Informationsbeschaffung und -verarbeitung (Marktforschung)

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Informationsbeschaffung und -verarbeitung
(Marktforschung)
BWV-Veranstaltung
2011
Claudia Wallenwein
Acrema Team Wallenwein
1
Themenübersicht – Teil I
I.
–
–
–
II.
–
–
III.
Einleitung: Stellenwert der Informationsgewinnung für aktives Marketing:
Grundzüge der Marktforschung
Einbindung in das Marketing – Wozu betreibt man Marktforschung?
Marktforschung / Marketingforschung – Begriffe und Abgrenzung
Gegenstandsbereiche – Was steht im Zentrum des Interesse?
Methoden der Informationsgewinnung
Datenbeschaffung und Auswertung – Wie kommt man zu Informationen?
Prognose – Erweiterung des Sichtweise: nicht nur aktuelle Informationen, sondern
auch der Blick auf mögliche Entwicklungen bilden die Basis von Entsscheidungen
Informationsfelder: Welche Bereiche haben Einfluss auf die Entscheidungen
2
2
– Vielfältige Einflußfaktoren auf den Finanzdienstleistungsmarkt –
Technische
Entwicklung
Rechtliche
Bedingungen
Wirtschaftliche
Entwicklung
Nutzung Alternativer
und neuer Vertriebswege
Kompensation
steigender
Vertriebskosten
....
Wettbewerb
auf dem
FDLFDL-Markt
....
Demographische
Veränderungen
....
Substitutionsprodukte
Festigung der
Kundenbindung
in Anlehnung an Dr. Guido Stracke
Marktpotential
Potentielle
Neuanbieter
Nachfragerverhalten
•Einstellungen,
•Wertewandel
3
3
Bedeutung der Informationsgewinnung im Marketing-Entscheidungsprozeß
für die Erstellung einer Marketing-Konzeption
Marketing-Konzeption
Oberstes
Unternehmensziel
Marketingziele
• Anregungsphase: Situationsanalyse / Problemerkennung
• Suchphase: Versuch, von
gegenwärtiger Situation zum
definierten Ziel zu gelangen
Marketingstrategien
• Optimierungsphase: Suche
nach der besten Alternative
zur Zielerreichung
Marketing-Mix
• Realisierungsphase: Optimale
Kombination der MarketingMaßnahmen in ihrer Wirkung
Marketing-Controlling
• Kontrollphase: Überprüfung
der Zielerreichung hinsichtlich
der Effizienz der Maßnahmen
4
Ein Beispiel für integriertes Marketing ist das Zielgruppenprogramm „Future“ der Allianz, das 1996 im Markt lanciert wurde.
Mit diesem Programm wurde speziell für junge Leute zwischen 15 und 25 ein eigenständiges Leistungs- sowie
Kommunikationskonzept entwickelt. Ziel war einerseits die Erzielung eines angemessenen Marktanteils in dieser Zielgruppe,
andererseits eine Verjüngung der Kundenstruktur der Allianz.
Es werden für eine Marketing-Konzeption eine Fülle von Informationen benötigt, von denen einige im
Unternehmen (interne Informationen), die meisten jedoch außerhalb (externe Informationen) zu suchen sind.
Fragen, die in diesem Zusammenhang eine Antwort suchen und den Erfolg maßgeblich bestimmen z. B.:
•
Wie groß ist der Zielmarkt?
•
Welche Absatzchancen bestehen für das Produkt bzw. die Dienstleistung?
•
Wer ist die Zielgruppe?
•
Wie hoch ist die Kaufkraft der Zielgruppe?
•
Welche Anforderungen verbinden mögliche Käufer mit dem Produkt bzw. der Dienstleistung?
•
Welche Sinnwelten prägen das Denken und Handeln der Zielgruppe?
•
Wie kann mit der Zielgruppe kommuniziert werden?
•
Welche Möglichkeiten hat das eigene Unternehmen (Kapital, Know-how, Ressourcen, ...)?
In Marketing-Entscheidungen fließen eine Vielzahl von potenziell erfolgsbestimmenden Faktoren ein, die
•
sowohl durch das Unternehmen selbst (z. B. Kenntnisse über den eigenen Vertrieb, Kapitalstruktur,
Mitarbeiterpotenzial und Ertragslage)
•
als auch von außerhalb bedingt sind (z. B. Verhalten des Markts und der Marktteilnehmer oder
Rahmenbedingungen, die den Leistungserstellungs- und -vermarktungs-prozess begleiten)
Die Aufgabe, den Unternehmen die benötigten Informationen für konzeptionelle und operative Entscheidungen
bereitzustellen, kommt der Marketing-Forschung bzw. der Marktforschung zu
4
Abgrenzung der Begriffe
Marketing-Forschung und Marktforschung
Marketingforschung
Interne
Information
Externe Information
Marktforschung
Absatzmärkte
Umfeld
Beschaffungsmärkte
Marketing-Forschung = Systematische Gewinnung und Analyse aller für
Marketing-Entscheidungen notwendigen Informationen.
Marktforschung
= Systematische Gewinnung und Analyse von Informationen
über konkrete Märkte und
die Wirkung absatzpolitischer Instrumente.
5
Ein wesentliches Merkmal der zielgerichteten Marktforschung stellt die systematische Durchführung der
Informationsgewinnungs-Aktivitäten dar. Nur eine klar definierte Problemstellung erlaubt das gezielte
Einsetzen der Marktforschungsinstrumente und führt zu Ergebnissen, die als brauchbare
Entscheidungsgrundlage dienen können. So müssen im Vorfeld jeder Untersuchung eine Reihe von Fragen
gestellt werden.
•
Welche Entscheidung soll getroffen werden? (Geht es um das Auffinden neuer Zielgruppen, das Einführen
eines neuen Produkts oder einer Dienstleistung, usw.?)
•
Welche Entscheidungsalternativen können bei unterschiedlichen Forschungsresultaten verfolgt werden?
(Könnte bei Nicht-Akzeptanz einer Kommunikationsform, z. B. Verkaufsgespräch mit Flipchart, eine
alternative Möglichkeit, z. B. Laptop, unter Kosten- und Durchführungs-gesichtspunkten eingesetzt
werden?)
•
Welche Informationen werden gebraucht und warum ist die vorhandene Information nicht ausreichend?
Je genauer die Antworten auf diese und ähnliche Fragen ausfallen, umso besser kann die Marktforschung die für
Entscheidungen notwendigen Informationen beschaffen und bereitstellen. Leider ist in der Praxis häufig
festzustellen, dass Fragestellungen recht nebulös artikuliert werden
5
Absatzforschung im Rahmen der Marktforschung
Marketingforschung
Interne
Information
Externe Information
Marktforschung
Absatzmärkte
Umfeld
Konkurrenz/
Wettbewerber
 Analyse der Strukturen
 Analyse des Verhaltens der
untersuchten Erhebungseinheiten
 Analyse der Wirkung
marketingpolitischer Maßnahmen
Schwerpunkt der Betrachtung in der Versicherungswirtschaft: Absatzmärkte
6
6
Aufgaben der FDL-Marktforschung
Information
und
Verständnis
Klarheit,
Übersicht
Aktion
statt
Reaktion
 Verbesserung der Informationsversorgung
 Förderung des Verständnisses
von Marktgegebenheiten
und -entwicklungen
 Eindämmen der Informationsflut
 Reduktion von Unsicherheit
 Innovationsfunktion
 Frühwarnfunktion

Aufzeigen von
Chancen und Risiken
auf gegenwärtigen und potentiellen Märkten
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Übersicht über die Gegenstandbereiche der Marktforschung
Allgemeines Umfeld: Wettbewerbsrechliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Entwicklungen aus dem sozio-kulturellen,
technologischen, politischen und ökologischen Umfeld
Kunden
Wer?
–Struktur
(demograph. Merkmale)
–Verhalten
(Motive, Einstellungen, ..)
Vermittler
Wer?
–Struktur (organisatorische
Merkmale, Vertriebsformen)
–Verhalten (Lieferkonditionen,
Preispolitik, Kommunikation)
Wettbewerber
Wer deckt gleichen Bedarf ?
–Struktur (Umsatz, organisatorische Merkmale)
–Verhalten (Werbepolitik,
Preispolitik,
Kommunikation)
8
8
Welche INFORMATIONEN werden benötigt?
Externe und interne Informationen
– Marketingforschung: Interne Informationen
– Marktfoschung. Externe Informationen
Qualitative und quantitative Informationen
– Quantitative Informationen: messbare, Zählbare Eigenschaften
z.B. Wirtschaftsdaten, Unternehmenskennzahlen, Vertriebs-Statistiken
– Qualitative Informationen: Eigenschaften, die sich nicht direkt durch Zahlen
ausdrücken lassen z.B. Kundenzufriedenheit, Einstellungen und Verhaltensweisen
Hier müssen Hilfskonstruktionen gebildet werden, die eine Messung dennoch
ermöglichen
• Fragebogen: Skalierte Fragen „Wie zufrieden sind Sie mit ... auf einer Skala von
1 ..bis ...5?
• Indikatoren (Quantitative Größen s.o.) finden, die Aufschluss über den
Sachverhalt geben: z.B. Wiederkaufrate, Kündigungsquote etc.
Informationen über aktuelle und potentiell wichtige Sachverhalte
– z.B. aktuelle und potentielle Kunden, Wettbewerber
– z.B. aktuelle Informationen und mögliche Entwicklungen  Prognose
9
9
Themenübersicht – Teil I
I.
–
–
–
II.
–
–
III.
Einleitung: Stellenwert der Informationsgewinnung für aktives Marketing:
Grundzüge der Marktforschung
Einbindung in das Marketing – Wozu betreibt man Marktforschung?
Marktforschung / Marketingforschung – Begriffe und Abgrenzung
Gegenstandsbereiche – Was steht im Zentrum des Interesse?
Methoden der Informationsgewinnung und Erhebungsdesign
Datenbeschaffung und Auswertung – Wie kommt man zu Informationen?
• Methodenbereich Primärforschung – Wie werden originäre Daten gewonnen?
• Methodenbereich Sekundärforschung – Wie können vorhandenen Daten und
Informationen gefunden und genutzt werden?
• Kosten-Nutzen-Analyse/ Qualitätsbeurteilung
Prognose – Erweiterung des Sichtweise: nicht nur aktuelle Informationen, sondern
auch der Blick auf mögliche Entwicklungen bilden die Basis von Entscheidungen
Informationsfelder: Welche Bereiche haben Einfluss auf die Entscheidungen
10
10
Phasen der Marktforschung
Systematische Marktforschung auf Grundlage wissenschaflticher
Untersuchungsmethoden und mit einem geplanten Untersuchungsprozess
 Problemformulierung
Ziel der Studie?
 Festlegung des Untersuchungsdesigns
explorativ, deskriptiv, explikativ
 Bestimmung des Durchführenden
„Make or Buy“
 Festlegung der Erhebungsmethode
Form der Erhebungsmethode
Primär- oder Sekundärforschung
 Stichprobenfestlegung
Stichprobenverfahren
 Gestaltung des Erhebungsinstruments
Interviewleitfaden, Fragebogen, Online
(Fragearten, Skalierungsmethoden)
 Durchführung der Erhebung
Technische Durchführung,
Was ist zu beachten?
 Technische Verarbeitung der Daten
Kodieren/editieren der Daten
 Datenanalyse und Dateninterpretation Welche statistischen Verfahren sind
anwendbar, wie können Ergebnisse
korrekt interpretiert werden?
 Präsentation der Ergebnisse
In welcher Form lassen sich die
Ergebnisse geeignet präsentieren?
(Komplexität, Informationstiefe)
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„Low-Budget“-Marktforschung
– die Qualität einer Erhebung basiert auf der Konzeption –
 Welche "Probleme" bestehen?
– Anlaß, Rahmenbedingungen: .............................................................................
................................................................................................................................
– Interessierende Sachverhalte: ..........................................................................
................................................................................................................................
 Welche Informationsquellen stehen zur Verfügung?
– Intern:....................................................................................................................
................................................................................................................................
– Extern:...................................................................................................................
................................................................................................................................
 Zu welchen Sachverhalten müssen Informationen originär gewonnen werden?
 Begründung für eigene Erhebung
– ..............................................................................................................................
– ..............................................................................................................................
 Auf die Gewinnung dieser Informationen kann nicht verzichtet werden, weil ...
– ..............................................................................................................................
 Welche Vermutungen bestehen über Zusammenhänge zwischen den
zu untersuchenden Sachverhalten?
– .............................................................................................................................
– .............................................................................................................................
 Hypothesen als Grundlage für Fragen und Auswertungen
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Instrumente – Erhebungsmethoden im Überblick
Sekundä
Sekundärforschung /Desk Research
Primä
Primärforschung /Field Research
Gewinnung relevanter Informationen
durch die Beschaffung und Analyse bereits
(zu anderen Zwecken) erhobener Daten
– Gilt als:
methodisch einfach, kostengünstig,
wenig zeitintensiv
– aber:
Daten wurden nicht für das spezifische
Problem erhoben,
liegen i.d.R. nicht in der richtigen
Aufbereitung vor,
sind u.U. nicht mehr aktuell.
– Weitere Probleme:
Existenz oft nicht bekannt, schwer
zugänglich, Kauf ohne genaue
Kenntnis.
Gewinnung relevanter Informationen
durch die originäre Erhebung und Analyse
von Daten z.B. mittels Befragung speziell
für den Untersuchungszweck
– Vorteil:
auf das Problem zugeschnitten,
methodisch exakter, i.d.R.
aussagekräftigere Ergebnisse
(Aktualität, etc.)
– aber:
relativ zeitaufwendig und methodisch
anspruchsvoll,
gilt als teuer.
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Methoden der Primärmarktfoschung
Telefon-Interview
Beobachtung
20
Übersicht über die Methoden der Primärmarktforschung
– Instrumente im Überblick –
Befragung
– Mündliche oder schriftliche Äußerung
von Personen zum Erhebungsgegenstand
• Standardisierte Befragung
Befragung
• Experteninterviews/
Tiefeninterviews
• Gruppendiskusion
Primärforschung
Beobachtung
Panel
Experiment
Beobachtung
– Erfassung von sinnlich wahrnehmbaren Sachverhalten
im Augenblick ihres Auftretens durch andere Personen
Automatisierte Registrierung
• Vollständige oder teilweise Erfassung der relevanten
Informationen mittels technischer Hilfsmittel
Experiment
– Untersuchung, wie sich Veränderungen
einer oder mehrerer (unabhängigen)
Variablen auf eine oder mehrere
abhängige Größen auswirken
Sonderformen
 Panel
 Store-Test
 Markt-Test
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– Instrumente im Überblick –
Übersicht
über die
Instrumente
der Primärmarktforschung im
Kontext des
Erhebungsdesigns
Erhebungsdesign
Einmalerhebung
Erhebung,
bei der ein
bestimmter
Personenkreis
einmalig
zu Sachverhalten
befragt wird
Erfassungsmethoden
Befragung
mündliche oder
schriftliche
Äußerung von
Personen zum
Erhebungsgegenstand
Beobachtung
Erfassung von
sinnlich wahrnehmbaren
Sachverhalten
im Augenblick
ihres Auftretens
durch andere
Personen
Automatisierte
Registrierung
Vollständige
oder teilweise
Erfassung der
relevanten
Informationen
mittels techn.
Hilfsmittel
Experiment
Untersuchung, bei der festgestellt werden soll, wie sich
die Veränderung einer oder mehrerer (unabhängiger)
Variablen auf eine oder mehrere (abhängige) Größen
auswirkt
Panel
Erhebung,
bei der ein
gleichbleibender,
repräsentativer
Personenkreis
über einen
längeren
Zeitraum
hinweg
zu gleichen
Sachverhalten
befragt wird
Sonderformen Markttest / Storetest
Probeweiser Vertrieb von neuen oder veränderten
Produkten auf einem räumlich abgegrenzten Markt /
in ausgewählten Ladengeschäften mit dem Ziel der
Gewinnung von Daten über die mutmaßliche
Marktgängigkeit bzw. / Wirksamkeit einzelner
Marketingmaßnahmen
22
Befragungsarten im Überblick
Arten der Befragung
– Schriftlich
– Mündlich
– Telefonisch
– Computergestützt
?
Befragung
Schriftlich
Paper&pencil
•Brief
•Fax
Mündlich
Face-to-Face
Telefonisch
Voice-to- Voice



