, 25. Juni 2009 46 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Gliederung • • • • Beobachteter anthropogener Klimawandel Zukünftiges Klima (nur Szenarien) Maßnahmen (Perspektiven) (Energieeinsatz im Sport) Satellites March, April IPCC4 WG1, 2007 47 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Mittlere globale Erwärmung für verschiedene Szenarien (Modellmittel) IPCC 5. Februar 2007 Quelle: D. Jacob u.a., 2008 48 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Geänderte Niederschlagsmuster Niederschlagsunterschiede (2071-2100 minus 1961-1990) Courtesy of L. Bengtsson, K.I. Hodges, N. Keenlyside, 2008 49 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Szenario unter Einhaltung der Leitplanken des WBGU, z.B. 2°C Quelle: D. Jacob u.a., 2008 Quelle: WBGU, 2003 Zulässige Pro-Kopf-Emissionen bei vorgegebenem Fernziel “Beschränkung und Konvergenz” im Jahre 2005 NAM – Nord Amerika (USA, Kanada), WEU – West Europa (einschließlich Türkei), PAO – Pazifik, EEU – Mittel- und Osteuropa, FSU – Staaten der früheren Sowjetunion, CPA – Zentral Asien und China, SAS – Südasien (mit Indien), PAS – anderes pazifisches Asien, LAM – Latein Amerika und Karibik, MEA – Naher Osten, AFR – Afrika südlich der Sahara, 50 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Energieeinsatz im Sport • 1 Marathonläufer verbrennt 1 kg Kohlenstoff pro Lauf (3.67 kg CO2 ), der nicht als anthropogene Emission zählt • 1 Formel -I -Fahrer mindestens Hundert kg Kohlenstoff in seinem Boliden pro Rennen • 1 Formel-I-Rennen mit ca. 20 000 Zuschauern und Funktionären führt zu etwa 600 000 kg Kohlenstoff Emissionen ( 500 km Reise pro Person) • 1 Champions League-Fussballspiel mit 60 000 Zuschauern verursacht etwa 10 000 000 kg Kohlenstoffdioxid (1 000 km Reise pro Person) Perverse oder übliche Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel im Wintersport • Mehrtägig wiederholter Transport von gemahlenem Eis aus Bremerhaven (dort mit Strom erzeugt) in jeweils 6 großen LKWs nach Oberhof in Thüringen um ein Weltcup-Rennen der Biathleten im sehr milden Januar 2007 auf einem schmutzigen Schneestreifen zu retten • Fast alpenweiter Einsatz von Schneekanonen auch in Normalwintern zur Rettung der niedrig liegenden oder natürlicherweise schneearmen Skigebiete für wenige Jahrzehnte • Sicherung der Skilanglaufrennen durch Rennen in künstlichen Skidomen, z.B. im Ruhrgebiet 51 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Tendenz zu extrem energieaufwendigen Sportarten • Fernsehsender wie DSF bieten dazu das Anschauungsmaterial, das nur in einem Umfeld gedeihen kann, das externe Effekte der Nutzung fossiler Brennstoffe nicht internalisiert 52 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Klimawandel – Neue Herausforderungen für Umweltpolitik und Sport Naturschutz in Zeiten des Klimawandels Dr. Helmut Röscheisen, Generalsekretär Deutscher Naturschutzring Sport und Umwelt - Ein starkes Team Naturschutz in Zeiten des Klimawandels Dr. Helmut Röscheisen Deutscher Naturschutzring Konferenz DBU und DOSB 25. Juni 2009 in Osnabrück 53 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ I. Stellenwert Klimawandel für Arbeit DNR 1. Forum Umwelt und Entwicklung 2. Fachgespräch Naturschutz und Klimawandel DNR/ LANA am 17. Juni 2009 in Kassel Osnabrück, 25.06.2009 Dr. Helmut Röscheisen Naturschutz in Zeiten des Klimawandels 2 I.1. Forum Umwelt & Entwicklung • Forum Umwelt & Entwicklung • Klima- und energiepolitische Koordinationsrolle deutscher NRO: Umweltverbände, Entwicklungsorganisationen und andere • www.forumue.de Forum Umwelt & Entwicklung 54 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ - Koordination deutscher NRO bei UNKlimaverhandlungen und im G8-Prozess - Vertretung deutscher NRO im internationalen Climate Action Network Forum Umwelt & Entwicklung - Projekt CDM Watch: • Koordinationsrolle in • internationalem NGO-Projekt zur kritischen Begleitung des Clean Development Mechanism (CDM) in den Klimaverhandlungen • www.cdm-watch.org Forum Umwelt & Entwicklung 55 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ • Klima-Allianz • 110 Mitgliedsorganisationen, koordiniert durch Forum Umwelt & Entwicklung • Umweltverbände, Kirchen, Unternehmensvereinigungen, Gewerkschaften, Verbraucherverbände, Jugendorganisationen, Frauenorganisationen usw. Forum Umwelt & Entwicklung • www.die-klima-allianz.de • Unterstützt Bürgerinitiativen gegen neue Kohlekraftwerke • http:/ / kohle-protest.de Forum Umwelt & Entwicklung 56 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ • Bioenergie – Sehr kontroverse Positionen insbesondere zu Biokraftstoffen • Verbändeplattform Nachhaltige Biomasse • Gemeinsame Positionen zu aktuellen Gesetzgebungsprozessen (Biokraftstoffquotengesetz, Nachhaltigkeitsverordnung, Zertifizierung usw.) • www.plattform-nachhaltige-bioenergie.de Forum Umwelt & Entwicklung I. 2. Fachgespräch Naturschutz und Klimawandel DNR/ LANA am 17. Juni 2009 in Kassel Osnabrück, 25.06.2009 Dr. Helmut Röscheisen Naturschutz in Zeiten des Klimawandels 57 9 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Die deutsche Anpassungsstrategie Dr. Hor st Fr eiber g BMU, N II 4 Wald und Klimaw andel Naturschutz und Klimawandel Kassel 17.06.2009 - LANA/ DNR Anpassung ist nötig • Selbst wenn das ambitionierte Ziel der EU erreicht wird, die globale Durchschnittstemperatur auf weniger als 2° C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, werden Folgen des Klimawandels auftreten, an die wir uns anpassen müssen. • Naturschutz und Klimawandel Kassel 17.06.2009 - LANA/ DNR 58 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Beispiele für mögliche Folgen Gesundheit Hitzestress, Beeinträchtigungen durch Stürme, Überschwemmungen, Lawinen, Erdrutsche, vektorübertragene Krankheiten, Herz-Kreislauf-Probleme, Trinkwasserqualität und -quantität, Luftallergene, bodennahe Ozon Bauwesen/ Städtebau Hitzebelastungen (insbes. Städten), schlechteres Innenraumklima, Beeinträch-tigung Infrastruktur durch Starkniederschläge, Faulprozesse in Mischwasser-kanalisation, Schäden an Bausubstanz durch aufsteigendes Grundwasser Wasserhaushalt, Wasserwirtschaft, Hochwasserschutz Hochwasser im Wi., Niedrigwasser im So. Æ Nutzungskonflikte, veränderte Grundwasserspiegel und -dargebote, Qualitätsprobleme Trinkwasserressour-cen (Starkniederschläge Æ zu gering bemessene Regenwasserableitung) Küstenschutz Erhöhung der Erosionsbeiträge durch Anstieg des Meeresspiegels und veränderte Sturmregime, Gefahr starker Schäden bei Versagen der Schutzanlagen Naturschutz und Biodiversität Änderung in Jahresrhythmus, Verbreitung und Reproduktionserfolg von Arten, Zusammensetzung und Struktur von Lebensgemeinschaften, Gefährdung der Artenvielfalt (insbes. Feuchtgebieten, Gebirgs- sowie Küstenregionen) Landwirtschaft Ertragssteigerungen wie -abnahmen, abnehmende Ertragssicherheit (Klima-variabilität), abnehmende Nährstoffkonzentrationen (Fe, Proteine), Schäd-lingsproblematik, verringerte Produktivität (Hitzestress), neue Krankheiten Naturschutz und Klimawandel Kassel 17.06.2009 - LANA/ DNR 12 Auswirkungen des Klimawandels auf Arten und Biotope Gewinner und Verlierer Norbert Hölzel Institut für Landschaftsökologie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster Münster 59 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Gewinner • Thermophile Arten • Arten feuchte- und nährstofflimitierter Lebensräume - Kalkmagerrasen - Sandrasen - trockene Heiden - thermophile Gebüsche und Wälder 17.06.2009 Fachgespräch Naturschutz und Klimawandel, DNR & LANA, Kassel 14 Verlierer • boreo-montane und aktisch-alpine Arten – Bergwiesen – kalt-stenotherme Quellen und Fließgewässer • Arten oligo-mesotropher Feuchtgebiete mit relativ konstanten Feuchtebedingungen – – – – 17.06.2009 Hoch- und Zwischenmoore Niedermoore Feuchtwiesen Bruchwälder Fachgespräch Naturschutz und Klimawandel, DNR & LANA, Kassel 60 15 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Klimarelevanz ausgewählter, wassergebundener Lebensräume in Schleswig-Holstein Thomas Walter Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Fachgespräch DNR/ LANA am 17.6.09 Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein 16 Auf der Basis der Biotopkartierung sind…. 17.483 ha (12 %) derzeit noch als Senken (bereits ohne Hochmoore im Heidekrautstadium) anzusprechen… 114.457 ha (79 %) entwässerte Moorböden (meist ldw. genutzt) und wirken als massive CO2-Quelle.. ¾ aus ihnen entweichen jährlich rd. 600.000 t Coder 2,3 Mio t CO2 pro Jahr ¾ davon entweichen allein aus den Niedermoorböden jährlich rd. 1,8 Mio t CO2 und aus Hochmoorböden rd. 0,5 Mio t CO2 Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein 61 17 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ II. Handlungsbedarf für die Zukunft DNR-Positionspapier zur Bundestagswahl 2009 1. Klimaschutz Forderung Die globale Erwärmung in diesem Jahrhundert darf max. 2 Grad betragen, damit die Auswirkungen der Klimaveränderungen einigermaßen eingegrenzt werden können. Alle Industriestaaten müssen dafür Ihren Treibhausgasausstoß bis 2050 um mindestens 80 Prozent reduzieren. Deutschland will bis 2020 eine Reduzierung von mindestens 40 Prozent im Verhältnis zu 1990 erreichen. Osnabrück, 25.06.2009 Dr. Helmut Röscheisen Naturschutz in Zeiten des Klimawandels 18 DNR-Positionspapier zur Bundestagswahl 2. Erhalt der biologischen Vielfalt Forderung Der Verlust an biologischer Vielfalt ist sofort zu stoppen. Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt muss konsequent umgesetzt, das Schutzgebietssystem Natura 2000 umfassend ausgebaut und die Land- Forstwirtschaft und Fischerei europaweit naturverträglich werden. Ein Drittel der Erlöse aus dem nationalen Emissionshandel ist für den Erhalt der biologischen Vielfalt zu verwenden. Osnabrück, 25.06.2009 Dr. Helmut Röscheisen Naturschutz in Zeiten des Klimawandels 62 19 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ III. Schnittstelle zum Sport Osnabrück, 25.06.2009 Dr. Helmut Röscheisen Naturschutz in Zeiten des Klimawandels 4 Weitere zentrale Politikfelder (Kapitel D des Fortschrittsberichts) 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 Nachhaltiger Verkehr Nachhaltige Landnutzung Nachhaltiger Konsum / Produktion Flächenverbrauch Biologische Vielfalt Gesundheit Globale Herausforderung Osnabrück, 25.06.2009 Dr. Helmut Röscheisen Naturschutz in Zeiten des Klimawandels 63 20 21 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ IV. 1. Gemeinsame Aktivitätsfelder Umsetzung Leitbilder natur- und landschaftsverträglicher Sport Osnabrück, 25.06.2009 Dr. Helmut Röscheisen Naturschutz in Zeiten des Klimawandels 22 Osnabrück, 25.06.2009 Dr. Helmut Röscheisen Naturschutz in Zeiten des Klimawandels 23 64 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Osnabrück, 25.06.2009 Dr. Helmut Röscheisen Naturschutz in Zeiten des Klimawandels 24 IV. 2. Umsetzung Nationale Strategie Biologische Vielfalt Osnabrück, 25.06.2009 Dr. Helmut Röscheisen Naturschutz in Zeiten des Klimawandels 65 25 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ NBS-Umsetzungs“pakete“ im BMU – Teil I 1. Paket: NBS in der Öffentlichkeit bekannt machen: 2 Nationale Foren (12/07 und 01/09), 7 Regionale Foren (01 – 06/08), 6 Dialogforen (09/08 – 06/09), 1 thematisches Arbeitstreffen als Vorläufer zu Dialogforen (Wald) Ausstellung bei CBD-COP 9, Internetseite www.biologischevielfalt.de 2. Paket: Prozess im Geschäftsbereich BMU organisieren: Einrichtung von einem BMU-Lenkungsausschuss und 6 BMU-Projektgruppen (zu Themen der NBS), Einrichtung von Arbeitsgruppen in BfN und UBA 3. Paket: Prozess mit nicht-staatlichen Akteuren organisieren: Foren siehe unter 1. NBS-Umsetzungs“pakete“ im BMU - Teil II 4. Paket: Prozess innerhalb der Bundesregierung organisieren: Vorbereitung Einrichtung IMA 5. Paket: Prozess mit staatlichen Akteuren (Ländern, Kommunen) organisieren: Beschlüsse von LANA und LAWA Ansprache weiterer Bund-Länder-Gremien Begleitung LANA-Unterausschuss „Umsetzung NBS“ 6. Paket: Vervollständigung NBS-Indikatorenset: 5 Indikatoren, Vorbereitung Indikatorenbroschüre (19 NBSIndikatoren) für CBD-COP 10 7. Paket: Ausbau Internetseite als zentrales Info-Instrument 8. Paket: Durchführung Naturbewusstseinsuntersuchung 66 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ IV. 3. Energieeffizienzkampagne Osnabrück, 25.06.2009 Dr. Helmut Röscheisen Naturschutz in Zeiten des Klimawandels 67 28 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Kampagnen-Bausteine DNR DNR ÖÖko-Institut ko-Institut • •Projektleitung Projektleitung • •ÖÖffentlichkeitsarbeit ffentlichkeitsarbeit B.A.U.M. B.A.U.M. • •Infokampagne Infokampagne • •EcoTop-Ten Initiative EcoTop EcoTop-Ten Initiative Evaluation Evaluation DUH DUH • •ÜÜberprüfung berprü berprüfung und örderung FFörderung undFö Effizienzauszeichnung Effizienzauszeichnung DBU DBU • •EnergieEnergie EnergieEffizienzmanager Effizienzmanager BUND BUND • •Sortimentsanalyse Sortimentsanalyse • •“Ökodesign kodesign-Watch” “Ö Watch” “Ökodesign-Watch” • •Energieeffizienzfonds Energieeffizienzfonds • •Finanzielle FinanzielleSicherung Sicherung Produktgruppen ••EcoTop-Ten Initiative EcoTop EcoTop-Ten Initiative ÖÖko-Institut ko-Institut Bewertungskriterien • Energieeffizienz, • ökologische Mindestkriterien, • Qualitätsurteile, • Preisobergrenzen, • Folgekosten und • Referenz-Produkte, die die EcoTopTenKriterien nicht erfüllen 68 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Klimawandel und biologische Vielfalt – zentrale, politische Handlungsfelder Jochen Flasbarth, Leiter Abteilung Naturschutz und nachhaltige Naturnutzung im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Sehr geehrter Herr Dr. Brickwedde, sehr geehrter Herr Dr. Vesper, sehr geehrter Prof. Dr. Graßl, sehr geehrter Herr Dr. Röscheisen, meine sehr verehrten Damen und Herren, die von Professor Graßl eindrücklich beschriebenen Szenarien des Klimawandels und dessen Folgen bleiben natürlich nicht ohne Auswirkungen auf Deutschland, auch wenn wir sicher nicht so drastisch betroffen sind wie etwa die kleinen Inselstaaten im Pazifik, die flachen Küstenregionen von Bangladesh oder die Hochgebirgsregionen des Himalaya. Aber höhere Temperaturen, häufigere Unwetter oder Stürme, ausbleibende oder Starkniederschläge werden auch hierzulande die Natur und das Lebensumfeld der Menschen verändern. Schon heute sind Verluste an biologischer Vielfalt durch die Klimaerwärmung in den verschiedenen Lebensraumtypen vom Meer bis zum Hochgebirge erkennbar. Die bislang nachgewiesenen Veränderungen sind jedoch nur der Anfang einer Entwicklung, die je nachdem, in welchem Umfang der Klimawandel global begrenzt werden kann, stärker oder schwächer ausfallen wird. Die grundlegende Erkenntnis ist: Klimaschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt sind zwei Seiten einer Medaille. Beides hängt voneinander ab - im positiven wie im negativen Sinne. Deshalb ist es die richtige Strategie, beides als gleichrangige, wichtige Aufgaben zu verstehen, wie es die Bundesregierung tut. Warum ist das so wichtig? Weil die vom Menschen verursachte Klimaerwärmung bereits heute einen eindeutigen „Fingerabdruck“ in der Natur hinterlassen hat. Es mag zunächst wenig spektakulär klingen, wenn die Apfelblüte in Baden-Württemberg heute mehr als zehn Tage früher als vor 50 Jahren beginnt oder sich die Vegetationsperiode wichtiger Laubbäume zwischen 1950 und 2000 alle zehn Jahre um 2,3 Tage verlängert hat. Problematischer ist schon, dass zahlreiche bei uns überwinternde Vogelarten wie Kleiber und Meise aufgrund der milden Winter immer früher mit Nestbau und Brüten beginnen, sodass Langstreckenzieher wie z.B. die Nachtigall oder auch der Kuckuck bei ihrer Rückkehr um geeignete Brutplätze hart konkurrieren müssen oder schlicht „ zu spät“ kommen. Auch das Auftreten neuer Arten ist, neben der Einschleppung durch den Menschen, auch dem Klimawandel geschuldet. Das klingt zwar erfreulich, wenn verschiedene Libellenarten wie die Feuerlibelle ihr Vorkommen schrittweise bis nach Nordhessen und Nordrhein-Westfalen ausgedehnt haben oder der farbenfrohe Bienenfresser inzwischen selbst in Hamburg brütet. Der Zuwachs an Arten, die sonst nur in wärmeren Gefilden wie dem Mittelmeerraum zu Hause sind, hat aber auch eine Kehrseite: Die Verlierer des Klimawandels. So sind alle die Arten bedroht, die es kühler mögen oder Schnee und Eis brauchen: Etwa das Schneehuhn und die aus „Harry Potter“ bekannte Schneeeule. Ein weiteres Beispiel ist die Ostsee-Ringelrobbe. 69 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Sie braucht für die Aufzucht ihrer Jungen mindestens zwei Monate lang eine feste Eisschicht mit Schneebedeckung. Es ist zu erwarten, dass von den bisher vier Aufzuchtgebieten in der Ostsee mit jeweils eigenen Populationen nur eines übrig bleiben wird. Wenn, was wir nicht hoffen, dramatische Klimaveränderungen eintreten sollten, können je nach Ausmaß und Geschwindigkeit des Klimawandels bestimmte Arten vom Aussterben bedroht sein, weil ihr ursprünglicher Lebensraum nicht mehr vorhanden ist oder sie sich nicht so rasch an die vom Klimawandel veränderten Gegebenheiten anpassen können. Wissenschaftliche Prognosen gehen davon aus, dass in den kommenden Jahrzehnten rund 5 bis 30 Prozent der derzeit in Deutschland beheimateten Tier- und Pflanzenarten durch die Klimaänderungen aussterben könnten. Es werden sich aber auch unsere Landschaftsbilder verändern. Und das nicht allein durch den Anstieg der Schneefallgrenzen im Gebirge. Auch die Abnahme der Sommerniederschläge wird die ohnehin durch menschliche Eingriffe belasteten Feuchtgebiete noch stärker gefährden als bisher. Nach jetzigem Kenntnisstand werden sich solche Folgen der Klimaveränderung besonders in den Alpen, verstärkt aber auch im nordostdeutschen Tiefland und am Oberrheingraben zeigen. Und damit sind wir bei den Auswirkungen auf die Menschen und ihr Lebensumfeld. So ist beispielsweise in den sandigen und vergleichsweise niederschlagsarmen Regionen vor allem Ostdeutschlands mit Ernteausfällen von bis zu 30 Prozent zu rechnen, während andernorts Starkregen vermehrt zu Überflutungen führen wird. Der Temperaturanstieg wirkt sich auch auf die Gesundheit der Menschen aus. So werden Krankheiten, die heute nur in südlichen Ländern auftreten, hier Fuß fassen können. Lang anhaltende Hitzeperioden können vor allem empfindlichere Menschen wie Kinder und Ältere belasten. Aber auch Sportler können dann zu bestimmten Zeiten gehindert sein, ihrem Hobby nachzugehen. Die negativen Auswirkungen beschränken sich beileibe nicht nur auf Herz-Kreislauf-Probleme in den Sommermonaten. 