PDF - (IMD) Berlin

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Nr. 142
Screeningmöglichkeiten im Stuhl auf kolorektale Karzinome
M2-PK und Hämoglobin/Haptoglobin-Nachweis
Einleitung/Hintergrund
Pyruvatkinase Typ M2 (M2-PK)
Kolorektale Karzinome stellen in Deutschland die zweithäufigste Todesursache unter den Krebserkrankungen dar.
Früh erkannt sind jedoch die kolorektalen Karzinome meist
heilbar.
Die Koloskopie gilt dabei als Goldstandard in der Diagnostik; deswegen ist sie auch als Vorsorgeuntersuchung in der
gesetzlichen Krankenversicherung verankert.
Ab dem 55. Lebensjahr steht jedem Versicherten alle 10
Jahre eine solche Untersuchung zu. Leider ist die Akzeptanz in der Bevölkerung für eine Darmspiegelung nicht sehr
hoch und sie wird dementsprechend auch nur unzureichend
in Anspruch genommen. Hinzu kommt, dass auch auf medizinischer Seite zurzeit nicht genügend Kapazität für flächendeckende koloskopische Untersuchungen zur Verfügung steht.
Aus diesem Grund sollten einfache labordiagnostische
Möglichkeiten genutzt werden, um im Sinne eines „PreScreenings“ diejenigen Patienten frühzeitig zu erkennen,
die unbedingt einer Koloskopie zugeführt werden sollten.
Seit vielen Jahren gibt es schon die Untersuchung auf okkultes Blut im Stuhl (z.B. Haemoccult®).
Die Pyruvatkinase ist ein Schlüsselenzym der Glykolyse.
Deren Isoenzym Typ M2 (dimere Form) wurde früher auch
als Tumor-M2-PK bezeichnet. Bei allen bisher untersuchten soliden Tumoren wird dieses Enzym überexprimiert
und kann dann in verschiedenen Körperflüssigkeiten und
Geweben nachgewiesen werden. Erhöhte Werte im Stuhl
findet man bei Karzinomen, Polypen und entzündlichen
Veränderungen des Kolons. Der wiederholt positive Befund
stellt somit eine Indikation für eine weitere Abklärung (z. B.
Koloskopie) dar.
Diese Teste sind zwar einfach und kostengünstig, haben
aber den großen Nachteil einer mangelhaften Sensitivität
in den Frühstadien des tumorösen Geschehens, außerdem
sind sie sehr störanfällig, wenn nicht exakte Bedingungen
zur Stuhlgewinnung eingehalten werden.
In letzter Zeit wurden zwei neuere Testverfahren auf der
Basis des Enzymimmuno-Assays entwickelt, die dem klassischen fäkalen okkulten Bluttest in Sensitivität und Spezifität deutlich überlegen sind:
•Pyruvatkinase Typ M2 (M2-PK)
•Hämoglobin / Haptoglobin-Komplex
Hämoglobin/Haptoglobin-Komplex
Das bei Blutungen im Gastrointestinaltrakt frei werdende
Hämoglobin wird an das Trägermolekül Haptoglobin gebunden und so stabilisiert, dass dieser Komplex im Stuhl
nachgewiesen werden kann. Allgemeine Blutungen sowie
blutende Karzinome und Polypen können so aufgespürt
werden. Ein positiver Befund sollte auch hier zu einer weiterführenden Diagnostik Anlass geben.
Material
Zur labormedizinischen Diagnostik reicht eine haselnussgroße Stuhlprobe (ca. 1ml), die im üblichen Stuhlröhrchen
versandt wird. Eine besondere Patientenvorbereitung ist
nicht notwendig, insbesondere muss keine spezielle Diät
als Vorbereitung eingehalten werden. Nach Stuhlgewinnung sollte die Probe innerhalb von 24-48 Stunden im Labor
eintreffen, um einen Sensitivitätsverlust zu vermeiden.
Abrechnung
Die Bestimmung von M2-PK und Hämoglobin/HaptoglobinKomplex im Stuhl wird von der GKV nicht übernommen.
Beide Parameter werden deswegen für den PKV-Patienten
und als IGeL-Parameter angeboten.
Weitere Informationen erhalten Sie von unserem Außendienst unter der Telefon-Nr. 030 - 77001 181.
Diag-Info: 142 Version: 3
B.Gaida
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