Folien 11.1

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Physik auf
grundlegendem Niveau
Kurs Ph2 2013-2015
Sicherheit zuerst!

Fluchtweg: über das Treppenhaus zum Sportplatz (Sammelplatz Ende bei der
Sporthalle)

Im Falle eines Falles: Fenster schließen, Sachen im Raum lassen

Jacken & Mäntel: generell Garderobe auf dem Flur nutzen

Im Fachraum nicht essen oder trinken

Schülerversuche: Mit Experimentiermaterialien sorgsam umgehen

Lehrerversuche nie unaufgefordert anfassen: Hochspannung, Radioaktivität,
empfindliche Geräte/genau justierte Aufbauten
Benötigte Materialien

Mappe empfehlenswert: Arbeitsblätter, ausgedruckte Folien, kopierte
Gruppenergebnisse

GTR TI-84+ zur Messwertauswertung

Geodreieck, Bleistift, Schreibzeug, Papier

Operatorenliste zu finden unter:
http://www.nibis.de/nli1/gohrgs/operatoren/operatoren_ab_2012/op09_10N
W.pdf

Diese Folien finden Sie voraussichtlich regelmäßig unter:
http://physik2015.sukaos.de
Leistungsbewertung

Klausuren: siehe Klausurenplan

Mitarbeit im Unterricht:


Mündliche Beiträge

Experimentierfähigkeit

Schriftliche Ergebnisse einzelner Stunden
Gewichtung: etwa 50-50
Themen der Semester

Elektrizität

Schwingungen und Wellen

Quantenobjekte

Atomhülle

Atomkern
Themen der Semester

Elektrizität

Es ist überall: das elektrisches Feld

Spannung und Feldstärke

Die bessere Batterie? Kapazität und Entladung eines Kondensators

Lorentzkraft: Strom „wiegen“

Magnetisches Feld

Fliegende Elektronen

Induktion: Zähne putzen, Gitarre spielen und Kochen mit Physik
Kerncurriculum unter:
http://db2.nibis.de/1db/cuvo/datei/kc_physik_go_i_2009.pdf
“ The important thing in science
is not so much to obtain new
facts as to discover new ways
of thinking about them.
Sir William Lawrence Bragg (1890 - 1971)
”
Elektrische Ladung

Durch reiben eines Kunststoffstabes an einem Fell oder durch reiben eines
Glasstabes an einem Seidentuch kann man Ladungen trennen.

Ein Kunststoffstab wird dabei negativ, ein Glasstab positiv aufgeladen.

Man stellt fest: ungleich geladene Körper ziehen sich an, gleich geladene
Körper stoßen sich ab.
Elektrisches Feld
Verwendung durch Ersteller erlaubt
Elektrisches Feld

Ladungen sind von elektrischen Feldern umgeben.

In ihnen erfahren Ladungen Kräfte, die sogenannten Feldkräfte.

Wir zeichnen Feldlinien in Wirkungsrichtung der Feldkraft.

Vereinbarung: positive Ladungen erfahren eine Kraft in Richtung der Feldlinie.
+
+
-
Verstanden?

Nennen Sie ein Argument dafür, dass der Raum um eine elektrische Ladung
tatsächlich von einem Feld erfüllt ist.

Skizzieren Sie das Feldlinienbild


A) einer positiv geladenen Punktladung in einem negativ geladenen Ring

B) zweier negativ geladener Ladungen
Haben Sie im Grießkorn-Versuch Feldlinien gesehen? Begründen Sie Ihre
Antwort!
Verstanden!

Wird eine Ladung zur Probe in die Nähe einer anderen gebracht, so bewegt
sich die Probeladung. Es muss also eine Kraft (ohne Berührung!) wirken.

Feldlinienbilder:
Verstanden!

Haben Sie im Grießkorn-Versuch Feldlinien gesehen? Begründen Sie Ihre
Antwort!

Nein! Feldlinien sind eine grafische Darstellung eines Feldes und damit nur
gedachte Linien. Ihr Abstand gibt die Stärke des Feldes an, ihr Verlauf die
Richtung.

Die Grießkörner ordnen sich allerdings dort wo das Feld stärker ist schneller
und besser an. Dadurch entsteht ein sehr ähnliches Bild und der Versuch
eignet sich zur Veranschaulichung.
Bewegte Ladungen

Wir wissen: auf eine Ladung in einem elektrischen Feld wirkt eine Kraft.

Wir veranschaulichen dies in einem Experiment. Dazu laden wir zwei Platten
entgegengesetzt elektrisch auf und bringen eine leitende Kugel dazwischen.
-
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
Bewegte Ladungen

Was geschieht mit den Ladungen auf der leitenden Kugel?
-
+
++
+ +
+
+
+
+
- - -
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
Bewegte Ladungen

Die beweglichen (negativen) Elektronen wandern durch die auf sie wirkenden
Kräfte. Dadurch werden die Ladungen getrennt.

Diesen Vorgang nennt man Influenz.
-
+
++
+ +
+
+
+
+
- - -
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
Bewegte Ladungen

Was wird geschehen, wenn man die Kugel an eine der beiden Platten hält?

Sie wird ebenfalls aufgeladen  es wirken die Kräfte des elektrischen Feldes
auf sie  sie bewegt sich zur anderen Platte und der Vorgang beginnt von
vorne
+
+
+
+
+ + + +
+
+
+ ++ +
+
+ + +
+
+
+
+
+
+
+
Bewegte Ladungen

Was wird geschehen, wenn man die Kugel an eine der beiden Platten hält?

Sie wird ebenfalls aufgeladen  es wirken die Kräfte des elektrischen Feldes
auf sie  sie bewegt sich zur anderen Platte und der Vorgang beginnt von
vorne
+
+
+
+
+ +
+
- - +
+
- +
+
- +
- + +
+
- +
- +
- +
+
++
+
+
+
+
Elektrischer Strom

Glimmlampen-Versuch:

Je schneller die Kugel bewegt wird, desto häufiger leuchten die Glimmlampen auf.

Je größer die Kugel, desto heller leuchten die Glimmlampen.

Bewegte Ladungen nennt man elektrischen Strom.

