Hersbrucker Zeitung vom 11.09.2008 Tempo 60 oder 80? Henfenfelder Knoten: Landrat lässt die Regierung entscheiden HENFENFELD - Tempo 60 oder Tempo 80 auf der B14 am Henfenfelder Knoten? Jetzt soll die Regierung in Ansbach darüber entscheiden. Landrat Armin Kroder hat darum gebeten. Wie berichtet ist man vor Ort überrascht und unglücklich, dass nach Ende des Umbaus der unfallträchtigen Kreuzung dort wieder auf der Bundesstraße mit 80 Stundenkilometern gefahren werden darf. Kritiker der früheren Regelung hatten erwartet, dass die noch unter dem alten Landrat Helmut Reich verfügte Herabsetzung des Tempos auf 60 km/h beibehalten wird. Denn die Autofahrer, die aus Reichenschwand kommen, müssen schon vor dem Altensittenbacher Knoten so weit abbremsen. Das nach Altensittenbach folgende Tempo-80-Schild hatte in der Vergangenheit dazu geführt, dass viele wieder richtig Gas gaben und bis zur folgenden Einmündung nach Henfenfeld bereits wieder mehr als 80 Kilometer fuhren. Diese Beobachtung machen jetzt auch viele Pendler, wie es unter anderem bei der Sitzung des Henfenfelder Gemeinderates und bei Veranstaltungen von SPD und CSU zur Sprache kam. Weil das Rechtsabbiegen von der aus Henfenfeld kommenden Staatsstraße durch die neue Spurführung verlangsamt wurde, führte das dazu, dass auf der B14 schnell ankommende Fahrer auf die gestrichelte Mittelmarkierung ausweichen und Einbieger überholen - mit der Gefahr, mit aus Happurg kommenden Linksabbiegern zu kollidieren. Auf eine echte Mittelinsel als Fahrbahnbegrenzung hat das Bauamt an dieser Stelle verzichtet. So schilderte es auch der in dieser Sache seit dem tödlichen Motorradunfall 2007 engagierte Henfenfelder SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Thomas Beyer den zuständigen Behörden und bat um Rückkehr zu Tempo 60. Auch Bezirksrat und CSUKreistagsfraktionssprecher Norbert Dünkel machte sich für diese Lösung stark. Vom Leiter des staatlichen Bauamts in Nürnberg Henner Wasmuth bekam Dr. Beyer allerdings nur eine lapidare Antwort: Für die Geschwindigkeit sei das Landratsamt zuständig. Dass das Bauamt mit seinem Umbau des Knotens die derzeitige Gefahrensituation verursacht hat, fand Wasmuth keiner Bemerkung wert. Beyer erregt in einem Antwortbrief: Er empfinde „eine derart oberflächliche ‚Beantwortung' im Umgang einer staatlichen Behörde mit einem gewählten Abgeordneten des Bayerischen Landtags als regelrecht ungehörig". Richtig ist jedoch, dass Tempolimit-Schilder von der Verkehrsabteilung des Landratsamtes veranlasst werden – in Abstimmung mit staatlichem Bauamt und Polizei. Landrat Armin Kroder war nun nach Rücksprache mit seiner Fachabteilung der Meinung, dass der Umbau am Knoten wieder Tempo 80 rechtfertigt. In der Vergangenheit hatte er noch als zuständiger Abteilungsleiter die Tempo-60Regelung als fachlich nicht notwendig angesehen und nur auf Wunsch des damaligen Landrats hin vollzogen. Auch jetzt will Kroder nicht einfach dem von Norbert Dünkel und Thomas Beyer vorgetragenen Wunsch folgen, sondern wartet eine Entscheidung der Regierung von Ansbach ab, an die sich Beyer ebenfalls gewandt hat.