70 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Ich möchte das an dieser Stelle nur kurz anreißen, weil dies in der Diskussion am Ende der Tagung noch einmal ausführlicher thematisiert werden soll. Aber soviel vorweg: Vor allem für den Wintersport gibt es heute bereits gut gesicherte wissenschaftliche Prognosen und die sehen gerade für Deutschland nicht allzu rosig aus: Von den vergleichsweise tief gelegenen alpinen Wintersportgebieten bei uns gelten gegenwärtig rund 69 Prozent als schneesicher. Das heißt, an mindestens 100 Tagen im Jahr ist eine Schneehöhe von mindestens 30 Zentimetern gesichert. Bei einer durchschnittlichen Erwärmung um nur 1 Grad Celsius geht nach Angaben einer aktuellen OECD-Studie die Anzahl der schneesicheren Gebiete in Deutschland um mehr als die Hälfte zurück. Bei 2 Grad Erwärmung bleiben von den schneesicheren alpinen Wintersportgebieten auf deutschem Gebiet nur noch 13 Prozent übrig. Dies stellt nicht nur die Sportler selbst, sondern gerade auch den Tourismus in diesen Regionen vor große Schwierigkeiten. Nun bestünde natürlich die Möglichkeit in höhere Lagen in Österreich oder der Schweiz auszuweichen. Ausgerechnet das aber potenziert die Probleme beim Erhalt der biologischen Vielfalt und dem Schutz der alpinen Region insgesamt: Die Aktivitäten verlagern sich in immer sensiblere Gebiete. Um Ihnen die Bedeutung dieser Hochgebirgsregionen einmal vor Augen zu führen folgendes: Alle alpinen Zonen Europas stellen nur drei Prozent der Fläche Europas dar, tragen aber – bezogen auf die Pflanzenwelt – rund 20 bis 25 Prozent zur Biodiversität unseres Kontinents bei. Ein anderes gravierendes Beispiel ist der Wassersport. Auch hier hat der Klimawandel unmittelbare Auswirkungen – sei es durch Hochwasser infolge von Starkregen oder zu niedrige Pegel wegen ausbleibender Niederschläge. Besonders gefährdet sind naturgemäß die kleineren Gewässer und Gewässersysteme, die starke Schwankungen nicht ausgleichen können. Ein Beispiel dafür ist der Spreewald, der heute schon unter Wassermangel leidet, derzeit allerdings vor allem wegen der ausbleibenden Wasserzufuhr durch den Rückgang der Braunkohleförderung in der Lausitz. Sie sehen, wir stehen vor Herausforderungen, die wir nicht nur heute und morgen, sondern auch in den kommenden Jahrzehnten bewältigen müssen. Die Bundesregierung hat diese Herausforderungen angenommen und im Bereich des internationalen und nationalen Klimaschutzes anspruchsvolle Verpflichtungen übernommen. Allein die Treibhausgasemissionen sollen in Deutschland bis 2020 um rund 40 Prozent gesenkt werden. Mit einem ganzen Maßnahmebündel im Rahmen des im Sommer 2007 in Meseberg initiierten Integrierten Energie- und Klimaschutzprogramms IEKP, das 29 Eckpunkte enthält, ist bereits heute eine Senkung der Treibhausgase um über 21 Prozent bezogen auf 1990 erreicht worden. Dabei stehen vor allem der Ausbau der erneuerbaren Energien, die Steigerung der Energieeffizienz und die Emissionsminderung auch bei den Treibhausgasen Methan, Lachgas und fluorierte Kohlenwasserstoffe im Mittelpunkt. Es ist das Ziel, die Energieproduktivität künftig um3 Prozent pro Jahr zu steigern, sodass Energie im Jahre 2020 doppelt so effizient genutzt wird wie 1990. Den Anteil der erneuerbaren Energien an der Strom- und Wärmeversorgung gilt es zum Beispiel durch Offshore-Windkraft, Repowering an Land und hoch effiziente Biogasanlagen zur gleichzeitigen Erzeugung von Strom und Wärme auszubauen: So soll die Hälfte des Primärenergieverbrauchs im Jahr 2050 regenerativ und damit CO2-frei erfolgen. Bis 2020 sollen Wind, Wasser, Biomasse und Sonne ein Drittel des Strom- und rund 14 Prozent des Wärmeenergiebedarfs decken. All dies sind ausgesprochen anspruchsvolle Ziele, die ein Engagement von allen gesellschaftlichen Akteuren erfordern, auch im Sport. Wie das konkret aussehen kann, zeigt stellvertretend für viele andere Projekte der Leitfaden „Green Champions“ für umweltfreundliche Großveranstaltungen, den das Öko-Institut und die Sporthochschule Köln gemeinsam erarbeitet haben und der vom Bundesumweltministerium und dem DOSB gemeinsam herausgegeben wurde. Er hat sogar vor kurzem eine Auszeichnung durch das Internationale Olympische Komitee erhalten. Der Leitfaden macht anschaulich, wie Sportgroßveranstaltungen zu umweltverträglichen, klima- und Natur schonenden Events gestaltet werden können. Das ist nicht nur ein Imagefaktor für den Austragungsort und die Region, sondern angesichts von rund 150 großen Sportveranstaltungen mit einem zweistelligen Millionenpublikum auch tatsächlich 71 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ ein wichtiger Umwelt- und Klimafaktor. Zudem rechnen sich viele der vorgeschlagenen Maßnahmen – etwa im Bereich der Energie- und Wasserversorgung – auch betriebswirtschaftlich. Umweltschutz zahlt sich in barer Münze aus. Außerdem können und sollten auch kleinere Sportvereine und Veranstalter sich viele Ideen abgucken und genau auf ihre Bedürfnisse zuschneiden. Deutschland verfügt auf diesem Gebiet über ein großes Know-how, angefangen von der Umsetzung des Green-Goal-Konzepts bei der Fußball-WM. Hier lohnt das Weitermachen, weil es einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zum Erhalt der biologischen Vielfalt in unserem Land darstellt. Aber selbst wenn Deutschland seine selbst gesteckten Ziele erreicht oder sogar übertrifft, werden wir ohne ein Mitziehen der internationalen Staatengemeinschaft den Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen nicht gewinnen können. Wie schwierig das ist, ist Ihnen sicher aus der Medienberichterstattung bekannt. Selbst wenn es gelingt, das gemeinsame Ziel der EU zu erreichen, die globale Erderwärmung auf eine durchschnittliche Zunahme der Temperatur von zwei Grad Celsius zu begrenzen, werden nach mehrheitlicher Meinung der wissenschaftlichen Community – und dazu gehören ja auch Sie Professor Graßl – für Deutschland und Europa deutlich spürbare Folgen erwartet. Deshalb ist eine der tragenden Säulen der Klimaschutzpolitik der Bundesregierung, sich rechtzeitig und zwar jetzt schon, auf den Klimawandel einzustellen. Das heißt nicht nur Vermeidungs-, sondern auch Anpassungsstrategien entwickeln, um nicht von den wirtschaftlichen und sozialen Folgen überrollt zu werden. Dazu hat die Bundesregierung – iniitiert vom BMU – im Dezember vorigen Jahres eine Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel beschlossen. Sie schafft den Rahmen für eine Abfederung der negativen Folgen der globalen Erwärmung. Ich bitte Sie, hierauf künftig ein verstärktes Augenmerk auch in ihrer Gremienarbeit, in der Forschung und natürlich bei der Umsetzung entsprechender Projekte zu richten. Dabei möchte ich betonen, dass Anpassungsstrategien nicht den Klimaschutz ersetzen dürfen. Anpassung soll Klimaschutzmaßnahmen vielmehr dort ergänzen, wo wir bereits auf Klimafolgen für Menschen, Umwelt und Wirtschaft treffen, die nicht mehr zu vermeiden sind. Um ein Beispiel zu bringen: Es wird angesichts der bereits angesprochenen milderen Winter in den Alpen zu überlegen sein, wann und wo es überhaupt noch sinnvoll ist, den Klimawandel mit energieintensiven Schneekanonen quasi zu „überlisten“. Vielleicht wäre es für bestimmte Gegenden besser, zu überlegen, welche Chancen die verlängerten Vegetationsperioden bieten und wie sie genutzt werden können. So sollten etwa sportliche und touristische Alternativen entwickelt und ausgebaut werden, die in der wärmeren Jahreszeit Sportler und andere Gäste verstärkt anlocken. Das ist allemal besser als Jahr für Jahr über verregnete Skisaisonen zu klagen. Meines Erachtens führt der Klimawandel nicht ausschließlich zu negativen wirtschaftlichen Folgen. Er kann, wie gesagt, auch für den Sport, neue Chancen eröffnen, die es zu nutzen gilt. Hier brauchen wir Ihre Ideen. Genau die sind auch in einem DOSB-Projekt gefragt, dass BMU finanziell unterstützt und das kürzlich angelaufen ist. Ziel der Kampagne „Sport und Klimaschutz“ ist es, Sportorganisationen dabei zu unterstützen, die Prinzipien der Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit in ihre Tätigkeit zu integrieren. Schwerpunkte sehen wir beim Sportstättenbau, der Ausrichtung umweltgerechter Veranstaltungen, einschließlich Mobilität sowie bei der Umweltbildung und kommunikation. Naturschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt sind Themen, die nicht auf Refugien wie Schutzgebiete beschränkt sind. Im Mittelpunkt der Naturschutzpolitik der Bundesregierung stehen der Erhalt und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt. Ziel ist es, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und zugleich die Schutz- und Nutzungsinteressen möglichst weitgehend miteinander in Einklang zu bringen. Dazu hat die Bundesregierung im November 2007 eine Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt beschlossen und erstmals eine anspruchsvolle und umfassende Strategie zur Umsetzung des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt vorgelegt. Die Nationale Strategie enthält 72 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ rund 330 konkrete und zum Teil quantifizierte Ziele mit entsprechenden Fristen zur Erfüllung. Darüber hinaus beinhaltet sie auch rund 430 Maßnahmen, die die verschiedenen staatlichen und nichtstaatlichen Akteure zum Handeln auffordern. Zur Umsetzung dieser Strategie hat das BMU einen mehrjährigen dialogorientierten Umsetzungsprozess gestartet, an dem natürlich auch die Sportverbände beteiligt sind. wir sind auch Ihre konstruktive Mitwirkung angewiesen. Deutschland war im vergangenen Jahr Gastgeber der 9. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt CBD und hat damit eine Führungsrolle im internationalen Naturschutz übernommen. Bis 2010 hat die Bundesrepublik die Präsidentschaft der Vertragstaatenkonferenz inne und bringt in enger Zusammenarbeit mit anderen Vertragsparteien die Beschlüsse von Bonn konsequent voran. Eine der wichtigsten Entscheidungen der Konferenz war es, die Klimarahmenkonvention und das Übereinkommen über die biologische Vielfalt künftig enger zu verzahnen und so eine wirksame Zusammenarbeit aufzubauen. Denn die biologische Vielfalt hilft uns, das Klima zu schützen, unter anderem weil Wälder, Moore und andere Biotope wichtige CO2-Senken sind. Umgekehrt brauchen wir einen erfolgreichen Klimaschutz auch deshalb, weil sonst der Artenschwund noch schneller voranschreitet. Auf den Sport bezogen heißt das eben nicht nur Großveranstaltungen umweltverträglich durchzuführen, sondern auch Natursportarten so zu gestalten, dass die biologische Vielfalt möglichst erhalten bleibt. Hier gemeinsam mit Ihnen neue Ideen zu entwickeln, die auf den bisher in vielen Sportverbänden und –vereinen gewonnenen Erfahrungen, durchgeführten Initiativen und Maßnahmen aufbauen, freue ich mich und wünsche uns eine anregende Diskussion. Vielen Dank. 73 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 5. Diskussionsrunde Von links: Katrin Müller-Hohenstein, Dr. Fritz Brickwedde, Prof. Dr. Hartmut Graßl, Dr. Helmut Röscheisen, Prof. Dr. Roland Baar, Prof. Dr. Franz Brümmer und Jochen Flasbarth In einer abschließenden Diskussionsrunde sprechen Herr Prof. Dr. Roland Baar (IOC), Herr Dr. Fritz Brickwedde (DBU), Herr Jochen Flasbarth (BMU), Herr Prof. Dr. Hartmut Graßl (MaxPlanck-Institut für Meteorologie), Herr Dr. Helmut Röscheisen (DNR) sowie Herr Prof. Dr. Franz Brümmer (DOSB) unter Moderation von Frau Katrin Müller-Hohenstein (ZDF) über verschiedene Aspekte im Kontext Klimawandel und Sport. Katrin Müller-Hohenstein: Was unternimmt die Bundesregierung gegen den Klimawandel? Natürlich muss auch jeder einzelne Bürger seinen Beitrag leisten, aber gelenkt werden muss das Ganze oben. Was unternimmt die Politik? Jochen Flasbarth: Klimaschutz und biologische Vielfalt sind derzeit die zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Regierung in beiden Bereichen eine hervorragende Arbeit in dieser Legislaturperiode geleistet hat. Wir haben das ambitionierteste Klimaschutzprogramm weltweit, in keinem anderen Industriestaat gibt es ein vergleichbares Programm. Wir haben es auch über die Finanz- und Wirtschaftskrise hinausgetragen, was keine Selbstverständlichkeit ist. Die Minderung des CO2-Austosses um 40% bis 2020 im Vergleich zum Jahr 1990, die wir uns im Rahmen des Programms vorgenommen haben, ist für 36% bereits mit konkreten Maßnahmen unterlegt. Das spiegelt sich dann auch im Bereich biologische Vielfalt wieder. Wir haben in dieser Legislaturperiode sehr viel vorangebracht, wie die Biodiversitätsstrategie, die auch die Verzahnung zum Klimaschutz herstellt. Deutschland ist eines der Länder - wenn auch nicht das einzige - das im Vorlauf zum Weltklimagipfel in Kopenhagen 2009 den Zusammenhang zwischen diesen beiden Themen besonders herausstellt. 74 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Der Raubbau an den Wäldern, aber auch die Zerstörung der Moore und anderer karbonspeichernder Ökosysteme sind Treiber des Klimawandels und anderseits kann der voranschreitende Klimawandel zum Haupttreiber beim Verlust der biologischen Vielfalt werden. Katrin Müller-Hohenstein: Klimawandel ist grundsätzlich ein globales Problem. Haben Sie z.B. was die USA betrifft, seit dem Amtswechsel im Weißen Haus eine höhere Kooperationsbereitschaft festgestellt? Jochen Flasbarth: Wir sind ja längst nicht mehr allein, wir haben in der EU ein Vorgehen vereinbart, in dem Deutschland einen Löwenanteil trägt, weil wir in unserer Industriestruktur die entsprechenden Voraussetzungen und die entsprechenden Verpflichtungen haben. Es ist Bewegung bei den USA zu sehen, wenn auch nicht so viel wie wir uns wünschen würden. Auch aus anderen Ländern wie Australien oder Japan würden wir uns noch mehr Bewegung wünschen, aber es ist auch nicht mehr so starr, wie es noch vor einem Jahr war. Katrin Müller-Hohenstein: Wollen wir nun den Bezug zwischen Sport, Klimawandel und Umwelt herstellen. Die erste Frage an Herrn Baar, als Mitglied der Kommission „Sport und Umwelt“ des IOC. Wie wichtig ist das Thema Umwelt für das IOC tatsächlich? Roland Baar: Der Sport ist ein Teil der Gesellschaft und so ist das, was das IOC zum Umweltschutz beitragen kann, auch als ein Teilbeitrag zu sehen. Umwelt ist hier nicht nur Selbstzweck, sondern auch Eigennutz. Das kann man an zwei ganz einfachen Beispielen zeigen: Das sind die Gestaltung von Sportstätten und die Gestaltung von Trainingsmöglichkeiten. Sportstätten, die gigantisch in der Landschaft erbaut wurden, dann wie Mahnmale dastehen und nicht mehr genutzt werden und die Umwelt verschandeln, gilt es zu vermeiden. Es sollte möglichst auf umweltverträgliche Rahmenbedingungen umgestiegen werden. Hierfür ist mein Sport, das Rudern, ein ganz gutes Beispiel. In diesem Umfeld gibt es viele Diskussionen um „künstliche Regattastrecken“. Der Athlet ist primär auf seinen sportlichen Erfolg und faire Bedingungen ausgerichtet. Sportarten, die in der Natur stattfinden, sind darauf angewiesen, dass Umweltbedingungen vorliegen, die eine Ausübung des Sports ermöglichen. Hier hat das IOC Interesse daran, dass der Umweltgedanke gefördert und behandelt wird. Katrin Müller-Hohenstein: Wir haben von der fünfjährigen Kooperation zwischen DBU und DOSB gehört. Jetzt sind die 5 Jahre um, wie kann es denn weitergehen? Fritz Brickwedde: Ich denke, wir werden zwischen DOSB und DBU Überlegungen bezüglich eines Kooperationsvertrags für die nächsten Jahre weiterführen. Es gibt ja verschiedenste Anknüpfungspunkte zwischen Sport und Umwelt wie beispielsweise die Olympia-Bewerbung für München. Mit der Gestaltung umweltfreundlicher Großveranstaltungen haben wir ja bereits Erfahrungen durch die Fußballweltmeisterschaft gesammelt. Ich denke, auch in den nächsten Jahren werden wir Projekte in dem Themenspektrum „Sport und Umwelt“ fördern wie beispielsweise Energie- und Ressourceneffizienz in den Vereinen. Darüber hinaus organisieren wir die „Woche der Umwelt“ mit dem Bundespräsidenten in Berlin, das wäre z.B. auch eine Gelegenheit, das Thema „Sport und Umwelt“ zu präsentieren. Ich denke, es gibt viele Möglichkeiten bis hin zu einem Wettbewerb Sport und Umwelt. Katrin Müller-Hohenstein: Herr Prof. Graßl, Sie haben uns vorhin sehr einsdruckvoll geschildert, wie es mit unserem Klima in den nächsten Jahrhunderten weitergeht. Welche Auswirkungen wird der Klimawandel in den nächsten 20 Jahren auf den Sport haben? 