Markenentwicklung – Erfolgsfaktor für Schmuck _ Ulrich Kern

Werbung
CRYSTALLIZED TM
Swarovski Elements
Marketing-Seminar
7. Mai 2008
Seefeld (A-Tirol)
Markenentwicklung –
Erfolgsfaktor für Schmuck
Prof. Dr. Ulrich Kern
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
1
Markenentwicklung –
Erfolgsfaktor für Schmuck
Prof. Dr. Ulrich Kern
CRYSTALLIZED TM
Swarovski Elements
Marketing-Seminar
7. Mai 2008
Seefeld (A-Tirol)
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
1.  Quiz: Am Marken-Image sollt Ihr sie erkennen
2.  Die Markt-Situation: Warum
Markenentwicklung ein absolutes Muss ist
3. Der Unternehmens-Wert: Warum starke
Marken ökonomische Gewinner sind
4. Die Marketing-Konzeption: Warum zu starken
Marken ein Marketing der Sinne gehört
5. Der Design-Prozess: Warum Kreativität eine
Systematik braucht
6. Die Marken-Kommunikation: Warum
erfolgreiche Marken Geschichten erzählen
2
1
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
Quiz:
Am Marken-Image sollt Ihr sie
erkennen …
3
Quiz: Am Marken-Image sollt Ihr sie erkennen …
1.  Wenn ich mir die Nase putze, dann nehme ich ein ………….-Taschentuch.
2.  „Vorsprung durch Technik“ ist das Motto von
__AUDI
__BMW
__Citroen
3.  Die Marken-Farbe von Nivea ist …………..
4.  Die Unterhaltungssendung „Wetten, dass…“ wird moderiert von
__Günther Jauch
__Stefan Raab
__Thomas Gottschalk
5.  Beschreiben Sie die Form der Flasche von Coca-Cola!
6.  Hinter welcher Zeitung steckt ein kluger Kopf
__Frankfurter Rundschau
__Frankfurter Allgemeine Zeitung
__Die Zeit
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
4
Quiz: Am Marken-Image sollt Ihr sie erkennen …
7.
Das Zitat „Mein Name ist Blond. James Blond.“ ist
__richtig
__falsch
8. Das weltbekannte Design-Unternehmen „Alessi“ aus Italien hat
__500 Mitarbeiter
__5.000 Mitarbeiter
__50.000 Mitarbeiter
9. „Hoch auf dem gelben Wagen“ ist
__ein Jingle der Post
__ein deutsches Volkslied
__der Slogan von Yellow-Strom
10. Die blonde Frau im wehenden weißen Kleid auf einem U-Bahn-Schacht stehend,
ist ………………..
11. „Fakten, Fakten, Fakten!“ ist der Claim des
__Spiegel
__Stern
__Focus
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
5
Quiz: Am Marken-Image sollt Ihr sie erkennen …
12. Das schönste Lächeln einer Frau hat die
__Aphrodite
__Cleopatra
__Mona Lisa
13. Der Spruch „Nicht immer, aber immer öfter!“ wirbt für
__alkoholfreies Bier
__nikotinarme Zigaretten
__coffeinfreien Kaffee
14. Wenn man von Rom spricht, spricht man von der ……….. Stadt.
15. „Diamonds are a girl‘s best friend!“ ist
__der Claim von DeBeers
__das Motto von Paris Hilton
__aus dem Film „Blondinen bevorzugt“ („Gentlemen Prefer Blondes“)
16. Die Werbefigur der Schokoladen-Marke von Milka ist eine…………..
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
6
Zusammenfassung
Quiz:
Am Marken-Image sollt Ihr
sie erkennen …
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
Marken sind …
_die Evergreens am Markt in
bewährter Qualität!
_markante Leuchttürme im
Meer anonymer Ware!
_wie Prominente – zugleich
vertraut, doch auch exklusiv!
_Persönlichkeiten mit Leib,
Seele und Geist!
7
2
Die Markt-Situation:
Warum Markenentwicklung
ein absolutes Muss ist
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
8
Die Markt-Situation
■  Mit Markenentwicklung reagieren Unternehmen auf drei Megatrends:
▪  Trend 1: Ökonomie der Aufmerksamkeit
▪  Trend 2: Emotionalisierung als Marktfaktor
▪  Trend 3: Konsum der Extreme
■  Ein neues, unberechenbares Verhalten der Kunden fordert Unternehmen heraus.
Marketing muss sich mehr denn je auf die Kunden zentrieren – mit Empathie und
Kreativität!
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
9
Die Markt-Situation
Trend 1: Ökonomie der Aufmerksamkeit
■  Der Weg zum Kunden führt
über die Fesselung seiner
Aufmerksamkeit – gegen
enorme Konkurrenz.
VDI nachrichten 6-8-2004
„Aufmerksamkeit erregen heißt das Gebot der heutigen Ökonomie. ... ‘Es ist die Form, die sich
verkauft‘, erinnert der Ingenieur, Ökonom und Philosoph Georg Franck, Professor an der Uni Wien.
‚Und es sind die Ausnahme-Erscheinungen, die in die Schlagzeilen geraten.‘ Diese ungleiche
Verteilung des Interesses macht möglich, was Franck die ‚Ökonomie der Aufmerksamkeit‘ nennt:
Eine Ökonomie, die mit Beachtung handelt. In dieser Logik triumphiert das Sichtbare über das
Unsichtbare, das Außergewöhnliche, das Gesprächsstoff liefert, über die Hintergrundarbeit.“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
10
Die Markt-Situation
Trend 2: Emotionalisierung als Marktfaktor
■  Experimente zeigen,
dass Menschen selten
rational handeln: Sie
entscheiden sich z.B.
überstürzt, handeln
emotional, überschätzen
Gewinnchancen,
glauben unüberprüft
Nachrichten etc.
Handelsblatt 10-10-2002
„Der Ökonomie-Nobelpreis geht in diesem Jahr an zwei Amerikaner, die wenig vom Bild des stets
streng rational abwägenden Wirtschaftsteilnehmers halten. Vernon Smith und Daniel Kahnemann
sowie dessen 1996 verstorbener Wegbegleiter Amos Tversky haben die so genannte ‚Behavioral
Economics‘ begründet. Diese Strömung versucht, die ökonomische Theorie um Erkenntnisse der
Psychologie zu erweitern.“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
11
Die Markt-Situation
Trend 2: Emotionalisierung als Marktfaktor
Absatzwirtschaft 12-2007
„Die Kunden sind zunehmend
überfordert. Die Rationalität hat ihre
Grenzen. …
- Etwa 70 bis 80 Prozent aller
Entscheidungen fallen unbewusst.
-  Nur 0,04 Prozent aller Informationen
der Außenwelt erreichen unser
Bewusstsein.
Im Kern lenken Schemata unser
Verhalten, also standardisierte
Vorstellungen mit typischen
Eigenschaften, die wir mit bestimmten
Sachverhalten verbinden. Deshalb
entlasten starke Marken auch unser
Gehirn, weil wir schematisch auf die
damit verknüpften Informationen und
Gefühle zurückgreifen können.“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
12
Die Markt-Situation
Trend 3: Konsum der Extreme
■  Die Kunden greifen
entweder zu ganz billig
oder ganz teuer – die
Mitte bleibt oft liegen.
■  Profilierte Marken im
Discount- und im
Luxussektor bieten den
Verbrauchern Entlastung
in ihren
Entscheidungen.
■  Die Kunden haben ein
vorinstalliertes
Vertrauen zu dem, was
Manager Magazin 1-2005
sie kaufen.
