Review zu Thema Nr 5 UNTERWEGER

Werbung
Unterweger Charlotte (0946052) - Review
Review zu Thema Nr. 5 „Raumplanung und Raumordnung“
Mir persönlich gefallen die Ideen für dieses Unterrichtsmodul sehr gut. Es wurde für
die dritte Klasse AHS geplant, besteht aus zwei Unterrichtseinheiten und ist sehr
altersgerecht gestaltet. Die Annäherung an dieses für 13jährige doch sehr komplexe
Themengebiet erfolgt auf spielerische Weise, was für Auflockerung sorgt. Die
Thematik rund um Raumplanung und Raumordnung wird in den Schulbüchern
meistens sehr „trocken“ oder theoretisch, jedenfalls aber „lebensfern“ aufbereitet.
Meinen beiden Kolleginnen Fr. Bachinger und Fr. Wieser ist hier meiner Meinung
nach durchaus eine der Lebenswelt der SchülerInnen entsprechende
Unterrichtsgestaltung gelungen.
Zunächst lässt sich aber sagen, dass die Lernziele, welche mit diesen Einheiten
erreicht werden sollen, nicht wirklich aus der Planung hervorgehen. Der
Lehrplanbezug ist jedoch vorhanden. Leider gehen aus der Planung die einzelnen
Schritte nicht immer klar hervor und sollten daher teilweise noch etwas besser
beschrieben werden. Generell sollte der geplante Ablauf noch besser strukturiert
werden (Phase 1, Phase 2….). Bei der „Personal Identification“ Methode zu Beginn ist
beispielsweise nicht klar, ob die SchülerInnen sich in eine oder in alle fünf Situationen
hineinversetzen sollen. Meiner Ansicht nach wäre es jedenfalls sinnvoller, wenn
jede/r SchülerIn einen anderen Begriff bekommt und diesen dann, wenn von der
Lehrperson aufgefordert, vor der Klasse beschreibt. Alternativ können auch Gruppen
mit demselben Begriff zum vorherigen Ideenaustausch gebildet werden, wo danach
einer der Gruppe ihren Begriff vorstellt.
Die Methode „Personal Identification“ kannte ich zuvor noch nicht und halte ich für
sehr passend für den Einstieg in ein neues, komplexes Thema. Sie eignet sich jedoch
sicherlich eher für jüngere SchülerInnen, da ältere so etwas vermutlich für zu kindisch
halten.
Als Alternative könnte man diese „Begriffe“ auch pantomimisch darstellen lassen.
Wichtig ist jedoch verschiedene Aspekte/Seiten aufzuzeigen, „etwas das für jeden
30 Juni 2014
Unterweger Charlotte (0946052) - Review
relevant ist“, um die vielen verschiedenen Interessen die in dieser Thematik
enthalten sind, plausibel darzustellen – was meinen Kolleginnen mit ihren Ideen gut
gelungen ist. So kann an dieses „trockene“ Thema durchaus auch sehr lebendig
herangegangen werden. Dass die vielfältigen Interessen oftmals aufeinander prallen
sollte auch nicht außer Acht gelassen werden; und so sollte auch bewusst die zweite
Seite eines Aspektes ins Gespräch gebracht werden, um etwaige gewisse Haltungen
zu ändern; die oftmals in den Schulbüchern bloß abgehandelt werden ohne darüber
zu reflektieren. Möglichst viele weitere Aspekte können bzw. sollen gesammelt
werden, so kann eine Annäherung und schließlich Vertiefung des Themas erfolgen –
natürlich auf dem Niveau von 13jährigen.
