Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 - Podiumsdiskussion zu Jugendbeteiligung o Thema: Jugendbeteiligung an Politik im Stadtteil o Situation: Der Verein Lindenhaus e.V. hat eine Veranstaltung organisiert, bei der Jugendliche ihre Meinung zur Stadt formulieren können. Am Beginn der Veranstaltung steht eine Podiumsdiskussion in der über den Sinn und mögliche Formen von einer politischen Beteiligung Jugendlicher in der Stadt diskutiert werden soll. o Zielsetzung seitens der Veranstalter_innen möglichst Konsens auf dem Podium erzeugen, dass Jugendbeteiligung wichtig ist. Hierfür sollen möglichst viele Argumente aus möglichst vielen verschiedenen Richtungen kommen. o PodiumsvertreterInnen: § Bezirksoberbürgermeister_in Fortunato von der „Partei für den Weltfrieden“ (PWF) § Landesschülersprecher_in - Riedel (parteilos) § Sprecher_in des Lehrerinitiative „Bildung statt Erziehung“ - Maier - Podiumsdiskussion zu Migrationspolitik o Thema: Migrationspolitik o Situation: Die evangelische Kirche hat angesichts anhaltenter Diskussion zur Situation von Migrant_innen in der Stadt zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Die öffentliche Debatte wird sehr heftig geführt. Insbesondere der Stadtteil „Friedrichshagen“ ist immer wieder in den Schlagzeilen. In Friedrichshagen leben zu 80 % Migrant_innen. Pressemitteilungen einiger Parteien haben mittlerweile Titel wie „Kein Deutscher traut sich mehr Friedrichshagen zu betreten.“ oder „Schafft die Ausländer raus! Deutscher Boden darf nicht Klein-Istanbul werden!“. Andere Parteien versuchen sich sehr stark für die Migrant_innen einzusetzen, aber in den Umfragen gewinnen die „Migrantengegner“ immer mehr Zustimmung. o Zielsetzung seitens der Veranstalter_innen: Eine offene Diskussion zur Frage der Integration von Migrant_innen in der Stadt, bei der deutliche Gegenargumentationen formuliert werden, nicht nur oberflächlich diskutiert wird und Lösungen aufgezeigt werden. o Podiumsgäste: § Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung der Wählervereinigung “Offene Stadt“- Foss § Sprecher_in der Migrantenorganisation „Arcadas“ - Masic § Stadtrat_rätin für Soziales von der Partei christlich-liberaldemokratische-sozial-partei (CLDSP) - Pungel Einleitung - Methodenerklärung Dies ist die Beschreibung eines Rollenspiels zu Podiumsdiskussionen, dass vornehmlich Chancen ermöglichen möchte: 1. Es ermöglicht den Teilnehmer_innen ein Einüben und praktisches Ausprobieren von vorher bereits vermittelten Moderationstechniken. 2. Es ermöglicht den Teilnehmer_innen sich in verschiedene Charaktere der politischen Bühne hineinzuversetzen und somit zu den Themen einen Rollen- und Perspektivwechsel durchzuführen. Das Rollenspiel ist für den speziellen Kontext dieser Seminarreihe angepasst worden. Die Themen der Diskussionen schließen sich an zentrale Themen der Aktion09Seminare der Region Süd an. Im Vorfeld des Rollenspiels wurden bereits andere Übungen zu Kommunikation, Rhetorik und Moderation durchgeführt, ebenso wie das politische System der BRD und politische Prozesse und Beteiligungsmöglichkeiten bereits im Seminarkontext bearbeitet wurden. Dies als Hinweise für eine mögliche Umsetzung der hier vorgestellten Methode in anderen Kontexten. Die Materialien bereiten zwei Podiumsdiskussionen mit jeweils Moderator_in und drei Diskutant_innen vor. Sie sind angelegt für ein Rollenspiel mit einer Rolleneinarbeitungszeit von mindestens 40 Minuten und Durchführung der Diskussionen in jeweils ca. 20 Minuten. Vor Beginn des Rollenspiels sollten für die Auswertung Feedback-Regeln erneut vorgestellt werden. Auch hier wird davon ausgegangen, dass diese bereits zuvor stärker bearbeitet wurden. Die Auswertung wurde nach folgendem Modus durchgeführt: 1. Nachfrage an die Rollenspieler_innen, wie sie sich in ihrer Rolle gefühlt haben, um das Verlassen der Rolle zu vereinfachen. 