Wahlumfragen sind kein Ausdruck öffentlicher Meinung

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NAUTILUS POLITIKBERATUNG
Andreas Kolbe
Öffentliche Meinung vs.
Wahlumfragen vs. Schweigespirale
Wahlumfragen sind kein Ausdruck öffentlicher Meinung1
Keine anderen politischen Ereignisse als Wahlen finden in der medialen
Berichterstattung eine derart hohe Resonanz. Ein zentraler Bestandteil
der Berichterstattung sind Wahlumfragen. Informiert man sich näher über
dieses Thema, so begegnet man zwangsläufig dem viel diskutierten
Begriff öffentliche Meinung. Um es vorwegzunehmen: Dieser Aufsatz geht
davon aus, dass eine veröffentlichte Wahlumfrage kein Ausdruck öffentlicher Meinung ist, sein Ziel ist es, einen Literatur –und Wissensüberblick
zu diesem speziellen Thema aufzustellen.
Zuvor jedoch einige obligatorische Ausführungen zum Begriff öffentliche
Meinung.
1. Öffentliche Meinung: Ein Phänomen
Der Begriff erscheint im deutschen Sprachgebrauch erstmals in einer
Übersetzung von lateinisch verfassten Schriften über Hexenprozesse im
Jahr 1702 (Noelle-Neumann, 1996/1982: 345). Für Noelle ist der Begriff
ein Phänomen, er spiegelt sich in einer Vielzahl anderer Begriffe wieder.2
Bauer sieht in der öffentlichen Meinung eine Stimme, mit „(…) betörende[r] Gewalt, der zu widerstreben dem einzelnen schwer fällt“ (Bauer,
1914: 1).
Für Fuchs und Pfetsch bestehen die wichtigsten Verständnisvarianten von
öffentlicher Meinung in den „aggregierten Individualmeinungen der Bürger“ einerseits und in den „öffentlich kommunizierten Meinungen ganz
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Dieser Text ist eine spezielle Weiterführung des Grundlagen-Aufsatzes „ Wahlumfragen und ihr
vermeintlicher Einfluss auf das Wahlverhalten“. Bitte lesen Sie diesen Aufsatz zuerst, kostenloser
Download unter: www.nautilus-politikberatung.de.
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„(…) ungeschriebenes Gesetz (Thukydides, Aristoteles), Reputation (Machiavelli,
Kardinal Richelieu, John Locke), >>vox populi<< (Altes Testament)/ >>publica voce<<
(Machiavelli) (…), Klatsch, Tabu, Zeitgeist, Sitte, Konsens, soziale Kontrolle, Gerüchte,
etc. …“ in: Noelle-Neumann, 1996/1982; 345.
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unterschiedlicher Akteure“ andererseits (Fuchs/Pfetsch, 1996: 113).
Hennis sieht den einzigen Definitionsversuch bei Elisabeth Noelle und
Erich-Peter Neumann: „Danach handelt es sich bei der öffentlichen Meinung nicht gleichsam um die Meinung des personifiziert gedachten
Staatsvolks, sondern um ein komplexeres Phänomen, das man seinem
Wesen nach viel eher als ein Kraftfeld oder Spannungsfeld, vielleicht auch
als Strömungsfeld vorstellen sollte, und zwar als ein Feld, das man aus
der Vogelperspektive betrachtet“ (Hennis, 1957/1999: 43). Hennis betrachtet diese Beschreibung eher als Bild, weniger als Definition. Bezogen
auf die Wahlforschung kritisiert er: „Die Meinungsforschung verkennt den
fundamentalen Unterschied zwischen Wählen und Meinen“ (Hennis,
1957/1999: 61). Die Änderung der Meinung in politischen Fragen bewirkt
nicht zwangsläufig eine Änderung der Parteipräferenz. Man kann aus Gewohnheit die Partei wählen, die man regelmäßig wählt, obwohl man die
Ziele oder das Programm einer alternativen Partei im Augenblick als angemessener empfindet.
„Einer der gefährlichsten Effekte der Meinungsumfrage ist, daß sie die
Menschen unter Zugzwang setzt, auf eine Frage zu antworten, die sie sich
nicht gestellt haben“ (Bourdieu, 1993: 215). Bezogen auf Wahlumfragen
bedeutet dies, dass die geäußerte Wahlabsicht in einer Wahlumfrage neben Unentschiedenen auch von Nicht-Wählern stammen kann. Auch unter
diesem Gesichtspunkt stößt der Begriff der öffentlichen Meinung an seine
Grenzen.
