WFOT Positionspapier zur Klientenzentrierung in der Ergotherapie

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WFOT Positionspapier zur Klientenzentrierung in der Ergotherapie
Einführende Erklärung über den Zweck dieses Papiers
Die Ergotherapie ist ein Beruf, der sich mit der Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden durch
Betätigung befasst. Betätigung betrifft die Dinge, die Menschen in ihrem täglichen Leben tun. Das
vorrangige Ziel in der Ergotherapie ist die Partizipation der Menschen an Betätigung.
Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten glauben, dass die Partizipation der Menschen durch ihre
persönlichen Fähigkeiten, durch spezielle Anforderungen/Eigenschaften der Betätigungen und
durch äußere, soziale, die Einstellung betreffende und rechtliche Umweltfaktoren unterstützt oder
eingeschränkt werden kann. Daher zielt die Durchführung der Ergotherapie darauf ab Menschen
zu befähigen Aspekte ihrer Person, ihrer Betätigung oder ihrer Umwelt zu verändern.
Die humanistische Philosophie stellt die Grundlage für die ergotherapeutische Praxis. Das
bedeutet, dass Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten personenzentriert in der Beziehung zu
ihren Klienten sind. Ergotherapeutische Klienten können Einzelpersonen, Familien, Gruppen,
Gemeinden, Organisationen und Bevölkerungsgruppen sein.
Die Grundannahmen in der ergotherapeutischen Praxis basieren auf einer Betätigungsperspektive
über Mensch und Gesundheit. Diese Annahmen beinhalten (Polatajko et al, 2007 1, Wilcock,
2006 2):
• Menschen haben ein angeborenes Bedürfnis und die Eigenschaft sich zu betätigen
• Betätigung beeinflusst Gesundheit und Wohlbefinden
• Betätigung organisiert die Zeit und bringt Struktur ins Leben
• Betätigungen sind reich an individueller und kontextspezifischer Bedeutung
• Sich zu betätigen ist einzigartig und Kontextabhängig
• Betätigung hat therapeutisches Potenzial
Erklärung der von Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten einzunehmenden Position
Ergotherapie ist klientenzentriert und fokussiert auf Betätigung.
Das Ziel der Ergotherapie ist, Klienten zu befähigen sowohl an Betätigungen teilzunehmen, die sie
selbst tun möchten, als auch an sozialen und kulturellen Aktivitäten, die sie tun müssen oder von
denen erwartet wird, dass sie sie tun.
In der Ergotherapie respektieren die Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten die Klienten als
Partner, schätzen ihre Erfahrungen und erkennen ihr Wissen, ihre Hoffnungen, Träume und
Autonomie an.
Position Statement on Client-centredness in Occupational Therapy
World Federation of Occupational Therapists WFOT©2010
Übersetzung:
Herta Dangl, WFOT Delegierte im DVE, Deutschland
Maria Feiler, WFOT Delegierte im VEÖ, Österreich
Christine Jenni , Schweiz
Februar 2011
1
Polatajko, H., Davis, J., Stewart, D., Cantin, N., Amoroso, B., Purdie, L. & Zimmerman, D. (2007). Specifying the domain of concern.
In E. Townsend & H. Polatajko (Eds), Enabling Occupation II: Advancing an Occupational Therapy vision for Health, Well-being &
Justice Through Occupation (pp. 13-36). Ottawa: Canadian Association of Occupational Therapists.
2
nd
Wilcock, A. (2006). An Occupational Perspective of Health. (2 ed.) Thorofare: Slack.
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