http://www

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Projektberichte des Instituts für Produktion und Industrielles Informationsmanagement
Management von projektbezogenen Allianzen zwischen lokalen und überregionalen
Eisenbahnverkehrsunternehmen für kundenspezifische Akquisitionsstrategien
Erweiterte Wirtschaftlichkeitsanalyse bei Eisenbahnverkehrsunternehmen
Matthias Klumpp, Martin Kowalski, Björn Bielesch
Quelle:
http://www.maekas.wiwi.unidue.de/uploads/tx_itochairt3/publications/PB_16_Erweiterte_Wirtschaftlichkeitsanalyse_fuer_Eisenb
ahnverkehrsunternehmen.pdf
<Am 26.12.2011 aus dem Internet heruntergeladen und nach Word umgesetzt. Im Layout verändert.
Ohne Gewähr. Die Grafiken / Tabellen und Anhänge werden komplett nur in der PDF-Version
dargestellt. H. Zimmermann>
Abstract
Im Rahmen einer strategischen Analyse (PESTLE, SWOT, FIVE FORCES) für den Verkehrsträger
Schiene können grundlegende Erkenntnisse für die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit auch
einzelner Eisenbahnverkehrsunternehmen gewonnen werden. Dies wird im vorliegenden
Projektbericht vor dem Hintergrund der statistischen Verkehrsträgerentwicklung ausführlich
beleuchtet. Darüber hinaus wird ein Vorgehensmodell zur Durchführung einer erweiterten
Wirtschaftlichkeitsanalyse in der Form einer Cost-Effectiveness-Analyse entwickelt und am
Praxisbeispiel der Eisenbahnverkehrsunternehmen des Verbundprojekts MAEKAS umgesetzt. Daraus
lassen sich im vorgestellten Praxiskontext konkrete Aussagen zur Verkehrsträgerwahl ableiten sowie
gleichzeitig ein Modell zur Umsetzung für weitere Praxisanwendungen ablesen.
Inhaltsverzeichnis
Seite
Abstract
Kurzbeschreibung
Abkürzungs-, Akronym- und Symbolverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
I
1
2
2.1
2.2
2.2.1
2.2.2
2.2.3
2.2.4
2.3
2.3.1
2.3.2
2.3.3
2.4
3
1
2
2
4
5
6
6
6
7
7
12
18
19
3.1
Einleitung
Entwicklung des Verkehrsträgers Schiene
Die Eisenbahn als Netzmarkt
Wettbewerbstypen des Eisenbahngüterverkehrs
Regionale Anbieter
Expandierende Bahnen
Neue Marktteilnehmer
Branchenführer
Wettbewerbssituation des Eisenbahngüterverkehrs
Intramodaler Wettbewerb
Intermodaler Wettbewerb
Aktuelle Entwicklung
Transportierte Güter
SWOT-Analyse des Eisenbahngüterverkehrs und der beteiligten
Eisenbahnverkehrsunternehmen
Grundlage der SWOT-Analyse
VII
XI
XIII
20
20
2
3.2
3.2.1
3.2.1.1
3.2.1.2
3.2.1.3
3.2.1.4
3.2.1.5
3.2.2
3.2.2.1
3.2.2.2
3.2.2.3
3.2.2.4
3.2.2.5
3.3
3.3.1
3.3.2
3.3.3
3.3.3.1
3.3.3.2
3.3.3.3
3.4
3.4.1
3.4.1.1
3.4.1.2
3.4.1.3
3.4.2
3.4.2.1
3.4.2.2
3.4.2.3
3.5
4
4.1
4.1.1
4.1.2
4.1.2.1
4.1.2.2
4.1.2.3
4.1.2.4
4.1.3
4.2
4.2.1
4.2.2
4.2.2.1
4.2.2.2
4.2.2.3
4.2.3
4.3
4.3.1
4.3.1.1
4.3.2
4.3.3
4.3.4
4.3.5
Umweltanalyse des Eisenbahngüterverkehrs
20
Analyse der Makroumwelt mit der PESTLE-Analyse
21
Ökologische Rahmenbedingungen des Eisenbahngüterverkehrs
22
Ökonomische Rahmenbedingungen des Eisenbahngüterverkehrs
23
Politisch-rechtliche Rahmenbedingungen des Eisenbahngüterverkehrs
31
Sozio-kulturelle Rahmenbedingungen des Eisenbahngüterverkehrs
34
Technologische Rahmenbedingungen des Eisenbahngüterverkehrs
37
Analyse der Branchenumwelt mit der Branchenstrukturanalyse nach PORTER 44
Eintrittsbarrieren in der Eisenbahngüterbranche
45
Konkurrenz in der Eisenbahngüterbranche
50
Substitution des Schienengüterverkehrs durch Binnenschifffahrt und LKW
55
Verhandlungsmacht der Abnehmer von Schienengüterverkehrsleistungen
60
Verhandlungsmacht der Lieferantenmacht im Schienengüterverkehr
63
Unternehmensanalyse der ausgewählten Eisenbahnverkehrsunternehmen
67
Herleitung der Stärken- und Schwächenanalyse
67
Stärken und Schwächen überregionaler, privater
Eisenbahnverkehrsunternehmen (SBB Cargo Deutschland GmbH)
im Vergleich zu DB Schenker Rail GmbH
69
Stärken und Schwächen regionaler, privater Eisenbahnverkehrsunternehmen
im Vergleich zu DB Schenker Rail GmbH
70
Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH (MVG)
70
Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG (NDH)
72
Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH (WHE)
73
Konkurrierende Verkehrsträger
75
Straßengüterverkehr
75
Haupteinsatzfelder des Transportmittels LKW
76
Externe Kosten
76
Stärken und Schwächen
77
Binnenschifffahrt
79
Haupteinsatzfelder des Transportmittels Binnenschiff
80
Externe Kosten
82
Stärken und Schwächen
83
Schlussfolgerung
86
Vorgehensmodell zur Durchführung einer erweiterten
Wirtschaftlichkeitsanalyse in der Form einer Cost-Effectiveness Analyse
87
Erweiterte Wirtschaftlichkeitsanalyse
87
Anforderungen an eine erweiterte Wirtschaftlichkeitsanalyse
87
Unterschiedliche Methoden der erweiterten Wirtschaftlichkeitsanalyse
87
Kosten-Nutzen Analyse
87
Nutzwertanalyse
88
Kosten-Wirksamkeits-Analyse
88
Analytic Hierarchy Process
89 <Seite IV>
Methodenwahl
89
Kostenanalyse
89
Relationsauswahl
90
Transportkosten
90
Straßengüterverkehr
90
Eisenbahngüterverkehr
92
Binnenschifffahrt
95
Zusammenfassung
97
Wirksamkeitsanalyse auf Basis des Analytic Hierarchy Process
98
Grundlagen des Analytic Hierarchy Process
98
Vorgehensweise
100
Problemdefinition und Abgrenzung des Qualitätsbegriffs
104
Aufstellung der Kriterienhierarchie und Alternativenfestlegung
105
Ermittlung der Paarvergleichsurteile und Bedeutungsgewichte
105
Überprüfung der logischen Konsistenz und Berechnung der globalen
3
4.3.6
4.3.6.1
4.3.6.2
4.3.6.3
4.3.6.4
4.3.6.5
4.3.6.6
4.3.6.7
4.3.6.8
4.3.7
4.4
5
Bedeutungsgewichte der Merkmale
Beurteilung der Alternativen hinsichtlich der Zielkriterien
Zeitliche Flexibilität
Netzbildungsfähigkeit
Transportmengenbezogene Flexibilität
Aufwand
Sicherheit
Transportgeschwindigkeit
Zuverlässigkeit
Externe Kosten
Berechnung der globalen Gewichte der Alternativen
Aggregation des Wirksamkeits-Kostenverhältnisses
Abschließende Beurteilung
108
109
109
110
110
111
111
112
112
113
114
115
117
Literaturverzeichnis
119
Anhang A – Datengrundlage Güterverkehr
Anhang B – Externe Kosten
Anhang C – Stärken-/Schwächenprofile und Interviews mit den Praxispartnern
des Verbundprojekts MAEKAS
Anhang D – AHP - Daten
136
137
139 <Seite V>
141 <Seite VI>
Kurzbeschreibung
Das Verbundprojekt MAEKAS zielt vornehmlich darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen
und mittelgroßen Unternehmen im Markt für schienengebundene Gütertransporte nachhaltig zu
stärken. Hierzu wird zum einen die Netzwerkkompetenz lokaler und überregionaler
Eisenbahnverkehrsunternehmen entwickelt, um durch projektbezogene strategische Allianzen die
Attraktivität des Verkehrsträgers Bahn für Nachfrager von Gütertransportdienstleistungen deutlich zu
erhöhen. Dadurch sollen vor allem KMU, die über nicht mehr genutzte Gleisanschlüsse verfügen, für
den Gütertransport per Bahn zurückgewonnen werden. Zum anderen soll durch die Allianzen der
Eisenbahnverkehrsunternehmen eine effektivere Bedienung von regional verteilten Bahnanschlüssen
im Ruhrgebiet erreicht werden, um somit die gefahrenen Leertonnenkilometer signifikant zu
verringern. Sowohl durch die Verlagerung des Gütertransports von der Straße auf die Schiene als auch
durch die Reduzierung ineffektiver Leertonnenkilometer lassen sich nicht nur die Logistikkosten der
KMU erheblich senken. Vielmehr wird dadurch auch eine signifikante Reduzierung der
Umweltbelastungen durch Gütertransporte angestrebt. <Seite VII>
Abkürzungs-, Akronym- und Symbolverzeichnis
%
§
€
Abs.
AG
AEG
AHP
Art.
ASCI
BAG
BEGTPE
BEGTPG
Prozent
Paragraph
Euro
Absatz
Aktiengesellschaft
Allgemeines Eisenbahngesetz
Analytic Hierarchy Process
Artikel
Advanced Speech Call Items
Bundesamt für Güterverkehr
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen
Gesetz über die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und
Eisenbahnen
BEVVG
Bundeseisenbahnverkehrsverwaltungsgesetz
BFStrG
Bundesfernstraßengesetz
BinSchG
Binnenschifffahrtsgesetz
BinSchAufgG Binnenschifffahrtsaufgabengesetz
4
BMJ
BMU
BMVBS
BMVBW
bzgl.
bzw.
ct
DB
dB
DESTATIS
d.h.
DVZ
EBZugV
EBA
EBO
et al.
EEG
EG
EiBV
EIU
EnWG
ER
ERTMS
ESiV
ETCS
ETML
EVU
EWA
GmbH
GSM-R
GMS
GüKG
h
i.V.m.
IT
ICT
IRP
IFEU
k.A.
Kfz
km
Km/h
KMU
KNA
KWA
KV
kWh
l
lfd.
LKW
Mio.
mm
Mrd.
MW
MVG
MWh
NBS
Bundesministerium der Justiz
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Wohnungswesen
bezüglich
beziehungsweise
Cent
Deutsche Bahn
Dezibel
Statistisches Bundesamt
das heißt
Deutsche Logistik Zeitung
Eisenbahnunternehmer Berufszugangsverordnung
Eisenbahn Bundesamt <Seite VIII>
Eisenbahnbau und Betriebsordnung
et alii
Gesetz für den Vorrang erneuerbarer Energien
Europäische Gemeinschaft
Eisenbahninfrastruktur Benutzungsverordnung
Eisenbahninfrastrukturunternehmen
Energiewirtschaftsgesetz
Europäischer Rat
European Traffic Management System
Eisenbahnsicherheitsverordnung
European Train Control System
European Traffic Management Layer
Eisenbahnverkehrsunternehmen
Erweiterte Wirtschaftlichkeitsanalyse
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Global System for Mobile Communication – Rail
Großmotorgüterschiff
Güterkraftverkehrsgesetz
Stunde
in Verbindung mit
Informationstechnologie
Informations- und Kommunikationstechnologie
Investitionsrahmenplan
Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH
keine Angabe
Kraftfahrzeug
Kilometer
Kilometer pro Stunde
Kleine und mittlere Unternehmen
Kosten-Nutzen-Analyse
Kosten-Wirksamkeits-Analyse
Kombinierter Ladungsverkehr
Kilowattstunde <Seite IX>
Liter
laufende Nummer
Lastkraftwagen
Millionen
Millimeter
Milliarden
Mega Watt
Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH
Megawattstunde
Nutzungsbedingungen für Serviceeinrichtungen
5
NDH
NRW
NWA
o.a.
o.S.
o.V.
OLG
PESTLE
pdf
PKW
PS
RFID
S.
SBB
SeeAufG
SGV
SNB
sog.
StromStG
StVZO
SWOT
t
TEIV
TEU
TEN
TMS
tkm
trkm
TSI
u.a.
ÜTMS
UBA
UIC
UNIFE
URL
Vmax
VDV
WaStrG
WaStrVermG
WSV
vgl.
v.H.
z.B.
Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG
Nordrhein-Westfalen
Nutzwertanalyse
oben angegebene
ohne Seitenangabe
ohne Verfasserangabe
Oberlandesgericht
Political, Economical, Socio-Cultural, Technological, Legal, Ecological
Portable Document Format
Personenkraftwagen
Pferdestärke
Radio Frequency Identification
Seite
Schweizerische Bundesbahn
Seeschifffahrtsaufgabengesetz
Schienengüterverkehr
Schienennetz Benutzungsbedingungen
sogenannten
Stromsteuergesetz
Straßenverkehrszulassungsordnung
Strengths Weaknesses Opportunities Threats
Tonnen
Transeuropäische-Eisenbahn-Interoperabilitätsverordnung <Seite X>
Twenty-foot Equivalent Unit
Transeuropäische Netze
Tankmotorschiff
Tonnenkilometer
Trassenkilometer
Technische Spezifikation für die Interoperabilität
unter anderem
Überlanges Transportmotorschiff
Umweltbundesamt
Union internationale des chemins de fer
Union des Industries Ferriviaires Europeennes
Uniform Resource Locator
Höchstgeschwindigkeit
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V.
Bundeswasserstraßengesetz
Bundeswasserstraßenvermögensgesetz
Wasser- und Schifffahrtsverwaltung
vergleiche
von Hundert
zum Beispiel <Seite XI>
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Abbildung 4:
Abbildung 5:
Abbildung 6:
Gruppen auf dem deutschen Schienengüterverkehrsmarkt
Entwicklung der Anzahl der EVU im Schienengüterverkehr in
Deutschland von 1998 bis 2008
Leistung öffentlicher EVU auf dem Netz der DB AG in Deutschland von
1998 bis 2008
Entwicklung des Transportaufkommens im Schienengüterverkehr in
Deutschland von 1999 bis 2008
Entwicklung der Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr in
Deutschland von 1999 bis 2008
Beförderungsmenge nach Hauptverkehrsverbindungen in Deutschland
von 1991 bis 2008
5
8
10
11
11
12
6
Abbildung 7:
Abbildung 8:
Abbildung 9:
Abbildung 10:
Abbildung 11:
Abbildung 12:
Abbildung 13:
Abbildung 14:
Abbildung 15:
Abbildung 16:
Abbildung 17:
Abbildung 18:
Abbildung 19:
Abbildung 20:
Abbildung 21:
Abbildung 22:
Abbildung 23:
Abbildung 24:
Abbildung 25:
Abbildung 26:
Abbildung 27:
Abbildung 28:
Abbildung 29:
Abbildung 30:
Abbildung 31:
Abbildung 32:
Abbildung 33:
Abbildung 34:
Abbildung 35:
Abbildung 36:
Entwicklung des Gesamttransportaufkommens von Eisenbahn-,
Binnenschifffahrts-, Straßengüterverkehr und Rohrfernleitungen in
Deutschland von 1999 bis 2008
13
Entwicklung des Transportaufkommens für den Eisenbahn-,
Binnenschifffahrts-, Straßengüterverkehr und Rohrfernleitungen in
Deutschland von 1999 bis 2008
14
Entwicklung der Gesamtverkehrsleistung von Eisenbahn-,
Binnenschifffahrts-, Straßengüterverkehr und Rohrfernleitungen in
Deutschland von 1999 bis 2008
14
Entwicklung der Verkehrsleistung für den Eisenbahn-,
Binnenschifffahrts-, Straßengüterverkehr und Rohrfernleitungen in
Deutschland von 1999 bis 2008
15
Entwicklung des Modal Splits nach Verkehrsaufkommen in
Deutschland von 1999 bis 2008
16
Entwicklung des Modal Splits nach Verkehrsleistung in Deutschland
von 1999 bis 2008
17
Verkehrsleistungsindex für den Schienen-, Binnenschiffs- und
Straßengüterverkehr in Deutschland im Zeitraum von 1999 bis 2008
(1999 = 100)
18
Prozentualer Anteil der Güterabteilungen an der Beförderungsmenge
des Eisenbahnverkehrs in Deutschland im Jahr 2008
19
Ergebnisse der Verbraucherumfrage des BMU zur Verminderung
der Umweltbelastungen durch den Güterverkehr aus dem Jahr 2008.
23
Entwicklung der Bundesinvestitionen in die Verkehrsinfrastruktur
Bundesfernstraßen, Schienenwege und Bundeswasserstraßen Deutschlands
im Zeitraum von 1994 bis 2007
24
Entwicklung des Transitverkehrs für Eisenbahnen, Straßenverkehr und
Binnenschifffahrt in Deutschland in Mio. t im Zeitraum von 1999 bis 2008 26 <Seite XII>
Entwicklung des Transitleistung für Eisenbahnen, Straßenverkehr und
Binnenschifffahrt in Deutschland in Mrd. tkm im Zeitraum
von 1999 bis 2008
26
Güterumschlag in Deutschland im Jahr 2008 nach Bundesländern
27
Externe Kosten des Schienengüterverkehrs in Deutschland in Mio. €
in 2005
30
Offene Stellen und arbeitslose Schienenfahrzeugführer im Januar 2008
nach Bundesländern
36
Offene Stellen und arbeitslose Lokomotivführer/-heizer im Januar 2008
nach Bundesländern
36
European freight corridors for ERTMS / ETCS deployment
41
Zugsicherungs- und Stromsysteme in Europa
41
Porter‘s Five Forces
45
Stärken-/Schwächen Profil der SBB Cargo Deutschland GmbH
70
Stärken-/Schwächenprofil der Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH
72
Stärken-/Schwächen Profil der Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG73
Stärken-/Schwächen-Profil der Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH 74
Externe Kosten des Straßengüterverkehrs in Deutschland in Mio. € in 2005 76
Externe Kosten der Binnenschifffahrt in Mio. € in 2005
83
Transportkosten auf ausgewählten Massengutrelationen im
Straßengüterverkehr
91
Transportkosten auf ausgewählten Containerrelationen im
Straßengüterverkehr
92
Transportkosten auf ausgewählten Massengutrelationen im
Eisenbahngüterverkehr
94
Transportkosten auf ausgewählten Containerrelationen im
Eisenbahngüterverkehr
94
Transportkosten auf ausgewählten Massengutrelationen in der
Binnenschifffahrt
96
7
Abbildung 37:
Abbildung 38:
Abbildung 39:
Abbildung 40:
Abbildung 41:
Abbildung 42:
Transportkosten auf ausgewählten Containerrelationen in der
Binnenschifffahrt
Graphische Darstellung einer AHP-Hierarchie
AHP-Skala
Formale Darstellung einer Evaluationsmatrix
AHP-Kriterienhierarchie
Relative Beurteilung der Alternativen
96
100
101
103
105
116 <Seite XIII>
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Lokalisierung netzspezifischer Marktmacht
Tabelle 2: Entwicklung der Marktanteile bundeseigener und nicht-bundeseigener
Eisenbahnen
Tabelle 3: Planungsrahmen für Investitionen des Bundes in Verkehrsinfrastrukturprojekte
bei Schienenwegen, Bundesfernstraßen und Bundeswasserstraßen bis 2010
Tabelle 4: Beurteilung des intramodalen Wettbewerbs im Schienengüterverkehr
n Deutschland
Tabelle 5: Zusammenfassung der Qualitätsmerkmale des Schienen- und
Straßengüterverkehrs und der Binnenschifffahrt
Tabelle 6: Beurteilung der Verhandlungsmacht von Bahnspeditionen und KV-Operateure
Tabelle 7: Beurteilung der Verhandlungsmacht von Eisenbahnverkehrsunternehmen
Tabelle 8: Beurteilung der Verhandlungsmacht von Hafengesellschaften
Tabelle 9: Beurteilung der Verhandlungsmacht von Verladern
Tabelle 10: Beurteilung der Verhandlungsmacht von Eisenbahninfrastrukturunternehmen
Tabelle 11: Beurteilung der Verhandlungsmacht der Lieferanten von Triebfahrzeugen
und Güterwagen
Tabelle 12: Beurteilung der Verhandlungsmacht der Energielieferanten
Tabelle 13: Güterversand aus nordrhein-westfälischen Häfen im Zeitraum 1995 bis 2008
Tabelle 14: Güterempfang in nordrhein-westfälischen Häfen im Zeitraum 1995 bis 2008
Tabelle 15: Relationsübersicht mit Gütergruppen
Tabelle 16: Einheitskostensätze des Straßengüterverkehrs
Tabelle 17: Transportentfernungen und Zugkonfigurationen im Eisenbahngüterverkehr
Tabelle 18: Rahmenbedingungen zur Transportkostenrechnung der Binnenschifffahrt
Tabelle 19: Verkehrsträgervergleich der Transportkosten auf ausgewählten Relationen
in € je Tonne bzw. € je TEU
Tabelle 20: AHP-Skala für Paarvergleichsurteile
Tabelle 21: Randomindex und Überarbeitungsempfehlung
Tabelle 22: Gewichtsberechnung entsprechend der Eigenvektormethode
Tabelle 23: Paarvergleiche der ersten Merkmalsebene
Tabelle 24: Bedeutungsgewichtung der ersten Merkmalsebene
Tabelle 25: Paarvergleiche und Bedeutungsgewichte der zweiten Merkmalsebene
- Potentialdimension
Tabelle 26: Paarvergleiche und Bedeutungsgewichte der zweiten Merkmalsebene
- Prozessdimension
Tabelle 27: Paarvergleiche und Bedeutungsgewichte der zweiten Merkmalsebene
- Ergebnisdimension
Tabelle 28: Paarvergleiche der dritten Merkmalsebene
Tabelle 29: Bedeutungsgewichtung der dritten Merkmalsebene
Tabelle 30: Berechnung der globalen Gewichte der Merkmale
Tabelle 31: Paarvergleiche der Alternativen bezüglich der zeitlichen Flexibilität
Tabelle 32: Paarvergleiche der Alternativen bezüglich der Netzbildungsfähigkeit
Tabelle 33: Paarvergleiche der Alternativen bezüglich der transportmengenbezogenen
Flexibilität
Tabelle 34: Paarvergleiche der Alternativen bezüglich der Bequemlichkeit
Tabelle 35: Paarvergleiche der Alternativen bezüglich der Sicherheit
Tabelle 36: Paarvergleiche der Alternativen bezüglich der Transportgeschwindigkeit
Tabelle 37: Paarvergleiche der Alternativen bezüglich der Zuverlässigkeit
3
9
25
55
59
61
62
62
63
64
65
67
81
82
90
91
93
95
97
99
102
103
106
106
107
107 <Seite XIV>
107
108
108
109
109
110
111
111
112
112
113
8
Tabelle 38: Bedeutungsgewichte und Durchschnittskosten des Güterverkehrs 2005 nach
Verkehrsträgern in € pro 1.000 tkm
Tabelle 39: Globale Gewichte und Gesamtgewichtung der Alternativen Straßen-,
Schienengüterverkehr und Binnenschifffahrt
Tabelle 40: Übersicht der Wirksamkeits-Kostenverhältnisse der Verkehrsträger
114
114
115 <S. 1>
Einleitung
Der Arbeitsbereich Produktwirtschaftlichkeit des Verbundprojektes MAEKAS zielt darauf ab, die
Wettbewerbsvorteile des Verkehrsträgers Bahn1 <S. 2> leicht nachvollziehbar und transparent
darzustellen und so Unternehmen des Ruhrgebiets mit passiven oder aktiven Gleisanschlüssen zur
erneuten bzw. verstärkten Nutzung ihrer bereits vorhanden Gleisanschlüsse zu überzeugen. Die
Wettbewerbsvorteile sollen sich dabei bis auf die Detailebene von Transportdienstleistungsangeboten
für einzelne Kundenaufträge und einzelne Transportstrecken herunterbrechen lassen und dabei mit
„harten“, quantitativen und monetären Daten zur Wirtschaftlichkeit des Verkehrsträgers Bahn belegt
werden können.
Sowohl Unternehmen aus den Zielgruppen des Verbundprojektes als auch kleine und mittlere
Unternehmen (KMU) und Großunternehmen, die im Ruhrgebiet über passive und/oder aktive
Gleisanschlüsse verfügen, werden sich nur dann von einer erneuten bzw. verstärkten Nutzung ihrer
bereits vorhandenen Gleisanschlüsse überzeugen lassen, wenn es gelingt, für diese Unternehmen die
nachhaltigen Wettbewerbsvorteile des Verkehrsträgers Bahn im Vergleich zu den konkurrierenden
Verkehrsträgern aufzuzeigen.
Die Darstellung der nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit des Verkehrsträgers Bahn leidet dabei unter
drei erheblichen Einschränkungen:
- Methodendefizit: die betriebswirtschaftlichen Kalkulationsmethoden, die in der Praxis weit
verbreitet sind, reichen inhaltlich nicht aus, um alle Effekte adäquat zu erfassen, die auf die
Wirtschaftlichkeit und somit auch auf die Wettbewerbsfähigkeit des Verkehrsträgers Bahn
einwirken,
- Quantifizierungsdefizit: es fehlen detaillierte quantitative Daten für den Verkehrsträger Bahn, um
für einzelne Kunden und für einzelne Transportstrecken die tatsächlich anfallenden
Transportkosten und Transportzeiten präzise zu erfassen,
- Simulationsdefizit: es gibt noch keine softwaretechnische Unterstützung, um in vergleichenden
Simulationsanalysen zu ermitteln, in welchem konkreten, exakt quantifizierten Ausmaß es möglich
ist, durch eine „intelligente“ Bündelung von Transportnachfragen mehrerer Kunden unnötige
Leerfahrten zu vermeiden und somit Leertonnenkilometer einzusparen.
Zur Überwindung des Methodendefizits wird eine erweiterte Wirtschaftlichkeitsanalyse für
Eisenbahnverkehrsunternehmen entwickelt, mit deren Hilfe die EVU potentiellen Kunden (Verladern
und Empfängern von Gütern) die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit des Verkehrsträgers Bahn
aufzeigen können. Die erweiterte Wirtschaftlichkeitsanalyse soll dabei sowohl quantitative als auch
qualitative Komponenten umfassen. Die quantitativen Komponenten ermöglichen eine detaillierte,
sowohl kundenauftrags- als auch transportstreckenspezifische Berechnung der Transportkosten
unddauern <?!> und eingesparten Leertonnenkilometern. Qualitative Komponenten der erweiterten
Wirtschaftlichkeitsrechnung geben darüber Auskunft, welche nachhaltigen strategischen
Wettbewerbsvorteile aus der Nutzung des Verkehrsträgers Bahn im Vergleich zu konkurrierenden
Verkehrsträgern resultieren können.
1
1
Entwicklung des Verkehrsträgers Schiene
Nachfolgend werden die Begriffe Bahn, Schiene und Schienengüterverkehr synonym verwendet. Analog:
Straße und Straßengüterverkehr, Wasserstraße und Binnenschifffahrt.
9
1.1
Die Eisenbahn als Netzmarkt
Bei der Eisenbahn handelt es sich um eine typische Netzindustrie, da für die eigentliche
Leistungserstellung das Angebot von Transportleistungen die Errichtung eines Infrastrukturnetzes
erforderlich und der Aufbau dieses Netzes mit hohen Fixkosten verbunden ist und zu keinem anderen
Zweck verwendet werden kann. Netzmärkte sind aufgrund der Existenz von Größen- und
Dichtevorteilen in Kombination mit irreversiblen Kosten grundsätzlich anfällig für
Engpasssituationen, so genannte monopolistische Bottlenecks. Diese bestehen in Bereichen, in denen
irreversible Kosten vorherrschen und diese aufgrund von Kostenvorteilen einer gebündelten
Produktion die Eigenschaften eines natürlichen Monopols aufweisen. Im Schienengüterverkehr stellen
monopolistische Bottlenecks z.B. erdverbundene Netze wie Gleisanlagen dar, da sie nicht in einen
anderen geographischen Raum transferiert werden können und auch nicht ohne den fast gänzlichen
Wertverlust einer anderen Verwendung zugeführt werden können.
Exkurs: Natürliches Monopol vs. Monopolistisches Bottleneck
Ein natürliches Monopol ist dadurch gekennzeichnet, dass fallende Durchschnittskosten je Outputeinheit
im gesamten Nachfragebereich bestehen. Die Produktionskosten werden also minimiert, wenn ein
Anbieter den gesamten Markt versorgt. Voraussetzung ist dabei die Existenz von positiven Skaleneffekten
oder Dichtevorteilen.
Die Existenz eines natürlichen Monopols ist typisch für Netzindustrien. Während der Aufbau der Netze
hohe Fixkosten verursacht, fallen beim Betrieb nur geringe Grenzkosten an, sodass die
Durchschnittskosten mit steigendem Output fallen. Damit kann ein Anbieter den Markt zu einem
insgesamt günstigeren Preis befriedigen als es mehrere konkurrierende Anbieter zusammen könnten.
Anders als im klassischen Monopolfall, impliziert ein natürliches Monopol aber noch keine die
Ausbeutung von Monopolrenten ermöglichende Marktmacht. Nach dem Konzept des bestreitbaren
Marktes kann die bloße Markteintrittsdrohung eines potenziellen Wettbewerbers den natürlichen
Monopolisten soweit disziplinieren, dass er keine, die Durchschnittskosten übersteigenden Preise erheben
kann. Ein Markt wird als bestreitbar angesehen, wenn drei Bedingungen erfüllt sind:
1. Der Marktzutritt muss völlig frei sein. Auch beim Zugang zu den Faktormärkten, bei der Beschaffung
von Informationen hinsichtlich der Nachfrage und bei den Präferenzen der Konsumenten dürfen keine
Asymmetrien bestehen.
2. Es dürfen keine irreversiblen Kosten vorhanden sein, d.h. ein potenzieller Eindringling muss seine
beim Markteintritt entstandenen Kosten beim Marktaustritt zurückgewinnen können. <S. 3>
3. Die Preisanpassung der etablierten Konkurrenz darf auf den Marktzutritt nur zeitverzögert erfolgen,
damit der Eindringling überhaupt die Möglichkeit hat, Nachfrage auf sich zu ziehen.
In einem bestreitbaren Markt kann der natürliche Monopolist seine Marktmacht also nicht ausschöpfen,
da aufgrund des freien Marktzugangs und des kostenlosen Marktaustritts Wettbewerber auftreten könnten,
die die Monopolpreise unterbieten und damit die gesamte Nachfrage für sich gewinnen.
Um die potenziellen Markteindringlinge vom Markteintritt abzuhalten, muss der Monopolist auf die
Abschöpfung seiner Monopolrente verzichten und kann lediglich Preise in Höhe der Durchschnittskosten
erheben.
Anders gestaltet sich die Situation, wenn mit dem Marktzutritt hohe irreversible Kosten verbunden sind,
denn dann besteht ein marktzutrittsresistentes Monopol inklusive monopolistischem Bottleneck. Da der
etablierte Marktteilnehmer seine Investitionen bereits getätigt hat, ist er in der Lage zu drohen, seine
Leistung zu Grenzkosten anzubieten. Der potenzielle Bewerber ist aber darauf angewiesen Erlöse in Höhe
der Durchschnittskosten zu erzielen, wodurch eine Markteintrittsdrohung wenig glaubhaft erscheint. Der
Monopolcharakter, der sich aus der Existenz von Größen- und Dichtevorteilen im gesamten
Nachfragebereich bei gleichzeitiger Irreversibilität der Kosten erwächst, gibt dem Anbieter die
Marktmacht zur Ausbeutung von Monopolrenten, so dass regulatorische Eingriffe gerechtfertigt sein
können.
<natürliches Monopol, Existenz von Bündelungsvorteilen, monopolistische Bottlenecks, potenzieller
Wettbewerb, kein natürliches Monopol, ausgeschöpfte Bündelungsvorteile, aktiver Wettbewerb>
10
Tabelle 1: Lokalisierung netzspezifischer Marktmacht2
Im Zuge der Bahnstrukturreform hat sich in Deutschland ein System des integrierten Bahnanbieters
mit Open Access durchgesetzt. Dabei fungiert die Deutsche Bahn AG als Holding für die einzelnen
Konzernunternehmen in den Bereichen Infrastruktur, Güterverkehr, Personennah- und -fernverkehr
sowie Logistik. Die DB Netz AG ist Eigentümerin des Schienennetzes und zuständig für die
Trassenvergabe
an
die
konzerneigenen
Verkehrsgesellschaften
sowie
dritten
Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Darüber hinaus obliegt ihr die Koordination und Überwachung des Verkehrs und die
Fahrplanerstellung. Einige Grundsätze der Preisstruktur und die Diskriminierungsfreiheit bei der
Trassenvergabe sind gesetzlich vorgegeben und werden durch die Bundesnetzagentur überwacht. Die
Schaffung eines Open Access innerhalb eines integrierten Eisenbahnsystems wie in Deutschland setzt
das Bestehen eines stabilen regulatorischen Rahmens voraus, um die Diskriminierung von
Wettbewerbern zu vermeiden. Die Intensität staatlicher Regulierung bewegt sich zwischen bloßer
wettbewerbspolitischer Missbrauchsaufsicht über den vom integrierten Eisenbahnunternehmen und
Netzbereiche mit irreversiblen Kosten ohne irreversible Kosten <S. 4> seinen Wettbewerbern
erzielten verhandelten Netzzugang (Regulierung ex post) auf der einen, bis zur detaillierten
Zugangsregulierung ex ante, bei der auch Einzelheiten wie die Höhe des Trassenentgelts oder die
konkrete Zuweisung einzelner Trassen vom Regulierer vorgegeben werden, auf der anderen Seite3.
In Deutschland sind die Diskriminierungsfreiheit des Netzzugangs und einige grundsätzliche
Elemente der Preisstruktur gesetzlich vorgegeben. Die genaue Ausgestaltung der Preisstruktur, die
eigentliche Zuweisung der Trassen und die Fahrplanerstellung sind Aufgabe der DB Netz AG als
Eisenbahninfrastrukturunternehmen.
Die Bundesnetzagentur als Regulierungsbehörde überwacht die Einhaltung der Vorschriften zum
Zugang des Eisenbahnnetzes, insbesondere die Zuteilung von Zugtrassen, den Zugang zu
Serviceleistungen und die Einhaltung der Benutzung und Entgeltgrundsätze4.
Wenn die Regulierungsbehörde feststellt, dass ein EVU beim Zugang zur Eisenbahninfrastruktur
unrechtmäßig behindert wurde, kann sie das diskriminierende Eisenbahninfrastrukturunternehmen zur
Änderung seiner Entscheidung verpflichten oder selbst die Vertragsbedingungen festlegen5.
Allerdings ist in einem integrierten System trotz gesetzlich vorgeschriebener Diskriminierungsfreiheit
und behördlicher Überwachung die Gefahr der unterschwelligen Benachteiligung dritter EVU
gegeben. Aufgrund der zur Deutschen Bahn AG gehörenden DB Netz AG und einer Vielzahl kleiner
Eisenbahnverkehrsunternehmen stehen sich hinsichtlich der Marktmacht ungleiche Partner gegenüber.
Da von einer gewissen regulierungsbehördlichen Ahndungsschwelle ausgegangen werden muss und
Wettbewerber sich z.B. als Subunternehmer teilweise auch in einem Abhängigkeitsverhältnis
2
3
4
5
1) Monopolistische Bottlenecks werden auch “Essential Facilities” genannt. Damit werden
Infrastruktureinrichtungen bezeichnet, die notwendig sind um Kunden zu erreichen bzw. Wettbewerbern ihre
Geschäftstätigkeit zu ermöglichen, ohne dass entsprechende Substitute vorhanden sind. Gleichzeitig ist es
aufgrund der hohen Kosten nicht wirtschaftlich, die entsprechende Infrastruktur neu zu erschaffen, sodass
auch keine potenziellen Substitute vorhanden sind. Vgl. KNIEPS (1999), S. 2 ff.
1) Vgl. KNIEPS (2003), S. 10.
2) Verbundvorteile allein implizieren noch kein natürliches Monopol.
3) Vgl. § 14 Abs. 3 AEG.
11
gegenüber der Deutschen Bahn AG befinden, kann eine so umfassende Diskriminierungsfreiheit, wie
es bei einer vom Transportbetrieb separierten Netzgesellschaft der Fall wäre, nicht erreicht werden6.
1.2
Wettbewerbstypen des Eisenbahngüterverkehrs
Mit der Bahnreform von 1994 liberalisierte sich der deutsche Schienengüterverkehrsmarkt und neue
Eisenbahnverkehrsunternehmen erhielten die Genehmigung, ihre Dienstleistungen in Deutschland
anzubieten. Zusätzlich hatten jetzt die bereits existierenden kommunalen und landeseigenen
Eisenbahnverkehrsunternehmen die Möglichkeit, sich im überregionalen Schienengüterverkehr um
Aufträge zu bewerben. Die Liberalisierung führte dazu, dass sich Eisenbahnverkehrsunternehmen mit
unterschiedlichen strategischen Ausrichtungen bezüglich des angebotenen Leistungsspektrums und
der geographischen Marktabdeckung am Markt etablierten und so eine entsprechende Klassifizierung
der einzelnen EVU in die vier grundlegenden Gruppen Regionaler Anbieter, Expandierende Bahnen,
Neue Marktteilnehmer und Branchenführer möglich ist7.
Abbildung 1: Gruppen auf dem deutschen Schienengüterverkehrsmarkt8
1.2.1
Regionale Anbieter
Regionale Anbieter sind oft kommunale und landeseigene Eisenbahnen und Werksbahnen, die ihr
Leistungsangebot auf den regionalen Schienengüterverkehr beschränken und meistens keinerlei
Ambitionen zur überregionalen Ausweitung ihrer Tätigkeit hegen. Hauptsächlich werden Anschlussund Rangierleistungen erbracht und werksseitige Gleisanschlüsse bedient, wobei größtenteils
Einzelwagen oder Wagengruppen bewegt werden. Das dabei genutzte Material wie das Gleisnetz, die
eingesetzten Lokomotiven und Waggons befinden sich zumeist im Besitz der regionalen Anbieter.
Anschlussleistungen werden als Subunternehmer für Bahnspeditionen oder andere
Eisenbahnverkehrsunternehmen erbracht (die dabei den Hauptlauf übernehmen), wodurch eine hohe
Abhängigkeit der regionalen Anbieter von ihren Vertragspartnern entsteht. Die Vermietung von
Lokomotiven samt Lokomotivführern auf Stunden- oder Tagesbasis gehört ebenfalls zum
Leistungsspektrum der regionalen Anbieter. Kunden sind dabei Gleisbauunternehmen,
Eisenbahninfrastrukturunternehmen oder andere Unternehmen, die diese9 für Rangiertätigkeiten
nutzen.
1.2.2
Expandierende Bahnen
Expandierende Bahnen sind meistens in Regionen mit einem hohen Basistransportaufkommen zu
finden10. Dabei handelt es sich oft um kommunale und landeseigene Eisenbahnen und auch
Werksbahnen, die eine starke regionale Position und durch die Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit
zusätzlich überregionale Schienengüterverkehrsleistungen anbieten. Es kann auch vorkommen, dass
Regionalbahnen von in- und ausländischen Konzernen übernommen werden, um die eigenen
Expansionspläne voranzutreiben.
Die überregionalen Leistungen beziehen sich auf Angebote zum eigenverantwortlichen Transport von
Ganzzügen im Fernverkehr. Damit sich diese Angebote rechnen, muss es sich um paarige Verkehre
handeln, die eine gewisse Regelmäßigkeit und ein bestimmtes Mindestvolumen aufweisen. Aufgrund
dieser Restriktionen und der regional nur begrenzt vorhandenen möglichen Auftraggeber findet
zumeist eine Konzentration auf bestimmte Marktsegmente statt, wodurch die expandierenden Bahnen
einer hohen Abhängigkeit unterliegen und zusätzlich noch hohen Marktrisiken aus strukturellen und
konjunkturellen Nachfrageentwicklungen ausgesetzt sind.
6
7
8
9
10
4) Vgl. ABERLE/EISENKOPF (2002), S. 47 ff.
5) Vgl. BAG (2008a), S. 16. <S. 5>
1) Vgl. ABERLE/EISENKOPF (2002), S. 23 ff.
2) Vgl. § 14 Abs. 1 AEG.
1) Vgl. BAG (2008a), S. 17.
12
1.2.3
Neue Marktteilnehmer
Neue Marktteilnehmer gründen sich mit privatem Kapital oder als Tochtergesellschaften
ausländischer Staatsbahnen und bewirtschaften meist kein eigenes Gleisnetz. Ihre Aktivitäten
konzentrieren sich zumeist auf den Ganzzugbereich, speziell auf die Traktion so genannter RegelGanzzüge im nationalen und internationalen Fernverkehr, wobei eine Konzentration auf
aufkommensstarke Korridore11 <S. 6> stattfindet. Es kann auch eine Konzentration auf bestimmte
Branchen stattfinden12. Die Abwicklung internationaler Transporte geschieht entweder eigenständig,
in Koordination mit ausländischen Mutter- bzw. Tochtergesellschaften oder in Zusammenarbeit mit
ausländischen Kooperationspartnern. Fast allen neuen Marktteilnehmern ist gemein, dass sie durch die
Erschließung zusätzlicher Relationen und neuer Kunden zusätzliches Wachstum anstreben.