„Wer nicht fit genug ist, um gute Angebote zum billigsten Preis
zu bieten wie Dell, H&M oder Aldi, muss wenigstens sexy sein
wie Prada, Apple oder Porsche.“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
13
Die Markt-Situation
Trend 3: Konsum der Extreme
■  Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Anbieter im mittleren Marktsegment
sind die Verlierer im Konsum der Extreme.
Manager Magazin 1-2005
„Das Verschwinden bürgerlicher Milieus hat vor allem mentale Ursachen: Die Mitte ist noch da - aber
keiner möchte mehr dazugehören. Karstadt oder Opel müssen schmerzlich erfahren: Otto
Normalverbraucher ist nicht mehr schick. Alle möchten besonders sein - jeder sucht sich seinen
eigenen Spielplatz.“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
14
Die Markt-Situation
Trend 3: Konsum der Extreme
■  Die bürgerlichen Milieus
verschwinden nicht nur mental,
sondern ganz real ökonomisch:
Die Mitte der Gesellschaft
dünnt aus. Gute Einkommen
wurden in den letzten Jahren
deutlich besser, kleine deutlich
schlechter.
Der Spiegel 17-2008
„… Zustand der deutschen Gesellschaft, die sich
nach neuesten Regierungszahlen immer mehr zu
einem Zweiklassensystem entwickelt. … Die
wachsende Spaltung zwischen Arm und Reich
zeigt sich vor allem in der Verteilung der
Vermögen.“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
15
Die Markt-Situation
Megatrends und Marktfolgen
■  Generelle Auswirkungen der Megatrends
▪  Ökonomie der Aufmerksamkeit
Die Anbieter stehen in einem immer intensiveren Kommunikationswettbewerb, sie
führen einen Krieg der Botschaften. Der Verbraucher ist zunehmend überfordert und
desorientiert angesichts der Informationsflut und Medienfülle.
▪  Emotionalisierung als Markttrend
Der häufig irrationale Verbraucher ist für Unternehmen unberechenbar, ja sogar
widersprüchlich. Bevorzugt werden Angebote, die emotional aufgeladen sind und
deren Werte positiv decodiert werden können.
▪  Konsum der Extreme
Es findet eine Polarisierung zwischen extrem günstigen und teuren Angeboten statt.
Dies ist Ausdruck der Kundenorientierung zu eindeutigen Marken-Werten. Angebote
mit unscharfem Profil – oft im mittleren Segment – werden weniger nachgefragt.
■  Wie sieht es speziell im Schmucksektor aus?
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
16
Die Markt-Situation
Polarisierung des Schmuckmarktes – zwischen Top-Marken und Discount
■  Auch der
Schmuckmarkt
polarisiert sich:
Billigmarken zu
günstigen Preisen
einerseits und profilierte
Marken andererseits.
Handelsblatt 4-5-2002
„Die 11000 mittelständischen Juweliere, Uhrmacher- und
Schmuckgeschäfte machen das Geschäft schon längst nicht
mehr unter sich aus. Der Gesamtumsatz liegt bei 6,2 Mrd. Euro.
40 – 45 % davon setzen Filialisten, Warenhäuser, SB-Märkte,
Kaffeeröster und Versandhändler um, Tendenz steigend. …
Wempe bietet hochpreisige Produkte an: Der Durchschnittspreis
für Schmuck liegt bei 1390 Euro, für Uhren bei 4245 Euro.“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
17
Die Markt-Situation
Neue Strategien sind gefragt
■  Das Gros der
Schmuckanbieter muss sein
Marketing entwickeln und
sich neu auf seine Kunden
ausrichten.
■  Es ist eine eigene spezifische
Position im Wettbewerb und
am Markt zu besetzen.
■  Anbieter mit diffusem Profil
und austauschbarem
Angebot werden vom Markt
verschwinden.
UJS 7-2004
„Unter dem Strich kommen alle Analysen zu dem Schluss, dass es mit dem Verkauf im
Facheinzelhandel der Uhren- und Schmuckbranche weiterhin rapide bergab geht.“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
18
Die Markt-Situation
Luxus-Designer arbeitet für Billiganbieter
■  Reizvoller und rentabler Kontrast:
Die Aufwertung einer Billigmarke
durch einen Edeldesigner trifft das
Bedürfnis des Kunden nach
bezahlbarem Luxus – und erhöht die
Wertschöpfung des Unternehmens.
Stern-Journal 46-2007:
Luxus-Designer Roberto Cavalli zu seinem Auftrag für
den Billiganbieter H&M:
„Ich bin stolz darauf, der erste H&M-Italiener zu sein! ...
H&M wollte Cavalli, und den haben sie in seiner reinsten
Form bekommen. ... Es kann ja nicht immer
Luxusschmuck sein, wenn die Trends immer schneller
wechseln. Wer kann es sich denn leisten, jedes seiner
Outfits mit Goldschmuck oder Brillanten aufzurüsten?“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
19
Die Markt-Situation
Perspektiven für den Schmucksektor
■  Schlussfolgerungen für den Schmucksektor
▪  Der intensive Kommunikationswettbewerb zwingt zu einer hohen Professionalität in
der Marken-Kommunikation!
▪  Dem unkalkulierbaren Verhalten der Konsumenten ist mit einem strukturierten
Angebot zu begegnen!
▪  Die zunehmende Polarisierung des Marktes erfordert eine Profilierung der Anbieter!
■  Das Marketing braucht einen klaren Fokus auf der Marken-Entwicklung.
Beispiel aus der Konzeptphase des „Designhaus Idar-Oberstein“.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
20
Die Markt-Situation
Beispiel „Designhaus Idar-Oberstein“
■ 
■ 
Beispiel „Designhaus Idar-Oberstein“
▪  Planungsvorhaben für die Gründung eines „Designhaus Idar-Oberstein“
▪  Ziel: Entwicklung einer Dach-Marke für die Designprodukte der Edelstein- und
Schmuckregion
▪  Analyse des Schmuckangebots vor Ort und Identifizierung von Marktpotenzialen
▪  Auseinandersetzung mit der Zielgruppe Schmuckträger und –käufer
(ökonomisch / Status / gewünschte Markenwerte etc.)
▪  Konzept einer Angebotsstruktur für unterschiedlich profilierte Markenbilder als Teil
der Dach-Marke
Schritte zur Marken-Entwicklung:
Marktanalyse + Zielgruppenorientierung + Entwicklung Angebotsstruktur
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
21
Die Markt-Situation
Beispiel „Designhaus Idar-Oberstein“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
22
Zusammenfassung
Die Markt-Situation:
Warum Markenentwicklung
ein absolutes Muss ist
_Weil sich eine Marke beim
Kunden Beachtung durch
Bedeutung verschafft!
_Weil sich eine Marke beim
Kunden Freundschaft durch
Vertrauen verschafft!
_Weil sich eine Marke beim
Kunden Profilierung durch
Einzigartigkeit verschafft!
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
23
3
Der Unternehmens-Wert:
Warum starke Marken
ökonomische Gewinner sind
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
24
Der Unternehmens-Wert
■  Die ökonomische Bedeutung von Marken kapitalisiert sich in steigenden
Unternehmenswerten. Drei Faktoren sind hier wesentlich:
▪  Faktor 1: Verbesserte Wertschöpfung durch Markenwert
▪  Faktor 2: Ökonomische Stabilisierung des Unternehmens
▪  Faktor 3: Wettbewerbsfähigkeit durch Marken-Exposition
■  Die Investition in Marken rentiert sich als steigender Unternehmenswert!
