Dank Spar- und LED-Lampen: Licht an, Energie aus. Das Angebot und die Qualität von Spar- und LED-Lampen sind in den letzten Monaten enorm gewachsen. Auf der unabhängigen Konsumentenplattform topten.ch für energieeffizente Lösungen in Haus und Haushalt werden die Sparlampen aufgeteilt nach Form und Grösse übersichtlich präsentiert. Die Preise der Lampen variieren beträchtlich: Die günstigste Sparlampe kostet weniger als 3 Franken, die teuerste kostet über 50 Franken. Wichtig zu wissen: Der Ersatz einer Glühlampe durch eine Sparlampe ist immer wirtschaftlich, auch bei sehr speziellen (und teuren Sparlampen). Die Kosteneinsparung pro Lampenersatz liegt zwischen 20 und 200 Franken, der Kaufpreis der Sparlampe eingerechnet. In den Topten-Listen ist die effektive Kosteneinsparung für jede Sparlampe aufgeführt. Stromsparlampen funktionieren wie ein Gewitter nach dem Prinzip der Gasentladung. Es entsteht bei gleich viel Stromaufnahme rund 5-mal mehr Licht als bei den herkömmlichen Glühlampen. Durch ein elektronisches Betriebsgerät im Sockel und eine Beschichtung der Glasröhre wird so ein flimmerfreies Licht erzeugt. Sparlampen können dank des Sockels Glühlampen in bestehenden Leuchten ersetzen. Für die Produktion einer Sparlampe bzw. die Erzeugung des Lichts wird eine kleine Menge Quecksilber verwendet. Sie müssen deshalb nach Gebrauch als Sondermüll entsorgt werden. Aktuelle wissenschaftliche Studien verneinen eine kritische Strahlung bei Betrieb. Ärzte aber melden speziell bei empfindlichen Patientinnen und Patienten ihre Zweifel an. Sie raten zum «Hamsterkauf» von bald verbotenen Glühbirnen oder zum Kauf von neuem LED-Licht. Die meisten Sparlampen sind nicht dimmbar. Es gibt jedoch spezielle Typen, die mit normalen Glühlampendimmern regulierbar sind. Gedimmtes Sparlampenlicht wirkt aber im Gegensatz zu Glühlampenlicht nicht behaglich, das Licht ist bläulich fahl. Empfehlenswerter als dimmbare Sparlampen sind 2-stufige Sparlampen, die ohne Dimmer mit mehrfachem Betätigen des Lichtschalters in 2 verschiedene Helligkeitsstufen gebracht werden können. Sparlampenlicht kann nur schlecht gebündelt werden. Das Licht wirkt sehr diffus, es wird nur ein geringer Akzent gesetzt. Der Einsatz von Sparlampenspots wird anspruchsvollere Anwender nicht überzeugen. Für eine energieeffiziente Spotbeleuchtung eignen sich LED-Spotlampen. Die Besten erreichen die Qualität von Halogenspots bei 80 Prozent weniger Energieverbrauch. Die Preise für LEDSpotlampen sind zwar aktuell noch sehr hoch, bieten aber dennoch ein sinnvolles Preis-Leistungsverhältnis. Die Preise für LED-Lampen werden sich in den nächsten zwei bis drei Jahren auf das Niveau heutiger Sparlampen absenken. ECO-Halogenlampen als Übergangslösung. Halogenlampen funktionieren wie herkömmliche Glühlampen: Strom bringt einen Draht zum Glühen. Zwischen 3 und 7 Prozent des Stroms wird in sichtbares Licht umgewandelt. Der Rest ist Abwärme. Durch Miniaturisierung des Glaskörpers und die Füllung mit dem Edelgas Halogen wird eine etwas bessere Lichtausbeute erreicht als bei normalen Glühlampen. Bei der neusten Generation wird durch zusätzliche Beschichtung des Glaskörpers die Effizienz nochmals etwas erhöht. Diese Halogenlampen werden mit dem Zusatz ECO angeboten und brauchen für gleich viel Licht etwa 30 Prozent weniger Strom als normale Glühlampen. Nur eben: Kein Vergleich mit Spar- oder LED-Lampen! Ein Grossteil der Halogenlampen wird im