1.2.4
Branchenführer
Der Branchenführer in Deutschland im Bereich Güterverkehr ist die DB Schenker Rail13, die sich
durch ihre Größe, ihre hohe Netzdichte und ihre finanziellen und kapazitiven Ressourcen deutlich von
ihren Mitbewerbern abhebt. Auch das generalistisch ausgerichtete Leistungsspektrum unterscheidet
sich von den mehr oder weniger stark spezialisierten Angeboten der Wettbewerber. <S. 7>
1.3
Wettbewerbssituation des Eisenbahngüterverkehrs
Mit der Bahnreform von 1994 öffnete sich der Markt des Eisenbahngüterverkehrs für andere Anbieter,
sodass die Deutsche Bundesbahn ihr Staatsmonopol verlor und sich die Anbieter von Dienstleistungen
im Schienenverkehr heute in öffentliche14 und nicht öffentliche Eisenbahnverkehrsunternehmen
aufteilen. Zusätzlich zu den Eisenbahnverkehrsunternehmen werden Dienstleistungen im Bereich
Güterverkehr z.B. auch noch im Straßenverkehr und in der Binnenschifffahrt angeboten, sodass diese
Verkehrsträger den Wettbewerb auf dem Markt der Güterverkehrsdienstleistungen mit beeinflussen.
Die entstandene Wettbewerbssituation innerhalb des Schienengüterverkehrs wird im Kapitel 1.3.1
genauer analysiert2.) Zusätzlich zum intramodalen Wettbewerb findet, wie bereits oben erwähnt, ein
intermodaler15 Wettbewerb zwischen den einzelnen Verkehrsträgern Straße, Binnenschifffahrt und
Schiene statt. Dieser wird im Kapitel 1.3.2 analysiert.
1.3.1
a)
Intramodaler Wettbewerb
Konzentration der Mitbewerber
Der größte öffentliche Anbieter ist die DB Schenker Rail, welche das Geschäftsfeld für den
Schienengüterverkehr der Deutschen Bahn AG darstellt, in dem alle nationalen und europäischen
Logistikaktivitäten auf der Schiene gebündelt sind. Der Marktanteil von DB Schenker Rail auf dem
deutschen Schienengüterverkehrsmarkt lag 2007 mit einer Verkehrsleistung von ca. 91.013 Mio. tkm
bei rund 79,4 %16. Allerdings ist seit der Marktliberalisierung von 1994 die Anzahl der öffentlichen
EVU stetig gestiegen, sodass aktuell17 neben der Deutschen Bahn AG, 383 EVU in Deutschland tätig
sind, 323 davon im Güterverkehr18. Die Entwicklung der Anzahl der EVU im Schienengüterverkehr
11
12
13
14
15
16
17
18
2) Gemeint sind hier die zu mietenden Lokomotiven.
3) Insbesondere Container, Automotive, Mineralölerzeugnisse und Chemie.
4) Siehe Tabelle 2.
1) Dazu gehören z. B. Ballungsräume, Häfen und Industriegebiete mit Werkverkehren.
3) Intermodal bezeichnet hier die Kombination unterschiedlicher Verkehrsträger (Luftraum, Schiene, Straße,
Wasser), um deren spezifische Vorzüge zu kombinieren. Synonyme in der Literatur sind Intermodaler
Verkehr, Multimodaler Verkehr, kombinierter Verkehr, Kombiverkehr. Intermodaler Wettbewerb meint hier
den Wettbewerb zwischen Binnenschifffahrt, Schienengüter- und Straßengüterverkehr. Intramodaler
Wettbewerb bezieht sich auf den Wettbewerb innerhalb eines Verkehrsträgers, d. h. der Wettbewerb von
Bahnunternehmen auf einem Schienennetz.
4) Vgl. VR (2008), o.S.
5) Die angegebene Zahl bezieht sich auf Mai 2009.
6) Vgl. EBA (2009a), o.S.; EBA (2009b), o.S.
13
veranschaulicht Abbildung 2. Zusätzlich zu den angegebenen EVU besitzen aktuell19 noch <S. 8>
sieben weitere, ausländische EVU20 die Genehmigung, Güterverkehrsdienstleistungen in Deutschland
zu erbringen, 14 weitere haben den Antrag auf Genehmigung gestellt21.
Abbildung 2: Entwicklung der Anzahl der EVU im Schienengüterverkehr in Deutschland
von 1998 bis 200822.
b)
Marktanteile und zurückgelegte Trassenkilometer auf dem Schienennetz der DB AG
Der zunehmende intramodale Wettbewerb spiegelt sich auch in den Marktanteilen der
Beförderungsleistungen und den Trassenkilometern wider. Obwohl die Schienengüterverkehrsleistung
der DB Schenker Rail im Zeitraum von 2001 bis 2008 um 22,3 % auf 91,0 Mrd. tkm anstieg, konnten
die Wettbewerber ihre Verkehrsleistung von 1,7 Mrd. tkm im Jahr 2001 auf 24,3 Mrd. tkm im Jahr
2008 steigern, also fast 14,5-fachen (siehe Tabelle 2). Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der
Entwicklung der Trassenkilometer wider. Hierbei stieg die Leistung öffentlicher EVU auf dem Netz
der DB AG im Zeitraum von 1998 bis 2008 <S. 9> kontinuierlich an. Wurden 1998 noch 13 Mio.
trkm von öffentlichen EVU auf dem Netz der DB AG zurückgelegt, so waren es im Jahr 2008 bereits
162 Mio. trkm (siehe Abbildung 3). Die Daten zeigen auch, dass DB Schenker Rail als ehemals
alleiniger überregionaler Anbieter von Schienengüterverkehrsleistungen trotz der hohen
Wachstumsraten der nicht bundeseigenen Eisenbahnen den Schienengüterverkehr in Deutschland
immer noch dominiert.
<Anzahl EVU; Jahr insgesamt, davon Anteil DB, Schenker Rail, sonstige DB, in Mio. tkm, in %,
1995, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2005. 2006, 2007, 2008>
Tabelle 2: Entwicklung der Marktanteile bundeseigener und nicht-bundeseigener Eisenbahnen23
Der Anteil der sonstigen Anbieter errechnet sich aus dem Gesamtanteil in Mio. tkm bzw. 100 %
abzüglich dem Anteil von DB Schenker Rail. <S. 10>
Abbildung 3: Leistung öffentlicher EVU auf dem Netz der DB AG in Deutschland
von 1998 bis 200824
c)
Transportaufkommen und Verkehrsleistung im deutschen Schienennetz
Im Jahr 2008 wurden insgesamt 371,30 Mio. t Güter auf dem deutschen Schienennetz transportiert,
das sind 2,8 % mehr als im Jahr zuvor. Die Transportmenge erreichte damit den höchsten Wert
19
20
21
22
23
24
7) Die angegebene Zahl bezieht sich auf Mai 2009.
1) Die Definition von öffentlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen ergibt sich aus dem Allgemeinen
Eisenbahn- Gesetz (AEG). Gemäß § 2 Abs. 1 AEG sind Eisenbahnverkehrsunternehmen „…öffentliche
Einrichtungen oder privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen, die Eisenbahnverkehrsleistungen
erbringen…“ Gemäß § 3 Abs. 1 AEG dienen Eisenbahnen dem öffentlichen Verkehr (öffentliche
Eisenbahnen), „…wenn sie als Eisenbahnverkehrsunternehmen gewerbs- oder geschäftsmäßig betrieben
werden und jedermann sie nach ihrer Zweckbestimmung zur Personen- oder Güterbeförderung benutzen kann
…“.
2) Z. B. die Nord-Süd-Korridore von der Nordsee über die Alpen bis nach Italien.
3) Eigene Darstellung in Anlehnung an EBA (2009a), o.S. Angemerkt werden muss, dass die Daten
Zusammenschlüsse oder Übernahmen von EVU genauso wenig berücksichtigen wie die Anzahl an EVU, die
ihre Betriebsgenehmigung verloren haben.
1) Dabei handelt es sich um Unternehmen, die ihren Sitz nicht in Deutschland haben und die im Zuge der am
01.01.2007 in Kraft getretenen Kabotagefreiheit die Möglichkeit haben, in Deutschland
Güterverkehrsleistungen zu erbringen bzw. erbringen zu wollen.
1) Eigene Darstellung in Anlehnung an BAG (2008a), S. 11. Die Daten für 2007 stammen aus BMVBS
(2008b), S. 237 und DB RAILION AG (2008), S. 2. Die Daten 2008 stammen aus BMVBS (2009c) S. 245
und DB AG (2009), o.S.
14
innerhalb der letzten zehn Jahre25). Ähnliches gilt für die Verkehrsleistung, die 2007 mit 114,62 Mrd.
tkm zum zweiten Mal hintereinander einen Wert oberhalb der 100-Milliarden-Tonnenkilometer Marke
verzeichnete. Damit ist die Verkehrsleistung im Eisenbahngüterverkehr seit 1999 um fast 50 %
gestiegen26.
<1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, Mio. trkm> <S. 11>
Abbildung 4: Entwicklung des Transportaufkommens im Schienengüterverkehr
in Deutschland von 1999 bis 200827
Abbildung 5: Entwicklung der Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr
in Deutschland von 1999 bis 200828
<1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, Mrd. tkm> <S. 12>
An der gesamten Beförderungsmenge hatte 2008 der innerdeutsche Verkehr mit 239,3 Mio. t den
Hauptanteil (64 %). Des Weiteren liegt der Empfang beim grenzüberschreitenden Verkehr mit einem
Anteil von 15,5 % nur noch leicht über dem Versand (14,6 %), der Durchgangsverkehr betrug 5,4 %.
Bei der Beförderungsleistung liegt der Anteil der grenzüberschreitenden Verkehre aufgrund der
höheren Transportweiten wesentlich höher, 48 % der tkm entfielen auf den innerdeutschen Verkehr
und 52 % auf die grenzüberschreitenden und den Durchgangsverkehr. Im Jahr 2008 wiesen alle
Hauptverkehrsverbindungen bis auf den grenzüberschreitenden Verkehr sowohl hinsichtlich der
Tonnage als auch der Beförderungsleistung Zuwächse auf. Der Binnenverkehr wuchs mit 5,7 % am
stärksten, gefolgt vom Durchgangsverkehr mit einer Zunahme um 4,5 %. Dagegen ist die
Transportmenge des grenzüberschreitenden Verkehrs beim Versand in das Ausland um 3,7 % und
beim grenzüberschreitenden Empfang um 2,6 % gesunken.29
Abbildung 6: Beförderungsmenge nach Hauptverkehrsverbindungen in Deutschland
von 1991 bis 200830
1.3.2
a)
Intermodaler Wettbewerb
Transportaufkommen und Verkehrsleistung
Im Jahr 2008 wurden in Deutschland insgesamt 4158,20 Mio. t Güter von den Verkehrsträgern
Schiene, Binnenschifffahrt, Straße und den Rohrfernleitungen transportiert, das sind 1,5 % mehr als
im Jahr 2007. Das Transportaufkommen erreichte damit den höchsten Wert innerhalb der letzten zehn
Jahre und erholte sich von seinem Tief im Jahr 2002 mit einer Menge von 3583,69 Mio. t deutlich.
Anders sieht es mit der Verkehrsleistung aus, die 2008 mit 668,07 Mrd. tkm zum dritten <S. 13>
Mal hintereinander einen Wert über der 600-Milliarden-Tonnenkilometer Marke verzeichnete. Damit
konnte die Verkehrsleistung ihr konstantes Wachstum in den letzten zehn Jahren fortsetzen und ist
somit seit 1999 um 34,6 % gestiegen. Durch die unterschiedliche Entwicklung von
Transportaufkommen und Verkehrsleistung wird deutlich, dass die mittleren Transportweiten im
Betrachtungszeitraum gestiegen sind31.
Abbildung 8 und Abbildung 10 zeigen, dass die Straße sowohl beim Transportaufkommen als auch
bei der Verkehrsleistung mit Abstand der bedeutendste Verkehrsträger ist, was sich auch im Modal
25
26
27
28
29
30
31
2) Intramodaler Wettbewerb: einen Verkehrsträger betreffend, d. h. Wettbewerb von Bahnunternehmen auf
einem Schienennetz.
3) Siehe Abbildung 10 und Abbildung 13.
1) Eigene Darstellung in Anlehnung an DB AG (2008a), S. 41.
2) Siehe Abbildung 4.
1) Eigene Darstellung in Anlehnung an BMVBS (2009c), S. 240 f.
2) Eigene Darstellung in Anlehnung an BMVBS (2009c), S. 244 f.
1) Vgl. DESTATIS (2009a), S. 9.
15
Split-Anteil widerspiegelt32. Vergleicht man das Transportaufkommen von Straße und Schiene von
2008, so wird über die Straße mit 3450,10 Mio. t mehr als neunmal so viel, wie über die Schiene mit
einer Menge von 371,30 Mio. t transportiert. Verglichen mit der Binnenschifffahrt und den
Rohrfernleitungen liegt der Vergleichswert mit dem fast 13-fachen bzw. dem 38-fachen sogar noch
höher.
Abbildung 7: Entwicklung des Gesamttransportaufkommens von Eisenbahn-,
Binnenschifffahrts-, Straßengüterverkehr und Rohrfernleitungen in Deutschland von 1999 bis 200833
<1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, Mio. t> <S. 14>
Abbildung 8: Entwicklung des Transportaufkommens für den Eisenbahn-, Binnenschifffahrts-,
Straßengüterverkehr und Rohrfernleitungen in Deutschland von 1999 bis 200834
Abbildung 9: Entwicklung der Gesamtverkehrsleistung von Eisenbahn-, Binnenschifffahrts-,
Straßengüterverkehr und Rohrfernleitungen in Deutschland von 1999 bis 200835
<1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, Mrd tkm, Eisenbahngüterverkehr,
Binnenschifffahrt, Straßengüterverkehr, Rohrfernleitungen, Mio. t> <S. 15>
Abbildung 10: Entwicklung der Verkehrsleistung für den Eisenbahn-, Binnenschifffahrts-,
Straßengüterverkehr und Rohrfernleitungen in Deutschland von 1999 bis 200836
b)
Modal Split
Der Eisenbahngüterverkehr ist in Deutschland seit Jahrzehnten einem intensiven intermodalen
Wettbewerb ausgesetzt, wobei als Maßstab für die Wettbewerbssituation zwischen den
Verkehrsträgern die Arbeitsteilung genutzt und durch den Modal Split37 ausgedrückt werden kann.
Abbildung 11 und Abbildung 12 veranschaulichen die Entwicklung des Modal Splits jeweils auf Basis
des
Verkehrsaufkommens
und
der
Verkehrsleistung
der
Binnenschifffahrt,
des
Eisenbahngüterverkehrs, der Rohrfernleitungen und des Straßengüterverkehrs in Deutschland für den
Zeitraum von 1999 bis 2008.
Es zeigt sich, dass der Hauptwettbewerber des Eisenbahngüterverkehrs der Straßengüterverkehr ist,
gefolgt von der Binnenschifffahrt und den Rohrleitungen38. Wie aus Abbildung 10 ersichtlich wird,
hat die Verkehrsleistung der vier Verkehrsträger Straße, Schiene, Wasser und Rohrfernleitungen in
Deutschland im Zeitraum von 1999 bis 2008 teilweise stark zugenommen. Beim relativ konstanten
Transportaufkommen konnte der Schienengüterverkehr vom anwachsenden Güterverkehr, also der
Verkehrsleistung, mit einem Zuwachs von 1,84 % im Jahr 2008 verglichen mit 1999 ähnlich stark
profitieren wie der Straßengüterverkehr, der einen Zuwachs von 16,4 % im Jahr 2008 verglichen mit
1999 zu verzeichnen hatte. Diese Zuwächse sind auf Kosten der Binnenschifffahrt und der
Rohrfernleitungen erreicht worden. Der Modal Split-Anteil der Binnenschifffahrt lag 2007 um 2,85 %
niedriger als 1999, bei der Rohrfernleitung ging der Modal Split-Anteil 2007 im Vergleich zu 1999
um 0,63 % zurück.
<1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, Eisenbahngüterverkehr,
Binnenschifffahrt, Straßengüterverkehr, Rohrfernleitungen, Mrd. tkm> <S. 16>
32
33
34
35
36
37
38
2) DESTATIS (2009a), S. 10.
3) Eigene Darstellung in Anlehnung an BMVBS (2009c), S. 240 f.
1) Siehe dazu Daten im Anhang A, Tabelle c.
2) Siehe dazu b) Modal Split.
1) Eigene Darstellung in Anlehnung an BMVBS (2009c), S. 240 f.
2) Eigene Darstellung in Anlehnung an BMVBS (2009c), S. 244 f.
3) Da sich der Modal Split-Anteil der Rohrfernleitungen mit 2,21 % im Jahr 1999 und 2,19 % im Jahr 2008
gemessen am Verkehrsaufkommen nicht signifikant verändert hat, wird der Verkehrsträger Rohrfernleitung
in der weiteren Betrachtung nicht mehr berücksichtigt.
16
Abbildung 11: Entwicklung des Modal Splits nach Verkehrsaufkommen in Deutschland
von 1999 bis 200839
<1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, Eisenbahngüterverkehr,
Binnenschifffahrt, Straßengüterverkehr, Rohrfernleitungen, Mrd. tkm> <S. 17>
Abbildung 12: Entwicklung des Modal Splits nach Verkehrsleistung
in Deutschland von 1999 bis 200840
c)
Verkehrsleistungsindex
Abbildung 10 und Abbildung 13 stellen die Verkehrsentwicklung der Verkehrsleistung im
inländischen Schienen-, Binnenschiffs- und Straßengüterverkehr für den Zeitraum von 1999 bis 2008
dar, einmal in absoluten Zahlen und als Verkehrsleistungsindex mit dem Jahr 1999 als Referenzjahr.
Die Daten zeigen, dass alle Verkehrsträger ihre Verkehrsleistung im Betrachtungszeitraum steigern
konnten, wobei es allerdings deutliche Unterschiede in Bezug auf die absoluten und prozentualen
Zuwächse gibt. Während der Schienengüterverkehr die Beförderungsleistung von 1999 bis 2008 um
rund 38,85 Mrd. tkm oder um 50,59 % auf 115,65 Mrd. tkm steigern konnte, legte der
Straßengüterverkehr um 130,95 Mrd. tkm oder 38,30 % auf 472,69 Mrd. tkm zu. In der
Binnenschifffahrt fiel der Zuwachs mit rund 1,37 Mrd. tkm bzw. 2,20 % auf 64,06 Mrd. tkm
vergleichsweise moderat aus.
Der Straßengüterverkehr verzeichnete zwar den höchsten absoluten Leistungszuwachs, blieb aber in
Bezug auf die prozentualen Leistungszuwächse hinter dem Schienengüterverkehr zurück.
<1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, Eisenbahngüterverkehr,
Binnenschifffahrt, Straßengüterverkehr, Rohrfernleitungen, Mrd. tkm> <S. 18>
Abbildung 13: Verkehrsleistungsindex für den Schienen-, Binnenschiffs- und Straßengüterverkehr in
Deutschland im Zeitraum von 1999 bis 2008 (1999 = 100)41
1.3.3
Aktuelle Entwicklung
Aufgrund der aktuellen Wirtschaftskrise sind sämtliche Schätzungen über den Güterverkehr im Jahr
2009/2010 hinfällig und aktuelle Zahlen für das erste Halbjahr 2009 sind nur bedingt vorhanden. Ende
November 2008 erklärte der ehemalige Bahn-Chef MEHDORN das für Dezember 2008 und Januar
2009 mit einem Rückgang des Güterzugverkehrs um rund 40 % zu rechnen sein wird42 und wollte
aufgrund der unsicheren Konjunkturaussichten keine Prognose für das Jahr 2009 geben43.
Zusätzlich hat die Bahn bis November 2008 aufgrund fehlender Aufträge bereits 8.000 Güterwaggons
aufs Abstellgleis gestellt, das entspricht einer Kapazität von rund 8 %44. Diese negativen Aussichten
wurden von der Entwicklung im ersten Quartal 2009 bestätigt. So wurden auf dem deutschen
Schienennetz rund 74,7 Mio. t Güter transportiert. Das sind 20,1 Mio. t weniger als im gleichen
Zeitraum 2008. Das Transportvolumen hat sich um 21,2 % und die tonnenkilometrische Leistung um
39
40
41
42
43
44
1) Eigene Darstellung in Anlehnung an BMVBS (2009c), S. 244 f.
1) Eigene Darstellung in Anlehnung an BMVBS (2009c), S. 246 f. Zum Vergleich der Daten siehe Anhang
A.
1) Eigene Darstellung in Anlehnung an BMVBS (2008b), S. 239.
2) Für die Berechnung des Modal Splits können verschiedene Bezugsgrößen benutzt werden. In diesem
Bericht wird der Modal Split auf Basis des Verkehrsaufkommens und der Verkehrsleistung berechnet. / 2)
Vgl. SPIEGEL (2008), o.S.
3) Vgl. NA (2008), o.S.
4) Vgl. VR (2008), o.S.
17
21,7 % verringert. Allerdings hat sich der Rückgang des Transportaufkommens abgeschwächt, denn
im Januar lag er noch bei -27,9 %, im Februar bei -20,6 % und im März bei -14,8 %45.
1.4
Transportierte Güter
In der Fachserie 8 Reihe 1.2 ‘Verkehr im Überblick‘ aus dem Jahr 2009 äußert sich das Statistische
Bundesamt zu den in Deutschland transportierten Gütern folgendermaßen:
Im Vorjahresvergleich lässt sich feststellen, dass im Bezug auf die tonnenkilometrischen
Leistungen ein Zuwachs von 0,9 % zu verzeichnen ist. Den höchsten Zuwachs hatte mit 7,4 % die
Güterabteilung
‘Erdöl, Mineralölerzeugnisse, Gase‘ (11,2 Mrd. tkm), gefolgt von der volumenstärksten
Güterabteilung
‘Fahrzeuge, Maschinen, Halb- und Fertigwaren, besondere Transportgüter‘ mit einem Zuwachs
von 4,9 % auf 46,7 Mrd. tkm. Dagegen verzeichnete die zweitbedeutendste Güterabteilung
‘Eisen, Stahl und NE-Metalle’ einen leichten Rückgang von 1,2 % auf 14,6 Mrd. tkm.46
Bei der Beförderungsmenge ist festzustellen, dass sechs der zehn Güterabteilungen Mengenzuwächse
zu verzeichnen haben. Der größte Zuwachs fand mit 4,93 Mio. t (+15,8 %) auf 36,13 Mio. t bei der
Güterabteilung ‘Erze und Metallabfälle‘ statt, gefolgt von der Güterabteilung ‘Erdöl,
Mineralölerzeugnisse, Gase’ die um 9,38 % (3,26 Mio. t) auf 38,05 Mio. t gewachsen ist. Der größte
Rückgang ist mit 17,0 % (2,06 Mio. t) bei der Güterabteilung ‘Land-, forstwirtschaftliche und
verwandte Erzeugnisse‘ zu verzeichnen.47
Abbildung 14: Prozentualer Anteil der Güterabteilungen an der Beförderungsmenge des
Eisenbahnverkehrs in Deutschland im Jahr 200848
2
SWOT-Analyse des Eisenbahngüterverkehrs und der beteiligten
Eisenbahnverkehrsunternehmen
2.1
Grundlage der SWOT-Analyse
Die strategische Analyse stellt einen essenziellen Teil der strategischen Planung dar, mit dem die
informationelle Basis für die Konzipierung der Unternehmensstrategie geschaffen wird49.
Voraussetzung für die Entwicklung einer erfolgreichen Strategie ist ein fundierter Überblick über die
derzeitige Situation des jeweiligen Unternehmens50. Die Komplexität erfordert sowohl die
systematische Analyse von internen Stärken und Schwächen eines Unternehmens, als auch die
Analyse der externen Umwelt, die ein Unternehmen sowohl positiv als auch negativ beeinflussen
können51. Traditionell wird in externe und interne Unternehmensanalyse unterschieden52. Die interne
Unternehmensanalyse bezieht sich auf das Unternehmen selbst, auf dessen Stärken und Schwächen
und ergibt sich so aus der (Eigen)Beobachtung der organisationalen Prozesse. Die externe
Umweltanalyse bestimmt die Chancen und Risiken, die von außen auf das Unternehmen einwirken
45
46
47
48
49
50
51
52
5) Vgl. DESTATIS (2009), o.S. <1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, Eisenbahnen,
Binnenschifffahrt, Straßengüterverkehr, Rohrfernleitungen, Mrd. tkm, Index> <S. 19>
1) Vgl. DESTATIS (2009a), S. 9 und S. 17 f.
2) Vgl. DESTATIS (2009a), S. 15 f.
3) DESTATIS (2009a), S. 10. <S. 20>
1) Vgl. WELGE/AL-LAHAM (2008), S. 289; AEBERHARD (1996), S. 38-40.
2) Vgl. SIMON/VON DER GATHEN (2003), S. 214.
3) Die strategische Analyse verwendet primär Gegenwarts- und Vergangenheitsdaten. Vgl. dazu
WELGE/AL-LAHAM (2008), S. 414.
4) Vgl. AEBERHARD (1996), S. 54; BEA/HAAS (2005), S. 112; KREILKAMP (1987), S. 70;
STEINMANN/SCHREYÖGG (2005), S. 173; WELGE/AL-LAHAM (2008), S. 289.
18
und von ihm nicht oder nur bedingt beeinflusst werden können. Dazu zählen z.B. Veränderungen im
Markt oder Veränderungen in der technologischen, sozialen oder ökologischen Umwelt.
Die SWOT-Analyse stellt eine einfache und flexible Methode dar, die beide Sichtweisen integriert. Es
werden sowohl die innerbetrieblichen Stärken und Schwächen (Strength-Weaknesses), als auch
externe Chancen und Risiken (Opportunities-Threads) eines Unternehmens miteinander in Beziehung
gesetzt, wodurch die Basis für eine an die Unternehmenssituation angepasste Ableitung von Strategien
geschaffen wird53.
Das Akronym SWOT steht für Strengths, Weaknesses, Opportunities und Threats und wie die
Buchstabenreihenfolge bereits andeutet, baut die SWOT-Analyse auf den beiden Elementen StärkenSchwächen-Analyse und Chancen-Risiken-Analyse auf54.
2.2
Umweltanalyse des Eisenbahngüterverkehrs
Zwischen einem Unternehmen und der externen Unternehmensumwelt besteht ein enger
Zusammenhang55. So kann die Unternehmensleistung durch Veränderungen in der Umwelt selbst
dann beeinflusst werden, wenn innerhalb des Unternehmens keinerlei Veränderungen stattfinden56.
Das, und die Tatsache, dass Umweltbedingungen nur bedingt durch Unternehmen beeinflussbar sind,
<S. 21> führt zu der Notwendigkeit, das Unternehmen nach seinen spezifischen Umweltbedingungen
auszurichten57.
Die systematische Suche und Analyse der strategierelevanten Einflussfaktoren gehört zu den
Hauptaufgaben innerhalb der Umweltanalyse58. Das Ziel ist es, die Chancen, die die Umwelt bietet,
durch die Stärken des Unternehmens zu nutzen und Risiken durch den Abbau von Schwächen oder
deren Umwandlung in Stärken zu reduzieren59.
Die Umweltanalyse wird in die Analysefelder Makro- und Branchenumwelt unterteilt. Die Analyse
der Makroumwelt zielt stärker auf Umweltfaktoren der Gesamtwirtschaft ab, ohne die spezifische
Branche außer Acht zu lassen, die Analyse der Branchenumwelt bezieht sich auf die
branchenspezifischen Eigenschaften der Unternehmensumwelt mit dem Ziel, die Attraktivität der
Branche an sich zu beurteilen60. Die Analyse der Makroumwelt erfolgt auf Basis einer PESTLEAnalyse61 und die der Branchenumwelt auf Basis der Branchenstrukturanalyse nach PORTER.
2.2.1
Analyse der Makroumwelt mit der PESTLE-Analyse
Mit Hilfe der PESTLE-Analyse werden die unterschiedlichen Einflussfaktoren und deren
Auswirkungen auf ein Unternehmen untersucht. Dabei wird sowohl die aktuelle Ist-Situation, als auch
die zukünftige Entwicklung der einzelnen Faktoren berücksichtigt. Wichtig ist, dass nicht nur die
einzelnen Faktoren, sondern auch deren treibende Kräfte zu identifizieren und zu berücksichtigen
sind.
Die klassische Untergliederung der Makroumwelt erfolgt in das ökologische, ökonomische, politischrechtliche, soziokulturelle und technologische Umweltsegment62. Für die einzelnen Umweltsegmente
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
5) Vgl. SIMON/VON DER GATHEN (2003), S. 222.
6) Vgl. SIMON/VON DER GATHEN (2003), S. 214.
7) Vgl. KREIKEBAUM (1997), S. 40.
8) Vgl. BERCHTOLD (1990), S. 32.
1) Vgl. BERCHTOLD (1990), S. 31; KREILKAMP (1987), S. 70.
2) Vgl. KREILKAMP (1987), S. 70.
3) Vgl. LOMBRISER/ABPLANALP (2005), S. 94.
4) Vgl. VOIGT (1993), S. 86, 103.
5) PESTLE ist ein englisches Akronym für Political, Economical, Sociological, Technological, Legal,
Ecological.
6) Vgl. AEBERHARD (1996), S. 46; CORSTEN (1998), S. 27; DELTL (2004), S. 76; FARMER/RICHMAN
(1970), S. 34. FARMER/RICHMAN unterteilen die Makroumwelt in economic, education, legal-political
und sociological-cultural. GRANT/NIPPA (2006), S. 99; HAX/MAJLUF (1984), S. 167; HUNGENBERG
19
finden sich Checklisten, die die Faktorenfindung unterstützen und deren Einsatz in der PESTLEAnalyse empfohlen wird63. Für den Eisenbahngüterverkehr werden diese u.a. in den jeweiligen
Fachzeitschriften veröffentlicht, um so auch aktuelle Entwicklungen berücksichtigen zu können64. Bei
der Analyse ist zu beachten, dass die Checklisten der jeweiligen Situation angepasst werden müssen
und auch keinerlei zeitliche Entwicklungen aufzeigen65. Als Grundlage für die <S. 22> vorliegende
PESTLE-Analyse wurde die Checkliste von PÜMPIN/AMANN herangezogen66. In Bezug auf die
Praxispartner des Verbundprojekts MAEKAS ist die Makroumwelt inklusive der einzelnen Segmente
durch sie nicht oder nur bedingt beeinflussbar, sodass die Analysen für alle Beteiligten von Bedeutung
sind67.
2.2.1.1
Ökologische Rahmenbedingungen des Eisenbahngüterverkehrs
Die ökologischen Rahmenbedingungen basieren auf den aktuellen Umweltschutzgesetzen, den
Rahmenbedingungen, die sich Unternehmen freiwillig auferlegen, um sich aktiv am Umweltschutz zu
beteiligen und auch die Verfügbarkeit von Rohstoffen und Energie und die Standorte von
Unternehmen68.
Im Rahmen dieser Wettbewerbsanalyse wird innerhalb der ökologischen Rahmenbedingungen das
Umweltbewusstsein der Bevölkerung erörtert.
Innerhalb der Gesellschaft gilt der Verkehr als einer der Hauptverursacher von Umweltbelastungen,
vor allem der Güterkraftverkehr. Auch wenn diese Sichtweise durchaus streitbar ist, so ist doch
festzustellen, dass eine große Mehrheit der Gesellschaft sich für eine Verlagerung des Güterverkehrs
von der Straße auf die Schiene ausspricht. Dies zeigt, dass innerhalb der Gesellschaft ein hohes
Umweltbewusstsein vorhanden ist und dass der Verkehrsträger Bahn als ökologisch attraktivere
Alternative innerhalb des Güterverkehrs angesehen wird. Diese Einstellung kann sowohl die
zukünftige Politik beeinflussen69, da z.B. der ökologische Faktor aufgrund des Klimawandels eine
immer größere Rolle spielt, also auch das Verhalten von Konsumenten ändern, wenn sie zunehmend
ökologische Faktoren bei ihrem Konsum berücksichtigen. Beides, die zukünftige Politik als auch das
Konsumentenverhalten, haben also einen direkten oder indirekten Einfluss auf die Marktverhältnisse
im Gütertransport.
Abbildung 15: Ergebnisse der Verbraucherumfrage des BMU zur Verminderung der
Umweltbelastungen durch den Güterverkehr aus dem Jahr 200870.
2.2.1.2 Ökonomische Rahmenbedingungen des Eisenbahngüterverkehrs
Die ökonomischen Rahmenbedingungen umfassen die allgemeine volkswirtschaftliche Entwicklung
und deren Auswirkung auf die einzelnen Branchen und Unternehmen, sowohl auf nationaler als auch
auf internationaler Ebene71. Aufgrund der induzierten Nachfrage beim Güterverkehr ist die
Verkehrswirtschaft stark von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängig und die
63
64
65
66
67
68
69
70
71
(2006), S. 90; KREILKAMP (1987), S. 74; LOMBRISER/ABPLANALP (2005), S. 99;
MACHARZINA/WOLF (2005), S. 303; NARAYANAN/FAHEY (1987), S. 28, 155; PÜMPIN (1992), S.
103; PÜMPIN/AMANN (2005), S. 81; STEINMANN/SCHREYÖGG (2005), S. 178.
7) Vgl. HAX/MAJLUF (1984), S. 337; PÜMPIN/AMANN (2005), S. 132; PÜMPIN (1992), S. 194 f.;
KREILKAMP (1987), S. 78 f.
8) Vgl. AAKER (1989), S. 121. Die so ermittelten Entwicklungen schaffen das Gerüst für die
Branchenstrukturanalyse, vgl. hierzu AEBERHARD (1996), S. 117; HINTERHUBER (2004); S. 115-118;
STEINMANN/SCHREYÖGG (2005), S. 177.
9) Vgl. AEBERHARD (1996), S. 118.
1) Vgl. PÜMPIN/AMANN (2005), S. 132, das politisch-rechtliche und soziokulturelle Umweltsegment ist
PÜMPIN (1992), S. 195 entnommen.
2) Vgl. WELGE/AL-LAHAM (2008), S. 292.
3) Vgl. HUNGENBERG (2000), S. 312; KREIKEBAUM (1997), S. 46.
4) Wenn öffentlicher Druck in politische Forderungen mündet. <S. 23>
1) Eigene Darstellung in Anlehnung an BMU (2008), S. 19.
2) Vgl. HUNGENBERG (2000), S. 310.
20
Gütermobilität72 ist direkt mit dem Grad der Arbeitsteilung und der Intensität der Austauschprozesse
verbunden73.
a)
Investitionen des Bundes in die Verkehrsinfrastruktur
Um den integrierten und nachhaltigen Ansatz der Verkehrspolitik des Bundes stärker zu betonen,
wurde 2007 die bisherige Fünfjahresplanung, die auf Grundlage der einzelnen Ausbaugesetze für die
unterschiedlichen
Verkehrsträger
jeweils
einzeln
erstellt
wurde,
zugunsten
eines
verkehrsträgerübergreifenden Planes, dem „Investitionsrahmenplan bis 2010 für die
Verkehrsinfrastruktur des Bundes“ (IRP), aufgegeben74. Der IRP legt die mittelfristige
Investitionsstrategie zur Umsetzung der Verkehrspolitik fest und schafft die notwendigen
Rahmenbedingungen für Planungs- und Investitionssicherheit. <S. 24>
<Sollte der Güterverkehr stärker von der Straße auf die Schiene verlagert werden? sehr dafür, eher
dafür, eher dagegen, bin sehr dagegen, in %>
Abbildung 16 stellt die Investitionen des Bundes in die Infrastruktur im Zeitraum von 1994 bis 2007
dar. Die Investitionen zum Aus- und Neubau der Infrastruktur verteilen sich auf Bundesfernstraßen,
Bundeswasserstraßen75 und Schienenwege76. Das Ziel ist der Erhalt und der Ausbau der
Verkehrsinfrastruktur, da diese „von zentraler Bedeutung für einen starken und dynamischen
Wirtschaftsstandort Deutschland sowie Voraussetzung für Wachstum und Beschäftigung“77 sind.
Hierbei geht es vor allem auch darum, auf die aktuellen und zukünftigen weltweiten Entwicklungen zu
reagieren78 und eine Grundlage zu schaffen, um den neuen Anforderungen im Güterverkehr zu
entsprechen79.
Abbildung 16: Entwicklung der Bundesinvestitionen in die Verkehrsinfrastruktur Bundesfernstraßen,
Schienenwege und Bundeswasserstraßen Deutschlands im Zeitraum von 1994 bis 200780.
(a)
(b)
(c)
die Globalisierung der Produktion und des Wirtschaftsverkehrs mit einer zunehmenden
Arbeitsteilung und Spezialisierung, der Verringerung der Fertigungstiefe und damit wachsende
Transportentfernungen,
Veränderungen im Bereich der Absatz- und Beschaffungsmärkte wie die Verkürzung von
Produktzyklen, der Reduzierung von Lagerbeständen auf allen Produktionsstufen bei gleichzeitig
steigenden Anforderungen an die Lieferbereitschaft,
die Beschleunigung der wirtschaftlichen Aktivität in der „On-Demand“-Welt die zu einer
Zunahme und auch Individualisierung von Serviceleistungen führt. Vgl. BMVBS (2007a), S. 3.
<1994, 1995, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, Mio. Euro,
Bundesfernstraßen, Schienenwege, Bundeswasserstraßen> <S. 25>
<Schienenwege Eisenbahnen des Bundes [Mrd. €], Bundesfernstraßen [Mrd. €], Bundeswasserstraßen
[Mrd. €], Summe [Mrd. €], Finanzplanung des Bundeshaushalts 2006 – 2010, Erhaltung der
72
73
74
75
76
77
78
79
80
3) Gütermobilität bezeichnet hier zwischenbetriebliche (Versorgungs-) Transporte und Transporte zum
Endverbraucher von Roh-, Halb- und Fertigwaren.
4) Vgl. ABERLE (2003), S. 1.
5) Vgl. BMVBS (2007a), S. 3.
1) Vgl. § 1 Abs. 1 WASTRG.
2) Vgl. ROTHENGATTER (2002), S. 36.
3) BMVBS (2007a), S. 3.
4) Zu den weltweiten Trends im Güterverkehr zählt das Bundesministerium für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung
5) Dabei geht es neben der Erhaltung und der Modernisierung des Bestandsnetzes vor allem auch um die
Beseitigung von Engpässen von hoch belasteten Verkehrsknoten und Strecken, dem Ausbau von
Hinterlandanbindungen deutscher Seehäfen, der Vernetzung von zentralen Flughäfen und der Förderung der
Anwendung moderner Technologien. Vgl. BMVBS (2007a), S. 7-17.
6) Vgl. DEUTSCHER BUNDESTAG (2008), S. 7.
21
Bestandsnetze 2006 – 2010, Finanzbedarf für im IRP abzuschließende und zu beginnende
Bedarfsplanprojekte ab 2006>
Tabelle 3: Planungsrahmen für Investitionen des Bundes in Verkehrsinfrastrukturprojekte bei
Schienenwegen, Bundesfernstraßen und Bundeswasserstraßen bis 201081
b)
Transitverkehr
Der steigende internationale Warenaustausch und die zentrale Lage in Europa führen zu einem
steigenden Transitverkehr in Deutschland. Im Zeitraum von 1999 bis 2008 nahm das
Gesamttransitaufkommen von Eisenbahnen, Binnenschifffahrt und Straßenverkehr um 110,38 % von
80,30 Mio. t auf 168,94 Mio. t zu. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Transitleistung. Diese stieg
von 54,90 Mrd. tkm im Jahr 1999 auf 114,12 Mrd. tkm im Jahr 2008. Das entspricht einem Anstieg
von 107,87 % pro Jahr.
Abbildung 17: Entwicklung des Transitverkehrs für Eisenbahnen, Straßenverkehr und
Binnenschifffahrt in Deutschland in Mio. t im Zeitraum von 1999 bis 200882
Abbildung 18: Entwicklung des Transitleistung für Eisenbahnen, Straßenverkehr und
Binnenschifffahrt in Deutschland in Mrd. tkm im Zeitraum von 1999 bis 200883
<1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, Mrd. tkm, Mio. t> <S. 27>
c)
Umschlagsmenge im Eisenbahngüterverkehr
Im Jahr 2008 stieg der Umschlag im Eisenbahngüterverkehr um 3,9 % auf 590,4 Mio. t und damit auf
den höchsten Stand seit 1992. Zurückzuführen ist der Zuwachs vor allem auf die positive
wirtschaftliche Entwicklung. Das bedeutendste Umschlagsland war Nordrhein-Westfalen mit einem
Anteil von 27,7 %, gefolgt von Niedersachsen mit einem Anteil von 13,2 % und Bayern mit 9,4 %.
Das Land Niedersachsen konnte 2008 von der positiven Gesamtentwicklung mit einer Wachstumsrate
von 43,0 % am stärksten profitieren. Die größten Einbußen hatte das Saarland mit einem Rückgang
von 16, 1% zu verzeichnen84.
Abbildung 19: Güterumschlag in Deutschland im Jahr 2008 nach Bundesländern85
81
82
83
84
85
1) Vgl. BMVBS (2007a), S. 6. <S. 26>
1) Eigene Darstellung in Anlehnung an BMVBS (2009c), S. 210.
2) Eigene Darstellung in Anlehnung an BMVBS (2009c), S. 211.
1) Vgl. DESTATIS (2009a), S. 9.
2) DESTATIS (2009a), S. 14.
22
d)
Strom- und Dieselpreise
Die DB Energie GmbH ist seit ihrer Ausgründung im Jahr 1997 eine Tochtergesellschaft der
Deutschen Bahn AG, deren Hauptgeschäftsfeld die Erzeugung, Beschaffung und Bereitstellung von
Energieträgern für Bahnen, Industrie, Gewerbe und öffentliche Auftraggeber ist86. Bei der
Energieversorgung von EVU unterscheidet die DB Energie GmbH zwei grundlegende Angebote.
Einmal die Versorgung der EVU mit eigener Energie auf Basis ihres Bahnstrompreissystems für EVU
oder aber die Versorgung der EVU mit Energie, die nicht von der DB Energie <S. 28> GmbH, also
von einem externen Anbieter stammt. Hierbei berechnet die DB Energie GmbH ein
Durchleitungsentgelt auf Basis des Durchleitungspreissystems.
