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IP/10/1003
Brüssel, den 23. Juli 2010
Gipfeltreffen
der
Afrikanischen
Union:
EUKommissar
Piebalgs
drängt
auf
konkrete
Verbesserungen für Mutter-Kind-Gesundheit
EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs wird auf dem 15. Gipfeltreffen
der Afrikanischen Union (AU), das vom 24. bis 26. Juli in Kampala (Uganda)
stattfindet, als Gastredner sprechen. Thematischer Schwerpunkt des
Gipfeltreffens, zu dem Vertreter aus 53 AU-Mitgliedstaaten anreisen werden,
ist die Gesundheitsversorgung von Müttern, Neugeborenen und Kindern.
Nach Auffassung von EU-Kommissar Piebalgs bedarf es in diesen Bereichen
unbedingt
konkreter
Fortschritte.
Bei
der
Reduzierung
der
Kindersterblichkeit und der Verbesserung der Müttergesundheit, Ziel 4 und 5
der insgesamt acht Millenniumsentwicklungsziele (MDG), haben viele
Entwicklungsländern noch einen enormen Aufholbedarf – eine wichtige
Erkenntnis in Anbetracht des MDG-Gipfeltreffens der Vereinten Nationen, das
vom 20. bis 22. September 2010 in New York stattfinden wird und auf das
sich Afrika wie auch die EU vorbereiten.
Im Vorfeld seines Besuchs erklärte EU-Kommissar Piebalgs: „Jedes Jahr sterben
11 Millionen Kinder unter 5 Jahren und mehr als eine halbe Million Schwangere.
Vorrangiges Ziel der EU ist es, diese Kinder zu retten, Müttern Schutz zu bieten und
uns für das Recht eines jeden Menschen auf Gesundheit einzusetzen. Wir haben
uns alle verpflichtet, diese erschreckenden Zahlen bis 2015 um zwei Drittel zu
senken, aber es geht viel zu langsam voran. Zu meiner großen Zufriedenheit hat die
Afrikanische Union die Gesundheit der hilfsbedürftigsten Kinder und Frauen zum
Hauptthema des Gipfels erklärt, so dass wir den Prozess beschleunigen können, um
die entsprechenden Millenniumsentwicklungsziele zum festgelegten Termin zu
erreichen.“
EU-Kommissar Piebalgs nimmt am Gipfeltreffen teil, weil die Afrikanische Union
insbesondere im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit einer der wichtigsten
Partner der EU ist. In seiner Ansprache wird er die neue, vom Gipfeltreffen
ausgehende Dynamik loben und gleichzeitig darauf hinweisen, dass es an der Zeit
ist, auf gemeinsame Erklärungen und Pläne konkrete Maßnahmen und Ergebnisse
folgen zu lassen. Des Weiteren wird er auf den Beitrag der EU zur Verbesserung der
Gesundheit von Müttern und Kindern eingehen. Maßnahmen in diesem Bereich
unterstützt die Europäische Kommission momentan mit jährlich 310 Mio. EUR. Die
Gelder fließen in den Auf- und Ausbau von Gesundheitssystemen und in
Maßnahmen
zur
Gewährleistung
einer
allgemein
zugänglichen
Gesundheitsversorgung. Darüber hinaus stellt die Kommission jedes Jahr
100 Mio. EUR für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von HIV/Aids, Tuberkulose
und Malaria bereit. Im Rahmen des 7. Rahmenprogramms für Forschung und
Entwicklung hat die EU bislang 20,5 Mio. EUR für Forschungsarbeiten in den
Bereichen Mutter-Kind-Gesundheit und Sexual- und Reproduktionsgesundheit
bereitgestellt.