75 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Hartmut Graßl: Da der Sport ein Teil unserer Gesellschaft ist, muss er sich genauso an die Klimaschutzziele halten wie andere Teile der Gesellschaft. Wenn man sich einzelne Sportarten herausgreift, wie beispielsweise den Wintersport, dann kann man unter Bezug auf eine OECD-Studie sagen, dass von 39 der dort genannten deutschen Wintersportgebiete 36 Gebiete langfristig verschwinden werden. Die Wintersportgebiete wandern sozusagen in die Höhe. Die Gebiete oberhalb 1.500 Metern in den Alpen werden davon profitieren, weil die Menschen zukünftig dorthin fahren müssen. Aber alles, was wir in unseren Mittelgebirgen noch an Wintersport haben, wird irgendwann im wahrsten Sinne des Wortes den Bach hinunter gehen. Darüber hinaus sollte jedoch noch angesprochen werden, dass es sehr viele Sportarten gibt, die nur dadurch existieren, weil sie Öl verbrennen, wie beispielsweise im Motorsportbereich. Das Grundproblem liegt darin, dass wir keine korrekten Preise für fossile Brennstoffe entrichten. Katrin Müller-Hohenstein: Wenn Sie einen zweijährigen Sohn hätten, würden sie ihn auf Skier setzen oder auf ein Surfbrett? Wo würde er die größere Karriere machen, in Bayern? Hartmut Graßl: Er würde weiterhin Ski fahren können, denn es gibt ja viele hohe Gebirge auf dieser Erde. Die meisten sind für uns unbekannt, aber Skifahren kann man in Innerasien auf phantastische Art und Weise betreiben. Ich wehre mich dagegen, immer nur Lebensstiländerungen von jedem Einzelnen zu fordern. Das Wort „Verzicht“ hat bei Klimaschutz keine Rechtfertigung. Es gibt keine Debatte darüber, dass jeder Bürger jeden Tag darüber nachdenken muss, ob er sich gerecht und klimaschützend verhält. Das überfordert den Normalbürger. Es müssen politische Rahmenbedingungen verändert werden und das hat unsere Regierung teilweise gemacht. Katrin Müller-Hohenstein: Sie nehmen Stellung für den DOSB. Es klang die Frage an, inwieweit der DOSB die Möglichkeit hat, bei Sportarten Einhalt zu gebieten, die nicht olympisch sind, wie beispielsweise beim Motorrennsport? Franz Brümmer: Wir hätten keine Chance, das diesen Verbänden einfach zu verbieten. Aber was man sicherlich machen kann, ist, mit diesen Verbänden in die Diskussion einzutreten, in die wir auch heute hier eingetreten sind. Das Umweltprofil des DOSB ist breit aufgestellt und auch international führend. Katrin Müller-Hohenstein: Herr Baar, sie sind ehemaliger Athlet, sind heute in der Sport und Umweltkommission des IOC, d.h. sie haben einen direkten Draht zu den Sportlern. Was würden sie sagen, interessiert die diese Diskussion um Naturschutz und Umwelt? Roland Baar: Also wenn es sie nicht interessieren würde, dann hätten wir ein Problem. Von einem Sportler wird viel erwartet. Der Athlet ist jemand der in erster Linie an seiner Leistung interessiert ist. Gleichzeitig wird von ihm erwartet, dass er sozial, politisch und ökologisch ist. Ich denke, was von ihm erwartet werden kann, ist, dass er eine Vorbildfunktion einnimmt. Und da glaube ich schon, ein Umdenken wahrzunehmen. Vor allem im internationalen Bereich gibt es Athleten, die ihr Umfeld ganz bewusst Co2-neutral gestalten. Katrin Müller-Hohenstein: Welche Potentiale sehen Sie, was den Sport und einen zeitgemäßen Klimaschutz in Deutschland betrifft? Jochen Flasbarth: Der Titel „Sport und Umwelt ein starkes Team“ ist schon treffend. Ich denke, in den letzten Jahren und Jahrzehnten haben sich Sport und Umwelt einander angenährt. Natürlich gibt es nach wie vor auch Konfliktlinien, über die muss man reden, aber ich beobachte aus der Regierungsperspektive, dass Gemeinsamkeiten da sind und auch genutzt werden. So z.B. das Projekt „Green Goal“ bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Das ist dich ein sichtbares Zeichen gewesen, dass der Sport in der Ausübung von Großveranstaltungen Klimaverantwortung übernimmt. 76 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Diese Erfahrungen können wir nun an andere Länder weitergeben. Wir haben gerade zusammen mit dem DOSB die Broschüre „Green Champions“ herausgebracht, um deutlich zu machen, wie sich Großveranstaltungen nicht nur Klimabereich, sondern auch im Wasser- und Abfallbereich umweltfreundlich verhalten können. Ich bin davon überzeugt, dass frustrierte Menschen die Welt nicht retten werden und da Sportler im Allgemeinen durch ihren Ehrgeiz und die gemeinsame Sportausübung eher zum fröhlichen Teil der Menschheit gehören, glaube ich, dass es auch eine Gruppe ist, die natürlich nicht nur von morgens bis abends über Umwelt nachdenken muss, aber die in ihrer Vorbildfunktion sehr viel zum Thema beitragen kann. Katrin Müller-Hohenstein: Jetzt mal ganz ehrlich, wie viel Klima- und Umweltschutz war in der Bewerbung für die Olympischen Spiele in München 2018 vorgesehen, Herr Brümmer? Franz Brümmer: Noch ist die Bewerbung ja nicht abgeschlossen, sie hat gerade erst begonnen. Ich denke, dass der Umwelt- und Nachhaltigkeitsgedanke in München sehr wichtige Ziele darstellen. Ich bin davon überzeugt, dass Deutschland für solche Großveranstaltungen einen guten Umweltschutz betreiben kann. Es muss uns mit allen Beteiligten ein gutes Nachhaltigkeitskonzept für die Bevölkerung vor Ort gelingen. Nur dann werden wir im internationalen Vergleich eine Chance haben. Katrin Müller-Hohenstein: Herr Graßl, haben wir 2018 noch die Möglichkeit in den bayrischen Alpen Ski zu fahren? Macht das Sinn? Hartmut Graßl: Sie werden Stellen finden, wo Sie Ski fahren können. Die Frage ist nur, ob da die Anlagen sind. Inzwischen ist es alpenweit im Übrigen Standard, zu beschneien. Es gibt inzwischen Anlagen, die bei plus 6 Grad Schnee produzieren. Die Frage ist nur, wie viel Energie pro Kilo Schnee eingesetzt wird. Die Preise gehen immer weiter nach oben. Bei einer ökonomischen Betrachtung, sind unsere Ausgaben für Energie vergleichsweise erstaunlich gering. Der durchschnittliche deutsche Haushalt gibt 2 bis 3% seines Einkommens für Energie aus. In den Entwicklungsländern sind die Menschen bereit, etwa 10% ihres Einkommens für Energie auszugeben. Wir haben außergewöhnlich geringe Energieausgaben gemessen an unseren Gehältern. Dies hängt damit zusammen, dass sehr viel an die nächste Generation weitergeben wird. Franz Brümmer: Es wird oftmals die Frage „Naturschnee“ versus „Beschneiung“ aufgeworfen. Solche internationalen Wettbewerbe finden jedoch schon seit Jahren immer auf Kunstschnee statt, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten. Katrin Müller-Hohenstein: Herr Röscheisen, Sie sind Vertreter des Naturschutzes: Was wünschen Sie sich vom Sport? Helmut Röscheisen: Ich teile vieles, was Herr Graßl gesagt hat, insbesondere, was die Analyse betrifft, aber ich gebe Beispiele, an denen man erkennen kann, dass man noch mehr machen kann. Ich sehe z.B. Handlungsbedarf beim Motorsport. Das ist zwar nur teilweise im DOSB organisiert, aber es geht einher mit einer unheimlichen starken Belastung der Klimasituation. Sie müssen ja sehen, wie viele Menschen auch mit dem Auto zum Nürburgring hinfahren, das ist ja nicht nur das Rennen als solches. Oder Rallyes durch Afrika. Dinge die man doch eigentlich heute im Zeichen der Klimakrise wirklich hinterfragen muss. Und ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass man die Anzahl dieser Motorsportveranstaltungen mindestens hinterfragen kann. Das wäre schon mal sehr wichtig. Vielleicht noch das Beispiel Olympische Winterspiele 2018 in München: Da gibt es ja nicht nur Befürworter. Auch das ist eine gemeinsame Herausforderung, der wir uns beide stellen müssen, die Naturschutzverbände und die Sportorganisationen. Es stellt sich die Frage, ob in einem der letzten noch naturnahen Großökosysteme in Europa wie den Alpen überhaupt Großsportveranstaltungen durchgeführt werden sollen. Sie wissen es ja, die Schneegrenze ist an gewisse Höhen gebunden. 77 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Und wo wollen sie denn, ohne Schneekanonen, im Münchener Umfeld Wintersport treiben. Es gibt natürlich Ausnahmen, in diesem Jahr war es so, aber das ist nicht die Regel. Der Einsatz von Schneekanonen ist vorprogrammiert. Frau Eßig (Fraunhofer Institut für Bauphysik; Publikum): Ich fand es gut, dass sie noch das Thema „Bau“ angesprochen haben, da dieses Thema immer etwas zu kurz kommt. Wir sprechen immer von Sport und Umwelt und von Naturflächen, aber das Bauen an und für sich ist ein Punkt, der in den letzten 30 Jahren seit den Spielen von München kaum beachtet wird. In Deutschland gibt es keinen einzigen Lehrstuhl für Sportstättenbau oder für Energieeffizienz. Man sieht es jetzt auch wieder beim Energieausweis oder beim deutschen Gütesiegel. Es gibt Gütesiegel für unterschiedliche Gebäudetypen wie Krankenhäuser und Bürogebäude, aber Sportstättenbau werden nie erwähnt. Und ich denke, das ist ein Punkt, der aufgegriffen werden müsste. Jochen Flasbarth: Der Bund kann bei einem solchen fehlenden Lehrstuhl nichts tun, da wir für die Hochschulpolitik nicht zuständig sind. Was nicht heißt, dass wir solche Punkte nicht mit aufgreifen und anregen können, so wie beispielsweise im Zusammenhang mit „Green Goal“ und dem Bau der Fußballstadien. Helmut Röscheisen: Ich bin froh, dass das Thema Sportstätten kam, denn in der Tat ist das ein ganz wichtiger Umweltfaktor. Wir versuchen gerade diese Frage breiter anzugehen, denn es geht in diesem Zusammenhang nicht nur um den Energieverbrauch, sondern auch um die Materialien, die zum Einsatz kommen. Wir überlegen derzeit ein Gütesiegel zu entwickeln, das tatsächlich ganzheitlich herangeht und die Faktoren Energieeffizienz sowie nachhaltige, erneuerbare und schadstofffreie Ressourcen berücksichtigt. Roland Baar: Beim IOC spielt der Sportstättenbau eine große Rolle, weil damit auch das Thema Sportentwicklung zusammenhängt. Bei Bewerbern, die schon einmal olympische Spiele veranstaltet haben, geht es darum, die Sportstätten sinnvoll wiedereinzusetzen. Der Sportstättenbau ist für den IOC einer der entscheidenden Ziele. Auch bei der Bewerbung Münchens: Nachhaltigkeit ist hierbei einer der wichtigsten Faktoren, der beachtet werden muss. 78 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 6. Posterpräsentation Die einzelnen Poster sind unter www.dosb.de/de/sportentwicklung/sportstaetten-und-umwelt/projekte/ als Download verfügbar. 