Beim Bahnstrompreissystem sind die Preise in Abhängigkeit von der Tageszeit mit 12,06 ct/kWh in
einen Hochtarif, einen Mitteltarif mit 10,41 ct/kWh und einen Niedrigtarif mit 9,26 ct/kWh gestaffelt.
Die angegebenen Preise sind Nettopreise, zu denen noch die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 % und
die Stromsteuer von 11,42 € je MWh87 addiert werden müssen88. Das Durchleitungsentgelt der DB
Energie GmbH setzt sich zusammen aus dem Bereitstellungspreis des Bahnstromnetzes in Höhe von
6,11 ct/kWh zuzüglich 19 % Mehrwertsteuer plus der Umlage aus dem Gesetz für die Erhaltung,
Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWKG)89 plus der Umlage aus dem
Gesetz für den Vorrang erneuerbarer Energien (EEG) 90 91. Für dieselbetriebene Triebfahrzeuge
betreibt
die
DB
Energie
GmbH
ein
Tankstellennetz
aus
190
überwiegend
92
Selbstbedienungstankstellen, die von den EVU 24 h am Tag genutzt werden können .
Der Preis setzt sich zusammen aus einem variablen Marktpreis für die Beschaffung, einem
Bereitstellungsentgelt in Höhe 5,6 ct/l Diesel und den gesetzlichen Abgaben wie Mineralölsteuer,
Ökosteuer, den Erdölbevorratungsbeitrag und der Mehrwertsteuer93.
e)
Trassenpreise
Bei Transporten außerhalb der eigenen Trassen müssen EVU Trassen anmieten und dafür
entsprechende Gebühren entrichten. Die DB Netz AG ist mit einer Trassenlänge von rund 34.000 km
in Deutschland der größte Schienennetzanbieter in Europa94. Der Trassenpreis wird je
Trassenkilometer berechnet und wird durch das modular aufgebaute Trassenpreissystem (TPS 2001)
bestimmt95. Er setzt sich aus einer nutzungsabhängigen Komponente, einer leistungsabhängigen
Komponente und „Sonstige Komponenten“ zusammen96. Die nutzungsabhängige Komponente ergibt
sich aus dem Produkt aus Streckenkategorie97 und Trassenprodukt98. Die leistungsabhängige <S. 29>
Komponente dient der Verringerung von Störungen und zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit auf der
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
3) Vgl. DB ENERGIE GMBH (2008a), S. 5 ff.
1) Vgl. BMJ (1999), S. 4; § 9 Abs. 2 StromStG.
2) Vgl. DB ENERGIE GMBH (2009a), S. 1.
3) Die Umlage staffelt sich nach der bezogenen Kilowattstunde des Kunden: Von 0 bis 100.000 kWh 0.231
ct/kWh, über 100.000 kWh 0,050 ct/kWh und über 100.000 kWh 0,025 ct/kWh. Vgl. DB ENERGIE GMBH
(2009b), S. 1.
4) Die Umlage berechnet sich aus dem Produkt der EEG-Quote und der Durchschnittsvergütung pro kWh.
Die aktuellen Werte sind noch nicht ermittelt, geschätzt werden nach der Vorschau der Jahreswerte für 2009
eine Durchschnittsquote von 19,52 % und eine Durchschnittsvergütung in Höhe von 12,56 ct/kWh. Vgl. DB
ENERGIE GMBH (2009b), S. 1 f.
5) Vgl. DB ENERGIE GMBH (2009b), S. 1.
6) Vgl. DB ENERGIE GMBH (2008a), S. 20. Für eine Übersicht der Tankstellenstandorte und deren
Produktverfügbarkeit siehe DB ENERGIE GMBH (2008c), S. 1-3.
7) Vgl. DB ENERGIE GMBH (2008d), S. 1; DB ENERGIE GMBH (2008b), S. 2
8) Stand 2008. Vgl. DB NETZ AG (2009a), S. 2. Durch die faktische Monopolstellung der DB Netz AG
beschränkt sich die Betrachtung der Trassenpreise auf die DB NETZ AG. Vgl. NETZWERK
PRIVATBAHNEN (2008), S. 46.
9) Die genaue Aufbaustruktur des Trassenpreissystems ist zu finden bei der DB NETZ AG (2009), S. 3.
10) Vgl. DB NETZ AG (2009), S. 3.
11) Vgl. DB NETZ AG (2009), S. 4 f.
12) Vgl. DB NETZ AG (2009), S. 6 f.
23
Schieneninfrastruktur, sodass diese Komponente, basierend auf ihrem Anreizsystem, den Trassenpreis
entweder erhöhen oder vermindern kann99. Unter „Sonstige Komponente“ werden bestimmte
Regionalfaktoren100 und Lastkomponenten101 berücksichtigt, die den Trassenpreis entsprechend
beeinflussen102.
Nach Schätzungen der ALLIANZ PRO SCHIENE macht der Trassenpreis rund 30 % der
Gesamtkosten beim Schienengüterverkehr aus103.
f)
Externe Kosten
Als externe Kosten104 bezeichnet man diejenigen Kosten, die von Mobilitätsteilnehmern verursacht,
aber nicht von ihnen selbst getragen werden105. Daher muss die Politik durch wirtschaftspolitische
Eingriffe wie Verbote, Gebote, technische und Umweltstandards, Gebühren, Steuern oder
Umweltzertifikate versuchen, die externen Kosten zu beschränken oder sie zu internalisieren. Damit
würden alle Nutzer von Verkehrsinfrastrukturen für die von ihnen verursachten Kosten aufkommen.
Die wichtigsten Bereiche sind Unfälle, Lärmkosten, die luftverschmutzungsbedingten
Gesundheitskosten, Klimakosten, Kosten für Natur- und Landschaft, sowie Kosten aus vor- und
nachgelagerten Prozessen106.
In der vorliegenden Studie107 werden bei den Unfallkosten u.a. Zusatzkosten für die medizinische
Versorgung, gesellschaftliche Opportunitätskosten und immaterielle Kosten wie Menschliches Leid
berücksichtigt. Der Wert eines Menschenlebens wird mit 1,5 Mio. € veranschlagt. Zusätzlich wird
keine spezifische Beziehung zwischen Fahrzeugkilometern und Unfallraten angenommen und die
Zahlungen von Versicherungen werden für die Ermittlung der externen Kosten berücksichtigt. Die
Auswirkungen des Verkehrslärms werden anhand der Schäden am Grundstückswert und der
menschlichen Gesundheit berechnet. Nicht generierte Mietzinssätze werden auf Basis von
Zahlungsbereitschaftsansätzen berechnet. Dabei wird von einer Zahlungsbereitschaft für weniger
Lärm über 55 dB(A) ausgegangen. Generell sind Lärmemissionen vom Typ, der Beladung, der
Geschwindigkeit und der Art und dem Zustand des genutzten Verkehrsweges abhängig. <S. 30>
Luftverschmutzungskosten beziehen sich auf Schäden an der menschlichen Gesundheit, Schäden an
der Biosphäre wie z.B. Ernteverluste und Material- und Gebäudeschäden. Die Klimakosten beinhalten
die Schäden des Treibhauseffektes, wobei ein zentraler CO2-Kostensatz von 70 € pro Tonne
verwendet wird. Dieser Wert basiert auf der Methodenkonvention zur Schätzung externer
Umweltkosten des Umweltbundesamtes108. Im Kostenbereich Natur und Landschaft werden
Zusatzkosten für die Schadensbehebung, wie z.B. die Ver- und Entsiegelungskosten verschiedener
Infrastrukturarten, Renaturierungskosten oder auch die Kosten von Trenneffekten berechnet. Die
Zusatzkosten in städtischen Räumen beziehen sich auf die Zeitverluste und den Raumausgleich, die
dem nichtmotorisierten Verkehr entstehen bzw. der benötigt wird. Innerhalb der Kosten vor- und
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
1) Das Anreizsystem enthält z.B. einen Auslastungsfaktor in Abhängigkeit der Streckenauslastung und
einen Faktor für die Abweichung von Mindestgeschwindigkeiten. Vgl. DB NETZ AG (2009), S. 8.
2) Regionalfaktoren werden örtlich differenziert und für Strecken erhoben, die mittelfristig keine tragfähige
Kosten- Erlös-Struktur aufweisen um eine bessere Kostendeckung dieser Strecken zu erreichen.
3) Die Lastkomponente ist eine gewichtsabhängige Komponente bei der ab einem Zuggewicht von 3.000 t
ein Zuschlag von 0,92 €/trkm erhoben wird um den erhöhten Verschleiß und Kapazitätsverbrauch
auszugleichen.
4) Vgl. DB NETZ AG (2009), S. 9 f.
5) Vgl. ALLIANZ PRO SCHIENE (2005), S. 11.
6) Die externen Kosten des Verkehrs in Deutschland werden nach dem sog. Territorialprinzip ermittelt, so
dass nicht nur die Umweltbelastungen von Inländern, sondern auch von Ausländern auf dem Gebiet der
Bundesrepublik Deutschland erfasst werden. Vgl. INFRAS (2007), S. 5.
7) Vgl. INFRAS (2007), S. 5.
8) Trotz einer thematisch ähnlichen Betitelung einzelner Bereiche ist doch eine klare thematische
Abgrenzung vorhanden. Im Anhang B befindet sich dazu ein Überblick über die Methodik und
Kostenkomponenten der einzelnen Kostenbereiche.
9) Gemeint ist hier die Studie von INFRAS „Externe Kosten des Verkehrs in Deutschland – Aufdatierung
2005“.
1) Vgl. UBA (2007), S. 69.
24
nachgelagerter Prozesse werden auf Grundlage des Energieverbrauchs die zusätzlichen Kosten für
Energieproduktion, Produktion und Unterhaltung der Fahrzeuge und der Infrastruktur ermittelt, wobei
auch hier wieder der vom Umweltbundesamt empfohlene zentraler Schätzwert von 70 € pro Tonne
CO2 genutzt wird.
Abbildung 20 gibt eine Übersicht über die externen Kosten des Schienengüterverkehrs für das Jahr
2005. Daraus wird ersichtlich, dass die anfallenden Lärmkosten mit 315 Mio. € den mit Abstand
größten Kostenblock darstellen. Auffallend ist auch, dass die Unfallkosten mit 5 Mio. € den
geringsten Kostenblock darstellen. Bezogen auf die Gesamtkosten liegt der Schienengüterverkehr mit
jährlich 904 Mio. € externen Gesamtkosten im Mittelfeld zwischen der Binnenschifffahrt (440 Mio.
€/Jahr) und dem Straßengüterverkehr mit 15.752 Mio. €/Jahr109.
Abbildung 20: Externe Kosten des Schienengüterverkehrs in Deutschland in Mio. € in 2005110
<Unfälle, Lärm, Luftverschmutzung, Klimakosten, Natur und Landschaft, vor- und nachgelagerte
Prozesse, Zusatzkosten in städtischen Räumen> <S. 31>
2.2.1.3
Politisch-rechtliche Rahmenbedingungen des Eisenbahngüterverkehrs
Die politisch-rechtliche Umwelt beinhaltet alle von staatlicher Seite vorgegebenen rechtlichen
Rahmenbedingungen. Dazu gehören sowohl die Rechtsnormen, die Rechtshandhabung und auch die
Stabilität des politischen Systems. Als Beispiele kann man hier die Dauer von
Genehmigungsverfahren oder auch die staatliche Subventionspolitik nennen111.
Auch internationale Entwicklungen spielen bei den politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen eine
Rolle. Hierzu zählen z.B. die Folgen der Entwicklung von internationalen Beziehungen, sowohl die
negativen als auch die positiven, oder auch die Umsetzung der EG-Richtlinien zum europäischen
Schienengüterverkehr im Rahmen der Liberalisierung des Schienenverkehrsmarkts.
Die Bahnreform und damit einhergehend die Liberalisierung des Schienenverkehrsmarkts basiert auf
dem Gesetz zur Neuordnung des Eisenbahnwesens vom 27. Dezember 1993. Die Bestandteile des
Gesetztes waren die Gründung der Deutschen Bahn AG als privatwirtschaftlich organisierte
Eisenbahngesellschaft des Bundes, die Öffnung der Schienenwege für private EVU und die
Übertragung der Zuständigkeit für den Schienen-Personen-Nahverkehr auf die Bundesländer112.
Das Gesetz entstand aus der Notwendigkeit, die EG-Richtline 91/440/EWG des Rates vom 29. Juli
1991 zur Entwicklung der Eisenbahnunternehmen der Gemeinschaft in deutsches Recht umzusetzen.
Ziel der EG-Richtlinie war es, die Unabhängigkeit der Eisenbahnunternehmen von staatlichen
Einflüssen, die finanzielle Gesundung der Unternehmen, die Trennung der Eisenbahninfrastruktur
vom Transportbereich und die Öffnung der Schienennetze für Dritte zu erreichen113.
Die Bahnreform stellt auch die Grundlage für das am 01. Juli 1998 in Kraft getretene
Transportrechtsreformgesetz (TRG) dar114. Auf Basis des TRG wurden die Wettbewerbsnachteile, die
sich durch die verschiedenen Güterbeförderungsgesetze für die unterschiedlichen Verkehrsträger
ergaben, beseitigt und die Regelungen für die Beförderung auf Binnengewässern, Schiene, Straße und
in der Luft einheitlich dem HGB unterworfen115.
109
110
111
112
113
114
115
2) Siehe Daten im Anhang B.
3) Eigene Darstellung in Anlehnung an INFRAS (2007), S. 17.
1) Vgl. HUNGENBERG (2000), S. 308 f.
2) Vgl. BMJ (1993a), o.S.
3) Vgl. ER (1991), o.S.
4) Vgl. CZERWENKA (2002), S. 94.
5) Vgl. CZERWENKA (2002), S. 98.
25
Die rechtlichen Voraussetzungen, um ein EVU zu führen, sind in der Neufassung des Allgemeinen
Eisenbahngesetzes (AEG) vom 27. Dezember 1993116 und in der EisenbahnunternehmerBerufszugangsverordnung (EBZugV)117 geregelt. Jede Gesellschaft mit Sitz in Deutschland kann
durch ihren gesetzlichen Vertreter die Genehmigung zum Führen eines EVU beantragen und nach
Erhalt ein EVU führen118. Der Antragsteller muss einen Nachweis seiner Unbescholtenheit z.B. in
Form eines polizeilichen Führungszeugnisses erbringen119, finanziell leistungsfähig sein, um den
Schienengüterverkehr aufnehmen und weiterführen zu können120 und über das für den <S. 32>
Schienengüterverkehr nötige Wissen verfügen121. Außerdem wird eine Lizenz für die Realisierung von
Eisenbahngüterverkehren benötigt, die von der zuständigen Genehmigungsbehörde ausgestellt wird122.
Die zuständige Behörde zum Ausstellen der Lizenz im Ruhrgebiet ist das Ministerium für Bauen und
Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen123. Das Land Nordrhein-Westfalen hat die
Eisenbahnaufsicht über alle EVU in NRW auf Basis des AEG auf das Eisenbahn-Bundesamt mit Sitz
in Bonn übertragen124. Die spezifischen Aufgaben und Verantwortlichkeiten sind im AEG und im
Bundeseisenbahnverkehrsverwaltungsgesetz (BEVVG) festgelegt125.
Der
Antragsteller
braucht
außerdem
noch
eine
Sicherheitsbescheinigung126,
um
127
Eisenbahngüterverkehre realisieren zu können . Die Sicherheitsbescheinigung ist der Nachweis, dass
ein EVU ein Sicherheitsmanagementsystem verwendet und die für einen sicheren
Eisenbahngüterverkehrsbetrieb jeweiligen Bestimmungen beachtet. Dieser wird vom EBA als
zuständige Sicherheitsbehörde erteilt128. Seit dem 30. Juni 2008 gehört dazu auch ein
Sicherheitsbericht129, der neben den Angaben zu den Ergebnissen der Sicherheitsprüfungen z.B. auch
die Ergebnisse vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung über untersuchte
Unfälle enthalten muss130.
Grundsätzlich unterscheidet der Gesetzgeber zwischen Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) und
Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU). EVU führen ihre Transporte auf Eisenbahninfrastrukturen
durch131. EIU betreiben diese Eisenbahninfrastrukturen132 und unterhalten entsprechende
Serviceeinrichtungen133 und stellen diese den EVU gegen Entgelt zur Disposition. Die Nutzung ist im
AEG und im EIBV geregelt134. Außerdem muss jedes EIU Schienennetz-Benutzungsbedingungen
(SNB)135 und Nutzungsbedingungen für die Serviceeinrichtungen (NBS)136 erstellen und
veröffentlichen. Die SNB und die NBS sind genauso diskriminierungsfrei zu gestalten137 wie die
festgelegten Entgeltsysteme138.
116
117
118
119
120
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136
137
138
6) Vgl. BMJ (1993a), o.S.
7) Vgl. BMJ (1994), o.S.
8) Vgl. § 6 Abs. 5 AEG.
9) Vgl. § 6 Abs. 2 Nr. 1 AEG i.V.m. § 1 EBZugV.
10) Vgl. § 6 Abs. 2 Nr. 2 AEG i.V.m. § 2 EBZugV.
1) Vgl. § 6 Abs. 2 Nr. 3 AEG i.V.m. § 3 EBZugV.
2) Vgl. § 6 Abs. 1, § 5 Abs. 2 Satz 1 AEG i.V.m. § 5 Abs. 1b Nr. 1, $ 5 Abs. 1a Nr. 2 lit. a AEG.
3) Vgl. EBA (2008a), o.S.
4) Vgl. § 5 Abs. 2 AEG; EBA (2008b), o.S.; EBA (2006), o.S.
5) Vgl. § 5a, § 5 Abs. 1 AEG; § 3 BEVVG. Für eine Übersicht des BEVVG siehe BMJ (1993b), o.S.
6) Vgl. § 7a Abs. 2 AEG i.V.m. § 1-§ 4 ESiV. Für eine Übersicht des ESiV siehe BMJ (2007), o.S.
7) Vgl. § 7a Abs. 1 AEG.
8) Vgl. § 5 Abs. 1e Nr. 2, § 5 Abs. 2 Satz 1 AEG i.V.m. § 1 Abs. 1, § 3 Abs. 1 Nr. 2 BEVVG, § 5 AEG.
9) Vgl. § 1, § 6 ESiV i.V.m. § 7a Abs. 1 AEG.
10) Vgl. § 6 ESiV i.V.m. § 5 Abs. 1f AEG i.V.m. Art. 3 lit. l RICHTLINIE 2004/49/EG.
11) Vgl. § 2 Abs. 3 AEG.
12) Vgl. § 2 Abs. 1 AEG.
13) Vgl. § 3 Abs. 1 EIBV; § 2 Abs. 3c AEG. Der § 2 Abs. 3c AEG enthält die Legaldefinition von
Serviceeinrichtungen.
14) Vgl. § 1 EIBV; § 2 Abs. 1 AEG.
15) Vgl. § 2 Abs. 3a, § 3 Abs. 1 Nr. 3 AEG; § 1, § 4 Abs. 1 EIBV.
16) Vgl. § 10 Abs. 1 EIBV.
17) Vgl. § 14 Abs. 1, § 14 Abs. 5 AEG; § 3 Abs. 1, § 4 Abs. 6 EIBV.
18) Vgl. § 14 Abs. 4, § 14 Abs. 5 AEG; § 21 Abs. 6, § 24 Abs. 4 EIBV. <S. 33>
26
Die Überwachung der Vorgaben obliegt der Bundesnetzagentur139. Das Verfahren der
Trassenzuweisung ist durch die Eisenbahninfrastruktur-Benutzungsverordnung (EIBV) geregelt140,
wobei vor allem die Fristen und Modalitäten durch die EIU und EVU zu beachten sind141.
Grundsätzlich besteht für die EVU einmal im Jahr die Möglichkeit, die gewünschten Trassen im
Rahmen des Netzfahrplans oder im Gelegenheitsverkehr zu erhalten142. Grenzüberschreitende Trassen
müssen mindestens elf Monate im Voraus beim EIU beantragt werden143. Das EIU legt dann in
Zusammenarbeit mit den Betreibern der Schienenwege die grenzüberschreitende Trasse mindestens
elf Monate vor Inkrafttreten des Netzfahrplanes des EIU fest144. Generell wird innerhalb Deutschlands
Personenzügen gegenüber Gütertransporten der Vorzug gewährt und somit ein ganz anderes Flair
entwickelt145.
In Deutschland üben die Bundesnetzagentur146 und das EBA147 gemeinsam die Aufsicht über alle
EVU unter Zuhilfenahme des AEG und den entsprechenden Verordnungen aus. Das AEG enthält die
wesentlichen Gesetze für die Eisenbahnen, die Verordnungen regeln zusätzlich Detailaspekte und sind
in acht Verordnungen gegliedert:
-
Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO),
Eisenbahnbetriebsleiterverordnung (EBV),
Eisenbahnhaftpflichtversicherungsverordnung (EBHaftPflV),
Eisenbahninfrastruktur-Benutzungsverordnung (EIBV),
Eisenbahn-Sicherheitsverordnung (ESiV),
Eisenbahn-Signalordnung (ESO),
Eisenbahnunternehmer-Berufszugangsverordnung (EBZugV),
Transeuropäische-Eisenbahn-Interoperabilitätsverordnung (TEIV).
Grenzüberschreitende Eisenbahngüterverkehre unterliegen noch weiteren politisch-rechtlichen
Rahmenbedingungen, die der Realisierung eines ungehinderten europäischen Eisenbahngüterverkehrs
entgegenwirken. Fährt z.B. ein Triebfahrzeug in mehreren Mitgliedsländern, so wird von jedem
einzelnen Mitgliedsland eine Zulassung148 und eine Sicherheitsbescheinigung149 des <S. 34>
Triebfahrzeuges gefordert, was nicht nur einen erheblichen Zeit-, sondern auch einen beträchtlichen
Kostenaufwand bedeutet150. Das Ausstellen der Sicherheitsbescheinigung wird immer an die
Ausstellung der Zulassung gekoppelt.
Ein EVU braucht auch für jedes Mitgliedsland der EG, in dem es aktiv ist, eine eigene
Sicherheitsbescheinigung151.
Dabei ist das Verfahren zur Erteilung einer Sicherheitsbescheinigung innerhalb der EG nicht
einheitlich geregelt und wird von einigen Mitgliedsländern diskriminierend gestaltet152. Die Beispiele
zeigen, dass sich der Zugang zum Schienennetz der Mitgliedsländer der EG trotz der Liberalisierung
des Eisenbahngüterverkehrs zum 1. Januar 2007153 teilweise sehr schwierig gestaltet154. Das zeigt sich
139
140
141
142
143
144
145
146
147
148
149
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151
152
153
154
1) Vgl. § 14 Abs. 4 Nr. 2, § 14b AEG; BEGTPE (2006), o.S.
2) Vgl. § 8 EIBV.
3) Vgl. § 6 Abs. 1, § 8 EIBV.
4) Vgl. § 2 Nr. 8, § 8 Abs. 1, § 14 EIBV.
5) Vgl. § 2 Abs. 2a AEG; § 8 Abs. 1 Nr. 1 EIBV.
6) Vgl. § 8 Abs. 1 Nr. 1, § 7 Abs. 1 EIBV.
7) Vgl. § 9 Abs. 4 EIBV.
8) Vgl. § 2 Abs. 1 Nr. 4 BEGTPG, § 14-§ 14 f. AEG.
9) Vgl. § 3 BEVVG, § 4-§ 7f. AEG.
10) Vgl. BREMER/SCHWARTZ/KAMINSKY (2007), S. 37; SIEGMANN (2008a), S. 130-132;
SPIERINGS (2006), S. 76.
11) Vgl. VDV (2008), S. 46.
1) Vgl. SØRENSEN (2006), S. 59; VDV (2008), S. 46.
2) Vgl. SØRENSEN (2006), S. 61 f.; SPIERINGS (2006), S. 73.
3) Vgl. SPIERINGS (2006), S. 73 f.
4) Vgl. FISCHER (2007), S. 11; HÖHNSCHEID/LENNARZ (2008), S. 7; SØRENSEN (2006), S. 66.
5) Vgl. SØRENSEN (2006), S. 64 f.; SPIERINGS (2006), S. 74 f; VDV (2008), S. 22.
27
auch in der Umsetzung der von der Europäischen Kommission erlassenen Richtlinien für den
ungehinderten Zugang zum Schienennetz der Mitglieder der EG. Die Umsetzung in nationales Recht
hängt sehr stark vom Liberalisierungswillen der Mitgliedsländer ab und ist teilweise heterogen oder
stark verzögert. Diejenigen Mitgliedsländer, die ihr Schienennetz ab dem Jahr 1994 für den nationalen
Eisenbahngüterverkehr und ab dem Jahr 2007 für den europäischen Eisenbahngüterverkehr geöffnet
haben, verzeichnen einen Anstieg des Modal Split Anteiles am Verkehrsaufkommen und an der
Verkehrsleistung155.
Ein weiterer Harmonisierungsbedarf innerhalb der EG besteht innerhalb der nicht einheitlichen
Betriebs- und Sicherheitsvorschriften156. Ein erster Ansatz ist die Einführung des einheitlichen
europäischen Triebfahrzeugführerscheins157, mit dem Triebfahrzeuge in der gesamten EG gefahren
werden dürfen. Ein Austauschen der Triebfahrzeugführer beim Grenzübertritt ist also nicht mehr
erforderlich158. Allerdings muss das Personal des EVU die jeweilige Landessprache in Wort und
Schrift beherrschen159.
2.2.1.4
Sozio-kulturelle Rahmenbedingungen des Eisenbahngüterverkehrs
Sozio-kulturelle Rahmenbedingungen sind Bedingungen, die aus der gesellschaftlichen Umgebung
auf Branchen und Unternehmen einwirken. Menschen sind Teil eines jeden Unternehmens und
können unterschiedliche Rollen einnehmen, z.B. als Mitarbeiter, Kunde oder auch Lieferant160.
Unternehmen werden gesellschaftlichen Einflüssen und Tendenzen ausgesetzt, die sich z.B. in den <S.
35> Werten, Einstellungen und Verhaltensweisen der Menschen ausdrücken und auf die die
Unternehmen entsprechend reagieren müssen161.
Einige Einflüsse wie z.B. die Arbeitsmentalität wirken sich direkt auf die Unternehmen aus, andere,
wie z.B. das Konsum- oder Freizeitverhalten oder die Bevölkerungsentwicklung, wirken dagegen nur
indirekt, indem sie die zu transportierenden Güterarten oder die Transportrelationen beeinflussen.
a)
Konsumverhalten
Die Anforderungen der Konsumenten als Teil der Gesellschaft haben einen nicht unerheblichen
Einfluss auf die Ausprägungen des Wirtschaftsverkehrs. Die Forderung nach der ständigen
Verfügbarkeit von unterschiedlichsten Waren zu geringen Kosten an allen Orten, induziert einen
erheblichen Anteil des Güterverkehrs. Der dadurch entstehende Bedarf an geringen Losgrößen und
einer hohen Transportfrequenz kommt vor allem dem Verkehrsträger Straße zu Gute. Allerdings steht
dieses Verhalten im Gegensatz zu den ökologischen Forderungen der Gesellschaft, den Modal Split
Anteil des LKW zu reduzieren162.
b)
Fachkräftemangel
Aufgrund der positiven Entwicklung der privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen und der von vielen
Unternehmen unterschätzten positiven Entwicklung der Auftrags- und Beschäftigungslage im
deutschen Schienengüterverkehr hat sich der Bedarf an Fachkräften, insbesondere Lokomotivführern,
seitens der Unternehmen spürbar erhöht, sodass in einigen Bundesländern bereits ein Mangel an
155
156
157
158
159
160
161
162
6) Vgl. FISCHER (2007), S. 11 f.; SØRENSEN (2006), S. 58, 65; SCHUPPE (2007), S. 48.
7) Vgl. SØRENSEN (2006), S. 61; SCHUPPE (2007), S. 50; SIEGMANN (2008a), S. 132; VDV (2008), S.
41.
8) Vgl. Art. 4 Abs. 1 Richtlinie 2007/59/EG. Gemäß Art. 36 Abs. 1 Richtlinie 2007/59/EG ist die Richtlinie
bis zum 4. Dezember 2009 in nationales Recht umzusetzen. Vgl. Fischer (2007), S. 11; SIEGMANN
(2008a), S. 129 f.
9) Vgl. Fischer (2007), S. 11. Gegenwärtig werden üblicherweise während eines grenzüberschreitenden
Eisenbahngüterverkehrs das Personal und die Triebfahrzeuge gewechselt, vgl. hierzu VDV (2008), S. 68.
10) Vgl. VDV (2008), S. 41. Ein Konsens ist die Einführung einer einheitlichen Eisenbahnsprache, vgl.
dazu VDV (2008), S. 22.
11) Vgl. HUNGENBERG (2000), S. 77.
1) Vgl. BERCHTOLD (1990), S. 35.
2) Es besteht also eine nicht unerhebliche Diskrepanz zwischen Umweltbewusstsein und Umwelthandeln.
28
Fachkräften zu verzeichnen ist. Insbesondere im norddeutschen Raum sowie in Hessen und
Nordrhein-Westfalen übertrifft gegenwärtig die Anzahl der offenen Stellen die Zahl der
arbeitssuchenden Lokführer163.
Abbildung 21: Offene Stellen und arbeitslose Schienenfahrzeugführer im Januar 2008
nach Bundesländern164.
Abbildung 22: Offene Stellen und arbeitslose Lokomotivführer/-heizer im Januar 2008
nach Bundesländern165.
<S. 37> Bezogen auf den Schienengüterverkehr treten Personalengpässe vor allem in den Regionen
auf, in denen sich der Wettbewerb der Schienengüterverkehrsunternehmen in den vergangenen Jahren
positiv entwickelt hat und in denen große Aufkommensmengen zu befördern sind, z.B. entlang der
Rheinschiene oder im Bereich der norddeutschen Seehäfen166.
2.2.1.5
Technologische Rahmenbedingungen des Eisenbahngüterverkehrs
Die technologische Umwelt hat einen großen Einfluss auf Produktinnovationen, die entsprechenden
Produktionsverfahren und Substitutionstechnologien167. Bei den Produktinnovationen wird zwischen
Basis- und Verbesserungsinnovationen unterschieden, wobei vor allem das Innovationspotenzial und
die Zeit zwischen Erfindung und Markteinführung, eine entscheidende Rolle spielen168.
Produktinnovationen im Schienengüterverkehr (SGV) beziehen sich auf die Infrastruktur und das
rollende Material wie z.B. die Mehrsystemlokomotive. Innovative Produktionsverfahren stehen in
Verbindung mit der Herstellung von Rollmaterial und Fahrwegen und als Substitutionstechnologien
können alternative Transportmittel wie z.B. der Gigaliner oder der CargoSprinter gesehen werden.
Eine entscheidende Entwicklung im Bereich der technischen Umwelt findet auch in der Informationsund Kommunikationstechnologie statt169. Die Entwicklungen vereinfachen z.B. die Kommunikation
innerhalb eines Unternehmens und wirken damit kostensparend, oder haben auch einen direkten
Einfluss auf die Attraktivität des Verkehrsträgers Schiene, z.B. durch den Einsatz von RFID 170
innerhalb des Gütertransportes.
Innerhalb der Europäischen Union haben sich heterogene technologische Größen etabliert, die einen
einfachen grenzüberschreitenden Eisenbahngüterverkehr durch fehlende Interoperabilität
verhindern171.
Unter der Stärkung der Interoperabilität wird verstanden, dass das System Bahn in Europa in
administrativer, betrieblicher und technischer Hinsicht angeglichen wird, damit Triebfahrzeuge und
Güterwagen ohne Halt durch Europa fahren können. Dazu wurde beim Eisenbahn-Bundesamt eine
Stelle namens „Interoperabilität“ eingerichtet, die sich ausschließlich mit diesem Thema
beschäftigt172.
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
3) Vgl. BAG (2008b), S. 46 ff. <S. 36>
1) Vgl. BAG (2008b), S. 47. Berufsordnung 711 bezeichnet die Schienenfahrzeugführer.
2) Vgl. BAG (2008b), S. 48. Berufsordnung 7111 ist eine Untergruppe der Berufsordnung 711
(Schienenfahrzeugführer) und bezeichnet die Lokomotivführer/-heizer.
1) Vgl. BAG (2008b), S. 49.
2) Vgl. KREILKAMP (1987), S. 77.
3) Vgl. KREIKEBAUM (1997), S. 45.
4) Vgl. HUNGENBERG (2000), S. 310 f.
5) Radio Frequency Identification (RFID) ermöglicht die automatische Identifizierung und Lokalisierung
von Gegenständen oder Lebewesen. Ein RFID-System besteht aus einem am oder im Gegenstand oder
Lebewesen befestigten Transponder und einem Lesegerät zum Auslesen der Transponderkennung.
6) Vgl. KÄSEBORN (2003), S. 143; VDV (2008), S. 22.
7) Vgl. § 15 TEIV; EBA (2007), o.S; EBC (2008), o.S. TEIV ist dabei die nationale Umsetzung der von der
Kommission der Europäischen Union festgelegten Technischen Spezifikation für die Interoperabilität (TSI)
für den europaweiten interoperablen Eisenbahnverkehr. <S. 38>
29
Technologisch inhomogene Systeme finden sich vor allem in den Bereichen173:
a)
Informations- und Kommunikationsinfrastruktur,
Kupplung von Güterwagen und Triebfahrzeugen,
Lichtraumprofile und Fahrzeugbegrenzungslinien,
Signal-, Sicherheits- und Betriebsleitsysteme,
Spurweiten,
Stromsysteme.
Informations- und Kommunikationsinfrastruktur
Innerhalb der Europäischen Union gibt es zurzeit mehr als 20 unterschiedliche
Zugsicherungssysteme174, wobei jedes einzelne als stand-alone System betrieben wird. Das hat zur
Folge, dass die Systeme untereinander nur bedingt kompatibel sind175. Diese Inkompatibilität
behindert nicht nur den internationalen Zugverkehr, so müssen an jeder Grenze Lokomotiven und
Zugführer getauscht werden, sondern schränkt auch den Wettbewerb zwischen den EVU stark ein,
was zu erhöhten Lieferkosten und damit zu einer geringeren Attraktivität des Verkehrsträgers Bahn
führt176. Daher wird ein gemeinsames Europäisches Zugsicherungssystem, das European Rail Traffic
Management System (ERTMS), auf Basis der Richtlinie zur Interoperabilität des transeuropäischen
Hochgeschwindigkeitsbahnnetzes177 und der Entscheidung des Europäischen Rates zu den ERTMS
Leistungsmerkmalen178 etabliert. Es stellt das zukünftige System zum Management und zur Steuerung
des Eisenbahnverkehrs auf den Strecken der transeuropäischen Netze dar und wird in der Entwicklung
durch die Union des Industries Ferroviaires Europeennes (UNIFE) 179 geleitet. Als grundlegende
Vorteile eines harmonisierten Netzes werden eine erhöhte Sicherheit und eine höhere Leistung durch
die Optimierung der Distanzen zwischen den Zügen gesehen.180 Das ERTMS besteht aus den beiden
technischen Teilkomponenten European Train Control System (ETCS) und Global System for Mobile
Communication-Rail (GSM-R) und der European Traffic Management Layer (ETML). Das ETCS ist
ein Zugsicherungssystem, welches den sicheren und reibungslosen Zugverkehr innerhalb der EU
gewährleisten soll181. Unterschieden werden die ETCS-Level 1/2/3182: <S. 39>
- ETCS-Level 1: via ETCS werden von der fahrwegseitigen Ausstattung Informationen über die
aktuelle Zug- und Streckensituation übertragen. Punktförmige Zugbeeinflussung mit Vmax ≤ 160
Km/h,
- ETCS-Level 2: Informationen werden hauptsächlich über das GSM-R Netz übermittelt, sodass die
Anzahl ortsfester Anlagen reduziert werden kann. Die Feststellung der Zugposition erfolgt aber
weiterhin über im Gleis vorhandene Datenübertragungssysteme; über GSM-R übertragene
Fahrbefehle mit Vmax > 160 Km/h,
- ETCS-Level 3: die Züge übermitteln selbst ihre Position, sodass die Leistungsfähigkeit der Strecken
noch weiter optimiert und die fahrwegseitige Ausstattung noch weiter verringert werden kann.
Kontinuierliche Zugbeeinflussung mit Vmax > 160 Km/h.
Vor allem bei hoher Geschwindigkeit ist die Übermittlung von Informationen an den Zugführer,
unabhängig von den streckenseitigen Lichtsignalen, notwendig183. Zu den überwachten Informationen
des ETCS zählen die örtlich zugelassene Höchstgeschwindigkeit, die Höchstgeschwindigkeit des
Zuges, die korrekte Fahrtrichtung, die aktuelle Fahrtrichtung, die Eignung des Zuges für die Strecke
und die Einhaltung besonderer Betriebsvorschriften. Bis 2021 sollen im Bereich der Deutschen Bahn
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
1) Vgl. KÄSEBORN (2003), S. 143.
2) Vgl. UNIFE (2008), S. 2.
3) Vgl. UNIFE (2007), S. 4.
4) Vgl. UNIFE (2007), S. 4.
5) Vgl. ER (1996), o.S.
6) Vgl. ER (2001), o.S.
7) Verband der europäischen Eisenbahnindustrie.
8) Vgl. TTTM (2005), S. 3.
9) Vgl. FRIED (2006), S. 121 f.; SCHABERT (2006), S. 179-185.
10) Vgl. DB NETZ AG (2006) S. 11; TTM (2005), S. 5.
1) Vgl. TTM (2005), S. 5.
30
alle Schnellfahrabschnitte mit einer Gesamtlänge von ca. 4.000 km mit dem ETCS Level 2 ausgerüstet
werden. Zusätzlich sind „Lückenschlüsse“ vorgesehen, um einen durchgängigen Verkehr für
ausschließlich mit ETCS ausgerüstete Züge zu ermöglichen.
Eine Schwierigkeit bei der Einführung von ETCS ist allerdings die ausgedehnte Lebensdauer von
Signalgleisanlagen und Antriebsaggregaten184, die eine zügige Umsetzung auf breiter Fläche noch
erschweren185. Der kritische Faktor ist also nicht die Produktinnovation selbst, sondern der sehr lang
andauernde Prozess der Markterschließung und Marktdurchdringung.
Das GSM-R ist ein Mobilfunksystem, welches auf dem digitalen Funkstandard GSM aufbaut und für
die Verwendung durch die Eisenbahn angepasst wurde186. Es enthält sowohl eine Sprechverbindung
zwischen dem Lokführer und dem restlichen Zugpersonal, einen Kanal, der ausschließlich für die
Übertragung von ETCS Daten genutzt wird187 und der Einflussnahme auf den Zug bei len188. Die
Einführung des digitalen Standards bietet eine Reihe von Vorteilen189:
-
-
-
Erweiterte Sprachdienste (ASCI190) ermöglichen Gruppen- und Sammelrufe, mit denen
Informationen an mehrere Teilnehmer im GSM-R Netz gesendet werden können,
Priorisierung und Verdrängung von Rufen, je nach Berechtigung des Teilnehmers, <S. 40>
Funktionale Adressierung ermöglicht den Anruf des Teilnehmers, der gerade eine bestimmte
Funktion (z.B. Zugführer eines bestimmten Zuges) innehat, unabhängig davon, welche Person
diese ausübt,
Ortsabhängige Adressierung ermöglicht es, im ganzen Netz unter ein und derselben Nummer
einen örtlich zuständigen Teilnehmer zu erreichen, abhängig von der Funkzelle ist z.B. sowohl der
Fahrdienstleiter in Hannover, als auch in Frankfurt unter derselben Nummer zu erreichen,
Eisenbahnnotrufe können im Gefahrenfall mit höchster Priorität sowohl im Zug-, als auch im
Rangierfunk getätigt werden,
Übertragung von Daten zur Zugsteuerung und -sicherung (ETCS). Für den Aufbau, den Betrieb
und die Teilnehmerverwaltung des digitalen Netzes der Deutschen Bahn AG ist die DB Systel
verantwortlich191, die zusätzlich noch als ICT-Dienstleister ihr Knowhow auch an andere
europäische Bahnen und an nichtbundeseigene Eisenbahnen in Deutschland vermarktet192.
Das ETML gehört zum Europäischen Projekt Euro-Optirails, welches hierarchisch auf der Ebene der
weiträumigen Lenkung des Eisenbahnverkehrs aufsetzt und sich damit in der Ebene zwischen der
Planung und der operativen Steuerung befindet. Das Ziel ist die Verkehrsabwicklung auf
grenzüberschreitenden Eisenbahnkorridoren zu verbessern. Das Real-Time Management System ist in
drei Architekturebenen unterteilt193. Auf der ersten Ebene werden die Soll-Daten des gesamten
Europäischen Zugverkehrs gespeichert und bilden die Informationsbasis für das System. Auf der
zweiten Ebene werden in Echtzeit konsistente Daten über den reellen Verkehrsablauf erfasst. Auf
Ebene drei werden die Daten der ersten und zweiten Ebene einander gegenübergestellt, um bei
Problemen eine alternative Route berechnen zu können194. <S. 41>
Abbildung 23: European freight corridors for ERTMS / ETCS deployment195
b)
184
185
186
187
188
189
190
191
192
193
194
195
Stromsysteme
2) Vgl. DB NETZ AG (2006) S. 17 f.
3) Vgl. TTM (2005), S. 7.
4) Vgl. BERNDT (2001), S. 122; FRIED (2006), S. 120 f.
5) Vgl. UIC (2008), o.S.
6) Vgl. BREMER/SCHWARTZ/KAMINSKY (2007), S. 38 f.
7) Vgl. UNIVERSITÄT HANNOVER (2009), o.S.
8) Advanced Speech Call Items.
1) Vgl. DB SYSTEL GMBH (2007a), o.S.
2) Vgl. DB SYSTEL GMBH (2007b), o.S.
3) Vgl. UIC (2007), S. 12.
4) Vgl. UIC (2007), S. 13.
1) Vgl. UNIFE (2008), S. 3
31
Die allgemeine Verbreitung der Nutzung von mit verschiedenen Stromtypen funktionierenden
Lokomotiven erhöht seit einigen Jahren gilt es noch grundlegende Fragen in diesem Bereich zu klären
und eine gemeinsame Lösung zu finden196.
