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Kleintier-Rassenportraits
Rassenportrait – Kaninchen
Kaninchen leben bevorzugt im Gebüsch,
dichten Sträuchern, sind gesellig und flüchten
bei Gefahr in kleine Höhlen. Sie sind zierlicher
und kleiner als ihre großen Verwandten.
Als Haustiere findet man heute überwiegend
Zwergkaninchen.
Das Hauskaninchen stammt vom Europäischen Wildkaninchen ab. Früher hielt sich der
Mensch die Kaninchen als Nahrungsquelle und zwecks seines Fells. Dies ist bereits aus
dem alten Rom überliefert und setzte sich über das Mittelalter bis in die Neuzeit fort.
Heute gibt es mehr als 70 verschiedene Arten in 365 Farbschlägen. Beliebte Rassen
sind unter anderem der Zwergwidder und der Farbenzwerg. Zwergkaninchen sind
besonders gut geeignet für Familien mit Kindern.
Die Rassen variieren in Bezug auf Größe und Gewicht. In der Regel erreichen
Zwergkaninchen ein Gewicht von bis zu 2,5 Kilogramm.
Bitte denken Sie daran, dass Kaninchen Platz brauchen – ein großer Käfig ist Pflicht. Am
besten gönnen Sie Ihrem Vierbeiner mindestens einen (am besten
gleichgeschlechtlichen Artgenossen) zur Gesellschaft.
Rassenportrait – Meerschweinchen
Meerschweinchen kommen aus Mittel- und
Südamerika. Sie sind tagaktiv und
übernachten in Höhlen und Felsspalten. Nach
Europa kamen die ersten Meerschweinchen
durch Seefahrer vermutlich im 16.
Jahrhundert. Meerschweinchen sind Rudeltiere
– bitte in Gefangenschaft nie alleine halten –,
die täglichen Auslauf benötigen.
Im Sommer können sie gerne im Freien gehalten werden (ein gesichertes Gehege ist
wichtig), ansonsten im „sicheren“ Zimmer ohne erreichbare Kabel oder Möbel, die als
Versteck genutzt werden könnten.
Meerschweinchen werden als die idealen Haustiere für Kinder genannt. Sie sind aber
kein Spielzeug, sondern benötigen artgerechten Umgang.
Meerschweinchen gibt es in den verschiedensten Farben und Farbkombinationen sowie
mit verschieden langem Fell. Sie werden bis zu 35 cm groß und 1,5 kg schwer. Die
Männchen sind die größeren Tiere. Meerschweinchen leben im Durchschnitt etwa acht
Jahre lang.
Rassenportrait – Hamster
Hamster zählen zu den beliebtesten
Heimtieren. Die bekannteste Art ist der
Goldhamster, der nach dem Zweiten Weltkrieg
nach Deutschland kam. Hamster,
insbesondere Goldhamster, sind in der
Hauptsache nachtaktive Tiere. Am Tage wird
geruht, in der Nacht kommt er aus seinem,
aus mehreren „Zimmern“ (Toilette,
Speisekammer, Schlafzimmer) bestehenden
Bau.
Für die Haltung ist es praktisch, dass Hamster eher Einzelgänger sind. Kinder sehen und
erleben den Hamster in den Abendstunden, wo man dem gerade aufgestandenen Tier
eine Stunde Auslauf gönnen sollte. Aber bitte nur unter Aufsicht und in einem absolut
sicheren Zimmer, denn die Kleinen sind Meister im Verstecken, Anknabbern und Löcher
buddeln. Zum Knabbern nutzen sie ihre kräftigen Nagezähne, die immer (nach)wachsen. Typisch sind die Backentaschen, in denen Nahrung gesammelt wird, um sie
anschließend in die Vorratskammer zu bringen.
Je nach Rasse variiert die Größe enorm: Zwischen sechs und sieben Zentimetern beim
Zwerghamster bis zu 30 Zentimeter beim Feldhamster. Goldhamster liegen mit einer
Größe von 15 bis 18 Zentimetern genau dazwischen. Die Lebenserwartung ist mit
eineinhalb bis drei Jahren eher kurz.
Zu unterscheiden ist insbesondere – nicht zuletzt aufgrund ihrer unterschiedlichen
Charakterprägungen – zwischen Gold- und Zwerghamstern.
Der Goldhamster: Goldhamster sind aggressive Einzelgänger und – was das
Zusammenleben mit Artgenossen betrifft – unverträglich. Sie sind nachtaktiv und aus
diesem Grunde eher als „Mitbewohner“ für ältere Kinder geeignet.
Der Zwerghamster: Betrachtet man die Gruppe der Zwerghamster, so sind diese im
Heimtierbereich maßgeblich in drei Arten zu unterteilen: Den Dsungarischen
Zwerghamster, den Campbell-Zwerghamster und den Roborowski-Zwerghamster. Im
Gegensatz zum Goldhamster sind sie sogar recht sozial und umgänglich. Sie können
dementsprechend unter Umständen auch zu zweit oder in einer kleineren Gruppe
gehalten werden. Außerdem sind sie nicht ausschließlich nachtaktiv und können sich
ebenfalls über den Tag hinweg blicken lassen.
