Auricula auris und Cochlea Mit Pauken und Trompeten!

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Auricula auris und Cochlea
Die Forscherbögen helfen dir, dich über den Aufbau und die Funktionsweise
der Hörorgane zu informieren.
Du kannst die Aufgaben alleine bearbeiten.
Die Experimente machst du am besten zusammen mit einem Partner. Schreibe
und zeichne dabei auf, wie ihr das Experiment durchgeführt habt.
Welche Materialien werden gebraucht? Unterstreiche es in der Anleitung und
schreibe die Materialien zu deiner Zeichnung dazu!
Was habt ihr herausgefunden?
Die Plakate und Experimentierstationen für eine Ausstellung bereitest du am
besten in einer kleinen Gruppe mit anderen Kindern vor. Sprecht euch ab!
Mit Pauken und Trompeten!
Sieh dir an, wie unser Ohr aufgebaut ist. Welche Aufgaben haben die
verschiedenen Teile? Mache dir auf einem Extrablatt Notizen!
Das Außenohr: Ohrmuschel und Gehörgang
Das Mittelohr: Das Trommelfell, die drei Gehörknöchelchen, die
Mittelohrmuskeln und die Ohrtrompete
Das Innenohr: Die Hörschnecke, das Gleichgewichtsorgan mit den Bogengängen
und der Hörnerv
Teste dein Wissen und beschrifte anschließend das Arbeitsblatt!
Du kannst die einzelnen Teile unseres Hörsystems auch anmalen.
Tipp für eine Ausstellung: Mache ein Puzzle aus dem Arbeitsblatt.
Kluger Spruch zum Nachdenken:
Die Natur hat uns nur einen Mund, aber zwei Ohren gegeben, was darauf
hindeutet, dass wir weniger reden und mehr zuhören sollen.
Zenon von Eelea, griechischer Philosoph, um 490-430 v.Chr
©Hamburger Bildungsserver 2013
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Der Aufbau unseres Ohres
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Richtungshören
Weil ein Geräusch zu dem Ohr, das in seine Richtung zeigt, einen
kürzeren Weg hat, als zum anderen Ohr, kommt das Geräusch zu
unterschiedlichen Zeiten bei den Ohren an. Außerdem schirmt der
Kopf das dem Geräusch abgewandte Ohr ab. Das Geräusch verändert
sich dadurch. Daran können wir erkennen, aus welcher Richtung ein
Geräusch stammt.
Stellt euch im Kreis auf. Ein Kind steht mit geschlossenen Augen in
der Kreismitte. Abwechselnd macht nun je ein Kind aus dem Kreis ein
Geräusch. Das Kind aus der Kreismitte muss genau hinhören und zeigt
dann mit dem Finger auf das Kind, das das Geräusch gemacht hat.
Oder:
Markiere bei einem mindestens einen Meter langen Schlauch die
Mitte. Halte nun die Schlauchenden an deine Ohren. Der Schlauch
liegt dabei hinter deinem Rücken. Lasse ein anderes Kind in
unterschiedlichen Abständen von der Markierung am Schlauch – mal
rechts, mal links davon - an den Schlauch klopfen (zum Beispiel mit
einem Bleistift). Bis zu welchen Abstand der Markierung konntest du
hören, ob rechts oder links von der Markierung geklopft wurde?
Lasse das Kind mit einem Lineal nachmessen und den Abstand
aufschreiben.
Was passiert, wenn du den Schlauch hinter deinem Rücken kreuzt,
kannst du immer noch die richtige Richtung benennen?
Schon gewusst?
Menschen, die mit den Ohren wackeln können, haben noch die Stellmuskeln, die
bei Tieren die Ohren in Richtung des Schalls drehen.
Die Ohrmuschel wird auch Auricula auris genannt. Ihre Form ist bei jedem
Menschen unterschiedlich. Schau mal hin!
Tipp für eine Ausstellung: Was hältst du von einer Fotogalerie mit Bildern von
Ohren zum Beispiel die deiner Klassenkameraden oder die Ohren von Tieren?
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Schall
Schall sind Wellen in der Luft. Bei einem Ereignis, dass ein Geräusch
verursacht, werden Luftteilchen in der direkten Umgebung des
Geräusches bewegt und zusammengedrückt. Sie schubsen weitere
Luftteilchen an, die dann wieder andere Luftteilchen anstupsen.
Dadurch bilden sich Wellen aus zusammengedrückten Luftteilchen.
Könnten wir die Luft sehen, sähe sie aus wie die Wellen, die sich
bilden, wenn etwas ins Wasser fällt.
Klebe das eine Ende einer Papprolle mit einem Stückchen Karton
sorgfältig zu. Steche dann in die Mitte des Kartons ein kleines Loch.
Über das andere Ende der Papprolle spannst du ein Stück Plastikfolie.
Du kannst es festkleben oder mit einem Gummiband befestigen.
Halte das mit Pappe zugeklebte Ende vor die Flamme einer brennenden
Kerze.
Schnippe nun mit den Fingern gegen die stramm gespannte Folie.
Beobachte die Flamme! Was passiert? Kannst du es erklären?
Auch andere Stoffe leiten Schall.
Klopfe auf deinen Schultisch und achte auf den Klang. Lege nun ein
Ohr auf den Tisch und klopfe – vorsichtig - erneut. Wie ist der
Unterschied?
Übrigens: Unter Wasser sind Geräusche lauter als in der Luft. Wenn
du an die Scheiben eines Aquariums klopfst ist es für die Fische sehr,
sehr unangenehm!
Warum Beethoven in sein Klavier gebissen hat
Beethoven war ein Komponist. Im Alter wurde er auf beiden Ohren
taub. Er komponierte aber weiterhin Musik und spielte Klavier.
Damit er trotz seiner Taubheit sein Klavierspiel hören konnte,
befestigte er ein Stück Holz an seinem Klavier, in das er während des
Spiels hineinbiss. Über die Knochen seines Kopfes wurde der Schall
des Klaviers bis zu seinem Innenohr geleitet.
Schlangen haben übrigens kein Außenohr, sie hören über ihren
Kieferknochen.
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Hörtrichter
Rolle ein Blatt Papier zu einem Trichter und halte dir den Trichter an
ein Ohr. Horch wie sich Geräusche mit und ohne Trichter am Ohr
verändern!
Benutze deine Hand anstelle des Trichters, um deine Ohrmuschel zu
vergrößern!
Geht das auch? Wie hört es sich an, wenn du den Kopf zu einem
Geräusch hinwendest? Wie hört es sich an, wenn du mit dem Rücken
zur Geräuschquelle stehst?
Knochenleitung
Du meinst, es ist Quatsch, über die Knochen kann man nichts hören?