Abbildung 24: Zugsicherungs- und Stromsysteme in Europa197
c)
Spurweiten
Innerhalb der Europäischen Union und den angrenzenden Staaten haben sich unterschiedliche
Spurweiten etabliert. So hat Portugal eine Spurweite von 1668 mm, Spanien von 1676 mm, Russland
und die GUS-Staaten von 1520 mm und alle anderen Länder der EU haben eine Spurweite von 1435
mm. Dies führt zu einer starken Einschränkung bei den grenzüberschreitenden Transporten, da ein
Umladen der Waren oder ein Tausch der Drehgestelle oder Achsen notwendig ist. Eine Lösung des
Problems in absehbarer Zeit ist nicht in Sicht, so dass z.B. Spanien dazu übergeht, neue
Streckenabschnitte in einer Spurweite von 1435 mm zu bauen und langfristig das gesamte
Streckennetz198 an die europäische Spurbreite anzupassen, um so im internationalen Wettbewerb seine
Konkurrenzfähig zu stärken.
d)
Triebfahrzeuge
Um den oben genannten Problemen unterschiedlicher Stromsysteme oder Spurweiten zu begegnen,
sind Innovationen vor allem auch im Bereich der Triebfahrzeuge nötig. Diese treffen allerdings auf
grundlegende Probleme sowohl in ihrer Entwicklung als auch in der Umsetzung. So werden in der
Eisenbahnbau und Betriebsordnung (EBO) die Ausrüstung von Triebfahrzeugen detailliert
beschrieben und damit auch sehr eng geregelt199, sodass Änderungen innerhalb der Basistechnologien
von Triebfahrzeugen nicht oder nur in geringem Umfang stattfinden können. Zusätzlich wird
Innovation durch die lange Lebensdauer und die geringe Stückzahl von produzierten Triebfahrzeugen
behindert, da sich z.B. der Einsatz von Schweißrobotern bei der Produktion von Triebfahrzeugen nicht
rechnet und damit die Verkaufspreise durch eine (teil)automatisierte Produktion nicht genutzt werden
können.
Trotz dieses eher schwierigen Umfeldes finden sich zwei Innovationen im Bereich der
Triebfahrzeuge, die die Wettbewerbsfähigkeit der Eisenbahnverkehrsunternehmen weiter stärken:
196
197
198
199
2) Vgl. TTM (2005), S. 3.
3) Vgl. DB AG (2008b), o.S.
1) Die Gesamtlänge des spanischen Streckennetzes beträgt 12.000 km.
2) Vgl. §§ 18-33 Abschnitt 3 EBO.
32
-
-
Energieeffiziente Motoren: Aufgrund des steigenden Kostendrucks durch gestiegene
Energiepreise sind die Hersteller angehalten, effizientere Motoren mit einem gesteigerten
Wirkungsgrad sowohl im Bereich der Elektro-, als auch der Diesel-Traktion zu entwickeln,
Mehrsystemlokomotiven: Mehrsystemlokomotiven werden entsprechend der Kundenwünsche mit
unterschiedlichen Strom- und Signalsystemen ausgestattet, sodass ein grenzüberschreitender
Fernverkehr ohne größere Probleme stattfinden kann3). Trotz dieser Lokomotiven besteht der
Nachteil für den Kunden immer noch darin, dass kein flächendeckender Austausch der
Lokomotiven stattfinden kann, sondern jede Lokomotive nur für bestimmte Trassen geeignet ist.
Eine Lösung des grundsätzlichen Problems in der Heterogenität des europäischen Streckennetzes
findet also auch mit den Mehrsystemlokomotiven nicht statt.
Als Beispiel kann man den Bosporus-Sprinter nennen. Das ist eine Viersystemlokomotive, konzipiert
für den Einsatz zwischen Köln und Istanbul. <S. 43>
e)
Bremsen
Innerhalb der Innovationen bei den Bremsen geht es hauptsächlich um die Reduzierung der
Lärmbelastung bei Bremsvorgängen. Dazu wurde die aus Kunststoff bestehende K-Sohle entwickelt.
Ein flächendeckender Einsatz ist allerdings sowohl mit erheblichen Investitions-, als auch Folgekosten
versehen, da der Verschleiß bei diesen Bremsklötzen höher ist als bei den alten. Der Einsatz von
Scheibenbremsen ist noch im Versuchsstadium, würde aber die Rentabilität stark erhöhen und
gleichzeitig eine Lärmreduzierung darstellen.
f)
Drehgestelle
2004 wurde auf der Messe InnoTrans das LEILA-Drehgestell als erste Produktinnovation im Bereich
der Drehgestelle seit 40 Jahren vorgestellt. Aufgrund der Leichtbauweise ist das Drehgestell sehr
energiesparend und gleichzeitig extrem lärmarm200. Auch hier wirken die hohen Investitionskosten als
innovationshemmend, sodass die neue Art Drehgestell bisher nur in einigen Pilotwagen verbaut
worden ist201.
g)
Kupplung
Im Bereich der Kupplungen bietet die Mittelpufferkupplung, eine Mischung aus Kupplung und Puffer,
die Möglichkeit von beschleunigten Kupplungsvorgängen und einer erhöhten Belastbarkeit der
Kupplung. Die beschleunigten Kupplungsvorgänge ergeben sich aus der automatischen Verbindung
der einzelnen Kupplungen. Ein manuelles Verbinden202 durch einen Rangierer ist nicht mehr
notwendig.
Die erhöhte Belastbarkeit der Kupplung ermöglicht den Transport von höheren Transportgewichten
oder längeren Zügen203. Die größten Nachteile der Mittelpufferkupplung sind die Inkompatibilität mit
dem bisher genutzten System und die kostenintensive Umstellung, sodass ein flächendeckender
Einsatz dieses Systems bisher nicht stattfindet.
h)
200
201
202
203
204
Telematik204
1) 63 Güterwagen mit LEILA-Drehgestell verursachen die gleiche Lärmbelastung wie ein Güterwagen mit
einem herkömmlichen Drehgestell.
2) Vgl. SELIGER/SIEGMANN/HECHT ET AL. (2003), S. 19 ff.
3) Das manuelle Verbinden bezieht sich auf die bisher verwendeten Schraubenkupplungen.
4) Vgl. SIEGMANN/HEIDEMEIER (2006), S. 12.
5) Unter Telematik versteht man eine Technologie welche die Technologiebereiche Telekommunikation
und Informatik miteinander verknüpft. Es ist also das Mittel der Informationsverknüpfung von mindestens
zwei EDV-Systemen mit Hilfe eines Telekommunikationssystems, sowie einer speziellen
Datenverarbeitung.
33
Trotz des bisher nur geringfügigen Einsatzes von Tracking und Tracing im Güterverkehr entfalten
diese Zusatzleistungen eine steigende Bedeutung. Gerade bei höherwertigen Transportgütern spielen
die effektiven Frühwarn- und Dispositionssysteme eine immer größere Rolle und führen zu einem
stetigen
Nachrüsten
von
Waggons
mit
Telematik205.
Kunden
von
<S.
44>
Eisenbahnverkehrsunternehmen sind dann nicht mehr darauf angewiesen Informationen206 über
Waggons vom EVU zu erhalten207, sondern sind in der Lage, sie selbstständig abzurufen.
2.2.2
Analyse der Branchenumwelt mit der Branchenstrukturanalyse nach PORTER
Das Ziel der Branchenstrukturanalyse ist es, die Attraktivität einer Branche aus der Sicht eines in einer
bestimmten Branche tätigen Unternehmens zu beurteilen. Die Analyse ermöglicht es, Informationen
zur Branchenentwicklung und den vorhanden Chancen und Risiken der Branche zu erarbeiten und
diese dann in Relation zur Situation des Unternehmens zu stellen208. Die Grundannahme ist, dass die
Struktur der Branche die Spielregeln des Wettbewerbs und die Strategien, die einem Unternehmen
grundsätzlich zur Verfügung stehen, beeinflusst209.
Die Branchenstrukturanalyse nach PORTER umfasst alle relevanten Aspekte zur Analyse der
Branchenumwelt210 und gilt als einer der bekanntesten und einflussreichsten Ansätze zur
Branchenumweltanalyse211. Das strategische Umfeld eines Unternehmens wird auf fünf
Wettbewerbskräfte hin untersucht: Dem Konkurrenzverhalten innerhalb einer Branche, der Bedrohung
durch neue Mitbewerber, der Verhandlungsmacht der Kunden, der Verhandlungsmacht der
Lieferanten und der Produktsubstitution212.
Die Intensität des Wettbewerbs wird durch die stärksten Kräfte innerhalb der fünf Wettbewerbskräfte
bestimmt. Die Gesamtaussage über die Branche beruht damit auf der Analyse der fünf
Wettbewerbskräfte als Ganzes213.
Abbildung 25: Porter‘s Five Forces214
2.2.2.1
Eintrittsbarrieren in der Eisenbahngüterbranche
Neue Konkurrenten innerhalb einer Branche erhöhen meist die Kapazitäten im Wettbewerb, was bei
gleich bleibender Nachfrage zum Sinken der Preise führt. Eine Branche ist also umso attraktiver, je
geringer die Bedrohung durch neue Wettbewerber ist. Der Markteintritt eines neuen Wettbewerbers
hängt von den vorhanden Markteintrittsbarrieren und den potenziellen Reaktionen der bisherigen
Wettbewerber ab215:
-
Economies of Scale,
Produktdifferenzierung,
Kapitalbedarf,
Umstellungskosten,
Zugang zu Vertriebskanälen,
Rechtliche Vorschriften.
Exkurs: Betriebsgrößenersparnisse als Markteintrittsbarriere im Schienengüterverkehr
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
6) Vgl. SIEGMANN/HEIDEMEIER (2006), S. 12.
1) Als Beispiel kann hier der Waggonstandort genannt werden.
2) Vgl. SIEGMANN/HEIDEMEIER (2006), S. 13.
3) Vgl. PORTER (1999), S. 33 f.
4) Vgl. PORTER (1999), S. 33.
5) Vgl. KREILKAMP (1987), S. 71 f.
6) Vgl. HUNGENBERG (2000), S. 82.
7) Vgl. PORTER (1999), S. 33 f.
8) Vgl. PORTER (1999), S. 36. <S. 45>
1) Vgl. TRUMP UNIVERSITY (2008), o.S.
2) Vgl. PORTER (1999), S. 37 ff. <S. 46>
34
Die Eisenbahn als Netzindustrie ist besonders anfällig für das Auftreten struktureller
Markteintrittsbarrieren in der Form von Skaleneffekten216, Dichtevorteilen217, Verbundeffekten218 und
den positiven Effekten von Lernkurven.
Economies of Scale
Unter Skaleneffekten versteht man die Abhängigkeit der Ausbringungsmenge von der Menge der
Produktionsfaktoren. Bei positiven Skaleneffekten steigt die Produktionsmenge bei einer Erhöhung
der Menge der Inputfaktoren um a % um mehr als a %, die Skalenelastizität ist also größer als 1.
f (a*x1, a*x2 …) = a* f (x1, x2 …)
Positive Skaleneffekte treten im Bereich steigender Ausbringungsmengen und fallender
Durchschnittskosten auf bis die Grenzkosten den Durchschnittskosten entsprechen. Die Steigerung der
Ausbringungsmenge ist also im gesamten Bereich steigender Skalenerträge ökonomisch sinnvoll.
Ursachen positiver Skaleneffekte können z.B. Arbeitsteilung und Spezialisierung, Transaktionskosten
oder die Existenz von unabhängig von der Ausbringungsmenge anfallender Fixkosten sein.
Economies of Density
Unter Dichtevorteilen versteht man die Degression der Produktionskosten aufgrund von
beispielsweise einer größeren Anzahl von Produktionsstätten in einem Gebiet. Dies trifft insbesondere
im Transportbereich auf die Anzahl der Standorte bzw. Depots in einem geographisch begrenzten
Gebiet wie z.B. Deutschland zu, denn durch eine höhere Anzahl von Standorten lassen sich durch
kürzere Nachläufe geringe Produktionskosten bei Transporten erzielen.
Economies of Scope
Verbundvorteile liegen vor, wenn verschiedenartige Güter innerhalb eines Unternehmens
kostengünstiger produziert werden können als in mehreren auf jeweils ein Produkt spezialisierte
Unternehmen.
Mit Bündelungs- und Verkettungseffekten existieren zwei Arten von Verbundeffekten.
Unter positiven Bündelungseffekten versteht man Kostenvorteile, die durch die Diversifizierung der
Produktpalette eines Unternehmens auf horizontaler Ebene entstehen, wie etwa durch die Herstellung
verschiedenartiger Güter durch eine Produktionsanlage. Verkettungseffekte ergeben sich aus einer
Erhöhung der Leistungstiefe, also der vertikalen Verkettung von Wertschöpfungsstufen.
Lernkurve
Das Konzept der Lernkurven besagt, dass die zur Produktion eines bestimmten Produktes benötigte
Zeit aufgrund der zunehmenden Erfahrung mit der steigenden Anzahl an produzierten Einheiten
abnimmt. <S. 47>
Die technischen Hemmnisse beim Austausch und bei der Interoperabilität von Zügen innerhalb
Europas stellen einen generellen Nachteil der Wettbewerbsfähigkeit des Verkehrsträgers Bahn dar.
Diese Merkmalsunterschiede zwischen den europäischen Eisenbahnverkehrsnetzen basieren auf den
jeweiligen nationalen Perspektiven zum Schutz der eigenen nationalen Interessen oder der nationalen
Eisenbahnindustrie219.
216
217
218
219
1) Auch bekannt unter “Economies of Scale”.
2) Auch bekannt unter “Economies of Density”.
3) Auch bekannt unter “Economies of Scope”.
1) Vgl. TTM (2005), S. 3.
35
Der Wettbewerb auf dem deutschen Schienennetz hat zwar deutlich zugenommen, allerdings ist er
nicht überall gleich stark ausgeprägt. Ein Grund dafür sind die nicht unwesentlichen Eintrittsbarrieren
in dem Schienengüterverkehrsmarkt.
Eine wesentliche ressourcenbezogenen Markteintrittsbarriere stellen die Anschaffung und der Bezug
von Fahrzeugen220 und dem dafür benötigten Personal dar221. Trotz der durch private Anbieter
angestoßenen positiven Entwicklung auf dem Angebotsmarkt ist ein Großteil der Fahrzeuge und hier
vor allem der Güterwagen weiterhin im Besitz der Deutschen Bahn AG222. Zusätzlich, da
entsprechende Investitionen eine nicht unerhebliche Hürde für Private Wettbewerber darstellen,
beschränkt sich das Angebot an Privatgüterwagen zumeist auf bestimmte Branchen wie die chemische
Industrie, die Mineralölwirtschaft oder die Automobilindustrie223. Daher gibt es in vielen Bereichen
wie z.B. Montangüter oder Futtermittel224 keine Alternative zum Wagenmarkt der Deutschen Bahn
AG. Diese vermietet „ihre Güterwagen grundsätzlich auch an andere Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Dies dürfte in der Regel jedoch nicht für Wettbewerbsverkehre gelten. Da es sich bei einem Großteil
der Eigenverkehre der nicht-bundeseigenen Eisenbahnen aber gerade um Wettbewerbsverkehre zu
einer Staatsbahn handelt, scheidet die Beschaffung von Güterwagen über Staatsbahnen regelmäßig
aus.“ 225 Dies hat auch Folgen für den Wettbewerb, da dieser vor allem in den Marktsegmenten
stattfindet, in denen private Eisenbahnverkehrsunternehmen Zugang zu Rollmaterial haben oder dieses
von den Auftraggebern gestellt wird226.
Neben dem Zugang
Markteintrittsbarrieren.
zu
Rollmaterial
hat
auch
die
Unternehmensgröße
Einfluss
auf
So ist der Aufbau eines Angebotes an Einzelwagenverkehren nicht nur relativ komplex, sonder auch
kostenintensiv. Für die Investitionen kommen mittelständische Eisenbahnverkehrsunternehmen
aufgrund ihrer eingeschränkten Finanzkraft nur bedingt in Frage, wogegen die Deutsche Bahn klare
Größenvorteile besitzt. Sie ist in der Lage, ein flächendeckendes und kundenübergreifendes System
anzubieten und kann dabei Transportaufkommen kombinieren und schwankende <S. 48> Mengen
ausgleichen227. Zusätzlich kann sie sich durch die Größe des Unternehmens und der damit
verbundenen Menge an Güterverkehren Mengenrabatte, z.B. bei der Versorgung mit Diesel oder
Strom, sichern und hat dadurch mit dem zusätzlich vorhanden Lernkurveneffekt einen erheblichen
Kostenvorteil gegenüber potentiellen Mitbewerbern.
Aufgrund der Komplexität des Systems Bahn ist administratives und operatives (Fach-) Wissen von
hoher Bedeutung. Auf dieses Wissen können etablierte EVU und hier vor allem die ehemaligen
Staatsbahnen zurückgreifen und sich so einen nicht unerheblichen Kostenvorteil gegenüber neu in den
Schienengüterverkehr eingetretenen Unternehmen sichern.
Vergeltungsmaßnahmen können von Unternehmen ausgeführt werden, die eine erhebliche
Marktmacht ausüben können. In Deutschland ist das nur die Deutsche Bahn AG als ehemalige
Staatsbahn. Direkte Vergeltungsmaßnahmen auf einen Markteintritt sind bisher nicht bekannt,
allerdings versucht die DB AG die Etablierung von konkurrierenden EVU auf dem deutschen
Schienengüterverkehr zu behindern. Als Beispiele können hier die von der Monopolkommission im
220
221
222
223
224
225
226
227
2) In Deutschland werden 13 Hauptgattungen an Güterwagen unterschieden, die je nach Geometrie,
Achsenzahl und Tragfähigkeit unterschiedlichen Güterwagentypen zugerechnet werden. Triebfahrzeuge
werden nach Art und Größe der installierten Motorleistung, dem Gewicht und der Anzahl und Folge der
Lauf- und Triebachsen unterschieden. Vgl. SCHIECK (2008), S. 293 f.
3) Vgl. BAG (2008a), S. 21.
4) 2006 stand dem Bestand der DB AG von 100.000 Güterwagen eine Menge von knapp 59.000
privateigenen Güterwagen gegenüber. Vgl. VORRATH (2008), S. 8.
5) Von den 59.000 privateigenen Güterwagen im Jahr 2006 waren rund 38.000 Kesselwagen, das entspricht
einer Menge von fast 65 %. Vgl. VORRATH (2008), S. 8.
6) Vgl. BAG (2008a), S. 22.
7) VORRATH (2008), S. 8.
8) Vgl. BAG (2008a), S. 23.
1) Vgl. VORRATH (2008), S. 8 f.
36
Sondergutachten „Wettbewerbs- und Regulierungsversuche im Eisenbahnverkehr“
„Ordnungspolitische Problemfelder“ bezeichneten Beispiele herangezogen werden228 229:
a)
als
Konflikte bei der Trassenvergabe
Die Wettbewerber der Deutschen Bahn AG argumentieren, dass „die DB Netz AG nach internen
Anweisungen die Transporttöchter des Mutterkonzerns bei der Erstellung des Netzfahrplans bevorzugt
behandeln müsse.“ 230 Dabei soll bereits weit vor dem offiziellen Fahrplanwechsel mit einer internen
Grobplanung und der anschließenden Feinabstimmung der einzelnen Transportgesellschaften der
Deutschen Bahn AG begonnen werden. Das Ergebnis der Feinabstimmung ist dann ein
Gesamtfahrplan der DB AG, der bereits weit über 90 % aller Trassenanmeldungen der Branche
abdeckt. Erst danach würden die Trassenanfragen von Wettbewerbern berücksichtigt. „Da zu diesem
Zeitpunkt aber ein Großteil der verfügbaren Netzkapazität bereits belegt sei und die Trassenanfragen
der Wettbewerber lediglich in den engen DB-Fahrplan integriert würden, fühlen sich diese
systematisch benachteiligt.“ 231 <S. 49>
Exkurs: Schieneninfrastruktur als monopolistischer Bottleneck
Der Betrieb der Schieneninfrastruktur weist die Eigenschaften eines natürlichen Monopols auf. Der
Aufbau des Netzes erfordert erhebliche Investitionen und verursacht damit hohe Fixkosten, während
die Grenzkosten der Nutzung gering sind. Damit kann von fallenden Durchschnittskosten im
gesamten Bereich der Nachfrage ausgegangen werden. Eine Duplizierung des Netzes wäre also
volkswirtschaftlich unsinnig. Da das Schienennetz praktisch immobil ist und kaum in anderen
Bereichen als dem Bahnbetrieb Verwendung finden kann, stellen die Investitionen irreversible Kosten
dar. Der Marktaustritt ist daher nicht kostenlos232. Auch der Marktzutritt wäre für einen Wettbewerber
kaum frei, da aufgrund des fehlenden Wegerechts der Aufbau eines zweiten Netzes notwendig wäre.
Damit besitzt der Markt für Schieneninfrastruktur die Eigenschaften eines monopolistischen
Bottlenecks und sollte reguliert werden.
b)
Entgeltregulierung nach AEG und EIBV
Die Grundlage für die eisenbahnrechtliche Entgeltregulierung bilden die Vorgaben aus dem AEG233
und dem EIBV234. Die Betreiber der Schienenwege können durch die Bemessung der Entgelte die mit
der Erbringung der Pflichtleistung235 verbundenen Kosten ausgleichen236, wodurch ein zweigliedriges
Tarifsystem entsteht, basierend auf einem Basisentgelt und Aufschlägen237. Für die Serviceleistungen
enthält das AEG speziell ein Verbot die Wettbewerbsfähigkeit der Zugangsberechtigten auf Basis der
Entgeltbemessung missbräuchlich zu beeinträchtigen238. Schwierigkeiten ergeben sich aus den
erheblichen Interpretationsspielräumen die sich aus der nicht hinreichenden Abstimmung des EIBV
und des AEG ergeben239. Daher fordert die Monopolkommission „eine Fokussierung auf eine
228
229
230
231
232
233
234
235
236
237
238
239
2) Aufgrund der Tatsache, dass auch die Monopolkommission aufgrund fehlender Informationen in ihrem
Bericht nur eingeschränkt urteilen kann, werden die Problemfelder nur angerissen aber nicht tiefergehend
diskutiert oder beurteilt. “Ohne Akteneinsicht kann die Monopolkommission freilich ihre Aufgabe, die
Anwendung
des
Regulierungsrahmens
zu
würdigen,
nicht
sachgerecht
erfüllen.”
MONOPOLKOMMISSION (2007), S. 84.
3) MONOPOLKOMMISSION (2007), S. 65 ff.
4) MONOPOLKOMMISSION (2007), S. 66.
5) MONOPOLKOMMISSION (2007), S. 66.
1) KNIEPS (1996), S. 28.
2) Vgl. § 14 Abs. 4 AEG für die Schienenwege; § 14 Abs. 5 AEG für die Serviceeinrichtungen.
3) Vgl. § 21 Abs. 1, 4 und 5 EIBV; § 24 Abs. 1 EIBV.
4) Eine Übersicht des Leistungskataloges findet sich im EIBV. Vgl. Anlage 1 Punkt Nr. 1 EIBV.
5) Vgl. § 14 Abs. 4 Satz 1 AEG.
6) Die Vorgaben für die einzelnen Aufschläge finden sich im EIBV. Vgl. § 21 Abs. 2 und 3 EIBV.
7) Vgl. § 14 Abs. 5 Satz 1 AEG.
8) “Dies zeigt beispielhaft der Widerspruch zwischen § 14 Abs. 4 Satz 2 AEG und § 21 Abs. 4 EIBV. Nach
§ 14 Abs. 4 Satz 2 AEG können Aufschläge sowohl je nach Verkehrsleistungen
Schienenpersonenfernverkehr, Schienenpersonennahverkehr oder Schienengüterverkehr als auch innerhalb
37
diskriminierungsfreie Ausgestaltung der Entgelte“, da sich zum einen „die normativen Vorgaben für
die Preishöhe nicht zweifelsfrei aus den Gesetzen“ ableiten lassen und zum anderen ökonomische
Gründe dafür sprechen „sich weniger auf die absolute Entgelthöhe als auf eine mögliche
Diskriminierung zu konzentrieren“, wobei „momentan die nichtpreisliche Diskriminierung eine
wesentlich größere Rolle als der Marktausschluss durch überhöhte Trassenentgelte. Die Anreize zur
nichtpreislichen Diskriminierung steigen dabei weiter an, je niedriger die genehmigten Entgelte
sind.“240 <S. 50>
c)
Versorgung mit Bahnstrom
Die Konkurrenten der Deutschen Bahn AG argumentieren, dass die DB Energie GmbH als
Tochterunternehmen der DB AG von dieser instrumentalisiert wird um den eigenen Schienenverkehr
zu schützen. Eine Klage wegen diskriminierender und missbräuchlicher Preise vor dem
Oberlandesgericht Frankfurt wurde allerdings negativ beschieden, da die Anwendbarkeit des AEG
und des EnWG auf die Preise für die Lieferung von Fahrstrom nicht gegeben war. Die
Endkundenentgelte unterliegen vielmehr der kartellrechtlichen Kontrolle durch das Bundeskartellamt,
„das in der Vergangenheit das Rabattsystem der DB Energie geprüft, aber nicht beanstandet hat.“ 241
Zu diesem Urteil wird von der Monopolkommission kritisch angemerkt, dass „auf der Grundlage der
genannten gesetzlichen Regelungen die Vorzugsbehandlung konzernzugehöriger Unternehmen
unbeanstandet geblieben sind, die bei der Gestaltung anderer Aspekte des Zugangs zur
Eisenbahninfrastruktur
als
diskriminierende
Verhaltensweisen
identifiziert
wurden
(Trassenpreisrabatte).“ Die Entscheidung des Oberlandesgericht (OLG) kann dazu führen, dass „es bei
der Versorgung von Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Bahnstrom zu erheblichen
Diskriminierungen kommt. Eine Privilegierung konzernverbundener Unternehmen kann die
Wettbewerbsposition nicht konzerngebundener EVU auf dem Markt für schienengebundene
Verkehrsdienstleistungen extrem verschlechtern.“242.
2.2.2.2
Konkurrenz in der Eisenbahngüterbranche
Der Wettbewerb zwischen konkurrierenden Unternehmen kann als Preis- oder Qualitätswettbewerb
geführt werden. Unabhängig von der Art des Wettbewerbs ist eine Branche dann attraktiv, wenn
wenig Wettbewerb vorherrscht. Indikatoren für einen starken Wettbewerb sind243:
a)
Konzentration der Wettbewerber,
Langsames Branchenwachstum,
Fehlende Differenzierung oder Umstellungskosten,
Große Kapazitätserweiterung und Überkapazitäten,
Hohe Fix- und Lagerkosten,
Niedrige Umstellungskosten,
Hohe Marktaustrittsbarrieren. <S. 51>
Konzentration der Mitbewerber
Die Anzahl der zu DB Schenker Rail in Konkurrenz stehender, öffentlicher
Eisenbahnverkehrsunternehmen lag 2007 bei 291 und 2008 bei 314244. Diese konnten ihren
240
241
242
243
244
der Verkehrsleistungen wiederum nach einzelnen Marktsegmenten unterschiedlich ausgestaltet sein. Gemäß
§ 21 Abs. 4 EIBV dürfen erhöhte Kosten, die eine Verkehrsleistung im Verhältnis zu anderen
Verkehrsleistungen verursacht, jedoch nur für diese Verkehrsleistung berücksichtigt werden. Folglich kann
nicht nur, sondern muss nach § 21 Abs. 4 EIBV hinsichtlich des Ausgleichs dieser erhöhten Kosten einer
Verkehrsleistung eine differenzierte Entgeltausgestaltung erfolgen.” MONOPOLKOMMISSION (2007), S.
70.
9) MONOPOLKOMMISSION (2007), S. 71.
1) MONOPOLKOMMISSION (2007), S. 74.
2) MONOPOLKOMMISSION (2007), S. 73.
3) Vgl. PORTER (1999), S. 50 ff.
1) Siehe Abbildung 2.
38
Marktanteil im Schienengüterverkehr von 10,2 % im Jahr 2004 auf 20,6 % im Jahr 2007 steigern245,
was für DB Schenker Rail bedeutet, dass sie im Jahr 2007 mit einer Verkehrsleistung von ca. 91.013
Mio. tkm zum ersten Mal seit der Marktliberalisierung im Jahr 1994 einen Marktanteil von unter 80 %
erreichten, nämlich 79,4 %.
Der zunehmende intramodale Wettbewerb spiegelt sich auch in den Marktanteilen der
Beförderungsleistungen
und
den
Trassenkilometern
wider.
Trotzdem
die
Schienengüterverkehrsleistung der DB Schenker Rail im Zeitraum von 2001 bis 2007 um 22,3 % auf
91,0 Mrd. tkm anstieg, konnten die Wettbewerber ihre Verkehrsleistung von 1,7 Mrd. tkm im Jahr
2001 auf 23,6 Mrd. tkm im Jahr 2007 steigern, also fast vervierzehnfachen (siehe Tabelle 2). Diese
Entwicklung spiegelt sich auch in der Entwicklung der Trassenkilometer wider. Hierbei stieg die
Leistung öffentlicher EVU auf dem Netz der DB AG kontinuierlich im Zeitraum von 1998 bis 2008.
Wurden 1998 noch 13 Mio. trkm von öffentlichen EVU auf dem Netz der DB AG zurückgelegt, so
waren es im Jahr 2008 bereits 162 Mio. trkm.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass ein zunehmender Anteil an Beförderungsleistungen im deutschen
Schienengüterverkehr von nicht-bundeseigenen Eisenbahnen erbracht wird und diese den Wettbewerb
spürbar beleben, was sich beim Marktführer DB Schenker Rail durch sinkende Marktanteile spürbar
macht246.
b)
Branchenwachstum
Die Daten der Abbildung 10 und Abbildung 13 zeigen, dass alle Verkehrsträger ihre Verkehrsleistung
im Betrachtungszeitraum steigern konnten, wobei es allerdings deutliche Unterschiede in Bezug auf
die absoluten und prozentualen Zuwächse gibt. Während der Schienengüterverkehr die
Beförderungsleistung von 1999 bis 2007 um rund 37,82 Mrd. tkm oder 49,2 % auf 114,62 Mrd. tkm
steigern konnte, legte der Straßengüterverkehr um 124,76 Mrd. tkm oder 36,5 % auf 466,50 Mrd. tkm
zu. In der Binnenschifffahrt fiel der Zuwachs mit rund 2,03 Mrd. tkm bzw. 3,2 % auf 64,72 Mrd. tkm
vergleichsweise moderat aus. Der Straßengüterverkehr verzeichnete zwar den höchsten absoluten
Leistungszuwachs, blieb aber in Bezug auf die prozentualen Leistungszuwächse hinter dem
Schienengüterverkehr zurück. Es zeigt sich also ein differenziertes Bild im Branchenwachstum des
Schienengüterverkehrs. Absolute Zuwächse hat es in den letzten neun Jahren in nur geringem Umfang
gegeben, allerdings wurden die transportierten Güter über eine längere Strecke transportiert, was sich
in der erhöhten Verkehrsleistung widerspiegelt. <S. 52>
c)
Produktdifferenzierung
Eine Produktdifferenzierung im Schienengüterverkehr ist über die Art der Ladeeinheit, der Größe der
Transportmenge pro Auftrag, der Art der Zugbildung und den Be- und Entladevorgängen möglich.
Diese Kriterien lassen sich auf die drei unterschiedlichen Vorgehensweisen bei der Zugbildung, dem
Ganzzugverkehr, dem Einzelwagenverkehr und dem kombinierten Verkehr übertragen.
(I) Ganzzugverkehre
Vor allem der Bereich der Ganzzugverkehre247 im nationalen und internationalen Fernverkehr wies für
die ehemaligen Staatsbahnen hohe Margen248 aus, zeichnete sich durch eine hohe
Kalkulationssicherheit aus249 und stellte sich nach der Marktliberalisierung als attraktives
245
246
247
248
249
2) Siehe Tabelle 2.
3) Für eine weitergehende Analyse siehe Kapitel 1.3 Wettbewerbssituation des Eisenbahngüterverkehrs.
1) Ganzzugverkehre meint hier Verkehre, auf denen komplette Züge in der Regel ohne zusätzliche
Rangiervorgänge und Veränderungen an der Waggonzusammenstellung vom Versender zum Empfänger
gefahren werden und sich damit durch eine vergleichsweise geringe betriebliche Komplexität und einen
kalkulierbaren Ressourceneinsatz auszeichnen.
2) Da keine Rangiervorgänge zwischen Versender und Empfänger nötig sind, ist der Produktionsaufwand
bei der Erstellung der Transportleistung als gering zu bezeichnen, was sich in den Kosten für die EVU
widerspiegelt.
3) Vgl. BUTTERMANN (2003), S. 67.
39
Betätigungsfeld für neue Wettbewerber dar250. Dies hat zur Folge, dass sich der intramodale
Wettbewerb im deutschen Schienengüterverkehr gerade auf diese Gütertransporte konzentriert251.
Der steigende Wettbewerb spiegelt sich sowohl in den steigenden Marktanteilen nichtbundeseigener
Eisenbahnverkehrsunternehmen als auch in den sinkenden Margen wider252. Gerade die nur
unzureichend vorhandene Differenzierung der angebotenen Traktionsleistungen seitens der EVU und
die sich daraus ergebende hohe Substituierbarkeit von Angeboten253 einerseits und den geringen
Wechselkosten der Kunden andererseits begünstigen den intensiven Preiswettbewerb254. Zusätzlich
verstärkt sich der Wettbewerb im Bereich der Ganzzüge durch die traditionellen Großkunden der
Staatsbahnen, indem ein Teil dieser großen Verlader in Kooperationen oder eigenständig eigene
Eisenbahnverkehrsunternehmen gründen oder das Geschäftsfeld der Werks- bzw. Industriebahnen
erweitern255. (Was zu einer Senkung des Preisniveaus und einer Erhöhung der Servicequalität geführt
hat). Aufgrund der meist schlankeren Unternehmensstrukturen und flacheren Hierarchien besitzen die
neuen Unternehmen eine hohe Anpassungsfähigkeit und Flexibilität in Bezug auf spezielle Wünsche
oder vorgegebene Abläufe der Kunden256. <S. 53>
Die Intensivierung des Wettbewerbs vollzieht sich allerdings nicht gleichmäßig über alle
Streckenabschnitte, sondern es finden sich Konzentrationen auf aufkommensstarken Korridoren
zwischen den wichtigen Wirtschafts- und Ballungsräumen257. Im kombinierten Verkehr bestehen
Wettbewerbsangebote vor allem im Seehafen-Hinterlandverkehr und beim Verkehr von und zu den
großen Binnenhäfen258.
(II) Einzelwagenverkehre
Bei Einzelwagenverkehren werden Einzelwagen oder Wagengruppen bei unterschiedlichen
Versendern abgeholt in Rangierbahnhöfen gebündelt und im Hauptlauf zu einem anderen
Rangierbahnhof gefahren. Dort werden die Züge dann wieder zerlegt und die Einzelwagen oder
Wagengruppen an die Empfänger zugestellt. Dadurch ist der Einzelwagenverkehr mit einem
erheblichen Aufwand verbunden und jeder Rangiervorgang kostet Zeit und geht zu Lasten der
Effizienz und Geschwindigkeit259.
Um ein attraktives Angebot liefern zu können, müssen die EVU über ein ausgedehntes
Verbindungsnetz und vor allem auch Angebote über längere Distanzen bieten. Dafür sind hohe
Investitionen erforderlich, die gerade von mittelständischen Bahnen aufgrund der eingeschränkten
Finanzkraft nicht oder nur bedingt zu leisten sind260. Aufgrund dessen, dass das Ausfallrisiko bei den
Eisenbahnverkehrsunternehmen liegt und ein wirtschaftlicher Betrieb aufgrund des hohen
Fixkostenanteils nur bei entsprechend hoher Auslastung möglich ist, ist der intramodale Wettbewerb
im Bereich des Einzelwagenverkehres bisher kaum ausgeprägt261.
(III) Kombinierter Verkehr
250
251
252
253
254
255
256
257
258
259
260
261
4) Vgl. BAG (2008a), S. 20.
5) Vgl. BAG (2008a), S. 20.
6) Vgl. CHRISTOPH/KÜHNE/SCHNEIDER (2006), S. 151.
7) Vgl. STABENAU/HOFFMANN (2003), S. 36. Die hohe Substituierbarkeit entsteht durch die fast
ausschließliche Differenzierung der Angebote über den Preis.
8) Vgl. BAG (2008a), S. 20.
9) Beispiele sind hier die Gründung der Rail4Chem Eisenbahnverkehrsgesellschaft mbH durch BASF,
VTG, Hoyer und Bertschi oder ERS Railways durch die Reederei MAERSK.
10) Vgl. BAG (2008a), S. 20.
1) Z.B. die Nord-Süd-Korridore von der Nordsee über die Alpen bis nach Italien.
2) Vgl. BAG (2008a), S. 21.
3) Vgl. CHRISTOPH/KÜHNE/SCHNEIDER (2006), S. 151; FAULHABER (2001), S. 12;
SIEGMANN/HEIDMEIER (2004), S. 450.
4) Vgl. BAG (2008a), S. 23.
5) Vgl. BAG (2008a), S. 23; BUTTERMANN (2003), S. 68.
40
Im kombinierten Verkehr kommt neben der Eisenbahn noch mindestens ein weiterer Verkehrsträger
zum Einsatz. Beim Wechsel zwischen den Verkehrsträgern bleibt die Ware im Transportbehälter 262
und der Transportbehälter wird dann umgeschlagen. Meist wird die Ware im Hauptlauf auf der
Schiene oder mit dem Binnenschiff transportiert und für den Vor- und Nachlauf wird der LKW
eingesetzt, wodurch Haus-zu-Haus-Verkehre möglich sind. Die Attraktivität des kombinierten
Verkehrs liegt also in der Kombinierbarkeit der Vorteile von Binnenschiff, Seeschiff oder LKW und
dem Verkehrsträger Schiene. Allerdings ist der kombinierte Verkehr über Entfernungen von weniger
als 300 km durch die bei den Umschlagsvorgängen in den KV-Terminals entstehenden zusätzlichen
Kosten nur schwer darstellbar263. <S. 54>
d)
Kapazitätserweiterungen
Die mit Kapazitätserweiterungen einhergehende Bedrohung von Überkapazitäten stellt ein
grundlegendes Problem im Schienengüterverkehr dar264. Hohe Investitionen und hohe Fixkosten
erfordern hohe Mindestkapazitäten oder Mindestzuglängen, was zu einem intensiven Wettbewerb und
damit zu sinkenden Margen bei den Traktionsleistungen führt265.
e)
Höhe der Fix- und Lagerkosten
Lagerkosten spielen im Schienengüterverkehr keine Rolle, da Verkehrsleistungen aufgrund ihrer
Identität von Produktion und Absatz nicht lagerfähig sind. Die hohen Fixkosten dagegen haben
erhebliche Auswirkungen auf die Leistungserstellung im Schienengüterverkehr, da die Probleme bei
Kapazitätserweiterungen maßgeblich auf den hohen Fixkosten beruhen266.
f)
Umstellungskosten
Umstellungskosten sind nur dann von Bedeutung, wenn für die zu erbringende Leistung eine mehr
oder weniger starke Abstimmung mit dem Kunden stattfinden muss. Da dies bei reinen
Transportleistungen aber nicht der Fall ist und Unternehmen mit Gleisanschlüssen in der Regel auch
die Möglichkeit besitzen vom Straßengüterverkehr angefahren zu werden, spielen Umstellungskosten
nur eine untergeordnete Rolle.
g)
Austrittsbarrieren
Im privaten Schienengüterverkehr werden sowohl Material wie Waggons oder Triebfahrzeuge, aber
auch Personal gemietet. Neue Marktteilnehmer reduzieren dadurch ihre Investitionskosten und
etablierte Eisenbahnverkehrsunternehmen können sowohl in quantitativer als auch in qualitativer
Hinsicht flexibel auf Änderungen innerhalb des Marktes reagieren. Gerade diese Flexibilität und die
starke Nutzung von Mietangeboten senken auch sehr stark die Austrittsbarrieren innerhalb des
Schienengüterverkehrs, sodass ein verhältnismäßig unproblematischer und zeitnaher Marktaustritt
möglich ist267.
Zusammenfassend kann man den intramodalen Wettbewerb als hoch bezeichnen (siehe auch Tabelle
4). Der Wettbewerb findet vor allem im Ganzzugbereich statt. Die mangelnde Differenzierung der
angebotenen Traktionsleistungen und der sich dadurch ergebenden hohen Substituierbarkeit zwischen
den Anbietern einerseits und den geringen Wechselkosten der Nachfrager andererseits führt zu einem
intensiven Wettbewerb, der sich im Verfall der Margen widerspiegelt. Die hohe Fixkostenintensität
erhöht den Druck noch weiter, was sich gerade in schwachen <S. 55> Konjunkturphasen extrem
262
263
264
265
266
267
6) Transportbehälter können z.B. Container, Wechselbehälter oder Sattelanhänger sein.
7) Vgl. BAG (2008a), S. 25.
1) Vgl. BUTTERMANN (2003), S. 58.
2) Vgl. BAG (2008a), S. 21. Die sinkenden Margen machen sich vor allem im Bereich der
Einzelwagenverkehre bemerkbar und ist mit der Hauptgrund warum Einzelwagenverkehre als unrentabel
eingestuft werden.
3) Vgl. BUTTERMANN (2003), S. 50, 53.
4) Vgl. RAITH (2002), S. 148.
41
auswirken kann. Das Einzelwagensegment weist aufgrund der hohen Markteintrittsbarrieren und des
intensiven Wettbewerbs zum Straßengüterverkehr nur eine geringe wirtschaftliche Attraktivität auf,
sodass hier Wettbewerb kaum stattfindet.
