Medienrecht - Universität Zürich

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Vorlesung
Medienrecht
Universität Zürich
Herbstsemester 2008
Präsentationsunterlagen für Studierende
Prof. Dr. Rolf H. Weber
Dr. Philip Kübler
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
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Inhaltsverzeichnis und Vorlesungsübersicht
1
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3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
Grundlagen
Medien und Grundrechte
Medien- und Wirtschaftsrecht
Medienregulierung I
Telekommunikationsrecht,
Rundfunktechnikrecht, Konzessionen
Medienregulierung II
Rundfunkrecht (Rundfunkordnung und
Rundfunkinhalte)
Medien- und Immaterialgüterrecht
Medienstrafrecht
Medienzivilrecht I
Persönlichkeitsschutz (ohne
Gegendarstellung)
Medienzivilrecht II
Gegendarstellung, Zivilprozessrecht
Medienzivilrecht III
Unlauterer Wettbewerb, Datenschutz
Medien und Vertragsrecht
(inkl. Arbeitsrecht)
Rechtsprobleme von Internet
und Multimedia
Vertiefung des Stoffes
anhand von Fallbeispielen
Semesterklausur
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Weber
Weber
Weber
Weber
17.09.2008
24.09.2008
01.10.2008
08.10.2008
Seite
9
29
69
93
Prof. Dr. Rolf H. Weber
15.10.2008
109
Prof. Dr. Rolf H. Weber
Dr. Philip Kübler
Dr. Philip Kübler
22.10.2008
29.10.2008
05.11.2008
137
169
209
Dr. Philip Kübler
12.11.2008
241
Dr. Philip Kübler
19.11.2008
253
Dr. Philip Kübler
26.11.2008
297
Dr. Philip Kübler
03.12.2008
325
Dr. Philip Kübler
10.12.2008
349
Prof. Dr. Rolf H. Weber
17.12.2008
Prof.
Prof.
Prof.
Prof.
Dr.
Dr.
Dr.
Dr.
Rolf
Rolf
Rolf
Rolf
H.
H.
H.
H.
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Ziele der Lehrveranstaltung
1. Grundkenntnisse des Rechts als staatliches Ordnungssystem, mit
Theorie- und Praxisbezug auch für Medienwissenschafter
2. Spezialkenntnisse des Medienrechts, bestehend aus:
 Grundrechten der Bundesverfassung (medienspezifisch)
 Wirtschafts- und Lauterkeitsrecht (medienspezifisch)
 Medienregulierung, Infrastruktur: Fernmelde- und Rundfunkrecht
 Immaterialgüterrecht, v.a. Urheberrecht
 Medienstrafrecht inkl. strafrechtlicher Persönlichkeitsschutz
 Zivilrechtlicher Persönlichkeitsschutz und Gegendarstellung
 Zivilprozessrecht (medienspezifisch)
 Datenschutzrecht (medienspezifisch)
 Vertragsrecht inkl. Arbeitsrecht (medienspezifisch)
 Rechtsprobleme von Internet und Multimedia
3. Problembewusstsein für medienrechtliche Zusammenhänge
4. Grundkenntnisse der politischen Entwicklung des Medienrechts
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Aufbau der Vorlesung
Problemkette im Medienrecht
Struktur
und Rahmen
der
Medientätigkeit
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Beschaffung
und Herstellung
von
Medienprodukten
Veröffentlichung
Wirkungen von
und Vertrieb
von
Medienprodukten
Medienprodukten
und
Reaktionen
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Seite 4
Aufbau der Vorlesung
Schwergewicht in der Problemkette
VORLESUNGSSTOFF

Grundrechte
Struktur
und Rahmen
Beschaffung
und Herstellung
Veröffentlichung
Wirkungen
und Vertrieb
und Reaktionen
Wirtschaftsrecht
Medienregulierung
Immaterialgüterrecht
Strafrecht
und Zivilrecht
Vertragsrecht
Internet
und Multimedia
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Adressaten der Vorlesung
1. Medieninteressierte Studierende der Rechtswissenschaft
2. Rechtsinteressierte Studierende der Medienwissenschaft
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Arbeitswerkzeuge und Unterstützung
Diese Präsentationsunterlagen mit Darstellungen zum Stoff, welcher
in der Vorlesung behandelt wird; ergänzende Unterlagen werden in der
Vorlesung ausgehändigt. Diese Unterlagen illustrieren die Lektionen und
sind daher oft nur dann verständlich, wenn man die Vorlesung besucht.
Zusammenstellung einschlägiger Gesetzestexte als separates
Werkzeug.
Vollständige Gesetzestexte (Bundesrecht), abrufbar unter:
www.admin.ch, Link “Systematische Rechtssammlung”
Literatur gemäss Literaturverzeichnis, insbesondere:
- Nobel/Weber, Medienrecht, 2007
- Studer/Mayr von Baldegg, Medienrecht für die Praxis, 2006
-Weber, Medienrecht für Medienschaffende, 2000
- Zölch/Zulauf, Kommunikationsrecht für die Praxis, 2001
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[Notizen]
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Inhaltsverzeichnis
1
Grundlagen
2
Medien und Grundrechte (Freiheitsrechte)
3
Medien und Wirtschaftsrecht
4
Telekommunikationsrecht, Rundfunktechnikrecht, Konzessionen
5
Rundfunkrecht (Rundfunkordnung und Rundfunkinhalte)
6
Medien und Immaterialgüterrecht
7
Medienstrafrecht
8
Medienzivilrecht I: Persönlichkeitsschutz (ohne Gegendarstellung)
9
Medienzivilrecht II: Gegendarstellung, Zivilprozessrecht
10 Medienzivilrecht III: Unlauterer Wettbewerb, Datenschutz
11 Medien und Vertragsrecht (inkl. Arbeitsrecht)
12 Rechtsprobleme von Internet und Multimedia
13 Vertiefung des Stoffes anhand von Fallbeispielen
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1 Grundlagen
Rechtssystem
Normstufen und Rechtsverwirklichung im
Rechtssystem
 … als tatsächlicher Vorgang
Vollzug
Rechtsdurchsetzung
Rechtsanwendung
 … evtl. mit Gerichtsverfahren
 … durch Behörde
 … durch Gerichte
 … durch Behörden
Rechtsetzung
 Erlass von Ausführungsrecht
 Inkraftsetzung von Gesetzen
Rechtspolitik
 Gesetzgebungsarbeiten
 Politische Vorstösse
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Seite 10
1 Grundlagen
Rechtliche Verhaltenssteuerung
Möglichkeiten rechtlicher Steuerung
Steuerung von Verhalten
“harte” Gebote
und Verbote
z.B.
“maximal
120 km/h”
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“weiche” Empfehlungen
und Richtlinien
Anreize
(i.d.R. monetär)
z.B.
“den Verhältnissen angepasst
fahren”
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z.B.
Besteuerung
schneller
Fahrzeuge
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1 Grundlagen
Rechtliche Verhaltenssteuerung
Beispiele für Medien
Steuerung von Verhalten
“harte” Gebote
und Verbote
z.B.
Impressumspflicht
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“weiche” Empfehlungen
und Richtlinien
Anreize
(i.d.R. monetär)
z.B.
journalistische
Sorgfaltspflicht
im Zivilrecht
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z.B.
Presseförderung
(Verbilligung
Posttaxen)
Seite 12
1 Grundlagen
Rechtsquellen
Selbstregulierung im Medienbereich
www.presserat.ch
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www.lauterkeit.ch
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1 Grundlagen
Rechtsquellen
Juristische Methode: Beispiele
Sachverhalt
Tatbestand
Rechtsfolge
Wegnahme von Auto
Diebstahl?
Gefängnis?
Senden von Radiosignal
Rundfunkbetrieb?
Führen eines Interviews
Vertragsschluss?
Schimpfwort für Politiker
Persönlichkeitsverletzung?
Nichtbefolgen von
amtl. Verfügung?
Konzessionspflicht?
Verschuldenshaftung?
Zahlungspflicht?
Weigerung des Abdrucks
einer Gegendarstellung?
Feststellung des
Sachverhalts
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Busse?
Feststellung des
relevanten Rechts:
Tatbestandsanalyse
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Feststellung des
relevanten Rech
Rechtsfolgenanalyse
Seite 14
1 Grundlagen
Rechtsquellen
Medienrecht als Querschnittmaterie
Privatrecht
Zivilrecht
ZGB
Öffentliches Recht
Handelsrecht
OR
OR
formelles öff. Recht
Nebenerlasse
Persönlichkeitsrecht
Schadenersatz/
Lauterkeitsrecht
(UWG)
Genugtuung
Datenschutz
Kartellrecht
Vertragsrecht
Markenrecht
Urheberrecht
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Zivilprozessrecht
Strafprozessrecht
Quellenschutz
Zwangsmassnahmen
materielles öff. Recht
Strafrecht
Mediendelikte
Vorsorgliche
Massnahmen
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Verwaltungs- Staatsrecht
und
Völkerrecht
Presseordnung
Rundfunkordnung
Freiheitsrechte
Freizügigkeit
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1 Grundlagen
Rechtsquellen
Grundsätzlich keine Sonderbehandlung der Medien in
der Rechtsordnung

Beispiel: Veröffentlichungen über Personen bedürfen
eines öffentlichen Interesses

Beispiele von Ausnahmen: Strafrecht, Datenschutz

Medienfreiheitsrechte und besondere
Rechtfertigungsgründe
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Seite 16
1 Grundlagen
Rechtsquellen
Politische, allgemein-gesellschaftliche und
wirtschaftliche Bedeutung der Medien

Staatspolitische Funktion von Information und
Kommunikation

Wächteramt und Informationsauftrag der Medien;
"Vierte Gewalt"

Starrheit des Rechts v. Flexibilität der Medienpraxis

Technische Entwicklung, Konvergenz

Gesellschaftlicher Wandel, z.B. betreffend Werbung oder
Sittlichkeit

Qualität der Rechtsetzung

Time-lag des Gesetzgebers
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Seite 17
1 Grundlagen
Rechtsquellen
Spannungsfelder im Informationsrecht
Informationshoheit
Informationsfreiheit
z.B. Urheberrecht v. Meinungsäusserungsfreiheit
Wahrheit und
Transparenz
Daten- und Geheimnisschutz
z.B. Steuertransparenz v. Steuergeheimnis
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1 Grundlagen
Rechtsquellen
Spannungsfelder im Informationsrecht
Wahrheitsgebot
Irreführungsverbot
z.B. Meinungsäusserungsfreiheit v. Fairness
Senderfreiheit
Empfängerfreiheit
z.B. Werbefreiheit v. Belästigungsverbot („Spam“)
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Seite 19
1 Grundlagen
Rechtsquellen
Drei Kategorien von Rechtsquellen
Erlasse von Bund,
Entscheide von
Kantonen und
Gerichten und
Gemeinden sowie
Verwaltungs-
internationale
behörden
Erlasse
(z.B. BGE)
Literatur der
Rechtswissenschaft
(i.d.R.
Professoren,
Experten)
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1 Grundlagen
Rechtsquellen
Rechtsquellen international (Erlasse)
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vom 10.12.1948, Resolution 217 (III), Universal
Declaration of Human Rights, in United Nations, General Assembly, Official Records, Third
Session (Part I) Resolutions Doc. A/81, S. 71 ff.
Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten vom 4. 11. 1950
(EMRK; SR 0.101)
Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte vom 16. Dezember 1966 (UNO-Pakt
II; SR 0.103.2)
Übereinkommen Nr. 108 des Europarates zum Schutz des Menschen bei der automatischen
Datenverarbeitung personenbezogener Daten vom 17.10.1980 (SR 0.235.1)
Übereinkommen des Europarates über das grenzüberschreitende Fernsehen vom 5.5.1989 (SR
0.784.405)
Richtlinie 89/552 des Rates zur Koordinierung bestimmter Rechts- und Verwaltungsvorschriften
über die Ausübung der Fernsehtätigkeit vom 3.10.1989 (ABl 1989 L 298/23 vom
17.10.1989) und Richtlinie 97/36 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. Juni
1997 zur Änderung der Richtlinie 89/552 (ABl 1997 L 202/60 vom 30.7.1997)
Richtlinie 91/259 des Rates über den Rechtsschutz von Computerprogrammen vom 14.5.1991
(ABl 1991 L 122/42 vom 17.5.1991)
Richtlinie 95/46 des Europäischen Parlaments und des Rates zum Schutz natürlicher Personen
bei der Verarbeitung personenbezogener Daten und zum freien Datenverkehr vom
24.10.1995 (ABl 1995 L 281/31 vom 23.11.1995)
Richtlinie 96/9 des Europäischen Parlaments und des Rates über den rechtlichen Schutz von
Datenbanken vom 11.3.1996 (ABl 1996 L 77/20 vom 27.3.1996)
Richtlinie 2001/29 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22.5.2001 zur
Harmonisierung bestimmter Aspekte des Urheberrechts und der verwandten Schutzrechte
vom 22. Mai 2001 (Abl 2001 L 167/10 vom 22.6.2001)
Richtlinie 2002/58 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Verarbeitung
personenbezogener Daten und den Schutz der Privatsphäre in der elektronischen
Kommunikation vom 12.7.2002 (Abl 2002 L 201/37 vom 31. Juli 2002).
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1 Grundlagen
Rechtsquellen
Rechtsquellen Schweiz (Erlasse)
Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft vom 18.4.1999 (SR 101)
Bundesgesetz über das Verwaltungsverfahren vom 20.12.1968 (SR 172.021)
Schweizerisches Zivilgesetzbuch vom 10.12.1907 (SR 210)
Schweizerisches Obligationenrecht vom 30.3.1911 (SR 220)
Bundesgesetz über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte vom 9.10.1992 (SR 231.1)
Bundesgesetz über den Datenschutz vom 19.6.1992 (SR 235.1)
Verordnung zum Bundesgesetz über den Datenschutz vom 14.6.1993 (SR 235.11)
Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb vom 19.12.1986 (SR 241)
Bundesgesetz vom 6. Oktober 1995 über Kartelle und andere Wettbewerbsbeschränkungen (SR 251)
Schweizerisches Strafgesetzbuch vom 21.12.1937 (SR 311.0)
Bundesgesetz über Filmproduktion und Filmkultur vom 14..12.2001 (SR 443.1)
Filmverordnung vom 3.7.2002 (SR 443.11)
Verordnung des EDI vom 20.12.2002 über die Filmförderung (SR 443.113)
Bundesgesetz vom 6.10.2000 betreffend die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs (SR
780.1)
Verordnung vom 31.10.2001 über die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs (SR 780.11)
Postgesetz vom 30. April 1997 (SR 783.0)
Fernmeldegesetz vom 30.4.1997 (SR 784.10)
Bundesgesetz über Radio und Fernsehen vom 24.3.2006 (SR 784.40)
Radio- und Fernsehverordnung vom 16.3.1992/6.10.1997 (Stand 1.4.07) (SR 784.401)
Bundesgesetz vom 8. Juni 1923 betreffend die Lotterien und die gewerbsmässigen Wetten (SR
935.51)
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Seite 22
1 Grundlagen
Rechtsquellen
Literatur (Auswahl)
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
Bächli Marc, Das Recht am eigenen Bild, Diss. Basel 2001
Bänninger Beatrice, Die Gegendarstellung in der Praxis, Diss. Zürich 1998
Barrelet Denis, Droit de la communication, Bern 1998
Baumann Lorenz, Presse und unlauterer Wettbewerb, Diss. Zürich 1999
Branahl Udo, Medienrecht : eine Einführung, 4. Aufl. Opladen 2002
David Lucas/Reutter Mark A., Schweizerisches Werberecht, 2. Aufl. Zürich 2001
Donges Patrick/Puppis Manuel (Hrsg.), Die Zukunft des öffentlichen Rundfunks,
Köln 2003
Druey Jean Nicolas, Information als Gegenstand des Rechts, Zürich/Baden-Baden
1995
Dumermuth Martin, Die Programmaufsicht bei Radio und Fernsehen in der
Schweiz, Basel/Frankfurt 1992
Dumermuth Martin, Rundfunkrecht, in: Rolf H. Weber (Hrsg.), Informations- und
Kommunikationsrecht, Schweizerisches Bundesverwaltungsrecht, Basel/Frankfurt
a.M. 1996
Hesse Albrecht, Rundfunkrecht, 3. Aufl. München 2003
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Seite 23
1 Grundlagen
Rechtsquellen
Literatur (Auswahl)

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
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


Löffler Martin/Ricker Reinhart, Handbuch des Presserechts, 4. Aufl. München 2000
Maag Harald, Medienkonzentration - zur Reichweite des fusionskontrollrechtlichen
Instrumentariums, Diss. Basel 2001
Müller Jörg Paul, Grundrechte in der Schweiz, 3. Aufl. Bern 1999
Riklin Franz, Schweizerisches Presserecht, Bern 1996
Saxer Urs / Trüeb Hans Rudolf (Hrsg.), Das neue Radio- und Fernsehgesetz,
Zeitschrift für Schweizerisches Recht (ZSR) 3/2006
Schiwy Peter/Schütz Walter J., Medienrecht, Lexikon für Wissenschaft und Praxis,
4. Aufl. Berlin 2001
Schürmann Leo/Nobel Peter, Medienrecht, 2. Aufl. Bern 1993
Peter Nobel/Rolf H. Weber, Medienrecht, Bern 2007
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Seite 24
1 Grundlagen
Rechtsquellen
Literatur (Auswahl)
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

Studer Peter/Mayr von Baldegg Rudolf, Medienrecht für die Praxis, 2. Aufl.
Zürich 2001
Weber Rolf H., Medienkonzentration und Meinungspluralismus, Zürich 1995
Weber Rolf H., Informations- und Kommunikationsrecht, Allgemeiner Überblick,
in: Rolf H. Weber (Hrsg.), Informations- und Kommunikationsrecht,
Schweizerisches Bundesverwaltungsrecht, Basel/Frankfurt a.M., 2. Aufl. 2003
Weber Rolf H., Presse- und Filmverwaltungsrecht, in: Rolf H. Weber (Hrsg.),
Informations- und Kommunikationsrecht, Schweizerisches
Bundesverwaltungsrecht, Basel/Frankfurt a.M., 2. Aufl. 2003
Weber Rolf H., Neustrukturierung der Rundfunkordnung, Zürich 1999
Weber Rolf H., Information und Schutz Privater, ZSR 1999 II 1-86
Weber Rolf H., Geldentschädigung als Rechtsfolge von
Persönlichkeitsverletzungen?, Medialex 2000, 75-87
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Seite 25
1 Grundlagen
Rechtsquellen
Literatur (Auswahl)


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


Weber Rolf H., Finanzierung der Rundfunkordnung, Zürich 2000
Weber Rolf H., Medienrecht für Medienschaffende, Zürich 2000
Weber Rolf H./Thürer Daniel/Zäch Roger (Hrsg.), Datenschutz im Europäischen
Umfeld, Zürich 1995
Weber Rolf H., Towards a Legal Framework for the Information Society, Zürich
2003
Weber Rolf H./Unternährer Roland/Zulauf Rena, Schweizerisches Filmrecht,
Zürich 2003
Weber Rolf H., Selbstregulierung und Selbstorganisation bei den elektronischen
Medien, in: medialex 4/2004 211-217
Weber Rolf H., "Vom Bild ohne Geld" - Will das Bundesgericht den Künstlern keine
monetären Ansprüche im Falle von unautorisierten Bildvermarktungen durch
Dritte gewähren?, in: Jusletter 23. Februar 2004 (www.weblaw.ch)
Widmer Michael, Das Verhältnis zwischen Medienrecht und Medienethik, Diss.
Zürich 2003
Zölch Franz A./Zulauf Rena, Kommunikationsrecht für die Praxis, Bern 2001
Zöllner Wolfgang, Informationsordnung und Recht, Berlin/New York 1990
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 26
1 Grundlagen
Rechtsquellen
Literatur: Zeitschriften