2. Feedback der „Zuschauer_innen“ - notfalls moderiert durch die Seminarleitung. 3. Feedback durch die Seminarleiter_innen. 4. Frage an die Rollenspieler_innen, was sie aus dem Feedback mitnehmen. Eine dritte Diskussion wurde nach gleichem Schema ohne Rollenkarten (außer den Moderationstipps) zum Thema „Wahlbeteiligung durch Jugendliche“ durchgeführt. Hier wurde die Methode „Fishbowl“ verwendet, um zumindest auch eine Alternative zur Podiumsdiskussion aufzuzeigen. Im Folgenden werden zunächst die beiden Podiumssituationen beschrieben. Im Anschluss folgen die Rollenkarten für die Moderator_innen und Podiumsgäste. Alle Karten enthalten neben den situations- bzw. rollenbezogenen Informationen auch Hinweise zum Rollenspiel bzw. zur Moderation. Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 Moderator_innen-Tipps: Moderator_innen-Blatt: Jugendbeteiligung - Situation - - - Thema: Jugendbeteiligung an Politik im Stadtteil Situation: Der Verein Lindenhaus e.V. hat eine Veranstaltung organisiert, bei der Jugendliche ihre Meinung zur Stadt formulieren können. Am Beginn der Veranstaltung steht eine Podiumsdiskussion in der über den Sinn und mögliche Formen von einer politischen Beteiligung Jugendlicher in der Stadt diskutiert werden soll. Zielsetzung seitens der Veranstalter_innen möglichst Konsens auf dem Podium erzeugen, dass Jugendbeteiligung wichtig ist. Hierfür sollen möglichst viele Argumente aus möglichst vielen verschiedenen Richtungen kommen. PodiumsvertreterInnen: o Bezirksoberbürgermeister_in Fortunato von der Partei für den Weltfrieden (PWF) o Landesschülersprecher_in Riedel (parteilos) o Sprecher_in des Lehrerinitiative „Bildung statt Erziehung“ - Maier - Begrüße alle Podiumsvertreter_innen und das Publikum in angemessener Reihenfolge Mache am Beginn dem Publikum den Anlass der Veranstaltung deutlich. Danach ist es Deine Aufgabe mit Fragen, dass Gespräch zu strukturieren. Dein Grundsatz lautet: Fragen statt Sagen Außer bei der Zusammenfassungen von Redebeiträgen, um Überleitungen zu schaffen oder die Diskussion zu strukturieren, solltest Du inhaltlich keine Aussagen machen Deine Meinung darf nicht deutlich werden. Du musst inhaltlich völlig neutral sein. Einzige Ausnahme könnten verfassungsfeindliche Aussagen sein. Achte darauf, dass jede_r in etwa gleich viel zu Wort kommt. Achte auf die Einhaltung von Gesprächsregeln. Du bist zwar inhaltlich neutral, aber der “Herr der Regeln“ und des fairen Gesprächs. Deine Konkreten Aufgaben: - Schreibe Dir vorher einen groben Verlauf der Diskussion mit formulierten Fragen auf. Achte dabei insbesondere auf den Einstieg und plane einen Abschluss. Hänge aber nicht an deinem Ablauf fest, sondern lasse Dich auf den Verlauf des Gespräches ein - ohne Zeit und Ziel aus dem Auge zu verlieren. - Mache eine Vorbesprechung mit den Podiumsvertreter_innen, damit Du die Personen, ihre Positionen und die Konfliktlinien zwischen den Teilnehmer_innen einschätzen kannst. - Bereite das Podium vor. Natürlich kannst Du Dir Hilfe holen, aber die Raumgestaltung und die Verteilung der Stühle und Personen gehört zu Deiner Verantwortung. - Leite das Gespräch. Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 Moderator_innen-Tipps: Moderator_innen-Blatt: Jugendbeteiligung - Situation - - - Thema: Jugendbeteiligung an Politik im Stadtteil Situation: Der Verein Lindenhaus e.V. hat eine Veranstaltung organisiert, bei der Jugendliche ihre Meinung zur Stadt formulieren können. Am Beginn der Veranstaltung steht eine Podiumsdiskussion in der über den Sinn und mögliche Formen von einer politischen Beteiligung Jugendlicher in der Stadt diskutiert werden soll. Zielsetzung seitens der Veranstalter_innen möglichst Konsens auf dem Podium erzeugen, dass Jugendbeteiligung wichtig ist. Hierfür sollen möglichst viele Argumente aus möglichst