Computergestützt
• CATI
• CAPI

Grundsatzentscheidung
– Explorative Studie (kleine Fallzahl)
• Vorteil: kostengünstig
• Nachteil: nur Tendenzaussage möglich
– Repräsentativ-statistische Studie (erfordert wissenschaftlich auszurechnende
Anzahl von Probanden  Stichprobengröße)
• Vorteil: allgemeingültige Aussagen möglich
• Nachteil: teuer und aufwendig (hinsichtlich Kosten, technischen,
organisatorischen und fachlichen Anforderungen)
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Nicht verwirren lassen:
Befragungen können differenziert werden nach ...
... der Kommunikationsform:
– mündliche Befragung
– schriftliche Befragung
– telefonische Befragung
– computergestützte Befragung
– Bildschirmtextbefragung
– Online Befragung
– SMS Befragung
... dem Themenumfang:
– Einthemenbefragungen
– Mehrthemenbefragungen
... der Häufigkeit/Wiederholfrequenz:
– Einmalbefragung
– wiederholte Befragung
(z.B. Leseranalysen)
– Panelbefragungen
?
... dem Erhebungsort:
– Domizilbefragung
– Straßenbefragung
– Gästebefragung
– Konkurrenzbefragung
– ...
... dem Umfang der Vereinheitlichung:
– freies Gespräch
– strukturiertes Interview
– standardisiertes Interview
... der Beantwortungsmöglichkeit
– offene Antworten
– geschlossene Antworten
... der Technik der Fragestellung:
– direkte Befragung
– indirekte Befragung
24
Befragung
– Auswahl einer Befragungsart –
?
Kriterien für die Auswahl einer Befragungsart
– Repräsentanz
– Erreichbarkeit der Zielpersonen (Stichprobenausschöpfung)
– Gleichheit der Zielperson der Befragung mit dem Beantworter des
Fragebogens (Identitätsproblem)
– Qualität der Daten
– Art und Inhalte der geplanten Fragen
– Sensibilität und Vertraulichkeit des Untersuchungsthemas aus der Sicht der
Probanden
– Befragungstechnik
– Organisatorischer und finanzieller Aufwand
– Kosten, Zeit, personelle Situation
– Größe des Untersuchungsgebiets
– Vertrautheit des Untersuchungsthemas
– u.v.a.
25
Befragung
– Vor- und Nachteile der schriftlichen Befragung
Vorteile
– kein Interviewerstab notwendig
– Postgebühren liegen i.d.R.
erheblich unter vergleichbaren
Interviewerkosten
– räumliche Entfernungen spielen keine
Rolle (keine Reisekosten)
– Anonymität wird glaubhafter
– Verzerrungen durch Sympathie
oder Antipathie gegenüber
dem Interviewer
– kein Zeitdruck bei der
Beantwortung des Fragebogens

?
Nachteile
– Repräsentanzproblem Rücklaufquote
meist recht niedrig (2-5 %)
– Neben dem Problem der Aussagegenauigkeit durch evt. entstehenden
geringen Fallzahlen stellt sich vor
allemdie Frage, ob die Antwortenden als
repräsentativ für die interessierende
Grundgesamtheit angesehen werden
können.
Darüber hinaus:
– spontane Reaktionen nicht erfassbar
– keine Rückfragemöglichkeit bei unklaren
Antworten
– zeitintensiv, d.h. von der Aussendung bis
zum Beginn der Auswertung vergehen
meist mehrere Wochen
– die Befragungssituation kann nicht
kontrolliert werden, d.h. es bleibt unklar
ob tatsächlich die Zielperson den
Fragebogen beantwortet hat
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Befragung
– Vor- und Nachteile des persönlichen Interviews
Vorteile
– hohe Erfolgsquote, erfahrene und
gut geschulte Interviewer haben auch
bei schwierigen Zielgruppen wie z.B.
Handwerkern oder Freiberuflern
eine geringe Verweigererquote
– hohe Zielgruppengenauigkeit,
da die Beantwortungssituation
kontrolliert werden kann
– Interviewer kann sich individuell
auf den Befragten einstellen
– bei unklaren Antworten sind
Rückfragen möglich
– Spontanantworten und ergänzende
Anmerkungen sowie Informationen über
die Befragungssituation können vom
Interviewer aufgezeichnet werden
– auch schwierige, erläuterungsbedürftige Themen können
abgefragt werden
?
Nachteile
– Antworten der Befragten können durch
die Persönlichkeit des Interviewers je
nach dessen Ausstrahlung auf die
Zielperson von persönlicher Sympathie
oder Antipathie getragen sein
(Interviewer-Bias)
– Einsatz von Interviewern verursacht
vergleichsweise hohe Kosten (Honorar
und Reisekosten)

27
Befragung
– Vor- und Nachteile des Telefoninterviews
Vorteile
– geringe Vorlaufzeit und rasche
Durchführbarkeit
– geringer Erhebungsaufwand und damit
relativ niedrige Kosten
– hohe Zielgruppengenauigkeit
– Rückfragen sind möglich; Unklarheiten
können vom Interviewer ausgeräumt
werden
– die Gefahr des Interviewer-Bias ist
geringer als beim persönlichen
Interview, da nur die Stimme als
Beeinflussungsmedium wirkt
– bei geschickter Fragestellung und
geschulten Interviewern können auch
schwierige Themen abgefragt werden
?
Nachteile
– der Fragenumfang ist beschränkt; 20
Minuten gelten aus äußerste Grenze
– es muss völlig ohne visuelle
Unterstützung durch Vorlagen und
ähnliches gearbeitet werden, d.h.
Sachverhalte müssen in den Fragen
einfach strukturiert werden
– evt. eine hohe Verweigerer bzw.
Abbrecherquote, da Anrufe von Fremden
bei breiten Schichten als Belästigung
empfunden werden können
– bei überregionalen Erhebungen aufgrund
von Ferngesprächen recht kostenintensiv
– evt. zeitintensiv, vor allem bei beruflich
sehr beanspruchten Zielgruppen wie
Ärzten, Managern usw.