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
25
Der Unternehmens-Wert
Faktor 1: Verbesserte Wertschöpfung durch Markenwert
Handelsblatt 6-4-2000
„Starke Marken bringen mehr Profit und sorgen für eine bessere Aktienkursentwicklung. … Die
Untersuchung greift auf die Daten der weltweit angelegten Markenstudie ‚Brand Asset Valuator‘ von
Young & Rubicam zurück, für die bisher 120 000 Verbraucher zu insgesamt 522 globalen und mehr
als 13 000 lokalen Marken befragt wurden. …. Im Ergebnis zeigt sich, dass es sich für Unternehmen
Prof. Dr. Ulrich
Kern:Marken
Markenentwicklung
- Erfolgsfaktor für Schmuck
lohnt,
ihre
systematisch
aufzubauen und zu pflegen.“ 26
Der Unternehmens-Wert
Faktor 1: Verbesserte Wertschöpfung durch Markenwert
■  Der Markenwert ist inzwischen eine feste,
anerkannte Größe im (methodisch
unterschiedlichen) Vergleich von
Wertschöpfungsleistungen.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
Absatzwirtschaft 9-2007
„Die Markenbewertung von Interbrand gibt den
Gegenwartswert der künftig zu erwartenden Erträge wieder,
die das Unternehmen ausschließlich dank der Präsenz der
Marke generiert und sichert. …BBDO ermittelt das
Markenwert-Ranking mit einem Ansatz, der neben
Finanzdaten auch andere Faktoren wie Imagedaten, globale
Ausrichtung, werbliche Unterstützung, Expertenmeinung
und zukunftsrelevante Prognosen berücksichtigt. … Der
Vergleich der Ergebnisse beider Studien zeigt erneut die
Berechtigung der Forderung nach einem einheitlichen
27
Standard zur Markenbewertung.“
Der Unternehmens-Wert
Faktor 2: Ökonomische Stabilisierung des Unternehmens
■  Starke MarkenUnternehmen
schaffen ihre eigene
Konjunktur – oft
sogar gegen den
Branchentrend!
Absatzwirtschaft Marken 2005
„‘Der operative Gewinn ist bei 80 Prozent der mit starkem Markenfokus geführten Unternehmen fast
doppelt so hoch wie im Branchenvergleich‘, heißt es in einer Untersuchung der
Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton und der Agentur Wolff Olins. ‚Brand Guided‘-Firmen
verzahnen ihr Marken-Management eng mit der Strategie und Organisation.“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
28
Der Unternehmens-Wert
Faktor 2: Ökonomische Stabilisierung des Unternehmens
■  Gerade in krisenhaften Zeiten beweist
sich die Bedeutung starker Marken.
Dies gilt für ganz unterschiedliche
Branchen.
Handelsblatt 23-10-2003
„Die deutsche Möbelindustrie befindet sich schon seit Jahren in einer Konjunkturflaute. … Einziger
Lichtblick sind eine Hand voll Luxusküchenhersteller, die gegen den negativen Branchentrend
sogar beständig zulegen. Poggenpohl, Bulthaup und Siematic profitieren dabei aber vor allem von
dem guten Ruf, den deutsche Marken-Küchen in den USA und Asien genießen.“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
29
Der Unternehmens-Wert
Faktor 3: Wettbewerbsfähigkeit durch Marken-Exposition
■  Bewährte
Marken haben
einen deutlichen
Vorsprung
gegenüber ihren
Wettbewerbern.
Handelsblatt 5-10-2001
„Starke Marken bieten in einer globalisierten Wirtschaft Schutz
gegenüber Wettbewerbern aus anderen Branchen und Ländern.
‚Eine etablierte Marke bringt immense Wettbewerbsvorteile mit
sich. Diese Unternehmen haben ein ganz anderes Standing beim
Kunden‘, betont Jochen Mathée von der Investmentgesellschaft
Invesco.“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
30
Der Unternehmens-Wert
Faktor 3: Wettbewerbsfähigkeit durch Marken-Exposition
■  Marken, die bei Konsumenten
höchstes Vertrauen genießen,
können nur schwer von
Wettbewerbsprodukten verdrängt
werden.
Absatzwirtschaft 5-2007
„86 Prozent der Deutschen bekennen, zu ihren Lieblingsmarken eine
emotionale und freundschaftliche Beziehung zu haben. ... Dies geht
aus der aktuellen Studie ‚European Trusted Brands 2007‘ von Reader´s
Digest hervor. … An der repräsentativen Befragung nahmen rund 25
000 Menschen teil, davon rund 7400 allein in Deutschland.“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
31
Der Unternehmens-Wert
Schlussfolgerungen für die Markenentwicklung
■  Unternehmen, die langfristig von dem ökonomischen Marken-Nutzen profitieren
wollen, müssen in den Aufbau und Erhalt des Marken-Werts investieren:
▪  In die Entwicklung einer Marken-Identität, die mit dem Unternehmen kompatibel ist.
▪  In die Übersetzung der Marken-Identität und ihrer Werte in ein ästhetisches Konzept
des Marken-Designs
▪  In eine Marken-Kommunikation mit zur Produkt-Aura passenden Botschaften
■  Bei einer erfolgreichen Markenentwicklung findet auf der Seite des Unternehmens
eine Kodierung, eine Aufladung mit Markenwerten, statt. Diese korrespondiert mit
einer entsprechenden Dekodierung der Werte auf der Seite der Kunden.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
32
Der Unternehmens-Wert
Erfolgsfaktoren der Markenentwicklung
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
33
Der Unternehmens-Wert
Beispiel Montblanc – Entwicklung und Einführung einer Schmuckkollektion für Frauen
■  Der Zusammenhang Markenwert und Unternehmenswert wird am Beispiel
Montblanc erläutert:
▪  Die Luxusmarke verfolgt konsequent eine Strategie der Markenpflege und des
Markentransfers.
▪  Ursprünglich als Hersteller teurer Schreibgeräte bekannt, übertrug Montblanc sein
Marken-Image mit Erfolg auf weitere Accessoires, z.B. auch Schmuck. Dabei blieb
der Fokus zunächst auf der tradierten Zielgruppe der Männer.
▪  In 2005 startete eine Produktdiversifikation mit neuer Zielgruppe: Serienschmuck für
Frauen wurde entworfen und am Markt eingeführt.*
■  Es galt also, einen Markentransfer mit neuen Produkten und für eine neue
Zielgruppe zu leisten und so den hohen Unternehmenswert weiter zu stabilisieren.
*
Die Montblanc-Markteinführung wurde durch eine Werksstudentin dokumentiert und in ihrer
Diplomarbeit ausgewertet. Im folgenden wird daraus zitiert.