vielen verschiedenen Richtungen kommen. PodiumsvertreterInnen: o Bezirksoberbürgermeister_in Fortunato von der Partei für den Weltfrieden (PWF) o Landesschülersprecher_in Riedel (parteilos) o Sprecher_in des Lehrerinitiative „Bildung statt Erziehung“ - Maier - Begrüße alle Podiumsvertreter_innen und das Publikum in angemessener Reihenfolge Mache am Beginn dem Publikum den Anlass der Veranstaltung deutlich. Danach ist es Deine Aufgabe mit Fragen, dass Gespräch zu strukturieren. Dein Grundsatz lautet: Fragen statt Sagen Außer bei der Zusammenfassungen von Redebeiträgen, um Überleitungen zu schaffen oder die Diskussion zu strukturieren, solltest Du inhaltlich keine Aussagen machen Deine Meinung darf nicht deutlich werden. Du musst inhaltlich völlig neutral sein. Einzige Ausnahme könnten verfassungsfeindliche Aussagen sein. Achte darauf, dass jede_r in etwa gleich viel zu Wort kommt. Achte auf die Einhaltung von Gesprächsregeln. Du bist zwar inhaltlich neutral, aber der “Herr der Regeln“ und des fairen Gesprächs. Deine Konkreten Aufgaben: - Schreibe dir vorher einen groben Verlauf der Diskussion mit formulierten Fragen auf. Achte dabei insbesondere auf den Einstieg und plane einen Abschluss. Hänge aber nicht an deinem Ablauf fest, sondern lasse dich auf den Verlauf des Gespräches ein - ohne Zeit und Ziel aus dem Auge zu verlieren. - Mache eine Vorbesprechung mit den Podiumsvertreter_innen, damit du die Personen, ihre Positionen und die Konfliktlinien zwischen den Teilnehmer_innen einschätzen kannst. - Bereite das Podium vor. Natürlich kannst du dir Hilfe holen, aber die Raumgestaltung und die Verteilung der Stühle und Personen gehört zu Deiner Verantwortung. - Leite das Gespräch. Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 Diskussionsgruppe: Jugendbeteiligung - Situation: Der Verein Lindenhaus e.V. hat eine Veranstaltung organisiert, bei der Jugendliche ihre Meinung zur Stadt formulieren können. Am Beginn der Veranstaltung steht eine Podiumsdiskussion in der über den Sinn und mögliche Formen von einer politischen Beteiligung Jugendlicher in der Stadt diskutiert werden soll. - Podiumsvertreter_innen: o Bezirksoberbürgermeister_in Fortunato von der Partei für den Weltfrieden (PWF) o Landesschülersprecher_in Riedel (parteilos) o Sprecher_in des Lehrerinitiative „Bildung statt Erziehung“ - Maier Tipps zum Rollenspiel: - Male dir deine Rolle möglichst genau aus. Erfinde zusätzliche Eigenschaften und vielleicht sogar eine Geschichte der Person, um sie möglichst gut darstellen zu können. - Falls du jemanden kennst, der auf die Rollenbeschreibung ganz oder in Teilen passt, nutze denjenigen/ diejenige als Vorlage. Mache dir bewusst, wie sie handelt und versuche entsprechendes in deine Darstellung zu übernehmen. - Gegenstände oder Kleidung, die zu deiner Rolle passen, erleichtern das Rollenspiel. Überlege, ob du hier etwas bekommen könntest, was gut zu deiner Rolle passt und integriere es in deine Darstellung. - Versuche deine Rolle klar und akzentuiert zu spielen, aber sei auf der anderen Seite auch bereit dich überzeugen zu lassen, wenn du meinst das deine Rolle sich von den Beiträgen der anderen überzeugen lassen würde. Rollenkarte: Nachname: Fortunato Position: Bezirksoberbürgermeister_in Partei/Organisation: Partei für den Weltfrieden (PWF) Deine Art: - Du bist seit über 20 Jahren Politiker_in und hältst dich selbst für sehr erfahren und weise. - Du redest eher langsam und belehrend und erklärst gerne. Deine Position: - Jugendliche hältst du für zu stürmisch und unbedacht, um Politik zu machen. Sie sind deiner Meinung nach nicht in der Lage längerfristig Politik zu machen. - Die einzige Position, von der man dich überzeugen könnte, wäre es das Jugendliche der Politik Vorschläge machen können, aber diese Möglichkeit hast du noch nicht im Kopf. Man müsste gut argumentieren, um dich davon zu überzeugen, dass dies sinnvoll ist, da du Erwachsene für reif genug hältst die Belange der Jugendlichen zu sehen. Immerhin sind Politiker die gewählten Vertreter der ganzen Bevölkerung. - Außerdem bist du auch regelmäßig (ca. alle zwei Monate) in Schulen und stellst dort den Schülern deine Arbeit vor. Sonstige Ziele: - Du bist darauf bedacht dem Publikum zu gefallen, da bald eine Wahl ansteht und du wiedergewählt werden möchtest. Du achtest sehr darauf, wie das Publikum auf das Gesagte reagiert. Dies kann deine Position beeinflussen. Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 Diskussionsgruppe: Jugendbeteiligung - Situation: Der Verein Lindenhaus e.V. hat eine Veranstaltung organisiert, bei der Jugendliche ihre Meinung zur Stadt formulieren können. Am Beginn der Veranstaltung steht eine Podiumsdiskussion in der über den Sinn und mögliche Formen von einer politischen Beteiligung Jugendlicher in der Stadt diskutiert werden soll. - Podiumsvertreter_innen: o Bezirksoberbürgermeister_in Fortunato von der Partei für den Weltfrieden (PWF) o Landesschülersprecher_in Riedel (parteilos) o Sprecher_in des Lehrerinitiative „Bildung statt Erziehung“ - Maier Sonstige Ziele: - Du kennst den_die Lehrervertreter_in, da du ihn_sie schon auf anderen Podien gesehen hast. Du weißt, dass er von Jugendbeteiligung gar nichts hält. Du glaubst aber, dass er nichts dagegen sagen kann, wenn du herausstellst, dass Jugendliche in Jugendparlamenten viel lernen können. Die Studie „Civic Education“ belegt, dass die Politische Bildung von Jugendlichen in Deutschland miserabel ist – Jugendparlamente und eine frühe politische Beteiligung könnten hier Abhilfe schaffen. Rollenkarte: Nachname: Riedel Position: Landesschülersprecher_in Partei/Organisation: Landesschülervertretung / parteilos Deine Art: - Du setzt dich engagiert für deine Positionen ein und lässt dich von niemanden einschüchtern. - Du gehst immer sehr gut vorbereitet in Diskussionen und hast konkrete Vorschläge, Zahlen und Beispiele parat. - In deinen Beiträgen bist du immer „mit viel Feuer“ bei der Sache. - Du bist GesamtschülerIn in der 11.Klasse und seit 3 Jahren in der Landesschülervertretung. Deine Position: - „Natürlich können Jugendliche sich selbst vertreten und eigene Politik machen!“ - Du glaubst nicht, dass Erwachsene die Meinung der Jugend richtig vertreten können. Sie sehen deiner Meinung nach die Themen, die für Jugendliche von Bedeutung sind, nicht. - Du möchtest ein Jugendparlament in der Stadt (und am besten auch in jeder anderen). Ein Jugendparlament, das die erwachsenen Politiker direkt berät und Sprecher in die Sitzungen des Stadtrats entsenden kann. Ein Jugendparlament, das regelmäßig Sitzungen hat und an dem sich alle Jugendlichen beteiligen können. Lediglich ein Vorstand soll jährlich gewählt werden, aber ein Stimmrecht soll jeder Jugendliche haben, der auf den Sitzungen erscheint. - Du hältst dich selbst für ein gutes Beispiel dafür, dass Jugendliche gut und seriös Politik machen können. Tipps zum Rollenspiel: - Male dir deine Rolle möglichst genau aus. Erfinde zusätzliche Eigenschaften und vielleicht sogar eine Geschichte der Person, um sie möglichst gut darstellen zu können. - Falls du jemanden kennst, der auf die Rollenbeschreibung ganz oder in Teilen passt, nutze denjenigen/ diejenige als Vorlage. Mache dir bewusst, wie sie handelt und versuche entsprechendes in deine Darstellung zu übernehmen. - Gegenstände oder Kleidung, die zu deiner Rolle passen, erleichtern das Rollenspiel. Überlege, ob du hier etwas bekommen könntest, was gut zu deiner Rolle passt und integriere es in deine Darstellung. - Versuche deine Rolle klar und akzentuiert zu spielen, aber sei auf der anderen Seite auch bereit dich überzeugen zu lassen, wenn du meinst das deine Rolle sich von den Beiträgen der anderen überzeugen lassen würde. Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 Diskussionsgruppe: Jugendbeteiligung - Situation: Der Verein Lindenhaus e.V. hat eine Veranstaltung organisiert, bei der Jugendliche ihre Meinung zur Stadt formulieren können. Am Beginn der Veranstaltung steht eine Podiumsdiskussion in der über den Sinn und mögliche Formen von einer politischen Beteiligung Jugendlicher in der Stadt diskutiert werden soll. - Podiumsvertreter_innen: o Bezirksoberbürgermeister_in Fortunato von der Partei für den Weltfrieden (PWF) o Landesschülersprecher_in Riedel (parteilos) o Sprecher_in der Lehrerinitiative „Bildung statt Erziehung“ - Maier Tipps zum Rollenspiel: - Male dir deine Rolle möglichst genau aus. Erfinde zusätzliche Eigenschaften und vielleicht sogar eine Geschichte der Person, um sie möglichst gut darstellen zu können. - Falls du jemanden kennst, der auf die Rollenbeschreibung ganz oder in Teilen passt, nutze denjenigen/ diejenige als Vorlage. Mache dir bewusst, wie sie handelt und versuche entsprechendes in deine Darstellung zu übernehmen. - Gegenstände oder Kleidung, die zu deiner Rolle passen, erleichtern das Rollenspiel. Überlege, ob du hier etwas bekommen könntest, was gut zu deiner Rolle passt und integriere es in deine Darstellung. - Versuche deine Rolle klar und akzentuiert zu spielen, aber sei auf der anderen Seite auch bereit dich überzeugen zu lassen, wenn du meinst das deine Rolle sich von den Beiträgen der anderen überzeugen lassen würde. Rollenkarte: Nachname: Maier Position: Sprecher_in der Lehrerinitiative „Bildung statt Erziehung“ Partei/Organisation: Lehrerinitiative „Bildung statt Erziehung“ / parteilos Deine Art: - Als Lehrer_in stehst du nur vor der Klasse und hältst Vorträge. Dann werden Hausaufgaben verteilt, die muss am Anfang jeder Stunde ein Schüler vortragen, dafür verteilst du Noten für „mündliche Mitarbeit“. - Dein Anspruch an die Schüler_innen ist sehr hoch. Eine „1“ hast du erst einmal vergeben. - Du bist seit 31 Jahren Lehrer_in. Deine Position: - Jugendliche müssen erst viel Lernen bevor sie sich eine Meinung bilden können. - Die Disziplin der Schüler in diesem Land ist in den letzten Jahrzehnten immer schlechter geworden. In der Schule und Gesellschaft muss den Schülern wieder eine klare Linie gezeigt werden. - Jugendliche sollen sich bilden und nicht Politik machen. Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 Diskussionsgruppe: Migration - Situation: Die Evangelische Kirche hat angesichts anhaltenter Diskussion zur Situation von Migrant_innen in der Stadt zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Die öffentliche Debatte wird sehr heftig geführt. Insbesondere der Stadtteil „Friedrichshagen“ ist immer wieder in den Schlagzeilen. In Friedrichshagen leben zu 80 % Migrant_innen. Pressemitteilungen einiger Parteien haben mittlerweile Titel wie „Kein Deutscher traut sich mehr Friedrichshagen zu betreten“ oder „Schafft die Ausländer raus! Deutscher Boden darf nicht Klein-Istanbul werden!“. Andere Parteien versuchen sich sehr stark für die Migrant_innen einzusetzen, aber in den Umfragen gewinnen die „Migrantengegner“ immer mehr Zustimmung. - Zielsetzung seitens der Veranstalter_innen: Eine offene Diskussion zur Frage der Integration von Migrant_innen in der Stadt, bei der deutliche Gegenargumentationen formuliert werden, nicht nur oberflächlich diskutiert wird und Lösungen aufgezeigt werden. - Podiumsgäste: o Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung der Wählervereinigung “Offene Stadt“- Foss o Sprecher_in der Migrantenorganisation „Arcadas“ - Masic o Stadtrat für Soziales von der Partei christlich-liberal-demokratische-sozialpartei (CLDSP) - Pungel Sonstige Ziele: - Es ist Wahlkampf. Deine Partei hat bei den letzten Wahlen hat deine Wählervereinigung nicht viele Stimmen bekommen. Du möchtest auf