Medialex, ab 1995

sic! Zeitschrift für Immaterialgüter-, Informations- und Wettbewerbsrecht,
ab 1997.
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Seite 27
[Notizen]
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Seite 28
Inhaltsverzeichnis
1
Grundlagen
2
Medien und Grundrechte (Freiheitsrechte)
3
Medien und Wirtschaftsrecht
4
Telekommunikationsrecht, Rundfunktechnikrecht, Konzessionen
5
Rundfunkrecht (Rundfunkordnung und Rundfunkinhalte)
6
Medien und Immaterialgüterrecht
7
Medienstrafrecht
8
Medienzivilrecht I: Persönlichkeitsschutz (ohne Gegendarstellung)
9
Medienzivilrecht II: Gegendarstellung, Zivilprozessrecht
10 Medienzivilrecht III: Unlauterer Wettbewerb, Datenschutz
11 Medien und Vertragsrecht (inkl. Arbeitsrecht)
12 Rechtsprobleme von Internet und Multimedia
13 Vertiefung des Stoffes anhand von Fallbeispielen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 29
2 Medien und Grundrechte
Bundesverfassung (BV)
Die Verfassung im Stufenbau der Rechtsordnung
Verordnung
Gesetz
Verfassung
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Seite 30
2 Medien und Grundrechte
Bundesverfassung (BV)
Bundesverfassung von 1999
Die wichtigsten Elemente
Demokratisches
Föderalistisches
Element:
Element:
- Mischung von direkter
- Aufgabenteilung Bund und
und indirekter
Kantone, Kooperation
(repräsentativer)
- Mitwirkung Kantone
Demokratie
- Gemeindeautonomie
Rechtsstaatliches
Element:
- Grundrechte
- Gewaltenteilung
- Verfassungsgerichtsbarkeit
Sozialstaatliches
Element:
- Soziale Ziele
- Soziale Grundrechte
- Kompetenznormen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Weitere
Grundwerte:
- Nachhaltigkeit
- Wettbewerbsorientierte
Wirtschaftsordnung
- Subsidiaritätsprinzip
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Seite 31
2 Medien und Grundrechte
Bundesverfassung (BV)
Bundesverfassung von 1999
Besondere Wichtigkeit für die Medien
Demokratisches
Föderalistisches
Element:
Element:
- Mischung von direkter
- Aufgabenteilung Bund und
und indirekter
Kantone, Kooperation
(repräsentativer)
- Mitwirkung Kantone
Demokratie
- Gemeindeautonomie
Rechtsstaatliches
Element:
- Grundrechte
- Gewaltenteilung
- Verfassungsgerichtsbarkeit
Sozialstaatliches
Element:
- Soziale Ziele
- Soziale Grundrechte
- Kompetenznormen
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Weitere
Grundwerte:
- Nachhaltigkeit
- Wettbewerbsorientierte
Wirtschaftsordnung
- Subsidiaritätsprinzip
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Seite 32
2 Medien und Grundrechte
Übersicht über die Grundrechte
Terminologie zu den Grundrechten
Herleitung der Grundrechte:
 Der Mensch ist in der Rechtsordnung nicht nur Objekt,
sondern Rechtssubjekt.
 “Menschenrechte”
 Menschenwürde und individuelle Freiheit sind wichtige
Interessen und Rechtsgüter, welches dem Rechtssubjekt
“Mensch” zukommen sollen.
 “Freiheitsrechte”
 Diese Freiheiten sind — zusammen mit anderen Rechten
— besonders fundamental, sie liegen der gesamten
Rechtsordnung zu Grunde.
 “Grundrechte”
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Seite 33
2 Medien und Grundrechte
Übersicht über die Grundrechte
Grundrechtskataloge (EMRK und BV)
Europäische
Menschenrechtskonvention:
Art. 2 Recht auf Leben
Art. 3 Verbot der Folter
Art. 4 Verbot der Sklaverei und der
Zwangsarbeit
Art. 5 Recht auf Freiheit und Sicherheit
Art. 6 Recht auf ein faires Verfahren
Art. 7 Keine Strafe ohne Gesetz
Art. 8 Recht auf Achtung des Privat- und
Familienlebens
Art. 9 Gedanken-, Gewissens- und
Religionsfreiheit
Art. 10 Freiheit der Meinungsäusserung
Art. 11 Versammlungs- und
Vereinigungsfreiheit
Art. 12 Recht auf Eheschliessung
Kursiv: Spezifische Grundrechte
der BV, welche in der EMRK nicht
ausdrücklich enthalten sind.
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Schweizerische Bundesverfassung:
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
7 Menschenwürde
8 Rechtsgleichheit
9 Schutz vor Willkür und Wahrung von Treu und Glauben
10 Recht auf Leben und auf persönliche Freiheit
11 Schutz der Kinder und Jugendlichen
12 Recht auf Hilfe in Notlagen
13 Schutz der Privatsphäre
14 Recht auf Ehe und Familie
15 Glaubens- und Gewissensfreiheit
16 Meinungs- und Informationsfreiheit
17 Medienfreiheit
18 Sprachenfreiheit
19 Anspruch auf Grundschulunterricht
20 Wissenschaftsfreiheit
21 Kunstfreiheit
22 Versammlungsfreiheit
23 Vereinigungsfreiheit
24 Niederlassungsfreiheit
25 Schutz vor Ausweisung, Auslieferung und Ausschaffung
26 Eigentumsgarantie
27 Wirtschaftsfreiheit
28 Koalitionsfreiheit
29 Allgemeine Verfahrensgarantien
30 Gerichtliche Verfahren
31 Freiheitsentzug
32 Strafverfahren
33 Petitionsrecht
34 Politische Rechte
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Seite 34
2 Medien und Grundrechte
Übersicht über die Grundrechte
Beachtung der Grundrechte: im Stufenbau der
Rechtsordnung
Verordnung
Gesetz
Verfassung
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Seite 35
2 Medien und Grundrechte
Medienrelevante Grundrechte (Übersicht)
Verhältnis Medien und Grundrechte
Medien als Träger
von Grundrechten
Namentlich Medienfreiheit, Meinungs- und
Informationsfreiheit, Rechtsgleichheit und
Willkürverbot, Schutz der Privatsphäre,
Wirtschaftsfreiheit
Medien als Adressaten
von Grundrechten
(über indirekte Drittwirkung)
Namentlich Persönlichkeitsschutz (Straf- und
Zivilrecht); Schutz von Immaterialgüterrechten;
Schutz des wirtschaftlichen Wettbewerbs
(Lauterkeitsgebot gemäss UWG), Datenschutz
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 36
2 Medien und Grundrechte
Medienrelevante Grundrechte (Übersicht)
Persönliche Freiheit
Medien sind als Adressaten
indirekt betroffen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 37
2 Medien und Grundrechte
Medienrelevante Grundrechte (Übersicht)
Meinungs- und Informationsfreiheit
Medien sind als Träger
direkt und als Adressaten
indirekt betroffen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 38
2 Medien und Grundrechte
Medienrelevante Grundrechte (Übersicht)
Medienfreiheit
Medien sind als Träger
direkt betroffen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 39
2 Medien und Grundrechte
Medienrelevante Grundrechte (Übersicht)
Rundfunkfreiheit (Art. 93 BV)
Medien sind als Träger
direkt betroffen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 40
2 Medien und Grundrechte
Medienrelevante Grundrechte (Übersicht)
Zusammenfassung und Überblick
Vier Schwerpunkte im Medienverfassungsrecht
Medien als Träger
von Grundrechten
1 Meinungsfreiheit
2 Informationsfreiheit
3 Medienfreiheit inkl. Rundfunkfreiheit
Medien als Adressaten
von Grundrechten
(über indirekte Drittwirkung)
4 Persönliche Freiheit, verwirklicht
insbesondere durch den strafrechtlichen
u. zivilrechtlichen Persönlichkeitsschutz
in verschiedenen Erlassen des Bundes
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 41
2 Medien und Grundrechte
Einschränkungen der Grundrechte
Einschränkungen von Grundrechten
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 42
2 Medien und Grundrechte
Persönliche Freiheit v. Medientätigkeit
Persönliche Freiheit (Oberbegriff)
Quelle: Prof. Dr. Beatrice Weber-Dürler,
Universität Zürich, Vorlesungsunterlagen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 43
2 Medien und Grundrechte
Persönliche Freiheit v. Medientätigkeit
Medienpersönlichkeitsrecht im Ausland
Beispiele aus dem benachbarten Ausland
Beispiel USA
Frankreich
 Art. 9 Code Civil: Starker
Schutz des Privatlebens,
auch von Prominenten
 Meinungsfreiheit der EMRK
(nur) als ein Abwägungskriterium
Deutschland
 Art. 2 Abs. 1 und Art. 1
Abs. 1 GG (Grundgesetz)
 First Amendment zur USBundesverfassung
 Rechtsprechung des BGH
 Rechtsprechung des
 Schutz gegen Falschmeldungen und Offenbarungen aus Privatleben
  Anerkennung eines allgemeinen Schutzes des Individuums
vor Verletzungen seiner persönlichen Integrität und
Privatsphäre
Supreme Court
 Unterscheidung private
person - public person
  zunehmende Beseitigung
von Schranken der
Medienfreiheit
  Verfassungsrecht gibt Impulse für die Entwicklung des Medien(persönlichkeits)rechts
  EMRK, angesichts der Internationalisierung der Medien, wirkt als erste Stufe für eine
europäische Vereinheitlichung („minimal standard“) — trotz umstrittener Drittwirkung
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 44
2 Medien und Grundrechte
Persönliche Freiheit v. Medientätigkeit
Meinungsäusserungsfreiheit nach EMRK
Art. 10 EMRK
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 45
2 Medien und Grundrechte
Persönliche Freiheit v. Medientätigkeit
BGE (“Mikrowellenherd II”)

Fachverband
FEA
BGE 125 III 185
02.03.1999
EMRK 10
Meinungsäusserungsfreiheit
UWG 2, 3 lit. a
vgl. auch BGE 120 II 76
H., Forscher in
Quasi-Rolle des
Journalisten
H. schrieb, dass
Mikrowellenöfen
wissenschaftlich
gesehen gesundheitsschädlich sind
Obsiegen von H. gegen
Verurteilung in Schweiz
beim Europäischen
Gerichtshof für
Menschenrechte;
EMGR verlange
Differenzierungen und
Präzisierungen des
Urteils
Grundlage des
Unterlassungsanspruchs muss exakt
sein
Verhältnismässigkeitsdiskussion
Bestätigung der
Verurteilung von
H., zugleich
Präzisierung
und Einschränkung
des Verbots
Gerichtliches Verbot
muss exakt sein

Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 46
2 Medien und Grundrechte
Persönliche Freiheit v. Medientätigkeit
BGE (“BSE”)

MetzgermeisterFachverband
BGE 123 IV 211
07.11.1997
Urteil in Strafverfahren
UWG 2, 3 lit. a, 23
Meinungsäusserungsfreiheit
Mitglied des
Vereins gegen
Tierfabriken
B verteilte 1994
Flugblätter vor einer
Metzgerei
Flugblätter enthielten
Hinweise auf
Gefährlichkeit von
Fleisch wegen BSE
(“Rinderwahnsinn”);
Aufforderung, weniger
Fleisch zu essen
Verfassungskonforme
Auslegung des UWG
(BG gegen den
unlauteren Wettbewerb)
Es kommt darauf an, ob B
das Flugblatt nur vor dieser
einen Metzgerei verteilt hat
Vorliegend keine
wissenschaftliche
Äusserung
Rückweisung an
die Vorinstanz zur
Ergänzung des
Sachverhalts und
zur neuen
Entscheidung

Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 47
2 Medien und Grundrechte
Medien- und Informationsfreiheit
Medienfreiheit (BV)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 48
2 Medien und Grundrechte
Medien- und Informationsfreiheit
Geschützte Tätigkeiten: zwei Kategorien
Tatsachen-
Meinungs-


Behauptungen
Äusserungen
Kommerzielle Kommunikation?
Wirtschaftsfreiheit
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 49
2 Medien und Grundrechte
Medien- und Informationsfreiheit
Inhalt der Medienfreiheit (Übersicht)












Schutzgegenstand
Medien, Öffentlichkeitsbezug
Periodizität oder Dauerhaftigkeit
Geschützte Tätigkeiten
Tatsachenbehauptungen
Meinungsäusserung, Werturteile
Werbung, kommerzielle Kommunikation
Bildliche Darstellungen
Zensurverbot
Redaktionsgeheimnis
Träger der Medienfreiheit
Verhältnis zur Wirtschaftsfreiheit
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Seite 50
2 Medien und Grundrechte
Medien- und Informationsfreiheit
Schranken der Medienfreiheit

Gesetzliche Schranken

Schranken aufgrund besonderer Rechtsverhältnisse

Gesteigerter Gemeingebrauch von öffentlichem Grund

Polizeiliche Generalklausel
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 51
2 Medien und Grundrechte
Medien- und Informationsfreiheit
Zensurverbot und Redaktionsgeheimnis
Voraussetzungen für Einschränkungen
Das Zensurverbot ist Teil
des Kerngehaltes der
Medienfreiheit, was aber
gerichtliche Verbote z.B.
einer ehrverletzenden
Publikation nicht
ausschliesst.
Gesetzliche
Grundlage
Öffentliches
Interesse
Garantie
des
Kerngehalts
Schutz von
Grundrechten
Dritter
Verhältnismässigkeit
Schutzbereich des
jeweiligen Freiheitsrechts
7/22/2008
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
© 2003 - Dr. iur. Philip Kübler Zürich/Schweiz
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 109
Seite 52
2 Medien und Grundrechte
Medien- und Informationsfreiheit
Nicht von der rechtlichen Medienfreiheit erfasst:
Innere Medienfreiheit
z.B. Miteigentumsmodell
z.B. Chinese Wall zwischen Verlag und Redaktion
z.B. Mitbestimmungsmodell mit Redaktionsstatut
Private Entscheidung der
Medienunternehmen
und Medienschaffenden
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Seite 53
2 Medien und Grundrechte
Medien- und Informationsfreiheit
Informationsfreiheit nach EMRK
Art. 10 EMRK
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 54
2 Medien und Grundrechte
Medien- und Informationsfreiheit
Informationsfreiheit in der neuen BV
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 55
2 Medien und Grundrechte
Medien- und Informationsfreiheit
Inhalt der Informationsfreiheit

Allgemein zugängliche Quellen

Staatsverwaltung

Gerichtsverhandlungen (BGE 111 Ia 245 —
"Öffentlichkeit im Strafverfahren")

Öffentliche Register (BGE 126 III 512 —
"Grundbucheinsicht")

Aktive Information durch den Staat
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Seite 56
2 Medien und Grundrechte
Medien- und Informationsfreiheit
BGE (“Last Temptation of Christ”)

Film-ZensurBehörde im
Kanton VS
BGE 120 Ia 190
18.06.1994
Meinungsäusserungsfreiheit
Art. 4 aBV
Kinobetreiber
und potentielle
Zuschauer
Zensurbehörde
untersagte den
Kinobetreibern im
Wallis, den Film „The
Last Temptation of
Christ“ auszustrahlen
Kinozuschauer
wehrten sich
zusammen mit einem
Kinobetreiber gegen
dieses Verbot
Passive
Informationsfreiheit
als Grundrecht
Beschwert und daher
berechtigt zur Staatsrechtlichen Beschwerde ist
auch ein Kino-Zuschauer

Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Beschwerdeberechtigung der
Zuschauer als
Träger des Rechts
auf Information
anerkannt
Rückweisung an
die Vorinstanz zur
materiellen
Entscheidung der
Sache
[Darauffolgender
Entscheid in der
Sache nicht
bekannt]
Seite 57
2 Medien und Grundrechte
Medien- und Informationsfreiheit
Öffentlichkeitsgesetz
Das Handeln der Verwaltung war früher grundsätzlich geheim,
unter Vorbehalt von Ausnahmen.
Das Gesetz kehrt nun den Grundsatz der Geheimhaltung um, indem
es jeder Person ein Recht auf Zugang zu amtlichen Dokumenten
verleiht, ohne dass ein besonderes Interesse nachgewiesen werden
müsste.
Ein einfaches und rasches Verfahren ist vorgesehen.
Das Öffentlichkeitsprinzip gilt nicht absolut, sondern wird durch
Ausnahmen begrenzt.
 Bedeutung für den Journalismus, u.a. hinsichtlich Recherche
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 58
2 Medien und Grundrechte
Medien- und Informationsfreiheit
Rundfunkfreiheit (BV)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 59
2 Medien und Grundrechte
Weitere Grundrechte
Glaubens- und Gewissensfreiheit
Quelle: Prof. Dr. Beatrice Weber-Dürler,
Universität Zürich, Vorlesungsunterlagen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 60
2 Medien und Grundrechte
Weitere Grundrechte
Versammlungsfreiheit
Quelle: Prof. Dr. Beatrice Weber-Dürler,
Universität Zürich, Vorlesungsunterlagen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 61
2 Medien und Grundrechte
Weitere Grundrechte
Wirtschaftsfreiheit
Quelle: Prof. Dr. Beatrice
Weber-Dürler,
Universität Zürich,
Vorlesungsunterlagen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 62
2 Medien und Grundrechte
Weitere Grundrechte
Eigentumsgarantie
Quelle: Prof. Dr. Beatrice Weber-Dürler,
Universität Zürich, Vorlesungsunterlagen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 63
2 Medien und Grundrechte
Weitere Grundrechte
Sprachenfreiheit
Quelle: Prof. Dr. Beatrice Weber-Dürler,
Universität Zürich, Vorlesungsunterlagen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 64
2 Medien und Grundrechte
Weitere Grundrechte
Rechtsgleichheit und Willkürverbot
Quelle: Prof. Dr. Beatrice Weber-Dürler,
Universität Zürich, Vorlesungsunterlagen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 65
2 Medien und Grundrechte
Weitere Grundrechte
Rechtsgleichheit gemäss Bundesgericht
“
Grosser
Spielraum
des
Gesetzgebers
“
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 66
2 Medien und Grundrechte
Praktische Bedeutung der Grundrechte
Lösungsweg für Grundrechtsprobleme
Einschränkung durch ein Gemeinwesen (“Staat”)
Ist das “einschränkend” handelnde Gemeinwesen zuständig?
Welche Grundrechte könnten betroffen sein?
 Grundrechtskatalog in Bundesverfassung konsultieren!
Ist die Einschränkung rechtmässig?
 Voraussetzungen für Einschränkungen von Grundrechten prüfen!
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 67
[Notizen]
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 68
Inhaltsverzeichnis
1
Grundlagen
2
Medien und Grundrechte (Freiheitsrechte)
3
Medien und Wirtschaftsrecht
4
Telekommunikationsrecht, Rundfunktechnikrecht, Konzessionen
5
Rundfunkrecht (Rundfunkordnung und Rundfunkinhalte)
6
Medien und Immaterialgüterrecht
7
Medienstrafrecht
8
Medienzivilrecht I: Persönlichkeitsschutz (ohne Gegendarstellung)
9
Medienzivilrecht II: Gegendarstellung, Zivilprozessrecht
10 Medienzivilrecht III: Unlauterer Wettbewerb, Datenschutz
11 Medien und Vertragsrecht (inkl. Arbeitsrecht)
12 Rechtsprobleme von Internet und Multimedia
13 Vertiefung des Stoffes anhand von Fallbeispielen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 69
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Wirtschaftsfreiheit
freie wirtschaftliche Tätigkeit
Wirtschaftsfreiheit
Freiheit der Betriebsgründung
Freiheit der Berufswahl
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 70
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Wirtschaftsfreiheit
Wissenschaftsfreiheit  öffentliche Güter
(z.B. Frequenzen)
Konzession
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Polizeierlaubnis
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 71
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Wirtschaftsfreiheit
Ideelle
Kommunikation  Meinungsäusserungsfreiheit,
Medienfreiheit
Kommerzielle
Kommunikation  Medienfreiheit oder
Wirtschaftsfreiheit?
• Bedeutung der Unterscheidung
• Schrankendiskussion
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 72
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Wirtschaftsfreiheit
Publizistischer
Wettbewerb  Wettbewerb der Kommunikatoren
Wirtschaftlicher
Wettbewerb  Wettbewerb der Medienträger
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 73
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Wirtschaftsfreiheit
Kommunikatoren
Medienträger
• Unterschiedliche Ziele
• Unterschiedliche Interessen
• Unterschiedliche Verantwortlichkeiten
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 74
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Wettbewerbsrecht
Wettbewerbsabreden
Wettbewerbsbeschränkungen
Ausübung von Marktmacht
Unternehmenszusammenschluss
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 75
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Wettbewerbsabreden
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Wettbewerbsrecht
Produktion
Nachrichtenbeschaffung
Vertrieb
Werbung
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 76
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Wettbewerbsrecht
Marktbeherrschende Stellung
Ausübung von
Marktmacht
Missbräuchliches Verhalten
Sonderstellung des öffentlichrechtlichen Rundfunks
Exklusivberichterstattung
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 77
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Wettbewerbsrecht
Sonderregelung für Medien?
Fusionskontrolle
Umschreibung des relevanten
Marktes
Medienkonzentration
Failing Company Doktrin
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 78
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Wettbewerbsrecht
Problemstellung
Inserateboykott
Kartellrechtsrelevanz
Lösungsmöglichkeiten
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 79
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Wettbewerbsrecht
Problemstellung
Parallelimporte
(z.B. Film)
Sonderschutz durch
Immaterialgüterrecht
Erschöpfung durch
Erstverwendung
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 80
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Wettbewerbsrecht
Ursprung UWG:
Konkurrent A
•
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Konkurrent B
geschäftsmoralisches
Verhalten
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
•
Seite 81
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Wettbewerbsrecht
Dreidimensionalität
UWG
Konkurrenzen
A
B
Staat
Konsument
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 82
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Wettbewerbsrecht
allgemein gegen Treu und
Glauben verstossendes Verhalten
Herabsetzung
Unlauterkeit
Sondertatbestände
Irreführung
falsche vergleichende Werbung
aggressive Verkaufsmethode
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 83
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Wettbewerbsrecht
Redaktionelle Äusserungen
Relevant
Wettbewerb unter Medienunternehmen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 84
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Wettbewerbsrecht
Interview mit Experten: “B. ist nähtechnisch
im Rückstand”
Verantwortung des Medienschaffenden?
• Zurechnung der Interviewaussage?
• Unzulässiger Vergleich?
• Anhörung des Betroffenen?
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 85
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Förderung von Medien/Presse
Subventionierung der
Postbeförderung
Presseförderung
Scheitern von Gesetzesvorlagen
Neuer Medienförderungsartikel
in Verfassung?
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 86
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Rücksichtnahme
des Rundfunks
auf Presse
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Förderung von Medien/Presse
Verfassungsbestimmung
(Art. 94 Abs. 4)
Werbebeschränkungen
Weitere Auswirkungen?
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 87
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Förderung von Medien/Presse
Sinn und Zweck
Gebührensplitting
im Rundfunk
Wettbewerbsrechtliche
Problematik
Vom alten zum neuen RTVG
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 88
3 Medien und Wirtschaftsrecht
Förderung von Medien/Presse
Internationale Kooperation
Filmförderung
Pacte de l‘audiovisuel (SRG)
Staatliche
Filmförderung
Selektive Förderung
Erfolgsabhängige
Förderung
Lenkungsabgaben
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 89
[Notizen]
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 90
[Notizen]
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 91
[Notizen]
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 92
Inhaltsverzeichnis
1
Grundlagen
2
Medien und Grundrechte (Freiheitsrechte)
3
Medien und Wirtschaftsrecht
4
Telekommunikationsrecht, Rundfunktechnikrecht, Konzessionen
5
Rundfunkrecht (Rundfunkordnung und Rundfunkinhalte)
6
Medien und Immaterialgüterrecht
7
Medienstrafrecht
8
Medienzivilrecht I: Persönlichkeitsschutz (ohne Gegendarstellung)
9
Medienzivilrecht II: Gegendarstellung, Zivilprozessrecht
10 Medienzivilrecht III: Unlauterer Wettbewerb, Datenschutz
11 Medien und Vertragsrecht (inkl. Arbeitsrecht)
12 Rechtsprobleme von Internet und Multimedia
13 Vertiefung des Stoffes anhand von Fallbeispielen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 93
4 Telekommunikation, Rundfunktechnikrecht etc.
Übersicht
Normen zur technischen Verbreitung von
Medieninhalten
Grundlagen
 Bundesverfassung von 1999, Art. 92 und Art. 93
 Fernmeldegesetz vom 30. April 1997/24. März 2006
 Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) vom 24. März 2006
Abgrenzung zwischen Fernmelderecht und Rundfunkrecht
 Fernmeldewesen und öffentliche fernmeldetechnische Verbreitung von
Darbietungen und Informationen
 "Zweiwegindividualkommunikation" v. "Einwegmassenkommunikation"
 Programmbegriff
Konzessions- und Meldepflichten in FMG und RTVG
 FMG-Meldepflicht für FDA (Erbringen von Fernmeldediensten)
 FMG-Grundversorgungskonzession
 FMG-Funkkonzessionen
 RTVG-Veranstalterkonzession (Radio- und TV-Veranstalter)
 RTVG-Empfangsgebühr
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Seite 94
4 Telekommunikation, Rundfunktechnikrecht etc.
Übersicht
FMG: Individual- und Zweiwegkommunikation
A
B
•
•
RTVG: Massen- und Einwegkommunikation
•B
•C
•D
A
•
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 95
4 Telekommunikation, Rundfunktechnikrecht etc.
Übersicht
Zwischenformen