Eine ausdifferenzierte Beschreibung von öffentlicher Meinung bieten
Fuchs und Pfetsch: „Eine Meinung setzt einen Gegenstand voraus, über
den man sich eine Meinung bildet. Im Kontext des politischen Systems
sind die wichtigsten Gegenstände politische Themen und politische Akteure. Eine Meinung zu Themen und Akteuren kann auf zwei ganz unterschiedliche Weisen geäußert werden. Erstens durch eine allgemeine Be2
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wertung im Sinne von gut/schlecht, richtig/falsch, stark/schwach etc.
Zweitens durch eine inhaltliche Präferenz, die mit einem Thema oder mit
programmatischen Positionen der Akteure verbunden ist“ (Fuchs/Pfetsch,
1996: 105). In Bezug auf Wahlumfragen sind hier die Fragen nach der
Bewertung der einzelnen Faktoren und nach der Relevanz von Sachthemen unbeantwortet. Die veränderten Rahmenbedingungen zu jeder Wahl
verlangen, dass eine derartige Betrachtung nach jeder Wahl neu erfolgt.
Ein Einfluss im Sinne einer Bestärkung in der eigenen Meinung ist in diesem Kontext vorstellbar.
Das Vieldeutigkeitsdilemma dieses Begriffs zeigen Fuchs und Pfetsch auf.
Sie unterscheiden drei Bedeutungsdimensionen: Öffentliche Meinung ist
erstens ein Aggregat der Individualmeinungen zu einem Thema, zweitens
auf Themen beschränkt, die in der Öffentlichkeit diskutiert werden und
drittens die Meinung, die aus einem öffentlichen und vernünftigen Diskurs
heraus entsteht (Fuchs/Pfetsch, 1996: 107f.).
Wie schwierig es ist, eine allgemein gültige Definition für den Begriff öffentliche Meinung zu finden, beweist Harwood Childs. Er stellte 1965 insgesamt 50 Definitionen von öffentlicher Meinung zusammen (NoelleNeumann, 1996/1982: 84). Fünfunddreißig Jahre später hat sich an dieser
Situation nichts geändert: Entman und Herbst gelangen in ihrer Untersuchung zu Ausprägungen des Begriff zu folgendem Ergebnis: “One implicit
argument we have been making in this chapter is that public opinion and
mass media are so often conflated and so intricately interwined that we
must consolidate the study of media and public opinions” (Entman/Herbst,
2001: 221).
Bereits in den Fünfzigern und Sechzigern des vergangenen Jahrhunderts
wurden Forderungen danach laut, den Begriff aufzugeben (NoelleNeumann, 1996/1982: 84). Sie fanden anscheinend wenig Gehör. Öffent-
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liche Meinung wird auch weiterhin ein Phänomen bleiben, denn „der Begriff ist einfach nicht totzuschlagen“ (Noelle-Neumann, 1996/1982: 85).
Zusammenfassend wird festgehalten: Öffentliche Meinung wird kontrovers
diskutiert und entzieht sich einer genauen Definition. Eine ausdifferenzierte Betrachtung der Kontroverse um den Begriff ist im Rahmen dieses
Aufsatzes nicht zweckdienlich, da hier davon ausgegangen wird, dass
Wahlumfragen kein Ausdruck oder Abbild öffentlicher Meinung sind.
2. Wahlumfragen sind kein Ausdruck öffentlicher Meinung
Wahlumfrageergebnisse sollten nicht als öffentliche Meinung ausgelegt
werden. Kommentare wie „35 Prozent der Wähler sind der Meinung, dass
die Partei regieren sollte“ oder auch auf die gleiche Prozentzahl bezogen:
„die Mehrheit ist der Meinung, dass die Partei regieren sollte“ sind unkorrekt.
Die Präferenz für eine Partei oder für einen Kandidaten bildet sich individuell heraus und kann durchaus in einer Meinung zu einem Sachverhalt
begründet liegen. Bei Stammwählern spielt diese Meinung wiederum
keine oder nur eine verschwindend geringe Rolle für die Wahlentscheidung. Weil aber nicht ersichtlich ist, wie es zur Präferenz für die zum Befragungstag genannte Partei kam, verbietet es sich, in der Gesamtbetrachtung von einer öffentlichen Meinung zu sprechen.