dieser Veranstaltung Wählerstimmen für deine Wählervereinigung gewinnen und aufzeigen, dass die derzeitige Regierung keine gute Politik macht. Rollenkarte: Nachname: Foss Position: Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung Partei/Organisation: Wählervereinigung “Offene Stadt“ Deine Art: - Du bist in deinen Argumentationen sehr aggressiv. - Wenn dir etwas nicht passt, dann redest du dazwischen. Deine Position: - Deiner Meinung nach hat es die derzeitige Regierung die Situation in Friedrichshagen zu verantworten. - Die Stadtentwicklungsmaßnahmen waren katastrophal. Man hätte von Anfang an verhindern müssen, dass es in Friedrichshagen zu einer solchen Ballung von Migrant_innen kommt. Zum Beispiel hätte man die Wohnungen in den Stadtteilen quotiert an Migrant_innen und nicht Migrant_innen vergeben können. - Migration ist deiner Meinung nach gut und wichtig. Sie bringt nur Vorteile da alle von dem interkulturellen Austausch profitieren können. - Die Stadt müsse weltoffen und modern sein und ein Abschieben von Minderheiten ist davon das Gegenteil! Tipps zum Rollenspiel: - Male dir deine Rolle möglichst genau aus. Erfinde zusätzliche Eigenschaften und vielleicht sogar eine Geschichte der Person, um sie möglichst gut darstellen zu können. - Falls du jemanden kennst, der auf die Rollenbeschreibung ganz oder in Teilen passt, nutze denjenigen/ diejenige als Vorlage. Mache dir bewusst, wie sie handelt und versuche entsprechendes in deine Darstellung zu übernehmen. - Gegenstände oder Kleidung, die zu deiner Rolle passen, erleichtern das Rollenspiel. Überlege, ob du hier etwas bekommen könntest, was gut zu deiner Rolle passt und integriere es in deine Darstellung. - Versuche deine Rolle klar und akzentuiert zu spielen, aber sei auf der anderen Seite auch bereit dich überzeugen zu lassen, wenn du meinst das deine Rolle sich von den Beiträgen der anderen überzeugen lassen würde. Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 Diskussionsgruppe: Migration - Situation: Die Evangelische Kirche hat angesichts anhaltenter Diskussion zur Situation von Migrant_innen in der Stadt zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Die öffentliche Debatte wird sehr heftig geführt. Insbesondere der Stadtteil „Friedrichshagen“ ist immer wieder in den Schlagzeilen. In Friedrichshagen leben zu 80 % Migrant_innen. Pressemitteilungen einiger Parteien haben mittlerweile Titel wie „Kein Deutscher traut sich mehr Friedrichshagen zu betreten“ oder „Schafft die Ausländer raus! Deutscher Boden darf nicht Klein-Istanbul werden!“. Andere Parteien versuchen sich sehr stark für die Migrant_innen einzusetzen, aber in den Umfragen gewinnen die „Migrantengegner“ immer mehr Zustimmung. - Zielsetzung seitens der Veranstalter_innen: Eine offene Diskussion zur Frage der Integration von Migrant_innen in der Stadt, bei der deutliche Gegenargumentationen formuliert werden, nicht nur oberflächlich diskutiert wird und Lösungen aufgezeigt werden. - Podiumsgäste: o Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung der Wählervereinigung “Offene Stadt“- Foss o Sprecher_in der Migrantenorganisation „Arcadas“ - Masic o Stadtrat für Soziales von der Partei christlich-liberal-demokratische-sozialpartei (CLDSP) - Pungel Rollenkarte: Nachname: Masic Position: Bundesprecherin deiner Organisation Partei/Organisation: Arcadas – Eine Migrantenorganisation, die sich für die Belange der Migrant_innen in Deutschland einsetzt und hierfür deutschlandweit verschiedene Projekte umsetzt (z.B. Interkulturelle Abende, bei denen Deutsche und Migrant_innen unterschiedlicher Herkunft eine ihnen fremde Kultur in Rahmen einer Feier erleben können, oder Deutschkurse für erwachsene Migrant_innen) Deine Art: - Du versuchst dich durch nichts aus der Ruhe bringen zu lassen und immer ruhig zu bleiben. - Du machst seit 12 Jahren