Rassenportrait – Farbmaus
Mäuse findet man heute praktisch weltweit. Vermutlich ist der Ursprung der Mäuse in
Asien, Afrika und Südeuropa zu suchen. Die Verbreitung erfolgte durch reisende
„Zweibeiner“. Heute zählt man etwa 500 unterschiedliche Mäusearten. Die kleinste ist
nur etwas über vier Zentimeter klein, am anderen Ende des Spektrums gibt es
Riesenmäuse mit über zwölf Zentimetern.
Es gibt immer mehr, als Haustiere gelittene Mäusearten. Allen voran die Farbmaus, wie
die Hausmaus (Mus musculus) auch bezeichnet wird. Deren Vorfahren waren graubraun gefärbte Hausmäuse. Von ihnen ausgehend wurden viele verschiedene Fellfarben
gezüchtet. In freier Wildbahn würden sich Farbmäuse übrigens aufgrund ihrer
verhältnismäßig auffälligen Farbe schwer tun. Sie wären eine leichte Beute für ihre
tierischen Feinde.
Ihren Weg nahmen die Farbmäuse von Asien aus über Amerika nach Europa. Im
England des 19. Jahrhunderts fanden sich britische Züchter erstmals in einem eigenen
Verein zusammen. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Zucht der Mäuse auch
hierzulande populärer.
Ähnlich wie Ratten folgen Farbmäuse ebenfalls einem wechselnden Zyklus von
Aktivitäts- und Ruhephasen. Besonders gut können Farbmäuse klettern und springen.
Farbmäuse lassen sich problemlos in Gruppen weiblicher Tiere halten. Die Haltung in
Männchengruppen empfiehlt sich aufgrund von Kämpfen um die Rangordnung nicht.
Farbmäuse haben eine Lebenserwartung von eineinhalb bis zwei Jahren.
Rassenportrait – Mongolische Wüstenrennmäuse
Die Mongolischen Wüstenrennmäuse bewohnen vor allen Dingen Wüstengebiete und
Steppen in der Mongolei. Außerdem ist sie unter anderem in gewissen Regionen Chinas
und in Sibirien beheimatet. Die im 19. Jahrhundert entdeckte Rasse ist sowohl tag- als
auch nachtaktiv.
Der deutsche Name Mongolische Rennmaus ist eher irreführend, da die
Lieblingsbeschäftigung der Garbils das Graben ist. Daher benötigen die Tiere bei der
Einstreu im Käfig eine Höhe von mindestens zehn bis fünfzehn Zentimetern Tiefe.
Mongolische Wüstenrennmäuse leben normalerweise in einem Familienverband. Ihre
Ernährung besteht primär aus Pflanzen und entsprechenden Samen. Das kurze Fell
weist unterschiedliche Farbschläge auf. Besonders wichtig für Rennmäuse ist das
Zusammenleben mit Artgenossen. Bei einer Gruppenhaltung kann es jedoch mitunter
zu heftigen Auseinandersetzungen kommen. Die Tiere müssen demzufolge stetig
beobachtet werden.
Rassenportrait – Ratte
Ratten begegnet der Mensch zumeist mit sehr
gemischten, um nicht zu sagen, negativen
Gefühlen. Die Menschen befürchten, dass
diese, in freier Wildbahn lebenden, sehr
intelligenten und sozialen Tiere schwere
Krankheiten übertragen, was tatsächlich
möglich ist, aber heute in westlichen Ländern
relativ selten vorkommt. Seit einigen Jahren
wird die Ratte als Haustier immer beliebter.
Früher waren es die „Punks“, die zum Schrecken ihrer Mitbürger Ratten auf der Schulter
spazieren trugen.
Heute findet man, unabhängig von der Lebenseinstellung, diese sehr zahmen und sehr
anhänglichen Tiere immer häufiger bei Tierfreunden. Ratten haben einen „Wach-Ruhe“Rhythmus bzw. Zyklus. Das heißt, sie leben nach einem wiederkehrenden Intervall von
1,5 bis 2,5 Stunden rund um die Uhr. Im Wechsel sind sie aktiv, ruhen oder schlafen.
Aktiv werden sie primär in den Morgen- und Abendstunden. Sie sind soziale Tiere, das
bedeutet, dass Sie bitte – wenn möglich – mindestens zwei Tiere zusammen halten
sollten – besser vier bis sechs Tiere. Und dies im eigenen Interesse – unter anderem in
Sachen des sich sonst einstellenden
Nachwuchses – möglichst gleichgeschlechtlich. Das ist bei Ratten problemlos möglich,
denn auch ein Rudel mit Männchen funktioniert problemlos. Die Ratte benötigt eine
Auslaufmöglichkeit, aber bitte in einem sicheren Raum, wo sie nichts anknabbern kann.
Bezeichnend ist der lange, nackte (unbehaarte) Schwanz, der beinahe so lang ist wie
die Ratte selbst (etwa 25cm). Das Gewicht beträgt etwa ein halbes Kilogramm, die
Lebenserwartung in Gefangenschaft beträgt zwei bis drei Jahre.
