Computertomographie Was ist eine "Computertomographie"? Bei der Computertomographie (CT) handelt es sich um eine Untersuchung, bei der der Körper von einer Röntgenröhre und den zugehörigen Detektoren umkreist wird. Die Röntgenröhre sendet während der Untersuchung eine kontinuierliche Röntgenstrahlung aus. Röhre und Detektoren sind hierbei im CT Gehäuse untergebracht und von außen nicht sichtbar. Aus den gewonnenen Daten lassen sich anschließend "Scheiben" des untersuchten Körpers errechnen und darstellen. Wann wird eine Computertomographie gemacht? Maßgeblicher Vorteil der Computertomographie ist eine hohe räumliche Auflösung bei kurzer Untersuchungszeit, die auch den Einsatz bei schwerkranken oder schwerverletzten Patienten ermöglicht, sowie ein vielseitiges Einsatzspektrum, das vom Schädel bis zum Fußskelett reicht. Die scheibenförmige Darstellung läßt eine genaue Lokalisation von krankhaften Prozessen zu. Die Aussagekraft der Untersuchung wird für viele Fragestellungen durch die Injektion eines Röntgenkontrastmittels gesteigert. Die Kontrastmittel werden benutzt um Strukturen optisch besser voneinander zu trennen oder erst sichtbar zu machen. Neben der Bildgebung dient die Computertomographie auch der Steuerung von Eingriffen, wie beispielsweise der Gewinnung einer Gewebsprobe ("Biopsie") oder der Entlastung eines Entzündungsherdes ("Abszeßdrainage"). Diese Eingriffe können in vielen Fällen eine Operation ersetzen. Welche Vorbereitungen sind vor der Untersuchung zu treffen? Spezielle Vorbereitungen sind für die CT nicht nötig. Informationen zum Untersuchungsablauf Die Untersuchung erfolgt im Liegen, meist auf dem Rücken, spezielle Untersuchungen auch in Bauchlage. Bei Untersuchungen der Kopf- oder Halsregion bleiben die Arme während der Untersuchung neben dem Körper liegen, bei Untersuchungen des Brustkorbes (Thorax) oder des Bauches (Abdomen) werden die Arme über den Kopf nach hinten ausgestreckt, um eine bessere Untersuchungsqualität zu erreichen (andernfalls führen die Knochen der Arme zu einer starken Absorption der Röntgenstrahlung, die den wichtigen Bereichen in Brustkorb oder Bauchraum dann nicht mehr zu Verfügung steht). Die Untersuchungsqualität hängt zudem stark von der Bewegungsruhe des Patienten ab. Ebenso wie beim Fotografieren führen Bewegungen zu Bildfehlern! Willentlich nicht zu vermeidende Bewegungen sind Herzschlag und Darmbewegungen, hingegen ist durch Anhalten des Atmens und das Unterdrücken des Schluckreflexes, je nach Untersuchungsregion, eine deutliche Qualitätsverbesserung zu erreichen. Die Mehrzahl der Untersuchungen läßt sich durch die Gabe von Kontrastmitteln in ihrer Aussagekraft deutlich steigern, welches zu einem festgelegten Zeitpunkt der Untersuchung über eine Armvene maschinell injiziert wird. Die Wahl von Zeitpunkt, Menge und Injektionsgeschwindigkeit läßt eine unterschiedliche Betonung verschiedener Körperregionen zu und muß der jeweiligen Fragestellung individuell angepasst werden. Bei Untersuchungen des Bauchraums sollte zusätzlich eine Kontrastierung des Darmes angestrebt werden. Dieses erreicht man mit Hilfe einer stark verdünnten Kontrastmittellösung, die etwa eine Stunde vor der Untersuchung in kleinen Portionen getrunken werden sollte. Nach Lagerung des Patienten und gegebenenfalls Anschluss an die Kontrastmittelpumpe, beginnt die Untersuchungsplanung bei der zum Beispiel die obere und untere Begrenzung der Untersuchungsregion festgelegt wird, für den Patienten macht sich dies durch Bewegungen des Untersuchungstisches bemerkbar. Die eigentliche Untersuchungszeit beträgt etwa zehn bis vierzig Sekunden, unter Umständen erhält der Patient vorher Atemanweisungen. Die Untersuchungsplanung und Bilddokumentation nimmt jedoch deutlich mehr Zeit in Anspruch, so daß insgesamt zwischen 10 und 40 Minuten für eine Untersuchung zu veranschlagen sind. Mögliche Komplikationen Vor einer Kontrastmitteluntersuchung erfolgt ein kurzes Gespräch mit dem untersuchenden Radiologen, um den Patienten über die Risiken einer Kontrastmittelgabe zu informieren und eventuell bestehende Risikofaktoren zu erfassen. Hierzu gehören: Schlechte Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) Plasmozytom / Immunozytom Ausgeprägte Allergieneigung Diabetes mellitus Nebenwirkungen: Häufig verspüren Patienten während der Injektion ein zum Teil ausgeprägtes Wärmegefühl, seltener einen unangenehmen Geschmack. Diese Begleiterscheinungen verschwinden unmittelbar nach der Injektion und sind harmlos. In seltenen Fällen reagieren Personen jedoch überempfindlich, ähnlich einer Allergie. Die im folgenden angegebenen Häufigkeitswahrscheinlichkeiten