Zug der Verkaufsverbote für Lampen unter den Energieklassen A und B in den nächsten Jahren aus den Regalen verbannt. LED als Licht der Zukunft. LED steht für «Licht emittierende Diode» und wird als elektronisches Bauteil seit Jahrzehnten eingesetzt. Die genaue Funktionsweise ist kompliziert zu erklären, mit einem Analogon aber gut zu visualisieren: die LED ist die physikalische Umkehr der Solarzelle. Während bei der Solarzelle Licht auf eine «behandelte» Siliziumscheibe fällt und dabei in Strom umgewandelt wird, ist es bei der LED genau umgekehrt: der Gleichstrom wird im Silizium-Halbleiter in Licht umgewandelt, welches über eine Linse abgestrahlt werden kann. Die grosse Herausforderung der Hersteller ist es, dieses Licht in einer guten Qualität zu erzeugen. Die Qualität und Energieeffizienz wird weiter steigen, wahrscheinlich nicht mehr so stark wie in den letzten Jahren. Viele Nachteile der heutigen Sparlampen (Einschaltverzögerung, diffuses Licht, Elektrosmog) können mit LED überwunden werden. Das zeichnet LED-Lampen laut topten.ch heute schon aus: > Die neusten LEDs haben eine Energieeffizienz (80-90%) wie Sparlampen. > Die neusten LEDs haben eine bessere Farbwiedergabe als Sparlampen. > Sehr gute Lichtbündelung, brillantes Licht ähnlich wie Halogen-Spots. > Sofortstart (Aufstartvorgang bei Sparlampen bis 2 Minuten). > Eignung auch bei tiefen Temperaturen (im Gegensatz zu Sparlampen). > Lange Lebensdauer (typischer Wert: 50 000 Stunden bis 70% Lichtstrom). > Verlustfreie kontinuierliche Dimmbarkeit (bei Sparlampen stark Verlust behaftet). > Das Entwicklungspotential ist noch nicht ausgeschöpft; da sich die LED-Lampen aber bereits heute mit den besten herkömmlichen Lampen messen lassen, ist eine Anwendung laut topten.ch und «Kassensturz» heute schon sinnvoll. Schnell-Check für LED-Konsumentinnen und Konsumenten im Laden: eine LED-Lampe ist dann in Ordnung, wenn die Haut unter dem Lichtstrahl hautfarbig und nicht totenblass erscheint und wenn man eine kleine Schrift (ohne Fremdlicht) bei 30 cm Lichtabstand gut lesen kann. Brauchbare LED-Lampen haben eine Leistung über 3 Watt. Weltweit kann man den Lampenmarkt grob nach Marktanteilen unterteilen: Osram (25%), Philips (25%), General Electric GE (25%), alle übrigen (25%). In Europa ist der grosse amerikanische Konzern GE im Lampenbereich kaum präsent; der Markt wird zur Hauptsache von der deutschen Firma Osram und der niederländischen Firma Philips dominiert. Alte Sparlampen sind Sondermüll, LED-Lampen nicht. Seit 1. August 2005 gilt für Sparlampen eine kostenlose Rücknahmepflicht aller Verkaufsstellen. Zur Finanzierung des Recyclings wird beim Verkauf neuer Produkte eine vorgezogene Recyclinggebühr (vRG) erhoben. Somit können und sollen alle alten Sparlampen nur noch via Verkaufsstellen entsorgt werden. Die Rücknahmepflicht umfasst insbesondere Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren (so genannte Neonröhren) aber auch Speziallampen wie z.B. Quecksilberdampflampen oder Röhren aus Solarien. Die Recycling- und Rücknahmepflicht gilt nicht für die normalen Glühbirnen, die LED-Lampen und Halogenglühlampen. Diese können weiterhin über den Haushaltkehricht entsorgt werden. Klarheit beim Einkauf. Diese Angaben müssen bei Lampen seit 1. September 2010 mindestens deklariert werden: Nennlichtstrom in Lumen, Nennlebensdauer der Lampe in Stunden, Mittlere Zahl der Schaltzyklen bis zum Ausfall, Farbtemperatur in