<Beurteilungskriterien Bewertung, Anzahl der Wettbewerber hoch, Branchenwachstum niedrig,
Fixkosten hoch, Lagerkosten keine, Produktdifferenzierung gering, Kapazitätserweiterung schwierig
& kostenintensiv, Umstellungskosten niedrig, Austrittsbarrieren niedrig, Intramodaler Wettbewerb
hoch>
Tabelle 4: Beurteilung des intramodalen Wettbewerbs im Schienengüterverkehr in Deutschland268
2.2.2.3 Substitution des Schienengüterverkehrs durch Binnenschifffahrt und LKW
Aufgrund des hohen Wettbewerbs in der Wirtschaft machen die Verlader ihre Entscheidung bezüglich
des eingesetzten Transportmittels vom Preis und der Qualität269 der angebotenen Beförderungsleistung
abhängig270, wodurch ein intensiver intermodaler Wettbewerb zwischen den einzelnen
Verkehrsträgern entsteht. Dieser findet sich vor allem bei einfachen, wenig differenzierten
Beförderungsangeboten, da sich Verlader, aufgrund der geringen Unterschiede und damit einfachen
Substituierbarkeit der Angebote gerade beim Wechsel vom Binnenschiff oder der Eisenbahn auf den
LKW nur geringen Wechselkosten gegenübersehen 271 272. Das Gewinnpotential der
Eisenbahnverkehrsunternehmen
und
der
Binnenschifffahrt
wird
also
durch
die
Substitutionsmöglichkeiten der <S. 56> Verlader begrenzt, d.h. dass die Preisobergrenzen die
Eisenbahnverkehrsunternehmen verlangen können ohne Aufträge und damit Umsatz und Gewinne zu
gefährden, durch die Angebote der Binnenschifffahrt273 und des Straßengüterverkehrs bestimmt
werden274.
Die hohe Substituierbarkeit führt im intermodalen Wettbewerb zu einem intensiven
Konkurrenzverhalten zwischen den einzelnen Verkehrsträgern, wobei sich bestimmte Bereiche
unterscheiden. So besitzt der Straßengüterverkehr vor allem im Nah- und Regionalverkehr deutliche
ökonomische Vorteile im Vergleich zur Eisenbahn. Die Notwendigkeit der Bündelung von
Einzelwagen im Schienengüterverkehr spiegelt sich in höheren Transportzeiten wider, und
Beförderungen im kombinierten Verkehr lassen sich aufgrund der zusätzlichen Kosten durch die
Umschlagsvorgänge in den KV-Terminals275 über Entfernungen von weniger als 300 km
wirtschaftlich nur schwer darstellen276.
Der Wettbewerb zwischen der Eisenbahn und der Binnenschifffahrt konzentriert sich neben den
Containerverkehren im Rheingebiet vor allem auch auf das Segment der Massengutverkehre, für die
268
269
270
271
272
273
274
275
276
1) Eigene Darstellung.
2) Transportzeit, Pünktlichkeit etc. Für eine Gegenüberstellung der einzelnen Qualitätsmerkmale s.u.
3) Vgl. BAG (2008a), S. 24.
4) Die Menge an Alternativen hat auch Auswirkungen auf die Kundenloyalität. Sie kann entsprechend
gering sein, wenn mehrere geeignete Alternativen vorhanden sind.
5) Grundsätzlich verfügen Verlader sowohl über Anschlüsse an das Straßenverkehrsnetz als über das
notwendige Know-how im Verkehrsbereich, sodass ein Verkehrsträgerwechsel auf die Straße nur mit
geringen Wechselkosten verbunden ist. Anders liegt es bei der Eisenbahn und der Binnenschifffahrt. Nicht
jedes Unternehmen verfügt über einen Gleisanschluss oder befindet sich in direkter Hafennähe, beim
Verkehrsträgerwechsel auf die Bahn oder das Binnenschiff muss also erst eine entsprechende Infrastruktur
erstellt oder die Güter im kombinierten Verkehr transportiert werden. Zusätzlich verfügen viele
Unternehmen nicht über nötiges Know-how über den Schienengüterverkehr oder die Binnenschifffahrt,
sodass dieses entweder von außen eingekauft oder eigenes Personal geschult werden muss. Ein Wechsel
vom Verkehrsträger Straße auf die Schiene oder die Binnenschifffahrt ist damit mit höheren Wechselkosten
verbunden als umgekehrt.
1) Zu berücksichtigen ist die geringe Flexibilität und Netzbindungsfähigkeit der Binnenschifffahrt, weshalb
diese nur einen geringen Einfluss auf die Preisobergrenze der EVU hat.
2) Vgl. BAG (2008a), S. 24.
3) Terminals für den kombinierten Ladungsverkehr zum effizienten Verkehrsträgerwechsel von Containern,
Wechselbehältern und Sattelauflagen.
4) Vgl. BAG (2008a), S. 25.
42
beide eine besonders gute Eignung aufweisen277. Folgende Qualitätsmerkmale können für die
Leistungsbewertung eingesetzt werden:
a)
Transportgeschwindigkeit
Bei Ganzzugverkehren hat die Eisenbahn gegenüber dem LKW gerade auf längeren Strecken klare
Vorteile, da der Transport ohne zwischenzeitliches Aussetzen oder Beistellen von statten geht. Bei
Einzelwagenverkehren wird dagegen nur eine sehr niedrige Durchschnittsgeschwindigkeit erreicht278,
so dass hier der LKW klar im Vorteil ist. Die Vorteile beim LKW ergeben sich auch aufgrund der
hohen Netzbildungsfähigkeit279. Binnenschiffe haben nur eine geringe Transportgeschwindigkeit280,
die stärker als die beiden anderen Verkehrsträger zusätzlich von den natürlichen
Umgebungsbedingungen, wie der Geometrie der Flussläufe281, beeinflusst wird282). Der Nachteil
niedriger Transportgeschwindigkeit wird aber durch den weitestgehend staufreien Verkehr283 und den
24- stündigen Betrieb284 und Wochenendfahrten ein Stück weit kompensiert285. <S. 57>
b)
Zuverlässigkeit
Lieferzuverlässigkeit wird definiert als die Wahrscheinlichkeit einen Liefertermin einzuhalten, also
eine Ware zum ausgemachten Zeitpunkt am ausgemachten Ort pünktlich zu liefern286. Die Einhaltung
des Liefertermins hängt grundsätzlich von der Planbarkeit des Transportes ab. Die Planbarkeit
unterliegt aber grundlegenden Risikofaktoren auf die der Transporteur keinen Einfluss hat, dazu
zählen z.B. wetterbedingte Einflüsse oder Verkehrsbehinderungen durch Staus oder Unfälle. Genau
definierte Fahrpläne und Fahrtrassenbindung können Verspätungen reduzieren, aber Pünktlichkeit
nicht garantieren. Dies und die geringe Witterungsabhängigkeit der Bahn und der Binnenschifffahrt
führen zu einer höheren Lieferzuverlässigkeit im Vergleich zum LKW287.
c)
Zeitliche Flexibilität
Der LKW besitzt aufgrund der Möglichkeit der flexiblen Fahrplangestaltung und der hohe
Anpassungsfähigkeit an spezielle Abhol- und Anlieferungstermine eine hohe zeitliche Flexibilität, die
allerdings durch Betriebsverbote an Sonn- und Feiertagen eingeschränkt wird288. Zusätzlich ist im
Straßengüterverkehr eine starke Abhängigkeit von Verkehrsstörungen vorhanden, so dass keine
genauen Fahrpläne gewährleistet werden können289. Im Schienengüterverkehr und in der
Binnenschifffahrt findet eine genauere Fahrplaneinhaltung im Vergleich zum LKW statt, so dass eine
geringere zeitliche Flexibilität gegeben ist290. Diese wird zusätzlich noch durch die beeinträchtigte
Netzbildungsfähigkeit der beiden Verkehrsträger beeinflusst. Bei der Eisenbahn kommen noch
erschwerend der Vorrang des Personenverkehrs und die einzuhaltenden Blockabständen hinzu.
Vorteile haben die Binnenschifffahrt und der Schienengüterverkehr allerdings im Bereich der
Transporte an Sonn- und Feiertagen, da hier keine Einschränkungen stattfinden.
277
278
279
280
281
282
283
284
285
286
287
288
289
290
5) Vgl. BAG (2008a), S. 24.
6) Z.B. aufgrund der Menge an Rangiervorgängen bei den Zugbildungs- und –auflösungsprozessen.
7) Vgl. SCHIECK (2008), S. 255.
8) Vgl. ARNOLD (2008), S. 434; SCHIECK (2008), S. 307.
9) Z.B. die Schleifen des Mains.
10) Vgl. ARNOLD (2008), S. 434; SCHIECK (2008), S. 307.
11) Staus aufgrund von Engpässen z. B. bei Schleusen oder wetterbedingten Gründen werden hier außer
Acht gelassen.
12) In Form von Continue-Fahrten.
13) Vgl. SCHIECK (2008), S. 307.
1) Vgl. ENGELKE/FRÜHAUF/PFOHL (1996), S. 17.
2) Bei der Beurteilung geht es um den relativen Vergleich der Verkehrsträger, denn im
Schienengüterverkehr sind Verspätungen z. B. durch den Vorrang von Personenzügen nichts
Ungewöhnliches.
3) Vgl. SCHIECK (2008), S. 255.
4) Vgl. ARNOLD (2008), S. 433.
5) Vgl. SCHIECK (2008), S. 280.
43
d)
Sicherheit
Die Binnenschifffahrt bietet im Vergleich zur Eisenbahn und zum LKW eine hohe
Transportsicherheit.
Als Beleg kann man hier die Menge an transportierten Gefahrgütern verwenden, die beim
Binnenschiff eindeutig überwiegt, es werden mit dem Binnenschiff mehr Gefahrgüter transportiert als
im Straßen- oder Schienengüterverkehr291. LKW sind am wenigsten für Gefahrguttransporte geeignet.
Ein Sicherheitsvorteil beim LKW und der Eisenbahn liegt in der ständigen Begleitung des
Transportgutes durch einen Fahrer und den geringeren Risiken durch eine verminderte Anzahl an
Umschlagsaktivitäten292. <S. 58>
e)
Aufwand
Der Aufwand ist davon abhängig wie einfach Haus-zu-Haus Transporte abzuwickeln sind. Dabei gilt,
je höher die Netzdichte, desto geringer ist der Aufwand. Zusätzlich haben administrative Aufgaben
Einfluss auf den Aufwand. Bezogen auf die administrativen Aufgaben gibt es bei den Verkehrsträgern
Schiene, Binnenschifffahrt und Straße allerdings kaum Unterschiede.
f)
Netzbildungsfähigkeit (örtliche Flexibilität)
Die Straße besitzt eine hohe Netzbildungsfähigkeit293. Bei variierenden Mengen und unterschiedlichen
Abholungsorten, die dann wieder an individuelle Nachfrageorte abgeliefert werden müssen, ist der
LKW prädestiniert. Dabei ermöglicht das feingliedrige Straßennetz dem LKW, im Gegensatz zu den
anderen Verkehrsträgern sämtliche Abhol- und Anlieferorte direkt zu erreichen294. Die Gesamtlänge
des Deutschen Straßennetzes beträgt 628.000 km295.
Die Schiene besitzt nur eine geringe Netzbildungsfähigkeit aufgrund der Bindung an vorhandene
Schienennetze. Bei Transporten, die aufgrund der Netzbindung Vor- und Nachläufe mit LKW
notwendig machen, können diese, zusammen mit den notwendigen Umschlagsaktivitäten, die Kostenund Zeitvorteile des Hauptlaufs zunichtemachen296. Die Gesamtstreckenlänge beträgt 41.340 km297.
Ähnlich wie die Eisenbahn besitzt das Binnenschiff nur eine geringe Netzbildungsfähigkeit aufgrund
der Abhängigkeit von natürlichen und künstlichen Wasserstraßen298. Zusätzlich ergibt sich bei
Containertransporten eine Beeinträchtigung der Netzbildungsfähigkeit durch zu geringe
Durchfahrtshöhen bei Brücken299. Trotzdem sind rund 50 der 80 größten deutschen Städte und damit
ein Großteil industrieller Ballungsräume an die Binnenwasserwege angeschlossen300. Die
Gesamtlänge der deutschen Wasserstraßen beträgt 7.309 km301.
g)
Transportmengenbezogene Flexibilität
Der LKW besitzt nur eine vergleichsweise begrenzte Ladungsfähigkeit, sodass der
Straßengüterverkehr nicht massenleistungsfähig ist302. Das maximale Gesamtgewicht eines LKW ist
291
292
293
294
295
296
297
298
299
300
301
302
6) 80 % der 2008 getätigten Gefahrguttransporte in Europa wurden mit dem Binnenschiff getätigt. Vgl.
ARNOLD (2008), S. 433; ÖVJ (2009), S. 67.
7) Vgl. SCHIECK (2008), S. 255.
1) Vgl. SCHIECK (2008), S. 255.
2) Vgl. ARNOLD (2008), S. 433.
3) Stand 2006. Vgl. KRUSE (2008), S. 54.
4) Vgl. SCHIECK (2008), S. 280.
5) Stand 2006. Vgl. BMVBS (2008b), S. 53.
6) Vgl. ARNOLD (2008), S. 434, SCHIECK (2008), S. 307.
7) Vgl. SCHIECK (2008), S. 308.
8) Vgl. SCHIECK (2008), S. 307.
9) Stand 2006. Vgl. BMVBS (2008b), S. 112.
10) Vgl. ARNOLD (2008), S. 433; SCHIECK (2008), S. 255.
44
bei <S. 59> Fahrzeugen mit vier oder mehr Achsen auf 40 t begrenzt303. Im Vergleich zum LKW
können auf der Schiene größere Einzelladungsgewichte transportiert werden304. Es besteht eine hohe
Massenleistungsfähigkeit mit einer maximalen Bruttolast von 5.670 t 305 306. Diese ist allerdings
beschränkt durch die Lastbeschränkungen der einzelnen Streckenklassen. Die Binnenschifffahrt hat
die Fähigkeit zum Massenguttransport bei geringen Transportkosten je Mengeneinheit307. So können
Motortankschiffen bis zu 6.000 t, Motorgüterschiffe bis zu 5.000 t oder im Schubverband bis zu
16.000 t Güter transportiert werden308.
Qualitätsmerkmale
Schienengüterverkehr
Transportgeschwindigkeit
Zuverlässigkeit
zeitliche Flexibilität
transportmengenbezogene Flexibilität
Netzbildungsfähigkeit
Sicherheit
Bequemlichkeit
+
+
+
++
+
++
0
Straßengüterverkehr
++
+
++
0
++
+
++
Binnenschifffahrt
+
+
+
++
0
++
0
Legende ++ sehr gut / + gut / 0 nicht gut
Tabelle 5: Zusammenfassung der Qualitätsmerkmale des Schienen- und Straßengüterverkehrs
und der Binnenschifffahrt309
Ein zusätzlicher Faktor bei der Verkehrsträgerwahl ist die Kundeneinstellung gegenüber den einzelnen
Verkehrsträgern, die stark von subjektiven Eindrücken bestimmt wird. So hat die Binnenschifffahrt
ein Image als langsames und unzuverlässiges Verkehrsmittel, wobei diese Einschätzung der
verkehrswissenschaftlichen Bedeutung des Verkehrsträgers nicht gerecht wird310. Ähnlich verhält es
sich mit dem Schienengüterverkehr. Bei der vom Bundesverband für Materialwirtschaft, Einkauf und
Logistik (BME) durchgeführten Studie „CO2 und Modal-Split“ stuften 74,7 % der befragten
Unternehmen den Schienengüterverkehr als zu langsam und unflexibel ein311. Der LKW gilt dagegen
als flexibel und kostengünstig, da er häufiger als die anderen Verkehrsträger auf Vor- und <S. 60>
Nachläufe verzichten kann und Haus-zu-Haus-Transporte möglich sind312. Diese Assoziationen mit
den verschiedenen Verkehrsträgern führen dazu, dass häufig keine objektive Verkehrsträgerauswahl
erfolgt, sondern der LKW als Verkehrsmittel der ersten Wahl angesehen und genutzt wird.
Exkurs: Substitutionsgefahr Giga-Liner
Als Giga-Liner werden EuroCombis mit bis zu einer Länge von 25,25 Metern Länge und 60 Tonnen
Gewicht bezeichnet. Die Zulassung dieser überschweren und überlangen LKW wird zurzeit von
Transportexperten, politischen Entscheidungsträgern und Umweltorganisationen kontrovers diskutiert.
In Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Baden-Württemberg finden bereits Modellversuche mit
den überlangen und überschweren LKW statt. Befürworter argumentieren, dass mit der Nutzung
größeren Fahrzeuge Kraftstoffeinsparungen je Tonne Ladung zu realisieren sind. Dadurch würden
303
304
305
306
307
308
309
310
311
312
1) Vgl. KRAMPE/LUCKE (2006), S. 295. Im Bereich der Schwerguttransporte können Genehmigungen
beantragt werden, die eine Last von mehr als 40 t erlauben. Allerdings unterliegen diese besonderen
Bestimmungen.
2) Vgl. ARNOLD (2008), S. 433.
3) Laut Fahrdienstvorschrift darf ein Zug mit maximal 252 Achsen zugelassen sein. Die maximale
Radsatzlast beträgt in der Streckenklasse D4 22,5 t pro Achse. Daraus ergibt sich eine maximale Bruttolast
von 5.670 t. Vgl. DB AG (2006), S. 405; DB NETZ AG (2008), S. 20.
4) Vgl. SCHIECK (2008), S. 280.
5) Vgl. SCHIECK (2008), S. 307.
6) Vgl. BDB (2009), o.S.
7) Eigene Darstellung.
8) Vgl. SCHIECK (2008), S. 308.
9) Vgl. WITTENBRINK (2008), S. 7.
1) Vgl. SCHIECK (2008), S. 255.
45
nicht nur die Transportkosten sinken sondern auch positive Umwelteffekte wie z.B. durch einen
verminderten CO2-Ausstoss je Tonne realisiert werden. Problematisch ist allerdings, dass aufgrund
des hohen Ladevolumens die Megatrucks Marktsegmente berühren würden, die bisher mit der Bahn
transportiert werden und sich dadurch erhebliche Mengen an Gütertransporten von der Schiene auf die
Straße verlagern könnten. Diese Verlagerung würde dann allerdings die positiven Effekte von GigaLinern wieder minimieren313.
Ob und wann eine Einführung des Giga-Liners erfolgt ist zurzeit noch nicht abzusehen, allerdings
kann man jetzt schon sagen, dass der Giga-Liner wenn er kommt zu erheblichen Verlagerungen von
der Schiene auf die Straße führen wird.
2.2.2.4
Verhandlungsmacht der Abnehmer von Schienengüterverkehrsleistungen
Die Einflussstärke, die die Kunden auf eine Branche ausüben können, hängt von mehreren Faktoren
ab314:
a)
Konzentration der Abnehmer,
Gegenseitige Abhängigkeit,
Standardisierte Produkte des Lieferanten,
Niedrige Umstellungskosten beim Abnehmer,
Drohende Rückwärtsintegration,
Vollständige Information seitens der Abnehmer,
Niedrige Gewinne beim Abnehmer315. <S. 61>
Verhandlungsmacht von Bahnspeditionen und KV-Operateuren
In Deutschland existieren 232 Bahnspeditionen und 18 Operateure im kombinierten Verkehr316.
Aufgrund der niedrigen Anzahl kann hier von einer geringen Konzentration von Abnehmern von
Schienengüterverkehrsleistungen gesprochen werden. Aufgrund der Ähnlichkeit der Produktportfolios
der EVU ist die Produktdifferenzierung ebenso als gering zu bezeichnen. Die fehlende
Produktdifferenzierung und geringe Umstellungskosten lassen daher auch nur auf ein geringes
Abhängigkeitsverhältnis zwischen den Vertragspartnern schließen. Der Informationsstand der
Bahnspeditionen und KV-Operateure ist aufgrund der hohen Markttransparenz und der vorhandenen
Marktkenntnisse als sehr hoch zu bewerten. Die Gefahr der Rückwärtsintegration ist aufgrund der
Bereitstellung von benötigtem Material und Personal durch Leasing- und Vermietungsgesellschaften
ebenfalls vorhanden, um so eine höhere Unabhängigkeit von den EVU und eine höhere Attraktivität
für den Kunden zu erreichen.
Zusammenfassend ist die Verhandlungsmacht der Bahnspeditionen und der KV-Operateure mit
mittelmäßig zu beurteilen.
Beurteilungskriterien
Konzentration der Abnehmer
Abhängigkeit
Produktdifferenzierung der EVU
Umstellungskosten
drohende Rückwärtsintegration
Informationsstand der Abnehmer
Verhandlungsmacht der Abnehmer
313
314
315
316
Bewertung
gering
gering
niedrig
gering
hoch
sehr hoch
mittelmäßig
2) Vgl. ALLIANZ PRO SCHIENE (2007), S. 1 ff; VR (2009), o.S.
3) Vgl. PORTER (1999), S. 58 ff.
4) Bezüglich der Gewinne der Abnehmer waren keinerlei Information erhältlich, sodass sie nicht weiter
thematisiert werden.
1) Stand Mai 2009. Die Zahlen stammen aus der Linkliste vom Verband der Deutschen
Verkehrsunternehmer (VDV). Vgl. VDV (2009a), o.S.
46
Tabelle 6: Beurteilung der Verhandlungsmacht von Bahnspeditionen und KV-Operateure317
b)
Verhandlungsmacht von Eisenbahnverkehrsunternehmen
Aktuell gibt es in Deutschland 314 öffentliche Eisenbahnverkehrsunternehmen die ihre
Dienstleistungen in Deutschland anbieten318. Diese stehen nicht nur in Konkurrenz zueinander,
sondern können auch als Subauftragnehmer als Kunde eines anderen öffentlichen EVU auftreten.
Solche Kooperationsverkehre bestehen aus mindestens zwei EVU von denen einer als
Hauptfrachtführer auftritt. Aufgrund der Anzahl der Eisenbahnverkehrsunternehmen wird die
Konzentration der Abnehmer als gering eingestuft319. Die gegenseitige Abhängigkeit und die
Produktdifferenzierung sind ebenfalls gering bzw. niedrig und hängen vom Portfolio der EVU ab. Es
ist allerdings festzuhalten, dass es eine Tendenz zu längerfristigen Kooperationen zwischen den EVU
gibt320. Die Umstellungskosten sind sehr gering und die Informationsstand der EVU sehr hoch, da die
jeweiligen Partner aus der gleichen Branche kommen und mindestens über ähnliche marktrelevante
Informationen verfügen. Eine <S. 62> drohende Rückwärtsintegration ist nicht vorhanden, da EVU
bereits
EVU
sind.
Zusammenfassend
kann
man
die
Verhandlungsmacht
Eisenbahnverkehrsunternehmen als mittelmäßig einstufen.
Beurteilungskriterien
Konzentration der Abnehmer
Abhängigkeit
Produktdifferenzierung der EVU
Umstellungskosten
drohende Rückwärtsintegration
Informationsstand der Abnehmer
Verhandlungsmacht der Abnehmer
Bewertung
gering
gering
niedrig
sehr gering
nicht vorhanden
sehr hoch
mittelmäßig
Tabelle 7: Beurteilung der Verhandlungsmacht von Eisenbahnverkehrsunternehmen321
c)
Verhandlungsmacht von Hafengesellschaften
Hafengesellschaften verfügen meist über eine eigene Hafenbahn mit eigener Schieneninfrastruktur
und Triebfahrzeugen. Falls gewünscht organisieren sie als Service am Kunden den weiterführenden
Abtransport der Güter aus den deutschen Binnen- und Seehäfen.
Aktuell gibt es in Deutschland über 100 Binnen- und 15 Seehäfen322, sodass die Konzentration der
Abnehmer als gering eingestuft werden kann. Durch die geringe Produktdifferenzierung seitens der
EVU und der Anzahl an Mitbewerbern kann die gegenseitige Abhängigkeit als gering eingestuft
werden. Aufgrund der vorhandenen Gleisanlagen in den Häfen sind die Umstellungskosten ebenfalls
gering. Die Gefahr der Rückwärtsintegration ist aufgrund des vorhandenen Materials und Personals
und der damit verbundenen Möglichkeit eines erhöhten Dienstleistungsangebotes bei Hafenbahnen
sehr groß323. Der Informationsstand von Hafengesellschaften kann aufgrund guter Marktkenntnisse als
sehr hoch bezeichnet werden.
317
318
319
320
321
322
323
2) Eigene Darstellung.
3) Stand Mai 2009. Für die Anzahl öffentlicher EVU siehe Abbildung 2.
4) Theoretisch stellt jede Güterbahn einen potenziellen Kooperationspartner dar. Praktisch hängen die
Kooperationen allerdings von dem jeweiligen Produktportfolio der Güterbahnen ab.
5) Als Beispiel ist hier das Verbundprojekt MAEKAS zu nennen.
1) Eigene Darstellung.
2) Vgl. BMVBS (2008a), S. 58; BMVBS (2008b), S. 70
3) Als Beispiel ist hier die Mülheimer Verkehrs-Gesellschaft mbH zu nennen, die als ehemalige Hafenbahn
erfolgreich im Schienengüterverkehr agiert.
47
Zusammenfassend kann man die Verhandlungsmacht der Hafengesellschaften als mittelmäßig
bezeichnen.
Beurteilungskriterien
Konzentration der Abnehmer
Abhängigkeit
Produktdifferenzierung der EVU
Umstellungskosten
drohende Rückwärtsintegration
Informationsstand der Abnehmer
Verhandlungsmacht der Abnehmer
Bewertung
gering
gering
niedrig
gering
hoch
sehr hoch
mittelmäßig
Tabelle 8: Beurteilung der Verhandlungsmacht von Hafengesellschaften324 <S. 63>
d)
Verhandlungsmacht von Verladern
Jeder Verlader der über einen aktiven Gleisanschluss verfügt kann als Abnehmer von
Schienengüterverkehrsleistungen auftreten. Aufgrund dieser Einschränkung ist die Konzentration der
Abnehmer allerdings als gering einzustufen. Die Abhängigkeit kann ebenfalls als gering eingestuft
werden. Vor allem die Verhandlungssituation großer Verlader hat sich infolge der Intensivierung des
Wettbewerbs im Schienengüterverkehr nachhaltig verbessert. Die nur unzureichend vorhandene
Differenzierung der angebotenen Traktionsleistungen und die sich damit ergebende hohe
Substituierbarkeit von Eisenbahnverkehrsunternehmen einerseits und den geringen Wechselkosten der
Kunden andererseits herrscht ein intensiver Preiswettbewerb innerhalb des Schienengüterverkehrs325.
Der Informationsstand von Verladern kann aufgrund von guten Marktkenntnissen als sehr hoch
eingeschätzt werden. Die Gefahr der Rückwärtsintegration ist als hoch einzuschätzen falls der
Verlader bereits über eine eigene Werkbahn verfügt. Ist dies nicht der Fall, ist die Gefahr der
Rückwärtsintegration als gering zu bezeichnen.
Zusammenfassend kann die Verhandlungsmacht als mittelmäßig bezeichnet werden.
Beurteilungskriterien
Konzentration der Abnehmer
Abhängigkeit
Produktdifferenzierung der EVU
Umstellungskosten
drohende Rückwärtsintegration
Informationsstand der Abnehmer
Verhandlungsmacht der Abnehmer
Bewertung
gering
gering
niedrig
gering
gering bis hoch326
sehr hoch
mittelmäßig
Tabelle 9: Beurteilung der Verhandlungsmacht von Verladern327
2.2.2.5
Verhandlungsmacht der Lieferantenmacht im Schienengüterverkehr
Die Marktmacht von Lieferanten äußert sich durch die Fähigkeit, Preise oder Qualitäten bestimmen zu
können und hängt von den folgenden Faktoren ab328:
-
Konzentration der Lieferanten,
324
4) Eigene Darstellung.
1) Vgl. BAG (2008a), S. 21.
2) Abhängig vom Vorhandensein einer eigenen Werkbahn.
3) Eigene Darstellung.
4) Vgl. PORTER (1999), S. 61 ff.
325
326
327
328
48
a)
Gegenseitige Abhängigkeit,
Produktdifferenzierung bei den Lieferanten,
Umstellungskosten für die Branche,
Gefahr der Vorwärtsintegration. <S. 64>
Verhandlungsmacht von Eisenbahninfrastrukturunternehmen
Die gesamte Streckenlänge der Deutschen Eisenbahninfrastruktur beträgt 41.530 km. Die DB Netz
AG ist mit einer Länge von 34.130 km der größte Schieneninfrastrukturanbieter in Deutschland329.
Neben der DB Netz AG besitzen noch 302330 weitere, private Eisenbahninfrastrukturunternehmen
(EIU) öffentliche Gleisinfrastruktur mit einer Gesamtlänge von ca. 7.400 km, die aber hauptsächlich
Neben- und keine Hauptstrecken darstellen und somit für EVU nur begrenzt von Interesse sind331.
Trotz der unterschiedlichen Streckenangebote und Tarife seitens der DB Netz AG, wodurch man von
einer geringen Produktdifferenzierung sprechen kann, ist diese allerdings nur von geringer Bedeutung,
da mit der DB Netz AG nur ein Anbieter von Schieneninfrastruktur vorhanden ist. Damit zeigt sich,
dass der Konzentrationsgrad an Lieferanten für Schieneninfrastruktur sehr hoch ist. Es besteht also
eine starke Abhängigkeit der Privatbahnen von der DB Netz AG, die eine auf dem Markt für
Schienengüterinfrastruktur marktbeherrschende Stellung einnimmt. Aufgrund der fehlenden
Alternativen fallen für die Kunden keinerlei Umstellungskosten an, sie sind auf das Netz der DB Netz
AG angewiesen. Eine Gefahr der Vorwärtsintegration ist nicht vorhanden, da bei der DB AG mit der
Tochter DB Schenker Rail bereits ein Anbieter im Bereich der Schienengüterverkehre vorhanden ist.
Trotz der dominierenden Stellung der DB Netz AG ist die Verhandlungsmacht aufgrund der
vorhandenen Preisregulierung durch die Bundesnetzagentur als gering einzustufen.
Beurteilungskriterien
Konzentration der Lieferanten
Abhängigkeit
Produktdifferenzierung der Lieferanten
Umstellungskosten
Gefahr der Vorwärtsintegration
Verhandlungsmacht der Lieferanten
Bewertung
sehr hoch
sehr hoch
gering
nicht vorhanden
besteht nicht
gering
Tabelle 10: Beurteilung der Verhandlungsmacht von Eisenbahninfrastrukturunternehmen332
(b)
Lieferanten von Triebfahrzeugen und Güterwagen
Neben den Produzenten etablieren sich vermehrt auch Vermieter- und Leasinggesellschaften auf dem
Markt für Schienenfahrzeuge333, sodass beim VDV zurzeit 89 Unternehmen in diesem Bereich
aufgelistet sind und diese zunehmend an Bedeutung gewinnen334. Gerade für kleine und mittlere EVU
stellen die Vermietungs- und Leasinggesellschaften eine Vereinfachung beim Eintritt in den
Schienengüterverkehr dar. Der Kauf einer Lokomotive im Wert von 3,5 Mio. € kann ersetzt werden
durch eine monatliche Miete von knapp 40.000 €, was eine wesentlich geringere finanzielle <S. 65>
Belastung für die Unternehmen darstellt und sie zudem noch flexibel auf Nachfragespitzen durch
kurzfristige Anmietungen reagieren lässt335. Durch die genannte Anzahl kann die Konzentration der
Lieferanten als mittelmäßig bezeichnet werden. Die wechselseitige Abhängigkeit ist hoch, da es
329
330
331
332
333
334
335
1) Stand 2006. Vgl. BMVBS (2008b), S. 53.
2) Stand Juni 2009. Vgl. EBA (2009d), o.S.
3) Die 7.400 km ergeben sich aus der Gesamtlänge abzüglich der Streckenlänge der DB Netz AG.
4) Eigene Darstellung.
5) Als Beispiel kann hier die Railpool GmbH genannt werden, die im Juni 2008 als ein Joint-Venture der
KFW IPEX-Bank und der HSN Nordbank gegründet wurde.
6) Vgl. BAG (2008a), S. 22; VDV (2009b), o.S.
1) Vgl. RAILPOOL (2009), S. 6. Die angegeben Preise geben eine Preistendenz an, bilden aber keine
direkten Realpreise ab, da diese von unterschiedlichen Faktoren wie Vertragsdauer, (Spezial-) Ausstattung,
Serviceleistungen, gewährten Rabatten etc. abhängen.
49
sowohl auf der Abnehmer- als auch auf der Lieferantenseite nur eine eingeschränkte Anzahl an
Unternehmen gibt. Die Produktdifferenzierung kann als sehr gering eingestuft werden, da die
Ausgestaltung von Rollmaterial in der Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung sehr detailliert geregelt
ist und sich damit die Angebote der Lieferanten sehr stark ähneln, was auch zu sehr niedrigen
Umstellungskosten seitens der Kunden führt. Eine Gefahr der Vorwärtsintegration ist nicht
vorhanden, vielmehr sind die EVU dazu übergegangen ihre Lokomotiven inklusive Lokomotivführern
stunden oder tageweise zu vermieten336.
Zusammenfassend kann die Verhandlungsmacht der Lieferanten von Triebfahrzeugen und
Güterwagen als mittelmäßig bezeichnet werden.
Beurteilungskriterien
Konzentration der Lieferanten
Abhängigkeit
Produktdifferenzierung der Lieferanten
Umstellungskosten
Gefahr der Vorwärtsintegration
Verhandlungsmacht der Lieferanten
Bewertung
mittelmäßig
hoch
sehr gering
sehr gering
nicht vorhanden
mittelmäßig
Tabelle 11: Beurteilung der Verhandlungsmacht der Lieferanten
von Triebfahrzeugen und Güterwagen337
c)
Energielieferanten
Die DB Energie GmbH ist seit ihrer Ausgründung im Jahr 1997 eine Tochtergesellschaft der
Deutschen Bahn AG deren Hauptgeschäftsfeld die Erzeugung, Beschaffung und Bereitstellung von
Energieträgern für Bahnen, Industrie, Gewerbe und öffentliche Auftraggeber ist338. Bei der
Energieversorgung von EVU unterscheidet die DB Energie GmbH zwei Grundlegende Angebote.
Einmal die Versorgung der EVU mit eigener Energie auf Basis ihres Bahnstrompreissystems für EVU
oder aber die Versorgung der EVU mit Energie die nicht von der DB Energie GmbH, also von einem
externen Anbieter stammt. Hierbei berechnet die DB Energie GmbH ein Durchleitungsentgelt auf
Basis des Durchleitungspreissystems. Beim Bahnstrompreissystem sind die Preise in Abhängigkeit
von der Tageszeit mit 12,06 ct/kWh in einen Hochtarif, einen Mitteltarif mit 10,41 ct/kWh und einen
Niedrigtarif mit 9,26 ct/kWh gestaffelt. Die angegebenen Preise sind Nettopreise, <S. 66> zu denen
noch die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 % und die Stromsteuer von 11,42 € je MWh339 addiert
werden müssen340.
Das Durchleitungsentgelt der DB Energie GmbH setzt sich zusammen aus dem Bereitstellungspreis
des Bahnstromnetzes in Höhe von 6,11 ct/kWh zuzüglich 19 % Mehrwertsteuer plus der Umlage aus
dem Gesetz für die Erhaltung, Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung
(KWKG)341 plus der Umlage aus dem Gesetz für den Vorrang erneuerbarer Energien (EEG) 342 343.
336
337
338
339
340
341
342
343
2) Vgl. BAG (2008a), S. 18.
3) Eigene Darstellung.
4) Vgl. DB ENERGIE GMBH (2008a), S. 5 ff.
1) Vgl. BMJ (1999), S. 4; § 9 Abs. 2 StromStG.
2) Vgl. DB ENERGIE GMBH (2009a), S. 1.
3) Die Umlage staffelt sich nach der bezogenen Kilowattstunde des Kunden: Von 0 bis 100.000 kWh 0.231
ct/kWh, über 100.000 kWh 0,050 ct/kWh und über 100.000 kWh 0,025 ct/kWh. Vgl. DB ENERGIE GMBH
(2009b), S. 1.
4) Die Umlage berechnet sich aus dem Produkt der EEG-Quote und der Durchschnittsvergütung pro kWh.
Die aktuellen Werte sind noch nicht ermittelt, geschätzt werden nach der Vorschau der Jahreswerte für 2009
eine Durchschnittsquote von 19,52 % und eine Durchschnittsvergütung in Höhe von 12,56 ct/kWh. Vgl. DB
ENERGIE GMBH (2009b), S. 1 f.
5) Vgl. DB ENERGIE GMBH (2009b), S. 1.
50
Für dieselbetriebene Triebfahrzeuge betreibt die DB Energie GmbH ein Tankstellennetz aus 190
überwiegend Selbstbedienungstankstellen, die von den EVU 24 h am Tag genutzt werden können344.
Der Preis setzt sich zusammen aus einem variablen Marktpreis für die Beschaffung, einem
Bereitstellungsentgelt in Höhe 5,6 ct/l Diesel und den gesetzlichen Abgaben wie Mineralölsteuer,
Ökosteuer, den Erdölbevorratungsbeitrag und der Mehrwertsteuer345.
Die DB Energie GmbH verfügt noch immer über eine marktbeherrschende Stellung als
Energielieferant für EVU. Damit besteht eine hohe Abhängigkeit der EVU vom Energielieferanten.
Diese Abhängigkeit besteht trotz der Möglichkeit Energie von Drittanbietern zu beziehen, da die DB
Energie GmbH eine Durchleitung von Strom durch ihre Netze mit hohen administrativen Kosten
belegt und die Anzahl an frei zugänglichen Tankstellen, die nicht von der DB Energie GmbH
betrieben werden sehr gering ist. Die Umstellungskosten sind also ebenfalls als sehr hoch zu
bezeichnen.
Eine Produktdifferenzierung ist aufgrund der Normung des Stromes und des Dieseltreibstoffes nicht
vorhanden. Ebenso besteht keine Gefahr der Vorwärtsintegration, da die Deutsche Bahn AG mit der
DB Schenker Rail GmbH bereits eine Tochtergesellschaft im Schienengüterverkehr betreibt. <S. 67>
Zusammenfassend kann man die Verhandlungsmacht als sehr hoch bewerten.
Beurteilungskriterien
Konzentration der Lieferanten
Abhängigkeit
Produktdifferenzierung der Lieferanten
Umstellungskosten
Gefahr der Vorwärtsintegration
Verhandlungsmacht der Lieferanten
Bewertung
sehr hoch
hoch
nicht vorhanden
sehr hoch
nicht vorhanden
sehr hoch
Tabelle 12: Beurteilung der Verhandlungsmacht der Energielieferanten346
2.3
Unternehmensanalyse der ausgewählten Eisenbahnverkehrsunternehmen
Als weiterer Teil der SWOT-Analyse bezieht sich die interne Unternehmensanalyse auf die
Unternehmen selbst, auf deren Stärken und Schwächen und ergibt sich so aus der (Eigen-)
Beobachtung der organisationalen Prozesse. Dazu wird die in drei Schritte unterteilte Stärken/Schwächen- Analyse verwendet347. Im ersten Schritt werden die im Unternehmen vorhandenen
Potenziale348 unter Berücksichtigung von markt- und branchenspezifischer Erfolgsfaktoren
ermittelt349. Diese internen Potenziale werden in einem zweiten Schritt in Relation zu einem wichtigen
Konkurrenten untersucht.
Aus dieser Evaluierung erfolgt die Ableitung von Stärken und Schwächen. Abschließend werden in
Schritt drei, die Ergebnisse in Form eines Stärken-/Schwächen-Profils grafisch visualisiert.
2.3.1
344
345
346
347
348
349
Herleitung der Stärken- und Schwächenanalyse
6) Vgl. DB ENERGIE GMBH (2008a), S. 20. Für eine Übersicht der Tankstellenstandorte und deren
Produktverfügbarkeit siehe DB ENERGIE GMBH (2008c), S. 1-3.
7) Vgl. DB ENERGIE GMBH (2008d), S. 1; DB ENERGIE GMBH (2008b), S. 2
1) Eigene Darstellung.
2) Die Stärken-/Schwächen-Analyse wird in der Literatur als wirkungsvolle Methode zur Ermittlung
unternehmensinterner
Daten
diskutiert.
Vgl.
AEBERHARD
(1996),
S.
167-171;
STEINMANN/SCHREYÖGG (2005), S. 204; WELGE/AL-LAHAM (2008), S. 353.
3) Unternehmensinterne Potenziale beziehen sich auf die Ausstattung mit Ressourcen und Fähigkeiten.
4) Markt- und branchenspezifische Erfolgsfaktoren sind grundlegende Einflussgrößen, die für den Erfolg
eines Unternehmens von Bedeutung sind und die den größten Anteil am Erfolg leisten.
51
Die Stärken- und Schwächenanalyse der vier Praxispartner des Verbundprojekts MAEKAS erfolgt auf
Basis von Experteninterviews der jeweiligen EVU. Hierbei bewerten die Interviewpartner350 das
eigene Unternehmen in Bezug auf den Branchenführer, die DB Schenker Rail351. Als <S. 68>
Bewertungsgrundlage wurden zur Ermittlung unternehmensinterner Potentiale folgende
Bewertungskriterien festgelegt352:
a)
Alles aus einer Hand
Hierbei geht es um das Bedürfnis des Kunden einen einzigen Ansprechpartner zu haben, wenn das zu
transportierende Gut national und/oder international mit mehreren Verkehrsträgern transportiert
werden muss. Für den Kunden bedeutet das nicht nur einen vereinfachten Ablauf und eine erhöhte
Sicherheit, falls es zu Problemen kommt, sondern auch eine Zeitersparnis im Bezug auf die
Verwaltung des Transports.
b)
Flexibilität
Flexibilität bezieht sich auf die Möglichkeit, ob kurzfristig Transporte angestoßen oder vereinbarte
Transportmengen geändert werden können oder die festgelegte Transportroute geändert werden kann.
c)
Investitionen
Hierbei sind die Bruttoinvestitionen gemeint, also die insgesamt getätigten Investitionen in
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände – unabhängig von der Finanzierungsart.
d)
Kapazität
Der Erfolgsfaktor bezieht sich auf die Kapazität der EVU in Form von Güterwagen.
e)
Kooperationen
Hier handelt es sich um die Anzahl und den Umfang von nationalen und internationalen
Kooperationen.
f)
Kundenmix
Der Kundenmix meint die Fächerung der Kunden bezüglich der Branchen etc., um
Nachfragerückgänge aufgrund der breiten Aufstellung der Kunden besser kompensieren zu können.
g)
Leistungsqualität
Die Leistungsqualität betrifft die Zufriedenheit der Kunden mit dem Transport der Güter und, ob diese
ohne Beschädigung am Zielort eintreffen.
h)
350
351
352
Mitarbeiterqualifikation
5) Die Interviewpartner waren für die SBB Cargo Deutschland GmbH Frau Leonardi, für die NeussDüsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG Frau Paul, für die Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH Herr
Schulten und für die Wanne- Herner Eisenbahn und Hafen GmbH Herr Reckel.