28
Befragung
– Aufbau einer Befragung I –
Erzeugen einer positiven Grundeinstellung zur vorliegenden Erhebung
durch Anschreiben oder mündliche Erklärung
• Vorstellung des befragenden Unternehmens/Instituts
• Zweck und Zielsetzung der Befragung
• Zusicherung von Vertraulichkeit
• bei persönlichen Interviews: Vorstellung des Interviewers
?
Tipps
Grundsätze der Frageformulierung
• Einfachheit
– Fragen einfach und leicht verständlich.
• Präzision
– Eine wesentliche Voraussetzung für präzise Ergebnisse ist die eindeutige und
präzise Fragestellung. Des weiteren ist das verwendete Meßniveau für die
Maximierung des Informationsgehalts von entscheidender Bedeutung.
• Neutralität
– Fragen dürfen nicht suggestiv wirken oder zu falschen Antworten
(z.B. aus Prestigegründen) verleiten.
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Befragung
– Aufbau einer Befragung II –
?
 Aufbau des Fragebogens hat große Bedeutung für die Qualität der Erhebung
 Kontakt bzw. "Eisbrecher"Fragen (am Anfang des Fragebogens)
• positive Grundeinstellung zur Befragung vermitteln und dem Befragten das
Gefühl geben, daß er persönlich etwas zum Befragungsthema zu sagen hat.
 Sachfragen
• Sachfragen decken inhaltlichen Aspekte des eigentlichen Erhebungsthemas ab.
Komplexe, schwierige oder heikle Fragen sollten dabei nicht am Anfang stehen.
Der Proband muß erst über eine Reihe unproblematischer Fragen an diese
Themenkomplexe heran geführt werden, sonst steigt die Gefahr von Abbrechern.
 Merkmalsfragen (am Ende des Fragebogens)
• Aufschlüsseln der Struktur der Stichprobe  Datenschutz !
 ggf. weitere Funktionsfragen
• KontrollKontroll- und Plausibilitä
Plausibilitätsfragen
– Blindantworten aufdecken und kontrollieren ob der Befragte den Fragebogen in
sich konsistent beantwortet. Vor allem bei schriftlichen Erhebungen wichtig, da
die Befragungssituation nicht kontrolliert werden kann.
• Filterfragen
31
– Steuerung der Reihenfolge der Beantwortung
Befragung – Fragearten
Offene Fragen
?
Geschlossene Fragen
freie Nennung
Antwortkategorien vorgegeben
Vorteil:
– Individualität
– Spielraum für eigene Äußerungen der
Probanden
Nachteil:
– Koordinierung der Antworten schwierig,
– Auswertung aufwendig
Vorteil:
–einfache Durchführung und Auswertung
–kostengünstiger
Nachteil:
–Kategorien informationsbegrenzend
Beispiel
–Was fällt Ihnen beim Begriff
Work-Life-Balance ein?
................................................................
................................................................
Beispiele
–Alternativ-Fragen / Ja/Nein-Fragen
–Mehrfachantworten
–Skalierungsfragen
Direkte Fragen
Zielen ohne Umweg auf das Thema
Indirekte Fragen
 Anwendung bei image- oder
prestigesensiblen Fragen
32
Vergleich: Rücklauf verschiedener Studien
über gleiche Zeiträume (6 Wochen)
Vergleich Rücklauf schriftlicher Befragungen
(kumulierte Rücksendung in % des Gesamtrücklaufs bzw. Zielrücklaufs)
100%
90%
80%
70%
60%
50%
Online
5.01.01
1999 (Studie 1)
Gesamt 545 / 5300 = 10%
2000 (Studie 2)
Gesamt 476 / 5000 = 9,52%
2001 (Studie 3)
Gesamt 236 / 4700 = 5%
2002 (Finanzverhalten)
Zielgröße 500 bei 50.000
40%
30%
38,2%
von Zielgröße
500
20%
10%
0%
Wochen
33
Anwendungsgebiete für Beobachtungen
Bei den Anwendungsgebieten der Beobachtung unterscheidet man nach
 Verhaltensweisen, die allgemein feststellbar sind
 Verhaltensweisen, die subjektiv und persönlicher Natur sind
Allgemein durchführbare Verhaltensbeobachtungen sind z.B.
 Kaufverhalten
 Kundenlaufstudien
 Verhalten in der Öffentlichkeit
Die Beobachtungsarten werden untergliedert in
 konventionelle Beobachtungen (z.B. Kundenbeobachtungen)
 scannergestützte Beobachtungen (z.B. Telerim)
 computergestützte Beobachtungen (z.B. psychobiologische)
• Subjektiv-intrapersonelle (computergestützte) Beobachtungen sind
– psychobiologische Verfahren (z.B. Pupillometrie, Elektrodermatographie)
Elektrodermatographie)
– Blickregistrierung
– Beobachtung des Fernsehverhaltens
34
Beobachtung
Verfahren – Beispiele
Kundenlaufstudie -Handelsforschung
Blickregistrierung / Tachistoskop
Werbeforscnung
35
Experimentelle Verfahren (Blickaufzeichnung, EDA, Produktbühnen) Psychographische Verfahren:
Blickaufzeichnung:
•
• Brille zeichnet Augenbewegungen auf
•
• Wanderungsmuster wird gespeichert und registriert Ruhepunkte und Sprünge
•
• Nur Fixanten werden bewusst wahrgenommen und gespeichert
•
• Vor allem bei Werbe und Design-Pretests
Gesichtsausdrucksanalyse:
1. FAST System:
a. Gesichtsatlas (Ausdrücke bestimmter Gesichtsmerkmale werden Prototypen zugeordent)
b. messbar, aber nicht seht genau (problem der Reliabilität)
2. Facial Action Codes System (FACS) System:
a. Einteilung des Gesichtes in einzelnen Muskeleinheiten, welche von Computerprogrammen aufgezeichnet
werden
b. Wesentlich genauer, jedoch sehr Zeitaufwendig
c. Anwendbar bei Printwerbung
d. Frage der mixed Emotions kann mit FACS gemessen werden!
Hautwiderstandsmessung 1. elektrodermale Reaktion (EDR) • insbesondere bei Werbepretests eingesetzt •
heutzutage aber durch Mobile Einheiten vielseitig einsetzbar Hautthermikmessung: • mit Infrarotkamera wird
die Veränderung der Temperatur des Probanden gemessen und damit Rückschluss auf die Intensität der
Reaktion gezogen • bei Werbemittelpretests eingesetzt Stimmfrequenzanalyse: • im Investitionsgütermarketing •
Verhalten des Teilnehmers bei Kaufverhandlungen wird erforscht
Blickregistrierungsverfahren - Compagnon-Verfahren
Merkmale des Verfahrens
 Ein apparatives Verfahren der
Blickregistrierung, das vor allem in der
Leserschafts- und Werbewirkungsforschung eingesetzt wird. Es stellt den
Versuch dar, eine biotische Testsituation
herzustellen.
Testsituation
 Die Testpersonen lesen an einem
verspiegelten Tisch.
 Durch den Spiegel kann eine versteckte
Kamera gleichzeitig Gesicht und den
Lesestoff aufnehmen.
Weiterführende Informationen
 Informationen über das Verfahren lassen
sich auch unter der Internet-Adresse
nachlesen.
http://www.compagnon.de/DOK_all.html
36
Experiment - Ziele und Aufgaben
Begriff und Zielsetzung von Experimenten
 Das Experiment ist keine besondere Art der Erhebung oder des Messens von sozialen
Daten, sondern eine bestimmte Art der Untersuchungsanordnung
 Das Ziel von Experimenten ist die Überprüfung, ob ein Kausalzusammenhang
zwischen mindestens zwei Faktoren besteht
 Überprüfung von Hypothesen nach festgelegten Bedingungen
Aufgaben
 Isolierte Veränderung eines Faktors, um seine Auswirkungen – unter kontrollierten
Bedingungen – auf eine oder mehrere andere Faktoren zu untersuchen
 Unter kontrollierten Bedingungen wird verstanden:
• Umweltfaktoren werden möglichst ausgeschlossen
• Die Wirkung der Umweltfaktoren auf den Wirkfaktor wird vom Testfaktor
getrennt.
39
Experiment - Arten von Experimenten
Nach der Erfassung der Daten
 Befragungsexperiment
• Wirkungsmessung mittels Befragung
 Beobachtungsexperiment
• Wirkungsmessung mittels Beobachtung
Nach der Situation des Experiments
 Laborexperiment:
Laborexperiment
Findet unter „künstlichen“ („reinen“)
Bedingungen statt, um Umwelteinflüsse
auszuschließen
• Vorteil: einfache Messung
• Nachteil: Realitätsnähe fraglich
 Feldexperiment:
Feldexperiment
Findet unter „natürlichen“ Bedingungen
statt
• Vorteil: Realitätsnähe und
hohe Verallgemeinerbarkeit
• Nachteil: Bedingungen
schwer erfassbar
Nach dem Einblick der Versuchspersonen
 Offene Versuchssituation
• Zweck, Aufgabe und Situation bekannt
 Nicht durchschaubare Versuchssituation
• Aufgabe und Situation bekannt, Zweck
nicht
 Quasibiotische Situation
• Situation bekannt, nicht aber Zweck und
Aufgabe
 Biotische Situation
• Unkenntnis aller
Untersuchungsgegebenheiten
Nach der Zeitkomponente
 Sukzessivexperimente
• Messungen zeitlich hintereinander
 Simultanexperimente
• Messungen parallel
• Keine Carry-over-Effekte möglich
40
Experiment - Praktische Testmöglichkeiten
Einteilung der Testtypen nach:
 Ort
 Objekt
 Testpersonen
 Testdauer
 Testumfang
 Anzahl der zu testenden Produkte
 aktuelle Testsituation in der Praxis
Erscheinungsformen in der Praxis
 Tests für Marketing-Instrumente
• Produkttest
• Preistest
• Verpackungstest
• Anzeigentest
• Werbekauftest
• TV-Spottest
 Storetest
 Minimarkttest
 Elektronischer Minimarkttest
 Testmarktsimulation
 Markttest
41
Primärerhebung – Sonderform Panel
Panelerhebung
 Stichprobe von Einzelpersonen, Haushalten oder Unternehmungen, die über einen
längeren Zeitraum auf einem räumlich abgegrenzten Markt regelmäßig zum gleichen
Erhebungsgegenstand befragt bzw. beobachtet werden.
• Erhebung I.d.R schriftlich, aber auch mündlich, telefonisch, elektronisch.
– Beispiel GfK: Haßloch /Pfalz
 Vorteil:
• aussagekräftige Informationen über Verbraucherverhalten
 Nachteil:
• sehr aufwendige Methode
 Probleme:
• Panelsterblichkeit: variierende Panelmasse
– natürliche Panelsterblichkeit: durch Absprüng ca. 10% pro Jahr
– künstliche Panelsterblichkeit: Auswechseln der TN um „Übermüdung“
entgegenzuwirken
• Paneleffekte (atypisches Verhalten, overreporting, rationaler Einkauf)
• Gewinnen/Werben und Motivation der Panelteilnehmer
45
Repräsentanz (Externe Validität) wird durch folgende Probleme eingeschränkt
•
•
Verweigerungsrate (über 50%) und Coverage (nicht alle erfasst)
Panelsterblichkeit (kann nach 3 Perioden über 50% betragen); wird durch Rotation
entgegengewirkt
Gültigkeit (Interne Validität) wird durch folgende Paneleffekte eingeschränkt
•
Bewußtsein-werdung führt zu verändertem Konsumverhalten
•
Checklisteffekt führt zum Kauf von Produkten, die sonst noch gekauft worden wären
•
Overreporting aus Prestigegründen werden mehr Käufe angegeben, als tatsächlich getätigt
•
Underreporting Ermüdungserscheinungen führen zu falschen oder unvollständigen
Angaben
Primärerhebung – Sonderform Panel (Fortsetzung)
Arten von Panels
 Verbraucherpanel
• Individualpanel:
Daten, die Gewohnheiten von Einzelpersonen betreffen z.B. Kosmetik, Tabak
• Haushaltspanel:
Daten, die Gewohnheiten von Haushalten betreffe
• erhoben werden:
Produkte, Marke, Hersteller, Kaufdatum, Packung ( Art, Größe, Anzahl), Preis,
Einkaufsstätte(Ort, Name , Betriebform)
 Handelspanel
• Großhandelspanel / Einzelhandelspanel:
Erhebungen bei einem repräsentativ ausgewählten, im Prinzip gleichbleibenden
Kreis von Absatzmittlern
• erhoben werden:
Abverkauf der Waren (Was, Wie viel, Preis, Wann)
46
GfKGfK
Finanz
-Kunden-Monitor
Finanzmarktpanel
47
Instrumente – Sekundärforschung
Kennzeichnung der Sekundärforschung
 Nutzung bereits vorhandener Daten zur Lösung von Marketing-Problemen
 Datenmaterial sind Informationen, die bereits im Unternehmen verfügbar sind
und/oder von außerhalb bezogen werden (Bibliotheken, Online-Datenbanken)
d.h. Nutzung interner und externer Quellen
Vor-/Nachteile
 Vorteile
– Daten sind i.d.R. schnell, methodisch relativ. einfach und verhältnismäßig
kostengünstig zu beschaffen.
– Manche Daten sind nur sekundärstatistisch zu beschaffen.
 Nachteile
– Aktualität, nur bedingt auf spezifische Probleme anwendbar.
– Bezüglich Richtigkeit der angewandten Methoden bei der
Datenerhebung sind schwer zu beurteilen.
48
Übersicht über Informationssysteme
– Externe Datenquellen –
Marktinformation
Information über Kunden
Kundenverhalten,
Kundenzufriedenheit
Branchenverband
• Absatzstatistiken
• Statistisches Taschenbuch
• Publikationen
• Pressekonferenzen
Monitoring von
Unternehmen
• Unternehmensspezifisches
Kundenbarometer
• Vermittlerbarometer
Versicherungsreport
• Analyse des Gesamtmarkts
• Untersuchung von
Versicherungsunternehmen
anhand von Kennzahlen
GfK Nürnberg
• Untersuchung
des Kundenverhaltens
• Finanzmarktdatensystem
(Finanzmarktpanel)
Rating-Agenturen
• Unternehmensbewertung
• Produktbewertung
Deutsche MarketingVereinigung
• Deutsches Kundenbarometer
Interne Orientierung
Strukturvergleiche,
Benchmarking
Universitäten, Hochschulen
• Betriebsvergleich
BVK / Institut für
Handelsforschung Köln
• Fragestellungen aus den
Bereichen Betriebsvergleich
und Controlling-Tools,
Bindungsmangagement,
Marketingplanung und
-controlling, Marktuntersuchungen, Stadt- und
Citymarketing/Standortpolitik,
Strategieplanung und
-controlling sowie
Arzneimitteldistribution
und E-Commerce
49
Sekundärforschung
– Externe
Datenquellen I
Behörden,
Organisationen,
Institute
50
Sekundärforschung
– Externe
Datenquellen II
Publikationen,
sonstige Quellen
51
Vorgehensweise
– Von der Befragung zur Auswertung –
Befragung
Auswertung
Präsentation
52
Anforderungen an eine statistische Auswertung
 Ziel einer Auswertung
– Verifikation oder Falsifikation der Hypothesen
 Aufgabe der Datenauswertung
– Daten verarbeiten
= Gedankliche Erfassung + rechnerische Behandlung
des Datenmaterials
– Menge an Einzelinformationen
» ordnen
» prüfen
» analysieren
» verdichten
– Ermitteln informativer Kenngrößen
 Anforderung an eine korrekte Auswertung
– mathematisch „saubere“ Vorgehensweise
» Anwendung korrekter statistischer Verfahren
– keine Manipulation der Daten
– Klare Trennung von Auswertung und Interpretation
– Eindeutigkeit der Aussage
Überprüfung
einer Hypothese
Ermittlung
von Kenngrößen
Glaubwürdigkeit
und Seriosität
53
Ablauf einer Erhebung
– Schritte der Auswertung –
 Vorbereiten des Rücklaufs für die
maschinelle Datenanalyse
– Aussortieren offensichtlich
unbrauchbarer Fragebogen
– Nummerieren
– Redigieren
» Überprüfen auf Plausibilität,
» ggf. Korrekturen bei
 Codieren des Fragenbogens
– Fragen  Datensatzstruktur
Antwortkategorien Ziffern
» Beispiel:
Geschlecht  Variable GESCHL
männlich
 Ziffer 1
weiblich
 Ziffer 2
keine Antwort  Ziffer 9
54
Ziel: Erhebungsdaten in geeignete Form bringen