Das Konzept der pluralistic ignorance (die Mehrzahl täuscht sich über die
Minderzahl), kann bei der Frage nach dem Einfluss von Wahlumfragen in
der Bundesrepublik Deutschland nicht angewandt werden. Aufgrund des
Koalitions- und Mehrparteiensystems kann nur über die Koalitionsvermutungen spekuliert werden. Bevor diskutiert wird, ob es durch pluralistic
ignorance einen Einfluss geben könnte, das heißt ob und inwieweit die
Erwartung, dass ein politisches Lager die Wahl gewinnt, eine Modifikation
im Wahlverhalten auslöst, müssen vorher die Frage nach der Stärke der
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Lageridentifikation und die Frage nach der Bereitschaft, die Stimme lagerübergreifend verändert abzugeben, geklärt werden.
In der Vielzahl der Fachliteratur wird in der Diskussion über öffentliche
Meinung zwischen Meinungsumfragen und Wahlumfragen oft nicht unterschieden. „Was die Wahlabsichten angeht, dass sind geäußerte Verhaltensabsichten. Da können wir die Verteilung angeben, also in dieser
Bevölkerungsgruppe sieht es so aus, in jener so aus. Aber das ist es
dann auch. Da kann ich in der Tat nicht von öffentlicher Meinung sprechen“ (Kolbe: Interview mit Manfred Güllner).
„Auch die immer wiederholte Forderung, nicht von einer öffentlichen Meinung zu sprechen, sondern anzuerkennen, daß es mehrere öffentliche
Meinungen nebeneinander geben kann, fußt auf einem entsprechenden
Irrtum. Es gehört zum demokratischen Prozeß, daß Meinungen miteinander ringen, wobei dieser Prozess oft lange und mit wechselnden Mehrheiten anhält. Aber von öffentlicher Meinung kann man erst sprechen,
wenn sich ein Lager so durchgesetzt hat, daß man in der Öffentlichkeit
nicht mehr dagegen sprechen kann, ohne Gefahr, sich zu isolieren und an
den Medienpranger gestellt zu werden“ (Noelle-Neumann, 1998: 92).
Wäre diese Darstellung gültig, so stieße die Publikation von Wahlumfragen vor Wahlen auf Bedenken, da sie eine Bedrohung für die in den Umfragen zurückliegenden Parteien bedeuten würde. In Bezug auf Wahlumfragen verhält sich diese Ansicht konträr zum Konzept der selektiven
Wahrnehmung.
Entscheidender als die Zahlen selbst sind die Worte, mit denen sie kommentiert werden. Aus Gründen der Objektivität wäre es dienlich und vorteilhaft, Kriterien oder Muster zu entwickeln, in denen standardgemäß
festgelegt wird, wie Wahlumfragen zu kommentieren sind. Damit könnte
eine einschlägige, falsche oder übertriebene Darstellung und Kommentierung vermieden werden. Die Zahlen sollten danach eine sachlich-neutrale
Beschreibung erhalten, keine bewertenden oder beschreibenden Kom5
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mentare, wie sie leider allzu oft üblich sind. Kommentare und Bewertungen des Autors sollten als solche stärker gekennzeichnet werden.
Als Fazit ist demnach festzustellen, dass die Begriffe „Meinung“ und „öffentliche Meinung“ im Zusammenhang mit veröffentlichen Wahlumfrageergebnissen vermieden werden sollten.
3. Öffentliche Kommunikation und Wahlumfragen im Wahlkampf
Wenn ein Einfluss von Wahlumfragen auf das Wahlverhalten vermutet
wird, dann setzt dies voraus, dass Wahlumfragen in den Medien und da
vor allen in Zeiten des Wahlkampfes kommuniziert werden. „Der Wahlkampf ist Prototyp für einen Meinungsbildungsprozeß“ (Feist/Liepelt,
1986: 178).
Bezogen auf die zentrale Fragestellung dieser Untersuchung bedeutet
dies, dass der Wahlkampf ein Forum darstellt, in dem Politiker,
Journalisten oder Umfrageforscher über die Medien die Möglichkeit
haben, ihre Wahlumfrageergebnisse zu publizieren und damit zu
kommunizieren. Neidhardt bezeichnet die Sprecher als Quellen und die
Medien als Vermittler (Neidhardt, 2001: 502).
Die Fragen sind nun erstens: Welche Ergebnisse werden veröffentlicht
und wie werden sie kommuniziert? Zweitens: Warum werden Wahlumfragen öffentlich kommuniziert?
Medien konkurrieren untereinander um die neuesten, interessantesten
und „sensationellsten“ Umfrageergebnisse, die sie in ihrer Funktion als
Nachrichtenwert interessieren. Diesem Interesse liegt die Mutmaßung
zugrunde, dass die Medien die Neugier der Wähler beziehungsweise der
Medienkonsumenten befriedigen. „Gerade die Nachfrage der Medien nach
Umfragen hat immer mehr zugenommen. Noch nie wurden vor einer Wahl
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in Deutschland so viele Umfragen veröffentlicht wie im Jahr 2002“ (Lianos,
2003: 16).