6) Die Bewertung der Erfolgsfaktoren erfolgt auf Basis einer 12-Punkte-Ordinalskala. Dabei bezeichnet
eine Beurteilung zwischen eins und vier eine schwächere Position im Vergleich zu DB Schenker Rail. Eine
Beurteilung zwischen fünf und acht heißt ähnlich stark wie die DB Schenker Rail und eine Beurteilung
zwischen neun und zwölf meint eine stärkere Position im Vergleich zur DB Schenker Rail.
1) In der einschlägigen Fachliteratur finden sich mehrere Kriterienkataloge zur Ermittlung
unternehmensinterner Erfolgspotentiale, diese wurden für den Eisenbahngüterverkehr präzisiert und
zusammengefasst. Vgl. HOFER/SCHENDEL (1980), S. 149; KREILKAMP (1987), S. 189;
PÜMPIN/GEILINGER (1988), S. 58 f.
52
Hierunter sind der Ausbildungsstand und die Fachkenntnisse der Mitarbeiter sowie die
Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen zu verstehen.
i)
Preis
Beim Preis handelt es sich um das zu entrichtende Entgelt für die zu erbringende Dienstleistung.
j)
Produktportfolio
Hierbei geht es um die angebotenen Dienstleistungen im Bereich Ganzzug-, Einzelwagen-, Kleingutund kombinierte Ladungsverkehre. <S. 69>
k)
Risikomanagement
Mit Risikomanagement ist die Frage gemeint, ob eine angemessene Kombination von Maßnahmen zur
Risikoabsicherung genutzt wird.
l)
Serviceleistungen
Bei den Serviceleistungen handelt es um angebotene Dienstleistungen, die über den reinen Transport
hinaus angeboten werden, z.B. Verwiegung, Zollabwicklung oder auch Dokumentation der
Transporte.
m)
Solvente Gesellschafter
Hier geht es um die Frage ob die Eisenbahnverkehrsunternehmen auch über einen längeren Zeitraum
trotz Umsatzrückgänge überlebensfähig sind und in welchem Maße finanzielle Forderungen beglichen
werden können.
n)
Strategische Ziele
Bei den strategischen Zielen geht es um die langfristigen Ziele der EVU, wie z.B. den Ausbau von
Marktanteilen oder die Erschließung neuer Märkte.
o)
Termintreue
Hier ist die Pünktlichkeit der Transporte gemeint.
2.3.2
Stärken und Schwächen überregionaler, privater Eisenbahnverkehrsunternehmen
(SBB Cargo Deutschland GmbH) im Vergleich zu DB Schenker Rail GmbH
Der Erfolgsfaktor Alles aus einer Hand wird aufgrund der internationalen Ausrichtung des
Unternehmens mit drei Konzerngesellschaften in Deutschland, Italien und der Schweiz und dem
Angebot von Haus-zu-Haus-Verkehren mit 9 Punkten bewertet. Die Flexibilität wird aufgrund der
Organisation des Unternehmens, der Strategie der Tochtergründungen das Unternehmen sich schnell
und flexibel auf neue Situationen einstellen kann mit 8 Punkten bewertet. Aufgrund der aktuellen
wirtschaftlichen Situation der Gesamtwirtschaft und dem damit verbunden Auftragsrückgang werden
die Investitionen mit 3 Punkten bewertet. Die Kapazität des eigenen Fuhrparks und die vorhandenen
Kooperationen mit Fuhrparkanbietern führen zur Bewertung mit 4 Punkten in Bezug auf die eigenen
Kapazitäten. Ähnlich liegt die Situation bei den Kooperationen, die aufgrund der Anzahl und des
Umfangs ebenfalls mit 4 Punkten bewertet werden. Der sechste Erfolgsfaktor, der Kundenmix erhält
aufgrund seiner Ausgeprägtheit ebenfalls 4 Punkte. Positive Kundenbefragungen führen mit 9 Punkten
zu einer stärkeren Bewertung der Leistungsqualität im Vergleich zu DB Schenker Rail. GmbH Zur
Mitarbeiterqualifikation sind keine Angaben gemacht worden. Die Preisbildung wird mit 6 Punkten
bewertet. Beim Preis wird angemerkt, dass 2008 für den Kunden noch vermehrt die Qualität der
Dienstleistung und der Liefertermin wichtige Entscheidungsgrundlagen waren. Dies hat sich wohl
aufgrund der allgemeinen Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage dahingehend geändert, dass fast
53
ausschließlich der Preis für den Kunden von Bedeutung ist. Das macht sich vor allem auch im
intermodalen Wettbewerb bemerkbar, da Anbieter des Straßengüterverkehrs Angebote <S. 70>
vorlegen, die nicht mehr kostendeckend für die Unternehmen sein können353. Außerdem entstehen der
SBB Cargo Deutschland GmbH durch eine fehlende flächendeckende Bedienung hohe Fremdkosten,
die in der Preisbildung berücksichtigt werden müssen. Das Produktportfolio wird mit 5 Punkten
bewertet. Zum Risikomanagement wurden keinerlei Angaben gemacht. Die Serviceleistungen werden
mit 5 Punkten bewertet. Der Mutterkonzern der SBB Cargo Deutschland GmbH ist die Schweizer
Bundesbahn, daher wird die Solvenz der Gesellschafter ebenfalls mit 8 Punkten bewertet. Die
Strategischen Ziele haben ebenfalls eine Bewertung mit 6 Punkten erhalten, ebenso wie die
Termintreue.
Bei der Bewertung der Termintreue wurde eine Pünktlichkeitsquote von 80 % angegeben.
Abbildung 26: Stärken-/Schwächen-Profil der SBB Cargo Deutschland GmbH354
2.3.3
Stärken und Schwächen regionaler, privater Eisenbahnverkehrsunternehmen im
Vergleich zu DB Schenker Rail GmbH
2.3.3.1
Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH (MVG)
Abbildung 27 gibt das Stärken-/Schwächen-Profil der Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH wider.
Mit 7 Punkten bewertet der Interviewpartner den Erfolgsfaktor Alles aus einer Hand und mit 9
Punkten den Faktor Flexibilität. Dabei weist er darauf hin, dass die Aufteilung der DB Schenker Rail
in unterschiedliche Bereiche wie Automotive, Baustoff/Industriegüter und Montan zu Lasten von
Kompakt-Angeboten und der Flexibilität der Angebote geht. Der Erfolgsfaktor Investition wird mit
dem Verweis auf die aktuelle Wirtschaftslage und dem eingeschränkten Haushalt der Stadt Mülheim
und der privaten Anteilseigener mit 3 Punkten, also schwächer im Vergleich zu DB Schenker Rail
GmbH, bewertet. Da die Kapazitäten den Aufträgen angepasst werden und die wirtschaftliche Lage
einen Einbruch bei den Aufträgen zur Folge hat, wird der Faktor Kapazität mit 3 <S. 71> Punkten
bewertet. Die Kooperationen der MVG wurden im Vergleich zu DB Schenker Rail GmbH mit 3
Punkten bewertet, da schon größenbedingt die ehemalige Staatsbahn über eine höhere Anzahl an
Kooperationen, sowohl national wie auch international verfügt. Der Größenvergleich wird auch beim
Kundenmix angeführt, da die MVG aufgrund ihrer regionalen Ausrichtung und einem festen
Kundenstamm von 25 Unternehmen ein erheblich kleineres Potenzial hat als DB Schenker Rail
GmbH. Die Leistungsqualität wird mit 8 Punkten ähnlich wie die von DB Schenker Rail GmbH
bewertet. Die Mitarbeiterqualifikation entspricht den Leistungsanforderungen und wird mit 7 Punkten
bewertet. Der Preis erhält 10 Punkte als Bewertung. Als Begründung werden die geringeren
Overhead-Kosten im Bereich Güterverkehr positiv angeführt355. Das Produktportfolio wird aufgrund
der Größe des Unternehmens und der regionalen Beschränkung mit 3 Punkten bewertet. Aufgrund
ähnlicher Anforderungen wird das Risikomanagement der Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH mit
5 Punkten bewertet. Die unterschiedliche Größe der beiden Unternehmen und die fehlende
internationale Ausrichtung der MVG führen zu keiner höheren Bewertung. Die Größe des
Unternehmens führt auch bei der Serviceleistung zu einer Bewertung mit 3 Punkten. Die Bewertung
der Solvenz der Gesellschafter wird ebenfalls mit 3 Punkten bewertet356. Bei den Strategischen Zielen
sind sich beide Unternehmen ähnlich, daher die Beurteilung mit 7 Punkten. Die Termintreue wird mit
9 Punkten bewertet, da die MVG aufgrund der Größe und der Kundenzahl flexibel auf
Kundenwünsche und kurzfristige Änderungen oder Probleme eingehen kann. <S. 72>
353
354
355
356
1) Die Aussage basiert rein auf der Sichtweise der Interviewpartnerin und kann so von den Verfassern
weder bestätigt noch widerlegt werden.
2) Eigene Darstellung in Anlehnung an die Experteninterviews. Siehe auch Anhang C.
1) Mit Overhead-Kosten sind hier die nicht direkt dem Eisenbahngüterverkehr der MVG zurechenbaren
Gemeinkosten gemeint, da die MVG Güter z. B. auch mit dem Binnenschiff transportiert.
2) Gesellschafter der Mülheimer Verkehrs-Gesellschaft mbH sind zu 94 % die Mülheimer
Energiedienstleistungs-GmbH und zu 6 % die Beteiligungsholding Mülheim an der Ruhr GmbH. 51 % der
Mülheimer Energiedienstleistungs-GmbH sind im Besitz der Beteiligungsholding Mülheim an der Ruhr
GmbH, die restlichen 49 % im Besitz der Rheinischen Energie AG, einer Tochtergesellschaft von RWE.
Vgl. MEDL (2009), o.S.; MVG (2009), o.S.
54
Abbildung 27: Stärken-/Schwächen-Profil der Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH357
2.3.3.2
Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG (NDH)
Aufgrund der Größe und der damit einhergehenden Flexibilität und engen Kundenbetreuung und der
Angebote des Unternehmens werden die NDH beim Erfolgsfaktor Alles aus einer Hand und der
Flexibilität mit 12 Punkten bewertet und die Investitionen mit 6 Punkten. Bei der Kapazität wird
angeführt, dass die NDH im Gegensatz zu DB Schenker Rail GmbH nur auf einen begrenzten
Fuhrpark zurückgreifen kann. Daher wird die Kapazität mit 4 Punkten bewertet. Allerdings wird auch
darauf hingewiesen, dass es bei der DB Schenker Rail GmbH zu Personalengpässen kommt und so die
Kapazitäten nicht voll genutzt werden können. Aufgrund der Möglichkeit, dass Unternehmen
untereinander ohne rechtliche Einschränkungen kooperieren können, wird der Punkt Kooperation mit
8 Punkten bewertet. Die Bewertung des Kundenmix liegt bei 7 Punkten und die der Leistungsqualität
bei 12 Punkten. Hier werden als Begründung die Argumente der Erfolgsfaktoren Alles aus einer Hand
und Flexibilität wieder aufgegriffen. Die Mitarbeiter der NDH sind generell sehr gut und breit
gefächert ausgebildet, um in unterschiedlichen Bereichen des Unternehmens arbeiten zu können.
Weiterbildungen werden explizit gefördert und gefordert. Anders als bei DB Schenker Rail GmbH
deren Mitarbeiterstrukturen schon aufgrund der schieren Größe des Unternehmens eher stark
strukturiert und wenig flexibel sind. Daher wird der Punkt Mitarbeiterqualifikation mit 10 Punkten
bewertet. Bezüglich des Erfolgskriteriums Preis wird darauf hingewiesen, dass die Preiskalkulation
der DB Schenker Rail GmbH nicht bewertet werden kann, dass aber aufgrund von Kundenaussagen
die Preise beider Unternehmen als ähnlich einzustufen sind. Der Preis wird mit 7 Punkten bewertet.
Die NDH ist bezogen auf die angebotenen Produkte sehr gut aufgestellt. Es werden nicht nur
Traktionen angeboten, sondern es finden auch Güterumschläge, Zwischenlagerungen oder auch
Nachtläufe in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern statt. Beim Vergleich mit der DB Schenker
Rail <S. 73> GmbH wird allerdings darauf hingewiesen, dass bei DB Schenker Rail mehr
Straßennachlauf und zusätzlich noch internationale Verkehre zu finden sind. Daher wird das
Produktportfolio mit 4 Punkten bewertet. Das Risikomanagement der DB Schenker Rail kann nur
bedingt bewertet werden, da aber jedes Unternehmen ähnliche Risikokalkulationen betreiben muss,
wird das Risikomanagement mit 7 Punkten bewertet. Die Bewertung der Serviceleistungen liegt bei
10 Punkten, da z.B. Tracking und Tracing für den Kunden möglich ist. Die Gesellschafter der NDH
sind die Stadt Neuss und die Stadtwerke Düsseldorf, deren Solvenz mit 7 Punkten angegeben wird.
Als Strategische Ziele werden die Gewinnmaximierung und die stärkere Positionierung am Markt
angegeben, die bei DB Schenker Rail ähnlich sind, daher die Bewertung mit 7 Punkten. Eine
Privatisierung der NDH ist allerdings nicht geplant. Die Termintreue wird mit 12 Punkten bewertet, da
hier enge Absprachen mit dem Kunden stattfinden und nur solche Zusagen getroffen werden, die auch
einzuhalten sind. Die Abhängigkeit von der Trassenbestellung und -bereitstellung von der DB Netz
AG hat aber einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Terminfindung mit den Kunden.
Abbildung 28: Stärken-/Schwächen-Profil der Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG358
2.3.3.3
Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH (WHE)
Der Erfolgsfaktor Alles aus einer Hand wird mit dem Verweis auf die Größe des Unternehmens mit 3
Punkten bewertet, die Flexibilität dagegen mit 9 Punkten. Die kurzen Wege innerhalb des
Unternehmens ermöglichen es in kurzer Zeit auf sich ändernde Anforderungen zu reagieren und
Mengen, Relationen oder die Güterart anzupassen. Ebenfalls aufgrund der Größe werden die
Investitionen, trotz eines umfassenden Investitions- und Instandhaltungsprogramms mit 3 Punkten und
die Kapazität des Unternehmens mit einem Punkt bewertet. Die Kooperationen, werden aufgrund der
Menge und Qualität mit 8 Punkten bewertet. Die Größe und die starke Abhängigkeit von wenigen
Großkunden führen zu einer Bewertung des Kundenmix mit 3 Punkten. Die Leistungsqualität wird
<S. 74> dagegen mit 9 Punkten bewertet, hier wurde auf den Aufbau einer TÜV-Zertifizierung für
den Geschäftsbereich Eisenbahn verwiesen. Die Werkstatt aus dem Bereich Service ist bereits durch
357
358
1) Eigene Darstellung in Anlehnung an die Experteninterviews. Siehe auch Anhang C.
1) Eigene Darstellung in Anlehnung an die Experteninterviews. Siehe auch Anhang C.
55
das EBA und durch die DB Schenker Rail zertifiziert worden. Die Situation bei der
Mitarbeiterqualifikation wird als ähnlich mit der DB Schenker Rail angesehen, daher erfolgt hier eine
Bewertung mit 7 Punkten. Die Preise werden mit 10 Punkten bewertet, zum einen aufgrund von
vorhandenen langfristigen Verträgen, zum anderen auch durch die gesamtwirtschaftliche Krise, die
den intermodalen Wettbewerb erheblich verschärft und die Preise stark unter Druck gebracht hat. Das
Produktportfolio wird im Vergleich zu DB Schenker Rail mit 2 Punkten bewertet, das
Risikomanagement mit 3 Punkten. Vorhandene Serviceleistungen sind ähnlich wie die Angebote der
DB Schenker Rail, daher wird hier eine Bewertung mit 7 Punkten abgegeben. Die Stadt Herne ist zu
100 % Gesellschafterin der Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH. Die Bewertung der Solvenz
des Gesellschafters erfolgt mit 5 Punkten und die der Strategischen Ziele mit 3 Punkten. Die
Termintreue wird aufgrund der gut planbaren Transporte mit 9 Punkten angegeben. Zusätzlich wird
den Kunden eine 100 % Termingarantie gegeben, was bei Nichteinhaltung zu Konventionalstrafen
führt.
Abbildung 29: Stärken-/Schwächen-Profil der Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH359 <S. 75>
2.4
Konkurrierende Verkehrsträger
2.4.1
Straßengüterverkehr
Der Straßengüterverkehr360 umfasst den Bereich der Transportwirtschaft, der Gütertransporte auf dem
Verkehrsweg Straße mit dem Verkehrsmittel LKW durchführt361. Die rechtliche Grundlage des
Güterkraftverkehrs ist das Güterkraftverkehrsgesetz. Dieses Gesetz definiert den Straßengüterverkehr
als die geschäftsmäßige oder entgeltliche Beförderung von Gütern mit Kraftfahrzeugen, die mit
Anhänger ein höheres zulässiges Gesamtgewicht als 3,5 t besitzen362, wobei zwischen dem
Werkverkehr363 und dem gewerblichen Güterkraftverkehr364 unterschieden wird. Die eingesetzten
Transportmittel im Straßengüterverkehr sind LKW, die nach Bauart und Einrichtung zum Transport
bestimmte Fahrzeuge darstellen365. Es wird zwischen Solofahrzeugen und Lastzügen unterschieden.
Letztere können nochmals in Zugmaschinen mit Sattelauflieger und in Fahrzeuge mit Anhängern
unterteilt werden366. Die Abmessungen und das zulässige Gesamtgewicht von LKW werden in der
Straßenzulassungsverkehrsordnung (StVZO) geregelt. Danach ist das zulässige Gesamtgewicht der
LKW abhängig von der Achsenzahl und darf, bei mindestens vier Achsen, 40 t nicht überschreiten.
Die Fahrzeugbreite beträgt maximal 2,55 m, in Ausnahmefällen 2,6 m, und die Länge 18 m, in
Ausnahmefällen 18,75 m367.
Die vorhandenen Bauarten der LKW sind auf Basis gesetzlicher Vorgaben und technologischer
Anforderungen entstanden, wobei die geplanten Transportaufgaben die konstruktive Konzeption des
LKW am stärksten beeinflusst368. Für die unterschiedlichen Einsatzbereiche369 werden
unterschiedliche Aufbauten unterschieden. Am meisten eingesetzt werden der Gliederzug mit zwei
Wechselbehältern und die Sattelzugmaschine mit einem Sattelauflieger. Neben dem Gesamtgewicht
hat auch die Innenabmessung der Ladegefäße einen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des
Transportmittels LKW. Legt man die Abmessungen des normierten Ladehilfsmittels
359
360
361
362
363
364
365
366
367
368
369
1) Eigene Darstellung in Anlehnung an die Experteninterviews. Siehe auch Anhang C.
1) Wird auch als Güterkraftverkehr bezeichnet.
2) Vgl. BAUM (1997), S. 1021.
3) Vgl. §1 Abs. 1 GüKG.
4) Unter Werkverkehr versteht man den Güterkraftverkehr, der für die eigenen Zwecke eines Unternehmens
durchgeführt wird. Wesentlich ist dabei, dass die Güterbeförderung nur eine Hilfstätigkeit innerhalb der
gesamten Unternehmenstätigkeit darstellt. Vgl. §1 Abs. 2 GüKG.
5) Gewerblicher Güterkraftverkehr ist Verkehr, der keinen Werksverkehr darstellt. Vgl. §1 Abs. 4 GüKG.
6) Vgl. WALLENTOWITZ (1997), S. 509.
7) Vgl. BUCHHOLZ/CLAUSEN/VASTAG (1998), S. 105.
8) Vgl. JAKUBASCH (2000), S. 352 f.
9) Vgl. JAKUBASCH (2000), S. 352 f.
10) Z.B. der Transport von Flüssiggütern, Schüttgütern, Glas.
56
Euroflachpalette370 zugrunde, so kann ein Gliederzug bei Ausnutzung der gesamten Stellfläche 34 und
ein Sattelzug 33 Euroflachpaletten aufnehmen371. <S. 76>
2.4.1.1
Haupteinsatzfelder des Transportmittels LKW
Der Verkehrsträger Straße hat besonders von der anteilsmäßigen Verschiebung von geringwertigen,
transportkostenempfindlichen und massenhaft anfallenden Transportgüterarten hin zu höherwertigen
und eilbedürftigen, in kleineren Mengen anfallenden Transportobjekten profitiert372. Im Einsatz
befindet sich der LKW sowohl im Nah-, Regional- und Fernverkehr 373 374.
2.4.1.2
Externe Kosten
Da eine tiefergehende Diskussion der externen Kosten bereits im Kapitel 2.2.1.2 stattgefunden hat,
werden hier die externen Kosten für den Straßengüterverkehr nur grafisch dargestellt und diskutiert375.
Insgesamt stellt sich der Straßengüterverkehr mit 15.720 Mio. € als größter Kostenverursacher dar376.
Auffällig beim Straßengüterverkehr ist, dass der Kostenanteil von vor- und nachgelagerten Prozessen
im Vergleich zur Schiene anteilig sehr viel geringer ausfällt, andererseits die Unfallkosten anteilig
sehr viel höher liegen als bei der Schiene. Der Straßengüterverkehr stellt sich also als sehr viel
unsicherer als der Schienengüterverkehr dar. Ähnlich verhält es sich auch mit den Klimakosten die im
Straßengüterverkehr einen sehr viel höheren Kostenanteil darstellen als bei der Bahn.
Abbildung 30: Externe Kosten des Straßengüterverkehrs in Deutschland in Mio. € in 2005377
<Unfälle, Lärm, Luftverschmutzung, Klimakosten>
<S. 77>
2.4.1.3
370
371
372
373
374
375
376
377
Stärken und Schwächen
11) Die Maße der Euroflachpalette betragen 80 cm in der Breite und 120 cm in der Länge.
12) Vgl. BUCHHOLZ/CLAUSEN/VASTAG (1998) S. 106. Bei stapelbaren Gütern erhöht sich die Anzahl
der Paletten entsprechend.
1) Vgl. KOSTOWSKI (2005), S. 350.
2) Vgl. KRAMPE/LUCKE (2006), S. 292.
3) Die Unterscheidung zwischen Nah-, Regional- und Fernverkehr erfolgt auf Basis der Länge der
Transportstrecke in km. Das Bundesamt für Güterverkehr differenziert den Straßengüterverkehr in seinen
Statistiken zwischen dem Nahverkehr bei einer Transportstrecke von 1–50 km, dem Regionalverkehr bei
einer Transportstrecke von 51–150 km und dem Fernverkehr bei Transportstrecken ab einer Länge von 151
km. Vgl. ABERLE (2003), S. 39.
4) Vgl. SCHIECK (2008), S. 308.
5) Siehe Daten Anhang B.
6) Eigene Darstellung in Anlehnung an INFRAS (2007), S. 17.
57
a)
Stärken
(I)
Niedriges Emissionsniveau
Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (IFEU) bezeichnet das niedrigere
Emissionsniveau als einen Vorteil des LKW im Vergleich zur Diesellokomotive 378. Allerdings wurden
bereits im Jahr 2002 nur noch ca. 16% der Verkehrsleistung der Deutschen Bahn AG durch
Dieselzugförderung erbracht, der Trend zeigt eine seit 1990 abnehmende Dieselzugförderung379.
Somit kann das Argument eines emissionsärmeren Transports mit dem LKW im Vergleich zur Bahn
nur zum Teil aufrechterhalten werden.
(II)
Hoher Gesamtwirkungsgrad der Energiebereitstellungskette
Nach Angaben einer IFEU-Studie liegt der Gesamtwirkungsgrad der Energiebereitstellung im
Straßengüterverkehr bei Benzinmotoren bei 84% und bei Dieselmotoren bei 87%380, während bei der
elektrisch betriebenen Bahn der Gesamtwirkungsgrad im Jahr 2007 nur 32% betrug381.
(III)
Mehr Kundenorientierung
Aufgrund mangelnder Orientierung am Kundennutzen durch die DB Schenker Rail wird die
Kundenorientierung der Bahn von Kunden immer noch als mangelhaft gewertet. Während die Bahn
im Güterverkehr weiterhin mit einer hohen Unzufriedenheit bezogen auf Transportdauer, Kosten,
Haftung und Beschädigung kämpft, werden dem LKW in diesen Punkten Vorteile gegenüber der
Bahn zugesprochen382. Zusätzlich kann beim Transport per LKW ein ungebrochener Direktverkehr
von Haus-zu-Haus angeboten werden383.
(IV)
Entfallende Rangier- und Bereitstellungsvorgänge
Der Straßengüterverkehr weist die höchste Transportgeschwindigkeit auf. Gründe sind die wenig
zeitaufwändigen Umschlagprozesse und die ganz entfallenden Rangier- und Bereitstellungsvorgänge,
die die Transportzeiten deutlich im Vergleich zum Verkehrsträger Bahn reduzieren384. Allerdings ist
der Unterschied der Transportzeiten zwischen den Verkehrsträgern LKW und Bahn nicht wesentlich.
(V)
Dichtes Straßenverkehrsnetz
Der Verkehrsträger Straße hat verglichen mit anderen Verkehrsträgern aufgrund der ausgebauten
Infrastruktur das dichteste Netz an Verkehrswegen und ist mit der höchsten Netzbindungsfähigkeit
ausgestattet. Dem Verkehrsträger stehen in Deutschland insgesamt 628.000 km an Straßen zur
Verfügung385. <S. 78>
(VI)
Flexibilität bei Engpasssituationen
Ein weiterer gewichtiger Vorteil des Einsatzes vom LKW ist dessen Flexibilität bzgl. der
Erbringbarkeit der Verkehrsleistung. Insbesondere in Engpasssituationen können die
378
379
380
381
382
383
384
385
1) Vgl. KNÖRR/BORKEN (2003), S. 59.
2) Vgl. SCHOLZ (2002), S. 5.
3) Vgl. KNÖRR (2006), S. 22.
4) Vgl. KNÖRR (2008), S. 22.
5) Vgl. VAHRENKAMP (2007), S. 306.
6) Vgl. BUKOLD (1996), S. 107.
7) Vgl. EICKEMEIER (1996), S. 91.
8) Stand 2006. Vgl. KRUSE (2008), S. 54.
58
Transportfläche386 und die zeitliche Verfügbarkeit zeitnah geändert werden und später wieder an das
alte Niveau angepasst werden.
Ein Grund für diese Flexibilität ist die Vielzahl konkurrierender Akteure im Straßengüterverkehr. Der
Wettbewerbsdruck führt zu einer schnellen, individuellen und damit kundenfreundlichen
Abwicklung387.
Auch erfordert die Be- und Entladung keine komplexe technische Ausstattung auf Kundenseite388.
(VII) Kein typischer Massengutverkehrsträger
Der Straßengüterverkehr ist kein typischer Massengutverkehrsträger. So ist es nicht möglich, große
Mengen kostengünstiger zu transportieren als mit der Bahn. Das Gesamtgewicht eines LKW wird
zudem durch Vorgaben begrenzt, sodass Fahrzeuge parallel eingesetzt werden müssen oder die
Umlaufgeschwindigkeit erhöht werden muss, sodass bei steigender Transportmenge die Kosten pro
Beförderungseinheit für den Kunden nicht wesentlich sinken389.
(VIII) Homogenität technischer Anforderungen
Innerhalb des Straßengüterverkehrs sind, sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene,
keinerlei technische Hemmnisse vorhanden. Es finden keinerlei Einschränkungen z.B. durch ein
fehlendes Netz an Tankstellen statt, wodurch der Austausch der Zugmaschine entfällt390.
(IX)
Homogenität europäischer Regelungen
Innerhalb der Europäischen Union finden sich nur geringfügige Unterschiede innerhalb der
Straßenverkehrsordnungen, sodass eine uneingeschränkte Nutzung des europäischen
Straßenverkehrsnetzes ohne größere Schwierigkeiten möglich ist391.
b)
Schwächen
(I)
Emissionsort
Beim Straßengüterverkehr werden die Emissionen direkt vom Transportmittel ausgestoßen, wodurch
insbesondere Innerortsbereiche in Städten stark belastet werden. Die Bahn dagegen bezieht ihre
Energie von Kraftwerken, welche außerhalb der Ballungsgebiete stehen und dort die Emissionen
freisetzen. Somit wird durch den Einsatz vom LKW in den Städten die Gesundheit der <S. 79>
Menschen und die Umwelt mit Abgasen, wie z.B. Feinstaub, Benzol, Stickstoffoxide, Schwefeldioxid
und Kohlenmonoxid, direkt geschädigt392.
(II)
Kapazitätsengpässe auf der Straße und Fahrermangel
Die wachsende Wirtschaft und der Fahrermangel haben in den letzten zwei Jahren zu zunehmender
Laderaumverknappung geführt und Industrie, Handels- und auch Logistikunternehmen zur Suche nach
Alternativen für die Abwicklung ihrer Langstreckentransporte veranlasst393.
(III)
386
387
388
389
390
391
392
393
Hohe Regulierungsdichte und Mautgebühr
1) Die Planbarkeit der Stellflächen ist besonders einfach, da sie 33 bzw. 34 Europaletten fassen können. Im
Falle der Güter, die sich stapeln lassen, ist die Anzahl der Paletten entsprechend höher. Vgl.
BUCHHOLZ/CLAUSEN/VASTAG (1998), S. 106.
2) Vgl. EICKEMEIER (1996), S. 94.
3) Vgl. BUKOLD (1996), S. 105.
4) Vgl. EICKEMEIER (1996), S. 94.
5) Vgl. TTM (2005), S. 3.
6) Vgl. TTM (2005), S. 3.
1) Vgl. KNÖRR (2008), S. 7.
2) Vgl. KILLE (2008), S. 2.
59
Der Straßengüterverkehr ist starken Regulierungen unterworfen, die in der letzten Zeit neben den
quantitativen auch die qualitativen Leistungen der LKW eingeschränkt haben394. Die Steuerpolitik
bietet den Unternehmen zudem wenig Planungssicherheit.
(IV)
Witterungsabhängigkeit
Der Straßengüterverkehr ist Witterungseinflüssen, wie z.B. Regen und Glatteis, stärker ausgesetzt als
der Schienengüterverkehr395.
(V)
Schäden beim Handling von Gütern
Schäden an Gütern entstehen meist durch Unfälle oder einem unsachgemäßen Umgang. Ein typischer
Fehler ist z.B. bei der Be- und Entladung der Güter eine unzureichende Ladungssicherung, die bei
Beschleunigungs- und Bremsprozessen zu Güterschäden führen kann396.
(VI)
LKW-Fahrverbot in der Ferienreisezeit
Zusätzlich zum Sonntagsfahrverbot gilt in der Ferienreisezeit397 an allen Samstagen jeweils von 07:00
– 20:00 Uhr ein Fahrverbot für LKW mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 7,5 t sowie das
Fahren mit Anhängern. Ausnahmen von der Regelung müssen beantragt werden. Eine generelle
Freistellung gilt für kombinierten Güterverkehr Schiene-Straße und Hafen-Straße398.
2.4.2
Binnenschifffahrt
Unter der Binnenschifffahrt versteht man den Transport von Gütern und Personen auf klassifizierten
Binnenwasserstraßen und sonstigen schiffbaren Flüssen, Kanälen und Binnenseen. Nach Artikel 89
des Grundgesetzes ist der Bund Eigentümer der Wasserstraßen, die durch die Wasser- und
Schifffahrtsverwaltung (WSV) verwaltet werden399. In Deutschland umfasst das Netz an
Bundeswasserstraßen ca. 7.300 km Binnenwasserstraßen, die zu 75 % auf Flüsse und zu 25 % auf
Kanäle <S. 80> entfallen. Zu den Bundeswasserstraßen gehören auch ca. 18.000 km2
Seewasserstraßen, 400 Schleusen, 320 Wehre, 2 Schiffshebewerke, 2 Talsperren und ca. 1.600
Brücken400. Zu den wichtigsten Passagen des sog. „nassen“ Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN)
gehören der Rhein401, die Donau, die Weser und die Elbe sowie die verbindenden Kanalsysteme bis
zur Oder und zur Donau. Insgesamt finden sich über 100 öffentliche Binnenhäfen, die durch den
Bund, das Land oder die Kommune oder durch Kooperationen betrieben werden und u.a. 54 der 80
Großstadtregionen Deutschlands mit einem Wasserstraßenanschluss versorgen402. Binnenhäfen sind
heute weit mehr als nur Umschlagsplätze für transportierte Waren. Neben den vorhandenen
Umschlags- und Lageranlagen für Massen- und Stückgut haben sich die Binnenhäfen zu wichtigen
Logistikstandorten weiterentwickelt, an denen immer häufiger Produktions-, Handels und
Systemdienstleistungen angeboten werden403. Als Verkehrsknotenpunkte haben sie sich damit zu
einem wichtigen Partner für die Binnenschifffahrt entwickelt. Sie stellen für die Binnenschifffahrt den
Schnittpunkt zum Verkehrsträger Schiene oder Straße und damit letztlich auch zum Kunden dar404.
394
395
396
397
398
399
400
401
402
403
404
3) Vgl. BAUM (1997), S. 1023.
4) Vgl. EICKEMEIER (1996), S. 90.
5) Vgl. EICKEMEIER (1996), S. 92.
6) Die Ferienreisezeit im Jahr 2009 ist auf den Zeitraum vom 01. Juli bis zum 31. August festgelegt.
7) Vgl. BMVBS (2009b), S. 1 f.
8) Die Verwaltung erfolgt auf Basis des Bundeswasserstraßengesetzes (WaStrG), dem
Binnenschifffahrtsgesetz (BinSchG), dem Binnenschifffahrtsaufgabengesetz (BinSchAufgG), dem
Seeschifffahrtsaufgabengesetz
(SeeAufgG)
und
dem
Bundeswasserstraßenvermögensgesetz
(WaStrVermG).
1) Vgl. BMVBS (2008a), S. 58.
2) Inklusive der Nebenflüsse Neckar, Main, Mosel und Saar.
3) Vgl. BMVBS (2008a), S. 58.
4) Vgl. SCHULZ (2001), S. 73.
5) Vgl. SCHULZ (2001), S. 71.
60
Neben den öffentlichen Häfen gibt es etwa noch 50 Privathäfen, die in der Regel von einem einzelnen
Unternehmen ausschließlich für eigene Zwecke betrieben werden. Wenn sich die Lade- und
Löschstellen direkt an einer Wasserstraße befinden, dann besitzt die Eisenbahn im direkten Vergleich
mit dem Binnenschiff erhebliche Nachteile. Da die Binnenschifffahrt allerdings nur eine geringe
Netzbildungsfähigkeit aufweist, relativiert sich der Nachteil, sobald die Empfangs- oder Versandorte
abseits leistungsfähiger Wasserstraßen liegen. Der Wettbewerb beschränkt sich also vorrangig auf
Relationen entlang der leistungsfähigen Wasserstraßen405.
2.4.2.1
Haupteinsatzfelder des Transportmittels Binnenschiff
Durch den Bau immer größerer Schiffe und dem zunehmenden Ausbau der Wasserstraßen zeichnete
sich der Verkehrsträger Wasser immer stärker durch seine Massenleistungsfähigkeit aus. Das
Binnenschiff ist für in großen Mengen anfallende transportkostenintensive Güter geeignet, für die
zusätzlich keinerlei Zeitdruck beim Transport besteht. Die zu transportierenden Güter werden in die
Hauptgruppen Massengut, Gefahrgut und Stückgut unterteilt406. Zu den Massengütern gehören Kohle,
Erze und Metallabfälle, Eisen und Stahl, Steine und Erden, Nahrungs- und Futtermittel sowie landund forstwirtschaftliche Erzeugnisse. Gemessen an der Tonnage werden rund 75 % aller mit dem
Binnenschiff transportierten Gütern als Massenguttransporte klassifiziert407. Gefahrgüter werden in
flüssiger, gasförmiger oder fester Form transportiert. Dazu zählen Erdöl und Mineralerzeugnisse,
chemische Erzeugnisse und Düngemittel (z.B. flüssiges Ammoniak). Das Stückgut unterscheidet sich
in der äußeren Beschaffenheit vom Massengut dadurch, dass es weitestgehend nach der Stückzahl
klassifiziert werden kann. Unter diese Gruppe fallen feste Körper als Halb- oder <S. 81>
Fertigfabrikate wie z.B. Maschinen oder PKW und Fässer, Behälter und Container. Ebenso zählen
zum Stückgut das Schwergut und RoRo-Güter 408. Mit 245,7 Mio. t wurden 2008 erstmals seit 2003
wieder weniger Güter als im Vorjahr transportiert. Der Rückgang betrug 1,3 % oder 3,3 Mio. t Güter.
Die Gütertransportleistung nahm 2008 um 1,0 % ab und blieb damit unter dem Rückgang der
beförderten Gütermenge. „Der Rückgang von 64,7 Mrd. Tonnenkilometer im Jahr 2007 auf 64,1 Mrd.
Tonnenkilometer im Jahr 2008 bedeutet, dass sich der durchschnittliche Weg, den ein Gut auf
Binnenschiffen zurücklegte, wieder etwas verlängert hat.“409 2007 lag die mittlere Wegstrecke damit
bei 260 km pro Tonne, 2008 lag sie bei 261 km pro Tonne. Im Jahr 2008 hat sich der Güterumschlag
deutscher Binnenhäfen gegenüber dem Vorjahr um 1,9 % auf 281,3 Mio. t reduziert. Mit einem Anteil
von 46,9 % und einer Menge von 132,0 Mio. t erfolgte der meiste Güterumschlag in NordrheinWestfalen. Der Anteil sank hier überdurchschnittlich um 2,7 %. Der zweithöchste Güterumschlag
entfiel mit 12,1 % und einem Anstieg um 2,2 % auf Baden-Württemberg. Den größten Rückgang hatte
das Land Hessen zu verzeichnen mit 9,8 %410.
<Jahr, Güterversand aus nordrhein-westfälischen Häfen insgesamt, davon innerhalb NRWs411 412, in
andere Bundesländer, grenzüberschreitender Verkehr in 1.000 Tonnen, 1995, 1996, 1997, 1998, 1999,
2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008>
Tabelle 13: Güterversand aus nordrhein-westfälischen Häfen im Zeitraum 1995 bis 2008413
<S. 82>
Tabelle 14: Güterempfang in nordrhein-westfälischen Häfen im Zeitraum 1995 bis 20081)
405
406
407
408
409
410
411
412
413
6) Vgl. BAG (2008a), S. 24.
7) Vgl. KOSTOWSKI (2005), S. 11 f.
8) Vgl. KOSTOWSKI (2005), S. 12.
1) Versand = Empfang / 1) Roll on Roll off-Güter.
2) DESTATIS (2009a), S. 22.
3) Vgl. DESTATIS (2009a), S. 22.
1) Versand = Empfang / 1) Roll on Roll off-Güter.
??? 1) Vgl. ITNRW (2009), o .S.
3) Vgl. DESTATIS (2009a), S. 22.
61
Die Binnenschifffahrt konkurriert mit dem Straßen- und dem Schienengüterverkehr beim Transport
von Massengütern, kooperiert allerdings mit ihnen bei den kombinierten Verkehren2).
2.4.2.2
Externe Kosten
Da eine tiefergehende Diskussion der externen Kosten bereits im Kapitel 2.2.1.2 stattgefunden hat,
werden hier die externen Kosten der Binnenschifffahrt nur grafisch dargestellt und diskutiert.
Insgesamt stellt sich die Binnenschifffahrt mit externen Kosten in Höhe von 440 Mio. €/Jahr als
geringster Kostenverursacher dar414. Auffällig bei der Binnenschifffahrt ist, dass sowohl die
Lärmkosten415 als auch die Zusatzkosten in städtischen Räumen mit 0,00 Mio. € pro Jahr angegeben
sind.
Da es nicht plausibel erscheint, dass keinerlei Kosten in diesen Bereichen anfallen, kann man davon
ausgehen dass sie in der Skalierung mit zwei Nachkommastellen nicht darstellbar waren. Auffällig ist
auch, dass die Unfallkosten in der Binnenschifffahrt aufgrund fehlender Daten nicht angegeben
werden konnten. Überraschend ist, dass die anteiligen Kosten an der Natur und Landschaft höher
liegen als beim Schienengüterverkehr, obwohl die Binnenschifffahrt auf die natürlich vorhandenen
Wasserwege angewiesen ist. <S. 83>
Abbildung 31: Externe Kosten der Binnenschifffahrt in Mio. € in 2005416
2.4.2.3 Stärken und Schwächen
a)
Stärken
(I)
Hohe Anzahl an wichtigen Knotenpunkten
Binnenschiffe können die meisten Groß- und Hafenstädte417 und eine Vielzahl von Werken der
Schwerindustrie sowohl in Deutschland als auch in den Anrainerstaaten anfahren418.
(II)
414
415
416
417
418
Ganzheitliche Verbindung von wichtigen Knotenpunkten
3) Siehe Daten im Anhang B.
4) Die geringen Lärmkosten sind u. a. auf die fehlenden Fahrgeräusche bei der Binnenschifffahrt
zurückzuführen.
1) Eigene Darstellung in Anlehnung an INFRAS (2007), S. 17. Zu den Unfällen in der Binnenschifffahrt
sind keine Zahlen zu ermitteln, externe Lärmkosten und Zusatzkosten in städtischen Räumen fallen in sehr
geringem Maße an und sind mit 0,00 Mio. € angegeben.