Zielgruppenprogramme
Einzelentgeltsrundfunk
Zugriffsdienste
Abrufdienste (VoD)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008




Anrufbeantworter
Ansagedienste
Videotext
Abrufdienste
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Seite 96
4 Telekommunikation, Rundfunktechnikrecht etc.
Übersicht
Abgrenzung FMG / RTVG
(Quelle: Dumermuth, 2006)
Publizistische
Relevanz
RTVG
Massenkommunikation
FMG
Programm
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Individualkommunikation
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Seite 97
4 Telekommunikation, Rundfunktechnikrecht etc.
Übersicht
Grundlagen des Fernmelderechts

Motive der Regulierung
• Liberalisierung des Fernmeldemarktes
• Zugang zur Informationsgesellschaft
• Rationelle Ressourcennutzung
• Added Value für Benutzer

Regulierungsgrundsätze
 Wirksamer Wettbewerb
 Störungsfreier Fernmeldeverkehr
 Achtung der Persönlichkeitsrecht und
Immaterialgüter
 Erschwingliche Grundversorgung
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Seite 98
4 Telekommunikation, Rundfunktechnikrecht etc.
Übersicht
Zweck des Fernmeldegesetzes (FMG)
„Dieses Gesetz bezweckt, dass der Bevölkerung und der Wirtschaft
vielfältige, preiswerte, qualitativ hochstehende sowie national und
international konkurrenzfähige Fernmeldedienste angeboten werden.
Es soll insbesondere
a) eine zuverlässige und erschwingliche Grundversorgung mit
Fernmeldediensten für alle Bevölkerungskreise in allen
Landesteilen gewährleisten;
b) einen störungsfreien, die Persönlichkeits- und
Immaterialgüterrechte achtenden Fernmeldeverkehr
sicherstellen;
c) einen wirksamen Wettbewerb beim Erbringen von Fernmeldediensten ermöglichen.
d) die Benutzerinnen und Benutzer von Fernmeldediensten vor
unlauterer Massenwerbung und Missbrauch durch
Mehrwertdienste schützen.“
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Seite 99
4 Telekommunikation, Rundfunktechnikrecht etc.
Übersicht
Revision 2006: Grundzüge

Abgrenzung RTVG/FMG

Zugangsregulierung

Ex ante-Regulierung

Mehrwertnummern

Spam / UWG
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Seite 100
4 Telekommunikation, Rundfunktechnikrecht etc.
Übersicht
Behördenorganisation

Bundesamt für Kommunikation (BAKOM)

Departement für Umwelt, Verkehr, Energie,
Kommunikation (UVEK)

Kommunikationskommission (COMCOM)

Bundesgericht
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 101
4 Telekommunikation, Rundfunktechnikrecht etc.
Übersicht
Regulierungsinstrumente






Konzessions- und Meldepflicht
Technische Konformität
Frequenz- und Nummernmanagement
Zugangsrechte
Kolokationsrechte
Grundversorgung und Abgeltung
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 102
4 Telekommunikation, Rundfunktechnikrecht etc.
Übersicht
Infrastruktur und Ressourcen




Wegerechte
Kollokation
Antennenstandorte
Frequenzen
•
•

Mobilfunk
Satellitenempfang
Adressierungselemente
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Seite 103
4 Telekommunikation, Rundfunktechnikrecht etc.
Übersicht
Regulierung der Adressierungselemente



Kurznummern
 SMS und MMS
 Auskunfts- und Vermittlungsdienste
Mehrwertdienste
 906 Nummern
 Gewinnspiele
 Dialer
Domain .ch
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Seite 104
4 Telekommunikation, Rundfunktechnikrecht etc.
Übersicht
Zugangsregulierung und Unbundling
Zugangsberechtigt: FDA
Zugangsverpflichtet: Marktbeherrschendes Unternehmen
(Art. 11 Abs. 1 FMG und Art. 4 Abs. 2 KG)
Zugangsarten (Art. 11 FMG)
 Interkonnektion
 Full Access
 Bitstream Access
 Mietleitungen
 Kabelkanäle
 Verrechnung
Zugangsgrundsätze
 Nichtdiskriminierung und Transparenz (Art. 11 Abs. 1
FMG)
 Streitverfahren (Art. 11a FMG)
 Preisfestlegung: LRIC
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Seite 105
4 Telekommunikation, Rundfunktechnikrecht etc.
Übersicht
Grundversorgung



Grundversorgung als Kriterienwettbewerb
Umfang der Grundversorgung
 Öffentl. Telefondienst
 Anschluss (analog, ISDN und Breitband)
 Preisobergrenzen
 Notrufdienste
 Sprechstellen
 Zusatzdienste (Gebührenstand, Sperrung)
 Datenübertragung
Finanzierung
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Seite 106
4 Telekommunikation, Rundfunktechnikrecht etc.
Übersicht
Fernmeldegeheimnis





Schutzprinzipien
Inhalt des Fernmeldegeheimnisses
Grenzen des Fernmeldegeheimnisses
Überwachung des Fernmeldeverkehrs (Art. 44 FMG,
BÜPF)
Überwachung von Medienschaffenden im Besonderen
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Seite 107
[Notizen]
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Seite 108
Inhaltsverzeichnis
1
Grundlagen
2
Medien und Grundrechte (Freiheitsrechte)
3
Medien und Wirtschaftsrecht
4
Telekommunikationsrecht, Rundfunktechnikrecht, Konzessionen
5
Rundfunkrecht (Rundfunkordnung und Rundfunkinhalte)
6
Medien und Immaterialgüterrecht
7
Medienstrafrecht
8
Medienzivilrecht I: Persönlichkeitsschutz (ohne Gegendarstellung)
9
Medienzivilrecht II: Gegendarstellung, Zivilprozessrecht
10 Medienzivilrecht III: Unlauterer Wettbewerb, Datenschutz
11 Medien und Vertragsrecht (inkl. Arbeitsrecht)
12 Rechtsprobleme von Internet und Multimedia
13 Vertiefung des Stoffes anhand von Fallbeispielen
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Seite 109
5 Rundfunkrecht
Übersicht
Fernmelderecht v. Rundfunkrecht

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
Fernmelderecht




“Einwegmassenkommunikation”


“Zweiwegindividualkommunikation”


Rundfunkrecht
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Seite 110
5 Rundfunkrecht
Übersicht
Motive für die Rundfunkregulierung

Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008





“Einwegmassenkommunikation”


“Zweiwegindividualkommunikation”


Knappheit von
Sendefrequenzen
Gesellschaftliche
Bedeutung von
Radio und TV
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Seite 111
5 Rundfunkrecht
Übersicht
Regelungsgegenstand des RTVG




Veranstaltung von Rundfunkprogrammen
(inkl. Erstverbreitung)
Weiterverbreitung von Rundfunkprogrammen
Empfang von
Rundfunkprogrammen
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Seite 112
5 Rundfunkrecht
Übersicht
Geschichte des Rundfunkrechts
Radio und Fernsehen
Telekommunikation
2007
 Inkrafttreten
 Inkrafttreten
2006
 Verabschiedung des neuen RTVG
 Verabschiedung des neuen FMG
 Botschaft Bundesrat zur Revision RTVG
2002
 Aussprachepapier des Bundesrates
 Fernmeldegesetz Revision (FMG)
2000
 Entwurf Radio- und Fernsehgesetz (RTVG)
 Fernmeldegesetz (FMG)
1998
 BB über den Satellitenrundfunk
1992
 BB über das schweiz. Kurzwellenradio
1987
 Art. 55bis aBV
1984
 Konzession Teletext
 Pay-TV-Konzession
1983
 Rundfunkverordnung (RVO)
 Kabelrundfunkverordnung
 BB über Unabh. Beschwerdeinstanz
1982
 Erste Sendekonzession für die SRG
 BG betr. Telegrafen und Telefonverkehr
1977
 --
 Art. 36 aBV
1931
 Art. 36 aBV
1922
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Seite 113
5 Rundfunkrecht
Übersicht
Behörden








BAKOM
UVEK
COMCOM
DBA des UVEK
WEKO
UBI
Preisüberwacher
Datenschutzbeauftragter
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Seite 114
5 Rundfunkrecht
Übersicht
Verfassungsgrundlage
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Seite 115
5 Rundfunkrecht
Übersicht
Regulierungsgrundsätze im Rundfunkrecht






Trennung von “Veranstaltung” und “Verbreitung”
(früher: Einheitskonzession)
Konzessionspflicht bzw. Meldepflicht
Leistungsauftrag an konzessionierte Rundfunkmedien
Finanzierungsregeln
Service Public und SRG
Allgemeine Aufsicht und Programmaufsicht durch UBI
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Seite 116
5 Rundfunkrecht
Rundfunkinhalte
Leistungsauftrag (Stichworte)
Bundesverfassung (BV)






Bundesgesetz (RTVG) insbesondere:
Bildung, Kultur

freie Meinungsbildung

Unterhaltung
Schweiz, Kantone

Sachgerechtigkeit
Meinungspluralismus


Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
staatsbürgerliche Kenntnisse
vermitteln
Vielfalt von Land und Bevölkerung
der Öffentlichkeit näherbringen
Verständnis für andere Völker
fördern
Kulturschaffen fördern
Keine Bevorzugung bestimmter
Parteien, Interessen oder
Weltanschauungen
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Seite 117
5 Rundfunkrecht
Rundfunkinhalte
Ziele des neuen RTVG
(Dumermuth, 2006)
Politische Ausbalancierung
des Systems
Service public
(Grundversorgung)
Anliegen des
neuen RTVG
Bessere Bedingungen
für private
Veranstalter
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Sicherung von Verbreitungskapazitäten
für Radio und TV
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Seite 118
5 Rundfunkrecht
Rundfunkinhalte
Unabhängigkeit, Programmautonomie
Art. 6 RTVG
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Seite 119
5 Rundfunkrecht
Rundfunkinhalte
Programm, Sendung
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Seite 120
5 Rundfunkrecht
Übersicht
Geltungsbereich des RTVG

«Programme», d.h.
 an die Allgemeinheit gerichtet (verschlüsselt oder
unverschlüsselt)
 programmartig zusammengestellt
 Inhalte durch Veranstalter zusammengestellt
 zeitlich angesetzt
 nicht interaktiv (Individualisierung)
 kontinuierlich angeboten
 Abgrenzung nach „unten“: publizistisch nicht
relevante Angebote
 technisch nicht massenwirksam
 publizistisch nicht relevante Inhalte
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Seite 121
5 Rundfunkrecht
Rundfunkinhalte
Mindestanforderungen an Programme
Art. 4 RTVG
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Seite 122
5 Rundfunkrecht
Rundfunkinhalte
Programmbestimmungen
Informationsgrundsätze
Kulturelles Mandat
Sachgerechtigkeitsgebot
Vielfaltsgebot
 Sendung als Bezugspunkt
 Programm als Bezugspunkt
 Sorgfaltspflichten
 Sorgfaltspflichten
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 Programm als Massstab
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Seite 123
5 Rundfunkrecht
RTVG-Revision
Mediendienste, Regulierungsintensität
(Quelle: Dumermuth, 2006)
Intensität der
Regulierung
Massenkommunikation
Programm =
linearer Dienst
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
nicht linearer
Dienst
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Individualkommunikation
Seite 124
5 Rundfunkrecht
RTVG-Revision
Marktzugang unter dem neuen RTVG
Quellen:
Botschaft
Bundesrat,
BAKOM
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Seite 125
5 Rundfunkrecht
Rundfunkordnung
Rundfunkaufsicht

Finanzaufsicht

Technische Aufsicht

Programmaufsicht
• Ombudsstellen der Veranstalter
• Unabhängige Beschwerdeinstanz
 Organisation, Aufgaben und Verfahren
 Praxis der UBI
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Seite 126
5 Rundfunkrecht
Rundfunkordnung
Rundfunkaufsicht
Programminhalte
Ombudsstelle
UBI
Bundesgericht
Übriger Konzessionsbereich
BAKOM
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UVEK
Bundesgericht
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Seite 127
5 Rundfunkrecht
Rundfunkinhalte
Werbeformen: Definitionen (RTVG)
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Seite 128
5 Rundfunkrecht
Rundfunkinhalte
Werbung im RTVG



Grundsätze
 Erkennbarkeit
 Trennungsgebot
 Personelle Trennung (Lex Russi)
Verbote und Beschränkungen
 Schleichwerbung
 Irreführende Werbung
 Religiöse / politische Werbung
 Alkohol und Tabak (Ausn: leichte Alkoholika in
regional bzw. lokal verbreiteten Programmen)
 Heilmittel (z.T.)
Dauer: Max. 15 % der tägl Sendezeit / 12‘ pro Stunde
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Seite 129
5 Rundfunkrecht
Rundfunkinhalte
Sponsoring im RTVG
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Seite 130
5 Rundfunkrecht
Rundfunkinhalte
Fernsehkonvention des Europarates






Beitritt Schweiz 1989
Revision 1998 aufgrund EU-Richtlinie
Zweck, zwischen den beteiligten Staaten die
grenzüberschreitende Verbreitung und
Weiterverbreitung von TV-Programmen zu erleichtern
Geltung für alle Veranstalter von grenzüberschreitend
verbreiteten Programmen
Freiheit des Empfangs und der Weiterverbreitung
Inhaltliche Vorgaben
• positiv: Menschenwürde, Grundrechte,
Jugendschutz, Gegendarstellungsrecht,
Sachgerechtigkeit, freie Meinungsbildung, Kultur
• negativ: Pornografie, Gewalt, unfaire Werbung
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 131
5 Rundfunkrecht
Rundfunkordnung
Rechtliche Sonderstellung der SRG
Volkswirtschaftliche Annahmen
der schweizerischen RTV-Politik
Finanzielle
und politische
Umstände
SRG
Betriebswirtschaftliche
Annahmen
der schweizerischen
Rundfunkpolitik
Erfolg und Bedeutung der SRG
in Gesellschaft und Politik
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 132
5 Rundfunkrecht
Rundfunkordnung
SRG erfüllt einen Leistungsauftrag (BV)
Leistungsauftrag
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Seite 133
5 Rundfunkrecht
Rundfunkordnung
Finanzierung der Rundfunkveranstalter
Werbung
und
Sponsoring
Finanzquellen
der
Radio- und
Fernsehveranstalter
Empfangsgebühren
Weitere Finanzquellen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008





Definition und Arten von Werbung
Trennung der Werbung vom Programm
Formale und inhaltliche Werbebeschränkungen
Beschränkungen des Sponsorings
Probleme von Sponsoring und Werbung in der
Veranstalter- und Aufsichtspraxis




Rechtsnatur einer Gebühr ( Steuer)
Überwiegender Gebührenanteil für die SRG
Gebührensplitting z.G. privater Veranstalter (4%)
Inkasso




