4.1. Direkte und indirekte Kommunika on

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Software in the mind – Kultur als mentales Programm
Jeder Menschen lernt im Laufe seines Lebens Muster des Denkens, Fühlens und des poten;ellen Handelns kennen HSA | DKS SS 2012 | Dr. Binger
Drei Ebenen mentaler Programmierung
Individuumspezifisch
Gruppen-oder
Kategorienspezifisch
Persön-­‐ lichkeit Erlebt/
erlernt
erlernt
Kultur eMMecbb
universell
Menschliche Natur Nach: Hofstede, Geert, 1987: Culture‘s Consequences. Beverly Hills, S. 16.
ererbt
HSA | DKS SS 2012 | Dr. Binger Symbole
Helden
Rituale
Werte
Das Zwiebeldiagramm der Kultur
Hofstede 2011, 8
HSA | DKS SS 2012 | Dr. Binger Dimensionen nationaler Kulturen
Alle GesellschaDen, ob modern oder tradi;onell, sind mit denselben Grundproblemen konfron;ert. Nur die Antworten darauf sind unterschiedlich (Mead 1962). HSA | DKS SS 2012 | Dr. Binger Drei Grundprobleme
1.  Verhältnis zur Autorität 2.  Selbstverständnis, insbes. -­‐ die Beziehung zwischen Individuum und GesellschaD und -­‐ die Vorstellung des Individuums von Maskulinität und Femininität 3.  Die Art und Weise, mit Konflikten umzugehen, einschließlich der Kontrolle von Aggression und des Ausdrückens von Gefühlen. (Inkeles/Levinson 1969) HSA | DKS SS 2012 | Dr. Binger Dimensionen von Kulturen
Aspekte von Kulturen, die sich im Verhältnis zu anderen Kulturen messen lassen. 1. Soziale Ungleichheit - Verhältnis zur Autorität =
Machtdistanz
2. Die Beziehungen zwischen Individuum und der Gruppe =
Individualismus vs Kollektivismus
3. Die Vorstellungen von Maskulinität und Femininität
Femininität vs Maskulinität
4. Die Art und Weise, mit Unsicherheit und Mehrdeutigkeit
umzugehen, = Unsicherheitsvermeidung
5. Langfristige vs kurzfristige Orientierung
HSA | DKS WS 2012/13 | Dr. Binger Kulturelle Dimension (1)
Autorität und Machtdistanz
Zentrale Frage: Wie geht eine Gesellschaft mit Ungleichheit um?
Länder mit geringer Machtdistanz:
Abhängigkeit der Mitarbeiter vom Vorgesetzten ist begrenzt
Konsultativer Stil wird bevorzugt, d.h. es gibt eine Interdependenz zwischen
Mitarbeitern und Vorgesetzten
Die emotionale Distanz zwischen ihnen ist gering, der Vorgesetzte ist immer ansprechbar
für den Mitarbeiter
Länder mit großer Machtdistanz:
patriarchaler bzw. autoritärer Führungsstil
große Abhängigkeit des Mitarbeiters von seinem Vorgesetzten
große emotionale Distanz zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten –
sie sprechen ihren Vorgesetzten nur selten direkt an oder widersprechen ihm.
HSA | DKS WS 2012/13 | Dr. Binger Kulturelle Dimension(2)
Individualismus und Kollektivismus
Zentrale Frage:
Die Rolle des Individuums gegenüber der Rolle der Gruppe HSA | DKS WS 2012/13 | Dr. Binger Individualistische Gesellschaften
Das Interesse des Individuums hat Vorrang vor den Interessen
der Gruppe.
Die Bindungen zwischen den Individuen sind locker; jeder ist für
sich und seine unmittelbare Familie verantwortlich.
Kollektivistische Gesellschaften
Das Interesse der Gruppe ist dem Interesse des Individuums
übergeordnet.
Der Mensch ist von Geburt an in eine starke geschlossene WirGruppe integriert, die ihn ein Leben lang schützt, aber auch
bedingungslose Identität
HSA | DKS SS 2012 | Dr. Binger Nationale Kulturen (3)
Maskulinität – Femininität
Welche Verhaltensweisen dem einen oder anderen Geschlecht zugeordnet
werden, ist von Gesellschaft zu Gesellschaft verschieden. Gemeinsam haben
alle Gesellschaften den Trend, eine Rollenverteilung zwischen Mann und Frau
festzulegen.
HSA | DKS SS 2012 | Dr. Binger Definition
Eine GesellschaD bezeichnet man als maskulin, wenn die Rollen der Geschlechter emo;onal klar gegeneinander abgegrenzt sind: Männer haben bes;mmt, hart und materiell orien;ert zu sein, Frauen dagegen müssen bescheidener, sensibler sein und Wert auf Lebensqualität legen. Als feminin bezeichnet man eine GesellschaD, wenn sich die Rollen der Geschlechter emo;onal überschneiden: sowohl Frauen als auch Männer sollen bescheiden und feinfühlig sein und Wert auf Lebensqualität legen. HSA | DKS SS 2012 | Dr. Binger Nationale Kulturen (4)
Unsicherheitsvermeidung
„der Grad, bis zu dem die Mitglieder einer Kultur sich durch uneindeutige oder
unbekannte Situationen bedroht fühlen.“
(Hofstede Geert 1980: Culture‘s Consequeces. Beverly Hills.)
