Dr. med. Béatrice Klein Keratokonus Behandlung V 1.0 Augenärztin Werderstr. 1 68165 Mannheim 0621-449019 [email protected] Keratoplastik: Die bislang einzige Behandlungsmöglichkeit des Keratokonus bestand in der Entfernung der erkrankten Hornhaut und sie durch eine Spender-Hornhaut zu ersetzen (Hornhaut-Transplantation). Bei der Keratoplastik handelt es sich um eine Organverpflanzung mit den damit verbundenen Risiken und Komplikationen. Außerdem wird ein angemessenes Sehvermögen oft erst 2 Jahre nach der Operation erreicht. Da die Keratoplastik beim Keratokonus zumeist bei jungen Menschen durchgeführt wird, muss das Transplantat über Jahrzehnte hinweg einwandfrei funktionieren muss. Cross – linking (Quervernetzung: ist eine Methode zur mechanischen Stabilisierung von Geweben, die in der Orthopädie, Hals – Nasen – Ohren – Heilkunde und Herzchirurgie bereits seit vielen Jahren eingesetzt wird. Crosslinking bewirkt durch eine erhöhte Zahl von Quervernetzungen zwischen den Fasern eines Gewebes eine bessere mechanische Stabilität. Crosslinking der Hornhaut wird durch eine Kombination von UVA - Bestrahlung mit Verabreichung von Riboflavin - Augentropfen ( Vitamin B2 ) erreicht. Die Intensität der UVA - Strahlung ist dabei so gewählt, dass die unter der Hornhaut gelegenen Augenstrukturen nicht betroffen werden. Die Operation wird ambulant unter örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert etwa 45 Minuten. In einem ersten Schritt wird die oberflächlichen Schutzschicht der Hornhaut ( das Epithel) abgetragen. Danach werden die Riboflavin - Augentropfen (Vitamin B2) auf das Hornhautstroma geträufelt, und anschliessend wird die Hornhaut während 30 Minuten mit 365 nm UVA Licht behandelt. Dadurch lassen sich zusätzliche Verbindungen zwischen den einzelnen Kollagenfasern der Hornhaut erzeugen, sogenannte Quervernetzungen. Die einzelnen Fasern bilden somit untereinander ein "dichteres Geflecht", was zu einer Erhöhung der Gesamtstabilität der Hornhaut führt. Durch diese Kollagenvernetzung, die eine Verfestigung der oberen 200 - 250 µm der Hornhaut bewirkt, werden die biomechanischen Eigenschaften der Hornhaut modifiziert. Tiefer gelegene Strukturen werden nicht geschädigt. Durch diesen Eingriff wird der Keratokonus nicht rückgängig gemacht, sondern sein Fortschreiten gestoppt. Sollte später Gründen eine Hornhaut – Transplantation notwendig werden, so kann diese jederzeit durchgeführt Die Behandlung ist relativ einfach und verursacht nur geringe Kosten. Postoperative Schmerzen: Durch die Operation ist ein Teil der Hornhautoberfläche offen. Auch wenn Sie nach der Operation zum Teil starke Schmerzen haben, muss Sie dies nicht beunruhigen. Die Schmerzen klingen in der Regel innerhalb von 48 Stunden ab. Kontrolluntersuchungen: An den ersten 3 Tagen nach der Operation werden Ihre Augen täglich kontrolliert. Während der folgenden 6 bis 8 Wochen erhalten Sie entzündungshemmende, antibiotische Augentropfen. Das operierte Auge ist etwa 2 Wochen stark gerötet. Dies ist normal und sollte Sie nicht beunruhigen. Auch besteht in den ersten Wochen nach der Operation eine ausgeprägte Blendempfindlichkeit . Ebenso ist ein Kratzen, Brennen und Beissen während der folgenden 6 - 8 Wochen normal. Zur Linderung der Beschwerden erhalten Sie künstliche Tränen. In den ersten 6 bis 8 Wochen nach der Operation ist die Sicht verschwommener als vor der Operation. Danach werden Sie die gleiche oder eine bessere Sehschärfe haben wie vor der Operation