Zahldienste, Pay-Rundfunk
Mehrwertdienste und Zusatzdienste
Lizenzgeschäft, Merchandising
Finanzhilfen (Art. 20 RTVG)
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Seite 134
[Notizen]
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Seite 135
[Notizen]
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 136
Inhaltsverzeichnis
1
Grundlagen
2
Medien und Grundrechte (Freiheitsrechte)
3
Medien und Wirtschaftsrecht
4
Telekommunikationsrecht, Rundfunktechnikrecht, Konzessionen
5
Rundfunkrecht (Rundfunkordnung und Rundfunkinhalte)
6
Medien und Immaterialgüterrecht
7
Medienstrafrecht
8
Medienzivilrecht I: Persönlichkeitsschutz (ohne Gegendarstellung)
9
Medienzivilrecht II: Gegendarstellung, Zivilprozessrecht
10 Medienzivilrecht III: Unlauterer Wettbewerb, Datenschutz
11 Medien und Vertragsrecht (inkl. Arbeitsrecht)
12 Rechtsprobleme von Internet und Multimedia
13 Vertiefung des Stoffes anhand von Fallbeispielen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 137
6 Immaterialgüterrecht
Grundlagen
Einordnung in die Problemkette des Medienrechts
Schwerpunkt Beschaffung und Herstellung
Struktur
und Rahmen
der
Medientätigkeit
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Beschaffung
und Herstellung
von
Medienprodukten
Veröffentlichung
Wirkungen von
und Vertrieb
von
Medienprodukten
Medienprodukten
und
Reaktionen
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Seite 138
6 Immaterialgüterrecht
Grundlagen
Zwei Säulen der Wirtschaftsordnung
Property Rights
als
Regelungsinstrument
Privates
Eigentum
Vertragsfreiheit
 Zuordnung von Werten
zu einer Person
 Freiheit betreffend
Vertragspartner
 Recht zur ausschliesslichen
Nutzung
 Freiheit betreffend
Vertragsgegenstand
 Möglichkeit zur Übertragung
und Belastung
 Freiheit betreffend
Vertragsinhalt
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 139
6 Immaterialgüterrecht
Grundlagen
Absolute und relative Schutzrechte
“Property Rights” [vereinfacht]
Absolute Schutzrechte
Relative Schutzrechte
Körperliches Eigentum
Geistiges Eigentum
 Sachen im Sinne des
Zivilgesetzbuches (ZGB)
 Immaterielle Werte im
Sinne von Spezialgesetzen
 Absolute und
ausschliessliche
 Typisierter juristischer
Katalog (numerus
Sachherrschaft des
Eigentümers (inkl. Recht
zur Zerstörung oder
Eigentumsaufgabe)
 Berechtigung gegenüber
allen Anderen
 Möglichkeit des Besitzes
als Form der gemischt
tatsächlich-rechtlichen
Sachherrschaft
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
clausus) von geschützten
Immaterialgütern
 Ausschliessliche/absolute oder zumindest
starke Wertherrschaft
durch den Berechtigten
 Berechtigung gegenüber
allen Anderen
 Besitz nicht — nur am
Träger — möglich
 Gewährung von Rechten
gegenüber bestimmten
anderen Personen
 kein absoluter Schutz
 Abwägung von Interessen
und Verhalten zweier oder
mehrerer Berechtigten
 Beispiel Vertrag, Beispiel
Lauterkeitsrecht (UWG);
umstritten beim urheberrechtlichen Leistungsschutz
 Nicht Subjekt-ObjektBeziehung, sondern
Subjekt-Subjekt-Beziehung
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Seite 140
6 Immaterialgüterrecht
Grundlagen
N.C. der Immaterialgüterrechte
[illustrativ]
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Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 141
6 Immaterialgüterrecht
Grundlagen
Aufgaben des Immaterialgüterrechts
Ökonomischer Anreiz
zu Innovation
und Investition
Persönlichkeitsschutz des schaffenden
Menschen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Ausgleich
für Leistung
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 142
6 Immaterialgüterrecht
Grundlagen
Medien und Immaterialgüterrecht
Körperliches Eigentum
Know-how
(Geschäftsgeheimnisse)
Urheberrecht
Namensrecht
Firmenrecht
Markenrecht
Wo geregelt?
- Rechtsgrundlage
Art. 641 ff. ZGB
Art. 162 StGB, Art. 6 UWG
Urheberrechtsgesetz (URG)
Art. 29 f. ZGB
Art. 944 ff. OR
Markenschutzgesetz (MSchG)
Warum geschützt?
- Schutztheorie
Persönlichkeit,
persönliche/wirtschaftliche
Privatheit, Begrenzung der
Staatsmacht, Handelbarkeit,
Wirtschaftsfreiheit
Persönlichkeit, wirtschaftliche
Privatheit, wirtschaftliche
Lauterkeit, Vertragsfreiheit
Persönlichkeit, künstlerische
Entfaltung, künstlerischer und
wirtschaftlicher Anreiz zur
Werkschöpfung
Persönlichkeit,
Publikumsschutz vor
Irreführung,
Verwechslungsgefahr; nicht
nur wirtschaftliche Interessen
Publikumsschutz vor
Irreführung,
Verwechslungsgefahr; v.a.
wirtschaftliche Interessen
Individualisierung von Produkten,
Publikumsschutz vor Irreführung,
Verwechslungsgefahr; Herkunftsangabe
Was geschützt?
- Schutzgegenstand
Bewegliche Sachen,
Grundstücke und bestimmte
Rechte
Geschäftliche und betriebliche
Informationen
Werke der Literatur und Kunst
(im weitesten Sinn)
Name von natürlichen und
juristischen Personen inkl.
Pseudonyme
Namen von Unternehmungen
Bezeichnungen von Produkten
Wann geschützt?
- Schutzvoraussetzungen
Geeigneter Schutzgegenstand
Technisches und
(bewegliche oder unbewegliche wirtschaftliches Know-how;
Sache), keine öffentlichen
Publizität
Güter, keine staatlichen Güter
Geistige Schöpfung;
Wahrnehmbarkeit;
Individualität von entweder
äusserer Form oder Anordnung
und Gliederung des Stoffes
Tatsächliche Namensführung
durch die Berechtigten
Keine Täuschung;
Gestaltungsvorschriften (z.B.
Zusatz „AG“); Eintragung im
Markenregister; Publizität
Zeichen das weder beschreibend noch
täuschend ist; Gebrauch (nach 5 Jahren
Schonfrist); Eintragung im Markenregister
Wie erkennbar?
- Publizität
Besitz als tatsächliche
Sachherrschaft,
Grundbucheintrag
Werkqualität, Deklaration
durch Urheber (z.B. ®Symbol)
Tatsächliche Namensführung
durch die Berechtigten
Handelsregistereintrag,
Firmengebrauch
Markenqualität, Gebrauch; Deklaration
durch Inhaber (®- oder TM-Symbol)
Wie weit geschützt?
- Schutzumfang
Volle Sachherrschaft (inkl. z.B. Gesetzliche oder vertragliche
Zerstörung), Schutz gegen
Pflicht des Dritten
Beeinträchtigungen
Verwendung des Werks
Gebrauch des identischen oder
(Vervielfältigung, Verbreitung, eines ähnlichen
Wahrnehmbarmachung,
(verwechselbaren) Namens
Sendung)
Eintragung der identischen
oder einer ähnlichen
(verwechselbaren) Firma
Kennzeichenmässiger Gebrauch,
territoritale Begrenzung, sachliche
Begrenzung (Markenklassen)
Was dürfen Andere?
- Rechte von Dritten
Nichts - grundsätzlich keine
Nutzung, solange kein
Eingriffe ins Eigentum zulässig Pflichtverhältnis und keine
Unlauterkeit
Unabhängige
Parallelschöpfung, Nutzung
innerhalb gesetzlicher
Schutzschranken
Nutzung des eigenen Namens,
Namensnutzungen ohne
„Anmassung“; nicht
identischer/ähnlicher Name
Bestehende Firmen
weitergebrauchen
Nicht kennzeichenmässiger Gebrauch;
Gebrauch in anderem Markt
Wie lange geschützt?
- Schutzdauer
Unbegrenzt
Unbegrenzt, solange
Schutzvoraussetzungen
vorliegen
70 Jahre
(Computerprogramme: 50
Jahre) nach Tod des Urhebers
Unbegrenzt, solange
Schutzvoraussetzungen
vorliegen
Unbegrenzt, solange
Schutzvoraussetzungen
vorliegen
Unbegrenzt verlängerbar, solange
Schutzvoraussetzungen vorliegen
Beispiel im Bereich Medien
Computer, TV-Kamera,
Zeitungspapier,
Druckerschwärze, Filmrolle
Kontaktlisten,
Telefonnummern,
Informantendaten,
recherchierte Informationen
Fotografie, Zeitungsartikel,
Drehbuch, Zeitschriftenlayout,
u.U. Werbeinserat
Name einer Politikerin, AliasName eines Künstlers (Heino)
Unternehmensnamen (NZZ,
Basler Medien AG, Ringier,
Nestlé)
Bezeichnung für Medientitel (NZZ,
Radio24), Produktmarken (Coca-Cola,
BMW, Reuters)
Geheimhaltung,
Nichtöffentlichkeit,
wirtschaftlicher Wert,
Schutzmassnahmen
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Seite 143
6 Immaterialgüterrecht
Grundlagen
Immaterialgüterrechte im Medienbereich
Medienschaffende
als Inhaber
von Urheberrechten
Medienschaffende
als Inhaber
von Kennzeichen, v.a. Marken
Urheberrecht
Kennzeichenrechte
Beachtung fremder
Urheberrechte
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Beachtung fremder
Kennzeichenrechte
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Seite 144
6 Immaterialgüterrecht
Grundlagen
Immaterialgüterrechte im Medienbereich
Beispiel N.Y. Times
Beispiel K-Tip
Urheberrecht
Kennzeichenrechte
Beispiel BBC /
Pressefoto
Beispiel Xerox
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Seite 145
6 Immaterialgüterrecht
Urheberrecht
Urheberrecht: Schutzgegenstand
TRÄGER
INHALT
FORM
Das Urheberrecht schützt nur die Form, nicht den (gedanklichen) Inhalt
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Seite 146
6 Immaterialgüterrecht
Urheberrecht
Urheberrecht: Schutzvoraussetzungen
GEISTIGE SCHÖPFUNG
 „Schutzgegenstand“
 Hervorbringung eines
Menschen
  … eines Tiers
  … einer Maschine
  … eines Computers
 Schöpfung und
„Schaffen“
WAHRNEHMBARKEIT
 Sinnliche Wahrnehmung
(„Form“)
 Keine Verkörperung
INDIVIDUALITÄT
notwendig
 Beispiel
 Begriff „Originalität“
Konzert Begriff „statistische
Aufführung
Einmaligkeit“
 Darstellung,
Auswahl,
WERKART
Gliederung
 Ausmass beeinflusst
auch konkreten
 Literatur und Kunst
Schutzumfang
 Computerprogramme
 Zunehmend geringe
 Beschränkte Bedeutung
Anforderungen in
dieser Voraussetzung
der Rechtspraxis
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Seite 147
6 Immaterialgüterrecht
Urheberrecht
Schutzgegenstand: Ausnahmen (URG)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 148
6 Immaterialgüterrecht
Urheberrecht
Schutzgegenstände: Beispiele
 Schutzgegenstand: Zufallsfund?
 Schutzgegenstand: Pressefoto?
 Schutzgegenstand: Nachricht?
 Schutzgegenstand: Datensammlung?
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 149
6 Immaterialgüterrecht
Urheberrecht
Rechte des Urhebers
Verwendungsrechte






Persönlichkeitsrechte
Vervielfältigung
Verbreitung
Wahrnehmbarmachung
Sendung, Weitersendung
Vermietung
Bearbeitung, Änderung



Erstveröffentlichung
Urhebernennung
Werkintegrität
z.B. Art. 11 Abs. 2 URG
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Seite 150
6 Immaterialgüterrecht
Urheberrecht
Urheberrecht und Medienfreiheit
Ein Spannungsfeld im Informationsrecht
Informationshoheit
Rechte des
Urhebers
Informationsfreiheit
Schutzvoraussetzungen im
Urheberrecht
Rechte des Nutzers:
Schutzschranken
Verfassungsrechtliche
Medienfreiheit
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Seite 151
6 Immaterialgüterrecht
Urheberrecht
Schranken des Urheberrechts
Urheberrechtsgesetz (URG):
Für Medien...:
Art. 19 Verwendung zum Eigengebrauch
… relevant
Art. 21 Entschlüsselung von Computerprogrammen
Art. 22 Verbreitung gesendeter Werke
Art. 23 Zwangslizenz zur Herstellung von Tonträgern
Art. 24 Archivierungs- und Sicherungsexemplare
… relevant
Art. 25 Zitate
Art. 26 Museums-, Messe- und Auktionskataloge
Art. 27 Werke auf allgemein zugänglichem Grund
… relevant
Art. 28 Berichterstattung über aktuelle Ereignisse
… relevant
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Seite 152
6 Immaterialgüterrecht
Urheberrecht
Schranken: Zitatrecht (URG)
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Seite 153
6 Immaterialgüterrecht
Urheberrecht
Vier Voraussetzungen des Zitatrechts
2. Sprachwerk
1. Veröffentlichtes Werk
3. Entnahme bloss von Auszug
4. Quellenangabe
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Seite 154
6 Immaterialgüterrecht
Urheberrecht
Schranken des Urheberrechts:
Berichterstattung (URG)
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Seite 155
6 Immaterialgüterrecht
Urheberrecht
Schranken des Urheberrechts:
“Panoramafreiheit”
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Seite 156
6 Immaterialgüterrecht
Urheberrecht
Schranken des Urheberrechts:
Eigengebrauch
Arten des Eigengebrauchs
Persönlicher Gebrauch
Unterrichtsgebrauch
Betriebsinterner Gebrauch
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Rechtsfolge: Nutzungsrecht, aber ...
Entschädigung (allerdings
nur indirekt bei Ton- und
Tonbildträgern)
Entschädigung
Entschädigung
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Seite 157
6 Immaterialgüterrecht
Urheberrecht
Zeitliche Schranke: Schutzdauer
Grundregel
Computerprogramme
Kollektive Werke,
Mit-Urheberschaft
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70 Jahre nach Tod
50 Jahre nach Tod
Entsprechende Dauer
nach dem Tod des
zuletzt Verstorbenen
(mit Sonderregeln)
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Seite 158
6 Immaterialgüterrecht
Urheberrecht
Verwertungsgesellschaften
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Seite 159
6 Immaterialgüterrecht
Urheberrecht
Urheberrechtliche Leistungsschutzrechte
Schutz der
Darbietungen
von
ausübenden
Künstlern
Urheberrechtliche
Leistungs
schutzrechte
Schutz der
Produzenten
von Ton- und
Tonbildträgern
Schutz der
Sendeunternehmen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
 Statt „urheberrechtliche
Leistungsschutzrechte“ wird
gleichbedeutend von Nachbarrechten
(neighboring rights)und von verwandten
Schutzrechten (droits voisins) gesprochen
 Die vereinfachte Vorstellung ist die eines
„minderen Urheberrechts“
 Füllung von Lücken im Urheberrechtsschutz
 Formale Regelung im URG aufgrund des
engen thematischen Zusammenhangs
 Im Vergleich mit dem Urheberrecht sind die
Schutzmotive eingeschränkt
 Im Vergleich mit dem Urheberrecht
(absolutes Schutzrecht) ist die Rechtsnatur
des Leistungsschutzes verschieden
 Geringerer Schutzumfang; kein allgemeines
Verwendungsrecht des Rechtsinhabers
 Keine Persönlichkeitsrechte
 Geringere Schutzdauer (50 Jahre)
 Unterschiedliche Regelung in
Staatsverträgen und internationalen
Organisationen
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 160
6 Immaterialgüterrecht
Urheberrecht
Aufgaben des Leistungsschutzes
Ökonomischer Anreiz
zu Innovation
und Investition
Persönlichkeitsschutz des schaffenden
Menschen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Ausgleich
für Leistung
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Seite 161
6 Immaterialgüterrecht
Kennzeichenrecht
Kennzeichenrecht
Name (ZGB 29)
Firma (OR 944, 951)
Marke (MSchG)
 Bezeichnung einer Person
 Bezeichnung eines
Unternehmens
 Bezeichnung eines
Produkts oder einer
Dienstleistung
 Rechtsfrage des
Persönlichkeitsrechts
 Rechtsfrage des Handelsund Wirtschaftsrechts
 Rechtsfrage des Handelsund Wirtschaftsrechts
Konfliktregelung im Kollisionsfall?
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 162
6 Immaterialgüterrecht
Kennzeichenrecht
Markenrecht

Hersteller
Zeichen/Bezeichnung
P r o d u k t
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008








Publikum
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Seite 163
6 Immaterialgüterrecht
Kennzeichenrecht
Markenrecht: Schutzvoraussetzungen
ZEICHENQUALITÄT
 Herkunftsbezeichung
für Produkt
 Beziehung zu Produkt
oder Dienstleistung
des Markeninhabers
DARSTELLBARKEIT
 Grafische Darstellung
 Wort- und Bildmarken
 Klangmarken
REGISTERIERUNG
VERHÄLTNIS ZU
ANDERER MARKE
 Markenregister
 Markenklassen
 Gleichartigkeit der Produkte
bzw. Dienstleistungen
 Ähnlichkeit der Marken
 Verwechslungsgefahr
beim Publikum
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 164
6 Immaterialgüterrecht
Kennzeichenrecht
Markenverunglimpfung durch Medien?
Noch keine Gerichtspraxis in der Schweiz
Deutschland: Gerichtsentscheide “Mars”, “Nivea”,
“BMW” mit Tenor:
Bei erkennbarem Scherzgehalt keine Markenverletzung,
bei kommerziellem Interesse des Verunglimpfenden
schon.
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 165
6 Immaterialgüterrecht
Bedeutung in der Praxis
Lizenzvertrag: Arten
echte Lizenz (Immaterialgut)
IP
IP



 
unechte Lizenz (ohne Immaterialgut)
ausdrückliche Lizenz
stillschweigende Lizenz
Hauptlizenz und Unterlizenz
Exklusivlizenz
x
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 166
6 Immaterialgüterrecht
Bedeutung in der Praxis
Fall-Lösung zum geistigen Eigentum
Sachverhalt
 Welche Schutzrechte
des geistigen
Eigentums betrifft der
Sachverhalt?
 Urheberrecht
 urheberrechtlicher
Leistungsschutz
 Markenrecht
 lauterkeitsrechtlicher
Leistungsschutz
 (andere)
 Was für ein Objekt liegt —
in der Sprache der
Gesetze — vor?
Tatbestand
 Erfüllt das Objekt die
Schutzvoraussetzungen?
 Erfüllt das Verhalten des
potentiellen Verletzers den
Tatbestand einer
Schutzrechtsverletzung?
 Art der Verwendung des
geschützten Objekts
 Motiv des Verletzers
 Wirkung der
Verletzungshandlung beim
Verletzten bzw. beim
Publikum
 andere und weitere Kriterien
je nach Schutzrecht
 Gibt es Schutzschranken?
Rechtsfolgen
 Welche Rechtsansprüche
stehen dem Verletzten zu?
 Unterlassungsanspruch
 Beseitigungsanspruch
 Feststellungsanspruch
 Schadenersatzanspruch
 Genugtuungsanspruch
 Gewinnherausgabe
 andere und weitere
Rechtsansprüche je
nach Schutzrecht
Abgrenzung und Konkurrenz zwischen den Schutzrechten und zum Persönlichkeitsschutz prüfen!
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 167
[Notizen]
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 168
Inhaltsverzeichnis
1
Grundlagen
2
Medien und Grundrechte (Freiheitsrechte)
3
Medien und Wirtschaftsrecht
4
Telekommunikationsrecht, Rundfunktechnikrecht, Konzessionen
5
Rundfunkrecht (Rundfunkordnung und Rundfunkinhalte)
6
Medien und Immaterialgüterrecht
7
Medienstrafrecht
8
Medienzivilrecht I: Persönlichkeitsschutz (ohne Gegendarstellung)
9
Medienzivilrecht II: Gegendarstellung, Zivilprozessrecht
10 Medienzivilrecht III: Unlauterer Wettbewerb, Datenschutz
11 Medien und Vertragsrecht (inkl. Arbeitsrecht)
12 Rechtsprobleme von Internet und Multimedia
13 Vertiefung des Stoffes anhand von Fallbeispielen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 169
7 Strafrecht
Grundlagen
Strafrecht ist öffentliches Recht
Privatrecht
Beziehung von Privaten
untereinander.
öffentliches Recht
 Regelungs- 
gegenstand?
“Erlaubt ist, was nicht
verboten ist.” Im
 Was dürfen 
regelungsfreien Raum haben Private, was darf der
Private grundsätzlich Freiheit.
Staat?
Sie haben auch die Freiheit,
unter sich Verträge und
andere Rechtsgeschäfte
abzuschliessen.
Dispositives (“nachgiebiges”)
Recht, durch private
Rechtsgeschäfte abänderbar.
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008

Typische Art 
der Rechtsnormen?
Beziehungen vom Staat
gegenüber Privaten, und
von Gemeinwesen
untereinander.
Nur was gesetzlich
vorgesehen ist
(Rechtsstaatsprinzip):
Voraussetzung einer
gesetzlichen Grundlage für
staatliches Handeln. Im
regelungsfreien Raum
besteht grundsätzlich ein
Eingriffsverbot des Staates.
Zwingendes Recht, durch
private Rechtsgeschäfte
nicht abänderbar.
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Seite 170
7 Strafrecht
Grundlagen
Subsidiarität des Strafrechts
Recht
Stärkster Eingriff
in die Grundrechte
des Einzelnen
Höchste
Anforderungen an
Rechtsstaatlichkeit
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 171
7 Strafrecht
Grundlagen
Anforderungen an Strafrechtsnormen
Steuerung von Verhalten
“harte” Gebote
“weiche” Empfehlungen
Anreize
und Verbote
und Richtlinien
(i.d.R. monetär)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 172
7 Strafrecht
Grundlagen
Anforderungen an Strafrechtsnormen
Beispiel Art. 137 Ziff. 1
“Wer sich eine fremde bewegliche Sache aneignet,
um sich oder einen andern damit unrechtmässig zu bereichern,
wird, (…), mit Gefängnis oder mit Busse bestraft.”
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 173
7 Strafrecht
Grundlagen
Aufbau des Strafgesetzbuches
Allgemeiner Teil
 Geltungsbereich des StGB
 Definition von Verbrechen,
Vergehen, Übertretung
 Zurechnungsfähigkeit
 Schuldbegriff
 Versuch
 Strafantrag
 Rechtfertigungsgründe
 Strafen und Massnahmen
 Strafzumessung
 Verjährung
 Kinder und Jugendliche
 Unternehmensstrafrecht
 u.a.
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Besonderer Teil
 Strafbare Handlungen
… gegen Leib und Leben
… gegen das Vermögen
… gegen die Ehre und den
Geheim- oder Privatbereich
… gegen die Freiheit
… gegen die sexuelle
Integrität
… gegen die Familie
… gegen die öffentliche
Gesundheit
… gegen den öffentlichen
Verkehr
… gegen die Rechtspflege
… u.a.
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 174
7 Strafrecht
Teilnahme an Straftaten
BGE 127 IV 122 — “Journalistenfrage”
September 1997
(NZZ)
Beim grössten Raub in der Schweizer Geschichte werden in der Zürcher
Fraumünsterpost von fünf Tätern 53 Millionen Franken Bargeld erbeutet. Schon eine
Woche später werden 14 Täter an mehreren Orten in der Schweiz, in Italien und in
Spanien festgenommen. Ein Grossteil der Beute kann sichergestellt werden.
Recherche eines
Blick-Journalisten
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 175
7 Strafrecht
Teilnahme an Straftaten
Beteiligung an einer Straftat
Mittäterschaft
Anstiftung
Gehilfenschaft
Begünstigung
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 176
7 Strafrecht
Teilnahme an Straftaten
Beteiligung an einer Straftat
Fakultative
Strafmilderung
(Art. 25 StGB)
Mittäterschaft
Anstiftung
Gehilfenschaft
Begünstigung
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Grundsätzlich
gleiche Bestrafung
wie Haupttäter
(Art. 24 StGB)
Besonderer
Straftatbestand
(Art. 305 StGB)
Seite 177
7 Strafrecht
Ehrverletzung
Ehrverletzungsdelikte
Üble Nachrede