Anforderung an den vorliegenden Datenbestand
 Erhebungsbogen auf
Vollständigkeit prüfen
• Vollständige
Beantwortung
 Aussortieren
 Unbrauchbare Erhebungsbogen entfernen
 Plausibilitätsprüfung
• Erhebungsbogen auf
Richtigkeit prüfen
• Brauchbarkeit der
Antworten, Zuordnung
zu den Fragen prüfen
 Redigieren
 Offensichtliche Fehler
und Fehlzuordnungen
korrigieren
•
Stichprobengröße,
-ausschöpfung
 Repräsentativität
•
Zuverlässigkeit der
Stichprobenaussage
 Aussagekraft
Deskriptive Datenanalyse – Einteilung
Kriterium: Wie viele Variablen analysiert man bei der Betrachtung einer
beobachteten Grundgesamtheit auf ihren Zusammenhang?
 Univariate Verfahren betrachten eine einzelne Variable
– Häufigkeiten des Auftretens einzelner Ausprägungen dieser Variablen.
– Mittelwertbildungen unter Berücksichtigung des Skalenniveaus
 Bivariate Verfahren untersuchen zwei Variablen auf ihren statistischen
Zusammenhang
– Mit der Kreuztabellierung wird eine Matrix erstellt, in deren Zellen die
Häufigkeiten der Kombinationen von Ausprägungen der beiden Variablen stehen.
Aussage über die Häufigkeit des gleichzeitigen Auftretens zweier Merkmale bei
den Elementen der Stichprobe getroffen werden. Damit wird ein statistischer
Zusammenhang aufgezeigt, der jedoch keine Aussage über eine mögliche
Kausalität darstellt.
 Multivariate Verfahren analysieren den Zusammenhang mehrerer Variablen
untereinander
– Ziel ist es, Korrelationen zwischen den Ausprägungen herauszufinden,
die eine Klassifizierung der Stichprobe ermöglichen.
– Decken einseitige und wechselseitige Beziehungsstrukturen zwischen den
Elementen der Stichprobe und den Variablen auf.
55
2
Multivariate Analysemethoden
– Dependenzanalysen
Anwendung:
 Aufdecken einseitiger Abhängigkeiten/ Zusammenhänge
Voraussetzung:
 Hypothese,
danach Einteilung in abhängige und unabhängige Variablen
Ziel:
 Überprüfen von Zusammenhängen zwischen Variablen, die aufgrund
sachlogischer oder theoretischer Überlegungen vermutet werden
 Prüfen von Strukturen
 Verfahren
• Regressionsanalyse
• Varianzanalyse
• Diskriminanzanalyse
• Lisrel
56
5
Multivariate Analysemethoden
– Übersicht über Dependenzanalysen –
Dependenzanalysen
 Art und Stärke des einseitigen Zusammenhangs
•
• Aufteilung der Variablen in eine abhängige und (mehrere) unabhängige Variable(n)
 Varianzanalyse:
Varianzanalyse
• Abhängigkeit einer intervall-skalierten
abhängigen Variablen von 1 oder mehr
nominal skalierten Variablen
• Überprüfung, ob sich Stichproben
hinsichtlich ihrer Mittelwerte nur
zufällig oder signifikant unterscheiden.
• bei 2 Variablen  T-Test
 Diskriminanzanalyse:
Diskriminanzanalyse
• Abhängigkeit einer nominal skalierten
Variable von mehr als 2 metr. Variablen
• Trennen vorgegebener Gruppen
von Elementen optimal bzw.
• Zuordnen von Elementen aufgrund
ihrer Merkmalsausprägungen zu
verschiedenen Stichproben
 Regressionsanalyse:
Regressionsanalyse
• Art und Stärke eines Zusammenhangs
zwischen einer abhängigen und 1 oder
mehr unabhängigen Variablen
• Vorraussetzung metrische Skalierung
• Mit der Kenntnis einer oder mehrerer
unabhängiger Variablen versucht man
eine abhängige Variable möglichst gut
vorherzusagen.
 Kontingenzanalyse:
Kontingenzanalyse
• statistische Abhängigkeit zwischen mehr
als 2 nominal skalierten Variablen
 Korrelationsanalyse:
Korrelationsanalyse
• Korrelationsanalyse zur Prüfung, ob der
statistische Zusammenhang signifikant
oder nur zufällig ist.
57
Multivariate Analysemethoden
– Übersicht über Interdependenzanalysen –
Interdependenzanalysen
 Suchen nach wechselseitigen Kausalzusammenhängen
• Ungeteilte Variablenmenge
 Clusteranalyse
 Faktorenanalyse
• Datenmengen auf wenige und
• Wechselseitige Zusammenhänge
überschaubare Interpretationseinheiten
zwischen intervall- und/oder
reduzieren.
ratio-skalierten Variablen
• Ziel: Objekte nach bestimmten
• Ziel: Reduktion einer Vielzahl von
Prinzipien möglichst zweckmäßig
Variablen durch Zusammenführen
bzw. optimal in Cluster, d.h. Klassen,
auf wenige, voneinander unabhängige,
Gruppen oder Teilgesamtheiten aufzuteilen.
beschreibende Faktoren
– Datenmenge “optimal” strukturieren
 Elemente einzelner Cluster
möglichst homogen, Elemente
verschiedener Cluster möglichst
heterogen.
(Bsp. Marktsegmentierung)
– Zusammenfassen von Objekten zu
Gruppen aufgrund ihrer Ähnlichkeiten
58
Prognosen I - Prognosetechniken
Qualitative Prognosen
– intuitive Verfahren
auch „Projektionen“ genannt
– methodisch aufbauend z.B. auf
– Kundenbefragungen /
Expertenbefragungen
– Kreativitätstechniken
(Brainstorming,
Methode 635: 6 – 3  – 5 )
– Wichtiges Ergebnis
 Fülle von Ansätzen, die
anschließend gewertet werden.
– weniger Qualität der Ideen als
vielmehr die Menge und Vielfalt
sind bei dieser Methode erwünscht
Quantitative Prognosen
– Aufbauend auf mathematischstatistischen Analyse-Methoden
– Trendprognosen
– „Vergangenheit wirkt in
die Zukunft fort“
– Entwicklungen werden
fortgeschrieben
– kurz- / mittelfristige Prognosen
– Indikator-Prognosen
– die Entwicklung einer interessierenden Größe ist als Funktion eines
Indikators zu erkennen.
– Beobachtung des Indikators
» Bsp.Wohngebäude-Versicherung
als Funktion von
Baugenehmigungen
59
59
Prognosen II – Formen der Marktprognose
60
60
Aufwand-Nutzen-Relation verschiedener Datenquellen
Nutzen
hoch
Externe Datenbanken
(Abfrage über WWW)
Primärerhebungen
(Eigen- und fremderstellt)
Eher gering
mittel
Desk Research
(Sekundärquellen)
Öffentliche Informationsvermittlungsstellen (IHK u. ä.)
Periodika
(Zeitschriften, Zeitungen)
Persönliche Gespräche
Messen, Ausstellungen
Eher gering
Fachliteratur
mittel
hoch
Aufwand
61
Themenübersicht – Teil II
I.
II.
III.
1.
2.
3.
Einleitung: Stellenwert der Informationsgewinnung für aktives Marketing –
Grundzüge der Marktforschung
Methoden der Informationsgewinnung
Informationsfelder: Einflußfaktoren unternehmerischen Handelns
Untersuchtung der Makro- und Mikroumwelt des Unternehmens
Allgemeine Rahmenbedingungen –
wirtschaftliche, rechtliche und bevölkerungsbedingte Einflussfaktoren
Wettbewerbsrechtliche Rahmenbedingungen
Informationsfelder und Gegenstandsbereiche des Marketing:
Markt – Kunde – Unternehmung
62
62
– Vielfältige Einflußfaktoren auf den Finanzdienstleistungsmarkt –
Technische
Entwicklung
Rechtliche
Bedingungen
Wirtschaftliche
Entwicklung
Nutzung Alternativer
und neuer Vertriebswege
Kompensation
steigender
Vertriebskosten
....
Wettbewerb
auf dem
FDLFDL-Markt
....
Demographische
Veränderungen
....
Substitutionsprodukte
Festigung der
Kundenbindung
in Anlehnung an Dr. Guido Stracke
Marktpotential
Potentielle
Neuanbieter
Nachfragerverhalten
•Einstellungen,
•Wertewandel
63
63
Einflussfaktoren auf den Erfolg von aktiver Marktbearbeitung
Der Erfolg absatzpolitischer Maßnahmen im Rahmen
des Marketing-Mix ist entscheidend abhängig von
Informationen
– gesellschaftlichen Gegebenheiten
=
– wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
Basis
fundierter
– politische und rechtlichen Rahmenbedingungen
Entscheidungen
Auswirkungen können direkt oder indirekt erfolgen
– direkte Einflüsse z.B. rechtlicher Rahmenbedingungen
• Versicherungsvertragsrecht VVG
• Einschränkung der Bildung steuerfreier Schadenrückstellungen
– indirekte Einflüsse z.B. rechtlicher Rahmenbedingungen