Die Stromstärke I gibt an, wie viel Ladung Q in einer bestimmten Zeit t
transportiert wird:
𝐼=
∆𝑄
∆𝑡
Einheit des elektrischen Stroms

Um zwei Ströme miteinander vergleichen zu können benötigt man eine
Einheit. Die Einheit der elektrischen Stromstärke ist das Ampere.

Das Ampere ist eine Basisgröße des internationalen Einheitensystems, da man
die Stromstärke im Gegensatz zur Ladung recht einfach messen kann.
Verstanden?

Eine positiv geladene Kugel zieht ein zweites Kügelchen an. Begründen Sie
weshalb man daraus nicht folgern kann, dass das Kügelchen negativ geladen
ist.
Verstanden!

In dem Kügelchen werden durch das elektrische Feld der positiv geladenen
Kugel Ladungen getrennt (Influenz). Auch dadurch kann das Kügelchen von
der großen Kugel angezogen werden.
Ladungsmessung

Aus der Mittelstufe wissen wir, wie man die Stromstärke messen kann
(Drehspulmessinstrument, digitales Amperemeter): wir nutzen die
magnetische Wirkung des elektrischen Stroms oder das Ohmsche Gesetz.

Aber wie messen wir Ladungen?
?
Ladungsmessung

Was wissen wir über Ladungen?
?
Ladungsmessung

Nutzen wir dies!
?
Ladungsmessung

Als Einheit für die Ladung Q hat man wegen ∆𝑄 = 𝐼 ∗ ∆𝑡 daher festgelegt:

1𝐶 = 1𝐴 ∗ 𝑠 (1 Coulomb = 1 Amperesekunde)

„Fließt für eine Sekunde ein Strom von 1 Ampere, so wurde 1 Coulomb an
Ladung bewegt.“
Ladungsmessung

Entwerfen Sie anhand dieser Überlegungen eine Versuchsdurchführung zur
Bestimmung der von der Kugel im Plattenkondensator transportierten Ladung.
-
+
+
+
+
+ + + +
+
+
+ ++ +
+
+ + +
+
+
+
+
+
+
+
Versuchsdurchführung

Benötigt wird:

Stromstärke I

Zeit t

Wir messen die Zeit für mehrere Schwingungsvorgänge  Genauigkeit

Bei jeder Berührung fließt die Ladung 2 ∗ 𝑄
Auswertung
Ergebnis
Papier ist elektrostatisch

Papier kann durch geladene Gegenstände angezogen werden.

Das muss doch auch andersherum gehen!?

Ja!  Xerographie (der Laie nennt es oft Fotokopieren)
Verstanden?

Beschreiben Sie die Bedeutung des elektrischen Feldes für eine technische
Anwendung.
Verstanden!

Siehe Lehrbuch S. 38 (Kopierer)
“
You can know the name of a bird
in all the languages of the world,
but when you're finished, you'll
know absolutely nothing whatever
about the bird...
So let's look at the bird and see
what it's doing — that's what
counts.
Richard P. Feynman (1918 - 1988)
”
Feldstärke

Sie sind bereits Experten für die Stärke eines Feldes!

Versuchen Sie einmal 2m hoch zu springen…

Was hindert Sie? Es hält Sie doch niemand fest!?
Messung der Feldstärke

Das Feld ist umso stärker, je größer die auf den gleichen Körper ausgeübte
Kraft ist.

Wie können wir dies messen


im Gravitationsfeld?

im elektrischen Feld?
Wir müssen die Kraft messen!
Messung der Feldstärke

Messen der Kraft erfolgt über eine ihrer Wirkungen.

Wirkungen der Kraft sind:

Verformung

Richtungsänderung

Änderung des Betrags der Geschwindigkeit (Tempoänderung)
Feldstärke und Probekörper

Beispiel Gravitationsfeld

Auf der Erde nahezu homogen. Vergleich mit Mond  Gravitationsfeld kann
stärker oder schwächer sein, je nach Ort.

Die Gravitationsfeldstärke g gibt an, welche Gravitationskraft auf eine
Probemasse 𝑚𝑃𝑟 ausgeübt wird.
Feldstärke - Definition
Gravitationsfeldstärke g

Kraft auf Probemasse 𝑚𝑝

𝑔=𝑚
𝐹
(bekannt ist eher 𝐹 = 𝑚 ∗ 𝑔)
Elektrische Feldstärke E

Kraft auf Probeladung 𝑞𝑝

𝐸=𝑞
𝑝

Einheit:
𝐹
𝑝
𝑁
𝑘𝑔
𝑘𝑔∗𝑚
𝒎
= 𝑠∗𝑠∗𝑘𝑔 = 𝒔²

Einheit:
𝑁
𝐶
𝑘𝑔∗𝑚
= 𝑠∗𝑠∗𝐴∗𝑠 =
𝑘𝑔∗𝑚∗𝑚
𝐴∗𝑠 3 ∗𝑚
𝑽
=𝒎
Verstanden?

Erläutern Sie die Unterschiede zwischen den physikalischen Größen
Gravitationskraft und Gravitationsfeldstärke.

Beurteilen Sie die Aussage: Man kann jeden Körper mit Masse als Probekörper
verwenden.
Verstanden!

Unter der Gravitationskraft versteht man die auf einen Körper nur auf Grund
seiner Masse wirkende Kraft, wenn er sich in einem Gravitationsfeld befindet.
Die Gravitationsfeldstärke g gibt dagegen die Stärke solch eines Feldes an,
unabhängig von der Masse des Probekörpers. Die Feldstärke erhält man,
indem man die Gravitationskraft durch die Masse auf die sie wirkt dividiert.

Man kann grundsätzlich jede Masse als Probemasse verwenden. Allerdings
erzeugt jede Masse ein eigenes Gravitationsfeld. Man wählt daher die
Probekörper so klein wie möglich. Auf der Erde ist dies nicht so dramatisch,
da die meisten Körper eine kleine Masse haben im Vergleich zur Masse der
Erde.
Messung der elektrischen Feldstärke

Wir benötigen:

(1) Ein elektrisches Feld, das zu messen ist.

