Resistenzen bei Bakterien

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Biotech-Labor für Schülerinnen und Schüler
Resistenz bei Bakterien – Kompetenzorientierte Klausuraufgabe
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Tuberkulose ist eine chronisch verlaufende, durch Tröpfcheninfektion übertragene, hochansteckende Krankheit.
Krankheitserreger ist in der Regel das Bakterium Mykobakterium tuberculosis. Weltweit tragen rund zwei Milliarden
Menschen das Tuberkulose-Bakterium in sich.
Tuberkulose-Patienten werden in lungenfachärztlichen Abteilungen der Krankenhäuser behandelt. Dort überwachen
Ärzte die vorschriftsmäßige Einnahme der Medikamente. Ziel dieser Behandlung ist es, die Tuberkulose-Bakterien mit
Antibiotika abzutöten. Als Standardtherapie gilt bei Tuberkulose eine Kombination von drei bzw. vier Medikamenten, die
über mindestens zwei Monate gegeben werden. Nach dieser Phase folgt eine viermonatige Erhaltungstherapie mit zwei
Präparaten. Insgesamt erstreckt sich die Tuberkulose-Therapie über mindestens sechs Monate, in besonderen Fällen
sogar bis zu zwei Jahren. In der Regel sind die einzelnen Medikamente trotz einiger Nebenwirkungen gut verträglich.
Medikamente zur Tuberkulose-Behandlung werden immer miteinander kombiniert. Der lange Einnahmezeitraum soll
verhindern, dass die einzelnen Wirkstoffe in den Medikamenten als Selektionsfaktor wirken. Als Selektionsfaktor töten
diese Wirkstoffe nicht-resistente Bakterien, während sich resistente ungehindert vermehren können. Wirkstoffe werden
so mit der Zeit unwirksam. Antibiotika-Resistenz ist bei Bakterien häufig nur partiell. Sie schützt sie lediglich gegen einige
Wirkstoffe, nur für kurze Zeit und/oder nur bei zu geringer Dosierung.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind Multiresistenzen gegen Antibiotika bei Mykobakterium
tuberculosis und auch bei anderen bakteriellen Krankheitheitserregern inzwischen weltweit verbreitet. In einigen
Regionen hat die Häufigkeit des Auftretens multiresistenter Bakterienstämme in nur wenigen Jahren erschreckende
Ausmaße angenommen. Für die Patienten mit resistenten Tuberkulosestämmen bedeutet dies eine tödliche Gefahr.
Auch ihre Familien und andere Kontaktpersonen sind hochgradig gefährdet, da sie überdurchschnittlich häufig ebenfalls
erkranken.
Multiresistente Bakterien wurden aus erkrankten Menschen und Tieren isoliert und ihre Resistenzfaktoren miteinander
verglichen. Die Untersuchung zeigte eine Übereinstimmung von 98% unabhängig von der Herkunft des Resistenzfaktors.
Quelle: www.netdoktor.de, Tuberkulose (gekürzt und leicht verändert)
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Aufgaben
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2.
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3.
4.
Skizzieren Sie das EM-Bild eines Prokaryoten und geben Sie tabellarisch Namen und Funktion der
verschiedenen Strukturen an! Kennzeichnen Sie die Struktur farbig, die in der Regel Träger von
Resistenzfaktoren ist!
Begründen Sie auf der Grundlage des Textes, warum Neu-Mutationen als Ursache der Multiresistenzen bei
Bakterien auszuschließen sind!
Erklären Sie, wie es zum Auftreten von Multiresistenzen bei Bakterien kommen kann!
Die Medikamenteneinnahme von Tuberkulosepatienten wird in den ersten Monaten der Therapie ärztlich
überwacht. Grund dafür ist, dass viele Personen eine Antibiotika-Therapie vorzeitig abbrechen, wenn sie sich
gesundheitlich besser fühlen. Beurteilen Sie das Verhalten dieser Patienten aus der Sicht eines Mediziners!
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