An die Taufkirchner Bürgermeisterkandidaten und Ortsvereine der Parteien im Gemeinderat Taufkirchen, Februar 2014 Kommunalwahlen 2014: Sportentwicklung in Taufkirchen Sehr geehrte Damen und Herren, Der SV-DJK Taufkirchen ist mit annähernd 3000 Mitgliedern der mit Abstand größte Sportverein in Taufkirchen und der einzige, der ein vielfältiges Spektrum an Wettkampfsportarten sowie Breiten- und Freizeitsport anbietet. Dafür stellt die Gemeinde Taufkirchen gemeindeeigene und Schulsportanlagen zur Verfügung. Darüber hinaus erhält der Verein Zuschüsse von der Gemeinde. Ohne diese Unterstützung wäre es dem SV-DJK Taufkirchen nicht möglich, einen Sportbetrieb in diesem Umfang und für alle Bürger erschwinglichen Mitgliedsbeiträgen anzubieten. Der SV-DJK Taufkirchen ist ein lebendiger Organismus mit Vorstellungen für die weitere Entwicklung des Vereins. Naturgemäß bleiben dann auch bestimmte Wünsche und Erwartungen offen. Angesichts der anstehenden Kommunalwahlen möchte der SV-DJK Taufkirchen den Bürgermeister- und Gemeinderatskandidaten seine Planungen und Vorstellungen über die Zusammenarbeit mit der Gemeinde darstellen. Andererseits interessieren den Verein die Planungen der Parteien und Kandidaten im Bereich der Sportförderung und im Besonderen in Bezug auf den SVDJK Taufkirchen für die nächsten 6 Jahre. Im Folgenden haben wir 6 Themenbereiche zusammengestellt, zu denen wir gerne von den Parteien eine Meinung bzw. Positionierung hören würden. 1. Bekenntnis zur Sportförderung in Taufkirchen Die Sportförderung durch die öffentliche Hand wird allgemein und besonders in Taufkirchen als wichtige gesellschaftliche Aufgabe anerkannt. Der Sport wird als förderungswürdige, gesundheitsfördernde und gesundheitserhaltende Aktivität, als Mittel der sozialen und ethnischen Integration und als Beitrag zum gesellschaftlichen Leben in einer Gemeinde von einer breiten Mehrheit geschätzt. Wie sehen Sie die Bedeutung des Sportes im Taufkirchner Umfeld? Wie Sie selbst in der Einleitung zu dieser Frage schreiben, wird der Sport als förderungswürdige, gesundheitsfördernde und gesundheitserhaltende Aktivität, als Mittel der sozialen und ethnischen Integration und als Beitrag zum gesellschaftlichen Leben in einer Gemeinde von einer breiten Mehrheit geschätzt. Dieser Aussage kann ich mich voll anschließen. Die körperliche Ertüchtigung der Jugend und die örtliche Kulturpflege sind in der bayerischen Verfassung verankerte Aufgaben der Gemeinde und ein lebendiger und aktiver Sportverein ist ein hervorragendes Mittel die Gemeinde bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen. Daher müssen Sportvereine auch durch die Gemeinde finanziell und durch die Bereitstellung geeigneter Sportstätten unterstützt werden. Glauben Sie, dass bei Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten, die Sportförderung in Taufkirchen angemessen, ausgewogen und ausreichend ist? Oder sind Sie der Meinung, dass sich die Gemeinde den augenblicklichen Umfang eigentlich nicht leisten kann. Oder können Sie sich vorstellen, dass bei berechtigtem Bedarf die Förderung auch ausgedehnt werden könnte? Über die Höhe der Zuschüsse an die Vereine und die Verteilung der Mittel entscheidet jedes Jahr der Gemeinderat. Die Vertreter der FDP/FWG im Gemeinderat haben sich immer dafür eingesetzt, dass die Sportförderung angemessen und ausgewogen berücksichtigt wird. Derzeit kann sich die Gemeinde diese Förderung leisten. Wenn wir anderer Ansicht gewesen wären, hätte die FDP/FWG den Haushalt ablehnen müssen. Ob eine Ausweitung der Förderung in Betracht kommt, hängt davon ab, inwieweit sich der Bedarf mit den gemeindlichen Aufgaben deckt und muss im Einzelfall geprüft werden. 