Wahlumfragen dienen demnach wirtschaftlichen Gesichtspunkten einerseits, der Befriedigung von vermuteter Neugier unter den Wählern in
Wahlkampfzeiten andererseits. An dieser Schnittstelle werden Wahlumfragen im Wahlkampf kommuniziert.
Wahlumfragen werden in den Medien aber in den seltensten Fällen sachlich kommentiert: „Moderne Öffentlichkeit ist ein relativ frei zugängliches
Kommunikationsfeld, in dem ,Sprecher‛ mit bestimmten Thematisierungsund Überzeugungstechniken versuchen, über die Vermittlung von
,Kommunikateuren‛ bei einem ,Publikum‛ Aufmerksamkeit und Zustimmung für bestimmte Themen und Meinungen zu finden“ (Neidhardt, 1994:
7). Öffentlich-rechtliche und private Fernsehkanäle sendeten 1998 anlässlich der Bundestagswahl ein „Overkill-Volumen (…), nämlich zusammen
131,5 Stunden wahlkampfrelevante politische Informationssendungen,
darüber hinaus noch einmal 34,2 Stunden Nachrichtensendungen mit
Wahlbezug“ (Schulz/Zeh/Quiring, 2000: 420). In der Bundesrepublik
Deutschland ist von Wahl zu Wahl ein ähnlicher Trend wie in den USA zu
beobachten: “The 2000 election campaign saw more polls and reporting of
polls than ever before” (Traugott, 2001: 389)
Die Sprecher sind in diesem Fall die Journalisten. Ihre Überzeugungstechnik besteht darin, „(…) die Tatsächlichkeit der Tatsachen, die behauptet werden, möglichst eindrucksvoll zu demonstrieren“ (Neidhardt,
1994: 18). Aus dem Ergebnis einer Wahlumfrage wird auf diesem Weg ein
fast klares Wahlergebnis, weil sich Zahlen als wahrscheinliches Wahlergebnis eben besser verkaufen als Umfrageergebnisse. Ein Umfrageergebnis eignet sich zudem weniger zum Dramatisieren eines Beitrags.
„Man hat ja 2002 gesehen, dass die Nachfrage von Journalisten extrem
hoch war. Und da ging es eben nicht nur um die Zahlen, sondern auch um
die Interpretation, da war die Frage: ,Ist die Wahl entschieden oder ist sie
nicht entschieden?´“ (Kolbe: Interview mit Manfred Güllner).
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Wenn Politiker Wahlumfragen im Wahlkampf im eigenen Interesse einsetzen oder dies zumindest versuchen, wird von Instrumentalisierung gesprochen: „Danach können zwei vorherrschende Instrumentalisierungsformen unterschieden werden: zum einen die, explizit-argumentative‛ Bezugnahme mit dem Ziel der offenen Stimmenwerbung und Rechtfertigung
politischen Handelns; zum anderen die Verwendung von Umfragen zum
Zweck der Strategieplanung. (…) Im zuerst genannten Anwendungsfall
werden aktuelle Umfrageergebnisse kommentiert, um auf die öffentliche
Meinungsbildung Einfluß zu nehmen. Die zweite Art der Instrumentalisierung dient der langfristigen Planung der thematischen und personellen
Schwerpunkte der Öffentlichkeitsarbeit einer Partei“ (Engel, 1987: 268).
Politiker kommentieren die Ergebnisse von Wahlumfragen zumeist nicht
nach sachlichen Kriterien, sondern instrumentalisieren sie im Wahlkampf
nach dem Kriterium des eigenen Vorteils. In den meisten Fällen fällt die
Bewertung eines Umfrageergebnisses positiv für die eigene Partei aus.
Die Bewertung ist an die Wähler adressiert und mit der Vermutung bedacht, dass ein gutes Umfrageergebnis für die Partei auch bei der Wahl
von Nutzen ist. Politiker agieren in der Erwartung, durch eine positive
Kommentierung der Wahlumfragen für ihre Partei und damit für sich persönlich einen Vorteil zu erringen, „denn anders als für den Kandidaten
hängt für einen Wahlberechtigten vom Abschneiden der Parteien bei einem Urnengang nicht die persönliche Existenz ab“ (Schoen, 2002: 9).