Probiere es aus! Schlage eine Stimmkabel an und halte sie zum Beispiel
an deine Schneidezähne oder direkt hinter die Ohrmuschel (Lasse dir
zeigen, wie man die Stimmgabel richtig benutzt!).
Probiere auch dies einmal: Halte die Stimmgabel sofort nach dem
Anschlagen mit dem Gabelende in ein Glas mit Wasser.
Was beobachtest du? Kannst du es erklären?
Tipp für eine Ausstellung:
Kennst du jemanden, der ein Hörgerät trägt? Mache ein Interview mit dieser
Person oder lade sie in die Klasse ein.
Schon gewusst?
Die ersten Hörhilfen waren übrigens auch Trichter, die man sich ans Ohr hielt.
So ähnlich sah Beethovens Hörrohr aus.
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Deine Ohren: pausenlos auf Empfang!
Lies, was beim Hören passiert.
Mache eine Körperreise in das Ohr und lerne, wie wir hören!
Kannst du nun mit eigenen Worten erklären, wie das Hören funktioniert?
Schreibe auf! Du kannst auch zusätzlich etwas zeichnen.
Benutze dazu ein eigenes Blatt!
Überlege:
Wo im Hörsystem kann die Ursache von Beethovens Taubheit gelegen haben?
Begründe!
Schnecke ist nicht gleich Schnecke!
Vor einigen Jahren entdeckte ein Wissenschaftler in einer
Fledermaushöhle die Häuser einer neuen Schneckenart, bei der es
gleich viele links und rechts gewundene Häuser gab. Das ist sehr
ungewöhnlich, denn normalerweise sind Schneckenhäuser nur in eine
Richtung gedreht. Stolz veröffentlichte er einen Artikel zu seiner
Neuentdeckung in einer Fachzeitschrift. Aber es stellte sich heraus,
dass es diese neue Schneckenart gar nicht gab. Die Häuser, die er
gefunden hatte, waren die Hörschnecken aus den Schädeln toter
Fledermäuse.
Schon gewusst?
Als Schneckenkönig bezeichnen Wissenschaftler die Häuser von Schnecken, die
entgegengesetzt der normalen Richtung gewunden sind. Solche Schneckenhäuser
sind sehr selten. Nur eines von zehntausend bis einer Million Schneckenhäuser
ist „anders herum’’. Gehörschnecken zählen dabei aber nicht!
Das medizinische Wort für die Gehörschnecke lautet Cochlea, es leitet sich von
dem griechischen Wort für Schnecke ab.
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Hoch und tief, laut und leise, angenehm, unangenehm
Unser Gehirn entscheidet, ob wir ein Geräusch als Sprache, Musik
oder einfach nur als Geräusch wahrnehmen.
Probiere mit einem Partner aus, welche Geräusche verschiedene
Gegenstände machen. Geht dafür in einen Nebenraum, damit ihr die
anderen nicht stört!
Wie klingen die Geräusche der Gegenstände? Erinnern sie dich an
etwas? Was ist dein Lieblingsgeräusch?
Manchmal ist es sehr schwierig, ein Geräusch zuzuordnen.
Verbinde deinem Partner die Augen. Suche dir einen Gegenstand und
erzeuge ein Geräusch mit ihm. Kann dein Partner den Gegenstand
erraten?
Hörspaziergang
Auch Orte haben einen typischen Klang. Geht mit einem Aufnahmegerät durch eure Schule und sprecht an verschiedenen Orten und
Räumen immer denselben Text auf das Gerät auf.
Schall wird von hohen Decken und kahlen Wänden besonders stark
reflektiert, es gibt einen starken Nachhall.
Von Vorhängen, Kissen und Teppichboden wird Schall schlecht
reflektiert. Es gibt weniger Nachhall.
Beschreibt die Orte und Räume. Könnt ihr Unterschiede hören? Wo ist
der Text besonders gut zu verstehen, wo stört der Nachhall?
Überlege: Was kann gegen Nachhall, zum Beispiel in deinem
Klassenraum, getan werden?
Übrigens: Deine Stimme klingt bei Tonaufnahmen für dich ungewohnt
und fremd. Wenn du sprichst, nimmst du sie nämlich auch über deine
Knochen und nicht nur durch die Luft war. Niemand außer dir kann
deine Stimme so hören!
Tipp für eine Ausstellung: Sammelt Tonaufnahmen von Geräuschen und Orten.
Schon gewusst?
Die Geräusche in einem Hörspiel macht ein Geräuschemacher. Für einen
Herzschlag braucht der Geräuschemacher ein Geschirrhandtuch, das er
ruckartig zwischen seinen Händen stramm zieht. Ein Geräusch, das klingt wie
Schritte im Schnee, entsteht durch das Zusammendrücken eines mit Stärkemehl
gefüllten Säckchens. Meeresrauschen kann durch das Bürsten von Pappe
nachgemacht werden. Knisterndes Bonbonpapier klingt wie Feuer.
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Rate mal! Um welche Teile des Hörsystems geht es hier?
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Auricula auris und Cochlea
Mit den Händen reden
Kannst du dir vorstellen, wie es ist, nicht zu hören? Informiere dich, wie es ist,
ohne Gehör zu Leben.
Hast du schon einmal die Unterhaltung von Gehörlosen gesehen? Sie gebärden.
Ihre Sprache ist die Gebärdensprache. Mit dem Fingeralphabet buchstabieren
sie Namen und Fachbegriffe.
Lerne deinen Namen mit dem Fingeralphabet zu buchstabieren. Drucke dir das
Alphabet aus und klebe die Finger-Buchstaben deines Namens hier auf!
Mein Name im Fingeralphabet:
Bei der Gebärdensprache sprechen nicht nur die Hände. Der ganze Körper und
vor allem das Gesicht sprechen mit. Der Mund formt dabei oft die Worte, die zu
den Gebärden passen.
Aufgabe: Überlege dir mit deinem Partner eine kurze Geschichte, die ihr ohne
Worte und ohne Geräusche den anderen Kindern erzählen könnt!
Gebärdensprache nicht nur für Menschen
Wissenschaftler brachten Affen, Gorillas und Schimpansen einige
Gebärden der Gebärdensprache bei. Die Tiere können daraus
einfache Sätze bilden und sich zum Beispiel bei ihren Pflegern eine
Banane zum Frühstück bestellen.
Der berühmteste dieser Affen ist wahrscheinlich das GorillaWeibchen Koko aus den USA. Sie wurde 1972 geboren und lernt seit
ihrem ersten Lebensjahr die Gebärdensprache. Mittlerweile soll sie
1.000 unterschiedliche Gebärden können.
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Auricula auris und Cochlea
Tipps zum Umgang mit Gehörlosen und Hörgeschädigten

