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Deutsche Gesellschaft für
Ultraschall in der Medizin
(DEGUM)
Pressestelle
Anna Julia Voormann
Julia Hommrich
Postfach 30 11 20
D-70451 Stuttgart
Telefon: 0711/ 89 31-423
Telefax: 0711/ 89 31-167
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Plötzlichem Herztod vorbeugen:
Ultraschall erkennt frühzeitig Schäden am Herzmuskel
Bonn – Bei einem von 500 Erwachsenen stellen Ärzte eine Erkrankung
des Herzmuskels fest. Bleibt die „Kardiomyopathie“ unerkannt, kann
sie tödlich enden. Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der
Medizin (DEGUM) weist deshalb darauf hin, wie wichtig eine
frühzeitige Diagnose ist. Der Herzultraschall gehört bei der Diagnostik
zu den ersten und wichtigsten Untersuchungen, erläutert die DEGUM.
Die Ursachen einer Kardiomyopathie sind vielfältig: Bei einigen Menschen
setzen Erbleiden die Leistung des Herzmuskels herab. Andere Patienten
haben eine infektiöse Herzmuskelentzündung nicht auskuriert. Auch
Hormonstörungen wie Diabetes oder eine Schilddrüsenüberfunktion
können das Herz angreifen. Zu den Giften für das Herz gehören Drogen
und Medikamente. Und extreme Stressereignisse können eine TakotsuboKardiomyopathie auslösen, das „Syndrom des gebrochenen Herzens“.
„Noch viel zu häufig bleiben Kardiomyopathien lange unerkannt“, erklärt
Professor Dr. med. Andreas Hagendorff, Leiter der EchokardiografieLabore am Universitätsklinikum Leipzig. „Die Betroffenen fühlen sich
gesund und bleiben anfangs voll leistungsfähig“, so der DEGUM-Experte.
Denn das Herz gleicht den Schaden zunächst aus.
Formen der Kardiomyopathie, die infolge einer Zunahme von
Muskelmasse entstehen, sind selbst für Ärzte oft kaum vom sogenannten
Sportlerherz zu unterscheiden, bei dem der Herzmuskel trainingsbedingt
vergrößert ist. In den letzten Jahren ist es immer wieder zu spektakulären
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Ultraschall in der Medizin
Todesfällen unter Fußballern und anderen Sportlern gekommen, die an
angeborenen Formen der Kardiomyopathie litten. Unbehandelt sterben
viele Patienten einen plötzlichen Herztod, andere werden schon im jungen
Alter zu Kandidaten für eine Herztransplantation. „Wird die Erkrankung
rechtzeitig erkannt, können Medikamente und/oder Schock-
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Herzschrittmacher (ICD) vielen Patienten helfen“, erklärt Professor
Hagendorff.
Die ersten Hinweise auf eine Herzschwäche liefert häufig die
Herzstromkurve. „Wenn das EKG einen auffälligen Befund zeigt,
untersuchen wir das Herz des Patienten gründlich mittels Ultraschall“, so
Hagendorff. „Erst anhand dieser Echokardiografie ist eine eindeutige
Diagnose möglich“. Bei der Untersuchung kann der Arzt nicht nur
erkennen, inwieweit sich die Herzhöhlen vergrößert haben oder die
Muskelmasse zugenommen hat. Er kann damit auch Einschränkungen der
Herzbewegung feststellen und somit indirekt Engstellen finden, die
Pumpfunktion messen und mithilfe des sogenannten Farbdopplers
Ventildefekte an den Herzklappen erkennen. „Die Untersuchung liefert
somit wichtige Hinweise für die Ursache der Erkrankung“, erklärt
Hagendorff.
Der Vorteil gegenüber anderen bildgebenden Methoden: Die Sonografie ist
kostengünstig, für den Patienten unschädlich und daher jederzeit
wiederholbar. Damit eignet sie sich zum einen gut für Verlaufskontrollen:
Anhand der Untersuchungsergebnisse beurteilt der Arzt, ob eingesetzte
Medikamente die gewünschte Wirkung erzielen und plant – wenn nötig –
eine Operation. „Zudem könnte die Echokardiografie auch als ScreeningVerfahren eingesetzt werden“, meint Professor Hagendorff. „Speziell bei
Sportlern wäre es sinnvoll, gezielt danach zu schauen“.
Um die komplexen Bilder und Daten der echokardiografischen
Untersuchung richtig beurteilen zu können, ist es entscheidend, dass der
Untersucher die Erkrankung gut kennt und über ausreichend Erfahrung
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verfügt. „Die Untersuchung sollte nur von Ärzten durchgeführt werden, diePressestelle
ausreichend qualifiziert sind und über die geeignete Technik verfügen“,
sagt DEGUM-Sprecherin Professor Dr. Annegret Geipel vom
Universitätsklinikum Bonn. „Denn die hohe Qualität der Ultraschallbilder
ist die Voraussetzung für die richtige Diagnose und Behandlung“. Die
DEGUM bildet Ärzte in Kursen weiter und zertifiziert sie nach einem
Stufenkonzept. Damit hat sie Standards geschaffen, die auch Patienten die
Auswahl eines geeigneten, DEGUM-zertifizierten Arztes ermöglichen.
Im Internet:
Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)
www.degum.de
Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)bietet ein
Forum für den wissenschaftlichen und praktischen Erfahrungsaustausch auf dem
Gebiet des medizinischen Ultraschalls. Sie vereint mehr als 9000 Ärzte
verschiedener Fachgebiete, medizinische Assistenten, Naturwissenschaftler und
Techniker. Ultraschalldiagnostik ist heute das am häufigsten eingesetzte
bildgebende Verfahren in der Medizin. Ultraschallanwendern bescheinigt die
DEGUM eine entsprechende Qualifikation mit einem Zertifikat der Stufen 1 bis 3.
Der Arbeitskreis Notfallsonografie wurde 2010 gegründet, um neue
Ultraschalltechniken in die klinische Akutmedizin einzubeziehen.
Anna Julia Voormann
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