Durchfall zwischen akutem und chronischem Verlauf.

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Durchfall zwischen akutem und chronischem Verlauf. - Aktuelle Nachrichten - Rentner Billiger
Durchfall
Durchfall (medizinisch auch die Diarrhoe oder Diarrhö )ist der öfter als dreimalige Stuhlgang
am Tag, wobei der
Stuhl
ungeformt ist und bei Erwachsenen ein Gewicht von 250 g pro Tag überschritten wird.
Damit verbunden ist oft ein unbeherrschbarer Stuhldrang, der für den Betroffenen selbst oft das
alleinige oder Hauptproblem darstellt. Je nach Ursache kann der Stuhl dabei Schleim , Eiter
oder
Blut
enthalten.
Häufige Darmentleerungen bei funktionellen Darmbeschwerden bei normalem Stuhlgewicht
oder eine Stuhlinkontinenz sind somit im medizinischen Sinn nicht als Durchfall zu
bezeichnen.
Eine Diarrhoe von mehr als zwei Wochen Dauer wird als „chronisch“ bezeichnet.
Einteilung
Diarrhoeen können verschieden eingeteilt werden.
Einteilung nach Verlaufsform
Unterschieden wird zwischen akutem und chronischem Verlauf.
Akute Durchfallerkrankungen sind in aller der Regel durch Infektionen – verantwortlich für mehr
als 90 % aller akuten Diarrhoen – oder durch Lebensmittelvergiftung mit Bakterientoxinen
bedingt. Jedes Jahr erkrankt fast ein Drittel der Bevölkerung einmal daran; allerdings sucht nur
ein kleiner Teil der Betroffenen medizinische Hilfe.
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Die Ursachen des chronischen Durchfalls können harmlos bis gefährlich sein: Stress,
Nahrungsmittelunverträglichkeit, Fehlernährung, übermäßiger Gebrauch von Abführmitteln,
Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse, der Leber oder der Gallenblase, chronische
Darminfektionen, Parasitosen, nichtinfektionsbedingte Entzündungen wie Zöliakie , Morbus
Crohn
usw.
Einteilung nach Ursachen
Infektionen
Infektiöse Durchfallerkrankungen sind auf verschiedene Erregergruppen zurückzuführen. Die
Erreger passieren die Magenschranke und vermehren sich im Darm. Es kommt zu einer
unkontrollierten Sekretion von Wasser und Schleim aus der Darmwand, gleichzeitig wird die
Fähigkeit der Darmzellen Wasser aufzunehmen vermindert. Nicht-resorbiertes Wasser
verflüssigt nun den Stuhl und wird mit ihm ausgeschieden.
Bei der fieberhaften Verlaufsform (invasive Erreger ) sind es die Bakterien Campylobacter und
Sal
monella
sp. Schwere akute Durchfallerkrankungen sind:
Amöbenruhr
,
Cholera
,
Salmonellen
,
Typhus
und
Darmtuberkulose
.
Häufigste Erreger der nichtfieberhaften Erkrankung sind Virusinfektionen , meist in Form einer
viralen
Gastroenteriti
s
. Die
weltweit häufigsten Erreger von Durchfall bei Kindern sind
Humane Rotaviren
, die weltweit je nach Region zwischen 20 bis 60 % der Erkrankungen verantwortlich sind.
(Salmonellen, Ruhrbakterien und Choleravibrionen sind dagegen zusammen für insgesamt
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weniger als 10 % der Erkrankungen bei Kleinkindern verantwortlich).
Medikamente
Neben Abführmitteln , einigen Psychopharmaka wie zum Beispiel SSRIs , und Antibiotika
können auch verschiedene andere Medikamente Diarrhoe auslösen.
Intoxikationen
Bei der Lebensmittelvergiftung kommt es zum Durchfall durch bakterielle Toxine. Durchfall
gehört auch zur Symptomatik bei Vergiftungen mit
Arsen , Qu
ecksilber
,
Kupfer
und
Giftpilzen
.
Nahrungsmittelallergie und Nahrungsmittelunverträglichkeit
Hierzu gehört z.B. Lactoseintoleranz . Auch bei übermässigem Verzehr von Kohlgemüse,
Hülsenfrüchten und Obst kann es zu partiellen Durchfallerscheinungen kommen.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Zu den Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen gehören Morbus Crohn und Colitis
Ulzerosa.
