Produktionslogistik Absatzplanung (Demand Planning) Planung der Fertigungsanlagen (Fabrik Design) Produktionsplanung Produktionssteuerung (Scheduling) Materialfluss (Supply Chain Management) Lagerhaltung Controlling Industrial Engineering, WS 2006/2007, Dr. O. Gihr | © Copyright IBM Corporation 2005 Controlling Begriffsdefinition Kennzahlen Aufgaben des Controlling Kostenrechnung Kostenarten Kostenstellen Kostenträger Industrial Engineering, WS 2006/2007, Dr. O. Gihr | © Copyright IBM Corporation 2005 Begriffsdefinition: Controlling Unter Controlling wird die betriebswirtschaftliche Unterstützung bei der Analyse, Planung, Steuerung und Kontrolle von Organisationen, Prozessen oder Projekten, sowie der Erfassung und Bereitstellung der dazu erforderlichen Informationen, verstanden. Das Controlling ist eine unterstützende Querschnitts- und Koordinations-Funktion mit der Absicht, die Wirtschaftlichkeit in allen betrieblichen Bereichen zu steigern. Controlling darf nicht mit „Kontrolle“ übersetzt werden. Etymologisch lässt sich der Begriff "Controlling" aus dem mittelalterlichen Latein "contra rolatus" (Gegenrolle) herleiten. Der Begriff wurde für eine zweite, für Kontrollzwecke vorgenommene Aufzeichnung über ein- und ausgehende Gelder verwendet. Industrial Engineering, WS 2006/2007, Dr. O. Gihr | © Copyright IBM Corporation 2005 Beispiele für Kennzahlen Bestandswert [€] = Ø Menge x Einkaufswert Durchlaufzeit [AT] = Warenausgang – Wareneingang Reichweite [d] = Lagerbestand / Abgangsmenge pro Zeiteinheit Umschlag [Stk/d] = 1/Reichweite = Abgangsmenge pro Zeiteinheit / Lagerbestand Wiederbeschaffungszeit [AT] = Dauer der Bestellung bis Wareneingang Termintreue [%] = Ist-Termin / Soll-Termin Lieferbereitschaftsgrad 1 [%] = Erfüllte Aufträge / Gesamtaufträge Lieferbereitschaftsgrad 2 [%] = Gelieferte Menge / Gesamtbestellmenge Lieferbereitschaftsgrad 3 [%] = Wert der ausgelieferten Artikel / Gesamtbestellwert Fehllieferquote [%] = Zahl der nicht korrekten Lieferungen / Gesamtzahl der Lieferungen Anteil der Vorräte am Umsatz [€] = Vorräte / Umsatz Anteil Logistikkosten am Umsatz [€]= Logistikkosten / Umsatz Industrial Engineering, WS 2006/2007, Dr. O. Gihr | © Copyright IBM Corporation 2005 Typen von Kennzahlen Kennzahlen Absolute Kennzahlen VerhältnisKennzahlen Einzelwert Mittelwerte Durchschnitt Sicherheitsbestand Mittlerer Bestand Wert pro Lieferung Summen Differenzen Summe der Umsätze Umsatz - Kosten Industrial Engineering, WS 2006/2007, Dr. O. Gihr | Anteilszahlen Logistikkosten / Gesamtosten Bezugszahlen Kosten 2005 / Kosten 1990 © Copyright IBM Corporation 2005 Aggregierung der Kennzahlen Unternehmen Unternehmensbereich Es wird eine mehrstufige Aggregierung der Kennzahlen durchgeführt. Ausgehend von Kennzahlen für Bereiche oder Teilbereiche werden unternehmensweite Kennzahlen abgeleitet. Hauptabteilung Abteilung, Bereich Industrial Engineering, WS 2006/2007, Dr. O. Gihr | © Copyright IBM Corporation 2005 Aufgaben des Controlling Erfassen von Daten Der Kostenaufwand für die Datenerfassung muss immer im realen Verhältnis zum Nutzen der Kennzahl stehen. Die empfehlenswerteste Variante besteht darin, auf bereits bestehende Daten aus den EDV-Systemen zurückzugreifen. Die vorliegenden Ergebnisse der Messung sind in die geplanten Kennzahlen zu überführen. Analysieren der Informationen Die erhobenen Daten werden in dieser Phase gesammelt, verdichtet und ausgewertet. Die gewonnen Kennzahlen sind mit den jeweiligen Referenzen zu vergleichen. Abhängig von der Messgröße werden ex-post Soll/Ist-Vergleiche, Zeitvergleiche, oder unternehmensinterne oder –externe Vergleiche, z.B. mittels Benchmarking, durchgeführt. Darüber hinaus können für die Interpretation der Daten Analysemethoden wie „Brainstorming“ oder „Die-5-Warums“ verwendet werden. Ziel dieser Kreativtechniken ist es, Zusammenhänge, Korrelationen sowie deren Einflussstärken zu erkennen. Das Ergebnis dieser Phase sollte die Verifizierung von Hauptursachen darstellen. Einleiten von Verbesserungsmaßnahmen Auf die Analysephase folgt die Phase der Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen. Hierbei sind verantwortliche Personen zu benennen, um die Maßnahmen zielgerichtet zu planen und zu managen. Bei der Durchführung dieser Maßnahmen sind die Prozesse kontinuierlich zu beobachten und