Insa Schwarting: Produkt-Diversifikation einer Marke zur Eroberung neuer Märkte, 2005
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
34
Der Unternehmens-Wert
Beispiel Montblanc – Entwicklung und Einführung einer Schmuckkollektion für Frauen
■  Unternehmensphilosophie und zentrale Markenwerte als strategischer
Ausgangspunkt des Markentransfers
Symbolischer
Kern der Marke
Stilistische
Codes
Themen und
Produkte
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
„Montblancs Firmenphilosophie
basiert auf ihrer Kernkompetenz
der Herstellung hochwertiger
Schreibgeräte und ihrem
Bekenntnis zur traditionellen
Handwerkskunst. Darüber hinaus
steht das Unternehmen für
Qualität und zurückhaltende
kühle Eleganz. Alle MontblancProdukte haben ihr typisches,
eigenständiges Design, das sich
aus den Designwerten der Marke
hinsichtlich Zeitlosigkeit,
Funktionalität und Ästhetik
ableitet.“
Tradition und Beständigkeit
Intelligenz und Macht
Kultur und Erfolg
Authentizität und Verbindung
Stern - Schwarz / Weiß
3-Ring-Design
2-reihiger Schriftzug
4.810 - 149
Schreibgeräte - Lederwaren
Uhren - Schmuck
Brillen - Parfums
35
Der Unternehmens-Wert
Beispiel Montblanc – Entwicklung und Einführung einer Schmuckkollektion für Frauen
■  Analyse der neuen Zielgruppe „Frauen“ in Relation zu der bisherigen Zielgruppe
„Männer“: differenzierte Lebenswelten, Selbstinszenierungen, Sehnsüchte, Träume
Conservative
Achievers
Elite of
Tomorrow
BoBos =
Bourgeois
Bohemians
Trendsetter,
Erfolgreich, hohes
Überwiegend
überwiegend
Ansehen im sozialen
weibliche
männlich, bevorzugen
und beruflichen
„Style Group“,
„coole“, schlichte,
Umfeld, vom
Liebhaber von
zeitgenössische
Markenprodukt
eleganten,
Designs
erwarten sie
dekorativen Designs,
Statuswirkung
stilbewusst
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
„Die Balance zwischen Tradition auf
der einen und Zukunftsorientierung
auf der anderen Seite prägt das Bild
der Marke und findet sich auch in
Montblancs Zielgruppendefinition
wieder.
Folgende Merkmale sind bei allen
Gruppen, die von der FrauenSchmuck-Kollektion als Käufer
angesprochen werden, vorhanden:
- Frauen zwischen 25 und 45 Jahren
- ‚Right hand women‘
- selbstbewusst und unabhängig
- zielstrebig und sehr gebildet
- erfolgreich im Privat- und im
Berufsleben und sehr feminin.“
36
Der Unternehmens-Wert
Beispiel Montblanc – Entwicklung und Einführung einer Schmuckkollektion für Frauen
„Die Bohème Familie hat ihren
Ursprung in der
Schreibgerätekollektion
Bohème Writing Instruments.
Die Schreibgeräte dieser Serie
sind am Klipp der Kappe alle mit
einem geschliffenen Stein
verziert. Diese sind im
Paramount Schliff geschliffen.
Diese Schliffsteine, die
Steinarten und –farben finden
sich in den Schmuckstücken
der Familie wieder. Sie ist
verspielt und farbenfroh und
enthält stark modeabhängige
Aspekte. Die Bohème Familie
unterteilt sich in die
Unterfamilien Paramount Cut,
Cube, Full Star, Janus und Star
Charms.“
■  Das Gestaltungskonzept kombiniert tradierte
Markenästhetik mit neuen, zielgruppenorientierten
Elementen und schafft so eigenständiges Design.
Bsp: Kollektion „Bohème“ für die Zielgruppe der
BoBos.
40%
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
37
Der Unternehmens-Wert
Beispiel Montblanc – Entwicklung und Einführung einer Schmuckkollektion für Frauen
■  Marken-Kommunikation:,
Ansprache der neuen Zielgruppe
mit Werbung für die neue
Produktästhetik und deren
Botschaft.
Fivetonine 3-2005
„Nun zielt Montblanc noch klarer als zuvor auf
feminine Klientel ab – mit Silberschmuck für
Damen in drei verschiedenen Kollektionen. ‚Wir
verzichten bewusst auf Opulenz und
Exklusivität‘, sagt Firmenchef Heinrichsdorff.
‚Dafür setzen wir auf Witzigkeit und Raffinesse.‘“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
38
Der Unternehmens-Wert
Beispiel Montblanc – Entwicklung und Einführung einer Schmuckkollektion für Frauen
■  Die Strategie ging auf: Montblanc,
zugehörig zum Richemont-Konzern,
konnte dank Produkt-Diversifikation
und Marken-Transfer sein Geschäft
ausweiten.
■  Der starke Markenwert ist Garant des
unternehmerischen Wertes!
Financial Times Deutschland 15-9-2006
„Der Hamburger Hersteller von teuren Füllfederhaltern Montblanc hat sich mit
einem Angebot an Uhren und Lederwaren breiter aufgestellt und steigerte den
Umsatz um 23 Prozent.“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
39
Zusammenfassung
Der Unternehmens-Wert:
Warum starke Marken
ökonomische Gewinner sind
_Weil eine Marke die
Wertschöpfung erhöht!
_Weil eine Marke das
Unternehmen lenkt!
_Weil eine Marke das
Angebot exponiert!
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
40
4
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
Die Marketing-Konzeption:
Warum zu starken Marken ein
Marketing der Sinne gehört
41
Die Marketing-Konzeption
■  Marken brauchen ein Marketing, das über das klassische Verständnis der
„4P“ * hinausgeht und Antworten auf die Megatrends der Ökonomie entwickelt.
■  Ein Ansatz ist das Marketing der Sinne mit den drei Elementen:
▪  Element 1: Ästhetisierung der Produkte
▪  Element 2: Emotionalisierung des Marktes
▪  Element 3: Vitalisierung des Unternehmens
■  Im Marketing der Sinne vernetzen sich die profilierte Individualität von Marke und
Unternehmen in einem stimmigen Konzept.
■  Sinn und Sinnlichkeit der Markenwelt bilden ein glaubwürdiges Ganzes!
* „4 P“: product, price, place and promotion (nach dem Amerikaner McCarthy), d.h. Produkt-, Preis-,
Distributions- und Kommunikationspolitik
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
42
Die Marketing-Konzeption
Element 1: Ästhetisierung der Produkte
■  Ästhetisierung der Produkte:
▪  Marken-Spezialisten erkennen die
ökonomische Bedeutung des
„Schönen“
▪  Ästhetisierung stärkt das
Markenprofil von Produkten und
erhöht die Attraktivität für Käufer
▪  Es entstehen wahrnehmbare,
sinnlich erfahrbare und klar
profilierte Produktpersönlichkeiten.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
43
Die Marketing-Konzeption
Element 1: Ästhetisierung der Produkte
Absatzwirtschaft Marken 2006
„Die gezielte Gestaltung der Markenästhetik bietet offensichtlich ein großes Potenzial zu einer
verbesserten Befriedigung der Konsumentenbedürfnisse und resultiert in besseren ökonomischen
Ergebnisgrößen. … Zudem übt die Markenästhetik einen starken Einfluss auf die vermutete Qualität
und auf die Overall-Einstellung zur Marke aus: Die Markenästhetik ist für Konsumenten
offensichtlich ein wesentlicher Indikator für qualitativ hochwertige Produkte und starke Marken. …
Anders als früher angenommen, stellen das Design und die Ästhetik kein Beiwerk mehr dar,
sondern spielen eine zentrale Rolle für den Kauf von Angeboten. “
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
44
Die Marketing-Konzeption
Element 2: Emotionalisierung des Marktes
■  Emotionalisierung des Marktes:
▪  Ansprache der Kunden als
ganzheitliche SinnenMenschen mit Intellekt und
Gefühlen, mit Ratio und
Emotio
▪  Profilierte Unternehmen
verknüpfen den Sinn des
Angebots mit den Sinnen ihrer
Kunden.
Absatzwirtschaft Sonderausgabe 2006
„Seit geraumer Zeit sind die Möglichkeiten, Vorsprünge auf der Produktebene zu erzielen, so gut wie
ausgereizt. Die zeitgemäße Antwort lautet daher: Erlebnisqualität bieten, Marken inszenieren. Neben
Emotionen kommen damit auch die Sinne ins Spiel. … ‚Je stärker der Konsument in die Erlebniswelt
der Marke eintauchen soll, desto mehr Sinne müssen konsistent angesprochen werden‘, hat
Pechmann von der Strategieagentur Different festgestellt.“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
45
Die Marketing-Konzeption
Element 2: Emotionalisierung des Marktes
■  Die Wirkung von
Emotionalisierung ist ein
aktuelles Thema für die
Neurowissenschaften.