2) 54 der 80 Großstadtregionen in Deutschland besitzen einen Wasserstraßenanschluss. Vgl. BMVBS
(2008a), S. 58.
3) Vgl. BMVBS (2008a), S. 59.
62
Über die Seeschifffahrtsstraßen sind Nord- und Ostsee erreichbar, über die Donau, den Main- DonauKanal, den Main und den Rhein sind alle Anrainerstaaten zwischen dem Schwarzen Meer und der
Nordsee erreichbar und die West-Ost-Magistrale bildet das Kanalnetz zwischen Rhein und Oder419.
(III)
Hohe Verkehrssicherheit
Durch die Bauart der Schiffe und die verwendeten Konstruktionstechniken sind bei einem Unfall die
Verschmutzungsrisiken stark verringert420. Als Argument für die hohe Verkehrssicherheit kann man
die in Europa getätigten Gefahrguttransporte heranziehen, diese werden zu 80 % mit dem
Binnenschiff getätigt421.
<Luftverschmutzung, Klimakosten, Natur und Landschaft, vor- und nachgelagerte Prozesse
<S. 84>
(IV)
Geringer Energieverbrauch
Die Binnenschifffahrt weist verglichen mit anderen Verkehrsträgern den geringsten spezifischen
Energieverbrauch auf. Mit einer Leistung von einem PS können auf der Straße 150 kg, auf der
Schiene 500 kg und auf dem Wasser 4 t transportiert werden422. Entsprechendes gilt bei den
Transportweiten, eine Gütertonne kann, bei gleichem Energieeinsatz 3,7mal weiter transportiert
werden als auf dem Land423.
In Deutschland sind vielfach Laufwasser-Kraftwerke im Zusammenhang mit einer Stauregelung für
den Schiffsverkehr errichtet worden424. Durch die Nutzung der Wasserkraft wird zurzeit Energie im
Umfang von 750 MW erzeugt, was fast genau der Menge an Energie entspricht, die alle Transporte
auf deutschen Wasserwegen verbrauchen425.
(V)
Hohe Umweltfreundlichkeit
Die Binnenschifffahrt emittiert nur 1/15 der Schadstoffemissionen eines LKW. Dieser emittiert pro
transportierter Tonne ca. 40,96 kg Schadstoffe, ein Binnenschiff nur 2,82 kg426. Durch diesen
effektiven Ressourceneinsatz trägt die Binnenschifffahrt erheblich zur Erreichung umweltrelevanter
Ziele bei. Zusätzlich haben die Bundeswasserstraßen neben der verkehrswirtschaftlichen Nutzung
auch die Funktion der Wasserversorgung, Erhaltung der Vorflut für den Abfluss von Niederschlägen
und Entwässerungen, Abwendung von Hochwasser- und Eisgefährdung und preiswerte und saubere
Energiegewinnung in staugeregelten Abschnitten427.
(VI)
Weitgehende Nutzung natürlicher Verkehrswege
Von den 6.300 km Binnenschifffahrtsstraßen428 sind nur 24 % künstlich angelegte Wasserstraßen
(Kanäle). Die übrigen 76 % teilen sich auf in 35 % freifließende und geregelte Flussstrecken und 41 %
staugeregelte Flussstrecken429.
419
420
421
422
423
424
425
426
427
428
429
4) Vgl. BMVBS (2008a), S. 58.
5) Gleichzeitig ermöglichen innovative Konstruktionen und verbesserte Materialien eine höhere
Tragfähigkeit und eine steigende Ladekapazität.
1) Vgl. ÖVJ (2009), S. 67.
2) Vgl. ÖVJ (2009), S. 64 f.
3) Vgl. ÖVJ (2009), S. 66.
4) Vor allem an der Weser, am Oberrhein, Neckar, Main, Mosel, Saar und Donau.
5) Vgl. BMVBS (2008a), S. 59.
6) Vgl. ÖVJ (2009), S. 66.
7) Vgl. BMVBS (2008a), S. 58.
8) Die Gesamtlänge von 7300 km Bundeswasserstraßen unterteilen sich in 750 km Seeschifffahrtsstraßen
und 6300 km Binnenschifffahrtsstraßen und 250 km andere.
9) Vgl. BMVBS (2007b), S. 2.
63
(VII) Geringer Personalbedarf
Gerade auch im Verhältnis zur transportierten Menge hat die Binnenschifffahrt verglichen mit dem
Straßen- und Schienengüterverkehr nur einen geringen Personalbedarf. <S. 85>
(VIII) Großräumiges Transportvolumen
Die Binnenschifffahrt hat die Fähigkeit zum Massenguttransport bei geringen Transportkosten je
Mengeneinheit430. So können Motortankschiffe bis zu 6.000 t, Motorgüterschiffe bis zu 5.000 t oder
im Schubverband bis zu 16.000 t Güter transportieren431.
(IX)
Günstiges Verhältnis von Nutzlast zu Totlast
Aufgrund des möglichen Transportvolumens besteht für die Binnenschifffahrt ein günstiges
Verhältnis von Nutz- zu Totlast.
(X)
Zunehmende Bedeutung von Container- und RoRo-Verkehre
Die Vorteile von Container- und RoRo-Verkehren lassen Binnenschiffe in Deutschland die meisten
Groß- und Hafenstädte und eine Vielzahl von Werken der Schwerindustrie und in den Anrainerstaaten
wichtige Industrieregionen, Seehäfen und Großstädte anfahren und somit am steigenden Aufkommen
von Container- und RoRo-Verkehren partizipieren.
(XI)
Nutzung durch die Bevölkerung
Die Bundeswasserstraßen werden auch zur Erholung durch die Bevölkerung benutzt und an besonders
attraktiven Wasserstraßen hat sich ein intensiver Fremdenverkehr für Kurz- und Langzeiturlauber
entwickelt432.
(XII)
Geringe externe Kosten
Verglichen mit anderen Verkehrsträgern weist die Binnenschifffahrt die geringsten externen Kosten
aus433.
b)
Schwächen
(I)
Weitmaschiges Verkehrswegenetz
Verglichen mit Schiene und Straße bilden die Bundeswasserstraßen nur ein sehr weitmaschiges
Verkehrsnetz, das nur an einigen bestimmten Punkten den Zugang erlaubt434.
(II)
Geringe Flexibilität und Netzbildungsfähigkeit
Durch die geringe Flexibilität und Netzbildungsfähigkeit der Binnenschifffahrt ist es meist notwendig
andere Verkehrsträger für den Vor- und Nachlauf einzusetzen, wodurch ein entsprechender
Kostenvorteil verloren gehen kann. Zusätzlich weisen gerade Massengüter eine hohe Affinität zum
Transport auf dem Binnenschiff, nicht aber Halb- und Fertigprodukte die meist per Straße oder
Schiene befördert werden435. <S. 86>
(III)
430
431
432
433
434
435
Geringe Transportgeschwindigkeit
1) Vgl. SCHIECK (2008), S. 307.
2) Vgl. BDB (2009), o.S.
3) Vgl. BMVBS (2008a), S. 59.
4) Vgl. ÖVJ (2009), S. 64 f.
5) Vgl. BMVBS (2008a), S. 58.
6) Vgl. ÖVJ (2009), S. 69.
64
Die geringe Transportgeschwindigkeit der Binnenschiffe führt zu einer sehr viel längeren
Transportdauer als mit anderen Verkehrsträgern436. Auch die Benutzung von Schleusen kann die
Transportzeit erhöhen. Gerade bei einer hohen Auslastung kann sich durch die Wartezeit die
Transportzeit stark verlängern.
(IV)
Abhängigkeit vom Wasserstand
Schiffstransporte sind abhängig vom Wasserstand der zu befahrenden Wasserstraßen437. Aber gerade
eine ganzjährige garantierte Fahrwassertiefe kann es für die Bundeswasserstraßen nicht geben, sodass
es gerade beispielsweise im Sommer zu Transportausfällen kommen kann.
2.5
Schlussfolgerung
Die wirtschaftliche Attraktivität von Einzelwagenverkehren ist aufgrund des hohen logistischen
Aufwands und des intensiven Wettbewerbs zum Straßengüterverkehr nur gering. Trotz der
Effizienzsteigerungen der vergangen Jahre bleibt jedoch unklar, ob eine wirtschaftliche Bedienung
dieses Marktsegments aufgrund der intermodalen Wettbewerbsintensität zukünftig möglich ist438.
Sofern geeignete Alternativen mit ähnlichen Angeboten in Preis, Massenleistungsfähigkeit oder
Beförderungsqualität bestehen, ist die Kundenloyalität von Verladern entsprechend gering439.
Aufgrund der Intransparenz der Konsumenten bezüglich logistischer Strukturen, ist es für ein
einzelnes Unternehmen allerdings schwierig sich in der Öffentlichkeit durch ökologieorientierte
Dienstleistungen zu differenzieren440.
Dieselpreise, Steuern, Maut, Staus, Umweltauflagen, Verschärfung der Regelungen über Lenk- und
Ruhezeiten der LKW-Fahrer, Wochenendfahrverbote usw. lassen die bisherigen Zeit- und
Kostenvorteile der Straße gegenüber der Schiene laufend schrumpfen. Investitionen in ein
flächendeckendes Güterfernverkehrsnetz werden sich daher künftig immer schneller bezahlt machen.
<S. 87>
3
Vorgehensmodell zur Durchführung einer erweiterten Wirtschaftlichkeitsanalyse in
der Form einer Cost-Effectiveness-Analyse
3.1
Erweiterte Wirtschaftlichkeitsanalyse
3.1.1
Anforderungen an eine erweiterte Wirtschaftlichkeitsanalyse
Als grundlegend für das Verbundprojekt MAEKAS sind folgende Anforderungen an eine erweiterte
Wirtschaftlichkeitsanalyse zu formulieren:
-
436
437
438
439
440
441
442
443
Berücksichtigung von monetär bewertbaren und nicht monetär bewertbaren Kriterien, um eine
„ganzheitliche Betrachtung der Wirtschaftlichkeit“ 441 des Projektes zu gewährleisten,
Messung der unterschiedlich skalierten Kriterien442 mit einem möglichst geringem Verlust an
Detailinformationen443,
Güte der Ergebnisse – zur Erzeugung plausibler Ergebnisse muss eine widerspruchsfreie
Bewertung möglich sein,
1) Vgl. ÖVJ (2009), S. 67 f.
2) Vgl. ÖVJ (2009), S. 68.
3) Vgl. BAG (2008a), S. 24.
4) Vgl. BAG (2008a), S. 24.
5) Vgl. IHDE/DUTZ/STIEGLITZ (1994), S. 200.
1) Vgl. ZANGEMEISTER (1994), S. 64.
2) Monetär bewertbare Kriterien mit kardinaler und nicht monetär bewertbare Kriterien mit ordinaler
Skalierung.
3) Vgl. SCHNEEWEIß (1991), S. 20, S. 43 ff.
65
-
Transparente Darstellung der Verfahrensschritte, um die abschließende Aggregation von (Teil-)
Ergebnissen zu einem Gesamtergebnis plausibel und nachvollziehbar darzustellen444.
3.1.2
Unterschiedliche Methoden der erweiterten Wirtschaftlichkeitsanalyse
3.1.2.1
Kosten-Nutzen Analyse
Innerhalb der Kosten-Nutzen Analyse (KNA) werden für jede Alternative die zu erwartenden Kosten
und deren Nutzen in Geldeinheiten gemessen und einander gegenübergestellt445. Als Ergebnis ist
diejenige Alternative zu wählen, die das höchste Nutzenniveau und/oder die niedrigsten Kosten
verursacht, und daher im Vergleich das beste Gesamtergebnis erbringt.
Durch die KNA wird die Forderung zur Bewertbarkeit sowohl von monetär bewertbaren und nicht
monetär bewertbaren Kriterien erfüllt, allerdings müssen die nicht monetär bewertbaren Kriterien in
einer monetären Form ausgedrückt werden. Die Messung aller Kriterien in Geldeinheiten und das
miteinander Verrechnen von Kosten und Nutzen ist allerdings nicht zielführend, da diese
Vorgehensweise nicht einer unabhängigen Bewertung und/oder transparenten Darstellung folgt,
sondern auch stark subjektive Entscheidungen enthält. Der damit einhergehende Verlust steht den
oben formulierten Anforderungen entgegen, so dass die KNA nicht für eine erweiterte
Wirtschaftlichkeitsanalyse in Frage kommt. <S. 88>
3.1.2.2
Nutzwertanalyse
Die Nutzwertanalyse (NWA) berücksichtigt sowohl monetär bewertbare als auch nicht monetär
bewertbare Kriterien446. Die nicht monetär bewertbaren Kriterien werden allerdings nicht zur besseren
Bewertbarkeit in Geldeinheiten transformiert447, sodass diese auf einem ordinalen Skalenniveau
berücksichtigt werden können. Die monetär bewertbaren Kriterien gehen als negativer Nutzen in die
NWA ein, wodurch ein Verlust an Detailinformationen durch die Transformation von kardinal
skalierten Kriterien auf ein ordinales Skalenniveau entsteht448. Der Informationsverlust wird zusätzlich
durch die Aggregation der Teilnutzwerte zu einem Gesamtergebnis verstärkt, da ungünstige
Ausprägungen bezüglich einzelner Kriterien kompensiert werden können449. Ferner bietet die NWA
keine Möglichkeit subjektive Präferenzurteile hinsichtlich ihrer Widerspruchsfreiheit zu überprüfen,
sodass aufgrund der hohen Manipulationsgefahr unplausible Ergebnisse entstehen können450.
Zusammenfassend beurteilt, erfüllt die NWA nicht das Anforderungsprofil an die durchzuführende
EWA.
3.1.2.3
Kosten-Wirksamkeits-Analyse
Die Kosten-Wirksamkeits-Analyse (KWA) unterteilt sich in eine Kosten- und in eine
Wirksamkeitsanalyse.
Innerhalb der Kostenanalyse werden die Kosten, der Input, und in der Wirksamkeitsanalyse die
Wirksamkeiten, der Output, einer Alternative bewertet451. Die Kosten-Wirksamkeits-Analyse
vermeidet sowohl die Schwächen der KNA als auch der NWA, indem Eigenschaften aus beiden
Bewertungsmethoden miteinander kombiniert werden452. Die Kosten einer Alternative lassen sich
mittels der KNA in einer Kostenanalyse analysieren. Die Wirkungen einer Alternative können sowohl
444
445
446
447
448
449
450
451
452
4) Vgl. GROB (1983), S. 23 f.
5) Vgl. BLOHM/LÜDER/SCHAEFER (2006), S. 178 ff.; HANUSCH (1994), S. 1 ff.; MEYKE (1973), S.
34 ff.; RINZA/SCHMITZ (1992), S. 170 ff.
1) Vgl. ZANGEMEISTER (1976), S. 45; ZANGEMEISTER (2003), S. 50; SCHNEEWEIß (1990), S. 13.
2) ???
3) Vgl. RIEDEL (2006), S. 117; WITTE (1989), S. 27.
4) Vgl. GOETZE/BLOECH (2004), S. 181.
5) Z.B. bei der Kriteriengewichtung. Vgl. GOETZE/BLOECH (2004), S. 187.
6) Vgl. HANUSCH (1994), S. 159; MEYKE (1973), S. 70 ff.; QUADE (1970), S. 235 ff.
7) Vgl. QUADE (1970), S. 235; QUADE (1994), S. 160 f.
66
anhand der NWA als auch anhand des AHP in der Wirksamkeitsanalyse bewertet werden453. Die
KWA erfüllt die formulierte Anforderung an eine separate Bewertung unterschiedlich skalierter
Kriterien und begünstigt die nachvollziehbare Darstellung der (Teil-) Ergebnisse. Ferner resultiert aus
der Aufteilung des Verfahrens in eine Kostenanalyse und eine Wirksamkeitsanalyse nur ein geringer
Verlust an Detailinformationen. Die Aggregation der (Teil-) Ergebnisse, aus der Kosten- und der
Wirksamkeitsanalyse, zu einem Gesamtergebnis, lässt sich anhand der Berechnung eines
Wirksamkeits-Kostenverhältnisses für jede Alternative durchführen454. Auf Basis des ermittelten
Kosten- Wirksamkeitsverhältnisses ist eine begründete Auswahl der optimalen Alternative455 möglich.
<S. 89>
3.1.2.4
Analytic Hierarchy Process
Im Rahmen des Analytic Hierarchy Process (AHP) werden sowohl monetäre, als auch nicht monetär
bewertbare Kriterien berücksichtigt456. Die Kriterien werden hinsichtlich ihrer Bedeutung für den
Entscheidungsträger hierarchisch strukturiert und die Präferenzen des Entscheidungsträgers in Form
von paarweisen Vergleichen (Paarvergleichsurteile) der Kriterien im Hinblick auf ein übergeordnetes
Element der Hierarchie dargestellt. Ein Element innerhalb der Hierarchie kann als Subkriterium,
Kriterium, Hauptkriterium, Hauptziel oder als Alternative formuliert werden. Ein wesentlicher Vorteil
von AHP im Vergleich zur NWA besteht darin, dass sich die Widerspruchsfreiheit der
Paarvergleichsurteile mittels der Berechnung der logischen Konsistenz überprüfen lässt, so dass
transitive457 Ergebnisse entstehen und die Manipulationsanfälligkeit von AHP-Verfahren gering ist458.
Die Bewertung unterschiedlich skalierter Kriterien erfolgt auf Basis einer neunstufigen Ordinalskala459
Vgl. SAATY (2000) S. 73. Aus der Skalentransformation resultiert, dass die Messung kardinal
skalierter Kriterien auf einem ordinalen Skalenniveau und die Aggregation aller Informationen zu
einem Gesamtergebnis mit einem Verlust an Detailinformationen verbunden ist. Infolgedessen ist die
Durchführung der EWA ausschließlich auf Grundlage des AHP mit den formulierten Anforderungen
nicht vereinbar. Allerdings eignet sich der AHP zur Bewertung der Alternativen hinsichtlich der nicht
monetär bewertbaren Kriterien.
3.1.3
Methodenwahl
Die Analyse der zur Verfügung stehenden unterschiedlichen Methoden hat gezeigt, dass hinsichtlich
des formulierten Anforderungsprofils die Kosten-Wirksamkeitsanalyse am besten zur Durchführung
der EWA geeignet ist. Die unterschiedlich skalierten Kriterien werden im Rahmen des
Bewertungsprozesses separat auf Basis einer Kostenanalyse und einer Wirksamkeitsanalyse
untersucht, wobei die Wirksamkeitsanalyse auf Basis des Analytic Hierarchy Process durchgeführt
wird. Zur abschließenden Beurteilung der einzelnen Alternativen werden die Ergebnisse beider
Analysen zu einem Gesamtergebnis aggregiert und das Wirksamkeits-Kostenverhältnis ermittelt.
3.2
Kostenanalyse
Im Rahmen der Kostenanalyse der erweiterten Wirtschaftlichkeitsanalyse werden die Transportkosten
der Verkehrsträger untersucht. Aufgrund der starken Abhängigkeit der Kosten von den
Rahmenbedingungen der jeweiligen Transportrelationen und der teils nicht öffentlich zugängigen
Daten460 wird hierbei auf die Transportkostenberechnung der PLANCO-Studie aus dem Jahr 2007
zurückgegriffen. <S. 90>
453
454
455
456
457
458
459
460
8) Vgl. HANUSCH (1994), S. 160.
9) Vgl. HANUSCH (1994), S. 169; WILHELM (1999), S. 42 f.
10) Als optimal wird diejenige Alternative angesehen, die das höchste Wirksamkeits-Kosten Verhältnis
aufweist.
1) Vgl. MEIXNER/HAAS (2002), S. 120; SAATY (2000); SAATY /VARGAS (1994); WEBER (1995), S.
73 ff.
2) Transitivität besteht bei widerspruchsfreien Paarvergleichsurteilen.
3) Vgl. MEIXNER/HAAS (2002) S. 168 ff ; SAATY (2003) S. 86 f.
4) Vgl. SAATY (2000) S. 73.
5) Darunter fallen z.B. Preise und Kosten der DB Bahn AG im Rahmen der Ganzzugverkehre. Vgl.
PLANCO (2007), S. 29.
67
3.2.1
Relationsauswahl
Der Kostenvergleich der Verkehrsträger wird exemplarisch an 13 Transportrelationen durchgeführt,
die von allen drei Verkehrsträgern Straße, Schiene und Wasserstraße bedient werden können. Dadurch
erhält man einerseits eine Vielfalt an unterschiedlichen Transportaufgaben und andererseits ein hohes
Maß an Vergleichbarkeit. Auf den Relationen wird der Transport in Container- und
Massengütertransporte unterschieden. Bei den ausgewählten Gütern handelt es sich um Güter, die
typischerweise auf diesen Relationen transportiert werden. Bei den Containerrelationen wurde bei der
Bahn und der Binnenschifffahrt jeweils der Vor- und Nachlauf per LKW mit entsprechendem
zusätzlichem Umschlag berücksichtigt.
ldf. Nr., Gütergruppe
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
von
Futtermittel
Steinkohle
Steinkohle
Steinkohle
Eisenerz
Container
Container
Container
Container
Container
Eisen und Stahl
Mineralölprodukte
Chemische Erzeugnisse
Hamburg
Hamburg
Rotterdam
Rotterdam
Rotterdam
Rotterdam
Rotterdam
Hamburg
Hamburg
Rotterdam
Linz
Hamburg
Antwerpen
nach
Decin (Tschechien)
Salzgitter-Beddingen
Duisburg
Großkotzenburg
Dillingen Saar
Duisburg
Basel
Berlin
Decin (Tschechien)
Stuttgart
Nürnberg
Hannover
Ludwigshafen
Tabelle 15: Relationsübersicht mit Gütergruppen461
3.2.2
Transportkosten
3.2.2.1
Straßengüterverkehr
Die Höhe der Transportkosten hängt von den relationsspezifischen Parametern ab. Als Grundlage für
die streckenspezifischen Berechnungen werden die in Tabelle 17 dargestellten Einheitskostensätze
verwendet. Dabei wird angenommen, dass im Massengutverkehr keine Paarigkeit der Verkehre
besteht, beim Containerverkehr der LKW sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt jeweils zwei
TEU transportiert, also voll ausgelastet ist. Als Standzeit je Umlauf wurden 2,5 Stunden berechnet.
Zusätzlich zu den Einheitskosten wurde für die in Deutschland anfallende LKW-Maut ein Kostensatz
von 12,4 ct pro Kilometer angesetzt, was dem Mittelwert der EURO-III Motoren entspricht. Das führt
natürlich dazu, dass bei Relationen mit einem hohen Anteil an Auslandsfahrstrecke oder Innerortsoder Außerortsstraßen im Verhältnis geringere variable Kosten anfallen. <S. 91>
Straßengüterverkehr, Fixkosten pro Jahr (in € pro Std.)
variable Kosten je Fahrzeugkilometer (ohne Kraftstoffkosten in ct)
Kraftstoffkosten je Liter Diesel in ct
461
1) PLANCO (2007), S. 241.
41,59
23,57
93,00
68
Tabelle 16: Einheitskostensätze des Straßengüterverkehrs462
Um eine bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten, sind bei Massengutverkehren die Kosten je Cent
pro Tonnenkilometer und bei Containerverkehren die Kosten in Cent je TEU-Kilometer angegeben
und in den beiden folgenden Abbildungen dargestellt. Die statistische Spannweite beträgt beim
Massengutverkehr 2,96 € und beim Containerverkehr 5,01 € je TEU-Kilometer.
Der Kraftstoffverbrauch pro Umlauf ist abhängig vom Straßentyp und der gefahrenen
Durchschnittsgeschwindigkeit. Es gilt, je höher die Durchschnittsgeschwindigkeit, desto geringer ist
der Dieselkraftstoffverbrauch pro Kilometer. <S. 92>
Abbildung 32: Transportkosten auf ausgewählten Massengutrelationen im Straßengüterverkehr463
Abbildung 33: Transportkosten auf ausgewählten Containerrelationen im Straßengüterverkehr464
3.2.2.2
Eisenbahngüterverkehr
Beim Eisenbahngüterverkehr werden die relationsspezifischen Transportkosten von den
Streckencharakteristika, der Transportentfernung, der Zugkonfiguration und der Beladung bestimmt.
Die Berechnungen der relationsbezogenen Transportkosten umfassen jeweils den gesamten Umlauf.
Bei den Umlaufdauern werden zu der reinen Fahrtzeit auch die Dauer der Zugvor- und
Zugnachbehandlung und der Wende- und Standzeiten in den jeweiligen Häfen und Lade/Endladestationen dazu gezählt. Allerdings konnten die Kosten der letzten Meter im konventionellen
Verkehr nicht differenziert erhoben werden, sodass mit einem Durchschnittssatz in Höhe von 1,30 €
pro Tonne gerechnet wurde. <S. 93>
ldf.
Nr:
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
462
463
464
von
Hamburg
Hamburg
Rotterdam
Rotterdam
Rotterdam
Rotterdam
Rotterdam
Hamburg
Hamburg
Rotterdam
Linz
Hamburg
Antwerpen
nach
(km)
Entfernung Zuglänge
(m)
Wagen
Decin (Tschechien)
Salzgitter-Beddingen
Duisburg
Großkotzenburg
Dillingen Saar
Duisburg
Basel
Berlin
Decin (Tschechien)
Stuttgart
Nürnberg
Hannover
Ludwigshafen
532
194
267
557
515
268
767
284
532
642
331
176
488
350
417
542
592
646
533
533
533
533
533
288
690
689
Anzahl
20
30
40
44
40
26
26
26
26
26
15
45
42
Ladegewicht (t)
Zuggewicht (t)
1.040
1.950
2.600
2.860
3.500
750
750
750
750
750
1.500
2.340
1.824
1.734
2.955
3.854
4.214
5.006
1.353
1.353
1.353
1.353
1.353
2.136
3.545
3.052
1) Eigene Darstellung in Anlehnung an PLANCO (2007), S. 243. Die Einheitskostensätze basieren auf der
Annahme von 140.000 gefahrenen Kilometern und 3.042 gefahrenen Stunden pro Jahr.
2) PLANCO (2007), S. 244.
1) PLANCO (2007), S. 244.
69
Tabelle 17: Transportentfernungen und Zugkonfigurationen im Eisenbahngüterverkehr465
Abbildung 34 stellt die Transportkosten der erfassten Massengutrelationen dar. Der tkm-Satz für die
Relation (Hamburg–Decin) ist dreimal höher verglichen mit der kostengünstigsten Relation
(Rotterdam– Großkotzenburg). Diese Unterschiede sind auf die entfernungsabhängige und
ladungsmengebezogene Kostendegression zurückzuführen.
Für die KV-Verbindungen ergeben sich durchschnittliche Kosten in Höhe von 34 Cent je TEUKilometer. Aufgrund der einheitlichen Zugkonfiguration sind die Abweichungen von diesem Wert
wesentlich geringer als bei den Massengutverkehren und sind auf die entfernungsbedingte
Kostendegression zurückzuführen466. <S. 94>
Abbildung 34: Transportkosten auf ausgewählten Massengutrelationen im Eisenbahngüterverkehr467
Abbildung 35: Transportkosten auf ausgewählten Containerrelationen im Eisenbahngüterverkehr468
<S. 95>
3.2.2.3
Binnenschifffahrt
Bei der Kalkulation für die Binnenschifffahrt wurden verschiedene Binnenschiffstypen berücksichtigt
und die Transportkosten als Umlaufkosten berechnet. Die Abladetiefe wurde so gewählt, dass
Transporte an über 300 Tagen im Jahr möglich sind. Als Kostengrößen wurden die
Bereitstellungskosten, die Personalkosten, die Treibstoffkosten und die Kanalgebühren berücksichtigt.
ldf. Nr. von
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
Hamburg
Hamburg
Rotterdam
Rotterdam
Rotterdam
Rotterdam
Rotterdam
Hamburg
Hamburg
Rotterdam
Linz
Hamburg
Antwerpen
nach
Decin (Tschechien)
Salzgitter-Beddingen
Duisburg
Großkotzenburg
Dillingen Saar
Duisburg
Basel
Berlin
Decin (Tschechien)
Stuttgart
Nürnberg
Hannover
Ludwigshafen
Schiffstyp
Elbeschubverband
Koppelverband
6er Schubverband
Koppelverband
Koppelverband
Jowi
Koppelverband
Elbeschubverband
Elbeschubverband
Neckarschiff
GMS
TMS
ÜTMS
Rückladung
80 %
0%
0%
0%
0%
91 %
96 %
100 %
100 %
76 %
100 %
0%
89 %
Tabelle 18: Rahmenbedingungen zur Transportkostenrechnung der Binnenschifffahrt469
Die durchschnittlichen Transportkosten bei den Massengutrelationen liegen bei 1,79 Cent je tkm.
Bei den Massengutrelationen ist die Relation (Antwerpen–Ludwigshafen) die kostengünstigste
Relation.
465
466
467
468
469
1) PLANCO (2007), S. 255.
2) Die Relationen (Rotterdam–Duisburg) und (Hamburg–Berlin) haben mit 267 bzw. 284 km die kürzeste
Entfernungen, aber mit 38,67 und 42,16 Cent je TEU-Kilometer die höchsten Kostensätze.
1) PLANCO (2007), S. 256.
2) Ohne Vor- und Nachlauf per LKW. PLANCO (2007), S. 257.
1) Eigene Darstellung in Anlehnung an PLANCO (2007), S. 268. GMS = Großmotorgüterschiff, TMS =
Tankmotorschiff, ÜTMS = Überlanges Transportmotorschiff.
70
Da auf dem Rhein auch übergroße Tankmotorschiffe voll beladen fahren können und in fast 90 % der
Fälle auch eine Ladung für die Rückreise vorhanden ist.
Bei den Containerrelationen ergibt sich ein leicht höherer Tonnenkilometerpreis als bei den
Massengutrelationen.
Die durchschnittlichen Transportkosten liegen bei den Containerrelationen bei 1,96 Cent je
Tonnenkilometer und bei den Massengutrelationen bei 1,79 Cent je Tonnenkilometer. Dies ist auf die
im Vergleich zum Massengut relativ leichten Gewichte der Container zurückzuführen. <S. 96>
Bei den Containerrelationen hat die Anzahl der Containerlagen einen entscheidenden Einfluss auf die
Kostenrelation, so resultieren die hohen Kosten von 25,01 Cent je TEU-Kilometer der Relation
(Hamburg – Berlin) maßgeblich aus der Zweilagigkeit der Transporte. Anders dagegen auf der
Relation (Rotterdam – Basel). Hier führt die Rückladungsquote von 96 % in Verbindung mit
dreilagigen Transporten zu Transportkosten in Höhe von 12,48 Cent je TEU-Kilometer.
Abbildung 36: Transportkosten auf ausgewählten Massengutrelationen in der Binnenschifffahrt470
Abbildung 37: Transportkosten auf ausgewählten Containerrelationen in der Binnenschifffahrt471
<S. 97>
3.2.3
Zusammenfassung
Um einen relationsspezifischen Kostenvergleich zu ermöglichen, sind in Tabelle 19 die
Transportkosten in Euro je Tonne bzw. Euro je TEU dargestellt. Beim Vergleich der Verkehrsträger
fällt auf, dass die Straße unter Kostenaspekten auf keiner der Relationen konkurrenzfähig ist. Dass
sich die Realität anders darstellt, kann daran liegen, dass die Flexibilität und Schnelligkeit des LKW
in einer reinen Kostenanalyse nicht berücksichtigt werden. Aus Transportkostensicht ist die
Wasserstraße auf der Mehrzahl der Relationen, nämlich zehn von dreizehn, der günstigste
Verkehrsträger. Das betrifft alle KV-Relationen und fünf der acht Massengutrelationen. Bei den
restlichen drei Massengutrelationen ist die Schiene der günstigste Verkehrsträger.
ldf. Nr.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
von
Hamburg
Hamburg
Rotterdam
Rotterdam
Rotterdam
Rotterdam
Rotterdam
Hamburg
Hamburg
Rotterdam
Linz
Hamburg
Antwerpen
nach
Decin (Tschechien)
Salzgitter-Beddingen
Duisburg
Großkotzenburg
Dillingen Saar
Duisburg
Basel
Berlin
Decin (Tschechien)
Stuttgart
Nürnberg
Hannover
Ludwigshafen
LKW
Bahn
53,48
23,87
24,25
51,77
40,79
158,15
501,08
206,68
347,64
437,36
33,59
17,25
45,35
22,61
5,83
6,37
7,85
7,29
162,29
266,92
178,37
223,73
247,16
11,55 1
6,13
10,89
Binnenschiff
8,98
4,50
2,98
8,61
10,85
92,71
163,22
147,93
181,22
168,78
0,41
6,88
5,59
Tabelle 19: Verkehrsträgervergleich der Transportkosten auf ausgewählten Relationen
in € je Tonne bzw. € je TEU472
<S. 98>
470
471
472
1) PLANCO (2007), S. 269.
2) Ohne Vor- und Nachlauf per LKW. PLANCO (2007), S. 270.
1) PLANCO (2007), S. 299. Auf der Relation (Rotterdam–Stuttgart) wird der Einsatz eines Neckarschiffs
mit Zwischenstopp in Mannheim unterstellt.
71
3.3
Wirksamkeitsanalyse auf Basis des Analytic Hierarchy Process
3.3.1
Grundlagen des Analytic Hierarchy Process
Der Analytic Hierarchy Process (AHP) ist ein multi-kriterieller Prozess, bei dem komplexe
Entscheidungen derart strukturiert werden, dass sie möglichst systematisch, optimal und rational
getroffen werden473. Auf Basis von Paarvergleichsurteilen aij werden unterschiedliche
Handlungsalternativen in Bezug auf unterschiedliche Kriterien miteinander verglichen474. Die
Paarvergleiche drücken die Präferenz des Entscheiders in Bezug auf ein vorgegebenes, übergeordnetes
Beurteilungskriterium aus475, wodurch eine Aussage sowohl über die direkte Beurteilung der
Handlungsalternativen als auch über deren relative Bedeutung getroffen werden kann476. Die
paarweisen Vergleiche werden für jedes Element auf jeder Ebene wiederholt und abschließend durch
die Gewichtung jeder Priorität hinsichtlich der Wichtigkeit ihres Kriteriums zu einer
Gesamtbeurteilung zusammengeführt. Als Ergebnis wird dann die Handlungsalternative mit der
höchsten Priorität ausgewählt477. Für die Anwendung des AHP müssen folgende vier Axiome erfüllt
sein478:
Axiom 1:
Der Entscheider kann zwei Elemente i und j aus der endlichen Elementemenge A
bezüglich eines Kriteriums aus einer Menge von Kriterien bewerten. Dies erfolgt anhand
eines paarweisen Vergleiches aij auf Basis einer metrischen Skala (vgl. Tabelle 20: AHPSkala für Paarvergleichsurteile).
Die Skala ist reziprok, so dass gilt:
Damit wird vorausgesetzt, dass sich der Entscheider „reziprok“ verhält. Als Konsequenz sind bei n
Elementen
Paarvergleiche nötig
Axiom 2:
Ein Element wird in Bezug auf ein Kriterium aus der Kriterienmenge niemals als
unendlich viel besser bewertet. Somit gilt:
<Formel>
Das zweite Axiom verbietet eine unendliche Präferenz. Würde ein Element als unendlich viel besser
als ein anderes Element bewertet, so wäre dieses Element grundsätzlich als besser zu bewerten, ohne
Berücksichtigung der anderen Elemente. <S. 99>
Axiom 3:
473
474
475
476
477
478
Das Entscheidungsproblem kann als Hierarchie dargestellt werden.
1) Vgl. MEIXNER/HAAS (2002), S. 114.
2) Vgl. PETERS/ZELEWSKI (2004), S. 297.
3) Innerhalb der Paarvergleichsurteile werden die Ergebnisse durch numerische Werte ausgedrückt (vgl.
Tabelle 21), wodurch auch der Umfang der Präferenz erkennbar wird. Diese reichen von 1 (komplett
indifferent) bis 9 (sehr viel höhere Bedeutung des Kriteriums). Die Reziprokwerte werden entsprechend mit
1 oder 1/2 bis 1/9 dargestellt. Per Definition sind Gewichtungen mit 0 bei den Paarvergleichen
ausgeschlossen. Vgl. SAATY (1977), S. 245.
4) Vgl. PETERS/ZELEWSKI (2004), S. 297 f.
5) Vgl. MEIXNER/HAAS (2002), S. 118 f.
6) Die Axiome wurden zuerst von SAATY formuliert und von HARKER und VARGAS weiter
beschrieben. Vgl. HARKER/VARGAS (1987), S. 1384 ff; SAATY (1986), S. 844 ff.
72
Wenn sich Kriterien, Unterkriterien und Alternativen nicht eindeutig voneinander abgrenzen lassen,
dann ist diese Forderung nur bedingt zu erfüllen479. Eine Hierarchie darf keine irrelevanten Elemente
enthalten und der Paarvergleich zweier Elemente muss unabhängig zu Bewertungen in höheren oder
niedrigeren Ebenen sein.
Axiom 4:
Die Hierarchie enthält alle relevanten Kriterien und Alternativen.
Durch das Hinzufügen oder Weglassen eines Kriteriums oder einer Alternative kann sich die
Rangfolge der Alternativen verändern und somit das Ergebnis des AHP verfälschen.
<mögliche Werte für Paarvergleichsurteile (Intensität der Bevorzugung)>
Bedeutung der möglichen Werte für Paarvergleichsurteile
aij
Beurteilung von Handlungsalternativen in Bezug auf ein Kriterium
Beurteilung der relativen Bedeutung von Kriterien
1
gleiche Kriterienausprägung der beiden Handlungsalternativen
i und j (Indifferenz) gleiche Bedeutung der beiden Kriterien i und j (Indifferenz)
3 etwas höhere Kriterienausprägung der Handlungsalternative
i
etwas höhere Bedeutung des Kriteriums
i5
deutlich höhere Kriterienausprägung der Handlungsalternative
deutlich höhere Bedeutung des Kriteriums
i7
viel höhere Kriterienausprägung der Handlungsalternative
i
479
1) Zur Lösung dieses Problem gibt es verschiedene Erweiterungen des AHPs.
73
viel höhere Bedeutung des Kriteriums
sehr viel höhere Kriterienausprägung der Handlungsalternative
sehr viel höhere Bedeutung des Kriteriums
2, 4, 6, 8 Zwischenwerte zur Feinabstufung der angrenzenden Werte
1, 1/2, 1/3, 1/4, 1/5,
1/6, 1/7, 1/8, 1/9
i9
i
i
Reziprokwerte für „inverse“ Präferenzen. Wenn der Handlungsalternative i im Vergleich zur
Handlungsalternative j ein Wert zugeordnet ist, dann wird der Handlungsalternative j beim Vergleich
mit der Handlungsalternative i der entsprechende Reziproke Wert zugeordnet.
Die Reziprokwerte werden im Allgemeinen in der unteren (oberen) Dreiecksmatrix der quadratischen
Evaluationsmatrix mit allen Paarvergleichsurteilen "automatisch" generiert, indem jedem
Paarvergleichsurteil aij in der oberen (unteren) Dreiecksmatrix durch Spiegelung der
Evaluationsmatrix entlang ihrer Hauptdiagonalen das inverse Paarvergleichsurteil aji = 1/aij in der
unteren (oberen) Dreiecksmatrix zugeordnet wird.
Tabelle 20: AHP-Skala für Paarvergleichsurteile480
<S. 100>
3.3.1.1
Schritt 1:
Vorgehensweise
Problemdefinition
Die Definition des Problems sollte so exakt wie möglich erfolgen und in einem Satz umschrieben
werden. Sie stellt für den weiteren Verlauf das Oberziel481 innerhalb des AHPs dar482.
Schritt 2:
Hierarchiebildung
Für die Hierarchiebildung werden alle Kriterien die zur Erreichung des Oberziels sinnvoll sind
vollständig erfasst und alle Alternativen die zur Entscheidung des Problems herangezogen werden,
werden ermittelt483. Bei der Hierarchiebildung kann das Oberziel in Kriterien und Subkriterien
ausdifferenziert werden484, sodass die entstehende Hierarchie zu einer Strukturierung des
Entscheidungsproblems beiträgt485. Die Entscheidungshierarchie gliedert sich also in eine Zielebene,
eine Kriterienebene und eine Alternativenebene. Bei der Bildung der Hierarchie ist darauf zu achten,
dass486
-
eine eindeutige Abgrenzung zwischen den einzelnen Kriterien und Subkriterien erfolgt,
relevante Beziehungen nur zwischen angrenzenden Ebenen bestehen,
die Elemente einer Ebene vergleichbar sind und
die jeweiligen Bewertungen unabhängig erfolgen.
Abbildung 38: Graphische Darstellung einer AHP-Hierarchie487 <S. 101>
480
481
482
483
484
485
486
487
2) Vgl. z. B. PETERS/ZELEWSKI (2004), S. 298; SAATY (1977), S. 246; SAATY/WIND (1980), S. 644;
SAATY (1983), S. 76; SAATY (1986), S. 843; SAATY (1994), S. 24; SAATY (2001), S. 73.
1) Das Oberziel kann auch als das zu lösende Entscheidungsproblem oder übergeordnetes
Beurteilungskriterium bezeichnet werden. Für eine graphische Darstellung einer Entscheidungshierarchie
siehe Abbildung 38.
2) Vgl. MEIXNER/HAAS (2002), S. 124 f.; SAATY (2001), S. 94.
3) Vgl. MEIXNER/HAAS (2002), S. 135.
4) Vgl. MEIXNER/HAAS (2002), S. 124.
5) Vgl. z. B. PETERS/ZELEWSKI (2004), S. 299; SAATY (1977), S. 257 ff.; SAATY (1994), S. 20;
SAATY (2001), S. 29 ff.
6) Vgl. GÖTZE/BLOECH (2004), S. 189.
7) Vgl. SAATY (1977), S. 259.