(2) Einen Probekörper, den wir an unterschiedliche Stellen des Feldes
bewegen können.

(3) Eine Vorrichtung um die Kraft zu messen.
Messung der elektrischen Feldstärke

(1) und (2) sind nicht schwierig: geladene Kugeln wären wunderbar.

Für (3) gibt es unterschiedliche Ansätze
Unser Versuchsaufbau

Geladene Kugel zur Felderzeugung und Elektrofeldmeter zur Messung
Vorbereitung der Messung

Welche Werte müssen wir messen? Was müssen wir berechnen?

Worauf müssen wir achten? (Ablauf? Sicherheit?)

Wie müssen wir den Versuch präparieren? (genau einstellen)

In welcher Größenordnung erwarten wir die Ergebnisse?
Durchführung

Zu messen ist die Feldstärke E in einem bestimmten Abstand r auf eine
bestimmte Ladung Q.

Wir laden eine kleine Konduktorkugel mit einer Hochspannung U elektrisch
auf. Mit dieser kleinen Kugel laden wir die felderzeugende Kugel mit einer
bestimmten Ladungsmenge Q.
Versuchsaufbau
Auswertung - Messwerte
Abstand r Ladespannung U
(in cm)
(in kV)
Feldstärke E
𝒌𝑽
(in 𝒎 )
Ladung Q
(in nC)
Feldmeteranzeige
(in mA)
Auswertung

Fragestellung: Gibt es eine Gesetzmäßigkeit mit der sich die Feldstärke mit
dem Abstand von einer Kugel verändert?

Stellen Sie die Messwerte in einem r-E-Diagramm grafisch dar. Nutzen Sie
dazu Ihren GTR.
Auswertung - Graph
Feldstärke E
60000
50000
40000
30000
20000
10000
0
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
Auswertung

Welchen mathematischen Zusammenhang vermuten Sie zwischen dem
Abstand und der elektrischen Feldstärke? Überprüfen Sie Ihre Vermutung
mittels einer Regression.
Regression mit dem GTR
Befehl
Funktionstyp
Graph
LinReg
Linear: f(x)=a*x+b
Gerade
QuadReg
Quadratisch: f(x)=a*x²+b*x+c
Parabel
ExpReg
Exponentiell: f(x)=a*bx
Stark ansteigende Kurve, die die
Hochachse bei (0|a) schneidet
PwrReg
Potenz: f(x)=a*xb
Sehr unterschiedlich, findet die
bestpassende Potenz
(nicht zwingend durch den Ursprung)
Fehler?

Messwerte sind immer mit Ungenauigkeiten behaftet.

Für jeden abgelesenen/gemessenen Wert schätzen wir einen Fehler ab.
Feldstärke-Messung: Ergebnis

Die Feldstärke einer Punktladung nimmt quadratisch mit dem Abstand ab:
𝟏
𝑬~
𝒓²
Verstanden?

Vergleichen Sie die Eigenschaften des elektrischen Feldes mit denen des
Gravitationsfeldes.

Buch Dorn/Bader S. 14 Nr. A6
Verstanden!
Gravitationsfeld
Elektrisches Feld

Nimmt mit dem Abstand ab

Nimmt mit dem Abstand ab

Nur eine Art von Masse

Zwei Arten von Ladung: + und –

Nur anziehende Wirkung

Anziehung und Abstoßung möglich

Nicht abschirmbar

Abschirmbar
Verstanden!
𝑁
𝑁

1000000 𝐶 = 1 ∗ 106 𝐶

Feldlinien zeigen senkrecht nach unten.
Kraft auf eine Ladung

Aus der Definition der Feldstärke ergibt sich: 𝐹 = 𝐸 ∗ 𝑄𝑝

Wir wissen schon, wie sich E mit dem Abstand ändert. Aber wovon hängt es
genau ab?

Vermutung: Je größer die felderzeugende Ladung 𝑄𝐴 , desto größer ist die
Feldstärke.
Ladungsmengen

Wir betrachten zwei geladene Platten und die darauf befindlichen Ladungen.

Beschreiben Sie die Ladungsverhältnisse auf den unterschiedlichen Platten.
+
+
+
+
+
+
-
+
+
+
+
-
+
+
+
-
Ladungsmengen

Die doppelte Fläche enthält auch die doppelte Anzahl an Ladungen.
+
+
+
+
+
+
-
+
+
+
-
Flächenladungsdichte


𝑄
𝐴
wird als Flächenladungsdichte bezeichnet und mit einem kleinen Sigma 𝜎
abgekürzt.
Dazu müssen die Ladungen gleichmäßig verteilt sein. Dies ist im
Plattenkondensator oder auf einer Kugel der Fall.
Einfluss der Flächenladungsdichte

Wie wirkt sich eine größere Flächenladungsdichte auf das elektrische Feld
aus?
Versuch: Feldstärke und Flächenladung
Messwerte
Spannung U
(in kV)
Ladung Q
(in nC)
σ
(in nC/m²)
E
(in kv/m)
2
55
701,5
25
3
70
892,9
35
4
90
1148,0
45
5
124
1581,6
63
6
145
1849,5
74
7
157
2002,6
85
Auswertung
Feldstärke-Flächenladungsdichte-Diagramm
2500
y = 24,686x
2000
1500
1000
500
0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Ladung und elektrisches Feld

Die Messergebnisse legen einen proportionalen Zusammenhang zwischen der
Feldstärke E und der Flächenladungsdichte 𝜎 nahe.

𝜎~𝐸

Der Proportionalitätsfaktor (die Steigung der Geraden) ermitteln wir zu
𝐶²
𝑘 = 24 ∗ 10−12
𝑁 ∗ 𝑚²

Der Literaturwert beträgt 8,85 ∗ 10−12 𝑁𝑚² und wird als 𝜀0 bezeichnet.
𝐶²
Ladung und elektrisches Feld

Es gilt also:
𝐸=
1
𝜀0
∗𝜎
bzw. 𝜎 = 𝜀0 ∗ 𝐸
Fehlerbetrachtung

Unser Wert ist etwa 3x größer als der Literaturwert. Woher kann dieser
Messfehler kommen?