79 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 80 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 81 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 82 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 83 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 84 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 85 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 86 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 87 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 88 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 89 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 7. Presse DOSB-Presse Nr. 27 / 30. Juni 2009 Sport und Umwelt – ein starkes Team Osnabrücker Impulse für eine nachhaltige Sportentwicklung Unter dem Titel „Sport und Umwelt – ein starkes Team“ hatten der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) zu einer bundesweiten Fachtagung am 25. Juni 2009 nach Osnabrück eingeladen. Der Generalsekretär der DBU, Dr. Fritz Brickwedde, und der Generaldirektor des DOSB, Dr. Michael Vesper, zogen zu Tagungsbeginn eine positive Bilanz der fünfjährigen Kooperation zwischen DOSB und DBU, in deren Rahmen über 30 umweltbezogene Sportprojekte im Umfang von fast 2,5 Mio. EUR gefördert wurden. Durch eine Posterausstellung sowie Vorträge über die Projekte wurde umfassend aus dem breiten Themenspektrum der Kooperation, das von Umweltbildung und Sport über die Schnittstellen zwischen Naturschutz und Sport bis zu Klimaschutz im Sport reichen, berichtet. „Die Projektförderung der DBU hat in hohem Maße dazu beigetragen, die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit im Sport zu verankern und das Medium Sport für einen zeitgemäßen Umweltschutz zu nutzen“, so der zuständige Ressortleiter des DOSB, Andreas Klages. Brickwedde und Vesper kündigten einmütig eine Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen DOSB und DBU ab 2010 an. Die Tagung, die von der ZDF Sportjournalistin Katrin Müller-Hohenstein moderiert wurde, thematisierte im zweiten Teil den Klimawandel und seine Bedeutung für den Sport. Prof. Dr. Hartmut Graßl, Träger des Deutschen Umweltpreises und führender deutscher Klimaforscher, skizzierte eindrucksvoll die dramatischen globalen Klimaänderungen, die die Anpassungsfähigkeit der Natur überfordert: Anstieg der Temperatur und des Meeresspiegels, Verlust der Artenvielfalt, Wetterextreme und erhebliche Verwerfungen im Wasserkreislauf werden auf alle gesellschaftlichen Bereiche und somit auch auf den Sport einwirken, insbesondere auf den Natur-, Winter und wassergebundenen Sport. Abteilungsleiter Jochen Flasbarth vom Bundesumweltministerium (BMU) skizzierte die politischen Reaktionsstrategien und verwies einerseits auf das ambitionierte Klimaschutzprogramm der Bundesregierung sowie die vielfältigen und positiven Kooperationen zwischen dem BMU und dem DOSB. Dr. Helmut Röscheisen, Generalsekretär des Deutschen Naturschutzrings, bilanzierte eine positive Entwicklung der Partnerschaft zwischen dem Sport und dem verbandlichen Naturschutz und trat für eine neue Intensivierung dieser Kooperation an, die angesichts der klimapolitischen Herausforderungen neue Schwerpunkte erfordert. In der abschließenden Diskussionsrunde trat Prof. Dr. Roland Baar, Ruder-Weltmeister und Mitglied in der IOC-Umweltkommission, dafür ein, dass Sportler noch stärker ihre VorbildPotenziale für das Thema Umwelt einsetzen. Auch Prof. Dr. Franz Brümmer thematisierte die Chancen und Potenziale des Sports am Beispiel der Münchner Olympiabewerbung. In der anschließenden DOSB-Jahrestagung „Sportstätten und Umwelt“ stand der Informationsund Meinungsaustausch der DOSB-Mitgliedsorganisationen im Vordergrund: „Sportentwicklungsplanung in Deutschland“, „Sportstättenentwicklung im Wandel“ und ein breites Spektrum aktueller Themen wie z.B. Umweltgesetzbuch, Wasser Rahmenrichtlinien, Bundeswaldgesetz, Konjunkturpaket II, DOSB Projekt „Klimaschutz im Sport“ etc. wurden erörtert. 90 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 8. Anhang 8.1 Klimaschutz 4. Sachstandsberichts (AR4) des IPCC (2007) über Klimaänderungen Auswirkungen, Anpassungsstrategien, Verwundbarkeiten Kurzzusammenfassung 6. April 2007 Der Bericht der Arbeitsgruppe II des IPCC ist der zweite von insgesamt 3 Teilbänden des 4. Sachstandsberichtes (AR4). Er spiegelt den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand zu den Auswirkungen klimatischer Änderungen auf natürliche, bewirtschaftete und menschliche Systeme, ihrer Anpassungsfähigkeit und Verwundbarkeit wider. Seit dem 3. Sachstandsbericht des IPCC (TAR) 2001 ist die Zahl der Studien, die beobachtete Trends in der natürlichen Umwelt in ihrer Beziehung zu regionalen Klimaänderungen untersuchten, erheblich gestiegen, ebenso die Qualität der Datenbestände und die Verfahren zur Simulation physikalischer und biologischer Prozesse. Dadurch können die Auswirkungen der beobachteten Klimaänderung umfassender und – insbesondere in regionaler Hinsicht – zuverlässiger als im TAR beurteilt werden. Der IPCC-WG II-Bericht - bestätigt, bekräftigt oder präzisiert zentrale TAR-Aussagen, - gibt den Vertragsstaaten eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe, was als „gefährliche menschliche Eingriffe“ in das Klimasystem (Art. 2, Klimarahmenkonvention) anzusehen ist, - verdeutlicht die Dringlichkeit sowohl von Klimaschutz- als auch von Anpassungsmaßnahmen, um schlimmste Auswirkungen und Risiken zu verringern. 1. Klimawandel heute: Beobachtete Folgen und Verwundbarkeiten Beobachtungsdaten von allen Kontinenten und den meisten Ozeanen zeigen, dass zahlreiche natürliche Systeme bereits auf regionale Klimaänderungen - insbesondere auf die gestiegene Temperatur – reagiert haben: - Physikalische Systeme: Die globale Eisschmelze führt zur Vergrößerung und zu mehr Gletscherseen, weshalb das Risiko für Gletscherwasserausbrüche steigt. Die Böden werden durch das Auftauen von Permafrost instabiler; das Risiko von Felsstürzen in Gebirgen steigt. Der Oberflächenabfluss, in zahlreichen Gletscher- und Schneegespeisten Flüssen nimmt zu, das Frühlingshochwasser erfolgt früher. Die Erwärmung von Flüssen und Seen verändert deren thermische Schichtung und die Wasserqualität. - Biologische Systeme: Frühlingsereignisse – wie beispielsweise Blattentfaltung, Vogelzug, Eiablage – treten früher ein. Die Verbreitungsgebiete von Pflanzen- und Tierarten verschieben sich global polwärts und lokal in größere Höhen. Die arktische und antarktische Flora und Fauna ändert sich, was weitreichende Störungen in der Nahrungskette verursacht. 91 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Der anthropogene Anteil an der Erwärmung hat während der letzten 30 Jahre viele physikalische und biologische Systeme bereits spürbar beeinflusst. Mehr als 89% von über 29.000 Datensätzen verschiedener Standorte, die signifikante Änderungen dokumentieren, verändern sich in jene Richtung, die als Auswirkung der Klimaänderung erwartet wird. Nachfolgende Beispiele gelten als Indizien, dass sich regionale Temperaturerhöhungen bereits auf bewirtschaftete und menschliche Systeme ausgewirkt haben: - Land- und Forstwirtschaft: Geänderte Bewirtschaftungsmaßnahmen in hohen Breiten der Nordhemisphäre, wie frühere Frühjahrsaussaat von Getreide sowie Veränderungen im Störungsregime von Wäldern aufgrund von Feuer und Schädlingen. - Gesundheit: Erhöhte Sterblichkeit in Europa und Asien während länger andauernder Hitzewellen, verändertes Vorkommen und sich änderndes Infektionspotential von Krankheitsüberträgern wie Stechmücken und Zecken in einigen Regionen sowie verstärkte allergene Pollenbelastung in den hohen und mittleren Breiten der Nordhemisphäre. - Menschliche Aktivitäten: In der Arktis hat sich die indigene Lebensweise verändert, wie beispielsweise die Jagd sowie der Verkehr über Schnee und Eis. In den tieferen Lagen alpiner Gebirge ist der Wintersport nachteilig beeinflusst. 