Diese Erwartung ist laut Güllner ein Irrtum: „Ich glaube, viele Akteure in
allen Parteien denken immer noch, sie könnten mit Umfragen im psychologischen Kampf um die Wähler punkten. Aber das funktioniert nicht. Das
ist denen aber auch schwer beizubringen, weil aus Wahlkämpfen meist
nichts gelernt wird“ (Kolbe: Interview mit Manfred Güllner).
Das Publikum im Wahlkampf besteht aus Wählern. Politiker nutzen die
Medien, um das Publikum in ihrem Sinne zu überzeugen, die Medien engagieren sich ihrerseits, um die Bedürfnisse des Publikums zu befriedigen. Dabei unterstützen sich beide teilweise gegenseitig.
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Es wird davon ausgegangen, dass das Publikum beeinflussbar ist. „Die
Medien mit ihrem affirmativen Charakter sind Bestandteil dieser politischen Kultur und ermöglichen es dem einzelnen, seine individuelle Wahrnehmung in eine kollektive zu transformieren“ (Feist/Liepelt, 1986: 163).
Dieser Vermutung liegt die Annahme zugrunde, der Wähler bilde sich eine
individuelle Meinung über die vorherrschende Meinung.
Wenn sich die Situation aber so darstellt wie beispielsweise vor der Bundestagwahl 20023, dann kann nicht von einer vorherrschenden Meinung
gesprochen werden. „Im Gedächtnis blieb der Showdown zwischen dem
Institut für Demoskopie (IfD) Allensbach und forsa, die die Hoffnung ihrer
schwarzen und roten Auftraggeber mit ihren Zahlenkolonnen anheizten“
(Lianos, 2003: 15). Zwar stellen sich Politiker im Wahlkampf nur hinter die
entsprechend für sie günstig erscheinenden Zahlen, aber anhand der
Aussage von FDP-Politiker Westerwelle wird deutlich, dass sie zumindest
intern auch die gegenläufigen Wahlumfragen anderer Institute ernst nehmen: „Kurz vor den Wahlterminen sind sie seit langem zu Seismografen
für die politische Stimmung im Land geworden – die Umfragedaten der
verschiedenen in Deutschland agierenden Meinungsforschungsinstitute“
(Westerwelle, zitiert nach Güllner, 2002: 119). Parteien lassen die Ergebnisse von Meinungsforschungsinstituten auch von anderen Instituten
überprüfen. Die SPD beauftragte im Wahlkampf 1969 das Infas-Institut,
um die Ergebnisse von Infratest zu überprüfen (Hetterich, 2000: 173).
Die Beschreibung der Funktionalität von Umfrageergebnissen für Parteien
im Wahlkampf von Noelle aus dem Jahr 1959 hat bis heute ihre Gültigkeit
nicht verloren: „Die Meinungsforschung ist nicht ohne Einfluß auf die großen Parteien geblieben. Es findet keine bedeutendere Wahl mehr statt,
bei der nicht zuvor die Wählerschaft einer genauen Analyse unterzogen
wird, und zwar im Auftrag einer oder mehrerer Parteien. Die Resultate
solcher Analysen liefern entscheidende Unterlagen für den Entwurf von
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Ergebnisse von letzten Wahlumfragen vor der Wahl: Tabelle IV: 126.
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Plakaten und die Texte von Flugschriften. Argumente werden auf Verständlichkeit und Wirkung geprüft, geeignete Werbeträger werden nach
systematischer Kontrolle ausgewählt“ (Noelle, zitiert nach Schmidtchen,
1959: 109).
Die große Bedeutung von Umfragen im Vorfeld von Wahlen ist für die
Wähler nicht immer sichtbar, wie es Westerwelle am Beispiel für die FDP
beschreibt: „Ein aktuelles Beispiel aus Sicht der FDP ist dabei die Wahlkampagne in Berlin im Herbst 2001. Die zuständigen Parteigremien der
FDP hatten beschlossen, die Auseinandersetzung bei der Abgeordnetenhauswahl in klarer Abgrenzung zur PDS zu führen. Aufgabe der Meinungsforscher war es nun, festzustellen, auf welchen Themenfeldern die
Bürgerinnen und Bürger die größten Kompetenzunterschiede zwischen
FDP und PDS erkennen konnten. (…) Der Erfolg am Wahltag – die FDP
erreichte mit 9,9 Prozent das beste Ergebnis seit 1954 – gab dieser Strategie recht“ (Westerwelle, zitiert nach Güllner, 2002: 210). Laut Hetterich
wird die Rolle der Umfrageforscher im Wahlkampf als sehr einflussreich
eingestuft: „Außerdem wird unterstellt, dass die Demoskopen mit ihren
Forschungsergebnissen weitgehend die Ausrichtung der Kampagne
bestimmen“ (Hetterich, 2000: 46).