3 Größen gemessen: Fläche A, Ladungsmenge Q, Feldstärke E.
Kraft auf eine Ladung

Durch eine Ladung 𝑄𝐴 wird ein Feld mit der Feldstärke E erzeugt.

Wie groß ist die dadurch auf eine (Probe-) Ladung 𝑄𝑝 wirkende Kraft F?
Kraft auf eine Ladung
𝐹 = 𝐸 ∗ 𝑄𝑝
𝜎
𝐸=
𝜀0
𝑄
𝜎=
𝐴
Ineinander eingesetzt führt dies auf:
𝑄𝐴
𝐹=
∗ 𝑄𝑝
𝜀0 ∗ 𝐴
Doch wie groß ist die Fläche am Ort unserer Ladung Qp?
Flächenladungsdichte einer Kugel

Durch die Ladung 𝑄𝐴 wird auf der Kugeloberfläche im Abstand r eine
Ladungstrennung hervorgerufen.
-+
+
-
-+
r
+-
-+
+-
-+
-+
Flächenladungsdichte einer Kugel

Von außen sieht es nun so aus, als verteile sich die gleiche Ladung 𝑄𝐴 auf eine
größere Kugeloberfläche 𝐴 = 4 ∗ 𝜋 ∗ 𝑟 2 .
-+
+
-
-+
r
+-
-+
+-
-+
-+
Das Coulomb‘sche Gesetz

Insgesamt erhalten wir also für die Kraft zweier punktförmiger Ladungen
aufeinander:
𝐹

=
1 𝑄𝐴 ∗𝑄𝑝
4𝜋∗𝜀0 𝑟 2
Dies ist das Coulomb‘sche Gesetz. Die Abhängigkeit vom Radius hatten wir
bereits experimentell nachgewiesen.
Versuch zum Coulomb‘schen Gesetz

http://www.br.de/telekolleg/faecher/physik/trimester3/tk-physik-15video100.html
Verstanden?

Buch Dorn Bader S. 19 Nr. A1
Verstanden!
𝑁

𝐸 = 1,4 ∗ 103 𝐶

𝑞 = 5𝑝𝐶 = 5 ∗ 10−12 𝐶
Das ist wichtig

Feldlinien und ihre Eigenschaften

Ladungen erfahren in elektrischen Feldern Kräfte: 𝐹 = 𝑞 ∗ 𝐸

Diese Kraft kann man messen: Kraftmesser, Waage, Spiegel

Messdaten sind fehlerbehaftet

Mathematische Zusammenhänge in Messdaten finden (Regression)

Stromstärke ist Ladung pro Zeiteinheit: 𝐼 =
∆𝑄
∆𝑡
Das ist gut zu wissen


1
1
0
0
𝑄
Bei homogenen Feldern gilt 𝐸 = 𝜀 ∗ 𝜎 = 𝜀 ∗ 𝐴
Die Kraft zweier punktförmiger Ladungen im Abstand r voneinander berechnet
sich nach
1
𝑄1 ∗ 𝑄2
𝐹𝐶 =
∗
4𝜋𝜀0
𝑟2
“
We live in a society exquisitely
dependent on science and
technology, in which hardly
anyone knows anything about
science and technology.
Carl Sagan (1934 - 1996)
”
Spannung

Wir beobachten die Spannung eines geladenen Plattenkondensators, während
wir die Platten auseinanderziehen.
Spannung am Plattenkondensator

Beobachtung:
Die Spannung steigt, je weiter die Platten auseinander gezogen werden.

Deutung:


Die Ladung hat sich nicht verändert, denn der Plattenkondensator war von der
Quelle getrennt.

Die Spannung U des Kondensators scheint mit dem Plattenabstand d
zusammenzuhängen.

Wir führen dem Plattenkondensator Energie zu: das Feld des Kondensators scheint
Energie zu speichern.
Analogie: auseinanderziehen eines Gummibandes: Spannenergie
Energie im Plattenkondensator

Wie groß ist nun aber die Energie?

Energie kennen wir als Kraft entlang eines Weges: 𝑊 = 𝐹 ∗ 𝑑

Die Kraft F ist bekannt: 𝑊 = 𝑞 ∗ 𝐸 ∗ 𝑑

Betrachten wir die Energie W, die pro Ladung q aufgebracht wird, erhalten
wir eine Größe, die wir Spannung nennen:

𝑈=
𝑊
𝑞
=
𝑞∗𝐸∗𝑑
𝑞
=𝐸∗𝑑
Größen & Einheiten
Größe
Formel Einheit
zeichen
Definition
Stromstärke
I
A (Ampere)
Basiseinheit
Ladung
Q
C (Coulomb)
𝑄 = 𝐼 ∗ ∆𝑡
Spannung
U
V (Volt)
Energie pro Ladung U =
Elektr. Feldstärke
E
N/C oder V/m
𝑊
𝑞
Wichtige Einheitenvorsätze
Name
Symbol
Größe
Potenz
Giga
G
1000000000
109
Mega
M
1000000
106
Kilo
K
1000
103
Milli
m
0,001
10−3
Mikro
µ
0,000001
10−6
Nano
n
0,000000001
10−9
“
The greatest mistake is to
imagine that we never err.
Thomas Carlyle
”
Umgang mit Messunsicherheiten

Alle Messwerte sind ungenau!

Angabe eines Wertes in der Regel durch den Wert und die absolute
Messunsicherheit:
(1,83 +- 0,005) m
Geltende Ziffern

Geltende Ziffern sind alle angegebenen Ziffern außer führenden Nullen oder
Zehnerpotenzen:

1,04
:
3 geltende Ziffern

1300
:
4 geltende Ziffern

0,004
:
1 geltende Ziffer

2,03 * 10²
:
3 geltende Ziffern

210 * 10³
:
3 geltende Ziffern
Wie viele Dezimalstellen?

Vereinbarung: die letzte angegebene Ziffer ist unsicher

Beispiel:
1,83 m könnte genauso gut 1,825 m oder 1,834 m sein.