politische Arbeit für deine Organisation und gibst selber Deutschkurse in deiner Stadt. - Du weißt, dass viele Deutsche Migrant_innen gegenüber voreingenommen sind und versuchst zu erklären und Verständnis für die unterschiedlichen Kulturen und die Probleme von Migrant_innen zu schaffen. Deine Position: - „Deutsche“ und Migrant_innen sollten friedlich gemeinsam Leben und von ihrer Unterschiedlichkeit profitieren. Eigentlich sollten sie sich deiner Meinung nach alle als Teil einer gemeinsamen „deutschen“ Gesellschaft begreifen. Diese sollte gemeinsam gestaltet werden, was nur funktioniert, wenn man aufeinander zugeht. Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 - - Die hohe Migrantenquote in Friedrichshagen ist deiner Meinung nach ein strukturelles Problem: o Migrant_innen haben oft weniger Geld und sind auf niedrige Mieten angewiesen. In Friedrichshagen sind die Mieten besonders niedrig, aber auch die Lebensbedingungen sehr schlecht. o Migrant_innen, die nach Deutschland kommen, sehen sich einer fremden Kultur gegenüber. Sie sind unsicher und suchen halt. Den finden sie dort, wo andere Migrant_innen leben. Es bedarf stärkeren Austauschs der Kulturen, um diese Situation zu beheben. Konkrete Maßnahmen, die du für nötig hältst: o Interkulturelle Begegnungszentren. Das Migrant_innen und Deutsche vornehmlich in getrennten Räumen leben kann nicht sein. Es braucht gemeinsame Räume. o Bildungsangebote für Migrant_innen, um ihnen die „Deutsche Kultur“, Sprache, Gesetze und Regeln verständlich zu machen. o Schulische Bildung muss sich besser auf Migrant_innen einstellen (z.B. mehr Lehrer_innen mit Migrationshintergrund), um die Bildungschancen von MigrantInnen zu erhöhen (Migrant_innen haben in Deutschland sehr viel niedrigere Chancen auf erfolgreiche Schullaufbahnen). Tipps zum Rollenspiel: - Male dir deine Rolle möglichst genau aus. Erfinde zusätzliche Eigenschaften und vielleicht sogar eine Geschichte der Person, um sie möglichst gut darstellen zu können. - Falls du jemanden kennst, der auf die Rollenbeschreibung ganz oder in Teilen passt, nutze denjenigen/ diejenige als Vorlage. Mache dir bewusst, wie sie handelt und versuche entsprechendes in deine Darstellung zu übernehmen. - Gegenstände oder Kleidung, die zu deiner Rolle passen, erleichtern das Rollenspiel. Überlege, ob du hier etwas bekommen könntest, was gut zu deiner Rolle passt und integriere es in deine Darstellung. - Versuche deine Rolle klar und akzentuiert zu spielen, aber sei auf der anderen Seite auch bereit dich überzeugen zu lassen, wenn du meinst das deine Rolle sich von den Beiträgen der anderen überzeugen lassen würde. Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 Diskussionsgruppe: Migration - Situation: Die Evangelische Kirche hat angesichts anhaltenter Diskussion zur Situation von Migrant_innen in der Stadt zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Die öffentliche Debatte wird sehr heftig geführt. Insbesondere der Stadtteil „Friedrichshagen“ ist immer wieder in den Schlagzeilen. In Friedrichshagen leben zu 80 % Migrant_innen. Pressemitteilungen einiger Parteien haben mittlerweile Titel wie „Kein Deutscher traut sich mehr Friedrichshagen zu betreten“ oder „Schafft die Ausländer raus! Deutscher Boden darf nicht Klein-Istanbul werden!