Kelvin, Anlaufzeit bis zur Erreichung von 60 % des vollen Lichtstroms in Sekunden, Abmessungen (Länge und Durchmesser) in Millimetern, Quecksilbergehalt der Lampe in Milligramm, Lampenlichtstromerhalt am Ende der Nennlebensdauer in Prozent, Zündzeit in Sekunden, Farbwiedergabeindex. Watt in Lumen. Die Angabe der Watt-Stärke einer Lampe sagt uns, wie viel Energie die Lampe verbraucht. Aber neue Technologien wie LED und Energiesparlampen benötigen deutlich weniger Energie, um die gleiche Menge Licht zu erzeugen. Das kann verwirrend sein. Um Lampen leicht vergleichen zu können, ist es am besten, die Helligkeit zu vergleichen. Die Helligkeit wird in Lumen (lm) angegeben. Ab sofort finden Sie die Lumen-Werte auf allen Lampenverpackungen. Möchten Sie also eine Glühlampe durch eine energiesparende Lampe ersetzen, achten Sie auf die Mindestlumenwerte auf der Verpackung. Alte Glühbirnen zum Einkaufen mitbringen. Lampen besitzen verschiedene Sockel. Um sicher zu stellen, dass die neu gewählte Spar-, ECO-Halogen- oder LEDLampe auch wirklich in Ihre Leuchte passt, ist es wichtig, den Sockel und die Bauform zu beachten. Am besten bringen Sie die alte Glühbirne gleich beim Einkauf mit in den Laden. Der direkte Vergleich lohnt sich. Die Lichtfarbe wird in Kelvin gemessen. Je höher die Zahl, desto kühler der Farbeindruck. Je niedriger die Zahl, desto wärmer ist die Lichtfarbe. Nicht alle energieeffizienten Lampen sind dimmbar. Während alle ECOHalogenlampen dimmbar sind, trifft dies nicht auf alle LED-und Energiesparlampen zu. Achten Sie also auf das «Dimmer»-Logo auf der Produktverpackung oder fragen Sie im Laden nach. Jede Lampe kann nur mit einer gewissen Häufigkeit ein- und ausgeschaltet werden. Das mag auf Anhieb nicht als sehr wichtig erscheinen, aber abhängig vom Raum, in dem sie verwendet wird, kann es einen grossen Unterschied ausmachen. Lampen im Wohnzimmer bleiben öfters länger an, während im Badezimmer oder in der Küche häufig ein- und ausgeschaltet wird. Denken Sie also beim Kauf bewusst daran, welche Lampe in welchem Raum verwendet werden sollte. So entscheiden sie, welche Schaltfestigkeit bzw. welcher Schaltzyklus nötig ist. Auch die müssen vom Hersteller auf der Verpackung ausgewiesen werden. Das «Startverhalten» erklärt wie schnell die Lampe ihre maximale Lichtstärke erreicht. Auch dazu finden sie auf der Produktverpackung die nötigen Angaben. Wenn nicht, fragen Sie im Laden nach. ECO-Halogen- und LED-Lampen starten sofort, während Energiesparlampen ein wenig Zeit brauchen, um ihre maximale Lichtstärke zu erreichen. Auch das übrigens eine wichtige Aussage für den Einsatz der Lampen: es gibt sicher auch in Ihrem Haushalt Bereiche, da kann sich das Licht ruhig etwas Zeit lassen – ganz anders aber beim Abgang in den Keller oder im Badezimmer ohne Fenster. Haltbarkeit in Jahren. Produzenten wie Osram oder Philips kommunizieren auf den Produktverpackungen zusätzlich eine Haltbarkeitsgarantie in Betriebstagen und jahren. Die ist laut Thomas Möri, Geschäftsführer des Lumimart-Fachgeschäfts von Coop in Biel, keine eigentliche Garantie, sondern der Hinweis auf «eine durchschnittliche Lebensdauer, wenn die Lampe rund drei Stunden pro Tag brennt.» Sollte Ihre Spar- oder LED-Lampe aber schon nach wenigen Monaten statt den versprochenen Jahren aussteigen, würde sie laut Möri vom Fachhandel bzw. vom Produzenten anstandslos ersetzt. ESB–EnergieEffort 2010/11 Version Januar 2011