Verleumdung
Beschimpfung
Das StGB kennt drei Ehrverletzungstatbestände
Die Unterscheidungskriterien sind:
 Wer ist der Adressat der ehrverletzenden
Äusserung?
 Behauptet der Täter eine Tatsache oder äussert er
eine Meinung?
 Im Fall einer Tatsachenbehauptung: Weiss der
Täter, dass diese Behauptung unwahr ist?
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 178
7 Strafrecht
Ehrverletzung
Ehrverletzungsdelikte
Üble Nachrede
Verleumdung
Beschimpfung
Unterscheidung
nach subjektivem Tatbestand:
Wissen und Willen des Täters
Unterscheidung
a) nach Adressat der Ehrverletzung (Dritte oder
Verletzter) und
b) nach Art der Äusserung: Tatsachenbehauptung
oder Meinungsäusserung
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 179
7 Strafrecht
Ehrverletzung
Ehrverletzungsdelikte
Tatsachen-
Meinungs-


Behauptungen
Äusserungen
… oft enthalten in …
= “gemischte Werturteile”
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 180
7 Strafrecht
Ehrverletzung
Satire/Karikatur: Tatsache oder Meinung?
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Quelle: Source
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 181
7 Strafrecht
Ehrverletzung
Tatsache oder Meinung: Faustregel
Tatsachen-
Meinungs-


Behauptungen
Dem Beweis
zugänglich
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Äusserungen
… nicht ...
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 182
7 Strafrecht
Ehrverletzung
Üble Nachrede (StBG)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 183
7 Strafrecht
Ehrverletzung
Verleumdung (StBG)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 184
7 Strafrecht
Ehrverletzung
Üble Nachrede v. Verleumdung
Üble Nachrede
Verleumdung
(gewöhnlicher)
Vorsatz
qualifizierter
Vorsatz
Strafdrohung:
Gefängnis (nur)
bis 6 Monate
Strafdrohung:
Gefängnis
bis 3 Jahre
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Beschimpfung
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 185
7 Strafrecht
Ehrverletzung
Beschimpfung (StBG)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 186
7 Strafrecht
Ehrverletzung
Nachrede/Verleumdung v. Beschimpfung
Üble Nachrede
Verleumdung
Beschimpfung
a) Adressat der
Ehrverletzung ist der
Verletzte selber;
oder
b) Äusserung ist eine
Meinungsäusserung
Strafausschluss im Fall
von Provokation bzw.
Retorsion
(Art. 177
Abs. 2 und 3)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 187
7 Strafrecht
Ehrverletzung
Tatsachenbehauptungen im Besonderen
[vereinfacht]
Beschuldigung
Verdächtigung
Tatsachenbehauptung
wahr
unwahr




Grundsatz
Ausnahme
Grundsatz
Ausnahme
Ehrverletzung
Keine Ehrverletzung
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 188
7 Strafrecht
Ehrverletzung
Meinungsäusserungen im Besonderen
[vereinfacht]
verletzende Meinungsäusserung
auf wahren Tatsachen
basierend
ohne unterliegende
Tatsachenbehauptung




Grundsatz
Ausnahme
Grundsatz
Ausnahme
Ehrverletzung
Keine Ehrverletzung
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 189
7 Strafrecht
Ehrverletzung
Form der Nachrede oder Verleumdung (StBG)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 190
7 Strafrecht
Geheim- und Privatbereich
Delikte im Geheim- oder Privatbereich
Persönlichkeitssphären
Öffentlichkeitsbereich
Privatbereich
Geheimbereich
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 191
7 Strafrecht
Geheim- und Privatbereich
Verletzung des Schriftgeheimnisses
Art. 179 StGB:

Öffnen einer verschlossenen Schrift …

… ohne Berechtigung …

… um vom Inhalt Kenntnis zu nehmen.
oder

Verbreitung oder Ausnützung von Tatsachen, deren Kenntnis
durch Öffnen einer nicht für den Täter bestimmten
verschlossenen Schrift erlangt worden sind.
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 192
7 Strafrecht
Geheim- und Privatbereich
Abhören/Aufnehmen von Gesprächen
Art. 179bis bzw. 179ter StGB:

Abhörgerät oder Tonträgeraufnahme …

… ohne Berechtigung oder Einwilligung der Beteiligten.
oder

Auswertung oder Weitergabe von Aufnahmen.
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 193
7 Strafrecht
Geheim- und Privatbereich
Verwendung von Aufnahmegeräten
Art. 179quater StGB:

Einsatz eines Aufnahmegerätes …

… zur Aufnahme einer Tatsache aus dem Geheimbereich
eines andern …

… oder einer nicht jedermann ohne weiteres zugängliche
Tatsache aus dem Privatbereich eines andern
oder

Auswertung oder Weitergabe von solchen Tatsachen bzw.
Aufnahmen.
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 194
7 Strafrecht
Weitere Straftatbestände
Impressumspflicht (StBG)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 195
7 Strafrecht
Weitere Straftatbestände
Gewaltdarstellungen (StBG)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 196
7 Strafrecht
Weitere Straftatbestände
Pornografie (StBG)
(…)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 197
7 Strafrecht
Weitere Straftatbestände
Rassendiskriminierung (StBG)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 198
7 Strafrecht
„Medienprivileg“
Medienstrafrecht, Medienprivileg (StGB)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 199
7 Strafrecht
„Medienprivileg“
Begriff des Mediendelikts

Kaskadenhaftung gilt nur für strafbare Handlungen, die
durch Veröffentlichung in einem Medium begangen
werden und sich in dieser Veröffentlichung erschöpfen:
= Mediendelikte = Gedankenäusserungsdelikte

Beispiele: Ehrverletzungen, Geheimnisverletzungen,
öffentlicher Aufruf zu Verbrechen oder zu Gewalt

BGE 125 IV 206 ff.: Keine Mediendelikte sind die
strafrechtlichen Verbote von Pornografie,
Gewaltdarstellungen und Rassismus
 Art. 28 StGB nicht anwendbar

Kritik eines Teils der Lehre
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 200
7 Strafrecht
„Medienprivileg“
Nichtverhindern einer strafbaren Veröffentlichung
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 201
7 Strafrecht
„Medienprivileg“
Medienprivileg und Art. 322bis StGB
Bedeutet
unter
Umständen
Straflosigkeit
trotz
(eigentlich)
Mittäterschaft
oder
Gehilfenschaft
des Mediums
oder Medienschaffenden
Beteiligung an einer Straftat
Fakultative
Strafmilderung
(Art. 25
StGB)
09.12.2003
Mittäterschaft
Anstiftung
Gehilfenschaft
Begünstigung
© 2003 - Dr. iur. Philip K übler - Zürich/Schweiz
Grundsätzlich
gleiche Bestrafung
wie Haupttäter
(Art. 24 StGB)
Besonderer
Straftatbestand
(Art. 305 StGB)
Seit e 274
Anderseits besonderer
Straftatbestand auch für die
bloss fahrlässige Ausübung
(Nichtverhinderung) eines
Gedankenäusserungsdelikts
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 202
7 Strafrecht
Weitere Aspekte
Quellenschutz (StGB)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 203
7 Strafrecht
Weitere Aspekte
Weitere für Medien interessante Straftatbestände
Beispiele:

Öffentliche Aufforderung zu Verbrechen bzw. zu Gewalt

Hausfriedensbruch

Urkundenfälschung

Politischer, militärischer, wirtschaftlicher Nachrichtendienst
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 204
7 Strafrecht
Weitere Aspekte
Unterschied Straf- und Zivilverfahren
Ereignis
Strafuntersuchung
Strafurteil
Strafvollzug
Rechtsgeschäft
oder Ereignis
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Zivilprozess
(optional)
Zivilurteil
(optional)
Vollstreckung
(optional)
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 205
7 Strafrecht
Weitere Aspekte
Unschuldsvermutung im Strafverfahren
Auszug aus einer
Stellungnahme des
Presserates
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
“Aus der Pflicht zur Respektierung der Privatsphäre ist
abzuleiten, dass Journalistinnen und Journalisten bei der
Berichterstattung über strafrechtliche Verfahren der
Unschuldsvermutung Rechnung tragen müssen. Auch wenn die
Namen der Betroffenen in der Berichterstattung nicht genannt
werden, ist infolge des Gegenstands des Verfahrens, der
Funktionen oder des Berufs der Betroffenen oft nicht zu
vermeiden, dass sie einem beschränkten Publikum erkennbar
sind. Umso mehr sollte vor dem Urteil eine Vorverurteilung
unterbleiben und einem allfälligen Freispruch durch
angemessene Berichterstattung Rechnung getragen werden.
Der Unschuldsvermutung wird Rechnung getragen, wenn in
einem Artikel darauf hingewiesen wird, dass eine Verurteilung
erst erstinstanzlich erfolgt und das Urteil noch nicht
rechtskräftig ist. Die Berichterstattung über einen
Bundesgerichtsentscheid, der eine strafrechtliche Verurteilung
aufhebt und verbindlich zur Freisprechung an die Vorinstanz
zurückweist, verstösst gegen die Wahrheitspflicht, wenn sie
den irreführenden Anschein erweckt, der spätere Freispruch
durch das kantonale Gericht sei unsicher.”
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 206
7 Strafrecht
Weitere Aspekte
Unschuldsvermutung im Strafverfahren
Auszug aus Riklin,
Schweizerisches
Medienstrafrecht
(Referat 2001)
“Nach heutigen traditionellen Auffassungen sollte bis zum
erstinstanzlichen Urteil namentlich unterlassen werden:
• die vorzeitige Publikation der Anklageschrift und anderer
amtlicher Schriftstücke, bevor sie das Gericht behandelt hat,
• vorzeitige Stellungnahmen und Prognosen zum
Verfahrensausgang,
• die Würdigung vorgelegter Beweismittel vor dem
Urteilsspruch,
• die Veröffentlichung von Eigenermittlungen vor und
während des Verfahrens,
• eine Stellungnahme zugunsten der einen oder anderen Partei.
(…)
Solche Regelungen und Auffassungen sind zu restriktiv.“
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 207
[Notizen]
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 208
Inhaltsverzeichnis
1
Grundlagen
2
Medien und Grundrechte (Freiheitsrechte)
3
Medien und Wirtschaftsrecht
4
Telekommunikationsrecht, Rundfunktechnikrecht, Konzessionen
5
Rundfunkrecht (Rundfunkordnung und Rundfunkinhalte)
6
Medien und Immaterialgüterrecht
7
Medienstrafrecht
8
Medienzivilrecht I: Persönlichkeitsschutz (ohne Gegendarstellung)
9
Medienzivilrecht II: Gegendarstellung, Zivilprozessrecht
10 Medienzivilrecht III: Unlauterer Wettbewerb, Datenschutz
11 Medien und Vertragsrecht (inkl. Arbeitsrecht)
12 Rechtsprobleme von Internet und Multimedia
13 Vertiefung des Stoffes anhand von Fallbeispielen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 209
8 Medienzivilrecht I
Grundlagen zum Zivilrecht
Unterscheidung von Straf- und Zivilrecht
Strafrecht:
 gehört zum öffentlichen
Recht
 sichert das Strafmonopol
des Staates und soll
weitere Straftaten
verhindern (General- und
Spezialprävention)
 setzt ein Verschulden des
Täters voraus
 stellt schwere Sanktionen
zur Verfügung (Entzug von
Geld in Form einer Busse,
Entzug der Freiheit in Form
einer Gefängnisstrafe)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Zivilrecht:
 gehört zum Privatrecht
(“Zivilrecht” und
“Privatrecht” werden
synonym verwendet)
 dient der Abgrenzung von
Freiheiten der Privaten
(natürliche und juristische
Personen)
 stellt eine Reihe von
Rechtsbehelfen des
Geschädigten gegen
Persönlichkeitsverletzungen
zur Verfügung
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 210
8 Medienzivilrecht I
Grundlagen zum Zivilrecht
Unterschied Straf- und Zivilverfahren
Ereignis
Strafuntersuchung
Strafurteil
Strafvollzug
Rechtsgeschäft
oder Ereignis
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Zivilprozess
(optional)
Zivilurteil
(optional)
Vollstreckung
(optional)
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 211
8 Medienzivilrecht I
Grundlagen zum Persönlichkeitsschutz
Persönlichkeitsschutz Strafrecht/Zivilrecht
Strafrecht
Zivilrecht
Rechtsnorm?
StGB 173 ff.
ZGB 28 ff.
zusätzliche
Rechtsnormen?
Schutzobjekt im
Bereich "Ehre"?
Sondernormen für
Medien
beim Schutz der
Ehre?
Schutz der Privatheit
(Privacy)?
StGB 27bis, StGB 322bis
OR 41 ff., OR 49, OR 423
Sittliche Ehre
Freiheit von Ton- und Bildaufnahmen (StGB 179bis
ff.), Amtsgeheimnis (StGB 293), besonders
schützenswerte Personendaten (StGB 179novies)
Tatsachenbehauptungen und
Meinungsäusserungen
Einzelne Äusserung
Sittliche, berufliche/künstlerische,
gesellschaftliche Ehre
Einerseits Gegendarstellungspflicht,
anderseits Privilegien bei
vorsorglichen Massnahmen für
periodisch erscheinende Medien
Recht am eigenen Wort, am eigenen
Bild, an der eigenen Stimme, am
eigenen Lebensbild
Tatsachenbehauptungen und
Meinungsäusserungen
Äusserung in ihrer Gesamtdarstellung
Täter bzw.
Passivlegitimierter?
Verschulden?
Täter inkl. Verbreiter der Medienäusserung
Jeder, der an der Verletzung mitwirkt
Vorsatz vorausgesetzt; bei StGB 322bis genügt
Fahrlässigkeit
Entlastungsmöglichkeiten?
Wahrheitsbeweis und Gutglaubensbeweis (bei übler
Nachrede); Rechtfertigungsgründe "Einwilligung des
Verletzten" und (umstritten) "Wahrung berechtigter
Interessen"
Bestrafung des Täters
Kein Verschulden nötig, ausser für die
Rechtsfolgen Schadenersatz und
Genugtuung
Rechtfertigungsgründe "Einwilligung
des Verletzten" und "überwiegendes
öffentliches Interesse",
kein Gutglaubensbeweis
Verbot; Feststellung und Beseitigung;
Schadenersatz, Genugtuung;
Gewinnherausgabe
Art der Äusserung
(TB/WU)?
Formale Betrachtung
Rechtsfolgen?
Strafbarkeitsprivileg, wenn Autor bekannt
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 212
8 Medienzivilrecht I
Grundlagen zum Persönlichkeitsschutz
Recht am eigenen Namen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 213
8 Medienzivilrecht I
Grundlagen zum Persönlichkeitsschutz
Zivilrechtlicher Persönlichkeitsschutz (ZGB)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 214
8 Medienzivilrecht I
Persönlichkeitsbegriff
Schutzgegenstand “Persönlichkeit”
Ehre
Sittliches
Ansehen
Berufliches
Ansehen
geschützt gegen Medien-eigene …
Tatsachen-
Meinungs-
 
Behauptungen
Identität
Äusserungen
… die in Medien geäussert
werden.
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Gesellschaftliches
Ansehen
Eigenes Eigenes Eigene
Eigene
Wort
Bild
Stimme “Geschichte”
geschützt gegen fremde …
Tatsachen-
Meinungs-
 
Behauptungen
Äusserungen
… die über Medien verbreitet
werden.
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
geschützt gegen
Aufnahme und
Wiedergabe/Verbreitung
durch Medien
oder Andere

Seite 215
8 Medienzivilrecht I
Persönlichkeitsbegriff
Ehrbegriff in Strafrecht und Zivilrecht
Ehre
Sittliches
Ansehen
Berufliches
Ansehen
Identität
Gesellschaftliches
Ansehen
Eigenes Eigenes Eigene
Eigene
Wort
Bild
Stimme “Geschichte”
Strafrechtlicher
Begriff der Ehre
Zivilrechtlicher
Begriff der Ehre
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 216
8 Medienzivilrecht I
Aktivlegitimation
Aktivlegitimation im Persönlichkeitsschutz
Betroffenheit
Erkennbarkeit
Invididuelle
Betroffenheit
implizit
(Kontext, Andeutung)
explizit
(Namensnennung, Bild)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Konkrete (natürliche,
juristische) Person
Personengesamtheit,
sofern individuelle
Zuordnung möglich
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 217
8 Medienzivilrecht I
Aktivlegitimation
Persönlichkeitsschutz Verstorbener?
Beispiel Deutschland:

Postmortaler
Persönlichkeitsschutz
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Schweiz:

Kein postmortaler
Persönlichkeitsschutz

Aber eigene Rechte der
Angehörigen
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 218
8 Medienzivilrecht I
Aktivlegitimation
Persönlichkeitsschutz Verstorbener?
Unautorisierte
Veröffentlichung
der Tagebücher/Briefe
eines Verstorbenen
Schutz
Schutz
durch
durch
Persönlichkeitsrecht
Urheberrecht
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 219
8 Medienzivilrecht I
Widerrechtlichkeit
Widerrechtlichkeit im Persönlichkeitsschutz
Betroffener
Handelnder

Frage der
Frage der
Persönlichkeitsverletzung
Widerrechtlichkeit
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 220
8 Medienzivilrecht I
Widerrechtlichkeit
Widerrechtlichkeit im Persönlichkeitsschutz





Einwilligung; überwiegendes öff./priv. Interesse; Gesetz
… wird vom Gesetz vermutet.
 Beweislast
Grundsätzlich (d.h. fast immer) widerrechtlich sind:
 Unwahre Tatsachenbehauptungen
 Äusserungen im absolut geschützten Bereich der
Intim- oder Geheimsphäre
Unwesentliche Unwahrheiten? Wertneutrale Unwahrheiten?
Verdächtigungen
 … werden grundsätzlich gleich behandelt wie feste
Äusserungen, bei denen die Unwahrheit nicht offen
gelassen wird.
 Ausnahme gemäss Bundesgericht
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 221
8 Medienzivilrecht I
Widerrechtlichkeit
Unwahre Tatsachenbehauptungen




Eine unwahre Tatsachenbehauptung ist nie eine
rechtmässige Persönlichkeitsverletzung.
Aber nicht jede unwahre Behauptung stellt überhaupt eine
Persönlichkeitsverletzung dar.
Eine Persönlichkeitsverletzung liegt gemäss Bundesgericht
nur vor, wenn die Behauptung die betroffene Person in
einem falschen Licht zeigt, d.h. den Betroffenen im
Vergleich zum tatsächlichen Sachverhalt im Ansehen der
Mitmenschen (z.B. Durchschnittsleser) herabsetzt.
Medien sind davor geschützt, bei kleinen Ungenauigkeiten
sogleich haftbar gemacht zu werden.
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 222
8 Medienzivilrecht I
Widerrechtlichkeit
Sphärentheorie
Öffentlichkeitsbereich
Privatbereich
Geheimbereich
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 223
8 Medienzivilrecht I
Widerrechtlichkeit
Sphärentheorie gem. BGE 118 IV 45
Öffentlichkeitsbereich
Privatbereich
Geheimbereich
“… umfasst diejenigen
Lebensvorgänge, die eine
Person der Wahrnehmung und
dem Wissen aller
Mitmenschen entziehen bzw.
nur mit ganz bestimmten
anderen Menschen teilen will.”
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
“… umfasst diejenigen
Lebensäusserungen, die der
Einzelne gemeinhin mit
naheverbundenen Personen,
aber nur mit diesen, teilen
will, wobei der Kreis (…) je
nach Art der
Lebensbetätigung wechseln
kann.”
“Diesem Bereich gehören
Lebensbetätigungen an, durch
die sich der Mensch wie
jedermann in der
Öffentlichkeit benimmt, durch
unpersönliches Auftreten an
allgemein zugänglichen Orten
(…) oder durch sein
öffentliches Auftreten als
Künstler und Redner.”
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 224
8 Medienzivilrecht I
Widerrechtlichkeit
Sphärentheorie gem. BGE 118 IV 45
[vereinfacht]
Öffentlichkeitsbereich
Privatbereich
Geheimbereich
“Absoluter”
Schutz
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
“Starker”
Schutz
“Schwacher”
Schutz
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 225
8 Medienzivilrecht I
Widerrechtlichkeit
Personen der Zeitgeschichte?
 keine feste rechtliche Kategorie, sondern Anhaltspunkt für Grade der
Öffentlichkeit einer Person und ihres Auftretens
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 226
8 Medienzivilrecht I
Namensnennung
Identifizierende Mediendarstellung