2. Bekenntnis zum SV-DJK Taufkirchen Mehr als 2000 Mitglieder des SV-DJK sind Taufkirchner Bürger aller Altersgruppen und sozialen Schichten. Davon sind die Hälfte Kinder und Jugendliche. Diese Mitglieder haben ihre Wurzeln in mehr als 30 verschiedenen Ländern. Der Verein sieht sich daher als ein wichtiges Element im gesellschaftlichen Leben der Gemeinde und für die Integration von Bürgern unterschiedener ethnischer und kultureller Herkunft. Keine Organisation in Taufkirchen bringt Bürger und insbesondere Kinder aus beiden Ortsteilen besser und unkomplizierter zusammen als der SV-DJK. Im Jahr 2000 haben sich die beiden damaligen Vereine SV und DJK Taufkirchen unter mehr oder weniger sanftem Druck der Gemeinde zu einem Großverein für Breitensport zusammengeschlossen, wie wir meinen zum Vorteil des Sports und der Vereine aber auch der Gemeinde. Weitere Sportvereine bedienen konsequenterweise Sportarten, die der SV-DJK nicht anbietet (z.B. Eishockey, Radfahren, Tanzsport, Schießen). Diese Konstellation hat ein positives, weitgehend konflikt- und konkurrenzarmes Zusammenwirken der Vereine untereinander und mit der Gemeinde zur Folge. Der SV-DJK wünscht, dass diese Konstellation weiterhin Bestand hat und ggf. ausgebaut wird. Wie sehen Sie die Bedeutung des SV-DJK Taufkirchen in der Gemeinde? Ein Verein, dem annähernd 10% der Taufkirchner Bevölkerung angehören ist natürlich ein bedeutender Faktor für das Gemeindeleben. Persönlich bin ich mit meiner Familie seit über 30 Jahren Mitglied im Verein, meine Kinder sind in Taufkirchen aufwachsen, haben beim SV-DJK das Skifahren gelernt und Fußball gespielt. Ich habe also im eigenen Umfeld die Vorzüge erlebt, die ein vielfältiger örtlicher Sportverein zu bieten hat und welche Wirkung er für die Zusammenführung der Ortsteile östlich und westlich der S-Bahn entfaltet. Auch wenn ich zurzeit nicht aktiv bin, zahle ich weiterhin meine Mitgliedsbeiträge, weil ich der Ansicht bin, dass ein so großer Verein wichtig ist und eine eigene finanzielle Basis braucht. Wie sehen Sie das Verhältnis des Vereins zur politischen Gemeinde, also Gemeinderat und Verwaltung? Sehen Sie den Verein in einem durch die starke finanzielle Unterstützung der Gemeinde geprägten Verhältnis, dessen Entfaltung weitgehend durch eben diese Situation bestimmt ist? Oder sehen Sie den Verein in einem partnerschaftlichen Verhältnis zur Gemeinde, in dem sich der Verein nach seinen eigenen Vorstellungen weitgehend eigenständig verwalten und entwickeln kann. Oder sollte der Verein sich sehr langfristig als völlig unabhängige, selbständige Organisation entwickeln? Das Verhältnis des Vereins zur politischen Gemeinde hängt weitestgehend davon ab, wie sich der Verein positioniert. Die Gemeinde kann dem Verein nicht in eine eigenständige Verwaltung und Entwicklung herein reden. Er ist bereits eine selbstständige Organisation und die Unabhängigkeit ist umso stärker, je größer die eigene finanzielle Basis ist. Aufgabe der Gemeinde ist es, den Jugendsport zu fördern. Hier müssen die Zuschüsse für den Verein längerfristig planbar und verlässlich sein. Im Bereich des Erwachsenensports kann und darf die Gemeinde nicht als direkter oder indirekter Konkurrent zu privaten Anbietern auftreten. 