Theoretische Physik II - Elektrodynamik und Spezielle

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Theoretische Physik II
- Elektrodynamik und Spezielle Relativitätstheorie Übungsblatt 2 (20 + π Punkte)1
Ausgabe 25.10.10 – Abgabe 02.11.10 – Besprechung n.V.
. Aufgabe 1 (Dipolfeld)
(4 Punkte)
Gegeben zwei Punktladungen −e, e an Orten (−a/2, 0, 0), (a/2, 0, 0). Eine derartige Anordnung definiert einen physikalischen Dipol, im vorliegenden Fall charakterisiert durch das
~ (bzw.
Diplomoment ℘
~ = ea~ex . Geben Sie einen Ausdruck für die elektrische Erregung D
~ an, die von dieser Anordnung erzeugt wird.
elektrisches Feld E)
(a) Machen Sie sich ein Bild (1) in Form eines Feldes von Vektoren und (2) in Form von
Flusslinien.
(b) Was ist die elektrische Erregung im Grenzfall e → ∞, a → 0 mit ea := ℘ = const?
Bemerkung: Dieser Grenzfall definiert den sog. mathematischen Dipol.
Bemerkung: Das Dipolmoment zeigt immer von der absolut negativen Ladung zur absolut
positiven Ladung.
. Aufgabe 2 (Wirbelfeld)
(4 Punkte)
Gegeben zwei gerade Stromfäden I, −I, die die xy-Ebene in Punkten (−a, 0, 0), (a, 0, 0)
~ an, die
senkrecht durchstoßen. Geben Sie einen Ausdruck für die magnetische Erregung H
von dieser Anordnung erzeugt wird. Machen Sie sich ein Bild (1) in Form eines Feldes
von Vektoren, (2) in Form von Feldlinien. Wie vergleicht sich Ihr Bild mit dem Bild der
vorangegangenen Aufgabe?
. Aufgabe 3 (Bewegung in gekreuzten Feldern)
(4 Punkte)
In der Vorlesung wurden Sie daran erinnert, dass ein geladenes Punktteilchen im elektromagnetischen Feld eine Kraft erfährt
h
i
~
~
~
F = e E(~r(t), t) + ~v (t) × B(~r(t), t)
(1)
worin e die Ladung des Punktteilchens, ~r(t) und ~v (t) sein Ort und seine Geschwindigkeit
zur Zeit t.
~ und B
~ homogen mit E
~ ·B
~ = 0, sog. geVon gewissem Interesse ist eine Konfiguration E
kreuzte Felder. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit dürfen Sie das B-Feld in z-Richtung
und das E-Feld in y-Richtung legen.
(a) Lösen Sie die Bewegungsgleichung des Punktteilchens im nichtrelativistischen Regime
|~v | c.
(1 Punkt)
1
Aufgaben mit transzendenter Punktezahl sind fakultative Nüsse. Nüsse sind bekanntlich nahrhaft . . .
c
Martin
Wilkens
1
25. Oktober 2010
Übungen Elektrodynamik WS 2010/2011 – Blatt 2
(b) Eine Besonderheit der gekreuzten Felder ist eine charakteristische Geschwindigkeit
~v0 für die das Teilchen sich geradlinig gleichförmig bewegt. Was drückt sich diese
~ und B
~ aus?
charakteristische Geschwindigkeit durch die Felder E
(1 Punkt)
(c) Für einen mit der Geschwindigkeit ~v0 reisenden Beobachter – welche Kraft erfährt
eine in seinem Bezugssystem ruhende Punktladung? Welche Aussage würde er über
die An- oder Abwesenheit eines elektrischen Feldes treffen?
(1 Punkt)
Hinweis: Was hier gelernt werden sollte ist, dass ein elektrisches und ein magnetisches Feld
jeweils für sich kein “Ding-an-sich” (Kant), sondern lediglich Ausdruck einer Beziehung
zwischen einem Inertialsystem und der Welt: verschiedene Inertialsysteme kommen, was
das magnetische und das elektrische Feld betrifft, zu verschiedenen Schlüssen. Allerdings,
und das ist die Moral der Relativitätstheorie, ist das elektromagnetische Feld (als Ganzes)
sehr wohl ein Ding an sich . . .
. Aufgabe 4 (Magnetische Monopolladung)
(4 Punkte)
In der Vorlesung wurde motiviert, dass wegen Farady’schem Induktionsgesetz zunächst
∂ ~
~ = 0, verschärft sogar ∇
~ ·B
~ = 0. Schreiben Sie eine kurze Begründung. Inter∇·B
∂t
essant wäre insbesondere Ihr Argument warum selbst eine räumlich konstante magnetische
Ladungsdichte auszuschließen ist.
Hinweis: Sie erinnern sich – der Raum ist homogen und isotrop . . .
. Aufgabe 5 (Bewegte Schleifen)
(4 Punkte)
Sie erinneren sich – die Änderung des magnetischen Flusses induziert eine Ringspannung.
Nun kann sich der magnetischen Fluss entweder ändern weil sich bei festgehaltener Fläche
die Flussdichte ändert, oder indem man die Fläche bewegt. In der Vorlesung wurde die
Fläche (und ihre Randkurve) festgehalten. Hier nun können Fläche (und Randkurve) sich
bewegen. Zeigen Sie
Z
I
d
~
~ + ~v × B)
~ · d~s
(E
(2)
B · d~a = −
dt σ(t)
∂σ(t)
wobei ~v die Geschwindigkeit eines Randkurvenstückchens. Werfen Sie einen Blick auf Aufgabe 1(c) und erfreuen sich an der Konsistenz der Elektrodynamik . . .
. Aufgabe 6 (Delta-“Funktion”)
(π Punkte)
Aus Sicht des/der Physikers/Physikerin ist die Distribution δa [f ] = f (a) eine “Funktion”,
bezeichnet δ(x − a), mit
Z +∞
Z a+
δ(x − a)f (x)dx =
δ(x − a)f (x)dx = f (a) ,
> 0,
(3)
−∞
a−
wobei f (x) eine hinreichend glatte “Testfunktion” ist.
(a) Machen Sie sich ein Bild von δ(x − a). Wenn x die physikalische Dimension “Länge”
hat – welche physikalische Dimension hat δ(x)?
(1 Punkt)
c
Martin
Wilkens
2
25. Oktober 2010
Übungen Elektrodynamik WS 2010/2011 – Blatt 2
(b) Zeigen Sie für eine Funktion g(x), die N einfache Nullstellen bei xi , i = 1, 2, . . . , N
besitzt:
(1 Punkt)
δ(g(x)) =
N
X
i=1
1
δ(x−xi ) .
dg
(xi )
(4)
dx
(c) Zeigen Sie für c ∈ R, c 6= 0:
(1 Punkt)
1
δ(x)
|c|
1
{δ(x+c) + δ(x−c)}
δ(x2 −c2 ) =
2|c|
δ(cx) =
c
Martin
Wilkens
3
25. Oktober 2010
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