Absatzwirtschaft 6-2005:
„Von besonderer Bedeutung für die Marketing- und Kommunikationsforschung ist die
neurowissenschaftliche Erkenntnis, dass jeder Reiz im menschlichen Gehirn an seiner emotionalen
Relevanz gemessen wird. Bei hoher emotionaler Anregung wird die Information eher und länger
gespeichert als bei niedriger Anregung. Es können daher Marken- und Werbebotschaften, die
emotional aufgeladen sind, schneller und einfacher erinnert werden.“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
46
Die Marketing-Konzeption
Element 3: Vitalisierung des Unternehmens
■  Vitalisierung des
Unternehmens:
▪  Stärkung der langfristigen
und nachhaltigen
Wertentwicklung
▪  Bsp. Apple: Marktführer
durch Schaffung
innovativer, sinnlicher
Nutzererlebnisse.
Zeit – Wissen 6-2007:
„Das ultimative Nutzererlebnis bescherte Apple seinen Kunden mit dem iPod. Als das Gerät 2001 in
den Handel kam, waren bereits etliche MP3-Player auf dem Markt. Der iPod schlug sie alle mit einem
einfachen Bedienkonzept: Der Nutzer navigierte durch die Ordner des Musikarchivs mit einem
großen Rad auf der Vorderseite. … Auf diese Idee war die Konkurrenz nicht gekommen. Brent
Edwards, der am Starkey Hearing Research Center in Berkeley Kognitionsforschung betreibt,
beschreibt die Essenz des Gerätes so: ‚Der Designerfolg des iPod ist auf mehr als nur Einfachheit
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
47
zurückzuführen.
Ein besseres Wort dafür ist Intuivität.“
Die Marketing-Konzeption
Element 3: Vitalisierung des Unternehmens
■  Vitalisierung des Unternehmens
▪  Bsp. Alessi: Aufladung von
Produkten mit sinnlichen Qualitäten,
die zu den Menschen „sprechen“
▪  Gebrauchsgegenstände als Träger
von Assoziationen, Emotionen und
Erinnerungen
▪  Beständige Weiterentwicklung zu
einer weltweit renommierten Marke
mit hohem Designanspruch.
DIE ZEIT, 18-11-1999:
Alberto Alessi: „Wir produzieren keine Objekte, sondern Träume. Eine Espressomaschine kann
zwar Espresso zubereiten, sie soll auch richtig gut funktionieren, aber dahinter steckt mehr.
Vorstellungen von Harmonie, Balance, Sinnlichkeit. Wir sind eben kein Hersteller von Massenware,
sondern eine Art Forschungslabor in angewandter Kunst.“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
48
Die Marketing-Konzeption
Verbindung von Sinn und Sinnlichkeit im Marketing der Sinne
■  Das Marketing der Sinne ist ganzheitlich. Es integriert alle Facetten der
Markenpersönlichkeit zu einem kohärenten Ganzen!
▪  Es entstehen Produkte als ästhetische Markenpersönlichkeiten mit hoher Attraktivität
▪  Der Kunde erfährt einen emotional-sinnlichen Zugang zu den Markenprodukten
▪  Das Unternehmen profiliert sich in seiner Einzigartigkeit und profitiert ökonomisch
■  In der Verbindung von kognitiven Argumenten (Sinn) mit kreativ-visuellen,
ästhetischen und emotionalen Eindrücken (Sinnlichkeit) entstehen einprägsame
Marken-Erlebnisse für Kunden.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
49
Die Marketing-Konzeption
Prozess-Schritte im Marketing der Sinne
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
50
Die Marketing-Konzeption
Schlussfolgerungen für den Schmucksektor
■  Das Marketing der Sinne hat für Schmuckunternehmen eine hohe Relevanz und
vielfältige Wirkungsmöglichkeiten in der praktischen Umsetzung.
▪  Gerade bei Schmuck ist der Grad und die Qualität der Ästhetisierung einer der
zentralen Kaufgründe; eine eigenständige Designsprache differenziert und exponiert
das Angebot (z.B.. Zebra Design).
▪  Das Verhältnis der meisten Käufer zum Schmuck ist von vornherein emotionalisiert
(z.B. Geschenksituationen); Produkte, die Symbolthemen, aktuelle Trends und
Gefühlslagen aufgreifen, schaffen emotionale Vertrautheit zum Kunden (z.B. Bijou
Brigitte)
▪  Unternehmen, die über ein sinnlich orientiertes Marketing ihre eigene Individualität
inszenieren, gewinnen Impulse für ihre weitere Entwicklung (z.B. D‘Orado)
■  Der Schmucksektor mit seinen kreativ-emotionalen Produkten hat großes
Erfolgspotenzial durch ein Marketing, das sich ganz auf den Kunden fokussiert.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
51
Die Marketing-Konzeption
Beispiel Zebra Design
■  Zebra Design: Ästhetisierung der Produkte
▪  Designqualität als Auszeichnungsmerkmal und
Kaufgrund; große Bekanntheit durch Kollektion
„shots“
▪  Innovativer Fotoschmuck, der Grafik-Design
(Typografie, Fotos) in Schmuckobjekte
ästhetisch-funktional integriert
▪  Schmuck als Kommunikationsträger für
persönliche Statements, Symbolik etc.
▪  Einsatz digitaler Bildbearbeitung erlaubt auch
kundenindividuelle
Anfertigungen
(z.B. nach
persönlichen
Fotos)
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
52
Die Marketing-Konzeption
Beispiel Bijou Brigitte
■  Bijou Brigitte: Emotionalisierung des
Marktes
▪  Der Anbieter von Modeschmuck floriert
nicht allein wegen günstiger Preise.
▪  Die modischen Accessoires sind stets
hochaktuell und trendorientiert. Sie
laden zum individuellen Kombinieren
und Experimentieren ein.
▪  Der Kunde wird emotional mit seiner
Lust an Selbstinszenierung und
modischem Styling angesprochen.
Welt am Sonntag 28-11-2004:
„Um im schnellebigen Modebereich immer auf die richtigen Trends zu setzen, arbeiten für Bijou
mehrere Scouts - natürlich Frauen -, die ständig und weltweit den neuesten Strömungen auf der
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
53
Spur
sind.“
Die Marketing-Konzeption
Beispiel D‘Orado
■  D‘Orado: Vitalisierung des
Unternehmens
▪  Das Angebot umfasst hochwertigen
Unikatschmuck aus eigener Werkstatt
und ausgesuchte Stücke namhafter
Schmuckdesigner in der Galerie.
▪  Exklusive Marketing-Aktivitäten, z.B.
Themen-Ausstellungen, KunstAktionen, Kundenjournal,
Jurierungen.
▪  Konstanz von Identität und
Markenpflege sowie intensive
Kundenbeziehungen sind Basis der
erfolgreichen Evolution des
Unternehmens.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
UJS 10-2003
„‚Wir wollen nicht einfach Schmuck verkaufen.
Wir wollen die Wünsche unserer Kunden
aufspüren und mit unserer Formensprache
unterstützen‘, so Michaele Stütz. ‚Produkte mit
Identität‘ ist die Designphilosophie der
Goldschmiede. … Kreativität und Freude am
Besonderen kennzeichnen die phantasievollen
Marketingaktivitäten der Goldschmiede. … Die
Geschäftsentwicklung verlief selbst in
54
konjunkturschwachen
Zeiten erfreulich gut.“
Die Marketing-Konzeption
Zusammenfassung
Die Marketing-Konzeption:
Warum zu starken Marken
ein Marketing der Sinne gehört
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
_Weil Ästhetisierung die
Attraktivität erhöht!
