Mao Tse-tung und China

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Biografie von Mao Tse-tung
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Mao Tse-tung und China
Mao wurde am 26. Dezember
1893 in Shao-shan in der
Provinz Hunan geboren. Als
Kind arbeitete er auf den
Feldern
seines
kleinbaeuerlichen Vaters. In
der Grundschule lernte er die
Philosophie
des
Konfuzius
kennen.
Nach dem Sturz des Kaisers
durch Sun Yat-sen verbrachte er lange Zeit in
Chang-sha, der Hauptstadt der Provinz, wo er
interessiert
die
raschen,
politischen
Veraenderungen verfolgte.
Nachdem er in der republikanischen Armee gedient
hatte,
setzte
er
seine
Studien
in
einer
Provinzbibliothek fort. 1918 ging er nach Peking,
wo er in der Bibliothek der Universitaet assistierte
und sich mit dem Marxismus befasste. Er unterhielt
Kontakte zu politischen Radikalen, die spaeter
fuehrende Positionen in der Kommunistischen
Partei einnahmen. 1919 kehrte er nach Hunan
zurueck, wo er seinen Lebensunterhalt als
Grundschullehrer verdiente und sich politisch
engagierte.
Er
organisierte
revolutionaere
Gruppierungen und veroeffentlichte politische
Schriften. Er war der Meinung, daß China zwar
nicht die Mentalitaet zur Revolution hat, aber die
Technik.
1921 wurde die Kommunistische Partei Chinas
(KPCh) von dreizehn Menschen, darunter Mao,
gegruendet. Er kehrte in die Provinz Hunan um
einen lokalen Zweig der Partei aufzubauen.
Die Sowjetunion konnte zu dieser Zeit ueber
Berater
der
Komintern
(Kommunistische
Internationale)
Einfluss
nehmen
und
die
Innenpolitik Chinas mitgestalten.
Im Gegensatz zur Parteileitung sieht Mao nicht im
staedtischen, sondern baeuerlichen Proletariat den
Haupttraeger des Kommunismus.
Die KPCh kam der Forderung Stalins zur Bildung
einer Roten Armee 1928 in Hunan nach und konnte
so seinen Einflussbereich erweitern. Mit Hilfe von
Bauernmilizen gelang es der Partei, die Macht in
Jianxi und Fujian zu gewinnen. Dort fuehrte sie
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Bodenreformen durch und gruendete in Jianxi die
erste chinesische Sowjetrepublik.
Im Oktober 1934 sah sich die Rote Armee und die
Parteiorganisation gezwungen, ihre Basis in Jianxi
aufzugeben und vor der GMD (Chiang Kai-scheck)
zu fluechten. Diese
Flucht
fuehrte
sie
durch elf verschiedene
Provinzen
(die
Wegstrecke
betrug
etwa 12500 km) und
ging
als
"Langer
Marsch" der Kommunisten in die Geschichte ein.
Obwohl die gewaltige Anstrengung viele Opfer
forderte, ging von dem Langen Marsch eine starke
symbolische
Wirkung
aus,
von
der
die
Kommunisten vor allem in Form einer ideellen
Staerkung profitierten. Mao konnte sich waehrend
des Marsches gegen Konkurrenten innerhalb der
Partei durchsetzen und wurde zu ihrem Fuehrer
gewaehlt.
Aus dem Zweiten Weltkrieg (und dem Wegfall der
japanischen Bedrohung) ging die KPCh gestaerkt
hervor. Der Krieg gegen Japan hatte die
chinesische nationale Identitaet gestaerkt, aus der
vor allem die KPCh Rueckhalt in der Bevoelkerung
schoepfte. Außerdem konnte die Partei auf eine
eigene Armee
zurueckgreifen und war die
bestimmende Macht in einigen Provinzen.
Danach steigerten sich die Auseinandersetzungen
zwischen der GMD (Chiang Kai-scheck) und der
KPCh. Erneut entbrannte der Buergerkrieg, in dem
die KPCh bald die Oberhand gewinnen konnte.
Nachdem sie den Norden, die Mandschurei und
schließlich Peking kontrollierte. Die Rote Armee
startete eine groß angelegte Offensive gegen die
GMD. Chiang Kai-scheck wurde mit seiner Partei
und seiner Armee nach Taiwan vertrieben, wo er
sich im Maerz 1950 zum Praesidenten der Republik
China ausriefen ließ, die sich als Rechtsnachfolgerin
der Republik auf dem Festland betrachtete.