3. Verwaltung und Betrieb der Sportstätten Der SV-DJK Taufkirchen besitzt keine eigenen Sportstätten. Er nutzt fast ausschließlich gemeindliche Sportstätten und Sportanlagen von Schulen: -Sport- und Freizeitpark, Köglweg (Gemeindeeigentum) -Sportanlagen am Postweg (Gemeindeeigentum) -Tennisanlage Wolferspitz (Gemeindeeigentum, Tennisheim angemietet) -Schulturnhallen (GS Dorfstrasse, GS und MS Pappelstrasse, Realschule) -Darüber hinaus werden noch Gymnastikräume in Kindergärten, Horten, im RHH und bei Malteser benutzt. Die Platzverwaltung und -belegung der Anlagen am Postweg und der Tennisanlage erfolgt weitgehend selbständig durch den Verein. Das gilt teilweise auch für die Pflege. Verwaltung, Belegung, Pflege und Instandhaltung der Anlagen im Sportpark erfolgt durch die Gemeinde. Mit Ausnahme des Tennisheimes gibt es keine Vereinbarung für die Nutzung der Sportstätten durch den SV-DJK. Das führt immer häufiger zu Missverständnissen und situationsbedingten Einzelregelungen durch die Gemeindeverwaltung. Der SV-DJK schlägt eine klare Regelung zur Überlassung der Sportstätten (insb. Sportpark, Postweg) mit der Festlegung von klaren Verantwortlichkeiten, Abläufen und Ansprechpartnern vor. Dabei ist der SV-DJK bereit, auch größere Verantwortung zu übernehmen, soweit dadurch Entscheidungswege verkürzt, Aufwendungen auf beiden Seiten reduziert werden können und eine höchstmögliche Qualität erreicht werden kann. Wären Sie bereit, eine solche Vereinbarung mit dem SV-DJK zu unterstützen? Können Sie sich vorstellen, dass der Verein stärker in die Verantwortung für die Verwaltung und den Betrieb der Anlagen mit einbezogen werden kann, zum Vorteil sowohl für die Gemeinde als auch für den Verein? Klare Vereinbarungen mit einer gerechten Verteilung von Rechten und Pflichten für beide Seiten sind immer von Vorteil. 4. Verwaltung und Betrieb der Schulsporthallen Bezüglich der Belegung der Schulsporthallen gibt es für die Tage mit Schulbetrieb eine Regelbelegung. Diese wird jährlich zum Schulbeginn mit den Schulen abgestimmt. Das funktioniert weitgehend reibungsfrei. Für die Belegung an schulfreien Tagen (Wochenenden, Feiertagen, Ferien) wird die Anmeldung über das Bürgermeister-Vorzimmer gesteuert. Diese Prozedur funktioniert im Wesentlichen, führt aber öfters zu Intransparenzen, Missverständnissen und gelegentlich zu Überschneidungen. Der SV-DJK schlägt vor, eine vereinfachte Prozedur einzuführen, die den Verwaltungsaufwand und die Transparenz für alle Beteiligte verbessert. Sind Sie bereit, ein solches Vorgehen zu unterstützen? Hier scheint es sich um ein technisches Problem und nicht um ein grundsätzliches zu handeln. Verfahren und Abläufe sind nicht in Stein gemeißelt und für die Ewigkeit gemacht. Wenn es hier Verbesserungsmöglichkeiten gibt, bin ich immer offen für neue Lösungen. 5. Instandhaltung und Ergänzung der Sportanlagen Für Instandhaltung und Ergänzung der Sportanlagen stellt die Gemeinde in ihrem Haushalt jährlich entsprechende Mittel zur Verfügung. Dabei berücksichtigt die Verwaltung auch weitgehend die Anregungen und Wünsche des SV-DJK. Bedauerlich für den Verein ist es, dass in der Vergangenheit Maßnahmen vorgesehen und genehmigt waren, die dann im jeweiligen Haushaltsjahr nicht umgesetzt wurden. Teilweise wurden diese Maßnahmen im Folgejahr wieder in den Haushalt aufgenommen oder fielen später fallweise Streichmaßnahmen zum Opfer. Beispiele dafür sind u.a.: Schließfächer im Sportpark, Berieselung der Tennisanlage, Tribünensanierung, Flutlicht Stockschützenanlage. Der Verein ist bereit, in Zukunft auch aktiv mit zu helfen, die Maßnahmen zügiger umzusetzen. Er ist auch bereit, mehr Verantwortung in diesem Bereich zu übernehmen und bei Gewährung entsprechender Investitionszuschüsse in geeigneten Fällen selbständig für die Umsetzung zu sorgen. Inwieweit sehen Sie eine Möglichkeit, einmal genehmigte Maßnahmen in Zukunft zügig zu realisieren? Sicherlich ist es für den Verein wichtig, dass Zusagen auch eingehalten und zügig umgesetzt werden. Andererseits muss die Gemeinde auch die Möglichkeit