Namensnennung oder sonstige Erkennbarkeit
BGE vom 08.08.2003 — “Tages-Anzeiger”:
 erhebliches Interesse an mittelbarer
Gerichtsöffentlichkeit über Medien
 in der Regel keine Namensnennung erforderlich;
Abwägung im Einzelfall
 ausnahmsweise Zulässigkeit im Zusammenhang
mit Personen der Zeitgeschichte oder Prominenten
 wahrheitsgemässe Berichterstattung über
“Etappensieg” in eigener Sache war zulässig; ohne
Namensnennung wäre dies für den Leser kaum
nachvollziehbar gewesen
Nb: Namensnennung auch in der BGE-Publikation
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 227
8 Medienzivilrecht I
Namensnennung
Identifizierende Mediendarstellung

BGE vom 23.10.2003 — “Le Temps”:
 Namentliche Erwähnung eines Mannes mehr als
zehn Jahre nach seiner Verurteilung wegen
Gewaltdelikten
 Mann war vollständig resozialisiert
 damaliger Komplize stand 1998 erneut vor Gericht
 Verpflichtung zu Schadenersatz und Genugtuung
(total 80’000 Franken)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 228
8 Medienzivilrecht I
Namensnennung
Identifizierende Mediendarstellung

Presserat am 28.08.2003 — “Bund/Blick”:
 Namentliche Erwähnung, Abbildung und detaillierte
Beschreibung des Hauptverdächtigen
 Umfeld des Täters als Leidtragende
 Presserat hielt Namensnennung im gegebenen Fall
unter den gegebenen Umständen für zulässig
 Beitrag über den leiblichen Vater und die
Vorgeschichte der Adoption verletzte — mangels
eines öffentlichen Interesses — die Intimsphäre des
Täters
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 229
8 Medienzivilrecht I
Namensnennung
Identifizierende Mediendarstellung


Fallgruppe “Schlüsselromane”
Deutschland:
 Leading Case “Mephisto” (Deutschland)
 Diskussion zu Roman-Neuerscheinungen (“Esra”
von Maxim Biller und “Meere” von Alban Nikolai
Herbst), welche gescheiterte Beziehungen
darstellen und von der jeweiligen ehemaligen
Lebensgefährtin gerichtlich untersagt wurden
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 230
8 Medienzivilrecht I
Passivlegitimation
Passivlegitimiert: Äusserer und Verbreiter
Ehre
Sittliches
Ansehen
Berufliches
Ansehen
geschützt gegen Medien-eigene …
Tatsachen-
Meinungs-
 
Behauptungen
Identität
Äusserungen
… die in Medien geäussert
werden.
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Gesellschaftliches
Ansehen
Eigenes Eigenes Eigene
Eigene
Wort
Bild
Stimme “Geschichte”
geschützt gegen fremde …
Tatsachen-
Meinungs-
 
Behauptungen
Äusserungen
… die über Medien verbreitet
werden.
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
geschützt gegen
Aufnahme und
Wiedergabe/Verbreitung
durch Medien
oder Andere

Seite 231
8 Medienzivilrecht I
Passivlegitimation
Wiedergabe fremder Ehrverletzungen?
Voraussetzung für die Rechtfertigung der blossen
Verbreitung/Wiedergabe einer fremden Äusserung:

objektiv richtige Wiedergabe der Äusserung

erkennbare Distanzierung durch das Medium

Informationsinteresse daran, was eine bestimmte Quelle
geäussert hat
Besonders hohe Anforderungen bei unrichtigen Tatsachenbehauptungen, bei herabsetzenden Meinungsäusserungen und
bei Eingriffen in Privatsphäre
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 232
8 Medienzivilrecht I
Passivlegitimation
Wiedergabe fremder Ehrverletzungen?
Medienunternehmen “zwischen Hammer und Amboss”:





Verbreitung einer fremden Tatsachenbehauptung
Androhung einer (Feststellungs-)Klage durch den
Betroffenen mangels ausreichender Distanzierung durch
das Medium
Soll das Medium eine Berichtigung publizieren?
Grundsätzlich ja (siehe auch medienethische
Berichtigungspflicht) … aber …
… was, wenn nicht klar ist, ob die ursprüngliche
Information richtig oder falsch war?
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 233
8 Medienzivilrecht I
Praktische Anwendung
Kriterien bei Persönlichkeitseingriffen
Sensibilität
1
Betroffene
Person
2
Art der Darstellung
4
Aktionsbereich der betroffenen
Person
Thema der
Medienäusserung
5
Zeitliche
Einordnung
3
6
Wertung
durch die
Darstellung
Person des absoluten
öffentlichen Interesses;
hohe Amtsperson
Person kaum erkennbar
Person des relativen
öffentlichen Interesses; Amtsperson
Person für einen Teil
der Adressaten erkennbar
Allgemeines Verhalten
im öffentlichen Raum
Normalperson
Klar öffentliche Themen
wie Politik, Amtstätigkeit, aktuelle Verbrechen, Volkswirtschaft,
börsenkotierte Unternehmen, Kunst
Aktualität
Beschränkt öffentliche
Themen wie Sozialleben, privat gehaltene
Unternehmen, Unfälle,
Steuern und private
Finanzen
Jüngere Vergangenheit
Private oder intime
Themen wie Sexualität, Krankheiten,
persönliche Geheimnisse und Probleme
Positive oder neutrale
Darstellung von Person
bzw. Verhalten
Negative Darstellung
von Person und Verhalten
Gezieltes Verhalten in
der Öffentlichkeit; amtliche Tätigkeit
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Person für alle Adressaten erkennbar
Privates Verhalten
Ältere Vergangenheit
["Recht auf Vergessen"]
(Unsachlich) herabsetzende Darstellung
von Person und Verhalten
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 234
8 Medienzivilrecht I
Praktische Anwendung
Rechtsansprüche des Verletzten (ZGB)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 235
8 Medienzivilrecht I
Praktische Anwendung
Rechtsansprüche des Verletzten
Grundlage
Besondere Voraussetzungen
—
Unterlassungsklage
ZGB
Beseitigungsklage
ZGB
—
Feststellungsklage
ZGB
Feststellungsinteresse
Schadenersatz
ZGB/OR
Verschulden; Schaden
Genugtuung
ZGB/OR
seelische Unbill; (Verschulden?)
OR
Verschulden;
vermarktungsfähige
Persönlichkeitsrechte
Rechtsansprüche
Gewinnherausgabe
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 236
8 Medienzivilrecht I
Praktische Anwendung
Persönlichkeitsverletzung: Fall-Lösung
Die Persönlichkeit des Betroffenen ist …
… in sittlicher Hinsicht verletzt
… in irgendeiner Hinsicht verletzt
… nicht verletzt, bloss tangiert



StGB-EhrverletzungsTatbestände prüfen!
ZGB-Persönlichkeitsverletzung
prüfen!
ZGB-Gegendarstellungsrecht
prüfen!
Tatsachenbehauptung
Meinungsäusserung
Tatsachenbehauptung
Meinungsäusserung
Tatsachenbehauptung
Meinungsäusserung






Kein ...
Unnötig
verletzende
Unnötig
verletzende
Formvorschriften erfüllt
Kein
Rechtsbehelf
WahrheitsBeweis
GutGlaubensBeweis
Äusserung
Bestrafung des Täters; für
Medien: StGB 27 und 322bis
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
unwahr und
herabsetzend,
intim/privat
ohne öffentl.
Interesse
Äusserung
Zivilrechtliche Verantwortung
von Äusserer und Verbreiter
Recht zur
Gegendarstellung
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 237
[Notizen]
Medienrecht, Universität Zürich, 2005/2006
PD Dr. Hans Rudolf Trüeb – Dr. Philip Kübler
Seite 238
[Notizen]
Medienrecht, Universität Zürich, 2005/2006
PD Dr. Hans Rudolf Trüeb – Dr. Philip Kübler
Seite 239
[Notizen]
Medienrecht, Universität Zürich, 2005/2006
PD Dr. Hans Rudolf Trüeb – Dr. Philip Kübler
Seite 240
Inhaltsverzeichnis
1
Grundlagen
2
Medien und Grundrechte (Freiheitsrechte)
3
Medien und Wirtschaftsrecht
4
Telekommunikationsrecht, Rundfunktechnikrecht, Konzessionen
5
Rundfunkrecht (Rundfunkordnung und Rundfunkinhalte)
6
Medien und Immaterialgüterrecht
7
Medienstrafrecht
8
Medienzivilrecht I: Persönlichkeitsschutz (ohne Gegendarstellung)
9
Medienzivilrecht II: Gegendarstellung, Zivilprozessrecht
10 Medienzivilrecht III: Unlauterer Wettbewerb, Datenschutz
11 Medien und Vertragsrecht (inkl. Arbeitsrecht)
12 Rechtsprobleme von Internet und Multimedia
13 Vertiefung des Stoffes anhand von Fallbeispielen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 241
9 Medienzivilrecht II
Grundlagen zum Gegendarstellungsrecht
Gegendarstellungsrecht als Ausgleich
Besondere Rechte
der Medien
auf der einen Seite
Besondere Rechte
der Betroffenen
auf der anderen Seite
Erhöhte Voraussetzungen für
vorsorgliche Massnahmen
zur Unterlassung oder Beseitigung:
Recht zur
Gegendarstellung
des Betroffenen:
 Besonders schwerer Nachteil
des Verletzten
 Gegenüber Tatsachenbehauptungen,
nicht gegenüber Werturteilen
 Offensichtliches Fehlen eines
Rechtfertigungsgrundes
 Betroffensein (z.B. Genanntsein) genügt
 Verhältnismässigkeit der Massnahme
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
 Formelle Voraussetzungen (Frist, Form)
sind zu beachten
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 242
9 Medienzivilrecht II
Grundlagen zum Gegendarstellungsrecht
Gegendarstellung: Voraussetzungen
TATSACHENDARSTELLUNG
PERIODISCHES
ERSCHEINENDES
MEDIUM
 Nicht Meinungsäusserung
 z.B. Tages- oder WochenZeitung
BETROFFENHEIT
 Nicht erforderlich ist eine
eigentliche Persönlichkeitsverletzung
KEIN
RECHTSMISSBRAUCH
 z.B. wenn Sachdarstellung
des Betroffenen
bereits berücksichtigt
wurde
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 243
9 Medienzivilrecht II
Gegendarstellungsrecht im ZGB
Anspruch auf Gegendarstellung (ZGB)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 244
9 Medienzivilrecht II
Gegendarstellungsrecht im ZGB
Art der Gegendarstellung und Verweigerungsrecht
(ZGB)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 245
9 Medienzivilrecht II
Gegendarstellungsrecht im ZGB
Vorgehen zur Geltendmachung des
Gegendarstellungsrechts (ZGB)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 246
9 Medienzivilrecht II
Gegendarstellungsrecht im ZGB
Veröffentlichung der Gegendarstellung (ZGB)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 247
9 Medienzivilrecht II
Gegendarstellungsrecht im ZGB
Möglichkeit eines Gerichtsverfahrens (ZGB)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 248
9 Medienzivilrecht II
Zivilprozessrecht
Verfahrensarten im Zivilprozess
Ordentliches Verfahren:
Summarisches Verfahren:
mit Friedensrichter
(Sühnverfahren)
Klage beim ordentlichen
Gericht
Klageeinreichung schriftlich


Beweismittel unbeschränkt
zugelassen


Volle materielle Rechtskraft

Ordentliche Fristen



Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008




ohne Friedensrichter
(Sühnverfahren)
Klage immer beim Einzelrichter
Klageeinreichung schriftlich
oder mündlich
Als Beweis nur persönliche
Befragung, schriftliche
Auskünfte, Augenschein und
Urkunden möglich (mit
Ausnahmen)
Ist die Berechtigung des
Begehrens lediglich glaubhaft
zu machen, ist das ordentliche
Gericht an den Entscheid im
summarischen Verfahren nicht
gebunden.
Kürzere Fristen
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 249
9 Medienzivilrecht II
Zivilprozessrecht
Grundsätze des Zivilprozessrechts
Verfahrensvoraussetzungen:





Zivilrechtliche Natur der Streitigkeit
Aktivlegitimation des Klägers und Passivlegitimation des Beklagten
Örtliche Zuständigkeit
Sachliche Zuständigkeit
Streitwert
Verfahrensgrundsätze:



Verhandlungsmaxime
Dispositionsmaxime
Behauptungs- und Beweisverfahren
Verfahrensergebnisse:


Erledigung ohne materielle Entscheidung
Materielle Entscheidung
Rechtsmittel:


Ordentliche Rechtsmittel
Ausserordentliche Rechtsmittel
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 250
9 Medienzivilrecht II
Zivilprozessrecht
Vorsorgliche Massnahmen gemäss ZGB
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 251
[Notizen]
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 252
Inhaltsverzeichnis
1
Grundlagen
2
Medien und Grundrechte (Freiheitsrechte)
3
Medien und Wirtschaftsrecht
4
Telekommunikationsrecht, Rundfunktechnikrecht, Konzessionen
5
Rundfunkrecht (Rundfunkordnung und Rundfunkinhalte)
6
Medien und Immaterialgüterrecht
7
Medienstrafrecht
8
Medienzivilrecht I: Persönlichkeitsschutz (ohne Gegendarstellung)
9
Medienzivilrecht II: Gegendarstellung, Zivilprozessrecht
10 Medienzivilrecht III: Unlauterer Wettbewerb, Datenschutz
11 Medien und Vertragsrecht (inkl. Arbeitsrecht)
12 Rechtsprobleme von Internet und Multimedia
13 Vertiefung des Stoffes anhand von Fallbeispielen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 253
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Lauterkeitsrechts
UWG: Grundlage in der Bundesverfassung
Art. 95 (Auszug)
1
Der Bund kann Vorschriften erlassen über die Ausübung der
privatwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit.
Art. 97 (Auszug)
1
Der Bund trifft Massnahmen zum Schutz der Konsumentinnen und
Konsumenten.
Art. 122 (Auszug)
1
Die Gesetzgebung auf dem Gebiet des Zivilrechts ist Sache des
Bundes.
Art. 123 (Auszug)
1
Die Gesetzgebung auf dem Gebiet des Strafrechts und des
Strafprozessrechts ist Sache des Bundes.
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 254
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Lauterkeitsrechts
Zweck und Grundsatznorm des UWG
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 255
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Lauterkeitsrechts
UWG als Teil des Wettbewerbsrecht
Verbot
schädlicher
Kartelle
Kartellgesetz
Verbot des
Missbrauchs
von Marktmacht
Täuschungsverbot
Wirksamer
Wettbewerb
UWG
Fairnessgebot
Fusionskontrolle
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 256
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Lauterkeitsrechts
Anwendbarkeit des UWG auf Medien
Wettbewerbsrelevanz der
Medientätigkeit
Verbot
schädlicher
Kartelle
Kartellgesetz
Verbot des
Missbrauchs
von Marktmacht
Täuschungsverbot
Wirksamer
Wettbewerb
UWG
Fairnessgebot
Fusionskontrolle
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 257
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Lauterkeitsrechts
UWG-Fallgruppen im Medienbereich

Warentests, Produktvergleiche

Wirtschafts- und Börsenberichterstattung

Gastro-, Kunst- und TV-Kritik

Wissenschaftspublizistik

Kritik an Berufsleuten
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 258
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Lauterkeitsrechts
Generalklausel und Sondertatbestände
Beispiel:
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 259
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Lauterkeitsrechts
Generalklausel und Sondertatbestände
Sondertatbestände
Generalklausel
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 260
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Lauterkeitsrechts
Generalklausel und Sondertatbestände
[vereinfacht]
Sondertatbestände
Generalklausel
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 261
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Lauterkeitsrechts
UWG: Frage des Verschuldens
Grundlage
Besondere Voraussetzungen
Unterlassungsklage
ZGB
—
Beseitigungsklage
ZGB
—
Feststellungsklage
ZGB
Feststellungsinteresse
Schadenersatz
ZGB/OR
Verschulden; Schaden
Genugtuung
ZGB/OR
seelische Unbill; (Verschulden?)
OR
Verschulden
Rechtsansprüche
Quelle:
Lektion zum zivilrechtlichen
Persönlichkeitsschutz
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Gewinnherausgabe
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 262
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Lauterkeitsrechts
UWG: Frage der Rechtfertigungsgründe
Betroffener
Handelnder


Frage der
tatbestandsmässigen Handlung
Frage der
Widerrechtlichkeit /
Rechtfertigungsgründe
Vergleiche:
Lektion zum zivilrechtlichen
Persönlichkeitsschutz
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 263
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Lauterkeitsrechts
UWG-Fall-Lösung betr. Verschulden/Widerrechtlichkeit
[vereinfacht]
Verschulden:
 Frage des Verschuldens
nicht beim Tatbestand
(Generalklausel und/oder
Sondertatbestand) prüfen,
sondern erst beim
jeweiligen Anspruch, das
heisst bei der jeweiligen
Klageform
 Schadenersatz und
Gewinnherausgabe
erfordern ein Verschulden
des Beklagten
 Genugtuung: umstritten
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Widerrechtlichkeit
 Übliche
Rechtfertigungsgründe sind
zu berücksichtigen:
• Einwilligung des
Verletzten
• überwiegendes
Interesse
• Gesetzes- bzw.
Berufspflicht (nicht für
Medienberufe)
 Rechtsfertigungsfrage
entweder im UWGTatbestand oder danach
separat prüfen
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 264
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Lauterkeitsrechts
Rechtsansprüche bei UWG-Verletzungen
Zivilrecht
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 265
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Lauterkeitsrechts
Rechtsansprüche bei UWG-Verletzungen
Strafrecht
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 266
10 Medienzivilrecht III
Gerichtspraxis zum Lauterkeitsrecht
Gerichtsentscheid „Bernina“
Fall
Gericht
Bernina
117 IV
193
BGer,
aufgrund
Anfechtung einer
Busse
von CHF
800.—
Parteien,
Medium
Schweizerische
BodenseeZeitung
1988
Medienäusserung
Rechtsnorm
Entscheid,
Ergebnis

Begründung
Bemerkungen
Schlagzeile "BerninaNähmaschinen
nähtechnisch im
Rückstand";
Text u.a. Interview
mit Vertreter von
Pfaff und Elna:
"Bernina-Modelle
sind bei ihrem Erscheinen auf dem
Markt schon wieder
überholt."
Strafrecht
UWG 1
und 2
UWG 3 lit.

Teilweise
Gutheissung
und Rückweisung zur
Festsetzung
der Strafe
nach UWG
wegen unrichtigen
(statt wegen
unnötig verletzenden)
Äusserungen
1. UWG auf Medien anwendbar,
da Einfluss auf das Verhältnis
zwischen Mitbewerbern bzw. zwischen Anbietern und Abnehmern
(UWG 2) möglich
2. Kritik an Wirtschaftsunternehmen möglich, solange keine
u/i/u Äuss. oder kein Vorsatz.
3. Keine unnötige Verletzung
(entgegen Vorinstanz), aber Unrichtigkeit in mindestens einem
Punkt: "Bernina-Modelle sind bei
ihrem Erscheinen auf dem Markt
schon wieder überholt."
Ein anderer
Beteiligter,
der interviewte Vertreter, ist
vor Ergehen
des BGE
mangels
Vorsatz freigesprochen
worden.
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
a
UWG 23
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 267
10 Medienzivilrecht III
Gerichtspraxis zum Lauterkeitsrecht
Gerichtsentscheid „Contra-Schmerz“
Fall
Gericht
ContraSchmerz
124 III
72
BGer,
aufgrund
Anfechtung einer
Verurteilung
zu Schadenersatz von
CHF
480'000
.—
Parteien,
Medium
Vertriebsgesellschaft
des Medikaments
ContraSchmer
z / SRG,
Kassensturz
Medienäusserung
Rechtsnorm
Entscheid,
Ergebnis

Begründung
Bemerkungen
Fernsehsendung
mit Beitrag über
negative Eigenschaften eines Medizinalprodukts
(Schmerzmittel);
Herausgreifen eines bestimmten
Produkts (ContraSchmerz) aus einer
Reihe getesteter
Medikamente
Zivilrecht
UWG 3
lit. a
UWG 9
lit. a

Abweisung
der Berufung
1. Unlauterkeit einer negativwerbenden Information über ein
namentlich bezeichnetes Produkt, wobei der unzutreffende
Eindruck erweckt wird, das negative Merkmal sei produktspezifisch, obwohl es sich um eine
gemeinsame Eigenschaft einer
Gruppe von Produkten handelt
2. Unterlassungsklage zulässig
wegen Wiederholungsgefahr,
weil das Medium die Rechtswidrigkeit der umstrittenen Äusserung nicht zugesteht
3. Bestätigung von 123 IV 211
Kassensturz
hatte Filmbeitrag trotz
superprovisorischer
Verfügung
ausgestrahlt,
mit grau
verdecktem
Bild, ohne
Ton, Abbildung zweier
Zensurscheren und
Kommentar.
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 268
10 Medienzivilrecht III
Gerichtspraxis zum Lauterkeitsrecht
Gerichtsentscheide „Gasser/Weltwoche“

Vier Artikel über
Geschäftsgepflogenheiten von A.G.;
daraus 18
Textpassagen mit
BGE 124 IV 162 u.a. drei hauptsächlichen
Eindrücken:
• UWG 3 lit. a; UWG 23
• [Kreditschädigung aStGB
1. AG als
260]
Produktionsbetrieb
• Strafanzeigen gegen
ist nicht
Chefredaktor und
überlebensfähig
Herausgeber
2. Schliessung der
AG steht in Aussicht
Weltwoche
3. A.G. unfähiger
und unredlicher
Unternehmer
Unternehmer
A.G.
Herabsetzung in der Form
des Anschwärzens,
verstanden als
Schlechtmachen
Taten im Sinne des
Straftatbestandes sind einzelne
Äusserungen, nicht die
Schaffung eines negativen
Gesamtbildes
Gesamtbild kann aber für
die Auslegung der
einzelnen Äusserungen im
Gesamtzusammenhang
von Bedeutung sein.

Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Teilweise
Gutheissung und
Rückweisung zu
neuer
Entscheidung;
Busse CHF
8'000 und
Genugtuung von
je CHF 5'000
Im Ergebnis
Verurteilung des
Medienschaffenden
Seite 269
10 Medienzivilrecht III
Gerichtspraxis zum Lauterkeitsrecht
Gerichtsentscheide “Mikrowellen”
Fall
Gericht
Mikrowellen
I
120 II
76
BGer
Mikrowellen
II
125 II
185
BGer
, aufgrun
d
EGHUrteil
Parteien,
Medium
Hertel
(Forscher),
der sozusagen
Rolle
des
Journalisten
(Vereinfachung,
überdies
offenbar
fehlerhaft)
übernommen hat
ElektroapparateBranchenverband
Medienäusserung
Rechts
norm
- In Mikrowellenherden zubereitete Speisen sind
gesundheitsschädlich, führen
zu Blutveränderungen, welche
auf krankhafte
Störungen hinweisen und ein
Bild zeigen, das
für den Beginn
eines kanzerogenen Prozesses
gelten könnte"
- Forschungsrapport hatte diverse
Publikationen zur
Folge, u.a. im
Journal Franz
Weber mit dem
Titel "Mikrowellen: Gefahr wissenschaftlich erwiesen"
Zivilrecht;
UWG 3
lit. a
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Zivilrecht;
UWG 3
lit. a;
EMRK
10
(freie
Meinungsäusserung)
Entscheid,
Ergebnis


Danach
Anfechtung vor
EGH

Begründung
Bemerkungen
1. Wissenschaftliche Äusserungen
(positive oder negative) sind unlauter, wenn sie nicht gesicherter
wiss. Erkenntnis entsprechen oder
wenn ein unmissverständlicher
Hinweis auf den Meinungsstreit
fehlt.
"Unwahrheit" einer wissenschaftlichen Aussage auch dann, wenn
wissenschaftlich nicht beweisbar
und Meinungsstreit nicht genannt
wird.
2. Grundrechtsschutz geniessen
nur lautere Aussagen.
3. Äusserungen waren wettbewerbsgerichtet, obwohl vielleicht
primär zur Wahrung öffentlicher
Gesundheitsinteressen
EGMR hatte Folgendes festgehalten:
- Differenzierung Forscher + Autor! Forscher formulierte zT vorsichtiger
- Einschränkung und Präzisierung
des Verbots!
- Grundlage Wiederholungsgefahr
d.h. drohende (nicht: geschehene)
Verletzung!
- Schweizer Gerichte müssen dies
im Verbot berücksichtigen, brauchen dieses aber nicht aufzuheben
a) Drei hauptsächliche
Gruppen von NichtWettbewerbsteilnehmern, die dem UWG
unterliegen:
- Medien
- Konsumentenorganisationen
- neu: Wissenschafter
b) Für UWG egal:
Unterschied Motiv (öffentliche Gesundheit)
und Absicht (Warnung
vor Mikrowellen)
c) Schutz des Respektes gegenüber den Begriffen "Wissenschaft"
und "wissenschaftlich"
Drei Faktoren:
- Verhältnismässigkeitsdiskussion
- Grundlage für Unterlassungsanspruch muss
exakt sein
- Gerichtliches Verbot
muss exakt formuliert
sein
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 270
10 Medienzivilrecht III
Weitere Anwendungsgebiete des UWG
Lauterkeitsrechtlicher Leistungsschutz
Numerus Clausus der Immaterialgüterrechte
Trotz Numerus Clausus:
Art. 5 lit. c UWG
Generalklausel Art. 2 UWG?
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 271
10 Medienzivilrecht III
Weitere Anwendungsgebiete des UWG
Werberecht
RTVG für
Radio und Fernsehen
UWG für alle
Werbetreibenden
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 272
10 Medienzivilrecht III
Weitere Anwendungsgebiete des UWG
Werberecht

Werberecht des UWG

Werberecht des Radio- und Fernsehgesetzes

Werberecht ausserhalb von UWG und RTVG

Grundsätze der Schweizerischen Lauterkeitskommission
(SKL)

Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen
und Journalisten
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 273
10 Medienzivilrecht III
Vergleich UWG und Selbstregulierung
Selbstregulierung im Medienbereich
Schweizerische Lauterkeitskommission
www.lauterkeit.ch
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 274
10 Medienzivilrecht III
Vergleich UWG und Selbstregulierung
Selbstregulierung im Medienbereich
www.presserat.ch
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 275
10 Medienzivilrecht III
Vergleich UWG und Selbstregulierung
Arten von Rechtsquellen
Internationale Rechtsquellen
Nationale Rechtsquellen

Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Private Rechtsetzung
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 276
10 Medienzivilrecht III
Beispiele zum Werberecht
Persönlichkeitsschutz in der Werbung
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 277
10 Medienzivilrecht III
Beispiele zum Werberecht
Trennungsgebot in der Werbung
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 278
10 Medienzivilrecht III
Beispiele zum Werberecht
Trennungsgebot in der Werbung
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 279
10 Medienzivilrecht III
Rechtsansprüche im Lauterkeitsrecht
UWG: Rechtsansprüche Zivilrecht
Grundlage
Besondere Voraussetzungen
Unterlassungsklage
ZGB
—
Beseitigungsklage
ZGB
—
Feststellungsklage
ZGB
Feststellungsinteresse
Schadenersatz
ZGB/OR
Verschulden; Schaden
Genugtuung
ZGB/OR
seelische Unbill; (Verschulden?)
OR
Verschulden
Rechtsansprüche
Quelle:
Lektion zum zivilrechtlichen
Persönlichkeitsschutz
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Gewinnherausgabe
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 280
10 Medienzivilrecht III
Zusammenfassung zum UWG
Zusammenfassung zum UWG






Das UWG soll zu einem wirksamen Wettbewerb in der
gesamten Wirtschaft beitragen, indem sich
Wettbewerbsteilnehmer und andere Betroffene mit
Rechtsbehelfen des Zivil- und Strafrechts gegen unfaires
(“unlauteres”) Verhalten wehren können.
Unlauteres Verhalten kann nicht nur von
Wettbewerbsteilnehmern ausgehen, sondern auch von
anderen natürlichen oder juristischen Personen, deren
Verhalten den Wettbewerb beeinflussen. Demzufolge kommen
Medien und Medienschaffende als Beklagte im Zivilrecht und
als Täter im Strafrecht in Frage.
Wichtige Bundesgerichtsentscheide betreffend Medien
UWG kann parallel zu anderen Rechtsgrundlage geltend
gemacht werden
Gesetzgebungstechnik: Generalklausel + Sondertatbestände
UWG-Werberecht steht neben RTVG und Sondergesetzen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 281
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Datenschutzes
Datenschutz: Zweck und Entstehung des DSG
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 282
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Datenschutzes
DSG: Grundlage in der Bundesverfassung
Art. 13 Schutz der Privatsphäre
1
Jede Person hat Anspruch auf Achtung ihres Privat- und
Familienlebens, ihrer Wohnung sowie ihres Brief-, Post- und
Fernmeldeverkehrs.
2
Jede Person hat Anspruch auf Schutz vor Missbrauch ihrer
persönlichen Daten.
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 283
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Datenschutzes
Art. 1 DSG
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 284
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Datenschutzes
Besondere Arten von Personendaten
Personendaten = Daten, die sich auf bestimmte Person beziehen
Vom DSG nicht erfasste Personendaten:
Vom DSG besonders geschützte Personendaten:
Persönlicher Gebrauch der Daten
Religion und Weltanschauung
Beratungen in den Eidgenössischen Räten
Politik und Gewerkschaft
Hängige staatliche Verfahren
Rassenzugehörigkeit, Gesundheit, Intimsphäre
Öffentliche Register des Privatrechts
Massnahmen der sozialen Hilfe
Personendaten des Roten Kreuzes
Staatliche Verfolgungen und Sanktionen
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Seite 285
10 Medienzivilrecht III
Grundlagen des Datenschutzes
Besonders schützenswerte Personendaten





Bundesorgane, Beschaffung/Abrufmöglichkeit:
gesetzliche
Grundlage!
Datensammlungen:
Besonders schützenswerte Personendaten
Meldepflicht
Art. 179novies StGB:
Beschaffung von
Personendaten:
​ Beschaffung von besonders geschützten Personendaten
Erkennbarkeit!
(Begriff gemäss Datenschutzgesetz) …
​ … aus einer Datensammlung …
Ausschluss der Verwendung zur
Kreditprüfung
 siehe Datenschutzrecht
Straftatbestand DSG
(Artikel 35, berufliche
Schweigepflicht), und
im StGB

07.01.2004
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
© 2003 - Dr. iur. Philip K übler - Zürich/Schweiz
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seit e 298
Seite 286
10 Medienzivilrecht III
Rechte und Pflichten im Datenschutzrecht
Rechte und Pflichten im Datenschutzrecht
Einordnung in die Problemkette im Medienrecht
Struktur
und Rahmen
der
Medientätigkeit
Meldepflichten
gegenüber
Datenschutzbeauftragtem
Beschaffung
und Herstellung
von
Medienprodukten
Veröffentlichung
Wirkungen von
und Vertrieb
von
Medienprodukten
Medienprodukten
und
Reaktionen
Pflicht zur
rechtmässigen
Beschaffung von
Personendaten
Bearbeitung von Personendaten nach Treu und Glauben
Zweckbindung/Verhältnismässigkeit der Datenbearbeitung
Technische und organisatorische Datensicherheit
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Löschung und
Berichtigung
Seite 287
10 Medienzivilrecht III
Rechte und Pflichten im Datenschutzrecht
Auskunftsrecht im Besonderen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 288
10 Medienzivilrecht III
Rechte und Pflichten im Datenschutzrecht
Medienprivileg:
Auskunftspflicht
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 289
10 Medienzivilrecht III
Rechte und Pflichten im Datenschutzrecht
Medienprivileg:
Meldung von Datensammlungen
Ausnahmen von der Meldepflicht privater Datensammler
(Art. 11 Abs. 5 DSG, Art. 4 VDSG)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 290
10 Medienzivilrecht III
Rechte und Pflichten im Datenschutzrecht
Medienprivileg:
Rechtfertigungsgründe
Auszug:
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
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Seite 291
10 Medienzivilrecht III
Rechte und Pflichten im Datenschutzrecht
Verbot der Persönlichkeitsverletzung (DSG)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 292
10 Medienzivilrecht III
Revision des Datenschutzrechts
DSG-Gesetzesrevision vom 19.02.2003
Verschärfung der
Informationspflicht
Bisherige
Regelung
Neue Regelung
Bei sämtlichen
Datenbearbeitunge
n muss die
Beschaffung und
der
Bearbeitungszweck
für den Betroffenen
aus dem
Umständen
ersichtlich sein.
Pflicht des Bearbeiters von besonders schützenswerten
Personendaten, die betroffenen Personen aktiv zu
informieren. Mitzuteilen sind die Identität des Inhabers
der Datensammlung, der Bearbeitungszweck und ggf.
die Bekanntgabe von Daten an Dritte. Nach Treu und
Glauben gehören weitere Mitteilungen dazu, z.B. über
die Auswirkungen der Verweigerung von verlangten
Angaben.
Das Gesetz sieht Ausnahmenregeln zu dieser Pflicht vor.
Vereinfachung der
Meldepflicht
Wirksame Untersagung
der Datenbearbeitung
durch die betroffene
Person
Datenübermittlung ins
Ausland
Meldepflicht
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Anmeldung von Datensammlungen beim Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten (EDSB), sofern der
Inhaber der Datensammlung regelmässig besonders
schützenswerte Daten oder Persönlichkeitsprofile
bearbeitet bzw. bei einer Bekanntgabe von Daten an
Dritte. Vorausgesetzt wird, dass der Betroffene keine
Kenntnis von der fraglichen Datenbearbeitung hat.
Das Gesetz sieht Ausnahmen, insbesondere wenn ein
Unternehmen einen internen
Datenschutzverantwortlichen einsetzt oder ein Zertifikat
(Datenschutz-Qualitätszeichen) besitzt.
Wenn die betroffene Person es untersagt, so ist eine
Datenbearbeitung unverzüglich einzustellen.
Ausnahmen existieren dann, wenn mit der Bearbeitung
eine gesetzliche Pflicht erfüllt wird oder der Inhaber der
Datensammlung einen zureichenden
Rechtfertigungsgrund hat.
Die Pflicht zur Meldung von Datenübermittlungen ins
Ausland beim EDSB wird abgeschafft.
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 293
10 Medienzivilrecht III
Rechte und Pflichten im Datenschutzrecht
Wahrheitsgebot  Recht auf Wahrheit?
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 294
[Notizen]
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 295
[Notizen]
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 296
Inhaltsverzeichnis
1
Grundlagen
2
Medien und Grundrechte (Freiheitsrechte)
3
Medien und Wirtschaftsrecht
4
Telekommunikationsrecht, Rundfunktechnikrecht, Konzessionen
5
Rundfunkrecht (Rundfunkordnung und Rundfunkinhalte)
6
Medien und Immaterialgüterrecht
7
Medienstrafrecht
8
Medienzivilrecht I: Persönlichkeitsschutz (ohne Gegendarstellung)
9
Medienzivilrecht II: Gegendarstellung, Zivilprozessrecht
10 Medienzivilrecht III: Unlauterer Wettbewerb, Datenschutz
11 Medien und Vertragsrecht (inkl. Arbeitsrecht)
12 Rechtsprobleme von Internet und Multimedia
13 Vertiefung des Stoffes anhand von Fallbeispielen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 297
11 Vertragsrecht
Grundlagen des Vertragsrechts
Vertragsfreiheit in der Wirtschaftspolitik
Eine der Säulen
Privates
Eigentum
Vertragsfreiheit
 Zuordnung von Werten
zu einer Person
 Freiheit betreffend
Vertragspartner
 Recht zur ausschliesslichen
Nutzung
 Freiheit betreffend
Vertragsgegenstand
 Möglichkeit zur Übertragung
und Belastung
 Freiheit betreffend
Vertragsinhalt
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 298
11 Vertragsrecht
Grundlagen des Vertragsrechts
Vertragstypen
Innominatverträge
Vertragstypensystem
des OR
gemischte Verträge
Kaufvertrag
Kaufvertrag
Kaufvertrag
Werkvertrag
Werkvertrag
Werkvertrag
Auftrag
Auftrag
Auftrag
...
...
...
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Verträge sui generis
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 299
11 Vertragsrecht
Grundlagen des Vertragsrechts
Vertragliches/ausservertragliches Handeln
Unterschied Straf- und Zivilverfahren
Ereignis
Strafuntersuchung
Strafurteil
Strafvollzug
Rechtsgeschäft
oder Ereignis
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Zivilprozess
(optional)
Zivilurteil
(optional)
Vollstreckung
(optional)
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 300
11 Vertragsrecht
Grundlagen des Vertragsrechts
Vertragliches/ausservertragliches Handeln
Bedeutung der Unterscheidung
Ereignis
Strafuntersuchung
Rechtsgeschäft
oder Ereignis
Strafurteil
Strafvollzug
Schadenersatzberechnung

Verschulden und Beweislast
Verjährung
Erfüllungsanspruch
…
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 301
11 Vertragsrecht
Grundlagen des Vertragsrechts
Vertragliches/ausservertragliches Handeln
Kriterien zur Unterscheidung








Rechtsbindungswille, Vertragswille (wichtigstes Element)
Ausdrückliche Willenserklärung der Parteien
Impliziter (konkludenter/stillschweigender) Parteiwille
Intensität der Beziehung der Parteien, Komplexität
Mass des Regelungsbedarfs
Interessenlage der Parteien
Gebrauch, Übung im betroffenen Bereich
Geldzahlung als ein Vertragselement
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 302
11 Vertragsrecht
Grundlagen des Vertragsrechts
Einordnung in die Kette des Medienrechts
Schwerpunkt Beschaffung und Veröffentlichung
Struktur
und Rahmen
der
Medientätigkeit
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Beschaffung
und Herstellung
von
Medienprodukten
Veröffentlichung
Wirkungen von
und Vertrieb
von
Medienprodukten
Medienprodukten
und
Reaktionen
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 303
11 Vertragsrecht
Grundlagen des Vertragsrechts
Fallbeispiele zum Vertragsrecht
Vertrag oder nicht?










Teilnahme an Medienkonferenzen
Verarbeiten von Medienmitteilungen
Besuch einer TV-Sendung
Lesen einer Zeitung
Besuch einer Website
Radio hören
Führen eines Interviews
Senden eines Spielfilms über Satellit
Senden eines Nachrichtenprogramms
Weitersenden eines TV-Programms über Kabelnetze
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 304
11 Vertragsrecht
Grundlagen des Vertragsrechts
Zivilrecht und Obligationenrecht
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 305
11 Vertragsrecht
Grundlagen des Vertragsrechts
Typische Elemente eines Vertrags
Feststellungen
... sind nicht selbständig
vollstreckbar; sie enthalten keine Verpflichtungen, sondern Erklärungen. Sie dienen
später als Hilfe zur Auslegung des Vertrags.
 Beschreibung der
Parteien
 Zweck des Vertrags
 Gegenstand des Vertrags
 Bestandteile des Vertrags; Erwähnung
weiterer Dokumente,
die den Vertrag regeln, z.B. Produktbeschreibungen, technische Bestimmungen,
Abläufe, Listen, Formularverträge (Allgemeine Geschäftsbedingungen); Regelung der Rangfolge
dieser Bestandteile
 Begriffsdefinitionen
 Zusätzliche Absichtserklärungen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Hauptpunkte
... sind der Kern des
Vertrags. Ohne sie hätten die Parteien in der
Regel den Vertrag nicht
gewollt. Diese Leistungen können in einem
Austauschverhältnis
stehen.
 Leistungen der einen
Partei (was muss diese eine Partei wann
[und wie] tun, dulden,
unterlassen, garantieren?
 Leistungen der anderen Partei (was muss
diese andere Partei
wann [und wie] tun,
dulden, unterlassen,
garantieren?
 Z.B. Kauf (Eigentum
gegen Geld); Darlehen (Überlassung von
Geld mit Rückgabepflicht und evtl. Verzinsung); Lizenz (Nutzungsrecht gegen
Geld)
 Zusicherungen
Nebenpunkte
... sind weitere Vertragsbestimmungen, die
untergeordnet sind,
oder die Allgemeines
und Eventualitäten regeln. Sie stehen oft am
Schluss des Dokuments.
 Vertragsdauer
 Mitwirkungspflichten
 Informationspflichten
 Nebenpflichten im
Verhältnis zu Dritten
 Allgemeine Gewährleistungsbestimmungen und -beschränkungen
 Allgemeine Haftungsbestimmungen und
-beschränkungen
 Geheimhaltung
 Kontaktpersonen
 Schriftlichkeitsvorbehalt für Vertragsänderungen
 Gerichtsstand
 Anwendbares Recht
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 306
11 Vertragsrecht
Grundlagen des Vertragsrechts
Typische Probleme in der Vertragspraxis
Zustandekommen
eines Vertrags?
Ja
Inhalt
des Vertrags?
Nein
Ja
Ja
Individuelle
Bestimmungen?
OR-Vertragstyp? Anwendbare
Regeln?
Übereinstimmende
Willensäusserungen?
Erfüllung
des Vertrags?
Nein
Leistungsstörung
welcher Art?
Nein
Verzug?
Zwingende
Bestimmungen?
Gemischter Vertrag, Innominatvertrag?
Gewährleistung?
Haftung
wegen
Nichterfüllung?
Rechtsfolge?
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 307
11 Vertragsrecht
Grundlagen des Vertragsrechts
Vertragsschluss im Massengeschäft
Vergleich Deutschland:
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 308
11 Vertragsrecht
Grundlagen des Vertragsrechts
Auslegung des Vertrags
Vergleich mit der Auslegung von Gesetzen
Grammatische
Auslegung
Systematische
Auslegung
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Teleologische
Auslegung
Historische
Auslegung
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 309
11 Vertragsrecht
Grundlagen des Vertragsrechts
Auslegung des Vertrags
Vergleich mit der Auslegung von Gesetzen


Grammatische
Auslegung
Teleologische
Auslegung
Vertragsrecht
:
 Vertragssprache
 wirtschaftlicher
Zweck der
Vereinbarungen
Parteiwille !