Rassenportrait – Streifenhörnchen
Streifenhörnchen erfreuen sich als Haustiere immer größerer Beliebtheit. Ursprünglich
stammen sie aus Eurasien (asiatisches Streifenhörnchen) und aus Nordamerika
(Chipmunk – vielleicht erinnern Sie sich an den gleichnamigen Zeichentrickfilm). Beide
Arten unterscheiden sich kaum – im deutschen Handel findet man in der Regel die
asiatische Variante.
Streifenhörnchen mögen es nicht, wenn man
sie streichelt oder in die Hand nimmt. Sie sind
Wildtiere, die noch nicht domestiziert sind. Für
jüngere Kinder sind sie demzufolge kein
geeignetes Heimtier. Bitte bedenken Sie, dass
die Streifenhörnchen einen großen Käfig
benötigen. Dieser sollte Maße von 100 mal
100 mal 200 Zentimetern aufweisen.
Streifenhörnchen müssen in Gefangenschaft
einzeln gehalten werden, da sie ein sehr ausgeprägtes Revierverhalten haben. Sie sind
ausgewachsen etwa 20 bis 25 Zentimeter groß und zwischen 75 und 125 Gramm
„leicht“, wobei die Weibchen größer sind als die Männchen. Die Lebenserwartung
beträgt bis zu acht Jahre.
Rassenportrait – Chinchilla
Chinchillas werden seit relativ kurzer Zeit als Haustiere gehalten. Erst seit wenigen
Jahrzehnten leben sie als Heimtier mit im Haushalt. Chinchillas sind dämmerungs- bzw.
nachtaktive Tiere, die sich nicht unbedingt als erstes Haustier für Kinder, höchstens für
Jugendliche, eignen. Es sei denn, die Eltern übernehmen die Pflege und achten darauf,
dass Kinder lediglich eine eher beobachtende Rolle einnehmen.
Chinchillas sind Gruppentiere und können
nicht als Einzeltier gehalten werden – sie
würden verkümmern. Also halten Sie bitte
mindestens zwei Chinchillas zusammen.
Chinchillas besitzen zur nächtlichen
Orientierung große dunkle Augen und große
Ohren sowie ein dichtes weiches Fell in
verschiedenen Farben. Sie kommen
ursprünglich aus der südamerikanischen
Gebirgsregion von Bolivien, Peru, Argentinien und Chile. Chinchillas können zwischen 20
und 40 Zentimetern groß werden, wiegen knapp ein Kilogramm, wobei die Männchen
kleiner sind als die Weibchen. In Gefangenschaft können die Tiere 20 Jahre alt werden.
Rassenportrait – Degu
Chile gilt als Ursprungsland der Degus. Sie leben dort in der offenen Steppe und in der
Nähe von Feldern. Dass sie sich an Feldfrüchten schadlos halten, bringt ihnen seitens
der Bauern oftmals Ärger als „Schädling“ ein. Degus sind während des Tages aktiv und
schlafen in selbstgebauten Höhlen.
Sie kommunizieren untereinander mit einer
hohen Stimme, leben in kleineren Gruppen
und kamen erstmals vor rund 50 Jahren als
Haustiere nach Deutschland. Degus sind nach
einiger Zeit recht zutraulich. Kinder haben ihre
helle Freude beim Beobachten der verspielten
Tiere.
Die Degus haben meistens ein grau-braunes
Fell und einen hellen Bauch sowie einen
langen, behaarten Schwanz. Der Schwanz ist sehr empfindlich und kann bei Gefahr
sogar abgestreift werden – bitte nie am Schwanz angreifen.
Degus werden bis zu 20 Zentimeter groß (plus zehn bis zwölf Zentimeter Schwanz), bis
zu 300 g schwer und leben maximal fünf bis sechs Jahre.
Rassenportrait – Lemming
Lemminge sind bekannt aus verschiedenen Computerspielen und Zeichentrickfilmen, in
denen ihre angebliche Selbstmordneigung zum Thema gemacht wurde. Korrekt ist, dass
Lemminge lange Wanderzüge in großen Gruppen absolvieren und dabei sicherlich auch
die eine oder andere Klippe überwinden. Aber mit Sicherheit sind sie nicht
suizidgefährdeter als andere Tiere.
Die Lemminge sind Nagetiere, die im Sommer
über der Erde leben und sich zum Schlafen
und bei Gefahr in ihre weitverzweigte
unterirdische „Stadt“ zurückziehen. Im Winter
sind sie komplett von der Oberfläche
verschwunden.
Als Haustiere darf man die süßen Tierchen, die
sehr sozial und gesellig sind, nicht als
Einzeltier halten. Bitte darauf achten – falls Sie
keine Zuchtstation betreiben wollen – nur gleichgeschlechtliche Tiere zu halten.
Und noch ein letzter, unter anderem für Kinder wichtiger Hinweis: Die Lemminge sind
keine Schmusetiere.
Link zum Beitrag:
https://www.knauberwelt.de/ratgeber-kleintier-rassenportraits/
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