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Geschwülste
Sowohl gutartige als auch bösartige Neubildungen im Bereich des Kolons können sich mit
Diarrhoe äußern.
Einteilung nach Lokalisation
Man unterscheidet zwischen Dünndarm- und Dickdarmdiarrhoe. Bei der Dünndarmdiarrhoe ist
der Stuhl oftmals wässrig, voluminös, enthält weder Blut noch Schleim. Eventuell werden
Nahrungsbestandteile unverdaut ausgeschieden. Scheidet der Dünndarm zu viel Sekret ab
oder befindet sich im Nahrungsbrei eine zu große Menge osmotisch wirksamer Stoffe, kann der
Dickdarm
die Masse nicht ausreichend eindicken. Bei der Dickdarmdiarrhoe kommt es häufig zu
verhältnismäßig kleinen Mengen Stuhl, die oft Blut und Schleim enthalten.
Einteilung nach Krankheitsentstehung
- Osmotische
Diarrhoe: Unzureichende Resorption wirksamer Stoffe aus dem Darm l
umen
. Kann auf ein
Maldigestions
/Malabsorptionssyndrom
(zum Beispiel
Zöliakie
) hinweisen, oder auf eine Einnahme schwer
resorbierbarer Substanzen. Wichtig: Bei dieser
Diarrhoe-Art hören die
Durchfälle auf, wenn keine Nahrung mehr zugeführt wird.
- Sekretorische
Diarrhoe: Verstärkte Sekretion von Elektrolyten und Wasser in das
Darmlumen. Entstehung ist fast immer durch Bakterien
toxine
(zum
Beispiel
Escherichia coli
) bedingt, es kommen aber auch Vasoactive
Intestinal Polypeptide (VIP) in Betracht. Diese
Form der Diarrhoe kommt
auch bei fastenden Patienten vor.
- Chologene
Diarrhoe: Erhöhung der Darmschleimhaut- Permeabilität . Häufig
aufgrund von
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (Kolonkarzinom, Colitis Ulcerosa),
oder bei nicht resorbierten Gallensäuren, die ins Kolon gelangen und dort
einen erhöhten
Einstrom von Elektrolyten bewirken. Auch bei
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Hyperthyreose
vorkommend.
- Diarrhoe
aufgrund von Motilitätsstörung : Ursachen können Reizdarmsyndrom ,
Operationen, hormonelle Störungen oder eine autonome diabetische
Neuropathie sein.
Diagnose
Die Anamnese ist bei der Durchfallerkrankung besonders wichtig. Auch empfiehlt es sich
häufig, eine Stuhlprobe untersuchen zu lassen. Bei chronischen Durchfällen oder dem Verdacht
auf eine schwerwiegende Erkrankung werden eine
Endoskopie oder Röntgen
kontrastaufnahme
des Darmes angeordnet.
Behandlung
Grundsätzliches
Säuglinge, Kinder und ältere Menschen sollten bei starkem Durchfall umgehend einen Arzt
aufsuchen. Wichtig ist immer der Ausgleich des Verlustes von Flüssigkeit und Salzen, da
beides nur noch verringert über den Darm aufgenommen wird. Schwitzen durch Fieber oder
Erbrechen verstärkt dieses Problem noch.
Der mit dem Durchfall verbundene Flüssigkeitsverlust kann zu Austrocknung
(Dehydratation/Exsikkose), der gleichzeitig einhergehende Elektrolytverlust (Verlust von
wichtigen Salzen wie Natrium- und Kalium-, Magnesium- und Chloridionen) dagegen kann zu
Krämpfen führen. Bei andauerndem Durchfall können die Dehydratation und der
Elektrolytverlust zum Tode führen. Andererseits wird empfohlen, den Durchfall nicht sofort mit
Medikamenten (zum Beispiel Loperamidhydrochlorid ) zu stoppen, da dies die Ausscheidung
von Krankheitskeimen behindert. Der Fachbegriff für ein Medikament zur Behandlung von
Diarrhoe lautet
Antidiarrhoikum
(Mehrzahl Antidiarrhoika).
Der Durchfall von Säuglingen kann als Säuglingsdyspepsie das Zeichen einer
Ernährungsstörung sein. Bei Säuglingen muss Durchfall besonders gründlich beobachtet
werden, da diese sehr schnell austrocknen können.