“. Andere Parteien versuchen sich sehr stark für die Migrant_innen einzusetzen, aber in den Umfragen gewinnen die „Migrantengegner“ immer mehr Zustimmung. - Zielsetzung seitens der Veranstalter_innen: Eine offene Diskussion zur Frage der Integration von Migrant_innen in der Stadt, bei der deutliche Gegenargumentationen formuliert werden, nicht nur oberflächlich diskutiert wird und Lösungen aufgezeigt werden. - Podiumsgäste: o Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung der Wählervereinigung “Offene Stadt“- Foss o Sprecher_in der Migrantenorganisation „Arcadas“ - Masic o Stadtrat für Soziales von der Partei christlich-liberal-demokratische-sozialpartei (CLDSP) - Pungel Rollenkarte: Nachname: Pungel Position: Stadtrat für Soziales Partei/Organisation: liberal-demokratische Sozialpartei (CLDSP) Deine Art: - Du bist ein_e junge_r, aufstrebende_r Politiker_in. Mit 28 Jahren hast du nun bereits ein Stadtratsamt. - Du verstehst es für Stimmen zu werben. - Inhaltlich versuchst du immer Kompromisse zu finden - die Positionen aller zu hören und zusammen zu führen. - Mit einer Ausnahme: Rechtsradikale und rechtspopulistische Positionen müssen deiner Meinung nach klar aufgedeckt werden und sind nicht diskutierbar. Deine Position: - Friedrichshagen ist ein großes Problem. Du glaubst, dass gerade auch deine eigene Partei hier in den letzten Jahren viele Fehler gemacht hat und ein Kurswechsel nötig ist. Aber bist nicht bereit, öffentlich Fehler deiner Partei zuzugeben. - Eine Durchmischung der Kulturen hältst du für absolut notwendig. Eigentlich sollten deiner Meinung nach überall „Deutsche“ und Migrant_innen zusammenleben. - Dass in Friedrichshagen die Mischung nicht stimmt, ist aus deiner Sicht ein Problem, aber du weißt nicht recht, wie man hier konkret etwas ändern könnte. Letzteres würdest du niemals öffentlich zugeben, solltest du konkret gefragt Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 werden, erzähle, dass deine Partei bereits viel Geld investiert hat, um Friedrichshagen wieder attraktiver auch für „Deutsche“ zu machen und bereits Erfolge sichtbar sein. Sonstige Ziele: - Deine Partei hat die letzten Wahlen klar gewonnen. Derzeit sinken die Umfrageergebnisse aber rapide, da die rechten Parteien mit dem Thema „Friedrichshagen“ immer mehr Stimmen gewinnen. Du willst die Bürger_innen aufklären und verhindern, dass sie diesem „Populismus“ zum Opfer fallen. - Herr/Frau Foss aber ist in der Opposition. Um Wählerstimmen zu sammeln, möchtest du beim Publikum besser ankommen als er/sie. Tipps zum Rollenspiel: - Male dir deine Rolle möglichst genau aus. Erfinde zusätzliche Eigenschaften und vielleicht sogar eine Geschichte der Person, um sie möglichst gut darstellen zu können. - Falls du jemanden kennst, der auf die Rollenbeschreibung ganz oder in Teilen passt, nutze denjenigen/ diejenige als Vorlage. Mache dir bewusst, wie sie handelt und versuche Entsprechendes in deine Darstellung zu übernehmen. - Gegenstände oder Kleidung, die zu deiner Rolle passen, erleichtern das Rollenspiel. Überlege, ob du hier etwas bekommen könntest, was gut zu deiner Rolle passt und integriere es in deine Darstellung. - Versuche deine Rolle klar und akzentuiert zu spielen, aber sei auf der anderen Seite auch bereit dich überzeugen zu lassen, wenn du meinst, dass deine Rolle sich von den Beiträgen der anderen überzeugen lassen würde. Rollenspiel zur Moderationsübung im Rahmen von Aktion09 - © Benjamin Mosebach 2009 Rollenkarten-Übersicht: Nachname: Position: Partei/Organisation: Deine Art: Deine Position: Sonstige Ziele: Tipps zum Rollenspiel: - Male dir deine Rolle möglichst genau aus. Erfinde zusätzliche Eigenschaften und vielleicht sogar eine Geschichte der Person, um sie möglichst gut darstellen zu können. - Falls du jemanden kennst, der auf die Rollenbeschreibung ganz oder in Teilen passt, nutze denjenigen/ diejenige als Vorlage. Mache dir bewusst, wie sie handelt und versuche entsprechendes in deine Darstellung zu übernehmen. - Gegenstände oder Kleidung, die zu deiner Rolle passen, erleichtern das Rollenspiel. Überlege, ob du hier etwas bekommen könntest, was gut zu deiner Rolle passt und integriere es in deine Darstellung. - Versuche deine Rolle klar und akzentuiert zu spielen, aber sei auf der anderen Seite auch bereit dich überzeugen zu lassen, wenn du meinst das deine Rolle sich von den Beiträgen der anderen überzeugen lassen würde.