Am Vorabend des AU-Gipfeltreffens (24. Juli 2010) wird EU-Kommissar Piebalgs
gemeinsam mit den Gesundheits- und Finanzministern afrikanischer Staaten an
einem Diskussionsforum über die Gesundheitsfinanzierung in Afrika teilnehmen. In
diesem Rahmen wird er darauf drängen, dass die Staats- und Regierungschefs der
Afrikanischen Union ihrer Zusage von 2001, 15 % ihres Staatshaushalts für das
Gesundheitswesen auszugeben, schneller nachkommen und dass darauf
hingearbeitet
wird,
Eigenleistungen
durch
andere
ausgewogene
Finanzierungsmechanismen zu ersetzen.
Für weite Teile des afrikanischen Kontinents erfüllen die statistischen Zahlen das
Ziel bei weitem noch nicht. So gibt es in Bezug auf die Müttersterblichkeit im
subsaharischen Afrika keine Verbesserungen. Dort ist die Sterberate 200 Mal höher
als in Europa. Die Afrikanische Union hat in den letzten Jahren eine Reihe von
Initiativen auf den Weg gebracht, mit denen die Mütter- und Kindersterblichkeit
reduziert und HIV/Aids (Ziel 6), Malaria und andere schwere Krankheiten bekämpft
werden sollen1. Im Mai dieses Jahres trafen sich die Gesundheitsminister einiger
afrikanischer Staaten in Genf. Auf diesem Treffen bekräftigten sie unter anderem
noch einmal ihre Entschlossenheit, die Gesundheitsausgaben auf 15 % ihres
Staatshaushalts aufzustocken und einen festen Betrag für die Gesundheit von
Müttern, Neugeborenen und Kindern auszuweisen. Auf der Ebene der Vereinten
Nationen wurden angesichts der geringen Fortschritte bei der Erreichung der
Millenniumsentwicklungsziele 4 und 5 mit der Muskoka-Initiative und dem vom UNOGeneralsekretär vorgeschlagenen Gemeinsamen Aktionsplan, der im September auf
dem MDG-Gipfel der Vereinten Nationen verabschiedet werden soll, nochmals neue
Verpflichtungen zur Verbesserung der Mutter-Kind-Gesundheit formuliert.
Hintergrund
Die Afrikanische Union besteht aus 53 Ländern. 2007 einigten sich die EU und die
Afrikanische Union auf die Gemeinsame Strategie Afrika-EU. In dieser Strategie
kommt der politische Wille von 80 Staats- und Regierungschefs aus Europa (27
Mitgliedstaaten) und Afrika (53 Staaten) zum Ausdruck, die Beziehungen zwischen
den beiden Kontinenten im Rahmen einer strategischen Partnerschaft neu zu
gestalten und globale Herausforderungen wie Klimawandel, Regierungsführung,
Frieden und Sicherheit, Migration, Forschung und Technologie gemeinsam
anzugehen.
Weitere Informationen
Am 31. März 2010 verabschiedete die Europäische Kommission eine Mitteilung über
die Rolle der EU in der globalen Gesundheitspolitik. Siehe hierzu:
http://ec.europa.eu/development/icenter/repository/COMM_PDF_COM_2010_0128_EN.PDF
Beispiel für die zahlreichen Maßnahmen der Europäischen Kommission zur
Förderung der Sexual- und Reproduktionsgesundheit und diesbezüglichen Rechte:
http://ec.europa.eu/europeaid/documents/case-studies/acp_health-care_en.pdf
Weitere Informationen zur Partnerschaft zwischen Afrika und der EU:
http://www.africa-eu-partnership.org/
Website von Andris Piebalgs, EU-Kommissar für Entwicklung:
http://ec.europa.eu/commission_2010-2014/piebalgs/index_en.htm
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Hierzu zählen die afrikanische Gesundheitsstrategie (2007–2011), der Aktionsplan von
Maputo für die Umsetzung des kontinentalen Politikrahmens für sexuelle und
reproduktive Gesundheit und Rechte (2007–2010) sowie die jüngst eingeleitete
Kampagne der AU zur beschleunigten Reduzierung der Müttersterblichkeit.
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