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Blutiger Durchfall muss in jedem Fall vom Arzt differentialdiagnostisch abgeklärt werden.
Bei einem akuten (nicht chronischen) Durchfall, der mit verunreinigten Lebensmitteln (zum
Beispiel bei/nach einem Aufenthalt in Ländern mit geringeren hygienischen Standards) im
Zusammenhang steht, wird der Arzt in der Regel Mittel verschreiben, die den Darm beruhigen
und die Darmflora wieder aufbauen. Evtl. zusätzlich noch eine Elektrolyt-Glucose-Mischung, mit
der der Flüssigkeitsverlust (siehe oben) ausgeglichen wird. Hält der Durchfall länger als 5–6
Tage an, wird der Arzt eine Stuhlprobe nehmen und sie auf pathogene Keime untersuchen, um
gegebenenfalls Antibiotika gegen die Keime einzusetzen.
Hausmittel
Bei einer Durchfallerkrankung über mehrere Tage muss in jedem Fall die Ursache durch
Konsultation eines Arztes abgeklärt werden.
Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Empfehlungen, die darauf abzielen, den Körper mit
ausreichend Flüssigkeit zu versorgen und den Elektrolythaushalt stabil zu halten.
Orale Rehydrationslösung wird zum Beispiel weltweit angewendet, um den Flüssigkeitsverlust
so gering wie möglich zu halten. Dieses Mittel wird sowohl als freiverkäufliches Hausmittel
eingesetzt als auch von Ärzten verordnet. Besonders in
Trikontländ
ern
und bei
schweren Epidemien (zum Beispiel von
Cholera
) ist sie oft lebensrettend.
Einige Ernährungsberater empfehlen 1 Liter abgekochtes Wasser mit einem halben Teelöffel
Speisesalz
und fünf Teelöffeln
Traubenzucker
zu mischen
, wobei aus geschmacklicken Gründen zum Beispiel etwas
Fruchtsaft
hinzugefügt werden kann.
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Das oft empfohlene Hausmittel „ Cola und Salzstangen “ soll den Vorteil haben, dass
insbesondere Kinder mit dieser Kombination bei einer Durchfall-Erkrankung überhaupt wieder
motiviert werden können, etwas zu sich zu nehmen. Dieses Hausmittel wird jedoch massiv
kritisiert. Salzstangen enthalten zwar viel
Natrium
, nicht aber das für den Organismus bei Durchfall sehr wichtige
Kalium
. Das Mischungsverhältnis zwischen Salzen und meist zu viel Zucker ist in der Regel ungünstig
und kann zu noch stärkerem Durchfall führen, insbesondere, da zu viel Zucker im Darm dort
Flüssigkeit bindet. Darüber hinaus kann die
Kohlensäure
aus der Cola den strapazierten Darm aufblähen und für Bauchschmerzen sorgen. Das
National Institute for Health and Clinical Excellence
(NICE) rät aufgrund des hohen Zuckergehaltes von Cola ab, da insbesondere Körper kleiner
Kinder in Verbindung mit Erbrechen oder Durchfall auszutrocken drohen. Stattdessen sollten
Elektrolytgetränke oder Rehydrationslösungen verwendet werden.
Hygiene
Das massenweise und oftmals sogar tödliche Auftreten von Durchfallerkrankungen in der
Dritten Welt, früher aber auch in Europa ist/war meist auf mit Krankheitserregern verseuchtes
Trinkwasser zurückzuführen. In Deutschland waren es Ende 19. Jahrhunderts vor allem große
Cholera-Epidemien, die den Anstoß für den Bau von Kanalisationsanlagen gaben.
Wo es an einer Kanalisation zum Abführen menschlicher Fäkalien fehlt, dringen diese samt
Krankheitserregern in Flüsse, Seen und Brunnen ein. Nach Schätzung der UNO haben 2,6
Milliarden Menschen keinen Zugang zu hygienischen Sanitäranlagen und 1,1 Milliarden
Menschen müssen sich aus verschmutzen Wasserquellen versorgen.
Abhilfe bieten eine dichte Kanalisation, Rohrleitungen die sauberes Wasser heranführen,
Tiefbrunnen, die nicht verseuchte Schichten erschließen, oder Desinfektion des Wassers.
Quelle: Wikipedia
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