74
Schritt 3:
Gewichtung der Kriterien und Alternativen
Die Gewichtung der Kriterien und Alternativen erfolgt über Paarvergleiche auf Basis der AHPSkala
von SAATY 488. Diese werden „zum einen für die Handlungsalternativen jeweils im Hinblick auf alle
(Sub-) Kriterien der untersten Ebene der Hierarchie gefällt. Zum anderen werden mithilfe der
Paarvergleichsurteile die relativen Bedeutungen der Kriterien im Hinblick auf das jeweils
übergeordnete Kriterium oder – auf der obersten Stufe der Urteilsbildung – im Hinblick auf das
vorgegebene Entscheidungsproblem festgelegt.“ 489
Falls bei Paarvergleichsurteilen die Beurteilungen nur in natürlicher Sprache vorliegen, dann besteht
für „den AHP-Anwender ein Ermessensspielraum, wie er natürlichsprachig formulierte
Paarvergleichsurteile in numerische Werte „übersetzt“. Dies bedeutet eine verfahrensimmanente
Unterbestimmtheit des AHP, die sich prinzipiell nicht beseitigen lässt wenn von natürlichsprachigen
Urteilen relativ geringer Präzision zu „präzisen“ numerischen Werten für Paarvergleichsurteile
übergegangen wird. Die Auswahl eines bestimmten numerischen Wertes für ein Paarvergleichsurteil
erweist sich daher als willkürlich. Diese Willkür wird jedoch dadurch begrenzt, dass der numerische
Wert mit dem zugrunde liegenden, natürlichsprachlichen Paarvergleichsurteil gemäß der o.a. AHPSkala kompatibel bleiben muss.“ 490
Beispielhaft sind in Abbildung 39 den numerischen Werten entsprechende natürlichsprachliche
Formulierungen gegenübergestellt. Die Darstellung erfolgt als Kontinuum, bei dem sich bei
Paarvergleichen neun Werte in der einen oder anderen Richtung ergeben. Die „1“ (Indifferent) stellt
den natürlichen Nullpunkt der Skala dar.
Abbildung 39: AHP-Skala491
Die Ergebnisse der Paarvergleichsurteile aij (1 ≤ i ≤ n, 1 ≤ j ≤ n) werden dann in eine
Evaluationsmatrix A übertragen (vgl. Abbildung 40) und die Matrix anschließend auf ihre Konsistenz
hin <S. 102> überprüft492. Die Überprüfung erfolgt auf Basis eines Konsistenzindex C.I. 493 und eines
Konsistenzwertes C.R. 494, die wie folgt berechnet werden:
Als erstes wird der Konsistenzindex C.I. auf Basis des maximalen Eigenwertes λmax und der
Dimension n der entsprechenden Evaluationsmatrix A berechnet 495. Eine Evaluationsmatrix ist
konsistent wenn gilt496:
Als Indikator für eine ausreichende Konsistenz wird auch der Random Index R.I. herangezogen 497.
Auf Basis des Konsistenzindex C.I. und des Random Index R.I. wird der Konsistenzwert C.R. aus
488
489
490
491
492
493
494
495
496
497
1) Bei quantitativ vorliegenden Daten sollte zur Vermeidung von Informationsverlusten die Bewertung
nicht über die AHP-Skala erfolgen, sondern ein Verhältnis der Daten gebildet werden. Vgl.
PETERS/ZELEWSKI (2004), S. 297 f.
2) PETERS/ZELEWSKI (2004), S. 299.
3) PETERS/ZELEWSKI (2004), S. 298 f.
4) Vgl. MEIXNER/HAAS (2002), S. 139.
1) Vgl. SAATY (1994), S. 41 f.
2) C.I.: Consistency Index.
3) C.R.: Consistency Ratio.
4) Hierbei gilt, dass bei einer vollständig konsistenten Evaluationsmatrix der maximale Eigenwert λmax
gleich der Dimension n der Evaluationsmatrix ist. Vgl. PETERS/SCHÜTTE/ZELEWSKI (2006), S. 6;
SAATY (1994), S. 41.
5) Vgl. NITZSCH (1993), S. 112
6) Vgl. SAATY (2001), S. 80 ff.
75
dem Quotienten der beiden Indizes berechnet. Eine Überarbeitung der Paarvergleichsurteile in einer
Evaluationsmatrix wegen unzureichender Konsistenz sollte stattfinden, wenn der Konsistenzwert C.R.
über 0,05 bei einer Dimension der Bewertungsmatrix von n = 3, über 0,09 bei n = 4 und über 0,1 bei n
> 4 liegt.
Tabelle 21: Randomindex und Überarbeitungsempfehlung498
Um nach der Feststellung der Konsistenz die Paarvergleichsurteile verknüpfen zu können müssen,
diese durch Normalisierung auf eine vergleichbare Basis − hier eins – gebracht werden. Um das zu
erreichen werden die Spaltensummen ci der Evaluationsmatrix bestimmt und anschließend jeder
Paarvergleichswert aij durch die entsprechenden Spaltensummen ci dividiert. Die so entstandenen
normalisierten Werte werden zu den Zeilensummen ri aufsummiert. Bildet man anschließend für jede
Zeile den Quotienten aus der Zeilensumme ri 499 und der Anzahl der Elemente n, dann ergibt sich <S.
103> daraus die durchschnittliche Zeilensumme, das Gewicht w, die die Priorität500 jedes einzelnen
Elementes darstellt501. Die Summe aller Einzelgewichte muss sich immer auf eins aufsummieren.
Abbildung 40: Formale Darstellung einer Evaluationsmatrix502
Tabelle 22: Gewichtsberechnung entsprechend der Eigenvektormethode503
498
499
500
501
502
503
7) Vgl. z.B. PETERS/SCHÜTTE/ZELEWSKI (2006), S. 6 f.; SAATY (1994), S. 41 f.; SAATY (2001), S.
80 ff.
8) Auch als Eigenvektor bezeichnet. Definition siehe Anhang D.
1) Die Prioritäten werden auch als normierte Indizes bezeichnet. Vgl. z.B. GÖTZE/BLOECH (2004), S. 188
ff. PETERS/ZELEWSKI (2004), S. 299; SAATY (2000), S. 11; SAATY (2001), S. 70 ff.
2) Vgl. MEIXNER/HAAS (2002), S. 140 ff.
3) Vgl. PETERS/ZELEWSKI (2004), S. 299.
4) Vgl. MEIXNER/HAAS (2002), S. 146.
76
Umfasst eine Kriterienhierarchie mehrere Hierarchieebenen, dann müssen die Bedeutungsurteile der
Kriterien zu globalen Prioritäten aggregiert werden504. Dazu wird „das Produkt der Bedeutungsurteile
entlang des Pfades von dem Bedeutungsurteil auf der untersten bis hin zum Bedeutungsurteil auf der
obersten Kriterienebene berechnet.“ 505 <S. 104>
Schritt 4:
Berechnung der Gesamtgewichte
Um abschließend die Vorteilhaftigkeit einer Alternative zu ermitteln, muss aus den
Kriteriengewichten der einzelnen Ebenen das globale Bedeutungsgewicht506 der Alternative bestimmt
werden507. Dazu wird jede untergeordnete Kriterienebene mit dem Gewicht der übergeordneten
Kriterienebene multipliziert508. Das globale Gewicht des Elements i (wrel(i)) für die n-te
Hierarchiestufe berechnet sich also wie folgt509:
wrel(i) = wi * wn-1
Anschließend werden die globalen Gewichte einer Ebene aufsummiert und man erhält das Gewicht,
welches dem übergeordneten Hierarchieelement zukommt.
Danach werden die lokalen Bedeutungsgewichte der Alternativen mit den globalen
Bedeutungsgewichten der Kriterien multipliziert und anschließend über alle Kriterien der untersten
Kriterienebene aufsummiert. Es wird dann die Alternative mit dem maximalen globalen
Bedeutungsgewicht, oder auch Gesamtwirksamkeit, ausgewählt.
3.3.2
Problemdefinition und Abgrenzung des Qualitätsbegriffs
Die Qualität der Gütertransporte hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Wahl des
Logistikunternehmens und damit des Verkehrsträgers. Daher wird im Rahmen der
AHPWirksamkeitsanalyse die Qualität der Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasserstraße
analysiert und beurteilt. Die Verkehrsträger werden in Bezug auf unterschiedliche Zielkriterien
verglichen und beurteilt.
Der Qualitätsbegriff wird in der einschlägigen Fachliteratur sehr unterschiedlich definiert und kann
aus Kunden- oder aus Produktsicht definiert werden. Aus Produktsicht kann unter Qualität das Niveau
der vorhandenen Eigenschaften des Produktes verstanden werden510. Aus Kundensicht wird die
Qualität aus der subjektiven Wahrnehmung und Beurteilung des Produktes bestimmt. Da die Verlader
als potenzielle Kunden von der Vorteilhaftigkeit der Schiene überzeugt werden sollen, wird hier der
kundenorientierte Qualitätsbegriff herangezogen. <S. ?>
3.3.3
Aufstellung der Kriterienhierarchie und ???
3.3.4
Ermittlung der Paarvergleichsurteile und Bedeutungsgewichte
Da die Branche und Güterart einen Einfluss auf die Gewichtungen der Paarvergleichsurteile hat,
wurde die BARTHEL KG aus Neuss als mittelständischer Anbieter von Kesselrohren, Logisti
dienstleistungen und Werkstoffprüfungen als Partner ausgewählt. Das Unternehmen verfügt über
504
505
506
507
508
509
510
5) Vgl. MEIXNER/HAAS (2002), S. 156.
6) Vgl. PETERS/SCHÜTTE/ZELEWSKI (2006), S. 6.
1) „Unter dem globalen Bedeutungsgewicht eines Hierarchieelements ist jenes Gewicht zu verstehen, das
die korrekte Bedeutung des jeweiligen Hierarchieelements im Kontext der Gesamthierarchie ausdrückt.
Hierzu wird das Gewicht der Merkmale/Alternativen einer unteren Ebene mit dem Gewicht des Merkmals
der darüber liegenden Ebene multipliziert.“ MEIXNER/HAAS (2002), S. 157.
2) Vgl. MEIXNER/HAAS (2002), S. 162 f.
3) Da die Summe der Einzelgewichte immer 1 ergeben muss, muss jede untergeordnete Merkmalsebene mit
dem Gewicht der übergeordneten Ebene multipliziert werden, da sonst ein Gesamtgewicht > 1 auftritt. Vgl.
MEIXNER/HAAS (2002), S. 156.
4) Vgl. MEIXNER/HAAS (2002), S. 156 f.
5) Vgl. BRUHN (2003), S. 28 f.
77
einen eigenen Gleisanschluss, l Hafens und transportiert seine Waren per Eisenbahn, LKW,
Binnenschiff und Flugzeug. dieser Gegebenheiten stellte sich dieses Unternehmen teile im Rahmen
der AHP-Analyse dar.
Die Durchführung der Paarvergleiche hat eine klare Rangfolge auf der ersten Merkmalsebene ergeben.
Die Ergebnisdimension und die Prozessdimension werden mit einer Gewichtung von je 0,40 als die
beiden wichtigsten Merkmale bewertet. Das d??? mit einer Gewichtung von 0,20 auf anderen beiden
Merkmale betrachtet. Die Aufteilung zeigt, dass es weniger auf die angebotenen Dienstleistungen
eines Verladers ankommt, sondern v??? welchem Ergebnis.
Abbildung 41: AHP-Kriterienhierarchie511
???, liegt in der Nähe des Düsseldorfer Flughafens und
???benheiten als idealer Partner für die Paarvergleichsu
???ng tigsten dritte Merkmal, die Potentialdime
???den dritten Platz und wird damit nur als halb so wichtig wie die
???vielmehr wie diese ausgeführt w???
ENGELKE/FRÜHAUF/PFOHL (1996), S. 11 ff. ???105
???Logistikdienstleistungen ???iegt des Duisburger ???Aufgrund Paarvergleichsurng ???erge- ???ritte
Potentialdimension kommt mehr werden und mit
<S. 106>
Qualität
<Evaluationsmatrix, Potentialdimension, Prozessdimension, Ergebnisdimension, Potentialdimension>
Tabelle 23: Paarvergleiche der ersten Merkmalsebene512
Qualität
<Normierte Bewertungsmatrix, Zeilensumme, Gewicht, Potentialdmension, Prozessdimension,
Ergebnisdimension>
Tabelle 24: Bedeutungsgewichtung der ersten Merkmalsebene513
Auf der zweiten Merkmalsebene gibt es eine ähnlich klare Aufteilung wie auf der ersten
Merkmalsebene.
Es zeigt sich, dass die Flexibilität dem Aufwand mit einer Gewichtung von 0,75 zu 0,25 klar
vorgezogen wird. Nachfrager von Dienstleistungen sind also eher bereit einen höheren
Arbeitsaufwand in Kauf zu nehmen, wenn eine entsprechend hohe Flexibilität seitens des Anbieters
vorhanden ist.
Die Ergebnisse des Paarvergleichs von Sicherheit und Transportgeschwindigkeit stellen sich ebenso
klar dar. Die Gewichtung der Transportgeschwindigkeit liegt mit 0,82 rund viereinhalb Mal höher als
511
512
513
1) Eigene Darstellung in Anlehnung an Alternativenfestlegung
1) Eigene Darstellung.
2) Eigene Darstellung.
78
die Sicherheit mit einer Gewichtung von 0,18. Bei diesem doch etwas erstaunlichen Ergebnis muss
allerdings die Produktpalette des Unternehmens BARTHEL KG berücksichtigt werden. Kesselrohre
kommen z.B. im Energiesektor, der Chemie und Petrochemie zum Einsatz und müssen nicht nur
hohen Qualitätsstandards entsprechen, sondern auch eine hohe Robustheit und Widerstandsfähigkeit
besitzen. Der Effekt von Unfällen oder sonstigen Vorkommnissen auf die Produkte während des
Transports sind also aufgrund der Beschaffenheit der Produkte eher als gering zu betrachten.
Dies führt zu dem Ergebnis des Paarvergleichs, bei dem der Transportgeschwindigkeit eine so viel
höhere Gewichtung zukommt als der Sicherheit. Ähnlich sieht es beim Vergleich der externen Kosten
und der Zuverlässigkeit aus. Externe Kosten haben nur bedingt Auswirkungen auf die Preisgestaltung
des Dienstleistungsanbieters und sind damit für den Kunden nur von untergeordneter Bedeutung. Viel
wichtiger ist dagegen die <S. 107> Zuverlässigkeit des Dienstleistungsanbieters. Aufgrund des
teilweise hohen Termindruckes ist eine Einhaltung der Vereinbarungen seitens des Anbieters von
extremer Wichtigkeit. Daher ergibt sich die stark unterschiedliche Gewichtung bei der, die
Zuverlässigkeit mit 0,86 mehr als sechs Mal wichtiger bewertet wird als die externen Kosten mit einer
Gewichtung von 0,14.
Potentialdimension
<Evaluationsmatrix, Normierte Bewertungsmatrix, Zeilensumme, Gewicht, Flexibilität, Aufwand>
Tabelle 25: Paarvergleiche und Bedeutungsgewichte der zweiten Merkmalsebene –
Potentialdimension514
Prozessdimension
<Evaluationsmatrix,
Normierte
Transportgeschwindigkeit>
Bewertungsmatrix,
Zeilensumme,
Gewicht,
Sicherheit,
Tabelle 26: Paarvergleiche und Bedeutungsgewichte der zweiten Merkmalsebene Prozessdimension515
Ergebnisdimension
<Evaluationsmatrix, Normierte Bewertungsmatrix, Zeilensumme, Gewicht, Zuverlässigkeit, Externe
Kosten>
Tabelle 27: Paarvergleiche und Bedeutungsgewichte der zweiten Merkmalsebene Ergebnisdimension516
Auf der dritten Merkmalsebene werden die zeitliche Flexibilität, die Netzbildungsfähigkeit und die
transportmengenbezogene Flexibilität miteinander verglichen. Auch hier findet sich eine klare
Rangfolge der Merkmale, wenn auch nicht so stark ausgeprägt wie auf den anderen beiden
Merkmalsebenen.
Als wichtigstes Merkmal wird die transportmengenbezogene Flexibilität mit einer Gewichtung von
0,44 betrachtet. Die geringste Gewichtung mit 0,24 fiel auf die zeitliche Flexibilität. Dazwischen liegt
mit einer Gewichtung von 0,32 die Netzbildungsfähigkeit. Die niedrige Bewertung der zeitlichen
Flexibilität steht dem vorhandenen Termindruck nicht im Widerspruch. Die hohe Bedeutung der
transportmengenbezogenen Flexibilität lässt sich mit der hohen Bandbreite an Gewichten und
Abmessungen der Produkte und der bestellten Mengen erklären. <S. 108>
514
515
516
1) Eigene Darstellung.
2) Eigene Darstellung.
3) Eigene Darstellung.
79
Flexibilität
<Evaluationsmatrix,
Flexibilität>
Zeitliche
Flexibilität,
Netzbildungsfähigkeit,
Transportmengenbezogee
Tabelle 28: Paarvergleiche der dritten Merkmalsebene517
Flexibilität
<Normierte Bewertungsmatrix, Zeilensumme, Gewicht, Zeitliche Flexibilität, Netzbildungsfähigkeit,
Transportmengenbezogene Flexibilität>
Tabelle 29: Bedeutungsgewichtung der dritten Merkmalsebene518
3.3.5
Überprüfung der logischen Konsistenz
Bedeutungsgewichte der Merkmale
und
Berechnung
der
globalen
Auf Basis der Konsistenzprüfung wird die Widerspruchsfreiheit und damit die Güte der
Präferenzurteile bewertet. Bei vollkommener Konsistenz entspricht der maximale Eigenwert519 der
Dimension n. Dies ist auf allen drei Merkmalsebenen der Analyse der Fall, die Werte für C.I. und
C.R. sind entsprechend Null520.
Nach der Bestimmung der Konsistenz werden die globalen Gewichte der einzelnen Merkmale
bestimmt.
Diese geben die relative Bedeutung der Merkmale im Vergleich zu allen anderen Merkmalen wieder.
Auch hier zeigt sich wieder die starke Gewichtung der Transportgeschwindigkeit und der
Zuverlässigkeit die je etwas über einen Drittel der Bewertung ausmachen. <S. 109>
<erste Ebene, zweite Ebene, dritte Ebene, Potentialdimension, Flexibilität, zeitliche Flexibilität,
Netzbildungsfähigkeit, transportmengenbezogene Flexibilität, Aufwand, Prozessdimension,
Sicherheit, Transportgeschwindigkeit, Ergebnisdimension, Zuverlässigkeit, Externe Kosten>
Tabelle 30: Berechnung der globalen Gewichte der Merkmale521
3.3.6
Beurteilung der Alternativen hinsichtlich der Zielkriterien
3.3.6.1
Zeitliche Flexibilität
Die Rangfolge bei der zeitlichen Flexibilität ist klar verteilt, als höchstes wird der Straßengüterverkehr
bewertet, gefolgt vom Schienengüterverkehr und der Binnenschifffahrt. Dementsprechend teilen sich
auch die Gewichtungen der Alternativen auf, so wird die zeitliche Flexibilität des
Straßengüterverkehrs mit 0,69, des Schienengüterverkehrs mit 0,21 und die zeitliche Flexibilität der
Binnenschifffahrt mit 0,10 bewertet.
zeitliche Flexibilität
<Evaluationsmatrix, Gewicht, Straßengüterverkehr, Schienengüterverkehr, Binnenschifffahrt>
517
518
1) Eigene Darstellung.
2) Eigene Darstellung.
519
520
521
4) Daten und Berechnungen siehe Anhang D.
1) Eigene Darstellung. Für ein Berechnungsbeispiel siehe Anhang D. Aufgrund von Rundungsfehlern ergibt
die eigentliche Summe 1,01. Da mit den tatsächlichen Werten gerechnet wird, wird hier die Summe auch
mit 1 ausgewiesen.
80
Tabelle 31: Paarvergleiche der Alternativen bezüglich der zeitlichen Flexibilität522
<S. 110>
3.3.6.2
Netzbildungsfähigkeit
Bei der Netzbildungsfähigkeit zeigt sich ein sehr klares Bild. Die Netzbildungsfähigkeit des
Straßengüterverkehrs wird mit einer Gewichtung von 0,72 als Höchstes gewichtet, die damit fast 3,8
Mal höher liegt als die Netzbildungsfähigkeit des Schienengüterverkehrs und neunmal höher als die
Netzbildungsfähigkeit der Binnenschifffahrt. Diese Einschätzung bildet die Rangfolge der
tatsächlichen Länge der einzelnen Verkehrsnetze ab, der subjektive Eindruck des Entscheiders deckt
sich hier also mit den tatsächlichen Gegebenheiten.
Netzbildungsfähigkeit
<Evaluationsmatrix, Gewicht, Straßengüterverkehr, Schienengüterverkehr, Binnenschifffahrt>
Tabelle 32: Paarvergleiche der Alternativen bezüglich der Netzbildungsfähigkeit523
3.3.6.3
Transportmengenbezogene Flexibilität
Ein ähnlich klares Bild wie bei der Netzbildungsfähigkeit zeigt sich auch bei der
transportmengenbezogenen Flexibilität. Allerdings wurde hier der Schienengüterverkehr mit einer
Gewichtung von 0,70 als der flexibelste Verkehrsträger in Bezug auf die Transportmenge bewertet.
Die Binnenschifffahrt folgt mit einer Gewichtung von 0,23 und der Straßengüterverkehr mit einer
Gewichtung von 0,07. Die geringe Gewichtung des Straßengüterverkehrs steht im direkten
Zusammenhang mit dem Maximalgewicht von 40 t. Ähnliches gilt hier auch für die Binnenschifffahrt,
allerdings bezogen auf das sehr hohe Mindestgewicht, das benötigt wird um den Transport
vergleichsweise kostengünstig durchführen zu können. <S. 111>
transportmengenbezogene Flexibilität
<Evaluationsmatrix, Gewicht, Straßengüterverkehr, Schienengüterverkehr, Binnenschifffahrt>
Tabelle 33: Paarvergleiche der Alternativen bezüglich der transportmengenbezogenen Flexibilität524
3.3.6.4
Aufwand
Der Aufwand wird u.a. von der Netzdichte der einzelnen Verkehrsträger beeinflusst, sodass sich hier
das Bild aus der Gewichtung der Netzbildungsfähigkeit wiederfinden lässt. Die Straße wird mit einer
Gewichtung von 0,69 als Höchstes bewertet, fast 3,3 Mal höher als die Schiene mit einer Gewichtung
von 0,21. Verglichen mit dem Verkehrsträger Wasser wird die Straße sogar fast siebenmal höher
gewichtet, denn diese kam auf eine Gewichtung von 0,10.
Aufwand
<Evaluationsmatrix, Gewicht, Straßengüterverkehr, Schienengüterverkehr, Binnenschifffahrt>
Tabelle 34: Paarvergleiche der Alternativen bezüglich der Bequemlichkeit525
522
523
524
2) Eigene Darstellung. Die Konsistenz ist gewährleistet, der maximale Eigenwert entspricht mit 3 der
Dimension n. Daten und Berechnungen siehe Anhang D.
1) Eigene Darstellung. Die Konsistenz des Paarvergleichs ist gewährleistet. Daten und Berechnungen siehe
Anhang D.
1) Eigene Darstellung. Die Konsistenz des Paarvergleichs ist gewährleistet. Daten und Berechnungen siehe
Anhang D.
81
3.3.6.5
Sicherheit
Bei der Sicherheit wird die Schiene mit einer Gewichtung von 0,59 als Sicherstes der drei
Verkehrsträger bewertet. Danach folgt die Wasserstraße mit 0,33 und die Straße mit einer Gewichtung
von 0,08. Diese Aufteilung zeigt den Widerspruch der zwischen dem subjektiven Eindruck des
Entscheiders und der tatsächlichen Situation. Wie bereits ausgeführt, kann, gemessen am
Transportaufkommen von Gefahrguttransporten, die Wasserstraße als der Sicherster Verkehrsträger
bezeichnet werden, gefolgt von der Schiene und der Straße. <S. 112>
Sicherheit
<Evaluationsmatrix, Gewicht, Straßengüterverkehr, Schienengüterverkehr, Binnenschifffahrt>
Tabelle 35: Paarvergleiche der Alternativen bezüglich der Sicherheit526
3.3.6.6
Transportgeschwindigkeit
Bei der Transportgeschwindigkeit spielen die Transportentfernungen eine nicht unwesentliche Rolle.
Je weiter die Transportstrecke desto stärker können die Schiene und die Wasserstraße ihre jeweiligen
Vorteile gegenüber der Straße ausspielen. Das drückt sich auch in den Gewichtungen der einzelnen
Verkehrsträger aus. Die Schiene und die Wasserstraße haben mit je 0,40 die höchste Gewichtung,
gefolgt von der Straße mit einem Gewicht von 0,20. Diese Aufteilung spricht dafür, dass der
Entscheider vermehrt Transporte über größere Entfernungen durchführt auf denen die Schiene und die
Wasserstraße ihre Vorteile nutzen können.
Transportgeschwindigkeit
<Evaluationsmatrix, Gewicht, Straßengüterverkehr, Schienengüterverkehr, Binnenschifffahrt>
Tabelle 36: Paarvergleiche der Alternativen bezüglich der Transportgeschwindigkeit527
3.3.6.7
Zuverlässigkeit
Im Punkt Zuverlässigkeit werden alle drei Verkehrsträger mit der gleichen Gewichtung, nämlich 0,33
bewertet. Diese Bewertung wird abgegeben, da die Zuverlässigkeit der einzelnen Verkehrsträger
immer stark von unterschiedlichen Faktoren des Transportes abhängen. So kann beispielsweise im
Sommer die Wasserstraße aufgrund mangelnden Wasserstandes Probleme bei der Einhaltung von
Terminen bekommen, ähnlich wie die Schiene im Herbst und Winter z.B. aufgrund von <S. 113>
vereisten oder mit Laub bedeckten Schienen. Bei der Straße können hohes Verkehrsaufkommen oder
schlechte Witterungsverhältnisse im Winter dazu führen, dass die Zuverlässigkeit nicht mehr gegeben
ist. Aufgrund dieser unterschiedlichen Gegebenheiten wurden alle drei Verkehrsträger mit der
gleichen Gewichtung bewertet.
Zuverlässigkeit
<Evaluationsmatrix, Gewicht, Straßengüterverkehr, Schienengüterverkehr, Binnenschifffahrt>
Tabelle 37:Paarvergleiche der Alternativen bezüglich der Zuverlässigkeit528
525
526
527
2) Eigene Darstellung. Die Konsistenz des Paarvergleichs ist gewährleistet. Daten und Berechnungen siehe
Anhang D.
1) Eigene Darstellung. Die Konsistenz des Paarvergleichs ist gewährleistet. Daten und Berechnungen siehe
Anhang D.
2) Eigene Darstellung. Die Konsistenz des Paarvergleichs ist gewährleistet. Daten und Berechnungen siehe
Anhang D.
82
3.3.6.8
Externe Kosten
Bei der Bewertung der externen Kosten kann auf metrische Daten zurückgegriffen werden, so dass die
Bewertung nicht auf Basis der Neun-Punkte-Skala von SAATY erfolgen braucht. Zur
Berücksichtigung der externen Kosten wird vielmehr auf das Verhältnis der externen
Durchschnittskosten der einzelnen Verkehrsträger zurückgegriffen529. Da sich externe Kosten
umgekehrt proportional zur Vorteilhaftigkeit der Verkehrsträger verhalten, wird der entsprechende
Kehrwert in den Berechnungen verwendet. Dabei zeigt sich eine klare Aufteilung bei der Gewichtung
der drei Verkehrsträger, wobei die Wasserstraße mit 0,52 die höchste Gewichtung erhält, gefolgt von
der Schiene mit einer Gewichtung von 0,38. Die Straße hat mit 0,09 die kleinste Gewichtung der
Verkehrsträger und liegt damit im deutlichen Abstand zu den anderen beiden Verkehrsträgern. Das
zeigt, dass große Anteile der durch den Straßengüterverkehr verursachten Kosten nicht internalisiert
werden und so ein erheblicher Vorteil gegenüber dem Schienengüterverkehr und der Binnenschifffahrt
besteht. <S. 114>
externe Durchschnittskosten
<Gewichtung, Straßengüterverkehr, Schienengüterverkehr, Binnenschifffahrt>
Tabelle 38: Bedeutungsgewichte und Durchschnittskosten des Güterverkehrs 2005 nach
Verkehrsträgern in € pro 1.000 tkm530
3.3.7
Berechnung der globalen Gewichte der Alternativen
Die Umwandlung der lokalen Gewichte der Alternativen in globale Gewichte erfolgt wie bereits bei
den Merkmalen durch die Multiplikation der lokalen Gewichte der Alternativen mit den globalen
Gewichten der darüber liegenden Merkmale.
<Globale Merkmalsgewichte, lokale Alternativengewichte, globale Alternativengewichte,
Straßengüterverkehr,
Schienengüterverkehr,
Binnenschifffahrt,
zeitliche
Flexibilität,
Netzbildungsfähigkeit,
transportmengenbezogene
Flexibilität,
Aufwand,
Sicherheit,
Transportgeschwindigkeit, Zuverlässigkeit, externe Kosten>
Tabelle 39: Globale Gewichte und Gesamtgewichtung der Alternativen Straßen-,
Schienengüterverkehr und Binnenschifffahrt531
<S. 115>
Die globalen Gewichte stellen dar, wie viel jede Alternative zur Zielerreichung beitragen kann und
wie wichtig jede einzelne Alternative ist. Je höher das globale Gewicht einer Alternative, desto mehr
ist sie zu präferieren. Der Schienengüterverkehr erhält mit 0,38 die höchste globale Gewichtung,
gefolgt von der Binnenschifffahrt mit einer Gewichtung von 0,33 und dem Straßengüterverkehr mit
einer Gewichtung von 0,29.
528
529
530
531
1) Eigene Darstellung. Die Konsistenz des Paarvergleichs ist gewährleistet. Daten und Berechnungen siehe
Anhang D. Aufgrund von Rundungsfehlern ergibt sich als Summe für die Gewichtung 0,99. Da mit den
genauen Werten gerechnet wird, wird die Summe entsprechend mit 1,00 angegeben.
2) Aufgrund der Nutzung quantitativer Daten ist eine Bewertung auf Basis der Neun-Punkte-Skala von
SAATY nicht erforderlich.
1) Eigene Darstellung in Anlehnung an INFRAS (2007), S. 19. Für die Berechnungen und eine genaue
Aufschlüsselung der externen Durchschnittskosten nach Verkehrsträgern und Kostenkategorien siehe
Anhang D. Aufgrund von Rundungsfehlern ergibt sich als Summen für die Gewichtung 0,99. Da mit den
genauen Werten gerechnet wird, wird die Summe entsprechend mit 1,00 angegeben.
2) Eigene Darstellung. Für ein Berechnungsbeispiel siehe Anhang D. Aufgrund von Rundungsfehlern
ergeben sich abweichende Summen für die globalen Gewichte. Da mit den genauen Werten gerechnet wird,
werden die Summen entsprechend belassen.
83
Dieses Ergebnis ist einigermaßen überraschend, da es nicht die Verteilung der Modal-Split-Anteile der
Verkehrsträger widerspiegelt.
3.4
Aggregation des Wirksamkeits-Kostenverhältnisses
Zum Abschluss der Cost-Effectiveness-Analyse werden zur Bestimmung der optimalen Alternative
die Ergebnisse der Kosten- und Wirksamkeitsanalyse zu einem Gesamtergebnis aggregiert. Dazu wird
für jede Alternative das Wirksamkeits-Kostenverhältnis Vi aus dem Quotienten der
Wirksamkeitskennzahl wi und der Kostenkennzahl der jeweiligen Alternative gebildet.
Die Kostenkennzahl stellt das Verhältnis der durchschnittlichen Transportkosten je tkm zur Summe
aller durchschnittlichen Transportkosten je tkm der einzelnen Verkehrsträger dar532.
<Straßengüterverkehr,
Schienengüterverkehr,
Binnenschifffahrt,
Wirksamkeitskennzahl (wi), Wirksamkeits-Kostenverhältnis (Vi), Rang>
Kostenkennzahl
(Ki),
Tabelle 40: Übersicht der Wirksamkeits-Kostenverhältnisse der Verkehrsträger533
534
Aus Sicht des Entscheidungsträgers ist diejenige Alternative mit dem höchsten WirksamkeitsKostenverhältnis zu wählen. Aufgrund der geringen Durchschnittskosten je tkm erhält die
Binnenschifffahrt mit 2,72 das beste Wirksamkeits-Kostenverhältnis. Auf Rang zwei folgt der
Schienengüterverkehr mit einem Wirksamkeits-Kostenverhältnis von 2,07, gefolgt vom
Straßengüterverkehr mit einem Wert von 0,36.
Allerdings muss man hierbei die Einschränkungen der Binnenschifffahrt, die sich aus der hohen
Mindestkapazität ergeben, berücksichtigen. Dadurch relativiert sich der Vorsprung, den die <S. 116>
Binnenschifffahrt gegenüber dem Schienengüterverkehr in der Rangfolge besitzt. Zusätzlich ist
auffällig, wie hoch der Unterschied zwischen dem Straßengüterverkehr und dem
Schienengüterverkehr ist. Dies ist auf die im Vergleich hohen Kosten des Straßengüterverkehrs
zurückzuführen.
Da Entscheidungen häufig finanziellen Restriktionen oder Mindestanforderungen bei der Effektiv tät
unterliegen kann die Aggregation auch auf Basis von relativen Vergleichen der einzelnen Alte nativen
erfolgen. Hierbei zeigt sich, dass der Straßengüterverkehr aufgrund der höchsten Transportkosten und
der geringsten Effektivität die unattraktivste der drei Alternativen darstellt. Eine Entscheidung beim
relativen Vergleich von Schienengüterverkehr und Binnenschifffahrt stellt sich allerdings nicht so
einfach dar. Der Schienengüterverkehr verursacht zwar leicht höhere Kosten als die Binnenschifffahrt,
besitzt aber gleichzeitig eine höhere Effektivität. Die Entscheidung basiert also in diesem Fall auf
532
533
534
1) Die durchschnittlichen Transportkosten ergeben sich aus den Kosten der 13 Relationen, die in der
Kostenanalyse berücksichtigt wurden. Zur Berechnung der Kostenkennzahl siehe Anhang D.
2) Eigene Darstellung. Für ein Berechnungsbeispiel siehe Anhang D.
1) Bei vorhandenen Budgetrestriktionen wird die Alternative, welche innerhalb des Budgets liegt und die
höchste Effektivität aufweist, ausgewählt.
84
mögliche vorhandene Budgetrestriktionen der Effektivität535 oder auch beides. Sind diese nicht
vorhanden, obliegt es dem Entscheider, auf B von Präferenzen eine Entscheidung zu fällen.
Abbildung 42: Relative Beurteilung der Alternativen536
Die Quotientenbildung muss also nicht unbedingt zur optimalen Alternative führen, sondern es muss
auch stets eine situationsabhängige Bewertung erfolgen. <S. 117>
4
Abschließende Beurteilung
Es hat sich gezeigt, dass aufgrund der Marktliberalisierung die Deutsche Bahn AG im Bereich des
Schienengüterverkehrs
im
Wettbewerb
mit
schlanken
und
kostengünstigen
Eisenbahnverkehrsunternehmen steht, die dazu teilweise noch stark spezialisiert sind und sich auf
bestimmte Branchen oder Nischen konzentrieren. Gleichzeitig besteht ein steigender Bedarf an
Kooperationen vor allem im regionalen Bereich, indem regional tätige Unternehmen das Sammeln
und Verteilen von Waggons in der entsprechenden Region übernehmen, um sie dann Ganzzügen
zuzuführen.
Neue Markteintritte werden durch politische Entscheidungen und der Etablierung von Dienstleistern
wie z.B. Triebfahrzeugvermieter gefördert, indem vorhandene Markteintrittsbarrieren gesenkt werden.
Aufgrund des aktuellen Konjunktureinbruchs haben sich der intramodale Wettbewerb und auch der
Preisdruck stark erhöht, wobei gerade der hohe Fixkostenblock zu einem erheblichen Druck führt die
eigenen Kapazitäten auszulasten. Ziel sollte es sein dem Kostendruck durch eine optimale
organisatorische und technische Verknüpfung der Verkehrsträger zu begegnen, und damit
Rationalisierungspotenziale in den Distributions- und Verkehrssystemen zu realisieren.
Eine Substitutionsgefahr durch den Straßengüterverkehr gibt es für den Schienengüterverkehr vor
allem im Bereich der Einzelwagenladungsverkehre und im Bereich der Langstrecken durch die
Binnenschifffahrt. Allgemein ist die Substitutionsgefahr abhängig von der Transportweite, der
Transportmenge und den Anforderungen an das zu transportierende Gut.
Im Zuge des Klimawandels gewinnen Umweltthemen zunehmend an Bedeutung. Hier muss allerdings
zwischen den politischen Vorgaben und dem Umweltbewusstsein des einzelnen und den Handlungen
der Verlader differenzier werden, denn die Entscheidungen der Verlader werden stark von
wirtschaftlichen Aspekten beeinflusst, was sich auch in der Merkmalsbewertung der CostEffectiveness-Analyse widerspiegelt. Ein Umdenken findet hier auch aufgrund der aktuellen
wirtschaftlichen Lage nur sehr langsam statt. Zusätzlich sollten die externen Kosten, z.B. durch eine
Mauterhöhung beim Straßengüterverkehr weiter internalisiert werden, um so eine stärkere
Gleichbehandlung der Verkehrsträger zu gewährleisten und die Gesamtsituation des Verkehrsträgers
Schiene zu stärken.
Neue Technologien durchdringen aufgrund der Langlebigkeit der Güter und der hohen
Investitionskosten den Markt des Eisenbahngüterverkehrs nur langsam. Zusätzlich ist bei
Neuentwicklungen eine Interoperabilität vor allem im grenzüberschreitenden Verkehr nur selten
gegeben, sodass die Einführung neuer, für den Bahnbetrieb positiver Entwicklungen einen erheblichen
Kostenaufwand darstellt und die Umrüstung von (Gesamt-) Systemen lange dauert. Dies hat zur
Folge, dass der Schienengüterverkehr bezüglich der Einführung neuer Innovationen einen erheblichen
Nachteil gegenüber dem Straßengüterverkehr besitzt. Eine Unterstützung der EVU seitens der Politik
sollte in Betracht gezogen werden, um die Konkurrenzfähigkeit des Schienengüterverkehrs auch
weiterhin zu gewährleisten.
In der im Rahmen der Cost-Effectiveness durchgeführten Kostenanalyse hat sich gezeigt, dass die
Wasserstraße die günstigste Alternative der drei Verkehrsträger Wasserstraße, Schiene und Straße ist.
535
536
2) Bestehen bestimmte Mindestanforderungen an die Effektivität, wird die Alternative ausgewählt, die die
Mindestanforderung erreicht oder überschreitet und die geringsten Kosten verursacht.
3) Eigene Darstellung.
85
In der Wirksamkeitsanalyse wurde der Schienengüterverkehr als beste Lösung berechnet. Nach der
Gesamtaggregation konnte abschließend festgestellt werden, dass aufgrund des hohen Kostenvorteils
des Binnenschiffs dieses auch in der Gesamtbewertung den Rang eins belegt. Allerdings Klumpp et
al.: Erweiterte Wirtschaftlichkeitsanalyse für Eisenbahnverkehrsunternehmen 118 muss man die
Mindestkapazität der Binnenschiffe berücksichtigen, sodass sich aufgrund des geringen Unterschiedes
beim Wirksamkeits-Kostenverhältnis und der höchsten Bewertung bei der Wirksamkeitsanalyse der
Schienengüterverkehr als attraktive Alternative bezeichnet werden kann.
Die Rangfolge der Cost-Effectiveness Analyse spiegelt allerdings nicht die Modal-Split Anteile der
einzelnen Verkehrsträger wider. Das zeigt, dass die Vorbehalte gegenüber der Wasserstraße und der
Schiene immer noch sehr stark vorhanden sind, sodass eine Aufklärung oder vermehrte Werbung
seitens der EVU zu einem weiteren positiven Trend im Schienengüterverkehr führen kann. Zusätzlich
sollte auf die geringeren Kosten und die Kooperationen zwischen Eisenbahnverkehrsunternehmen
hingewiesen werden um die Attraktivität des Schienengüterverkehrs weiter zu erhöhen. Ein weiterer
Grund für den Unterschied zum Modal Split könnte die spezifische Situation des bewertenden
Unternehmens mit seinen speziellen Gütern (Kesselrohre als Langgut) und entsprechenden
Anforderungen an die Dienstleistungsanbieter sein. Hierbei ist allerdings anzuführen, dass sowohl der
LKW, die Eisenbahn und das Binnenschiff als Transportmittel genutzt werden und somit Erfahrung
mit allen drei Verkehrsträgern vorhanden ist.
Das erarbeitete Vorgehensmodell zur Durchführung einer erweiterten Wirtschaftlichkeitsanalyse
ermöglichte also die Bestimmung des optimalen Transportmittels aus den alternativen
Verkehrsträgern Straße, Schiene und Wasserstraße auf Basis der der Auswahl und Bewertung
entscheidungsrelevanter
Kriterien.
Den
am
Verbundprojekt
MAEKAS
beteiligten
Eisenbahnverkehrsunternehmen wird damit ermöglicht, auf Basis der vorhandenen Kriterien die
eigenen Strategien zu überprüfen, anzupassen und strategische Wettbewerbsvorteile gegenüber
konkurrierenden Unternehmen und Verkehrsträgern zu schaffen oder diese weiter auszubauen.
Zusätzlich muss allerdings berücksichtigt werden, dass moderne Supply Chains in der Regel
kombinierte Verkehre mit mehreren beteiligten Verkehrsträgern (z.B. Wasserstraße, Schiene und
Straße) darstellen, da in der Regel kein Verkehrsträger alleine allen Anforderungen einzelner
Transportabschnitte entspricht. Daher ist die hier vorgestellte Entscheidungsunterstützung bei der
Verkehrsträgerwahl immer nur für einen spezifischen Anwendungsfall oder eine spezifische
Teilstrecke plausibel einzusetzen. <S. 119>
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