Zusätzlich können in Verbindung mit Wahlumfragen thematisch verwandte
Umfrageergebnisse publiziert werden, die das gewünschte Bild verstärken
sollen. Besonders in den USA werden in Wahlkämpfen so genannte push
polls eingesetzt. Diese Polls basieren nicht auf einer zufällig gezogenen
Stichprobe, sondern auf Umfragen, die ausschließlich unter Anhängern
eines Kandidaten durchgeführt wurden, um den Gegenkandidaten negativ
darzustellen. Traugott und Lavrakas definieren push polls als “a method of
pseudo polling in which political propaganda is disseminated to naive
respondents who have been tricked into believing they have been
sampled for a poll that is sincerely interested in their opinions. Instead the
push poll´s real purpose is to expose respondents to information … in
order to influence how they will vote in election” (Traugott/Lavrakas, zitiert
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nach Renka, 2004: 8). Asher sieht dies ähnlich: “Push polls are an
election campaign tactic disguised as legitimate polling” (Asher, zitiert
nach Renka, 2004: 8).
Zwar kommunizieren Wähler über Medien, dafür interagieren Medien nur
in den seltensten Fällen mit den Wählern. Medien interagieren dagegen
mit Politikern und umgekehrt. Die Kommunikationsnetze der Wähler sind
für einen Einfluss von Wahlumfragen auf das Wahlverhalten von höherer
Bedeutung, denn in ihnen kommunizieren sie nicht nur, sondern sie interagieren miteinander, sprechen über politische Themen – und damit auch
über Wahlumfragen: „Nicht die Medien, sondern Ereignisse schaffen
Nachrichten und damit Gesprächsstoff. Nicht der Gesprächsstoff, sondern
seine Bewertung und Ausdeutung im Lichte politischer Loyalitäten und
Referenzen bestärken Meinungen oder stellen sie in Frage“ (Feist/Liepelt,
1986: 156). Wenn es einen Einfluss von Wahlumfragen auf das Wahlverhalten gibt, dann ist die Ursache am ehesten auf der Ebene interpersonaler Kommunikationsnetze zu suchen. Allerdings ist zu vermuten, dass in
sozialen Milieus eine dominierende politische Ausrichtung vorherrscht und
somit die objektive Diskussion über politische Fragen und damit auch über
Wahlumfragen als unwahrscheinlich erscheint. Wahlumfragen könnten
aber auch ein Korrektiv zu vorherrschenden Gruppenmeinungen darstellen.
Donsbach stellt fest: „Mit jeder Parlamentswahl in der Bundesrepublik
Deutschland wächst die Rolle, die die politische Meinungsforschung darin
spielt“ (Donsbach, 1984: 388). An einem sachlichen Diskurs scheinen
aber weder Politiker noch die Medien Interesse zu bekunden.
Im Angesicht eines zunehmend fluiden Elektorats erscheinen Wahlausgänge besonders spannend, denn unvorhergesehene Ereignisse können
die Stimmung stark beeinflussen. Diese Entwicklung stellt die Umfrageinstitute vor eine anspruchsvolle Aufgabe: „Immer seltener kann man sich
bei Umfragen auf die Rohdaten verlassen. Der Last-Minute-Wähler, die
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Flut, der Irak-Krieg, den es noch gar nicht gab, die Medien, die Momentaufnahmen als Prognosen verkauften, Politiker und Bevölkerung damit irritierten und schließlich – im Falle Allensbach – die anderen Institute, die
durch ihre Veröffentlichungen neue Stimmungslagen erzeugten, sie alle
arbeiten gegen den festgelegten Wähler“ (Lianos, 2003: 15). Feist und
Liepelt haben herausgefunden, dass „Bürger, die sich durch intensive Mediennutzung auszeichnen, (…) auf trendsetzende Ereignisse sensibler als
die übrige Bevölkerung“ reagieren (Feist/Liepelt, 1986:160).
Folgendes ist also festzustellen: Wahlumfragen werden als Nachrichtenwert und als Instrument einer möglichen Beeinflussung kommuniziert, da
nur die Medien und die Politiker die Möglichkeit haben, sie zu thematisieren. Der Einfluss auf den Wähler wird nach den bisherigen Erkenntnissen
überschätzt. Die Thematisierung von Wahlumfragen in der interpersonalen Kommunikation wurde noch nicht erforscht.