Faustregel:
Das Ergebnis soll nur so viele geltende Ziffern aufweisen, wie die
„schlechteste“ der Eingangsgrößen.
Fehlerrechnung

„In Produkten oder Quotienten werden relative Messunsicherheiten der
Bestandteile addiert, in Potenzen entsprechend behandelt. In Summen
werden die absoluten Messunsicherheiten addiert, bevor man die relative
Messunsicherheit bestimmt.“

Absolute Messunsicherheit der Messgröße A: ∆𝐴

Relative Messunsicherheit der Messgröße A: Prozentangabe
∆𝐴
𝐴
Fehlerrechnung

Beispiel

Absolute Messunsicherheit: 0,005 m

Relative Messunsicherheit:
0,005 𝑚
1,83 𝑚
= 0,00273 = 0,273 %
Fehlerrechnung bei Summen

Wir messen 2 Größen A=72 cm und B=91 cm die addiert werden sollen:
C = 72cm+91cm = 163cm

absolute Fehler seien 1,3 cm und 0,80 cm

Relativer Fehler:

Angabe des Wertes C:
C = (1,63 +- 0,021) m
∆𝐶
𝐶
=
1,3𝑐𝑚+0,8𝑐𝑚
72𝑐𝑚+91𝑐𝑚
=
2,1𝑐𝑚
163𝑐𝑚
= 0,0129 = 1,29%
Fehlerrechnung bei Produkten

Wir messen 2 Größen A=72 cm und B=91 cm die multipliziert werden sollen:
C = 72cm*91cm = 6552cm²

absolute Fehler seien 1,3 cm und 0,80 cm

Relativer Fehler:
+
∆𝐵
𝐵
=

Absoluter Fehler: ∆𝐶 = 𝐶 ∗
∆𝐶
𝐶
= 6552𝑐𝑚2 ∗ 0,0268 = 175,6𝑐𝑚²

Angabe des Wertes C:
∆𝐶
𝐶
=
∆𝐴
𝐴
1,3𝑐𝑚
72𝑐𝑚
+
0,8𝑐𝑚
91𝑐𝑚
= 0,0268 = 2,68%
𝐶 = 6,5 ± 0,18 ∗ 10−1 𝑚²
Elektronen beschleunigen

Das elektrische Feld übt eine Feldkraft auf die negativ geladenen Elektronen
aus.

Diese Kraft beschleunigt die Elektronen.

Die Elektronen erhalten somit eine kinetische Energie 𝑊𝑘𝑖𝑛 = 𝑚 ∗ 𝑣 2 .

Wie groß ist die erreichbare Geschwindigkeit der Elektronen?
1
2
Geschwindigkeit von Ladungen im
homogenen elektrischen Feld

𝑊𝑘𝑖𝑛 = 𝑊𝑒𝑙

1
𝑚
2

𝑣2 =

𝑣=
∗ 𝑣2 = 𝑞 ∗ 𝑈
2∗𝑞∗𝑈
𝑚
2𝑞𝑈
𝑚
Elektronenstrahlröhre

Beschreiben Sie die Bewegung der Elektronen in der Elektronenstrahlröhre.

Notieren Sie Ihre Beobachtungen und skizzieren Sie die unterschiedlichen
Flugbahnen.

Formulieren Sie passende „Je … desto“-Sätze.

Begründen Sie den prinzipiellen Verlauf der Flugbahn.
Ablenkung von Elektronen

Die Elektronen durchlaufen zwischen den Kondensatorplatten eine
parabelförmige Flugbahn.

Je größer die Ablenkspannung, desto größer ist die Ablenkung des
Elektronenstrahls.

Je größer die Beschleunigungsspannung (Anodenspannung), desto kleiner ist
die Ablenkung.
Ablenkung von Elektronen

Die Bewegung der Elektronen ergibt sich aus der Überlagerung zweier
Bewegungen.

In horizontaler Richtung handelt es sich um eine gleichförmige Bewegung,
deren Geschwindigkeit nach verlassen der Anode konstant ist.

In vertikaler Richtung handelt es sich um eine beschleunigte Bewegung, da
auf die Elektronen ständig eine Feldkraft wirkt und damit nach F=m*a auch
eine Beschleunigung.

Als Überlagerung ergibt sich dann eine Parabel.
Verstanden? / Klausurtraining

Vollziehen Sie das Prinzip des Versuchs V1 auf S. 15 nach. Machen Sie sich
𝑠
insbesondere mit der Formel 𝐹𝑅ü𝑐𝑘 = 𝐹𝐺 ∗ 𝑙 vertraut.

Bearbeiten Sie Aufgabe A3 auf Seite 21.
Verstanden!

0,89 nC

Relativer Fehler: 17%

Angabe des Ergebnisses: 𝑞 = 8,9 ± 1,5 ∗ 10−10 𝐶
Checkliste zur Klausur
Fähigkeit
Ich kann Feldlinienbilder für typische Fälle skizzieren.
Ich kann die Eigenschaften elektrischer Felder beschreiben
und kenne die Größe Feldstärke.
Ich kenne Experimente zur Bestimmung der elektrischen
Feldstärke.
Ich kann Messreihen auswerten, Diagramme zeichnen und eine
Fehlerbetrachtung durchführen.
Ich kenne die Definition der elektrischen Spannung U.
Ich kann den Zusammenhang zwischen Feldstärke und
Spannung in einem Plattenkondensator beschreiben.
Ich kann mit den bekannten Formeln zur Feldstärke,
Flächenladungsdichte und Spannung rechnen.
Ich kann die Geschwindigkeit eines geladenen Teilchens in
einem homogenen elektrischen Feld berechnen.