• Produkthaftungsgesetz 1990: Verschuldensunabhängige Haftung des Herstellers
• Rentenreform: Heraufsetzung des Renteneintrittsalter, Rentenformel
• Steuererhöhungen, z.B. MWSt, Versicherungssteuer, Mineralölsteuer
Einfluss auf die Kaufkraft der Nachfrager und damit das Nachfrageverhalten
Positive wie auch negative Auswirkungen:
– Produkthaftungsgesetz;
Umwelthaftungsgesetz (Nachfrage nach erweiterten Deckungskonzeptionen
64
64
– Rahmenbedingungen –
Rechtliche
Rahmenbedingungen
Wirtschaftliche
Entwicklung
Informationen
=
Basis
fundierter
Entscheidungen
Bevölkerungsentwicklung
Gesellschaftliche
Veränderungen
65
65
Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstruktur
Nachfrage geprägt durch die demographische Entwicklung
– d.h. Bevölkerungsentwicklung und Veränderungen Bevölkerungsstruktur
sind zentrale Ausgangsgrößen für Marketing-Arbeit
 Abschätzung des Marktpotentials
Zahl der potentiellen Bedarfsträger x durchschnittl. Prämie/Bedarfsträger
Identifikation und Zusammensetzung von Zielgruppen
66
Bevölkerungsentwicklung in der BRD
2000 – 2030
Millionen
90
Rückgang der Bevölkerung
– um knapp 15%
– Zuwanderung bremst Entwicklung,
jedoch keine Kompensation
 Schrumpfung des Kundenpotentials
80
81
80
79
75
70
70
60
500
1990
Verschiebung der Altersstruktur:
90%
Überalterung der Gesellschaft
80%
– Rückgang der Geburtenrate
70%
– Umkehrung der
60%
Bevölkerungspyramide
50%
– Stärkste Bevölkerungsgruppe 2030 40%
40-60 Jährige
30%
 Veränderte Zielgruppen
20%
mit unterschiedlichen Bedürfnissen10%
2000
2010
2020
2030
100%
14,9%
5,5%
18,4%
7,3%
22,2%
65 Jahre und älter
28,3%
5,8%
60 bis unter 65 Jahre
9,7%
26,3%
27,3%
40 bis unter 60 Jahre
33,1%
25,6%
30,2%
21 bis unter 40 Jahre
27,4%
21,6%
6,9%
5,1%
21,1%
15 bis unter 21 Jahre
5,4%
4,1%
16,2%
14,5%
11,9%
11,2%
1990
2000
2010
2030
0%
(Statistisches Bundesamt)
bis unter 15 Jahre
67
Tendenzen in allen westlichen Industrienationen
67
Bevölkerungsstruktur in der BRD
2000 – 2050
Frauen
2000
Männer
Frauen
2050
Männer
>90
85 - 90
80 - 85
75 - 80
70 - 75
65 - 70
60 - 65
55 - 60
50 - 55
45 - 50
40 - 45
35 - 40
30 - 35
25 - 30
20 - 25
15 - 20
10 - 15
5 - 10
<5
68
Veränderung der Alterszusammensetzung der Bevölkerung
- Konsequenzen für das Marketing Veränderte und neue Zielgruppen erfordern Neuorientierung
– „Jugendliche“:
Anteil sinkt von 20% (2000) auf 15% (2030)
unter 21 Jahre
 Verstärkter Wettbewerb um diese Zielgruppe
als potentielle Kunden
– „Haushaltsgründer“:Anteil sinkt von 27% (2000) auf 21% (2030)
21 – 40 Jahre
Umworben als Aufstiegskunden,
 Fallen als Kompensation für Verluste bei Zielgruppe
Jugendliche aus
– „Etablierte“:
Zwischenzeitlich 33% (2010), dann Rückgang auf 27% (2030)
40 – 60 Jahre
 Wg. Rückgang der jüngeren Zielgruppen Neukundengewinnung verstärkt in diesem wachsenden Segment
– „Junge Alte“
Zuwachs der Jungen Alten von 18% (2000) auf 28% (2030)
Alter 60+
 Ausrichtung auf diese aktive Zielgruppe mit ergänzenden
Zielgruppengerechten Angeboten
69
Versicherungsbedarf
Wandel des Bedarfs an Finanzdienstleistungen
im Lebenszyklus der Privatkunden
• Erwerbsunfähigkeitsvers.
/Berufsunfähigkeitsvers.
• KFZ-Vers.
• Verkehrsrechtsschutzvers.
• Unfallvers.
• Lebensvers.
• Hausratvers.
• Haftpflichtvers.
• Ausbildungsversicherung
• Mofa-Vers.
Lebensphase
0 - 16 Jahre
• Schule /
Ausbildung
• Kindheit /
Jugend
17 - 27 Jahre
•
•
•
•
Schule
Studium
Beruf
Erwachsen-werden
• Berufsunfähigkeitsvers.
• Berufs- und
Privatrechtschutzvers.
• Aufstockung
Lebensvers.
• Krankenvers.
• Pflegekostenzusatzvers.
28 -40 Jahre
• Beruf / Karriere
• Familiengründung
• Kinder
• Beginn
finanzieller
Unabhängigkeit
• Depot- lebensvers.
• Hypothekentilgungsvers.
• Rentenvers.
• Fondsgebundene
Lebensvers.
• Wohngebäudeversicherung
• Grundstückseigentümerrechtsschutz
• Aufstockung
Hausratvers.
41 - 55 Jahre
•
•
•
•
Beruf / Karriere
Familie
Freizeit
Immobilienerwerb
• Fondsgebundene
Lebensvers.
56 - 63 Jahre
• Absicherung des
beruflichen Status
• Familie
• Freizeit
• Vorbereitung auf
Ruhestand
• Rentenversicherung
gegen Einmalbetrag
ab 64 Jahre
• Gesundheit
• Familie
• neue Aktivitäten
70
Gesellschaftlicher Wandel
Wertewandel ist kennzeichnend für gesellschaftliche Entwicklung
– Aufnahme neuer Werte in das Wertesystem des Einzelnen
d.h. in seine Leitlinien für eigenes Verhalten und Erwartungen an die Gesellschaft
– Veränderung der Werteprioritäten
Trends des gesellschaftlichen Wandels
• Verlust und Wandel allgemein verbindlicher Werte
• Streben nach Selbstentfaltung, Selbstverwirklichung
• Individualisierung
• wachsendes Anspruchsdenken
• Erlebnisorientierung
• gestiegenes Umweltbewusstsein
• Trend zur Kleinfamilie
• Trend zum Singledasein
• Senioren z.B. verlassen altersspez. Verhaltensmuster, erkennen ihre Marktmacht
Vielfältige Ursachen für diesen Wertewandel
• Einflussverlust wertstiftender Institutionen z.B. Kirchen
• Wohlstand, dieser macht den Einzelnen unabhängiger
• Bildung und Wissen relativieren Weltanschauungen und Werte
• Akzeptanz unterschiedlicher Wertorientierungen in liberalen Demokratien
71
71
Wertewandel
Wandel der Leitwerte – Typologien
http://www.absatzwirtschaft.de
73
Megatrends
- Zuordnung gegenwärtiger und vergangener Trends zu Megatrends Leistung und Erfolg
– Exklusivität
– Statussymbole
– Eigenheim
– Schwimmbad
– Zweitwohnung, Zweitwagen
– Gold, Pelzmode
– Gourmandise
– Tennis
Hedonismus
– Disco
– Computerspiele
– Abenteuer-Ferien
– Hi-Fi
– Fast-Food
– Surfen, Aerobic
– Kleinkredit
– Sportswear, Ledermode, Reptil-Look
Neokonservativismus
– Nostalgie
– Restaurierung, Antiquitäten
– Brauchtum, Volksmärsche
– Heimatfilm
– Country-Musik, Volkslieder
– Do it Yourself
– Föderalismus
Alternatives Leben
– Alternativ-Energie,
– Biologische Ernährung
– Pflanzliche Heilmittel, Alternativ-Medizin
– Yoga, Autogenes Training
– Bürger-Initiativen
– Naturfasern, Wolle
– Mystik, Esoterik
– Liedermacher
74
Gesellschaftlicher Wandel
... und seine Konsequenzen für das Marketing
Der moderne Kunde orientiert sich an verschiedenen
Trends und Wertvorstellungen gleichzeitig, daraus ergibt sich
• eine Pluralität der Lebensformen
• Sowohl-als-auch-Haltung
• Demokratisierung der Kultur und der Wissenschaft (jeder kann „mitreden“)
• Rationalität verliert seine Bedeutung als Maß aller Dinge
(Konsum: Bedürfnisse statt Bedarf)
Die Konsequenzen sind
• paradoxe Verhalten (z.B. Luxese = Luxus + Askese)
• Aufgabe von Loyalitäten (erschwerte Kundenbindung)
• Emotionen und ihr Wechsel prägen Entscheidungen
• instabiles, schwer prognostizierbares Verhalten der Marktteilnehmer
Reaktionen des Marketing darauf
• Trendforschung, Lebensstilforschung (GfK, Sinus)
• Mehrmarken-Konzepte; Polarisierung des Angebots
(exklusiv + discount)
• (Dauer-)Präsenz durch Kommunikation
75
Bedürfnisse
Bedürfnisse [englisch = needs} sind Ausdruck dessen, was eine Person zu ihrer eigenen Erhaltung und Entfaltung
notwendig braucht. Unterschieden werden primäre physiologische und triebhafte Bedürfnisse von sekundären
erlernten geistigen und künstlerischen Bedürfnissen. Der Begriff Bedürfnis ist eng verwandt mit den Begriffen
Trieb und Motiv und läßt sich nur schwer davon abgrenzen.
75
„Future Marketing“
als Konsequenz der Veränderung im Kundenverhalten
Der neue Kunde ist
Unternehmen reagiert mit
Individualistisch

