Pressemitteilung

Werbung
Deutsche Gesellschaft für
Ultraschall in der Medizin
Ultraschall zeigt Herzschlag des Kindes vor der Geburt
Herzrhythmusstörungen bei Ungeborenen meist
harmlos
(DEGUM)
Pressestelle
Anna Julia Voormann
Julia Hommrich
Postfach 30 11 20
D-70451 Stuttgart
Telefon: 0711/ 89 31-423
Telefax: 0711/ 89 31-167
[email protected]
Bonn, Mai 2013 – Bei zwei von hundert Ungeborenen stellen
Frauenärzte fest, dass das Herz des Kindes unregelmäßig
schlägt: es stolpert, schlägt zu schnell oder zu langsam. Mittels
einer Herzultraschalluntersuchung können Pränatalmediziner
klären, ob die Gesundheit des Kindes gefährdet und eine
Therapie im Mutterleib notwendig ist. In den meisten Fällen
seien die Störungen jedoch harmlos, erklären Experten der
Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)
in einer aktuellen Publikation.
„Bei über 90 Prozent der Herzrhythmusstörungen handelt es sich um
zusätzliche Herzschläge, die vom Fetus problemlos toleriert
werden“, erklärt Professor Dr. med. Christoph Berg, stellvertretender
Leiter der DEGUM-Sektion Fetale Echokardiografie.
Nichtsdestotrotz sollten Ärzte Auffälligkeiten abklären: Andere
seltenere Rhythmusstörungen könnten für das Ungeborene
gefährlich werden und zum Beispiel zu einer Herzinsuffizienz
führen, berichten der Experte und seine Kollegen der UniversitätsFrauenkliniken Köln und Bonn in der aktuellen Ausgabe des
Fachmagazins „Ultraschall in der Medizin“ (Georg Thieme Verlag
Stuttgart).
Schlägt das Herz unregelmäßig oder im falschen Tempo, fertigen
Ärzte oft ein Elektrokardiogramm (EKG) an. Auf die Haut geklebte
Elektroden zeichnen dabei die Herzstromkurve auf. Da dies beim
Ungeborenen nicht möglich ist, setzen Pränatalmediziner ganz auf
Deutsche Gesellschaft für
Ultraschall in der Medizin
die Ultraschalluntersuchung des Herzens. „Die „fetale
Echokardiografie“ ermöglicht es uns, Veränderungen in den
Bewegungen der Vorhöfe und Kammern sichtbar zu machen“,
erklärt Berg. Mittels Doppler-Sonografie können die Mediziner
außerdem die zeitliche Abfolge von Vorhof- und Kammerschlägen
(DEGUM)
Pressestelle
Anna Julia Voormann
Julia Hommrich
Postfach 30 11 20
D-70451 Stuttgart
Telefon: 0711/ 89 31-423
Telefax: 0711/ 89 31-167
[email protected]
bestimmen.
„Die Ergebnisse lassen darauf schließen, warum das Herz des Fötus
ins Stolpern gerät“, so der Experte. In den meisten Fällen können die
Ärzte die besorgten Eltern beruhigt nach Hause schicken: „Ab der
36. Schwangerschaftswoche haben 1,7 Prozent aller Föten
zusätzliche Herzschläge“, so Berg. Solche „supraventrikulären
Extrasystolen“ stören zwar kurzeitig den normalen Rhythmus, aber
nach kurzer Zeit schlägt das Herz wieder regelmäßig.
Jedoch sind nicht alle Herzrhythmusstörungen harmlos: So können
kreisende Erregungen zwischen Vorhöfen und Kammern zu sehr
schnellen Herzfrequenzen führen und für das Kind gefährlich
werden. Auch eine „Bradykardie“, also ein zu langsamer Herzschlag
ist manchmal lebensbedrohlich. Im schlimmsten Fall kann der
Kreislauf des Kindes gänzlich zusammenbrechen und das Kind in
der Gebärmutter sterben.
Ob eine medikamentöse Therapie notwendig ist, müssen die Ärzte
im Einzelfall entscheiden. Wichtig ist es auf jeden Fall, der Ursache
der Rhythmusstörungen auf den Grund zu gehen. Die fetale
Echokardiografie ermöglicht es den Medizinern, die Entwicklung
der kleinen Herzen zu verfolgen und, falls nötig, schon vor der
Geburt eine Behandlung einzuleiten. „Ziel ist es stets, das Überleben
des Kindes bis zur Geburt zu sichern“, erklärt Mitautorin Professor
Deutsche Gesellschaft für
Ultraschall in der Medizin
(DEGUM)
Dr. med. Annegret Geipel, Vorstandsmitglied der DEGUM. Danach Pressestelle
Anna Julia Voormann
Julia Hommrich
Postfach 30 11 20
Schrittmachers behandelt und, falls nötig, operiert werden. Über eineD-70451 Stuttgart
Telefon: 0711/ 89 31-423
Suchmaschine auf der Homepage der DEGUM finden Schwangere Telefax: 0711/ 89 31-167
[email protected]
könnten die kleinen Patienten mit Medikamenten oder mittels eines
qualifizierte DEGUM-zertifizierte Frauenärzte in ihrer Nähe:
www.degum.de
Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) bietet ein
Forum für den wissenschaftlichen und praktischen Erfahrungsaustausch auf dem
Gebiet des medizinischen Ultraschalls. Sie vereint mehr als 9000 Ärzte
verschiedener Fachgebiete, medizinische Assistenten, Naturwissenschaftler und
Techniker. Ultraschalldiagnostik ist heute das am häufigsten eingesetzte
bildgebende Verfahren in der Medizin. Ultraschallanwendern bescheinigt die
DEGUM eine entsprechende Qualifikation mit einem Zertifikat der Stufen 1 bis 3.
Literatur:
Diagnostik und Therapie fetaler Rhythmusstörungen
Teil 1 – Methoden der Rhythmusdiagnostik, Extrasystolen und
Bradyarrhythmien
C. Berg, I. Gottschalk, A. Geipel, U. Gembruch
Ultraschall in Med 2013; 34: 114–130
Herunterladen