Weitere Aufgaben
“ If all of mathematics
disappeared, physics would be
set back by exactly one week.
Richard P. Feynman (1918 - 1988)
”
Alle Bilder: wikimedia
Technische Anwendung des Kondensators

Beispiel: Defibrillator

„Prinzipiell besteht ein Defibrillator aus einem Akkumulator, einem DC/DCWandler, einem Kondensator, einer Ausgangsschaltung und einer
Steuereinheit. Da die Spannung des Akkumulators für einen Elektroschock zu
klein ist, muss mit Hilfe eines DC/DC-Wandlers eine größere Spannung erzeugt
werden, mit der der Kondensator auf eine zuvor eingestellte Energie
aufgeladen wird. Auf Knopfdruck gibt der Kondensator seine gespeicherte
Energie, etwa 200 bis 360 Joule, an den Patienten ab. Die Spannung beträgt
bis 4000 Volt und liegt zwischen 3 und 40 Millisekunden an. Die Stromstärke
erreicht bei üblichen Körperwiderständen zwischen 50 Ohm und 100 Ohm bis
zu etwa 50 Ampere. Der hierzu notwendige Kondensator hat eine Kapazität
von 45µF bis 500µF“ (aus: Wikipedia)
Wie gibt der Kondensator seine Energie
ab?

Aufladung erfolgt bei einer bestimmten Spannung

Gespeicherte Ladungsmenge Q nimmt mit der Zeit ab

Wie verändert sich die Spannung bzw. wie groß ist der Entladestrom?
Versuch: Kondensatorentladung
V
Versuchsdurchführung

Variation von Kapazität und Widerstand

Messung der Spannung im Verlaufe der Zeit
MESSWERTE KONDENSATORENTLADUNG
4000
3500
SPANNUNG (IN MV)
3000
2500
R1C1
R1C2
R2C1
2000
R2C2
Expon. (R1C2)
1500
Expon. (R2C1)
Expon. (R2C2)
1000
500
0
0
30
60
90
120
ZEIT (IN S)
150
180
210
Kondensatorentladung

Offensichtlich nicht linear / gleichmäßig

Je mehr Ladungen vorhanden, desto stärker die Feldkraft auf die Ladungen
 Entladung muss zu Beginn schneller ablaufen als am Ende

Exponentielle Abnahme in Messkurven erkennbar
 Halbwertszeit bestimmbar zur Überprüfung

Halbwertszeit: 𝑇1 2 = 𝑅 ∗ 𝐶 ∗ ln 2
Stromfluss bei der Entladung

Bei der Entladung übt das elektrische Feld eine Kraft auf die Ladungen aus
 Ladungen bewegen sich zur anderen Platte

In eine Richtung bewegte Ladungen Q bilden einen elektrischen Strom
∆𝑄
𝐼=
∆𝑡

Für diesen Strom I gilt zum Zeitpunkt t:
𝐼 𝑡 = 𝐼0 ∗
1
− 𝑅∗𝐶 ∗𝑡
𝑒
Verstanden?

Bestimmen Sie die Halbwertszeit der 4 Messkurven jeweils aus den
Messwerten als auch jeweils theoretisch.
Verstanden!
Messreihe
Experimentell
Theoretisch
R=10kΩ, C=1000µF
ca. 7,5s
6,93s
R=10kΩ, C=3300µF
ca. 25s
22,87s
R=33kΩ, C=1000µF
ca. 25s
22,87s
R=33kΩ, C=3300µF
ca. 75s
75,48s
Energie des Kondensators (2)

Für die Energie eine Ladung im Feld des Kondensators zu bewegen hatten wir
𝑊 = 𝑞 ∗ 𝐸 ∗ 𝑑 ermittelt.

Zusätzlich kennen wir die Formeln 𝑄 = 𝐶 ∗ 𝑈 und 𝐸 =

Damit erhalten wir: 𝑊 = 𝐶 ∗ 𝑈 2
𝑈
𝑑
Energie des Kondensators (2)

Für die Energie eine Ladung im Feld des Kondensators zu bewegen hatten wir
𝑊 = 𝑞 ∗ 𝐸 ∗ 𝑑 ermittelt.

Zusätzlich kennen wir die Formeln 𝑄 = 𝐶 ∗ 𝑈 und 𝐸 =

Damit erhalten wir: 𝑊 = 𝐶 ∗ 𝑈 2

Tatsächlich gilt aber 𝑊 = 2 ∗ 𝐶 ∗ 𝑈 2
Wieso?
1
𝑈
𝑑
Formeln
keinen Nutzen!

Achtung: Formeln alleine haben

Physikalischen Hintergrund bzw. Bedeutung kennen!

Für welche Größen stehen die Buchstaben?

Was sagt die Formel aus?

Wann gilt sie? Unter welchen Bedingungen?
Energie des Kondensators

Wo steckt unser Fehler?

Die Formel 𝑊 = 𝑞 ∗ 𝐸 ∗ 𝑑 gibt die Energie für eine Ladung an die bewegt wird.

Das elektrische Feld (bzw. die Spannung) hängt aber von den Ladungen im
Kondensator ab und ändert sich daher während der Entladung!

Hier hätten wir also beachten müssen, für was q und E stehen.
Energie des Kondensators

Korrekte Vorgehensweise:

Energie W für eine Ladung ist bekannt mit 𝑊 = 𝑞 ∗ 𝑈

Die Spannung U bzw. Ladung Q ändert sich andauernd, dabei ist die Spannung
1
nach 𝑈 = ∗ 𝑄 aber proportional zur Ladung Q:
𝐶
+
+
+
+
+
+
+
7
6
Spannung U
-
5
4
3
2
1
0
0
1
2
3
4
Ladung Q
5
6
7
8
Energie im Kondensator

Die Energie W=Q*U lässt sich als Flächeninhalt unter dem Diagramm ablesen.

Dieser Flächeninhalt ist der eines rechtwinkligen Dreiecks und damit
1
𝑊 = ∗𝑄∗𝑈
2

Mit der Kapazität ergibt sich dann
1
∗ 𝐶 ∗ 𝑈2
2
7
6
Spannung U
𝑊=
5
4
3
2
1
0
0
1
2
3
4
Ladung Q
5
6
7
8
Verstanden?

Welche Größe entspricht dem Flächeninhalt unter der Kurve eines t-IDiagramms?

Welche Größe entspricht dem Flächeninhalt unter der Kurve eines Q-UDiagramms?

Zum Vergleich: Welche Größe entspricht dem Flächeninhalt unter einem t-vDiagramms der Kinematik (Jahrgang 10)?
Verstanden!