individuelle Ansprache / Produkte
hybride

Abwechslung;
Gegensätze werden positiv aufgenommen
erlebnisorientiert

Spaß und Ansprache vieler Sinne
(gut) informiert

präzise, eindeutige Informationen und Botschaften
selbstbewusst

Kunden ernst nehmen;
nicht überreden sonder überzeugen
kritisch

Misstrauen abbauen
pessimistisch

Vorsorge ja, aber auch Hier-und-Heute-Leben
anspruchsvoll

value for money – Mehrwertleistungen
untreu

Aufbau stabiler Kundenbeziehungen
Prof. Dr. J. Kirsch, Stuttgart 2000
76
Übereinstimmung der Angebote mit dem Lebensstil der Kunden
76
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Konjunkturschwankungen haben großen Einfluss sowohl auf Aktivitäten der
Versicherer wie auch auf Nachfrageverhalten der (potentiellen) Kunden
– Konjunktureller Abschwung
Versicherer
Nachfrager
• Hohe Anstrengungen,
• Konsumzurückhaltung aufgrund
um Abschlüsse zu erzielen
sinkender Einkommen und Unsicherheit
• Verstärkte Bestandspflege
• hohe Zurückhaltung bei Abschlüssen
erforderlich
– Konjunkturelle Erholung / Aufschwung
Versicherer
Nachfrager
• Zuversichtlichere Stimmung
• Bei starkem Wachstum verstärkte Bereitschaft, zur Verfügung stehende
finanzielle Mittel in Versicherungsschutz zu investieren;
Anpassung der Versicherungen an den Wert der zusätzl. angeschafften Güter
Wirtschaftswachstum seit Anfang der 90er Jahre mit nur geringen Zuwachsraten
• Geringere Zuwachsraten bei den Prämieneinnahmen ca +2-3%
(jetzt vergleichbar BSP-Wachstum, früher +2-3% höher)
77
77
Konjunktur-Daten: Wirtschaftliche Fakten
78
78
„Subjektives“ Konjunkturempfinden der Unternehmen ...
Ifo-Geschäftsklimaindex (monatlich)
79
79
... und der Verbraucher
GfK- ConsumerIndex
80
Monatliche Befragung von 2000 Konsumenten wird zu einer Quartalsprognose zusammengefasst.
Themen Ausgabebereitschaft, Konsumstimmung
www.gfk.de
80
... und der Verbraucher
GfK- ConsumerIndex (alle 3 Monate)
81
Monatliche Befragung von 2000 Konsumenten wird zu einer Quartalsprognose zusammengefasst.
Themen Ausgabebereitschaft, Konsumstimmung
www.gfk.de
81
Rechtliche Rahmenbedingungen
Allgemeine
rechtliche
Rahmenbedingungen
Unternehmens-, Konzern-, und allgemeines Steuerrecht
Nationales Recht
Handelsrecht
HGB
Unternehmensrecht
AG, GWB, UWG
Steuerrecht
Körperschaftsteuergesetz
Einkommensteuergesetz
Versicherungsteuergesetz
Sozialrecht
Sozialgesetzbuch
Internationales Recht
EU-Wirtschaftsrecht
EU Kartellrecht
Verbraucherrecht
BDSG, Verbraucherschutz
Versicherungsspezifisches Recht
Nationales Recht
Internationales Recht
Versicherungsvertragsgesetz
(VVG)
EU-Versicherungsrichtlinien
Versicherungsaufsichtsgesetz
(VAG)
Spezielle
Rechtsvorschriften für
Versicherungen
und ihre
Kunden
82
Einflüsse der Veränderungen rechtlicher Rahmenbedingungen
•
Nachfrage unterliegt unter Anderem den Einflüssen der sozialrechtlichen und steuerrechtlichen Regelungen
• z.B. Sozialrecht: Heraufsetzung des Renteneintrittsalters; Anpassung der Rentenformel an geänderte
Bevölkerungsstruktur (Nachhaltigkeitsfaktor); Anerkennung von Ausbildungszeiten, Kindererziehungszeiten
• z.B. Steuerrecht: Steuerliche Berücksichtigung von Vorsorgeaufwendungen
als Außergewöhnliche Belastungen/Sonderausgaben
82
83
84
Rechtliche Rahmenbedingungen – Europäischer Binnenmarkt
http://europa.eu.int/comm/internal_market/insurance/index_de.htm
85
Wettbewerbsrechtliche Rahmenbedingungen
- Institutionelle Absicherung des Wettbewerbs Rechtskreise
Bestimmungen
UWG
Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb
§1
Generalklausel: Untersagung von Wettbewerbshandlungen, die gegen die
„guten Sitten“ verstoßen
• Unterlassung und Schadenersatz
GWB
Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen – Kartellgesetz
§1
Wettbewerbsbeschränkende Marktvereinbarungen sind grundsätzlich verboten
• Betrifft alle Vereinbarungen zw. Unternehmen und Vereinigungen von
Unternehmen (Verbände der Vers.-Wirtschaft), die geeignet sind
– Leistungserstellung
– Marktverhältnisse
durch Beschränkungen die beeinträchtigen.
§38 Untersagung von Empfehlungen, die die Wirkung eines Kartells haben
Ausnahmen: Strukturkrisenkartelle, Rationalisierungskartellle
Gruppenfreistellungsverordnung
Im Rahmen der Deregulierung Wegfall der Bereichsausnahmen von §§ 1, 38 für
Banken und Versicherungen.
Gruppenfreistellungsverordnung berücksichtigt besondere Bedingungen der Branche
 Gemeinsame Erstellung von Statistiken zur risikogerechten Schadenkalkulation
 Muster-AGB im Sinne privater Versicherungsnehmer
87
Wettbewerbsrechtliche Rahmenbedingungen
- Besonderheiten des Versicherungsmarktes: Aufbau der Finanzaufsicht Seit 1901 steht
Versicherungswesen unter
umfassender
Versicherungsaufsicht
seit 1. Mai 2002
BAFin =
Bundesanstalt
für Finanzdienstleistungsaufsicht
Aufsicht durch:
• staatliche Erlaubnis zum
Geschäftsbetrieb und
laufende Kontrolle
• Kontrolle der Einhaltung
der Gesetze, der Geschäftspläne
sowie der wirtschaftlichen Lage des
Versicherungsunternehmens
88
Aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen
Seit 1901 steht Versicherungswesen unter umfassender Versicherungsaufsicht:
•
Rechtsgrundlage VAG Versicherungsaufsichtsgesetz
•
Begründung: Volkswirtschaftliche Bedeutung und Schutz der Versicherungsnehmer
•
Ziele der Versicherungsaufsicht:
• Gewährleistung der dauernden Erfüllbarkeit der Versicherungsverträge
(Insolvenzvermeidung der Versicherer)
• Schutz der Belange der Versicherten
(Verbraucherschutz)
• Schutz der Wirtschaftsfunktion der Versicherung.
seit 1. Mai 2002 BAFin =
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Anstalt des öffentlichen Rechts im Geschäftsbereich des BMfF
Zusammenschluss von
•
Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen
•
Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel
88
Wettbewerbsrechtliche Rahmenbedingungen
- Aufsichtsprinzipien und Aufsichtspflicht Aufsichtsprinzipien
– Gebot der Spartentrennung (§ 8, Abs.1a VAG)
• Verbot, neben Lebensversicherung weitere Versicherungszweige zu betreiben
• Gleiches gilt für substitutive Krankenversicherung
(private KV als Alternative zur ges. KV)
– Verbot versicherungsfremder Geschäfte
– Grundsatz der Gleichbehandlung (§ 11 Abs. 2 VAG)
• bei gleichen Voraussetzungen Festlegung von Prämien und Leistungen
nur nach gleichen Grundsätzen
• gültig für Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit und für AG‘s
Einschränkung bei der Produkt und Prämiengestaltung
 Verbot VON Sondervergützungen an VN, um eigenmächtige preiszugeständnisse zu
verhindern
Aufsichtspflicht
– § 1 Abs. 1 VAG Unternehmen die den Betrieb von Versicherungsgeschäften
als Unternehmenszweck haben und die nicht Träger der Sozialversicherer sind
– § 1 Abs. 2 VAG Rückversicherer unterliegen Aufsichtspflicht nur hinsichtlich
Rechnungslegung
90
Wettbewerbsrechtliche Rahmenbedingungen
- Weitere Bestimmungen: EU-Rahmenbedingungen Ziele der EU-Harmonisierung
– Schaffung eines einheitlichen Binnenmarkts,
– Stärkung der unternehmerischen Freiheiten (Angebotsfreiheit der Versicherer),
– größere Wahlfreiheit der Kunden im Hinblick auf Versicherungsprodukte.
3. EU-Richtlinie zur Harmonisierung eines EU-Binnenmarktes
– Leitlinie für die Tätigkeit der Finanz-Aufsicht:
statt vorbeugender Schutz der Versicherten z.B. durch Produktkontrolle (bis 1994)
an nachträglicher Missbrauchskontrolle ausgerichtete Aufsichtspolitik
– Sitzlandprinzip:
Versicherer unterliegt nur noch der Aufsicht in jeweiligen Heimatland
– Regelung
• der Solvenzkontrolle und
• der Berechnung der technischen Rückstellungen sowie
• der Bedeckung der technischen Rückstellungen
durch zulässige Vermögensanlagen
92
Bis 1994 langwierige Genehmigungsverfahren für Produkt- und Prämiengestaltung
EU: Pläne einer Harmonisierung der Rechtsgrundlagen wurde aufgegeben
Stattdessen hoher Stellenwert für die Versicherungsaufsicht
und die Erwartung, dass sich die einzelnen Märkte schrittweise zu einem gemeinsamen Markt entwickeln.
92
Wettbewerbsrechtliche Rahmenbedingungen
- EU-Binnenmarkt: Auswirkungen Harmonisierung / Integration erweist sich als zäher Prozess
– bisher kaum Vordringen von EU-Konkurrenten v.a. in das Privatkundengeschäft
– relativ hohe psycholog. Hemmschwelle bei privaten Nachfragern wg. sprachbedingter
Unsicherheiten, mangelnder Kenntnisse landesspezifischer Gesetze
– hohe (räumliche) Distanz zum Kunden
 widerspricht der Leitmaxime im Massengeschäft „all business ist local“
 Branche: verstärkte Auseinandersetzung mit Angeboten von EU-Konkurrenten
Jedoch:
Anforderungen an beteiligte wachsen durch Ausrichtung auf EU-Binnenmarkt
– an Versicherer – Schaffung attraktiver Problemlösungen
– an Vermittler – kundenorientierte Beratung und Betreuung
– an Versicherungsnehmer – Informationspflicht
 Mit der zunehmenden Freiheit aller Beteiligten wächst die Eigenverantwortung
 Beratungsleistung des Vermittlers zunehmend wichtiger
Höhere Chancen 
größeres Risiko
– VU: Größere Entfaltung am Markt
erhöhtes Marktrisiko
– VN: Vielfältigeres Angebot
höhere Unsicherheit, Unübersichtlichkeit
93
(Preis, Leistung
Überforderung
Produkte nicht mehr staatlich vorgeprüft, tragen kein Gütesiegel der Versicherungsaufsicht
Für mehr Wettbewerb und die Aussicht auf ein vielleicht günstigeres Preis-/Leistungsverhältnis müssen sich die
privaten Kunden zukünftig verstärkt über den Versicherungsmarkt und seine Wettbewerber informieren bzw.
93
Neue Rahmenbedingungen im Binnenmarkt Versicherung
und ihre Auswirkungen im Privatkundengeschäft
Veränderungen
Auswirkungen
Abkehr vom System der vorbeugenden
Produkt-kontrolle – Übergang zu einem
System der Finanzaufsicht mit nachnachträ
träglicher Missbrauchsaufsicht über
Versicherungsprodukte / Sitzlandaufsicht für EU-weite Tätigkeit.
Wettbewerbsintensivierung:
Zunehmende Produktvariationen und
-innovationen. Zunehmende Polarisierung
zwischen Preis und Serviceversicherern.
Wegfall des Genehmigungszwangs
für Versicherungsbedingungen
und Tarife.
Abnehmende Markttransparenz:
Wachsender Informationsbedarf der nichtprofessionellen Kunden. Insolvenzen sind nicht
mehr gänzlich ausgeschlossen.
Wegfall der kartellrechtlichen
Sonderbehandlung von Banken und
Versicherungsunternehmen nach
§ 102 GWB. Begrenzte Ausnahmen i.