_Weil Emotionalisierung die
Kundenbindung vertieft!
_Weil Vitalisierung die
Einzigartigkeit der Marke
stärkt!
55
5
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
Der Design-Prozess:
Warum Kreativität eine
Systematik braucht
56
Der Design-Prozess
■  Design und Marke gehören immer zusammen. Sie beeinflussen einander mit
unterschiedlich wirkender Richtung – je nach unternehmerischer Perspektive:
▪  Perspektive 1: Design prägt maßgeblich die Marke. Dies gilt vor allem bei der
Neuentwicklung einer Marke und ihres typischen Charakters (Bsp. Entwicklung einer
Schmuck-Marke für Jugendliche).
▪  Perspektive 2: Die Marke determiniert das Design. Dies ist der Fall bei der
kontrollierten Weiterentwicklung einer Marke oder beim Markentransfer (Bsp.
Schmuck für die Lufthansa-Marke)
■  Marken-Design entsteht immer durch zielgerichtete und methodisch organisierte
gestalterische Kreativität.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
57
Der Design-Prozess
Methodische Schrittfolge im Prozess Marken-Design
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
58
Der Design-Prozess
Perspektive 1: Marken-Design als Neuentwicklung
■  Design prägt die Marke: Marken-Design als Neuentwicklung am Beispiel einer
Schmuck-Marke für Jugendliche *
▪  Die Prozess-Schritte sind vor allem darauf gerichtet, den Marken-Kern, d.h.
Identität, Werte, Botschaft etc., zu konzipieren.
▪  Das setzt zunächst eine intensive Auseinandersetzung mit dem Umfeld voraus,
bevor eigene gestalterische Ideen entwickelt werden.
▪  So ergibt sich eine Fokussierung auf eine bestimmte Positionierung am Markt.
Ebenso wird die ästhetische Positionierung eingegrenzt.
■  Im Marken-Design zeigt sich die gestalterische Originalität - in Hinwendung
zum Kunden und in Abgrenzung zum Wettbewerb.
* Die folgende Darstellung orientiert sich an der Diplomarbeit „Voll optisch! Serienschmuck für
Jugendliche, von der Idee zur Vermarktung“ von Miriam Hoberg, 2005.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
59
Der Design-Prozess
Perspektive 1: Marken-Design als Neuentwicklung
„Wer an bestehenden Märkten Fuß
fassen möchte, darf sich nicht nur in
Überlegungen des eigenen Konzepts
bewegen, sondern muss sich selbst als
Teil dieser Märkte verstehen. Es ist
■  Auseinandersetzung mit dem Umfeld
daher unerlässlich, Konkurrenzfirmen
Der aktuelle „Marktplatz“ in dem spezifischen
auf spezifische Kernfragen hin zu
untersuchen:
Segment wird analysiert, d.h. generelles
- Welche Produkte/ Dienstleistungen
Angebot, Wettbewerber, preisliche
Orientierungen, Kundenstruktur, Produkttrends … werden angeboten?
- Welches Preis-Leistungsverhältnis
(Bsp. Charlotte, Fossil)
besteht?
- Welche Kapitalausstattung und
Betriebsform?
- Welches Image hat das Unternehmen?
- Welche Leitlinien, welche Philosophie?
- Welche Vorteile, welche Schwächen
gibt es?
Durch diese Konkurrenzbewertung
können Nischen aufgedeckt,
Verbesserungsideen (z.B. im
Servicebereich) ins eigene Konzept
aufgenommen und Entscheidungen über
Preis- und Produktpolitik getroffen
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
60
werden.“
Der Design-Prozess
Perspektive 1: Marken-Design als Neuentwicklung
■  Annäherung an die Zielgruppe
Erläuterung typischer „Schmuckkontakte“:
Berührungspunkte mit Schmuck von der Geburt
bis zur Adoleszenz mit Betonung der
unterschiedlichen Reifephasen in der
Adoleszenz
Identitätsentwicklung junger Menschen.
„Mit zunehmendem Alter und dem
Pubertät
Übergang in die Zeit der Adoleszenz
grenzen sich die Heranwachsenden von
der Symbol- und Traumwelt der Pubertät
Vorpubertät
ab. Auffällig ist, dass die meisten
Jugendlichen in diesem Alter eher
geometrische Formen als harmonisch
Grundschulalter
empfinden. Durch die Weiterentwicklung
Kindergartenalter
von Wertvorstellungen und der
Ausprägung einer eigenen Identität
Geburt
wächst die Affinität zu hochwertigerem
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
61
Schmuck.“
Der Design-Prozess
Perspektive 1: Marken-Design als Neuentwicklung
■  „Designrelevante Problembewertung“
Auseinandersetzung mit Designtrends
und Moden allgemein und im
Schmuckbereich speziell. Arbeit mit der
Methodik der Collagen und
Themenbilder, um Trendbilder für die
Zielgruppe der Jugendlichen zu
entwickeln.
poppin´
sporty
Safari
c
laught
er
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
62
Der Design-Prozess
Perspektive 1: Marken-Design als Neuentwicklung
Marktkontext
Designkontext
Marketingplan
Kommunikation
Vertrieb
Verpackung
Gesamtprozess
Design
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
„Zu entwickeln ist eine System-Schmuck-Serie
für Jugendliche als Set inklusive geeigneter
Werbekonzeption. Einzusetzende Metalle sind
Silber, Edelstahl oder Aluminium, welche durch
farbige Elemente aus diversen Kunststoffen oder
organischen Materialien ergänzt werden. Die
Produkte sollen in der Einstiegspreislage bis
max. 50 € liegen, wobei das Zubehör deutlich
unter 20 € verkaufbar sein muss.
Die Auswechselbarkeit soll durch ein
benutzerfreundliches und langlebiges Prinzip
möglich gemacht werden; ein geeignetes
Verfahren muss ausgewählt oder entwickelt
werden. Die Gestaltung soll an die erarbeiteten
Trendbilder anknüpfen.
Ziel ist es, anhand der entstandenen Prototypen
Möglichkeiten der Kommunikations- und
Distributionspolitik zu durchdenken und den
Designprozess von der Idee bis zur Vermarktung
63 darzustellen.“
exemplarisch
Der Design-Prozess
Perspektive 1: Marken-Design als Neuentwicklung
■  Ableitung der gestalterischen
Leitidee
Fokussierung auf ein
ästhetisches Erscheinungsbild
als Kern der Marken-Identität
„Fun, knallig, Streetwear und Action
lauten die Schlagwörter der Collage zum
Thema “poppin´sporty”.
Kräftige Farben, geometrische Formen
sowie Flexibilität in Beweglichkeit und
Variation machen die Schmuckentwürfe
dieser Kollektion aus.
Grundlegendes ästhetisches
Erscheinungsbild ist die Kombination
aus strengen Konturen mit farbigen
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
Kontrasten.“
64
Der Design-Prozess
Perspektive 1: Marken-Design als Neuentwicklung
Werbekonzept
■  Im Rahmen des Lucky Strike Junior Design
Award 2006 erhielt die Diplomandin eine
„Besondere Anerkennung“.
www.raymondloewyfoundation.com
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
65
Der Design-Prozess
Perspektive 2: Marken-Transfer von Dienstleistung zum Schmuck
■  Die Marke prägt das Design: Marken-Transfer am Beispiel einer SchmuckKollektion für die Marke Lufthansa *
▪  Der Design-Prozess fokussiert sich zunächst auf die Analyse und Interpretation der
vorhandenen Marken-Identität.