Systematische
Auslegung
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
(
)
Historische
Auslegung
 Was haben die
Parteien
vereinbart?
 Was haben die
Parteien
verstanden?
 Was haben die
Parteien
gewollt?
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 310
11 Vertragsrecht
Medienverträge
Typisches Medien-Geschäftsmodell
LieferanMedienNutzer
ten für
Medienunternehmen
Medien-
unternehmen
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 311
11 Vertragsrecht
Medienverträge
Typisches Medien-Geschäftsmodell
Kerngeschäft
Nutzer
Anbieter
Zusatzgeschäft
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 312
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Kein Vertrag
Input
...
Vertrieb durch Dritte an den Konsumenten
Werbekunden
Werbung
Werbeträger
Werbung
Infrastrukturelemente
Vertriebspartner
Vertrieb an Dritte
 
Produktion
Medienunternehmen
Redaktionelle
Information
Medienkonsumenten
(Leser, Zuhörer, Zuschauer, Abonnent
etc.)
Direktvertrieb
an den
Konsumenten
Medienprodukt
Kommerzielle
Information
Lieferanten
Medienverträge
 Zivilrecht
Abonnementsvertrag
Verlagsvertrag
Vertriebsvertrag
...
Insertionsvertrag,
Werbevertrag
Lizenzvertrag
Kaufvertrag,
Mietvertrag
Auftrag
Werkvertrag
11 Vertragsrecht
Medienrecht
 Vertragsrecht
Operative Verträge im Medienbereich
Output
Seite 313
11 Vertragsrecht
Arbeitsrecht
Arbeitsrecht und Arbeitsvertragsrecht
Öffentliches
Arbeitsrecht
Arbeitsgesetz
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Privates
Arbeitsvertragsrecht
Individueller Arbeitsvertrag,
ergänzt durch Gesetz (OR)
und Gesamtarbeitsvertrag
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 314
11 Vertragsrecht
Arbeitsrecht
Arbeitsrecht und Arbeitsvertragsrecht
Privatrecht
Beziehung von Privaten
untereinander.
öffentliches Recht
 Regelungs- 
gegenstand?
“Erlaubt ist, was nicht
 Was dürfen 
verboten ist.” Im
Private, was darf der
regelungsfreien Raum haben
Staat?
Private grundsätzlich Freiheit.
Sie haben auch die Freiheit,
Viel zwingendes
unter sich Verträge und
Recht im
andere Rechtsgeschäfte
Bereich
abzuschliessen.
Arbeitsrecht
Dispositives (“nachgiebiges”)
Recht, durch private
Rechtsgeschäfte abänderbar.
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008

Typische Art 
der Rechtsnormen?
Beziehungen vom Staat
gegenüber Privaten, und
von Gemeinwesen
untereinander.
Nur was gesetzlich
vorgesehen ist
(Rechtsstaatsprinzip):
Voraussetzung einer
gesetzlichen Grundlage für
staatliches Handeln. Im
regelungsfreien Raum
besteht grundsätzlich ein
Eingriffsverbot des Staates.
Zwingendes Recht, durch
private Rechtsgeschäfte
nicht abänderbar.
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 315
11 Vertragsrecht
Arbeitsrecht
Gesamtarbeitsvertrag vom 01.05.2000






Kollektives Arbeitsrecht
Ergebnis von Verhandlungen der Sozialpartner
Rechtsnatur: Privater Vertrag, Vertragsmuster,
“Rahmenvertrag”; Rechtsquelle für Einzelverträge
grundsätzlich einseitig zwingende Natur (zu Gunsten
der Arbeitnehmer)
Verhältnis zu Gesetz: Günstigkeitsprinzip (zu Gunsten
der Arbeitnehmer)
Unterschiede zum alten GAV von 1996 (Auswahl):




Technisches Redaktionspersonal auch erfasst
Angleichung Kündigungsfrist
Mindestlöhne
Urheberrecht (70%-Klausel für Mehrfachnutzung gestr.)
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 316
11 Vertragsrecht
Arbeitsrecht
Arbeitsvertrag nach OR im Einzelnen
Auflösung
Zustandekommen
Bestandteile
Ausführung
Inhalt
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seite 317
11 Vertragsrecht
Arbeitsrecht
Verträge von freien Medienschaffenden
Auflösung
Zustandekommen
Bestandteile
Ausführung
Inhalt
Auftrag?
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Werkvertrag?
Verlagsvertrag?
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Seite 318
11 Vertragsrecht
Weitere Vertragstypen
Verlagsvertrag (OR)
Lizenz
Rechtsgewährleistung
Informationspflicht
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Seite 319
11 Vertragsrecht
Weitere Vertragstypen
Verlagsvertrag (OR)
Unterlassungspflicht
Ausnahmeregel zu Abs. 1
Präzisierung/Gegenausnahme
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Seite 320
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Kein Vertrag
Input
...
Vertrieb durch Dritte an den Konsumenten
Vertriebspartner
Vertrieb an Dritte
 
Werbekunden
Werbung
Werbeträger
Werbung
Infrastrukturelemente
Medienkonsumenten
(Leser, Zuhörer, Zuschauer, Abonnent
etc.)
Direktvertrieb
an den
Konsumenten
Medienprodukt
Produktion
Medienunternehmen
Redaktionelle
Information
Beschaffungsverträge
 Zivilrecht
Abonnementsvertrag
Verlagsvertrag
Vertriebsvertrag
...
Kommerzielle
Information
Lieferanten
Medienrecht
Insertionsvertrag,
Werbevertrag
Lizenzvertrag
Kaufvertrag,
Mietvertrag
Auftrag
Werkvertrag
11 Vertragsrecht
Weitere Vertragstypen
 Vertragsrecht
Output
Seite 321
11 Vertragsrecht
Weitere Vertragstypen
Lizenzvertrag: Arten
echte Lizenz (Immaterialgut)
unechte Lizenz (ohne Immaterialgut)
ausdrückliche Lizenz
stillschweigende Lizenz
Hauptlizenz und Unterlizenz
Exklusivlizenz
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Seite 322
11 Vertragsrecht
Weitere Vertragstypen
Verträge zur Refinanzierung
Endkunden
Direkte
oder
indirekte
Refinanzierung
Werbung,
Sponsoring
Mischformen
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 Abonnementsvertrag und Einzelkauf
 Radio- und TV-Gebühren als Sonderfall
 Insertionsvertrag und verwandte Vertragstypen
 Sponsoringvertrag (zunehmend) als besondere
Art des Werbevertrags
 „Medienpartnerschaften“
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Seite 323
11 Vertragsrecht
Berufsregister für Journalistinnen und Journalisten
Berufsregister und Verbandszugehörigkeit
Akkreditierung
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Medienschaffende
Journalistenkodex
und Presserat
Berufsregister
Gewerkschaftszugehörigkeit
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Seite 324
Inhaltsverzeichnis
1
Grundlagen
2
Medien und Grundrechte (Freiheitsrechte)
3
Medien und Wirtschaftsrecht
4
Telekommunikationsrecht, Rundfunktechnikrecht, Konzessionen
5
Rundfunkrecht (Rundfunkordnung und Rundfunkinhalte)
6
Medien und Immaterialgüterrecht
7
Medienstrafrecht
8
Medienzivilrecht I: Persönlichkeitsschutz (ohne Gegendarstellung)
9
Medienzivilrecht II: Gegendarstellung, Zivilprozessrecht
10 Medienzivilrecht III: Unlauterer Wettbewerb, Datenschutz
11 Medien und Vertragsrecht (inkl. Arbeitsrecht)
12 Rechtsprobleme von Internet und Multimedia
13 Vertiefung des Stoffes anhand von Fallbeispielen
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Seite 325
12 Internet und Multimedia
Informatikrecht
Informatikrecht: Überblick
SOFTWARE
HARDWARE
DATEN
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Seite 326
12 Internet und Multimedia
Informatikrecht
Informatikrecht: Überblick
Typisch:
Sachenrecht des ZGB
SOFTWARE
HARDWARE
Typisch:
DSG, Immaterialgüterrecht, Grundrechte
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DATEN
Typisch:
Immaterialgüterund Lizenzvertragsrecht, Technikrecht
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Seite 327
12 Internet und Multimedia
Informatikrecht
Informatikrecht: Gegenstand
HARDWARE
Eingabe
Ausgabe
Prozessor
Speicher
DATENNETZE
Internet,
Intranet,
LAN, MAN
Client/
ServerArchitektur
Ring-, Bus-,
Sternanordnung
Kabeltyp,
Bandbreite
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SOFTWARE
Präsentation Applikation
Datenhaltung
Datensicherung
DATEN
Erfassung,
Quelle
Zuordenbarkeit zu
Person
DATENDIENSTE
Voice
(Sprache),
VOIP
Messaging,
Kommunikationsdienste
Data
Access
(Datenzugriff)
EDI
Data
Access
(Datenzugriff)
Verknüpfung
CONTENT
Text, Audio, Empfangsgerät, MobilVideo;
technik
Multimedia
Rechtesituation
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Digitalisierung
Seite 328
12 Internet und Multimedia
Informatikrecht
Information/Software und Rechtsordnung




Wurzeln der schweizerischen
Rechtsordnung im römischen Recht
und in der Neuzeit
Rechtsordnung basiert auf:
 Personen
 körperlichen Sachen
 Forderungen
 Immaterialgütern
Schwierigkeit der Einordnung von
Information/Daten einerseits und von
Computerprogrammen anderseits
Verbreitete Beurteilung aus heutiger
Sicht: Das bestehende Rechtsordnung
ist zur Bewältigung der neuen Themen
gut gerüstet; Anpassungen sind
punktuell nötig
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Seite 329
12 Internet und Multimedia
Konvergenz
Konvergenz (illustrativ)
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Seite 330
12 Internet und Multimedia
Konvergenz
Konvergenz (illustrativ)
Settop Box
Notebook
PDA
PC
Game Console
Tablet PC
Audio Device
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Seite 331
12 Internet und Multimedia
Konvergenz
Konvergenz







Ursache: v.a. Digitalisierung
Konvergenz der Netze (Infrastruktur-Schicht)
Konvergenz der (technischen) Dienste (z.B. TCP/IP)
Konvergenz der Empfangsgeräte
Konvergenz der Dienstleistungen (z.B. MultimediaWertschöpfungskette, Mehrfachverwertung von Inhalten)
Konvergenz im Nutzerverhalten (Überschneidungen in
Individualkommunikation und Massenkommunikation)
Konvergenz in der Regulierung?
• Allgemeine Wettbewerbsregulierung (Kartellgesetz)
statt Sektorregulierung (z.B. Fernmeldegesetz)?
• RTV-Regulierung auch für vor-/nachgelagerte
Märkte?
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Seite 332
12 Internet und Multimedia
Konvergenz
Konvergenz mehrerer Märkte
Telekommunikation
Medien
BenutzerSchnittstelle
(User
Interface)
Computer / Software
Unterhaltungselektronik
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Seite 333
12 Internet und Multimedia
Konvergenz
Kommunikationsindividualität
zunehmende
Gradualisierung
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Seite 334
12 Internet und Multimedia
Konvergenz
Fernmelderecht v. Rundfunkrecht

Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008

Fernmelderecht




“Einwegmassenkommunikation”


“Zweiwegindividualkommunikation”


Rundfunkrecht
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Seite 335
12 Internet und Multimedia
Konvergenz
Neue Fernmeldeordnung

Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008





“Einwegmassenkommunikation”


“Zweiwegindividualkommunikation”


Fernmelderecht
Klärung:
Programmbegriff
Rundfunkrecht
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Seite 336
12 Internet und Multimedia
Immaterialgüterrecht
Urheberrecht und Internet / Multimedia
 Lektion zum
Rechte des Urhebers
Immaterialgüterrecht
Verwendungsrechte
​
Vervielfältigung
Persönlichkeitsrechte
​
Erstveröffentlichung
Problemfelder:
​ Verbreitung
​ Urhebernennung
​ Wahrnehmbarmachung
​ Werkintegrität
 Werkgattungen ge​ Sendung, Weitersendung
​ Vermietung
mäss URG
​ Bearbeitung, Änderung
z.B. Art. 11 Abs. 2 URG
 Nutzungsarten und
Verwendungsrechte
gemäss URG
 Internationalität
der Sachverhalte
 Urhebermehrheit bei Gesamt- und Gemeinschaftswerken
 Urheberrechtsschranke Privatgebrauch
 Kollektivverwertungsrecht und -praxis, Copyright Clearing
 Rechtsschutz: Unterlassungsklage als Damoklesschwert
13.01.2004
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
© 2003 - Dr. iur. Philip K übler - Zürich/Schweiz
Prof. Dr. Rolf H. Weber – Dr. Philip Kübler
Seit e 230
Seite 337
12 Internet und Multimedia
Immaterialgüterrecht
Domain-Streitigkeiten
[illustrativ]







Urheberrecht?
Markenrecht?
Vertragliche Ordnung
(SWITCH)?
Internationales Recht?
Internationale
Organisationen (WIPO)?
Gerichtspraxis in der
Schweiz
Gerichtspraxis im Ausland
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Seite 338
12 Internet und Multimedia
Inhalteverantwortung
Verantwortlichkeit für Inhalte
Umgang mit öffentlichen Internet-Inhalten
fremder Content
eigener oder zueigen-gemachter
Content
WebsiteContent
Broadband
& Mobile
Content
(make or
buy)
(make or
buy)

mit Vertragsbeziehung
zum Anbieter
EAdvertising
&
E-Commerce
Web
Presense /
Hosting
Chat
&
Foren
  
Aktive Kontrolle
von Inhalten!
Medienrecht, Universität Zürich, HS 2008
Organisationsmassnahmen
und reaktive Kontrolle
von Inhalten!
ohne Vertragsbeziehung zum
Anbieter
Redaktionelle
Links,
Search

Bereich “Zugang”
(Internet
Access)

Grundsätzlich keine Kontrolle
von Inhalten (Ausnahmen in
Einzelfällen, z.B. Sperrungen
von Websites)
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Seite 339
12 Internet und Multimedia
Inhalteverantwortung
Internet Access
Access Provisioning
 Bedeutung: Zugänglichmachen über Internet
Access, d.h. über den netzbasierten Internetzugang
 Rechtslage: Verantwortlichkeit, wenn spezifische
Kenntnis von widerrechtlichen Inhalten und
Unterlassen von Reaktion
 Mögliche Policy eines
Anbieters/Unternehmens: Grundsätzlich keine
Einschränkungen des Contents (Ausnahme:
Sperrung eines illegalen Drittangebots ad hoc)
 Problem: Pornografiestrafnorm erklärt auch das
blosse Zugänglichmachen von harter Pornografie
(Kinder, Tiere, Exkremente, Gewalt) für strafbar
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Seite 340
12 Internet und Multimedia
Inhalteverantwortung
Internet Content (redaktionell)
Content Provisioning
 Bedeutung: Eigene und zu-eigen-gemachte (d.h.
fremde, aber qualifiziert verlinkte) Inhalte
 Rechtslage: Volle Verantwortlichkeit
 Mögliche Policy eines Anbieters/Unternehmens:
Nur erotische Inhalte, keine Pornografie; kein eigener
Jugendschutz
 Problem: Oft sind fremde Inhalte nicht sauber von
eigenen Inhalten getrennt:
- hinsichtlich Präsentation (Inhalt- und Werbebereich)
- hinsichtlich Navigation (redaktionelle v.
kommerzielle Links; “Sie verlassen jetzt die
Website von XY”)
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Seite 341
12 Internet und Multimedia
Inhalteverantwortung
Internet Content (user generated)
User Generated Content Provisioning (Chat, Foren)
 Bedeutung: Fremde, nicht zu-eigen-gemachte
Inhalte
 Rechtslage: Verantwortlichkeit, wenn spezifische
Kenntnis von widerrechtlichen Inhalten und
Unterlassen von Reaktion
 Mögliche Policy eines Anbieters/Unternehmens: Dienstspezifische Spielregeln mit Kontrollen
 Problem: Jugendschutz (nicht in erster Linie vor
Inhalten, sondern vor potenziellen Tätern),
Persönlichkeitsschutz, Umtriebe Rechtsradikaler und
das Einschleusen von Werbung
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Seite 342
12 Internet und Multimedia
Inhalteverantwortung
Internet Presence (Hosting)
Presence Provisioning
 Bedeutung: Fremde, nicht kontrollierte Inhalte auf
eigenen Servern
 Rechtslage: Verantwortlichkeit, wenn spezifische
Kenntnis von widerrechtlichen Inhalten und
Unterlassen von Reaktion
 Mögliche Policy eines
Anbieters/Unternehmens: Nur reaktives Vorgehen
gemäss Kundenverträgen (Geschäftsbedingungen)
 Problem: Massengeschäft, keine aktive Kenntnis des
Hosting Providers von Inhalten seiner Kunden
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Seite 343
12 Internet und Multimedia
Inhalteverantwortung
Medienstrafrecht (StGB 28) im Internet?





Botschaft des Bundesrates zur Revision von 1996:
Ausdehnung von Art. 28 StGB auf elektronische Medien,
namentlich auf Radio und Fernsehen und auch das Internet
Problem der Ermittelbarkeit des Autors einer (ausländischen)
Website
(Welche) Internet-Provider kann man als “für die
Veröffentlichung verantwortlich” bezeichnen?
Art. 28 und 322bis StGB setzen einen VeröffentlichungsVerantwortlichen voraus; vgl. auch Art. 322 betreffend
Impressumspflicht (“Medienunternehmen”)
Überwiegende Lehre: Internet Access Provider sind keine
“Medienunternehmen” im Sinn dieser Regeln
 Strafbarkeit nicht unter den Sonderregeln von Art. 28 und
322bis StGB, sondern nach den allgemeinen Bestimmungen
zur Beteiligung an einer Straftat.
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Seite 344
12 Internet und Multimedia
Inhalteverantwortung
Medienstrafrecht (StGB 27) im Internet?
Beteiligung an einer Straftat
Fakultative
Strafmilderung
(Art. 25
StGB)
09.12.2003
Mittäterschaft
Anstiftung
Gehilfenschaft
Begünstigung
© 2003 - Dr. iur. Philip K übler - Zürich/Schweiz
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Grundsätzlich
gleiche Bestrafung
wie Haupttäter
(Art. 24 StGB)
Besonderer
Straftatbestand
(Art. 305 StGB)
Seit e 274
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Access
Provider als
Gehilfe oder
(Mit-)Täter?
Im Fall von
Gehilfenschaft:
a) Relevanter Tatbeitrag ja
oder nein?
b) Örtliche
Zuständigkeit
der Strafverfolgungsbehörden in
der Schweiz?
Seite 345
12 Internet und Multimedia

Weitere Aspekte
Kollisionsrecht
 Internationales Privatrecht
• Gerichtsstand
• Anwendbares Recht
 Internationales Strafrecht
• Gerichtsstand
• Anwendbares Recht
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Seite 346
12 Internet und Multimedia
Weitere Aspekte
Elektronischer Geschäftsverkehr



Verwandte Begriffe:
• E-Commerce, E-Business
• B2B, B2C
Merkmale und Phänomene
• Internationalität
• Digitalisierung
• Internet Presence (Domain-Namen, Hosting)
• Anonymität, Identifizierung
Typische Rechtsfragen
• Internationales Privatrecht, Wiener Kaufrecht, EU-Recht
• Buchführungs- und Aufbewahrungsregeln, “Urkunden”
• Steuerrecht
• Immaterialgüterrechte, Domain- und Firmenschutz
• Unlauterer Wettbewerb, Computer-/Datenmissbrauch
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Seite 347
12 Internet und Multimedia
Weitere Aspekte
Überwachung des Fernmeldeverkehrs
Gemeinsame Regeln
Strafverfahren
des Bundes
BÜPF/VÜP
F:
Bundesgesetz und
Verordnung
von
2001/2002
Strafverfahren
eines Kantons
Vollzug eines
int‘l. Rechtshilfegesuches
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 Dienst für die Überwachung
des Post- und
Fernmeldeverkehrs innerhalb
des UVEK (selbständig,
weisungsungebunden)
 Strenge Voraussetzungen der
Überwachung:
 Abschliessender
Deliktskatalog (Art. 3 BÜPF)
 Genehmigungsverfahren
(Art. 7 BÜPF)
 Restriktive Verwendung von
Informationen
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Seite 348
Inhaltsverzeichnis
1
Grundlagen
2
Medien und Grundrechte (Freiheitsrechte)
3
Medien und Wirtschaftsrecht
4
Telekommunikationsrecht, Rundfunktechnikrecht, Konzessionen
5
Rundfunkrecht (Rundfunkordnung und Rundfunkinhalte)
6
Medien und Immaterialgüterrecht
7
Medienstrafrecht
8
Medienzivilrecht I: Persönlichkeitsschutz (ohne Gegendarstellung)
9
Medienzivilrecht II: Gegendarstellung, Zivilprozessrecht
10 Medienzivilrecht III: Unlauterer Wettbewerb, Datenschutz
11 Medien und Vertragsrecht (inkl. Arbeitsrecht)
12 Rechtsprobleme von Internet und Multimedia
13 Vertiefung des Stoffes anhand von Fallbeispielen
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Seite 349
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