Rahmen der Gruppenfreistellungsverordnung sind allerdings noch
möglich.
Zunehmende Abkehr vom überwiegend brancheneinheitlichen Verhalten der Versicherungsunternehmen. Eigenständiges Marktverhalten.
Es dürfen Muster für Allgemeine Versicherungsbedingungen erstellt werden. Gemeinsame
Deckung bestimmter Arten von Risiken
(Versicherungspool) ist erlaubt. Gemeinsame
Prüfung und Anerkennung von Sicherheitsvorkehrungen. Wachsender Stellenwert des
95
Kundenbindungsmanagements.
Neue Rahmenbedingungen im Binnenmarkt Versicherung
und ihre Auswirkungen im Privatkundengeschäft
Veränderungen
Auswirkungen
Dienstleistungsfreiheit
Zunehmende Umwerbung attraktiver
Kunden im Anlagesegment durch EUFinanzdienstleister. Verstärkte
Kundenbindungsaktivitäten/
Bestandsabsicherung.
Nachweis beruflicher Fachkompetenz/
Register-Eintragung der Vermittler.
Im Zeichen der Deregulierung des Markts
nimmt die Machtposition des Kartellamts zu.
Bessere Fachkompetenz und
Kundenberatung. Ausschaltung „schwarzer
Schafe“. Diskussion über Höhe und
Verteilung der Provision. Kürzere
Vertragslaufzeiten. Verbesserte
Kündigungsmöglichkeiten. Wachsender
Druck zur Kundenbindung. Erlebnisprofil
wird zunehmend wichtiger gegenüber
Sachleitungsprofil/
Vertrauen wird zum tragenden Element
der Qualität einer Kundenbeziehung.
Quelle: Kurtenbach/Kühlmann/Käßer-Pawelka 1995, S. 63
96
Wettbewerbsrechtliche Rahmenbedingungen
- Folgen für die Versicherungsunternehmen Bisherige Spielregeln
– kartellä
kartellähnliches Verhalten
• gleiche Produkte
• gemeinsame
Tarifierungsgrundlage
• klassische zurückhaltende
Werbung
• „Gleichschritt mit dem
Marktführer“
– Quersubventionierung
zwischen Sparten /Segmenten
• weitgehende Akzeptanz jedes
Risikos
• starke Abhängigkeit von
einzelnen erfolgreichen Sparten
• Ertragssteuerung unter dem
Strich
Künftige Spielregeln
– Neue Wettbewerbsparameter
• zunehmende
Produktdifferenzierung
• Preis-/Konditionenwettbewerb
vor allem um profitable Nischen
• Unternehmensindividuelle
Tarifierung
• Kernprozessoptimierung
– Graduelle Rü
Rückfü
ckführung der
Quersubventionierung zwischen
Sparten /Segmenten
• keine dauerhaften
„Kostgänger“
• Ertragssteuerung pro
Kundensegment und Sparte
97
Daten- und Verbraucherschutzrechtliche Bestimmungen
- Datenschutz BDSG (Bundesdatenschutzgesetz) regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten
– Zulässigkeit der Datenerhebung, -verarbeitung und -nutzung,
– Rechte der Betroffenen,
– Durchführungs- und Sicherungspflichten der Daten verarbeitenden Stellen,
– Folgen von Gesetzesverletzungen,
– Kontrolle des Datenschutzes.
Zum Schutz vor Datenmissbrauch wird im Gesetz verankert
– Kontrollmöglichkeit durch den Bürger
– Überwachung durch unabhängige Stellen
– alle Datenverarbeitende Stelle unterliegen den Bestimmungen:
• öffentliche Stellen des Bundes und der Länder
• Nicht-öffentliche Stellen: natürliche und juristische Personen des Privatrechts
Grundlage: Persönlichkeitsrecht Art. 1 Abs. 1 und Art. 2. Abs 1 GG
98
Vertragsbeziehung: (VU / VN) Speicherung, Änderung und Verarbeitung unterliegt der Zweckbestimmung des
Vertragsverhältnisses
•
Zweckentfremdung ausgeschlossen,
•
Ausnahmsweise listenmäßige Übermittlung für Zwecke der Marktforschung und der Direktwerbung
Robinson Liste:
•
Werbung:
http://www.direktmarketing-info.de/Mailing/tipps_01.html
•
E-Mails:
http://www.erobinson.de/
98
Daten- und Verbraucherschutzrechtliche Bestimmungen
- Datenschutz: Einschlägige Bestimmungen Datenerhebung
und
–nutzung
§ 4 BDSG Grundsätzliches Verbot
Ausnahme: Erlaubnis des Betroffenen oder Rechtsvorschrift
§ 28 BDSG Freiwillige Mitwirkung des Betroffenen
Erhebung auf Treu und Glauben, ohne Täuschung über geplante Nutzung
Rechte des
Betroffenen
§§ 19, 34, 35 BDSG
Auskunftsrecht über Art, Herkunft Zweck und Weitergabe der erhobenen Daten
Recht auf Berichtigung, Sperrung , Löschung
Durchführung und
Kontrolle
§§ 36, 37 BDSG Datenschutzbeauftragte
Vorschriften über Datenschutz in Unternehmen: Datenschutzbeauftragte(r)
§§ 9, 10 BDSG Regelung der innerbetrieblichen Organisation
Anforderungen an technische-organisatorische Durchführung (Zugangsrechte/
-verbote zu den Daten, Manipulationsverhinderung
Verstöße sind Straftatbestand: Geld- und/oder Freiheitsstrafe
99
Robinson Liste:
http://www.direktmarketing-info.de/Mailing/tipps_01.html
http://www.erobinson.de/
99
Daten- und Verbraucherschutzrechtliche Bestimmungen
- Verbraucherschutz In marktwirtschaftlichem System erfordert eine Machtverschiebung zwischen
Nachfrager und Anbieter zu Ungunsten des Nachfragers  Verbraucherschutz
– Gesetzliche Regelungen:
Koordinierung des Versicherungsrechts in der EU zu Gunsten der VN
• § 10 VAG Verpflichtung zur Aushändigung relevanter Vertragsinformationen
Festlegung relevanter Versicherungsunterlagen
• § 5a VVG Widerspruchsrecht bei Verstößen gegen Informationspflicht
Überarbeitung des VVG
• Anpassung des Gesetztes an Rechtsprechung und
• Verbesserung der Verbraucherrechte
– Eigeninitiativen der Anbieter durch Maßnahmen
• zur Verbesserung der Marktleistung
• Verbesserung der Informationsaufnahme (Klarheit, Verständlichkeit und
aussagefähige Informationen über Produkte und Versicherungsbedingungen
– Selbstorganisation der Verbraucher
• z.B. „Stiftung Warentest“ mit finanzieller Unterstützung durch den Bund
• Vom Gesetzgeber übertragener Informationsauftrag;
Stärkung der Rechte der Verbraucher
101
Stiftung Warentest
http://www.stiftung-warentest.de/online/
facet VERBRAUCHERGESELLSCHAFT e.V.
Amtsgericht Hamburg Vereinsregister 15178
http://www.verbraucherschutz.de
Einrichtung von Schiedsstellen, Ombudsmänner
http://www.versicherungsombudsmann.de/index_ie.html
101
Wettbewerbsrechtliche Ausrichtung der VU
- Dominierende Zielsetzungen von Fusionen Zielsetzungen für Fusionen
Konsolidierung
Internationalisierung/
Globalisierung
Diversifikation/
Allfinanz
 Konzentration von
 Wachstum auf inter-
 Wechselseitige Beteili-
Wettbewerbern in stark
fragmentierten Märkten
aufgrund hohen
Wettbewerbsdrucks
 Erzielung von
Größenvorteilen, z. B.
– Kosteneinsparungen
in DV
– Risikokosten
(Ausgleichsmöglichkeit
in großen Beständen)
nationalen Märkten
– um Kunden im
Ausland zu betreuen
– um Größenvorteile
erzielen zu können
 Engagement in
Wachstumsmärkten
gung von Banken und
Versicherungen zur
Erzielung von Verbundvorteilen
– Aufnahme ergänzender
Finanzdienstleistungen
– Erschließung neuer
Vertriebskanäle
(Allianz/
Dresdner Bank)
 Einstieg in neue
Wachstumsfelder,
z. B. Asset Management
109
109
Wettbewerbsrechtliche Ausrichtung der VU
- Wirtschaftsverbände Wirtschaftsverbä
Wirtschaftsverbände
Wirtschaftsverbände sind Zusammenschlüsse von Unternehmen
des gleichen Wirtschaftszweigs mit dem Ziel
der Förderung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen
GDV, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft
– Gründung 1948 in Köln, seit 1988 Berlin
– Ziele
• Wahrung und Förderung von Brancheninteressen
• Sicherung eines fairen Wettbewerbs
– 4 der 5 Fachverbände durch Zusammenschlüsse und Verschmelzung im GDV
aufgegangen (seit 1997)
– 500 Mitgliedsunternehmen
PKV, Verband der privaten Krankenversicherungen
Gemeinschaftseinrichtungen der Versicherungsunternehmen
– Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen (agv), München
– Berufsbildungswerk der Versicherungswirtschaft (BWV), München
– weitere ...
110
110
Technologische Rahmenbedingungen
Technologische Entwicklungen z. B. im Bereich Gen- oder Informationstechnologie,
Mikroelektronik, Maschinenbau, Biotechnologie, .... haben Auswirkungen auf
das Versicherungsgeschäft durch das Entstehen oder die Veränderung von
(versicherten) Risiken
Einfluss auf
– Industriegeschäft (unmittelbar)
– Gewerbe- und Privartkunden (mittelbar)
 Geschäftspotentiale
– Vertriebswege und Informationsaustauschprozesse
 Verbesserung der Informationslage der VN;
professionelles
Vergleichsmöglichkeiten
Online-Marketing
 ggf. Unübersichtlicher mit der Folge der Verunsicherung
 Vielfältige Möglichkeiten für VU zeitlich, inhaltlich flexibel
und kostengünstig Kunden anzusprechen
113
Informationsfeld Markt (Mikro-Umwelt)
Markt
114
Informationsfeld Markt
- Abgrenzung von Teilmärkten -
Markt
Markt mit einheitlicher Struktur und einheitlichen Regelungen existiert nicht
 Lösung konkreter Marketing-Aufgaben erfordert differenzierte Betrachtung
durch Abgrenzungen von Teilmärkten.
• Gebiete (regionale, nationale und internationale Märkte),
• versicherter Gefahr (z. B. Unfall- oder Feuerversicherung),
• versichertem Objekt (z. B. Gebäudeversicherung),
• Status der Nachfrager als Privatperson bzw. Firmen
(Markt für Privatkunden/Markt für Firmenkunden),
• Versicherungsprodukt oder Sparte (Markt für Berufsunfähigkeitsversicherung),
• Marktnische (z. B. Versicherungsbedarf für Winzer oder für Optiker),
• Kundenbetreuung
(Markt für Erstkunden, Markt für Stammkunden (z.B. mehr als zwei Verträge)),
• Kontaktaufnahme (Markt für Direktversicherer, Markt für dezentralen Vertrieb),
• Aufgabenfeld des Versicherers
(Erstversicherungsmarkt und Rückversicherungsmarkt),
• Zielgruppen
(Versicherungsmarkt für junge Leute oder Senioren, Frauen, Singles usw.)
– Unterscheidungsmerkmale können kombiniert werden: Versicherungsprodukt/
115
Zielgruppe (z.B. Berufsunfähigkeits-Markt für Junge Leute
Informationsfeld Markt
- Informationssysteme zur Gewinnung von Marktdaten (Marktstruktur) Markt
Interne (z.B. Absatzergebnisse) wie externe Informationen (allgemeine
Marktentwicklung, vergleichende Daten der Branche) haben hohe Bedeutung.
Beschaffung externer Informationen
– Marktreporting: Systematische Information über die Entwicklung des
Versicherungsmarktes (periodisch erscheinende Berichte des GDV,
Marktreports von professionellen Informationsdiensten,
regelmäßige Marktuntersuchungen wissenschaftlicher Institute).
– Rating: Bewertung von Unternehmen sowie die Bewertung von Produkten der
einzelnen Versicherungsgesellschaften durch Rating-Agenturen
– Betriebsvergleich: Untersuchung der Betriebskosten (Verwaltungskosten,
Abschlusskosten etc) differenziert nach Struktur und Rechtsform – Agenturvergleich
– Benchmarking: kontinuierliche Vergleichsanalyse, die eigenen Dienstleistungen
