Presse-Information 17.8.2012 Frühdiagnose: Bildgebende Verfahren bei Gedächtnisproblemen Ziel vieler Alzheimer-Forschungsprojekte ist ein früherer Zeitpunkt der Diagnosestellung. Auch Prof. Dr. Frank Jessen konzentrierte sich bei seiner von 2003 bis 2005 von der Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) geförderten Arbeit auf die Frühdiagnose. Bei seinem Projekt am Bonner Universitätsklinikum stand die Diagnose von subjektiv empfundenen Gedächtnisverschlechterungen im Zentrum. Vor der Alzheimer-Krankheit: subjektive und objektive Gedächtnisprobleme Noch bevor eine leichte kognitive Beeinträchtigung (LKB), also eine Gedächtnisstörung ohne Beeinträchtigung der Alltagsfunktionen, diagnostizierbar ist, durchlaufen Patienten oft eine Übergangsphase mit dem subjektiven Gefühl der Gedächtnisverschlechterung. Dieses Stadium kann als subjektive Gedächtnisstörung (SGS) bezeichnet werden. Zwar entwickelt nicht jede Person mit subjektiven Gedächtnisstörungen eine Alzheimer-Erkrankung, aber fast jeder Patient mit Alzheimer hat zunächst diese subjektiven Beschwerden. In den vergangenen Jahren konnte gezeigt werden, dass bei Personen mit LKB durch bildgebende Verfahren Veränderungen des Gehirns nachweisbar sind. Insbesondere ist das der Fall bei den Patienten, die zu einem späteren Zeitpunkt auch klinisch eine Demenz entwickeln. Subjektive Gedächtnisprobleme nachweisbar? Sind auch bei Personen, die über subjektive Gedächtnisstörungen klagen, bereits alzheimerbedingte Veränderungen des Gehirns zu finden? Das Team um Prof. Jessen wollte in dem von der AFI geförderten Projekt herausfinden, ob Hinweise auf eine Alzheimer-Krankheit in einem noch früheren Stadium festzustellen sind. Mit herkömmlichen Tests ist diese Art der Gedächtnisbeschwerden bis heute nicht nachweisbar. Erstmalig wurde bei einer großen Gruppe von Personen mit subjektiven Gedächtnisstörungen im Vergleich zu einer Gruppe gesunder älterer Personen ohne Gedächtnisbeschwerden der Glukoseumsatz des Gehirns gemessen. Das Verfahren mit der Bezeichnung „FDG-PositronenEmissions-Tomographie“ (kurz: FDG-PET) basiert auf der Darstellung radioaktiv markierter Glukose im Gehirn. Glukoseumsatz als Hinweis In der Untersuchung konnte gezeigt werden, dass bei Personen mit subjektiven Gedächtnisstörungen im Vergleich zu Personen ohne Gedächtnisstörungen bereits ein verminderter Glukoseumsatz in den Bereichen nachweisbar ist, die auch bei AlzheimerPatienten einen verminderten Umsatz zeigen. Dies kann als ein biologischer Indikator für das Vorliegen einer beginnenden Alzheimer-Krankheit gewertet werden. Langfristig ausgelegte Verlaufsuntersuchungen der beteiligten Personen müssen nun zeigen, ob der während des AFI-Projekts beobachtete verminderte Glukoseumsatz tatsächlich eine zukünftige Demenz voraussagt. Weitere Informationen zur Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) finden Sie hier: http://www.alzheimer-forschung.de/ueber/index.htm Pressekontakt Christine Kerzel / Dr. Christian Leibinnes Alzheimer Forschung Initiative e.V. Kreuzstr. 34 40210 Düsseldorf 0211-86 20 66 23 [email protected] | www.alzheimer-forschung.de/presse