Das anschließend geplante Rollenspiel gefällt mir besonders gut. Damit gelingt es
meiner Meinung nach wunderbar, die diversen Nutzungskonflikte, welche mit der
Raumplanung einhergehen, welche uns alle in irgendwelcher Weise betreffen können
und somit durchaus sehr alltagsnah sind, aufzuzeigen. Im Laufe meines Studiums
waren Rollenspiele in diversen pädagogischen/didaktischen Lehrveranstaltungen
immer wieder beliebt. Mir gefällt es dabei immer wieder, ein Rollenspiel im Zuge der
Erarbeitung einer Thematik anzuwenden. Allerdings muss auf deren
Komplexitätsgrad und das Alter der SchülerInnen Acht gegeben werden. Ich bin mir in
diesem Fall nicht sicher, ob es beim Thema „Raumplanung und Raumordnung“
ausreicht, ohne zuvorigen Informationsinput die SchülerInnen einfach „ins Kalte
Wasser springen“ zu lassen. Es wäre wichtig, den Stand der Vorkenntnisse zum
Thema zuvor zu überprüfen. Zur Sicherheit würde ich einen kurzen Infoinput geben,
bevor das Rollenspiel gestartet wird. Ohne genügend Vorkenntnisse lässt sich dieses
Rollenspiel sonst nicht leicht durchführen. Auch das Rollenspiel selbst sollte für
13jährige nicht zu komplex sein – es sollte also bloß klare Befürworter und Gegner für
den Bau geben, welche eventuell in Gruppen auftreten. Die Idee mit den Gruppen
wurde von meinen Kolleginnen bereits umgesetzt, was ich gut finde. Es kommen aber
in ihrer Planung noch weitere, öffentliche Akteure hinzu. Dies wird für 3.Klässler
möglicherweise zu kompliziert bzw. reichen meiner Meinung nach die für das
30 Juni 2014
Unterweger Charlotte (0946052) - Review
Rollenspiel geplanten 30 Minuten dann nicht. Die SchülerInnen müssten sich dann
noch intensiver auf ihre Rollen vorbereiten. Wie dies erfolgen soll geht im Übrigen
nicht aus der Planung hervor. Bekommen die SchülerInnen Rollenkärtchen und / oder
einen kurzen inhaltlichen Input? Meiner Ansicht nach ist dies jedenfalls
unumgänglich, ansonsten kann kein „authentisches“ Rollenspiel erfolgen. Außerdem
erfordert ein Rollenspiel immer eine intensive Vorbereitung.
Alternativ könnte auch nur eine Bauverhandlung nachgespielt werden. Dabei sollte
die Machtposition des Bürgermeisters als Entscheidungsträger besonders
hervortreten. Diese Rolle erfordert beispielsweise eine genaue Reflexion über das
Auftreten des Bürgermeisters, wie reagiert er auf die einzelnen Vertreter? usw. Ich
empfehle für jüngere SchülerInnen eine kurze Vorbesprechung vor dem Rollenspiel
sowie eine intensive Nachbesprechung, in welcher auch jeder seine Emotionen zu
den einzelnen Rollen preisgeben soll. Schließlich sollen ja oftmals auch Rollen
überzeugend gespielt werden, von deren Interessen man in Wirklichkeit absolut gar
nicht überzeugt ist. Besonders jüngere SchülerInnen müssen dies erst lernen bzw.
darauf aufmerksam gemacht werden, dass es sich ja bloß um eine Rolle handelt.
Weiters stellt sich für mich noch die Frage, ob die Lehrperson das Rollenspiel leitet?
Ich bin der Meinung, dass eine Moderation durch die Lehrperson hier nötig ist, wenn
die komplexere Variante mit mehreren Akteuren gespielt wird. Wenn bloß die
Befürworter und Gegner aufeinander treffen, sollte die Lehrperson auch eine
Beobachtungsrolle einnehmen. Das Miteinbeziehen von Beobachtungsposten halte
ich auch für besonders wichtig, da so die gesamte Klasse in das Rollenspiel mit
einbezogen wird und keiner inzwischen etwas anderes tun kann.
Wichtig ist es – wie auch von meinen Kolleginnen so geplant – zum Schluss den
kognitiven Input nochmals zu sichern, dies geschieht hier während der
Reflexionsphase.
Dieses Unterrichtskonzept ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen! Ein paar
kleine Änderungen, vor allem formal, aber auch inhaltlich, dann passt es perfekt.
30 Juni 2014
Herunterladen