beziehen sich auf ältere Kontrastmittel, die heute verwendeten Mittel sind deutlich besser verträglich, so daß Überempfindlichkeitsreaktionen weitaus seltener (Faktor 2 - 6) zu erwarten sind. Leichte Reaktionen führen z.B. zu Übelkeit und Erbrechen (1:100). Mittelschwere Reaktionen zu Juckreiz, Hautauschlag mit Quaddeln und leichten Atembeschwerden (1:500). Bei schweren Reaktionen kann es zu einer Verkrampfung der Bronchien, einer gefährlichen Schwellung des Kehlkopfes und zum Schock kommen. Zwischenfälle, die eine Behandlung auf der Intensivstation erfordern, kommen mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 1:10000 vor. Selbst ein tödlicher Ausgang ist möglich (1:20000). Sollten Sie oben genannte Symptome verspüren, melden Sie sich bitte sofort! Bei allen Untersuchungen werden Sie durch ein Fenster oder eine Kamera überwacht, gleichzeitig ist eine Kontaktaufnahme über eine Gegensprechanlage und/oder eine Alarmklingel möglich. Bei Auftreten einer Überempfindlichkeitsreaktion werden umgehend Medikamente über ein Armvene eingespritzt, die die Kontrastmittelreaktion unterbrechen. Bei schweren Symptomen kann darüber hinaus eventuell eine stationäre Nachbeobachtung erforderlich werden. Sind in früheren Kontrastmitteluntersuchungen Symptome einer Überempfindlichkeit aufgetreten, sollten erneute Kontrastmittelgaben möglichst unterbleiben. Ist eine Kontrastmittelgabe unvermeidbar, sollte diese nur unter vorheriger Injektion von allergieblockierenden Medikamenten erfolgen! Gegenanzeigen: • Schlechte Nierenfunktion (Niereninsuffizienz): Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann die Kontrastmittelgabe zu einer weiteren Reduzierung der Nierenleistung führen. Alle Patienten sollten deswegen vor der Untersuchung ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen (ca. 2 Liter). Bei manchen Patienten ist die Gabe von Infusionen hilfreich. Auch die Einnahme eines Medikamentes (Acetylcystein) scheint einen günstigen Einfluss auszuüben. Sollten die Nieren bereits stark vorgeschädigt sein, muß die Untersuchung entweder ohne Kontrastmittel durchgeführt werden (reduzierte Aussagekraft), eine alternative Untersuchung (sofern möglich) durchgeführt werden oder eine einmalige Blutwäsche (Dialyse) im Anschluß an die Untersuchung erfolgen. Bei Dialysepatienten muß der Untersuchungstermin mit den Dialysezeiten abgestimmt werden. • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Die Schilddrüsenhormone bestehen in wichtigen Teilen aus Jod. Bei Patienten mit bekannter Schilddrüsenüberfunktion und Patienten mit sogenannten autonomen Anteilen, welche z.B. beim Kropf vorkommen können, kann eine übermäßige Zufuhr von Jod zur übersteigerten Produktion von Hormonen führen. Auch wenn das Jod der Kontrastmittel fest an Trägersubstanzen gebunden ist, wird ein Teil freigesetzt und kann dann zu den Symptomen (Herzrasen, Zittern, vermehrtes Schwitzen u.a.) einer Überfunktion führen. Eine akute Schilddrüsenüberfunktion kann eine stationäre Überwachung erforderlich machen! Sollten Sie entsprechende Symptome verspüren, melden Sie sich bitte umgehend bei Ihrem Hausarzt oder in der Radiologischen Klinik. Bei bekannter Überfunktion ist die Gabe eines "Schilddrüsenblockers" notwendig. Dieses Medikament wird in Tropfenform verabreicht. Die Gabe sollte 3 Tage vor der Untersuchung beginnen und mindestens eine Wochen nach der Untersuchung fortgesetzt werden. Besteht bei Ihnen der Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung, die noch weiter abgeklärt oder sogar mit radioaktivem Jod behandelt werden soll, verbietet sich die Kontrastmittel-Gabe, da diese eine weitere Behandlung für mehrere Wochen unmöglich machen würde. • Ausgeprägte Allergieneigung: Bei Patienten mit ausgeprägter Allergieneigung und/oder Asthma bronchiale besteht ein erhöhtes Risiko eine Kontrastmittelüberempfindlichkeit zu entwickeln. • Diabetes mellitus: Patienten mit Diabetes mellitus, die mit dem Medikament Metformin (Glucophage®) behandelt werden, haben unter Gabe eines jodhaltigen Kontrastmittels ein erhöhtes Risiko eine "Übersäuerung des Blutes" zu erleiden (Lactacidosen). Solch eine Reaktion kann tödlich verlaufen. Entscheidend scheint hierbei die Nierenfunktion der betroffenen Patienten zu sein. Bei eingeschränkter Nierenfunktion kommt es zu einer vermehrten Anhäufung des Metformin, da dieses über die Niere ausgeschieden wird. Eine zusätzlich Gabe von Kontrastmittel kann hierbei über eine weitere Nierenschädigung die Blutübersäuerung auslösen. Sicherheitshalber sollten Patienten 2 Tage nach einer Kontrastmitteluntersuchung Metformin absetzten, sofern die Blutzuckerwerte diese zulassen!