bzw. Geschäftsprozesse werden mit denen des besten Wettbewerbers bzw. „best in
class“gegenübergestellt:
Untersuchung von Kennziffern und sämtlicher Strukturen und Prozesse
– Monitoring: Im Rahmen des sog. Monitoring haben Versicherungsunternehmen ihre
Kunden und den Markt ständig im Blick.  im Wesentlichen Veränderungen im
Kundenverhalten, d. h., ob Kunden preissensibler und/oder servicebewusster werden.
Eine zentrale Zielsetzung im Monitoring besteht darin, laufend über Veränderungen
116
in der Kundenzufriedenheit informiert zu werden.
Für ihre Marketing-Entscheidungen brauchen die Versicherungsunternehmen sowohl interne als auch externe
Daten.
•
Bei den betriebsinternen Daten liegt Schwergewicht der Gewinnung, Aufbereitung und Auswertung von
Informationen in den Unternehmen
•
Externe Daten
• über die allgemeine Marktentwicklung sehr wichtig, rascher Wandel der Märkte es erforderlich macht, das
Marktgeschehen laufend zu beobachten. So können Entwicklungstendenzen frühzeitig erkannt werden.
• Die prozentualen Veränderungsraten der Absatzergebnisse des Unternehmens müssen als Basis für die
Marketing-Planung mit denen des Gesamtversicherungsmarkts bzw. relevanten Teilmarkts verglichen
werden. Erst vor diesem Hintergrund lässt sich eine Aussage darüber machen, inwieweit sich ein
Versicherungsunter-nehmen im Markt behaupten konnte.
• Ergänzend dazu sind u. a. Veränderungen im Produkt-, Preis- und Distributionsverhalten bei konkurrierenden
Versicherern sowie bei branchenfremden Konkurrenten mit zu berücksichtigen.
• Nicht minder wichtig sind daneben auch Veränderungen im Kreis der umworbenen Kundengruppen, wie z. B.
ihre demographische Entwicklung und ihr Nachfrageverhalten. Externe Daten sind deshalb zur Ergänzung
und Analyse betrieblicher Absatzdaten für Versicherungsunternehmen äußerst wichtig.
116
Informationsfeld Markt
- Informationssysteme: Kunden im Blick - Finanzmarktdatensystem GfK Finanzmarktpanel: Kundenbedürfnisse verändern sich immer schneller, während
die Loyalität der Verbraucher gegenüber ihren Finanzdienstleistern zurückgeht.
– Monatlicher Befragungsrhythmus
Haushalts- und personenbezogene Analysen
Aktuelle markt- , unternehmens- und kundenbezogene Daten
– Das GfK Finanzmarktpanel gibt Ihnen unter anderem Antworten auf Fragen wie:
• Wie hoch ist der Ausstattungsgrad der Haushalte mit Finanzdienstleistungen?
• Welches Potenzial ist bei welchen Zielgruppen vorhanden?
• Welche Marktanteilsentwicklungen sind zu erwarten?
• Welche Präferenzen haben die Kunden, wie sehen die Wechselströme aus?
• Wie ausgeprägt ist die Kundenbindung?
Zusätzliche Ergänzung wechselnde aktuelle Themen wie zum Beispiel
Kundenzufriedenheit und Kundenloyalitä
Kundenloyalität
• Schlägt sich eine hohe Kundenzufriedenheit und -loyalität in höheren
Bindungsquoten nieder?
• Ist Kundenzufriedenheit produktspezifisch?
• Welche Faktoren beeinflussen Kundenzufriedenheit und das Cross-Selling?
• Welchen Einfluss haben Störfaktoren auf die Kundenzufriedenheit?
121
GfK Finanzmarktpanel
•
Rahmen- und Basisdaten
• 20.000 Haushalte, 45.400 Personen
• Zeitreihenanalyse seit 1983
• Monatlicher Befragungsrhythmus
• Haushalts- und personenbezogene Analysen
• Aktuelle markt- , unternehmens- und kundenbezogene Daten
Die Verknüpfung wesentlicher Kundenzufriedenheitsparameter mit dem gesamten Finanznachfrageverhalten bietet
die Möglichkeit, die Daten als Frühwarnsystem im Kundenbeziehungsmanagement zu nutzen.
Ergänzende Studie: Kundenzufriedenheit und Kundenloyalität im Finanzmarkt
•
Zielgruppe:
Finanzentscheider in deutschen Haushalten
•
Stichprobengröße:
n=2.070 Haushalte in drei Bereichen, davon:
n=695 Bankkunden, n=633 Lebensversicherungsbesitzer, n=742 Kfz-Versicherungsbesitzer
•
Befragungszeitraum: Oktober 2005
•
Themen:
• Globalzufriedenheit
• Zufriedenheit mit Einzelaspekten (z.B. Preis-Leistungsverhältnis, Erreichbarkeit, Beratung etc.)
• Wiederwahlabsicht, Weiterempfehlungsbereitschaft
• Störfaktoren, Beschwerdemanagement
• Einstellungen und Verhalten
• Geplanter Neuabschluss
121
Informationsfeld Markt
- Informationssysteme: Kunden im Blick - Servicebarometer Kundenmonitor:
jährlich branchenübergreifende Benchmarkingstudie zur Kundenorientierung im
deutschen B-to-C-Markt, Unternehmensspezifische Auswertungen möglich
– (Telefoninterviews Feldinstitute CATI-Haus (Lübeck)
und GfK Ad Hoc Services (Nürnberg) ).
http://www.servicebarometer.net/
kundenmonitor/ergebnisse-2010.html
122
122
Monitoring-Systeme mit Fokus Versicherungsunternehmen
CHARTA-Qualitätsindex :
 Makertauglichste Versicherer
http://www.qualitaetsindex.de
Berliner Unternehmen Observice testet seit Anfang 2002 vierteljährlich die
 Service-Qualität von Lebens- und Rentenversicherern.
– Damit will das Rating-Unternehmen Maklern und Mehrfachagenten zeigen,
welches Versicherungsunternehmen ihnen einen guten Service bietet und
ein zuverlässiger Geschäftspartner ist.
Daneben gibt es:
Trendbüros
– Überwiegend Qualitative Aussagen über zentrale Markttrends und
deren mögliche Entwicklungen  „mainstreams“
– Entwicklung der Techniken hin zu quantitativen Aussagen, da
nicht nur die Trendrichtung oder Trendbruch interessant,
sondern auch das Ausmaß eines Trends
– Zusammenarbeit mit Marktforschungsinstituten
123
123
Informationsfeld Kunde
Kunde
124
124
Informationsfeld Kunde
Der Kunde ist im Mittelpunkt des Markting-Denkens der Unternehmen
– Wissen über Kunden, seine Wünsche, Bedürfnisse und Motive  Informationsseite
– am Kundennutzen orientierte Angebote (4P+S)
 Aktionsseite des Marketing
 Kundenorientierung als Maxime
Kunde: Personen und Institutionen, bei denen Bedarf und finanzielle Mittel vorhanden
aktuelle...
– eigene Bestandskunden mit ungedecktem Bedarf
...Kunden
– von Kunkurrenz-Unternehmen betreutes Kundenfeld
potentielle...
– Personen und Institutionen ohne risikopolitische Absicherung
 Fundierte Kenntnis über Kunden und Bedarfsmerkmale
= Basis für bedarfsgerechte Beratung und kundenindividuelle Betreuung
Nutzbare Daten: eigene und fremde Datenbestände sowie eig. Erhebungen => Mafo
– Bestandsdaten: Info über Bestand und Kundenpotential
– Daten aus dem Empfehlungsgeschäft
– Couponanzeigen, Gutscheine, Verlosungen
– Adresslieferanten und -broker (incl. Daten zur Zielgruppenbestimmung)
125
– Verbände
Informationen über Bestand und Kundenpotential
•
Änderung der Fragestellung deckt Potential auf
z.B. Hat Kunde mit KFZ-Haftpflicht auch Fahrer-/Verkehrsrechtschutz?
125
Informationsfeld Kunde
- Möglichkeiten des Zielgruppen-Marketing Zielgruppen-Marketing basiert auf 3 Schritten  Integriertes Zielgruppenkonzept
– Zielgruppenbestimmung
– Kundenbedarfsanalyse
– MarktMarkt- und Wettbewerbsanalyse
• Marktanalyse untersucht
– Marktvolumen,
– Kaufkraftpotenzial/Anzahl und Kaufkraft der Bedarfsträger,
z. B. regionale Verteilung der Kaufkraft (GfK, Nielsen),
– Marktpotenzial
(Anzahl der Bedarfsträger   Beitragseinnahme pro Haushalt und Sparte)
• Wettbewerber-Analyse
– Angebote einschlägiger Branchenwettbewerber,
– Übersicht über substitutive Angebote von branchenexternen Wettbewerbern,
– Stärke der Wettbewerber (Absatzvolumen, Innovationskraft, ProduktionsKnow-how, Vertrieb, Kommunikation, Preise und Kosten),
– regionale Präsenz der Wettbewerber.
128
Markt und Wettbewerberanalyse
•
Eine breit angelegte Informationssammlung über die Angebote anderer Versicherer gibt Aufschluss über die
Aktivitäten. Hierzu können Werbematerial, Anzeigen, Funk- und Filmwerbespots ebenso als
Informationsquellen herangezogen werden wie Beiträge aus der Tagespresse oder Fach-Publikationen sowie
dem Internet.
128
Informationsfeld Unternehmen
Unternehmen
130
Diesen Themenpunkt bitte ich Sie, im Selbststudium zu erarbeiten.
Er entspricht den Inhalten des Kapitel 2.5 des BWV-Studienmaterials „Marketing und
Vertrieb“, 2. Auflage, S. 91-101.
130
Konkurrenzanalyse / Unternehmensanalyse
Aktuellle und potenzielle Wettbewerber müssen identifiziert werden, um deren
Struktur ( ) und Verhalten () zu beobachten.
Wettbewerber:
Wettbewerber Wer deckt gleichen Bedarf ?
–Struktur
(Umsatz, organisatorische Merkmale)
–Verhalten
(Werbepolitik, Preispolitik,
Kommunikation,
Wettbewerbsverhalten)
Vermittler : Wer?
–Struktur
(organisatorische Merkmale,
Vertriebsformen)
–Verhalten
(Lieferkonditionen,
Preispolitik, Kommunikation)
– Weitere Informationen:
konsequente InformationsInformations• Marktposition
sammlung aus Quellen wie
• Marktauftritt
z. B. Angeboten der Wettbewerber,
Werbung, Fachpublikationen,
• Marketingstrategie
Internet, ...
• Stärken/Schwächen
• Bekanntheit
• Image
• ...
 Informationen haben wesentlichen Einfluss auf die Marketing-Strategie
131
Übersicht über Informationssysteme
– Zusammenfassung Externe Datenquellen –
Marktinformation
Information über Kunden
Kundenverhalten,
Kundenzufriedenheit
Markt
Interne Orientierung
Strukturvergleiche,
Benchmarking
GDV
• Absatzstatistiken
• Statistisches Taschenbuch
• Publikationen
• Pressekonferenzen
Monitoring von
Versicherungsunternehmen
• Unternehmensspezifisches
Kundenbarometer
• Vermittlerbarometer
Universität Köln /
Zeitschrift Versicherungswirtschaft
• Betriebsvergleich
Versicherungsreport
• Analyse des Gesamtmarkts
• Untersuchung von
Versicherungsunternehmen
anhand von Kennzahlen
GfK Nürnberg
• Finanzmarktdatensystem
(brachenübergreifendes
Finanzmarktpanel)
BVK / Institut für
Handelsforschung Köln
• Agenturvergleich
Rating-Agenturen
• Unternehmensbewertung
• Produktbewertung
Deutsche MarketingVereinigung
• Deutsches Kundenbarometer
132
132
Übersicht über die Gegenstandbereiche der Marktforschung
Allgemeines Umfeld: Wettbewerbsrechliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Entwicklungen aus dem sozio-kulturellen,
technologischen, politischen und ökologischen Umfeld
Kunden
Wer?
–Struktur
(demograph. Merkmale)
–Verhalten
(Motive, Einstellungen, ..)
Vermittler
Wer?
–Struktur (organisatorische
Merkmale, Vertriebsformen)
–Verhalten (Lieferkonditionen,
Preispolitik, Kommunikation)
Wettbewerber
Wer deckt gleichen Bedarf ?
–Struktur (Umsatz, organisatorische Merkmale)
–Verhalten (Werbepolitik,
Preispolitik,
Kommunikation)
133
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