Auf dem Festland rief Mao am 1.
Oktober 1949 die Volksrepublik China
aus und trat an die Spitze des Staates.
Die Herausforderungen, denen sich die neue
Regierung stellen mußte, waren zunaechst die
außenpolitische Orientierung Chinas, der Aufbau
und die Staerkung der Wirtschaft und vor allem die
Festigung der neu gewonnen Autoritaet im
gesamten Land.
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Ende 1953 hatte die neue Regierung ihre Macht
endgueltig konsolidiert. Die 1954 beschlossene
Verfassung und die politische Linie der Partei
orientierte sich stark am Modell der Sowjetunion.
Unter Mao, der nun auch Staatspraesident war,
wurde das ganze Land von einem dichten Netz
Verwaltungsorganen
ueberzogen.
In
den
Anfangsjahren der Republik stand vor allem eine
umfassende Agrarreform, die 1953 abgeschlossen
werden konnte.
Außenpolitisch unterhielt Mao in dieser Zeit enge
Beziehungen zur Sowjetunion. Aber nicht nur die
ideologische Naehe war Ursache fuer diese
Annaeherung, sondern vor allem pragmatische
ueberlegungen von beiden Seiten. Stalin wollte mit
China zu einem Gegengewicht zu dem von den USA
dominierten Japan machen. Im Gegenzug konnte
Mao auf umfassende wirtschaftliche Hilfe und
technologisches Wissen seitens der Sowjetunion
vertrauen, die fuer den industriellen Aufbau des
Landes unbedingt notwendig waren.
Die Beziehungen zu den USA waren angespannt,
mit dem Koreakrieg erfolgte der endgueltige Bruch;
weil die USA Suedkorea unterstuetzten und sah
China dazu veranlasst, den Amerikanern den Krieg
zu erklaeren. Die Feindschaft zwischen den beiden
Staaten verstaerkte sich noch mehr, als die
Regierung unter Chiang Kai-scheck in Taiwan von
den USA Militaerhilfe bezog und als Republik China
anerkannt
wurde.
Auch
im
Vietnamkrieg
unterstuetze China die nationalkommunistische
Bewegung Ho Chi Minhs unauffaellig, aber
wirkungsvoll gegen die Amerikaner.
Im Gegensatz zu den osteuropaeischen Staaten
verfolgte China eine selbststaendige Außenpolitik.
Vor allem der bedeutende Politiker Zhou Enlai
profilierte sich in der Rolle als diplomatischer
Vertreter der Dritten Welt und als Anwalt
"nationaler Befreiungskriege", und verwirklichte
damit die außenpolitische Linie Chinas.
In Anlehnung an das sowjetische Modell konnte
Mao in den fuenfziger Jahren erstaunliche
politische Erfolge fuer sich verbuchen. Der
Bildungssektor - allen voran die technischnaturwissenschaftliche Ausbildung - erfuhr eine
starke Aufwertung. Wie in der Sowjetunion wurden
Firmen enteignet und unter staatliche Kontrolle
gebracht. Außerdem konnte ein leistungsfaehiges
Steuersystem etabliert werden.
Der erste Fuenfjahresplan wurde aufgrund der
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fortschrittlichen und schnell wachsenden Industrie
mit
außergewoehnlichem
Erfolg
umgesetzt.
Außerdem gelang es Mao, China von einigen Lasten
zu befreien, unter denen es schon so lange Zeit
gelitten hatte. Die "ungleichen Vertraege" aus dem
19. Jahrhundert wurden annulliert, ebenso wurden
die Auslandsschulden gestrichen.
Nach außen vertrat Mao Tse-tung immer einen
militanten Kommunismus, der sich (ab 1962) gegen
Moskau richtete. Auf Mao's Initiative fuehrte 1966
die »Rote Garde« die »Große Proletarische
Kulturrevolution« durch, d.h., er entmachtete
korrupte
Parteibonzen
und
schaltete
innerparteiliche Gegner aus. Nach dem Ende der
Kulturrevolution 1969 betrieb Mao eine vorsichtige
Politik der oeffnung Chinas auch gegenueber dem
Westen; 1970/71 wurde China von zahlreichen
westlichen Staaten, u.a. den USA, anerkannt, und
1972
anstelle
von
Taiwan
in
die
UNO
aufgenommen. Mao starb am 9. September 1976 in
Peking.