haben Prioritäten neu zu setzen, wenn plötzlich Einnahmen ausbleiben oder unvorhergesehene Ausgaben auftreten. Die Frage ist auch, wann ist eine Maßnahme genehmigt und wer hat sie genehmigt. Letztlich entscheidet der Gemeinderat, wenn es ums Geld geht. Wären Sie bereit, mit dem Verein zu klären, ob bestimmte Investitionen auch vom Verein in Eigenregie realisiert werden können? Diese Frage hängt eng mit der unter Punkt 3 angesprochenen Frage einer Nutzungsvereinbarung zusammen. Bei eigenen Investitionen des Vereins in die Sportstätten oder bei Investitionen der Gemeinde, die auf einen einzelnen Nutzer zugeschnitten sind, muss im Einzelfall immer geklärt werden, wie das sich auf Dauer rechnet und inwieweit dies verträglich ist mit den Vorschriften, die weitere Zuschussgeber (Kreis, Land, usw.) machen. Auf jeden Fall bin ich und auch die FDP/FWG Vertreter im Gemeinderat bereit, dies mit dem SV-DJK zu klären. 6. Bau neuer Sportstätten Dem SV-DJK Taufkirchen stehen hervorragende und für den bisherigen Bedarf weitgehend ausreichende Sportstätten zur Verfügung. Es zeigt sich aber, dass sich durch veränderte soziale Strukturen, Arbeitszeiten und Freizeitverhalten der Bürger die Anforderungen an einen Sportverein zunehmend verändern. Zusätzlicher Druck auf Sportvereine wie den SV-DJK entsteht durch das zunehmende Angebot vieler privater Anbieter für Sport- und Freizeitbeschäftigungen und den Ausbau von Sportstätten in anderen Gemeinden. Diese Entwicklung gibt es seit einiger Zeit auch in unserer Region. Der SV-DJK muss sich dieser Herausforderung stellen und mit geeigneten Maßnahmen reagieren. Die zur Verfügung stehenden Sportstätten bedienen hauptsächlich die klassischen Sportarten. Um mit dem konkurrierenden Angebot des Umfeldes mithalten zu können, sind neben strukturellen Veränderungen im Verein auch Investitionen nötig, die die Ausübung von alternativen Aktivitäten erlauben. Auf sich allein gestellt, sind die Möglichkeiten des Vereins begrenzt. Allerdings kann sich der SV-DJK auch vorstellen, zusammen mit Partnern eigene Vorhaben zu stemmen (incl. Finanzierung). Ohne die Unterstützung der Gemeinde in rechtlicher, planerischer, logistischer und finanzieller Hinsicht wird das allerdings unmöglich sein. Im Zuge solcher Maßnahmen kann man sich auch Kooperationen mit örtlichen Schulen, Tennisvereinen, Squash-Insel, VHS etc. vorstellen. Hier eine Auswahl möglicher Projekte: -Sanierung, Aus- oder Neubau der Stockschützenanlage mit erweiterter Nutzung durch die Öffentlichkeit. -Bereitstellung weiterer Gymnastikräume, insb. im Umfeld des Postweges, möglicherweise in Zuge des Neubaus des Haus des Sports -Bau eines Fitnesszentrums ggf. mit Kinderbetreuung und Wellnessbereich -Überdachung der Stadiontribüne Welche Planungen oder Ideen haben Sie bezüglich des Aus- oder Neubaus der Sportstätten in Taufkirchen? Generell bietet die finanzielle Situation der Gemeinde in näherer Zukunft wenig Spielraum für neue Sportstätten. Die Rücklagen sind abgeschmolzen, die Schulen müssen den erhöhten Anforderungen des Brandschutzes genügen und auch in den sozialen Wohnungsbau muss investiert werden. Am ehesten ist noch an eine Sanierung oder Neubau des Haus des Sports zu denken, denn hier besteht schon seit längeren Bedarf. In diesem Zusammenhang ist auch die Situation der Stockschützen zu überdenken und in die Planungen mit einzubeziehen. Wären Sie bereit, mit dem SV-DJK auch alternative Realisierungs- und Finanzierungsmöglichkeiten als sie derzeit üblich sind zu suchen? Hier stehe ich kreativen Ansätzen und Vorschlägen des SV-DJK offen gegenüber und bin bereit über alles zu sprechen. Der Vorstand des SV-DJK Taufkirchen e.V.