Diabetes – Netzthautschäden – Teil 2 Mit Laser Netzhautschäden. gegen Wie der Laser das Fortschreiten der diabetischen Retinopathie stoppen kann. Und: Was Sie selbst tun können, um das Retinopathierisiko gering zu halten. Die Laserbehandlung ist eine Chance für die Sehkraft, gerade für Patienten mit Retinopathie. Die 66-jährige Typ-1-Diabetikerin Anneliese K. war wegen ihrer Sehprobleme zum Augenarzt gegangen. Gerade noch rechtzeitig. Bei ihr zeigte die Fluoreszenzangiographie an der Universitäts-Augenklinik Marburg zahlreiche Gefäßausbuchtungen, Blutungen und Ablagerungen auf der Netzhaut, außerdem eine Schwellung im Bereich der Makula. Letztere war auch der Grund für ihre Sehprobleme. So läuft die Laserbehandlung ab: Nach der Untersuchung wurde sofort mit der Laserbehandlung begonnen. „Klar hatte ich Bammel davor, aber außer einem leichten Dröhnen im Kopf habe ich nichts gespürt – es war so ähnlich, als ob man immer wieder mit Blitzlicht fotografiert würde“, erinnert Anneliese K. sich. Lasertherapie: Die Augenoberfläche wird mit Tropfen betäubt. Durch ein Kontaktglas, das er auf die Hornhaut setzt, leitet der Arzt den Laserstrahl gezielt auf die geschädigten Stellen der Netzhaut. Bei der Laserbehandlung werden die krankhaft veränderten Blutgefäße der Netzhaut mit Hilfe eines Lasers verödet. Die Behandlung ist ambulant möglich, dauert meist nicht länger als eine Viertelstunde und ist nur selten schmerzhaft. Manche Patienten berichten, dass sich die Laserschüsse anfühlen wie Flohbisse. Einige empfinden das Aufsetzen eines speziellen Kontaktglases vor dem Lasern als unangenehm. Rund eine Stunde vorher werden die Pupillen mit Augentropfen weitgestellt – der Grund, warum man nach der Behandlung ein paar Stunden warten muss, bevor man wieder Auto fahren darf. Rasche Behandlung ist wichtig! In der Regel sind drei Sitzungen pro Auge in wöchentlichem Abstand erforderlich, je nach Erfolg können später noch Nachbehandlungen nötig sein. Das Lasern bessert das Augenlicht nicht, verhindert oder verzögert aber das Fortschreiten der Netzhautschäden. Je eher behandelt wird, umso besser sind die Erfolgsaussichten. Ist die Retinopathie bereits so fortgeschritten, dass sich die Netzhaut löst oder der Glaskörper voll Blut gelaufen ist, kann oft nur noch eine operative Entfernung des Glaskörpers (Vitrektomie) einen Teil des Augenlichtes retten. Das gehört dazu: Blutzucker und Blutdruck im Griff haben! Nach drei Laserbehandlungen war die Retinopathie bei Anneliese K. unter Kontrolle. Die passionierte Tennisspielerin setzt jetzt alles daran, ihre Blutzuckerwerte mit Hilfe regelmäßiger Insulininjektionen optimal einzustellen. Außerdem nimmt sie Tabletten gegen ihren Bluthochdruck. Denn hohe Blutdruckwerte, das haben viele Studien gezeigt, sind ebenfalls ein Risikofaktor für eine Retinopathie. „Wenn Blutzucker- und Blutdruckwerte gut eingestellt sind, kann das eine Retinopathie verhindern oder zumindest ihr Fortschreiten verzögern. In einem frühen Stadium können sich die Netzhautschäden durch eine optimale Stoffwechseleinstellung sogar zurückbilden.“ „Der Langzeitblutzucker HbA1c sollte idealerweise unter 6,5 Prozent liegen, der Blutdruck unter 130/80 mmHg.“ Auch starke Blutzuckerschwankungen und Blutdruckspitzen sollten vermieden werden, ebenso wie ein zu schnelles Senken der Blutzuckerwerte bei schlechter Diabeteseinstellung – in diesem Fall kann es zu einer Verschlechterung der Retinopathie kommen.