▪  Daraus werden Leitideen für den gestalterischen Transfer abgeleitet: von der
Dienstleitungsmarke zur Schmuckmarke Lufthansa.
▪  Das Design orientiert sich innerhalb eines klar definierten und abgegrenzten
Spielraums für gestalterische Entwicklung.
■  Die konzeptionelle Geschlossenheit und Verbindlichkeit der Marken-Identität für
die Designleistung ist entscheidend im Marken-Transfer.
* Die folgende Darstellung orientiert sich an der Diplomarbeit „Entwicklung einer Schmuckkollektion für
die Marke Lufthansa“ von Friederike von Duisburg, 2008.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
66
Der Design-Prozess
Perspektive 2: Marken-Transfer von Dienstleistung zum Schmuck
■  Analyse der Marken-Identität
Lufthansa
Das Selbstverständnis der Marke ist
Grundlage für die gestalterische
Visualisierung der Markenwerte
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
„Aus den Markenwerten lassen sich im
übertragenen Sinne Designwerte
formulieren. Diese wiederum können
direkt in Formen, Farben und Materialien
transferiert werden, so dass ein in sich
schlüssiges Design entstehen kann. …
Für die Design-Evolution Lufthansas war
und ist es gleich bleibend wichtig, die
Einbindung traditioneller Werte
beizubehalten und dennoch mit Hilfe von
Trendrecherchen das Design weiter zu
67
entwickeln.“
Der Design-Prozess
Perspektive 2: Marken-Transfer von Dienstleistung zum Schmuck
■  Von Marken- zu
Designwerten
Die präzise
definierte LufthansaMarkenwelt engt den
Spielraum für die
ästhetische
Positionierung ein.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
68
„Die Materialauswahl
sollte entsprechend der
‚Premium World‘ edel
anmuten. …Die Basis
der Schmuckkollektion
muss trendunabhängig,
solide und wertvoll
sein.“
Der Design-Prozess
Perspektive 2: Marken-Transfer von Dienstleistung zum Schmuck
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
69
Der Design-Prozess
Perspektive 2: Marken-Transfer von Dienstleistung zum Schmuck
■  Grundsätzliche Formenfindung
Festlegung präferierter Formen in Ableitung aus den
Marken-Werten und der Unternehmens-Identität
(Stereolithografische Modelle)
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
70
„Formen, die den Schmuck
prägen sollen:
- Kreis, Kugel
- Halbkreis, Halbkugel
- abgerundetes Quadrat /
Rechteck / Quader / Dreieck
- Ellipse / Ellipsoid
- Symmetrie / leichte
Asymmetrien, um Spannung zu
erzeugen
- gewölbte / gespannte Kanten +
Flächen (konkav / konvex)
- organische Formen
- Stromlinien (Streamlinedesign)
- Lamellen
- schmale Profile (slim proofs).
Inspiriert haben mich durchaus
die Flugzeuge an sich und im
speziellen die Gestaltung ihrer
einzelnen Bauteile.“
Der Design-Prozess
Perspektive 2: Marken-Transfer von Dienstleistung zum Schmuck
■  Konzeption und Leitidee
Aus dem Lufthansa-Markencharakter
wird die Entscheidung für
Systemschmuck abgeleitet und ein
gestalterisch eigenständiges Konzept
entwickelt (Bsp: Damenring Basis,
Aufsätze, Druckknopf-Prinzip)
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
„Die Vorteile des Systemschmucks, bei dem das
Auswechseln verschiedenster Schmuckelemente
durch einen Druckknopf möglich gemacht wird,
liegen vor allem in der unkomplizierten
Handhabung. …
Der Systemschmuck passt sehr gut zu
Lufthansa, weil die Basis des Unternehmens,
ebenso wie die des Schmucks professionelle
Technik, Innovation und Individualität ist. …
Durch die Möglichkeit, verschiedene Aufsätze zu
wählen, kann die klassische Basis mit dem
persönlichen, individuellen Stil kombiniert
werden. Auf diese Weise kann der Wunsch des
Kunden, sich mit der Marke zu identifizieren und
zu profilieren, befriedigt werden.“
71
Der Design-Prozess
Perspektive 2: Marken-Transfer von Dienstleistung zum Schmuck
■  Entwicklung der Kollektion
Systemschmuck für Damen und Herren,
Aufsätze z.B. Achatscheiben, Perlmutt,
Ebenholz, z.T. mit Swarovski-Steinen;
Experimente auch mit innovativ technisch
anmutenden Materialien wie Carbon und
Solarzellen.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
72
Zusammenfassung
Der Design-Prozess:
Warum Kreativität
eine Systematik braucht
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
_Weil methodisch gestaltete
Marken konsistent sind!
_Weil systematisches Design
Marken-Identität stärkt!
_Weil rational organisierter
Marken-Transfer glaubwürdig
ist!
73
6
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
Die Marken-Kommunikation:
Warum erfolgreiche Marken
Geschichten erzählen
74
Die Marken-Kommunikation
■  Marken-Kommunikation zielt darauf, die Marke mit ihren Charakteristika dauerhaft
bekannt zu machen. Drei Erfolgsfaktoren sind wesentlich:
▪  Erfolgsfaktor 1: Marken erzählen Geschichten
▪  Erfolgsfaktor 2: Marken-Kommunikation hat ein Konzept
▪  Erfolgsfaktor 3: Marken-Kommunikation ist Exposition
■  So vielfältig die Maßnahmen der Marken-Kommunikation sind - von Anzeigen bis
Sponsoring -, wichtig ist eine attraktive Vermittlung der Marken-Botschaft.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
75
Die Marken-Kommunikation
Erfolgsfaktor 1: Marken erzählen Geschichten
■  Marken sind Produkt-Persönlichkeiten, die Geschichten zu erzählen haben.
Beispiel Marken-Unternehmen Beiersdorf:
Traditionsmarken wie Nivea kommunizieren ihre „Biographie“
Handelsblatt 02-03-2001
„Vor 100 Jahren wurde
Leukoplast erfunden. Die
‚Fehlversuche‘ sind als Tesafilm,
Labello und Niveacreme
weltbekannt. …
Aus dem lateinischen Wort nix
nivis – Schnee – kreierte der
Beiersdorf-Chef Nivea. Zu einem
Verkaufsschlager wollte sich
Nivea allerdings zunächst nicht
entwickeln. Erst als die Creme in
den blauen anstatt in grüngelben
Dosen abgefüllt wurde, fand sie
reißenden
Absatz.“
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
76
Die Marken-Kommunikation
Erfolgsfaktor 1: Marken erzählen Geschichten
■  Beispiel Schmuckmarke Nathalie Prinzessin von Hohenzollern
Die Marke ist die Persönlichkeit – edel, kostbar, kosmopolitisch,
opulent, exklusiv … Die Wertigkeit der Schmuckmarke ist ganz auf die
Prinzessin deutsch-brasilianischer Herkunft zugeschnitten.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
www.nathalieprinzessinvonhohenzollern.de
„In der Schmuckkollektion der Prinzessin verbinden sich
Stil-Elemente alter deutscher Tradition mit der
Lebensfreude südamerikanischer Kulturen. So entsteht
eine außergewöhnliche Symbiose, die Tradition und
Innovation gekonnt verbindet und als unbeschwerte,
77
zeitgenössische Designäshetik
neu interpretiert.“
Die Marken-Kommunikation
Erfolgsfaktor 2: Marken-Kommunikation hat ein Konzept
■  Konzept als Basis
Da Markenprodukte auf langfristigen Werten beruhen, brauchen sie eine kontinuierliche
Kommunikation aus einem Guss. Basis hierfür ist ein schlüssiges Konzept.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
78
Die Marken-Kommunikation
Erfolgsfaktor 2: Marken-Kommunikation hat ein Konzept
■  Beispiel Einladung zu einer
Vernissage *
Präsentation einer ModeKollektion mit integrierten
Schmuckstücken.