Welche Größe entspricht dem Flächeninhalt unter der Kurve eines t-IDiagramms?  Ladung Q

Welche Größe entspricht dem Flächeninhalt unter der Kurve eines Q-UDiagramms?  Energie W

Zum Vergleich: Welche Größe entspricht dem Flächeninhalt unter einem t-vDiagramms der Kinematik (Jahrgang 10)?  zurückgelegter Weg s
Übersicht Begriffe Elektrisches Feld
Elektrisches Feld
Kraft auf elektrische
Ladungen
Kondensator
Elektrische Ladung
Punktladungen
Plattenkondensator
Elektrische
Feldstärke
Kapazität
Spannung
Flächenladungsdichte
Coulomb-Kraft
Elektrische
Feldenergie
Minuspol/Pluspol
Elektrische
Stromstärke
Influenz
Probeladung
𝐹𝑒𝑙 = 𝑄 ∗ 𝐸
𝐼=
𝐶 = 𝜀0 ∗
𝐴
𝑑
𝑄
𝑈
𝑈
𝐸=
𝑑
1 𝑄
𝐸=
4𝜋𝜀0 𝑟 2
𝐶=
∆𝑊𝑒𝑙 = 𝑄 ∗ 𝑈
∆𝑄
∆𝑡
𝑊𝑒𝑙 =
Vorschlag zum Lernen: Erstellen Sie sich eine Concept-Map zum Thema
1
𝐶 ∗ 𝑈2
2
“ There are only two ways to live
your life. One is as though nothing
is a miracle. The other is as
though everything is a miracle.
Albert Einstein (1879 - 1955)
”
Das Magnetfeld
http://sec.gsfc.nasa.gov/popscise.jpg
Bekanntes aus Jahrgang 5/6

Fertigen Sie eine Mind-Map zum Thema Magnetismus an. Bringen Sie möglichst
alle Ihnen bekannten Fakten und Versuche/Phänomene unter.
Bekanntes aus Jahrgang 5/6

Jeder Magnet besitzt 2 Pole: Nord- und Südpol

 Modell der Elementarmagnete

Feldlinien sind geschlossene Linien und verlaufen von Nord nach Süd

Man kann Stoffe magnetisieren: Ausrichten der Elementarmagnete

Es gibt Elektromagnete, die durch Strom ein Magnetfeld erzeugen.
Feldlinienbilder eines Dauermagneten
Stabmagnet
Hufeisenmagnet
Feldlinienbilder eines elektrischen
Leiters
Draufsicht
3d
Feldlinienbilder einer Spule
Eine Wicklung
Viele Wicklungen
Magnetfeld um einen
stromdurchflossenen Leiter

Linke-Faust-Regel: formt man die linke Hand zu einer Faust und zeigt der
Daumen in Richtung des Elektronenflusses, so geben die Finger den Verlauf
der magnetischen Feldlinien an.

Wird oft als Rechte-Faust-Regel angegeben und bezieht sich dann auf die
Richtung des technischen Stroms von + nach -.
Wie stark ist das Magnetfeld?

Erinnerung an elektrische Feldstärke: Kraft pro Probeladung

Erinnerung an Gravitation: Kraft pro Probemasse

Was benötigen wir?

Kraftmessung

Probe-Magnetfeld dessen Stärke wir gut steuern können  stromdurchflossener
Leiter

Magnetfeld
Richtung des Magnetfelds

Wir untersuchen zunächst qualitativ die Kraft auf einen stromdurchflossenen
Leiter

Wir stellen fest:

Polt man den Stromfluss um, dreht sich die Richtung der wirkenden Kraft um.

Dreht man das äußere Magnetfeld um, wechselt ebenfalls die wirkende Kraft ihre
Richtung.
Linke-Hand-Regel

Es gilt die Linke-Hand-Regel (oder auch Drei-Finger-Regel):
Ein stromdurchflossener Leiter erfährt in einem Magnetfeld eine Kraft
senkrecht zur Bewegungsrichtung der negativen Ladungen und senkrecht zur
Richtung des Magnetfelds. Zeigt der Daumen in Richtung der negativen
Ladungen und der Zeigefinger in Richtung des Südpols des äußeren
Magnetfelds, so zeigt der Mittelfinger in Richtung der wirkenden Kraft.
Magnetische Flussdichte

Die Stärke eines Magnetfeldes lässt sich durch die magnetische Flussdichte B
angeben. Achtung: nicht magnetische Feldstärke!

Sie ist definiert als Kraft, die auf einen von der Stromstärke I durchflossenen
elektrischen Leiter der Länge s wirkt („Kraft pro Probeleiter“).

Für sie gilt:
𝐵=
𝐹
𝐼∗𝑠
Lorentzkraft

Auf eine bewegte Ladung wirkt in einem Magnetfeld eine Kraft.

Diese nennen wir Lorentzkraft.

Ihre Richtung erhalten wir durch die Linke-Hand-Regel.

Für ihren Betrag gilt
𝐹𝐿 = 𝐵 ∗ 𝑒 ∗ 𝑣
Checkliste zur Klausur
Fähigkeit
Ich kann Feldlinienbilder für typische Fälle skizzieren.
Ich kann die Eigenschaften elektrischer und magnetischer
Felder beschreiben und kenne die Größe magn. Flussdichte.
Ich kann Messreihen auswerten, Diagramme zeichnen und eine
Fehlerbetrachtung durchführen.
Ich kenne die Operatoren, insbesondere beschreibe, erkläre,
ermittle, berechne und zeige/leite her.
Ich kenne die Definition der Kapazität C.
Ich kann die Entladung eines Kondensators beschreiben und
die Halbwertszeit ermitteln / berechnen.
Ich kann mit den bekannten Formeln zur Kapazität,
Flächenladungsdichte u. Energie eines Kondensators rechnen.
Ich kann Betrag und Richtung der Lorentzkraft auf ein
geladenes Teilchen (z.B. Elektron) bestimmen.