Ein Gehörloser kann nicht hören, wenn du dich ihm näherst. Gehe seitlich auf
ihn zu, damit er dich sehen kann. Erschrick ihn nicht! Mache durch Winken
auf dich aufmerksam!

Achte darauf, dass der Gehörgeschädigte dein Gesicht und besonders deinen
Mund gut sehen kann. Stelle dich mit dem Gesicht zum Licht, nimm deine
Schirmmütze ab, ziehe den Kragen oder deinen Schal herunter. Dein Gesicht
und dein Mund sollten gut zu sehen sein! Halte immer Blickkontakt!

Kläre gleich zu Beginn das Thema, über das du reden möchtest!

Sprich langsam und in kurzen Sätzen!

Von den Lippen zu lesen ist sehr schwer. Forme die Worte deutlich mit den
Lippen und kaue zum Beispiel nicht auf Kaugummi herum. Dann kann dein
Gegenüber leichter erraten, was du sagst.

Bei Gehörlosen macht es keinen Sinn, lauter zu sprechen. Für Hörgeschädigte
bist du schwerer zu verstehen, wenn du schreist, weil sich deine Stimme
verzerrt. Vermeide im Gespräch mit Hörgeschädigten Nebengeräusche (zum
Beispiel durch Musik, Fernseher oder Radio).

Sprich mit deinem ganzen Körper und deinem Gesicht, du kannst auch
schreiben oder zeichnen!

Frage öfters nach, ob du verstanden wirst. Sei geduldig!
Schon gewusst?
Pantomimik ist die Kunst, ohne Worte Situationen, Orte und Stimmungen
vermitteln zu können. Sie findet Anwendung zum Beispiel im Theater oder im
Zirkus.
Nachrichtensprecher tragen keine Bärte, damit Gehörgeschädigte besser von
ihren Lippen lesen können.
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