Dieses Gefühl drückt sich in nervösem Stress und dem Bedürfnis nach
Vorhersehbarkeit und Planbarkeit aus und damit nach geschriebenen und
ungeschriebenen Regeln.
HSA | DKS SS 2012 | Dr. Binger Nationale Kulturen (5)
Langzeitorientierung vs Kurzzeit-orientierung
Langzeitorientierung
das Hegen von Tugenden, die auf künftigen Erfolg ausgerichtet sind, insbesondere
Beharrlichkeit und Sparsamkeit
Kurzzeitorientierung
das Hegen von Tugenden, die mit der Vergangenheit und der Gegenwart in
Verbindung stehen, insbesondere Respekt für Traditionen, Wahrung des „Gesichts“
und die Erfüllung sozialer Pflichten.
Kurzzeit- und Langzeitorientierung
Wirtschaft
HSA | DKS SS 2012 | Dr. Binger Arbeitswerte: Vergleich Tigerstaaten und die USA
60 Führungskräfte aus den 5 Tigerstaaten plus Thailand und einer
gleichwertigen Gruppe aus den USA sollten 17 mögliche Arbeitswerte
einstufen.
7 Werte, die von den Asiaten an die Spitze gewählt wurden:
- harte Arbeit
- Respekt vor dem Lernen
- Ehrlichkeit
- Offenheit für neue Ideen
- Verantwortlichkeit,
- Selbstdisziplin
- Selbstvertrauen
HSA | DKS SS 2012 | Dr. Binger Arbeitswerte: Vergleich Tigerstaaten und die USA Bei den Amerikanern:
- freie Meinungsäußerung
- persönliche Freiheit
- Selbstvertrauen
- individuelle Rechte
- harte Arbeit
- individuelle Leistung
- unabhängig denken
Hier werden LZO bei den Asiaten und Individualismus von den Amerikanern
bestätigt.
LZO steht für eine Gesellschaft, in der große Unterschiede in der wirtschaftlichen
und sozialen Verhältnissen als unerwünscht angesehen werden.
KZO steht für Meritokratie, wo eine Differenzierung nach Fähigkeiten stattfindet.
„To know another‘s language and not their culture
is a perfect way to make a fluent foul of oneself.“
HSA | DKS SS 2012 | Dr. Binger Kommunikation
1.  Direkte oder indirekte Kommunikation
2.  Nonverbale Kommunikation (Bodylanguage)
HSA | DKS SS 2012 | Dr. Binger Kommunikation
Direkte und indirekte Kommunikation
Der Grad der Direktheit ist ein wesentlicher Aspekt von
interkultureller Kommunikation.
Zwischen dem Kontext und der eigentlichen Information gibt es eine
Beziehung. Das heißt, Menschen brauchen, um eine Botschaft zu
verstehen, zusätzliche Informationen, Details, über Vorwissen, um
die Botschaft einordnen zu können.
HSA | DKS SS 2012 | Dr. Binger 4.1. Direkte und indirekte Kommunikation
Direct/Low Context:
Direct cultures tend to be less collectivist and more individualist than
indirect cultures, with less well-developed ingroups. People lead more
independent lives and have fewer shared experiences: hence there is
less instinctive unterstanding of others. People need to spell things out
and be more explicit, to say exactly what they mean rather than merely
suggest or imply.
There is less context, less that can be taken for granted.
The spoken word carries most of the meaning; you should not read
anything into what is not said or done. The goal of most communication
is getting or giving information.
HSA | DKS SS 2012 | Dr. Binger 4.1. Direkte und indirekte Kommunika5on
Indirect/High Context:
People in these cultures tend to infer, suggest, and imply rather than say
things directly. At least that is how they appear to people from more direct/
low context cultures – though not of course, to each other.
These cultures tend to be more collectivist, where harmony and saving face
are the greatest goods; hence there is a natural tendency towards
indirectness and away from confrontation.
In collectivist cultures, ingroups are well-established and memebrs have an
intuitive unterstanding of each other, in part because of shared
experiences. This means that as a rule people don’t need to spell things out
or say very much to get their message across.
This intuitive understanding is known as context, and in high-context
cultures messages often don’t even need words to be expressed; nonverbal
communication may be enough.
HSA | DKS SS 2012 | Dr. Binger 4.2 Nonverbale Kommunikation
Erscheinungsformen der nonverbalen Kommunikation sind in hohem
Maße kulturell überformt – ein und dieselbe Form kann in
verschiedenen Kulturen ganz Gegensätzliches bedeuten und ist
oftmals Quelle von Missverständnissen.
1.  Mimik
- Lachen
- Blickkontakte
2.  Gestik
- Küssen
- Händeschütteln
3.  Paralinguistik
- Fokus des Sprechers
- Sprechgeschwindigkeit
- Quantität des Sprechens/Umgang mit Pausen
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