4. Wahlumfragen und Schweigespirale
Das Konzept der Schweigespirale wurde von Noelle anlässlich der Bundestagswahlen 1965 und 1972 entwickelt: „Die Figur der Schweigespirale
versucht zu klären, wie öffentliche Meinung sich verändert“ (NoelleNeumann, 1998: 86). Die Definition geht davon aus, dass ein Wahlumfrageergebnis ein Ausdruck öffentlicher Meinung ist. Für die Vermutung,
dass das Konzept der Schweigespirale auf Wahlumfragen übertragbar ist,
muss die Definition dann lauten: Die Figur der Schweigespirale versucht
zu klären, wie Wahlverhalten sich verändert. Die Schweigespirale besteht
aus vier Annahmen, die durch Verknüpfung neben der Bildung und Verteidigung auch die Modifizierung der öffentlichen Meinung erklären sollen:
1. Die Gesellschaft gebraucht gegenüber abweichenden Individuen
Isolationsdrohungen.
2. Die Individuen empfinden ständig Isolationsfurcht.
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3. Aus Isolationsfurcht versuchen die Individuen unablässig, das
Meinungsklima einzuschätzen.
4. Das Ergebnis der (quasistatistischen) Einschätzung beeinflusst ihr Verhalten vor allem in der Öffentlichkeit und insbesondere durch Zeigen
oder Verbergen von Meinungen, zum Beispiel Reden oder Schweigen.
(Noelle-Neumann, 1996/1982: 358)
Die Schweigespirale baut auf den Konformitätsexperimenten von Asch
und Milgram auf. Die beiden Sozialpsychologen fanden heraus, „daß sich
die Menschen aus Isolationsfurcht einer Mehrheitsauffassung auch dann
anschließen, wenn sie eindeutig erkennen können, daß das Urteil falsch
ist. (…) Die Menschen beobachten ihre Umwelt, lassen sich von außen
leiten und suchen Anerkennung“ (Gallus/Lühe, 1998: 24), mit anderen
Worten: „Mit den Wölfen heulen“ (Noelle-Neumann, 1996/1982: 20).
Für Noelle entstand der Eindruck, dass sich im Wahlkampf 1965 und 1972
Union-Wähler eher zurückhielten und nicht so stark für ihre Partei eintraten wie die SPD-Wähler, weil sie Angst hatten, sich dadurch zu isolieren.
An diesem Punkt beginnt der Prozess der Schweigespirale: „Wer sieht,
daß seine Meinung an Boden verliert, verfällt in Schweigen. Indem die einen laut reden, öffentlich zu sehen sind, wirken sie stärker, als sie wirklich
sind. Es ergibt sich eine optische oder akustische Täuschung für die wirklichen Mehrheits-, die wirklichen Stärkeverhältnisse, und so stecken die
einen andere zum Reden an, die anderen zum Schweigen, bis schließlich
die eine Auffassung ganz untergehen kann“ (Noelle-Neumann, zitiert nach
Gallus/Lühe, 1998: 27).
Das Konzept ist nicht identisch mit dem von Lazarsfeld beschriebenen
Bandwagoneffekt. Während das Individuum beim Bandwagoneffekt danach strebt, auf der Gewinnerseite zu stehen, versucht das Individuum im
Konzept der Schweigespirale der Isolation zu entgehen, unabhängig davon, auf wessen Seite es sich befindet. In diesem Zusammenhang weist
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Noelle auf ein illustratives Sprichwort der alten Römer hin: „Wer schweigt
stimmt zu“ (Noelle-Neumann, 1998: 86).
Im Jahr 1976 veröffentlichte Noelle eine Studie zur Wirkung des Fernsehens auf das Wählerverhalten, wobei sie rund 100 Journalisten befragte.
Die Kernaussagen lauteten im Ergebnis:
„1. Das Erwartungsklima vor einer Wahl bestimmt das Wählerverhalten
(…), ,die Schweigespirale‛ (…) verstärke mit ihrer Zurückhaltung das für
ihre Partei ungünstige Meinungsklima.