2. Klimawandel in Zukunft: Absehbare Folgen und Verwundbarkeiten Unter der Annahme, dass Klimaänderungen nicht gemildert und die Anpassungsfähigkeit durch engagierte Maßnahmen nicht gefördert werden, erwarten die Wissenschaftler für das 21. Jahrhundert, weitreichende Hauptwirkungen für verschiedene Erdsysteme und Sektoren, die für Mensch und Umwelt relevant sind. Das IPCC bewertete zum ersten Mal Klimafolgen im Zusammenhang mit der künftig erwarteten Temperaturerhöhung. Beispielsweise bewirkt eine 1 weitere mittlere globale Temperaturerhöhung (gegenüber 1980-1999) - unter 1,5°C, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Hitzestress, Unterernährung, Durchfall-, Infektions- und anderen Erkrankungen auftreten, Schäden durch Hochwässer und Stürme sich verstärken und das Phänomen der Korallenbleiche häufiger wird,. - ab 1,5 bis 3,5°C, dass in allen Bereichen mehr und mehr gravierende Folgen ausgelöst würden, wie z.B. Millionen Menschen mehr pro Jahr durch Überflutungen von Küsten gefährdet sein könnten, ein weitgehender Verlust biologischer Vielfalt, der Beginn eines unumkehrbaren Abschmelzprozesses der Eisschilde Grönlands und in der westlichen Antarktis mit einem entsprechenden Meeresspiegelanstieg. - ab mehr als 3,5°C, dass alle Systeme – physikalische, biologische und soziale – und insbesondere die menschlichen Gesellschaften überfordert wären, sich an die Wirkungen einer solchen Erwärmung, zumal diese regional wesentlich höher ausfallen würde, anzupassen. Beispielsweise würden Korallen weiträumig sowie etwa 30 % küstennaher Feuchtgebiete absterben. Einige Systeme werden besonders betroffen sein: Ökosysteme wie Tundra, boreale Wälder, alpine und mediterrane Ökosysteme, Mangroven, Korallenriffe; flache Küstenregionen, Wasserressourcen in ariden (trockenen) Ländern mittlerer bis niedriger Breiten, Landwirtschaft in Regionen niedriger Breiten, menschliche Gesundheit. In einigen Regionen werden Auswirkungen besonders spürbar sein, z.B. in der Arktis, in Afrika - vor allem im südlichen Teil -, auf kleinen Inseln und in ausgedehnten asiatischen Mündungsgebieten wie etwa dem Ganges-Brahmaputra und dem Zhujiang. Konkret erwarten die Wissenschaftler für einzelne klimasensitive Systeme und Sektoren folgende Auswirkungen durch den Klimawandel: 92 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 2 - Wasser: Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden Abfluss und Verfügbarkeit in den höheren Breiten und in einigen tropischen Feuchtgebieten zunehmen, während sich die heute herrschende Wasserknappheit in einigen trockenen Gebieten der mittleren Breiten sowie in tropischen Trockengebieten verstärkt. Die in Gletschern und Schneedecken gespeicherten Wassermengen sowie die Wasserverfügbarkeit nehmen ab in Regionen, in denen gegenwärtig mehr als eine Milliarde Menschen (ein Sechstel der Weltbevölkerung) leben. - Ökosysteme: Die Widerstandsfähigkeit vieler Ökosysteme wird im 21. Jahrhundert mit 3 hoher Wahrscheinlichkeit stark überschritten, weil sie durch eine bisher einmalige Kombination von Klimaänderung und damit verbundenen Störungen (z.B. Überschwemmungen, Dürren, Flächenbränden, Insekten und Ozeanversauerung) sowie anderen Stressfaktoren des globalen Wandels – wie Landnutzungsänderungen, Umweltverschmutzung, Übernutzung von Ressourcen - belastet werden. Bei einer Zunahme der globalen Durchschnittstemperatur um mehr als 2 bis 3°C gegenüber dem vorindustriellen Temperaturniveau wird die Leistungsfähigkeit einiger Ökosysteme so eingeschränkt werden, dass negative Konsequenzen für von Ökosystemen gelieferte Produkte und Dienstleistungen – wie Wasser und Nahrungsmittel - erwartet werden. Für etwa 20-30% der Tier- und Pflanzenarten, die bisher untersucht wurden, sind vom Aussterben bedroht, wenn die globale Temperatur mehr als 2 bis 3°C über das vorindustrielle Niveau ansteigt. Korallen sind gegenüber Temperaturstress und Ozeanversauerung verwundbar und besitzen eine geringe Anpassungskapazität. Feuchtgebiete an Küsten, wie Salzmarschen und Mangroven, werden durch den steigenden Meeresspiegel negativ beeinträchtigt. - Nahrungsmittel: Die Ernteerträge können in höheren Breiten bis zu einem Anstieg der lokalen Durchschnittstemperatur um bis zu 1.5-3.5 °C über dem vorindustriellen Wert leicht zunehmen und sinken oberhalb dieser Temperaturschwelle in einigen Regionen wieder ab. In niederen Breiten führt selbst eine geringe globale Temperaturerhöhung tendenziell zu sinkenden Getreideerträgen, wobei insbesondere Dürren und Überschwemmungen die Landwirtschaft – insbesondere im Selbstversorgungssektor - gefährden. - Industrie, Siedlung, Gesellschaft: Kosten und Nutzen der Klimaänderungen werden an jedem Ort anders ausfallen. Einige Auswirkungen sind in den gemäßigten und Polarregionen positiv ,und andere werden sich anderswo negativ darstellen, doch global werden die Nettoeffekte unter dem Strich stärker negativ ausfallen, je größer und schneller die Klimaänderung ist. Die anfälligsten Industrien, Siedlungen und Gesellschaften liegen generell in Küsten- und Flussschwemmgebieten – also jenen, deren Ökonomien eng mit klimasensitiven Ressourcen verbunden sind. Als „besonders anfällig“ gelten arme Gemeinschaften, speziell die in Hochrisikogebieten. Sie haben eher stark begrenzte Anpassungskapazitäten und sind abhängiger von klimasensitiven Ressourcen – wie der lokalen Wasser- und Nahrungsmittelversorgung. In den 80er Jahren dieses Jahrhunderts werden mehrere Millionen Menschen zusätzlich aufgrund des steigenden Meeresspiegels von Überschwemmungsrisiken bedroht sein, insbesondere in dicht besiedelten und tief liegenden Gebieten, in denen die Anpassungsfähigkeit relativ gering ist und die bereits durch andere Gefahren wie Tropenstürme und örtliche Absenkung der Küste bedroht sind. Am höchsten wird die Anzahl der betroffenen Menschen in den Großdeltas Asiens und Afrikas sein, die kleinen Inseln sind in besonderem Maße verwundbar. - Gesundheit: Die Forscher sind der Ansicht, dass Millionen Menschen gesundheitlich von der globalen Erwärmung betroffen sein werden – insbesondere in Regionen mit geringer Anpassungsfähigkeit. Dort wird die Mangelernährung zunehmen mit der Folge negativer Effekte für das Wachstum und die Entwicklung von Kindern. Allgemein werden mehr Todesfälle, Krankheiten und Verletzungen durch Hitzewellen, Überschwemmungen, Stürme, Brände und Dürren erwartet. Krankheiten des Herzens und der Atmungsorgane 93 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ werden durch erhöhte bodennahe Ozon-Konzentrationen zunehmen, aber auch Mischeffekte werden erwartet, beispielsweise die Ab- oder Zunahme von Ausbreitungsgebieten und -möglichkeiten der Malaria in Afrika. 3. Globale Erwärmung: Auswirkungen für Europa Zum ersten Mal wurden weitreichende Auswirkungen der jetzigen Klimaänderung festgestellt, wie Gletscherschmelze, Verlängerung der Vegetationsperiode, Verschiebung von Verbreitungsgebieten sowie gesundheitliche Folgen einer Hitzewelle beispiellosen Ausmaßes. Nahezu alle europäischen Regionen werden durch einige zukünftige Klimafolgen nachteilig beeinflusst In der Summe werden nahezu alle europäischen Regionen negativ durch einige künftige Klimafolgen nachteilig beeinträchtigt und diese werden zu Herausforderungen für viele Wirtschaftsbereiche (Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Energieerzeugung) werden. Die Klimaänderung wird regionale Differenzen in den natürlichen Ressourcen Europas, wie der Wasserverfügbarkeit, verstärken. - Für Nordeuropa bringt der Klimawandel – für kleine Temperaturänderungen - anfänglich gemischte Effekte einschließlich einiger Vorteile: verminderter Heizbedarf, steigende Ernteerträge, verstärktes Waldwachstum. Bei fortgesetzter Klimaänderung werden jedoch die negativen Klimafolgen (häufigere winterliche Hochwässer, gefährdete Ökosysteme, anwachsende Bodeninstabilität) jeglichen Nutzen überwiegen. - In Mittel- und Osteuropa wird abnehmender Sommerniederschlag zu stärkerem Wasserstress führen. Gesundheitsrisiken durch Hitzewellen können zunehmen. Das Waldwachstum wird abnehmen und Moorbrände werden häufiger. - In Südeuropa verschlimmert die Klimaänderung gegenwärtige Bedingungen (höhere Temperaturen und Dürren) und dies in einer Region, die bereits jetzt verwundbar gegenüber der Klimavariabilität ist: mehr gesundheitliche Risiken durch Hitzewellen, mehr Flächenbrände, geringere Wasserverfügbarkeit und Wasserkraft-Potential sowie geringere Ernteerträge. Weitere Klimafolgen: - Überschwemmungen werden als Resultat von ansteigenden Eis- und Schneeschmelzen zunehmen, in ganz Europa werden Sturzfluten häufiger werden, in Küstengebieten werden winterliche Hochwässer und Überschwemmungen häufiger und die Erosion wird stärker. - Gesundheitsrisiken (Hitzewellen, Überschwemmungen, Krankheiten) werden sich ohne Anpassungsmaßnahmen erhöhen. - Die biologische Vielfalt wird sich gravierend verändern, insbesondere die in alpinen Lebensgemeinschaften, weil die große Mehrheit der Organismen und Ökosysteme Schwierigkeiten haben wird, sich anzupassen. - Die Region hat eine bedeutende Anpassungskapazität aber es gibt erhebliche Hindernisse bei der Implementierung und große Herausforderungen, die aus veränderten Extremereignissen erwachsen. 