Weitere Aufgaben
Stromwaage

Messung der magnetischen Flussdichte

Magnetfeld verursacht eine Kraft auf stromdurchflossenen Leiter
(Lorentzkraft)

Kraft wird gemessen
Aufbau Stromwaage
Federkraftmesser
Balkenwaage
Stromstärkemessgerät
Leiter
Elektromagnet
Messergebnisse
s (in cm)
I (in A)
F (in mN)
I (in A)
s (in cm)
F (in mN)
4
0,7
3
7,1
4
23,5
4
1,3
5
7,2
4
23,5
4
2,28
8
7,1
2
11
4
3,23
11,5
7,2
2
11,5
4
5,025
17,5
7,1
1
5,5
4
7,28
24,5
7,2
1
5,5
4
9,9
32
Variation der Stromstärke durch den
Leiter, bei konstanter Leiterlänge s
Variation der Leiterlänge, bei
möglichst konstanter Stromstärke
durch den Leiter
F(I)-DIAGRAMM (S=4CM)
35
y = 3,1829x + 0,9886
KRAFT AUF DEN LEITER (IN MN)
30
25
20
15
10
5
0
0
1
2
3
4
5
6
STROMSTÄRKE DURCH DEN LEITER (IN A)
7
8
9
10
Auswertung

Offensichtlich linearer Zusammenhang F~I

Physikalisch sinnvoll: Ursprungsgerade (keine Kraft wenn kein Strom fließt)

Mögliche Erklärung: systematischer Fehler (z.B. immer zu großen Wert
abgelesen, Abweichung etwa +1mN)

Berechnung der magnetischen Flussdichte B (ohne Korrektur):
𝐹
24,5 ∗ 10−3 𝑁
𝐵=
=
= 0,0841
𝐼 ∗ 𝑠 7,28𝐴 ∗ 0,04𝑚

Berechnung mit Korrektur um 1mN:
𝐹
23,5 ∗ 10−3 𝑁
𝐵=
=
= 0,0807
𝐼 ∗ 𝑠 7,28𝐴 ∗ 0,04𝑚
Fehlerrechnung

Abschätzung der absoluten Fehler: ∆𝐹 = 0,5𝑚𝑁, ∆𝐼 = 0,1𝐴, ∆𝑠 = 0,05𝑐𝑚
Relativer Fehler:
∆𝐵
∆𝑠
∆𝐹
∆𝐼
=1∗
+1∗
+1∗
𝐵
𝑠
𝐹
𝐼
∆𝐵 0,05𝑐𝑚 0,5𝑚𝑁
0,1𝐴
=
+
+
𝐵
4𝑐𝑚
23,5𝑚𝑁 7,28𝐴
∆𝐵
= 0,0125 + 0,0213 + 0,0137 = 0,0475 = 4,75%
𝐵
 Absoluter Fehler:
∆𝐵
∆𝐵 = 𝐵 ∗
= 0,0807𝑇 ∗ 0,0475 = 0,00383𝑇 = 3,83𝑚𝑇
𝐵
 Ergebnis: Die magnetische Flussdichte des Elektromagneten beträgt
𝐵 = 80,7 ± 3,8 𝑚𝑇

Vor- und Nachteile der Stromwaage
Vorteile

Nah an der Definition der
magnetischen Flussdichte

Anschauliches Messverfahren
Nachteile

Großer Aufbau (räumliche
Ausdehnung)  für inhomogene
Felder nicht geeignet

Für Präzisionsmessungen hoher
Aufwand notwendig
Es wäre schön ein anderes Messverfahren für Magnetfelder zu finden.
Dies wird uns später gelingen.
Ablenkung von Elektronen in
magnetischen Feldern

Elektronen erfahren wenn sie sich in einem Magnetfeld bewegen eine Kraft:
Lorentzkraft

Die Bahn der Elektronen können wir in einer Elektronenstrahlröhre sichtbar
machen.
Fadenstrahlrohr

Elektronenstrahl wird erzeugt („Elektronenkanone“)

Mit Wasserstoffgas gefüllter Glaskolben: Wasserstoff wird durch Elektronen
zum leuchten angeregt.

Helmholtzspulenpaar sorgt für ein homogenes Magnetfeld im Glaskolben

Wir beobachten eine Kreisbahn der Elektronen. Es muss also eine
Zentripetalkraft geben. Dies ist die Lorentzkraft, die immer senkrecht auf der
Bewegungsrichtung steht.

Weiteres zur Bewegung von Elektronen im Magnetfeld findet sich bei Leifi.
Verstanden?

Beschreiben Sie einen Versuch, der zeigt, dass geladene Teilchen im
Magnetfeld eine Kraft erfahren.

Begründen Sie, dass die Lorentzkraft senkrecht zur Bewegungsrichtung der
Ladungen sein muss.

Geben Sie die Definition der elektrischen Feldstärke und der magnetischen
Flussdichte an. Vergleichen Sie beide Größen miteinander.
Verstanden!

Leiterschaukelversuch, Stromwaage, Elektronenstrahlröhre oder
Fadenstrahlrohr

Im Fadenstrahlrohr entsteht eine Kreisbahn. Es muss also eine
Zentripetalkraft geben. Die Zentripetalkraft steht immer senkrecht zur
Bahnkurve. Also muss auch die Lorentzkraft senkrecht stehen.

𝐸 = 𝑞 und 𝐵 = 𝐼∗𝑠
𝐹
𝐹
Beide Größen basieren auf einer Kraftmessung. Während allerdings die
elektrische Feldstärke E sich auf eine Probeladung bezieht, gelingt dies bei
der magnetischen Flussdichte B nicht. Da die Kraft nur auf bewegte Ladungen
wirkt, muss man die Kraft auf einen Strom (bewegte Ladungen bilden einen
Strom) nutzen. Es wird die Kraft auf einen stromdurchflossenen Probeleiter
der Länge s gemessen (vgl. Stromwaage).
Kombination von elektrischem Feld und
Magnetfeld – Bewegung von geladenen
Teilchen
Bewegung von geladenen Teilchen

Sowohl elektrische, als auch magnetische Felder üben eine Kraft auf bewegte
Ladungen aus.

Dies lässt sich für zwei wichtige technische Anwendungen nutzen:

Geschwindigkeitsfilter (Wien-Filter) als Teil eines Massenspektrographen

Hallsonde zur Magnetfeldmessung
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