Kontrast als Konzept:
Fotoshooting und Vernissage an
einem Ort der Nostalgie
Aus den Motiven “Ende/Anfang”,
“Aufbruch im Abbruch”, “ewig
vergänglich” entstand der Titel
der Vernissage “Phoenix”.
„Stoff und Metall bilden starke Kontraste, die
andererseits eine Harmonie eingehen. (kaltwarm; hart-weich;...)
Ebenso gegensätzlich wirkt die Umgebung, in
der die Objekte fotografiert sind, in Bezug auf die
Prof. Dr. Ulrich Kern: *Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
Kleidung.“
* Aus der Studienarbeit von Kerstin Hoffmann, 2007
79
Die Marken-Kommunikation
Erfolgsfaktor 2: Marken-Kommunikation hat ein Konzept
Aus den Motiven „Ende/Anfang“, „Aufbruch im Abbruch“, „ewig vergänglich“ etc. entstand der Titel der
Vernissage „Phoenix“.
* Aus der Studienarbeit von
Kerstin Hoffmann, 2007
„Konzeptionelle Leitidee: *
Location ist eine alte Fabrikhalle.
Der Event soll die Wirkung der Objekte in der Location unterstützen. Der Raum, in dem die Objekte
präsentiert werden, soll mit einbezogen werden. Die Wirkung sowohl der Objekte wie die der
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
80
Location
wird durch die Kontraste verstärkt.“
Die Marken-Kommunikation
Erfolgsfaktor 3: Marken-Kommunikation ist Exposition
■  Exposition durch Kommunikation
So klar profiliert wie die Marken-Werte
muss auch die Kommunikation sein.
Marken als professionelle
Marktangebote brauchen auch
professionelle Kommunikation.
Beispiel: Bildsprache und
Textgestaltung von Anzeigen
(Studentische Arbeiten aus dem WS
05/06)
Spiegel 43-2002
„Die Ergebnisse hat Reins in einem Buch versammelt (‚Die Mörderfackel. Das Lehrbuch der
Texterschmiede Hamburg‘ ...), das dreierlei zeigt: Werbung ist Handwerk; dieses Handwerk kann
man lernen; keine Werbung ist so gut, dass man sie nicht verbessern könnte. ... Gute Anzeigen
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
81
sprechen
für sich selbst.“
Die Marken-Kommunikation
Erfolgsfaktor 3: Marken-Kommunikation ist Exposition
■  Schmuckanzeige „Blütezeit“
Kontrast von jungem, frühlingshaften
Schmuck und einem alten, interessanten
Gesicht
Text wirbt für Individualität und
Selbstbewusstsein der Schmuckträger
Checkliste aus der „Mörderfackel“:
„Wie kann man neu und anders an die Aufgabe
rangehen?
Wie schaffe ich Aufmerksamkeit?
Was hat das Produkt, was andere nicht haben?
Wie schafft man es, dass die Leute nicht
weiterblättern?
Wie kann ich Unerwartetes, Überraschendes
mitteilen, Erwartungen brechen?
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
Einheit von Fotografie, Text und Grafik.“
82
Friederike von Duisburg
Die Marken-Kommunikation
Erfolgsfaktor 3: Marken-Kommunikation ist Exposition
■  Schmuckanzeige „Traumreise“
Text und Bild wirken
geheimnisvoll, flüchtig, rätselhaft.
Assoziationen an mysteriöse
Räume, Abenteuer, Romantik
Checkliste aus der „Mörderfackel“:
„Keine Texte für die breite Masse, sondern von
Mensch zu Mensch.
Erzeugt das Spiel von Bild und Headline
Spannung?
Lernen um die Ecke zu denken, nicht 1:1
Werbung!
Wenn es keinen rationalen Produktvorteil gibt,
gibt es dann einen emotionalen?
Beschreiben Sie nicht was ein Produkt leistet,
beschreiben Sie die Magie, die es in unser Leben
Prof.
Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
bringt!“
83
Kristina Boneva
Die Marken-Kommunikation
Erfolgsfaktor 3: Marken-Kommunikation ist Exposition
■  Schmuckanzeige „Ringe für Sie und
Ihn“
Bildhafte, unmittelbare Assoziation an
Partnerschmuck
Ungewohnte Perspektive auf Schmuck
Locker-witziges Spiel mit Emotionen
Checkliste aus der „Mörderfackel“:
„Nichts in der Werbung ist so wirkungsvoll wie
der Gebrauch der Umgangssprache.
Wie kann man die besondere Perspektive finden,
um einen Produktvorteil hervorzuheben?
Was willst Du bewegen?
Die eigene Werbung neben das Beste der
Konkurrenz legen können.
Welche Metaphern erzeugen Bilder im Kopf?
Was sagen andere dazu? (Gute Kritiker sind
Prof.
Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
lebenswichtig!)“
84
Melanie Brischwein
Zusammenfassung
Die Marken-Kommunikation:
Warum erfolgreiche Marken
Geschichten erzählen
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
_Weil starke Marken
Persönlichkeiten mit
Charakter sind!
_Weil Marken-Konzepte
kommunikativen Mehrwert
erzeugen !
_Weil Markenprofile aus dem
Wettbewerb herausragen!
85
Markenentwicklung –
Erfolgsfaktor für Schmuck
Prof. Dr. Ulrich Kern
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
Herzlichen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Und viel Erfolg bei der
Umsetzung in ein eigenes
Markenkonzept –
hauen Sie auf die Pauke!
86
Internet-Bildquellen
TEMPO: http://www.design-literatur.de/blog/wp-content/tempo_verpackungen_design.jpg
AUDI: http://www.autoreport.at/img-report/audi-logo.jpg
NIVEA: http://www.design-literatur.de/blog/wp-content/nivea-geschichte-logo-verpackung.jpg
WETTEN, DASS…:http://www.welt.de/multimedia/archive/00432/wetten_gottschalk_D_432564g.jpg
COCA-COLA: http://www.nzz.ch/images/cola-flasche_1.533532.jpg
FAZ: http://www.fontblog.de/wp-content/FAZ_neu_S1_klein.jpg
James Bond: http://www.seriouswheels.com/pics-2006/2006-Aston-Martin-DBS-James-Bond-Casino-Royale-Daniel-Craig-1024x768.jpg
Alessi: http://tre.ngfl.gov.uk/uploads/materials/23499/Alessi.jpg
Hoch auf dem gelben Wagen: http://www.lieder-archiv.de/lieder/noten/300175.gif
Marilyn Monroe:
http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.aref.de/kalenderblatt/2002/pics/marilyn-monroe.jpg&imgrefurl=http://www.aref.de/kalenderblatt/2002/31_marilynmonroe2.
Focus: http://www.krankenversicherung-bewerten.de/presse/focus0796_1_1.jpg
Mona Lisa: http://www.kunstkopie.de/kunst/leonardo_da_vinci/mona_lisa_171.jpg
Clausthaler: http://www.beverfood.com/v2/modules/mxdirectory/images/media/BC_Clausthaler-bicchiere.jpg
Rom: http://www.dertour.de/portal/dertour/image/cms/it_regrom_RomColosseum_215.jpg
Diamonds are a girl´s best friend: http://www.americanpopularculture.com/6302484383.01.LZZZZZZZ.jpg
Milka: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/774/40734/image_fmabspic_0_0.jpg
Prof. Dr. Ulrich Kern: Markenentwicklung - Erfolgsfaktor für Schmuck
87
Herunterladen