Darstellung des cerebralen Glukosemetabolismus bei älteren Personen mit subjektiven Gedächtnisstörungen Frank Jessen, Klinik und Poliklink für Psychiatrie und Psychotherapie, Uniklinken Bonn Die Alzheimer Krankheit entwickelt sich über viele Jahre im Gehirn betroffener Personen bevor erste Symptome auftreten. Klinisch manifestiert sich die Erkrankung zuerst mit Gedächtnisstörungen und im weiteren Verlauf mit der Beeinträchtigung anderer kognitiver Funktionen, die schließlich zu Alltagsbeeinträchtigungen und zur Demenz führen. Aufgrund viel versprechender Entwicklungen im Bereich der Therapie und der Hoffnung, dass in Zukunft Behandlungen verfügbar sein werden, die die Erkrankung zum Stillstand bringen können, wird zunehmend versucht die Erkrankung in einem möglichst frühen Stadium zu identifizieren. In der letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass bei Personen, die objektive Gedächtnisstörungen haben, aber im Alltag noch nicht beeinträchtigt sind, bereits Veränderungen i.S. der Alzheimer Krankheit nachweisbar sind, insbesondere bei denen, die zu einem späteren Zeitpunkt auch klinisch eine Demenz entwickeln. Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass nicht nur nachweisbare Gedächtnisstörungen, sondern bereits das Gefühl der Gedächtnisverschlechterung (subjektive Gedächtnisstörungen) ein Prädiktor für eine spätere kognitive Verschlechterung ist. Ob bei Personen, die über Gedächtnisstörungen klagen, aber noch normal Gedächtnisleistungen in standardisierten Tests zeigen, bereits Veränderungen i.S. der Alzheimer Krankheit nachzuweisen sind, ist bisher kaum untersucht. In dem von der AFI geförderten Projekt wurde erstmalig bei einer großen Gruppe von Personen mit subjektiven Gedächtnisstörungen im Vergleich mit einer Gruppe gesunder älterer Personen ohne Gedächtnisbeschweren der Glukoseumsatz des Gehirns gemessen. Das Verfahren, dass auf der Darstellung radioaktiv markierter Glukose im Gehirn basiert, ist ein etabliertes Verfahren zur Darstellung früher Funktionsstörungen bei der Alzheimer Krankheit. In der Untersuchung konnte gezeigt werden, dass Personen mit subjektiven Gedächtnisstörungen im Vergleich zu Personen ohne Gedächtnisstörungen bereits ein verminderter Glukoseumsatz in der Bereichen nachweisbar ist, der charakteristischerweise bei der Alzheimer Krankheit einen verminderten Umsatz zeigt. Dies kann als ein biologischer Indikator für das Vorliegen einer beginnenden Alzheimer Krankheit gewertet werden. Verlaufsuntersuchungen der beteiligten Personen werden zeigen, ob dieser verminderte Glukoseumsatz tatsächlich eine zukünftige Demenz bei Personen mit subjektiven Gedächtnisbeschwerden voraussagt. Wäre dies der Fall, sollten Personen mit subjektiven Gedächtnisbeschwerden zukünftig intensiv bzgl. des Vorliegens einer Alzheimer Krankheit untersucht werden.