die erbrachte Leistung fortlaufend zu messen. So werden die Daten für die Generierung der Kennzahlen stetig und ununterbrochen erfasst. Nachhaltige Sicherung von Ergebnissen Um die Nachhaltigkeit jeder Verbesserungsinitiative zu sichern, sollte jeder optimierte Prozess standardisiert werden. Bei Abweichungen vom Standard wird mit entsprechenden Maßnahmen gegengesteuert. Diese Phase ist besonders für das organisatorische Lernen wichtig, da die gesetzten Maßnahmen auf ihre Wirkung hin überprüft werden können. Sollten gesetzte Verbesserungsmaßnahmen keine langfristige Wirkung zeigen, können weitere Maßnahmen ergriffen werden, um diese Lücke zu schließen. Industrial Engineering, WS 2006/2007, Dr. O. Gihr | © Copyright IBM Corporation 2005 Begriffe der Kostenrechnung Kostenarten Welche Kosten sind angefallen? Kostenstellen Wo sind diese Kosten angefallen? Kostenträger Wofür sind diese Kosten angefallen? Industrial Engineering, WS 2006/2007, Dr. O. Gihr | © Copyright IBM Corporation 2005 Kostenarten Lohnkosten Betriebsmittelkosten Raum- und Lagerkosten Kapitalbindungskosten Gemeinkosten Industrial Engineering, WS 2006/2007, Dr. O. Gihr | Bruttogehalt Lohnnebenkosten Abschreibung Laufende Kosten Wartung / Instandhaltung Fläche Flächen-Kostensatz Wert Zeit Zinssatz Verwaltung Forschung © Copyright IBM Corporation 2005 Kostenstellen Mehrstufige Aggregation der Kostenstellen bis auf Unternehmensebene Verursachungsgerechte Belastung bzw. Verrechnung der Kosten auf die Kostenstellen Innerbetrieblich werden Kosten zwischen den Kostenstellen verrechnet. Industrial Engineering, WS 2006/2007, Dr. O. Gihr | © Copyright IBM Corporation 2005 Kostenträger Kostenträger sind die Zwischen- und Endprodukte des Unternehmens - Produkte eines produzierenden Unternehmens Projektkosten bei Einzelanfertigungen Dienstleistung eines Service-Unternehmens Die in das Endprodukt einfließende Kostenanteile bestimmen seinen „verursachergerechten“ Preis. Industrial Engineering, WS 2006/2007, Dr. O. Gihr | © Copyright IBM Corporation 2005 Probleme der Kostenrechnung in der Logistik Oft werden Logistikkosten nicht separat erfasst Mangelnde Abgrenzung der Logistikkosten Geringe Differenzierung der Kosten Keine Verursacher gerechte Zuordnung Die Kosten der Logistik sind meist nicht vollständig und nicht korrekt. Vergleich der Kosten zu anderen Unternehmen ist nicht möglich. Schaffung von Transparenz durch z.B. Outsourcing. Industrial Engineering, WS 2006/2007, Dr. O. Gihr | © Copyright IBM Corporation 2005 Die Kostenanalyse wird meist nach dem Verfahren Activity Based Costing (ABC) durchgeführt. (Dieses Verfahren entspricht in wesentlichen Teilen der Beitragsdeckungsrechnung oder Prozesskostenrechnung.) Beispiel aus der Produktion: • Zwei Produkte : ZL1000, ZL5000 • Die Kostenverursacher (Cost Drivers) sind : • Anzahl Setup’s und • Anzahl Lose • Die Aktivitäten in der Produktion beinhalten : • Setup (Anzahl Setup’s ist Kostenverursacher) • Bearbeitung (Anzahl Lose ist Kostenverursacher) • Inspektion (Anzahl Lose ist Kostenverursacher) Kosten in einer Periode und deren Anteile $100K 70% 20% $70K Setup Unternehmensdaten Produkt 10% $10K $20K Inspektion Bearbeitung Industrial Engineering, WS 2006/2007, Dr. O. Gihr | # Setups # Lose ZL/1000 14 9 ZL/5000 13 13 27 22 Summe -> © Copyright IBM Corporation 2005 Bei der Kostenrechnung werden die angefallenen Kosten auf die Produkte aufgeteilt. Basierend auf • den Kostenverursachern, Ziel • den Kostenelementen, • den Aktivitätenkosten Gerechte Aufteilung der anfallenden Kosten auf die Verursacher. werden die anteiligen Kosten der Produkte berechnet. Produkt Setup Kosten BearbeitungsKosten InspektionsKosten Gesamtkosten ZL/1000 $70k X14/27 $20k X 9/22 $10k X 9/22 $48,569.02 ZL/5000 $70k X 13/27 $20k X 13/22 $10K X 13/22 $51,430.98 Industrial Engineering, WS 2006/2007, Dr. O. Gihr | © Copyright IBM Corporation 2005 Die anfallenden Kosten werden entsprechend den Kostenverursachern auf die Produkte aufgeteilt. Arten von Ressourcenkosten • Fixkosten • Fixkosten werden für eine Zeitspanne definiert. Beispiele : Gehalt, Abschreibung ... • Variable Kosten • Variable Kosten fallen bei der Produktion an. Beispiele : Materialkosten, Verbrauchsmaterial, Mieten ... Industrial Engineering, WS 2006/2007, Dr. O. Gihr | © Copyright IBM Corporation 2005