Prof. Dr. Eike Lau Daniel Wortmann SoSe 2013 Übungen zur Linearen Algebra für Informatiker Blatt 8 Abgabe: Mo, 10.06.13 bis 11:00 Uhr in den Briefkasten 116 vor D1.320 In allen Aufgaben kann man 8 Punkte erreichen. www2.math.uni-paderborn.de/people/eike-lau/lineare-algebra-fuer-informatiker.html Aufgabe 1: Prüfen Sie, ob die nachfolgenden Relationen auf M reflexiv / symmetrisch / transitiv sind. Bestimmen Sie für den Fall, dass es sich um eine Äquivalenzrelation handelt, die zugehörigen Äquivalenzklassen, skizzieren Sie diese wenn möglich, und finden Sie ein Vertretersystem für M/∼. (a) M = C, z ∼ w :⇐⇒ |z| = |w|. (b) M eine nichtleere Menge, ∼ die leere Relation auf M: a 6∼ b für alle a, b ∈ M, (c) M = R∗ , a ∼ b :⇐⇒ ab > 0. (d) M = R, a ∼ b :⇐⇒ | a − b| < 1. d.h. ∼ entspricht R = ∅ ⊆ M × M. Aufgabe 2: (a) Prüfen Sie jeweils, ob G mit der Verknüpfung ∗ eine Gruppe ist: (1) G = R∗ , a ∗ b := 2ab. (2) G = GL2 (K ), A ∗ B := BA. (b) Prüfen Sie, ob die folgenden Teilmengen Untergruppen von GLn (K ) sind: (1) { A ∈ GLn (K ) | aij = 0 für i 6= j} (Diagonalmatrizen), (2) { A ∈ GL2 (K ) | a11 = a22 }, (3) { A ∈ GL2 (K ) | a11 + a12 = a21 + a22 }, (4)* (2 Bonuspunkte) { A ∈ GL2 (R) | A2 = E2 }. Aufgabe 3: Sei G eine Gruppe, sei H ⊆ G eine Untergruppe. (a) Zeigen Sie, dass durch g1 ∼ g2 :⇐⇒ g2−1 g1 ∈ H eine Äquivalenzrelation auf G definiert wird, und dass für die zugehörigen Äquivalenzklassen gilt: [ g] = gH := { gh | h ∈ H } Wir bezeichnen die Menge der Äquivalenzklassen mit G/H. (b) Zeigen Sie: Für alle g ∈ G ist die Abbildung H → gH, h 7→ gh eine Bijektion. Folgern Sie: Ist G endlich, so ist #G = #H · #( G/H ) (Satz von Lagrange). Insbesondere ist also #H ein Teiler von #G. (c)* (4 Bonuspunkte) Sei G abelsch. Zeigen Sie: G/H besitzt eine eindeutige Gruppenstruktur, so dass G → G/H, g 7→ gH ein Gruppenhomomorphismus ist, es gilt dann ( g1 H )( g2 H ) = g1 g2 H, und G/H ist ebenfalls abelsch. (d)* (4 Bonuspunkte) Gibt es auch dann stets eine Gruppenstruktur auf G/H, so dass G → G/H, g 7→ gH ein Gruppenhomomorphismus ist, falls G nicht kommutativ ist? Hinweis: Betrachten Sie z.B. G = S3 . Aufgabe 4: (a) Prüfen Sie, ob die folgenden Abbildungen Gruppenhomomorphismen sind: t −1 (1) GLn (K ) −→ GLn (K ), A 7−→ ( A ) , a 1 a b (2) (K3 , +) −→ GL3 (K ), b 7−→ 0 1 c . c 0 0 1 (b) Für a, n ∈ Z bezeichne [ a]n die Äquivalenzklasse von a in Z/nZ. Zeigen Sie, dass für alle m, n ∈ Z äquivalent sind: (i) Es gibt einen Gruppenhomomorphismus ϕ : Z/nZ → Z/mZ, so dass ϕ([ a]n ) = [ a]m für alle a ∈ Z. (ii) m ist ein Teiler von n, d.h. es existiert ein r ∈ Z mit n = rm.