Revolutionaere der ganzen Welt,
vereinigt euch.
Kaempft gegen die imperialistische
Aggression!
Die
Bedeutung
des
Oktoberumsturzes
besteht
hauptsaechlich darin, daß er:
1. den Rahmen der nationalen
Frage erweitert und sie aus
einer Teilfrage, der Frage des
Kampfes gegen die nationale
Unterdrueckung in Europa, in
die
allgemeine
Frage
der
Befreiung
der
unterjochten
Voelker vom Imperialismus verwandelt hat;
2. weitgehende Moeglichkeiten und Wege fuer
diese Befreiung eroeffnet hat, so daß er den
unterdrueckten Voelkern des Westens und Ostens
ihre Befreiung bedeutend erleichtert hat, indem er
sie in den allgemeinen Strom des siegreichen
Kampfes gegen den Imperialismus einbezog;
3.
hierdurch
eine
Bruecke
zwischen
dem
sozialistischen Westen und dem versklavten Osten
geschlagen und eine neue Front der Revolutionen
aufgebaut hat, eine Front von den Proletariern des
Westens ueber die Revolution in Rußland bis zu den
unterjochten Voelkern des Ostens, eine Front
gegen den Weltimperialismus.
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Die Geschichte hat sich in der Richtung entwickelt,
auf die Stalin hinwies. Die Oktoberrevolution hat
breite Moeglichkeiten und reale Wege fuer die
Befreiung der Voelker der ganzen Welt eroeffnet;
sie hat eine neue Front der Revolutionen, von den
Proletariern des Westens ueber die Revolution in
Rußland bis zu den unterjochten Voelkern des
Ostens, gegen den Weltimperialismus errichtet.
Diese Front der Revolutionen wurde unter der
weisen Fuehrung von Lenin und, nach Lenins Tod,
von Stalin geschaffen und entwickelt.
Will man die Revolution, dann muß man eine
revolutionaere
Partei
haben.
Ohne
eine
revolutionaere
Partei,
die
gemaeß
der
revolutionaeren Theorie und dem revolutionaeren
Stil des Marxismus-Leninismus aufgebaut ist, ist es
unmoeglich, die Arbeiterklasse und die breiten
Volksmassen zum Sieg ueber den Imperialismus
und seine Lakaien zu fuehren. In den mehr als
hundert Jahren seit der Geburt des Marxismus
haben sich erst durch das Vorbild der russischen
Bolschewiki bei der Leitung der Oktoberrevolution
und des sozialistischen Aufbaus sowie bei der
Niederschlagung der faschistischen Aggression
revolutionaere
Parteien
neuen
Typus
im
Weltmaßstab gebildet und entwickelt. Mit dem
Vorhandensein solcher revolutionaeren Parteien
hat sich das Antlitz der Weltrevolution geaendert.
Diese Wandlung war so gewaltig, daß es zu
grandiosen Umwaelzungen kam, wie sie sich die
Menschen der aelteren Generation gar nicht
vorstellen konnten. Die Kommunistische Partei
Chinas ist eine Partei, die sich nach dem Vorbild der
Kommunistischen
Partei
der
Sowjetunion
aufgebaut und entwickelt hat. Mit der Geburt der
Kommunistischen Partei Chinas hat die chinesische
Revolution ein voellig neues Antlitz bekommen.
Seit dem Sieg im zweiten Weltkrieg spiegeln der
USA-Imperialismus,
der
den
Platz
des
faschistischen Deutschland, Italien und Japan
eingenommen hat und wahnwitzig einen neuen
Weltkrieg vorbereitet, womit er die ganze Welt
gefaehrdet,
und
seine
Lakaien
in
den
verschiedenen Laendern die extreme Faeulnis der
kapitalistischen Welt und ihre Furcht vor dem
drohenden Untergang wider. Dieser Feind ist immer
noch
stark;
darum
muessen
sich
alle
revolutionaeren Kraefte in jedem Land vereinigen,
und ebenso muessen sich die revolutionaeren
Kraefte aller Laender vereinigen und eine richtige
Politik verfolgen; sonst wird der Sieg unmoeglich
sein. Dieser Feind hat eine schwache und
zerbrechliche Grundlage, er zerfaellt innerlich, ist
vom Volk losgeloest und sieht sich unloesbaren
Wirtschaftskrisen gegenueber; daher kann er
besiegt werden. Es waere ein aeußerst ernster
Fehler, die Staerke des Feindes zu ueberschaetzen
und die Staerke der revolutionaeren Kraefte zu
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unterschaetzen.