2. Weil das Fernsehen 1976 eine dem vorherrschenden CDU/CSU-Trend
zuwiderlaufende Stimmungslage suggerierte, setzte es unter den politisch
interessierten Zuschauern eine Schweigespirale gegen die CDU/CSU in
Gang. (…)
3. Voraussetzung für diese Entwicklung war die spezifische politische
Ausrichtung von Fernsehjournalisten, die ihre Meinung in das Medium haben einfließen lassen.“
(Feist/Liepelt, 1986: 155)
Einwände gegen diese Thesen können nicht nur mit der sehr geringen
Fallzahl von Befragten begründet werden. Dass das Fernsehen tatsächlich einen Meinungsumschwung verursacht habe, ist nicht bewiesen, sondern wird von Noelle nur vermutet. Vor allem bei ihrer dritten These ist unklar, ob die Meinung der Journalisten in den Medien auch tatsächlich so
deutlich wiedergegeben wurde. Eine empirische Datengrundlage gibt es
dafür nicht. Auch Güllner steht dem Konzept der Schweigespirale ablehnend gegenüber: „Die Grundthese ist vielleicht nicht ganz unsinnig, aber
das, was Noelle draus gemacht hat, ist ja in erheblichem Maße angreifbar“
(Kolbe: Interview mit Manfred Güllner).
Als Noelle das Konzept erstellte, gab es – mit Ausnahme der Jahre von
1966 bis 1969 – nur eine große Oppositionspartei im Bundestag. Nach
dem Einzug der Grünen in den Bundestag im Jahr 1983 und spätestens
nach dem Einzug der PDS im Jahr 1990 sollte das Konzept mit Bezug auf
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das aktuelle Mehrparteiensystem überprüft werden, vor allem im Hinblick
auf die Tatsache, dass mehr als eine Oppositionspartei im Parlament
existiert. Interessant ist dabei vor allem die Rolle der PDS, die von 1998
bis 2002 in Fraktionsstärke eine Oppositionspartei im Parlament stellte,
welche wie die Regierungsparteien im linken Lager beheimatet war. Zu
vermuten ist, dass vor allem durch immer stärker entpolitisiert geführte
Wahlkämpfe und durch eine Annäherung der Parteien in der politischen
Mitte die Gefahr der Isolation durch Bekennen zu einer Partei deutlich geringer ist als in den Sechziger- und Siebzigerjahren.
Inwieweit durch Wahlumfragen eine Schweigespirale entsteht, die wiederum einen Einfluss auf das Wahlverhalten hat, ist ebenso schwer zu
überprüfen wie ein genereller Einfluss auf das Wahlverhalten. Da der
Wahlakt letzten Endes geheim ausgeführt wird, ist es unmöglich, die in
der Befragung gegebenen Antworten zu kontrollieren. Wenn jedoch eine
durch Wahlumfragen hervorgerufene Schweigespirale ihre Wirkung entfaltet, dann ist unklar, ob die Wirkung bis in die Wahlkabine hineinreicht
oder ob der Wahlakt ein Korrektiv gegenüber der Wirkung der Schweigespirale ist.
Die Tatsache, dass nach der Wahl eine höhere Anzahl von Wählern in
Wahlumfragen angibt, für den Gewinner votiert zu haben, spricht im Ergebnis eher für die Korrektivvermutung. Einen Einfluss auf das Wahlverhalten hat die Schweigespirale demnach nicht.
(Verwendung und Veröffentlichung nur mit Zustimmung des Autors)
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Weitere Aufsätze zu diesem Thema:
Kolbe, Andreas (2004/2006): Die Unkenntnis und ihr Missverständnis
Wahlumfragen in den Medien. Berlin (Link)
Kolbe, Andreas (2004/2006): Von Giftmischerinnen und Datenhexern - Politiker und
ihre Ansichten über die Umfrageforschung. Berlin. (Link)
Literatur
Bauer, Wilhelm (1914): Die öffentliche Meinung und ihre geschichtlichen
Grundlagen. Ein Versuch, 7. Auflage, Tübingen: Mohr.
Bourdieu, Pierre (1993): Die öffentliche Meinung gibt es nicht, in:
Soziologische Fragen, Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 212-223.
Donsbach, Wolfgang (1984): Die Rolle der Demoskopie in der WahlkampfKommunikation. Empirische und normative Aspekte der Hypothese über
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Engel, Andreas (1987): Demoskopie als Instrument der Politikvermittlung, in:
Sarcinelli, Ulrich (Hg.): Politikvermittlung. Beiträge zur politischen
Kommunikationskultur, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, 251274.
Entman, Robert M./Herbst, Susan (2001): Reframing Public Opinion as We
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Cambridge University Press, 203-225.
Feist, Ursula/Liepelt, Klaus (1986): Vom Primat des Primären.
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Fuchs, Dieter/Pfetsch, Barbara (1996): Die Beobachtung der öffentlichen
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den/Neidhardt, Friedhelm (Hg.): Kommunikation und Entscheidung.
Politische Funktionen öffentlicher Meinungsbildung und diskursiver
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