94 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 4. Reaktionen: Anpassung und Klimaschutzmaßnahmen Die IPCC-Wissenschaftler erwarten, dass die Auswirkungen des Klimawandels entsprechend dem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur zunehmen werden. Mit steigender Temperatur sinkt die Anpassungsfähigkeit und die Anpassungskosten steigen. Unklar sind die Grenzen der Anpassung und ihre konkreten Kosten, weil effektive Instrumente meist von spezifischen, geografischen Klimarisikofaktoren und dem politischen Umfeld abhängen. Die Forscher halten folgende grundsätzliche Annahmen für wahrscheinlich: - Ein ungebremster Klimawandel wird langfristig wahrscheinlich die Fähigkeit natürlicher, bewirtschafteter und sozialer Systeme zur Anpassung überschreiten. Die Auswirkungen werden regional variieren, global hochgerechnet werden sie hohe Kosten verursachen, und diese Kosten werden sich mit im Laufe der Zeit – mit zunehmendem globalem Temperaturanstieg - immer weiter erhöhen und den möglichen Nutzen einer Klimaänderung übersteigen. Die Nettoeffekte werden bei einer größer ausfallenden oder schneller stattfindenden Erwärmung mit großer Wahrscheinlichkeit in starkem Maße negativ ausfallen. - Eine Vielzahl der Auswirkungen, insbesondere jene, die für die Zeit nach 2020 vorhergesagt werden, können durch eine Minderung freigesetzter klimaschädlicher Gase hinausgezögert oder verringert werden. Je rechtzeitiger und je ehrgeiziger die Emissionsminderung, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Folgen des Klimawandels geringer ausfallen. - Eine Anpassung zur Bewältigung der Folgen, die aus einer heute nicht mehr zu vermeidenden, sich aus Emissionen der Vergangenheit ergebenden Erwärmung resultieren, ist notwendig. - Weitere Anpassungsmaßnahmen sind unerlässlich, um die Verwundbarkeit der belebten und unbelebten Systeme gegenüber künftigen Klimaänderungen zu verringern. Diese Anpassungsmaßnahmen stoßen jedoch auf Hindernisse, Grenzen und Kosten. Das Risikominderungspotential ist bei einigen wesentlichen Verwundbarkeiten entweder sehr begrenzt oder sehr kostenintensiv, wie z.B. beim Verlust biologischer Vielfalt, dem Schmelzen von Gebirgsgletschern oder dem Auftauen größerer Eisschilde. - Die Verwundbarkeit gegenüber Klimaänderungen wird durch Umweltverschmutzung oder Armut verschärft, sie ist zudem vom eingeschlagenen Entwicklungspfad einer Gesellschaft abhängig. - Nachhaltige Entwicklung kann die Anfälligkeit durch den Klimawandel senken, indem sie die Anpassungs- und Regenerationsfähigkeit von Ökosystemen stärkt. Die IPCC-Wissenschaftler weisen darauf hin, dass die Palette potenzieller Anpassungsmaßnahmen sehr umfangreich ist; sie reicht von rein technologischen Maßnahmen (z.B. Küstenschutz) über Verhaltensänderungen (z.B. Ernährungsverhalten, Wahl der Urlaubsziele) und betriebswirtschaftlichen Entscheidungen (z. B. veränderte Landbewirtschaftung) bis zu politischen Entscheidungen (z.B. Planungsvorschriften, Emissionsminderungsziele). Es stünden jedoch noch enorme ökologische, ökonomische, informationelle, soziale, bewusstseins- und verhaltensbezogene Barrieren der Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen entgegen. 1 Im IPCC-WG-II-Bericht werden globale mittlere Temperaturänderungen in Bezug auf 1980-1999 angegeben. Um diese in Bezug zu vorindustriellen Werten (ca. 1750) zu setzen, muss eine Änderung von 0.5°C addiert werden. 2 Zur Angabe der bewerteten Wahrscheinlichkeit eines Ausgangs oder Resultats sind die verwendeten Begriffe wie folgt definiert: Praktisch sicher > mit 99% Wahrscheinlichkeit zutreffend oder eintretend / Extrem wahrscheinlich > 95% / Sehr wahrscheinlich 95 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 8.2 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Titel Vorname Name Firma Prof. Dr. Roland Stefan Baar Bär Rudolf Behacker IOC Sport + Environment Commission Landessportbund Sachsen Sachbearbeiter Sportstätten/Umwelt Landeshauptstadt München Leiter Schulreferat-Sportamt Marc Biber Deutscher Golf Verband Referent Umwelt und Platzpflege Alexander Ruediger Bittner Boengeler Deutsche Bundesstiftung Umwelt Deutscher Motor Sport Bund Mitglied FA Umwelt Frank Bredthauer Landessportbund Niedersachsen Teamleiter Sporträume und Umwelt Deutsche Bundesstiftung Umwelt Generalsekretär Dr. Dr. Dr.-Ing. E. h Fritz Brickwedde Martin Franz Brinkmann Brümmer Ulrich Clausing Umweltbildungszentrum Hollen Deutscher Olympischer Sportbund Mitglied des Präsidialausschusses Breitensport/Sportentwicklung; Präsident VDAST Deutscher Kanu-Verband Geschäftsführer Freizeitsport Horst Delp Landessportbund Hessen Geschäftsführer Freizeitsport Erika Tobias Inge Dienstl Drewes Egli Deutscher Olympischer Sportbund B.A.U.M. e.V. Deutscher Olympischer Sportbund Referentin Susanne Eilers Alfred Töpfer Akademie für Naturschutz (NNA) Hartmut Natalie Verena Patrick Josef Escher Eßig Exner Fellbaum Fendt Landkreis Osnabrück TU München Lehrstuhl für Bauphysik Deutsche Bundesstiftung Umwelt Jochen Flasbarth Ines Christopher Fleer Garthe Internationaler Rennrodelverband Präsident, IOC Sport and Environment Commission Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit BUND Hannover BUND e.V. Arbeitskreis Freizeit-Sport-Tourismus Prof. Dr. Harmut Graßl Max-Planck-Institut für Meteorologie Direktor emeritus Dipl.-Ing. Felix Achim Gruber Haase Deutsche Bundesstiftung Umwelt Landessportbund Nordrhein-Westfalen Gruppenleiter Sporträume/Umwelt/Klimaschutz Jürgen Hanke Württembergischer Landessportbund Geschäftsbereichsleiter Sportstättenbau und Zuschü Gerlinde Hoffmann Stefan Hoffmann Stephanie Hofschlaeger Deutsche Reiterliche Vereinigung Abteilung Umwelt und Pferdehaltung Deutschen Base- und Softball-Verband Direktor Sport- und Vereinsentwicklung DJK-Sportverband Generalsekretärin Prof. Dr. 96 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Titel Vorname Name Firma Dr. Hans Sebastian Adrian Norbert Jägemann Jochum Johst Käfer Frank Andreas Kaiser Klages Sören Stephan Klaus Klaus Sport mit Einsicht e.V. Vorsitzender Burda Sports Group GmbH Naturstiftung DAVID Geschäftsführer Landessportbund Nordrhein-Westfalen Referent Umwelt/Klimaschutz Deutsche Sportjugend Referent Deutscher Olympischer Sportbund Ressortleiter Breitensport, Sporträume B.A.U.M. e.V. Universität Osnabrück Wissenschaftlicher Mitarbeiter Olaf Kleffmann Stadt Herne Fachbereich Personal und Zentraler Service Thomas Diana Bernard Kloth Koch Kössler DSHS Köln Deutsche Reiterliche Vereinigung Hamburger Sportbund Leitung Referat Sportinfrastruktur Arnold Kottenstedde Deutscher Schützenbund Umweltbeauftragter Rainer Katharina Lagemann Latzel Landtagsfraktion Die Grünen NRW Deutscher Olympischer Sportbund Sachbearbeiterin Erwin Tobias Lauterwasser Lienemann Nicolas Hanspeter Mailänder Mair Vorsitzender DOSB-Projektjury Deutscher Skiverband Referent für Umwelt & Skisportentwicklung Kuratorium Sport & Natur e.V. Deutscher Alpenverein e.V. Geschäftsbereichsleiter Hütten, Naturschutz, Raumordnung Edgar Kathrin Miethe MüllerHohenstein Neuerburg HansJoachim Udo Landessportbund Sachsen-Anhalt ZDF Moderatorin Clearingstelle Sport und Umwelt des DOSB Nolte Niedersächsisches Ministerium für Inneres, Sport und Integration Leiter des Sportreferates Peter Ott Ulrike Harald Peters Petry Jens Michael Bianca Reinhard Prüller Pütsch Quardokus Rawe Bundesinstitut für Sportwissenschaft Fachgebietsleiter Sportanlagen Deutsche Bundesstiftung Umwelt Landessportbund Rheinland-Pfalz Referent Sporträume und Umwelt Landessportbund Hessen Berater Bundesamt für Naturschutz Referent Dr. Sven Reitmeier Landessportverband Schleswig-Holstein Umweltreferent Dr. Helmut Röscheisen Generalssekretär des Deutschen Naturschutzrings Juliane Jörg Rosin Ruckriegel Wolfgang Lothar Scholze Schröder Deutsche Naturschutzjugend Deutscher Alpenverein e.V. Ressortleiter Natur- und Umweltschutz Deutscher Aero Club Umweltreferent DuisburgSport Bereichsleiter Sportförderung und Sportstätten Dr. Landessportbund Niedersachsen Direktor 97 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ Titel Dr. Dr. Dr. Dr. Prof. Dr. Vorname Name Firma Gabriele Schwaiger Landeshauptstadt München Stabsstelle München 2010 Boris Schwartz Christian Siegel Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH Leiter Umweltangelegenheiten Deutscher Olympischer Sportbund Referent Renate Sodogé Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Sachbearbeiterin Norbert Sondermann Landessportbund Thüringen Umwelt/Sportstätten Niclas Peter Stucke Südbeck Deutscher Städtetag Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer Volker Teichert Forschungsstätte der Ev. Studiengemeinschaft Ralf Ulitzsch Michael Vesper Landessportbund Thüringen Leiter Geschäftsbereich Sport/Sportstätten Deutscher Olympischer Sportbund Generaldirektor Martin Waldhausen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Referat N II 3 Jörg Wetterich Thomas Wilken Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung Geschäftsführung Clearingstelle Sport und Umwelt des DOSB Michael Willig Landessportbund Hessen, Sportinfrastruktur Ulrich Stefan Christian Witte Witty Wopp Deutsche Bundesstiftung Umwelt DOSB Projektjury Universität Osnabrück Hochschullehrer 98 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 8.3 Impressionen 99 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 100 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 101 Dokumentation der Fachtagung „Sport und Umwelt - ein starkes Team. Perspektiven einer umweltverträglichen Sportentwicklung“ 102