Unter der Fuehrung der Kommunistischen Partei
Chinas wurden gewaltige Siege in der großen
chinesischen
volksdemokratischen
Revolution
errungen, welche sich gegen die wuetende
Aggression des USA-Imperialismus in China und
gegen die landesverraeterische, diktatorische und
reaktionaere Kuomintang-Regierung richtet, die
das chinesische Volk in einem Buergerkrieg
massakriert. In den zwei Jahren von Juli 1946 bis
Juni 1948 hat die Volksbefreiungsarmee, gefuehrt
von der Kommunistischen Partei Chinas, die
Angriffe von 4.300000 Mann der Truppen der
reaktionaeren
Kuomintang-Regierung
zurueckgeschlagen und ist von der Defensive zur
Offensive uebergegangen. In diesen zwei Jahren
des Kaempfens (die Entwicklung seit Juli 1948 ist
noch
nicht
eingerechnet)
hat
die
Volksbefreiungsarmee
2.640000
Mann
der
Kuomintang-Truppen
gefangengenommen
bzw.
vernichtet. Die befreiten Gebiete Chinas erstrecken
sich nun ueber 2.350000 Quadratkilometer oder
ueber 24,5 Prozent der 9.597000 Quadratkilometer
betragenden Gesamtflaeche des Landes; ihre
Bevoelkerung betraegt 168 Millionen Menschen
oder 35,3 Prozent der 475 Millionen Einwohner des
ganzen Landes; in ihnen befinden sich 586 Staedte
oder 29 Prozent der 2009 Staedte des Landes. Da
unsere Partei die Bauern entschlossen dazu
gefuehrt hat, die Reform des Bodenbesitzsystems
zu verwirklichen, wurde das Bodenproblem in
Gebieten mit einer Einwohnerzahl von ungefaehr
100 Millionen vollstaendig geloest, und der
Landbesitz
der
Grundherrenklasse
und
der
Großbauern alten Typus wurde mehr oder weniger
gleichmaeßig unter die Bauern, vor allem unter die
armen Bauern und die Landarbeiter, verteilt. Die
Mitgliederzahl der Kommunistischen Partei Chinas
wuchs von 110000 im Jahre 1945 auf den heutigen
Stand
von
3.000000.
Die
Aufgabe
der
Kommunistischen Partei Chinas besteht darin, alle
revolutionaeren Kraefte im ganzen Land zu
vereinigen, die aggressiven Kraefte des USAImperialismus zu vertreiben, die reaktionaere
Herrschaft der Kuomintang zu stuerzen und eine
einheitliche,
demokratische
Volksrepublik
zu
errichten. Wir wissen, daß immer noch viele
Schwierigkeiten vor uns liegen. Aber wir scheuen
sie nicht. Wir glauben, daß Schwierigkeiten
ueberwunden werden muessen und koennen.
Der Glanz der Oktoberrevolution erleuchtet uns.
Das notleidende chinesische Volk muß seine
Befreiung erringen, und es ist fest davon
ueberzeugt, daß es das kann. Waehrend China bis
zum Sieg der Oktoberrevolution immer isoliert
kaempfte, fuehlt es sich seitdem in seinem
revolutionaeren Kampf nicht mehr isoliert. Wir
genießen die Unterstuetzung der kommunistischen
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Parteien und der Arbeiterklasse der ganzen Welt.
Diese Sachlage wurde von Dr. Sun Yat-sen, dem
Vorkaempfer der chinesischen Revolution, erkannt,
der
die
Politik
des
Buendnisses
mit
der
Sowjetunion gegen den Imperialismus festlegte.
Auf seinem Totenbett schrieb er noch als Teil
seines Testaments einen Brief an die Sowjetunion.
Es ist die Tschiangkaischek-Bande der Kuomintang,
die die Politik Sun Yat-sens verriet, auf der Seite
der imperialistischen konterrevolutionaeren Front
steht und sich gegen das eigene Volk stellt. Bald
aber wird man mit ansehen koennen, daß das
chinesische Volk das ganze reaktionaere Regime
der Kuomintang restlos in Truemmer schlaegt. Das
chinesische Volk ist mutig, und auch die
Kommunistische Partei Chinas ist es; sie sind
entschlossen, ganz China zu befreien.
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