7 Autoimmunerkrankungen Wenn der Körper sich selbst angreift Die bekanntesten Autoimmunerkrankungen Autoimmunerkrankung betroffene Körperstrukturen mögliche Symptome Multiple Sklerose Nervengewebe (Myelinscheiden der Sehstörungen, Taubheitsgefühl, Gleichgewichtsstörungen, Gelenkschmerzen Nerven) im zentralen Nervensystem Morbus Crohn der gesamter Verdauungstrakt kann Bauchschmerzen v.a. im rechten Unterbauch nach Nahrungsaufnahme, Durchfälle, befallen sein v. a. Dünndarm Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Blut im Stuhl Diabetes Mellitus Typ 1 Insulin produzierenden Zellen der Schwächegefühl, starkes Durstgefühl, Gewichtsverlust, häufiges Wasserlassen (Polyurie) Bauchspeicheldrüse Hashimoto-Thyreoiditis Schilddrüse (produziert lebenswich- Hervortretende Augen (Exophthalmus), Müdigkeit, Kopfschmerzen, Verstopfung, tige Hormone) Gewichtszunahme, Libidoverlust, Haarausfall Morbus Bechterew Wirbelsäule (langsame Versteifung) Rheumatoide Arthritis Gelenke, bevorzugt Handwurzel- Morgensteifigkeit (länger als 30 Min.) der Fingergelenke, Schwellungen in mehr als 2 Geknochen und Fingergrundgelenke lenken m. gleichm. Auftreten auf beiden Körperseiten, allgem. Krankheitsgefühl (Müdigkeit, Gewichtsabnahme, Erschöpfung, Nachtschweiß), bei Fortschreiten Deformierung d. Gelenke Beginn meist vor dem 40. Lebensjahr, Morgensteifigkeit der Wirbelsäule, abwechselnde Gesäßschmerzen mit Bewegungseinschränkung im Lendenwirbelbereich, Fersenschmerzen, Entzündung einzelner Gelenke, Schmerzen über dem Brustbein Zöliakie, Sprue (Gluten- Dünndarmschleimhaut unverträglichkeit) Gewichtsverlust, Durchfall, Übelkeit, Blähungen, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Depressionen Psoriasis (Schuppenflechte) Haut auf der Haut zeigen sich Plaques mit silberweißer Schuppung, bevorzugt an den Streckseiten von Ellbogen/Knien, beharrter Kopfhaut, Kreuzbein Autoimmunerkrankung sind für die Lebensqualität der Betroffenen meist sehr einschneidend. Sie sind generell schwierig zu behandeln, da häufig eine Vielzahl von unterschiedlichen Symptomen auftritt und nötige Medikamente zusätzlich Nebenwirkungen verursachen können. Es kann zu einer Vielzahl von unterschiedlichen Symptomen kommen, weshalb sich eine Autoimmunerkrankung oft nur schwer diagnostizieren lässt. Wie entsteht eine Autoimmunerkrankung? Zur Erkrankung kommt es durch ein falsch reagierendes Immunsystem, welches körpereigenes Gewebe als fremd ansieht und es deshalb bekämpft. Die Bandbreite der Symptome reicht von einfachen Entzündungen bis hin zur völligen Zerstörung körpereigener Strukturen. Damit dies überhaupt möglich wird, müssen Immunabwehrzellen, die sogenannten T-Zellen, „umprogrammiert“ werden. Die normale Funktion der Abwehrzellen ist das Bekämpfen von Fremdkörpern wie Viren oder Bakterien. Bei einer Autoimmunerkrankung wird das eigene Gewebe als fremd angesehen und genauso wie ein Feind bekämpft. Während der Körper versucht, die Schäden die durch die eigene Abwehr entstanden sind zu reparieren, werden gleichzeitig neue Autoantikörper gegen den eigenen Körper gebildet, die weiter angreifen. Die Ursachen für die immunologische Fehlreaktion sind noch unklar. Forscher vermuten eine erbliche Disposition die in Verbindung mit äußeren Einflüssen wie Stress, ungesunden Lebensstil oder Infekten zum Ausbruch der Krankheit führen kann. Betroffen sind in der Mehrheit Frauen zwischen 20 und 40 Jahren. Gerade in den Industrieländern ist ein Anstieg der Autoimmunerkrankungen zu verzeichnen, so dass auch umwelttoxische Ursachen diskutiert werden. Wie zeigt sich eine Autoimmunerkrankung? Die Erkrankung beginnt meist schleichend mit sehr unterschiedlichen Symptomen. Schmerzen in den Gelenken, Verlust der Sehkraft, auftretende Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder Durchfälle können die ersten Anzeichen sein und lassen sich verschiedenen Autoimmunerkrankungen zuordnen. Therapiemöglichkeiten Die meisten Autoimmunerkrankun- gen sind auf Grund der heutigen modernen schulmedizinischen Möglichkeiten gut therapierbar. Schmerzen und das Fortschreiten der Zerstörung betroffener Gewebe können meist vollständig aufgehalten werden. Hier spielt vor allem die Entzündungsreduktion und die Immunsuppression eine große Rolle. Wichtigste Medikation ist die Verabreichung von Immunsuppressiva wie z.B. Cortison. Jedoch ist eine kausale Therapie, welche die Ursachen bekämpft, derzeit noch nicht möglich. Außerdem stehen gut untersuchte regulativ wirkende alternative Me- thoden zur Verfügung wie z.B. die Mikrobiologische Therapie und die Enzymtherapie. Eine Kombination aus Schulmedizin und unterstützender alternativer Therapie birgt oft gute Chancen die Auswirkungen einer Autoimmunerkrankung erfolgreich zu behandel. Bitte wenden Sie sich bei Fragen vertrauensvoll an Ihre Achentaler Hausärzte, die mit Ihnen nötige Diagnostik und Therapie durchführen werden.