Grundlagen elektrischer Maschinen

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Elektrische Antriebssysteme und Aktorik
Teil 1 – Leistungselektronik, Maschinen und Labor
Christoph Tenten
www.dhbw-stuttgart.de
Antriebstechnik , T2ELA3003.2, Teil 1 – Maschinen, C. Tenten
1
5. Semester, Automation, 2016
Elektrische Maschinen
ersetzen die Muskelkraft,
wandeln also elektrische
Energie in mechanische.
Ziel der Vorlesung:
•Kennenlernen unterschiedlicher elektrischer
Energiewandler
•Erzeugung von Drehmoment und Leistung
•Steuerverfahren von elektrischen Maschinen
•Einblicke in die Leistungselektronik
•Dynamisches Verhalten von elektrischen
Maschinen
•Modellerstellung von elektrischen Maschinen
(Scilab/Matlab-Simulink)
Moderne Antriebstruktur
Gleichrichter
Zwischen
-kreis
Universalumrichter
Maschine
=1
AnsteuerLogik
(Hardware)
AnsteuerProgramm
(Software)
Antriebstechnik
GleichstrommotorAnsteuerung
DASM
DSMAnsteuerung
DC- ServomotorAnsteuerung
SchrittmotorAnsteuerung
=1
Universalumrichter
H- Brücke
Frequenzumrichter
Stellglied
Stellglied
Gleichstrommotor
DASM/ DSM
DC- Servomotor
Schrittmotor
Grundlagen elektrischer
Maschinen
Hauptgleichungen
Gleichstrommaschine
Elektronikmotor
Grundlagen der Gleichstrommaschine
Aufbau
Erregerwicklung für
Gleichstromerrregung
bzw. Permanentmagnet
N
Polkern mit Polschuh
Stromwender
Anker
Ankerwicklung
Ständer
S
Läufer:Blechpaket mit
Ankerwicklung und
Stromwender (Kommutator)
Grundlagen der Gleichstrommaschine
Funktionsprinzip
Drehmoment M
Kraft F
N
M = Kraft X Hebelarm
M=Fxl
N
Gesamtes Moment Mg
Mg = 2 x M = 2 x F x l
F
F
M
l
S
F
S
M
Grundlagen der Gleichstrommaschine
Entstehung der Drehbewegung
N
N
N
F
F
F
S
Leiterschleife
beginnt sich zu
drehen
F
F
S
Leiterschleife kommt
zum Stillstand
 Stromwendung
notwendig
F
S
nach der Stromwendung
dreht sich die Leiterschleife
weiter
 Stromrichtung unter
dem Pol ist immer gleich
Drehrichtungsumkehr:  Ankerstrom umpolen
Grundlagen der Gleichstrommaschine
Drehmomentengleichung
Kraft auf stromdurchflossenen Leiter
N
F = B*IA*l
Drehmoment eines Leiters
F
r
M = F*r = B*IA*l*r
Drehmoment aller Leiter (Z= Leiterzahl)
M = B*IA*l*r*Z
r
F
S
mit B = /A
M = l*r*Z/A *IA*
CM
Maschinenkonstante, für
das Drehmoment
M = CM * IA * 
Grundlagen der Gleichstrommaschine
Konsequenzen aus Drehmomentengleichung
gilt für alle Maschinen
M = CM * IA * 
Nebenschlussmaschine:   = Konst.  M ~ I
Reihenschlussmotor: E = C * IA  M =CM * C * IA * IA
I
M
Grundlagen der Gleichstrommaschine
Spannungsgleichung
Ankerersatzschaltbild der GM
IA
induzierte Spannung Ui in
einem Leiter
URA=IRA*RA
Ui = B * l * v
Ui bei Z-Leitern
RA
UA
Ui
IErr
M
Ui = B * l * v * Z mit v=2**r*n
Ui = B * l * 2**r*n mit B = /A
Ui = l * 2**r* 1/A * n * 
Ui = CU * n * 
CU : Maschinenkonstante
UA = IA * RA +Ui
Anker
Anker (Leiter) dreht sich im Magnetfeld
(Erregerfeld)
 Ui wird induziert.
Ui wirkt der angelegten Spannung UA
entgegen (Pfeilung beachten).
Grundlagen der Gleichstrommaschine
Konsequenzen aus Spannungsgleichung
Drehzahl wird von angelegter
Spannung bestimmt
Beim Anlauf bestimmen angelegte
Spannung und Ankerwiderstand den
Anlaufstrom  da RA klein  Anlaufstrom
hoch
Bei Belastung sinkt die Drehzahl ab 
Ui sinkt  Ankerstrom steigt an
Drehzahlzahländerung erfolgt über
Ankerspannungsänderung
Grundgleichungen elektrischer
Maschinen
Momentengleichung
M = CM * I * 
Spannungsgleichung (für induzierte
Spannung)
Ui = CU * n * 
Mit diesen Gleichungen lassen
sich alle elektrischen
Maschinen beschreiben
Ansteuern der Gleichstrommaschine
Wunsch:
Rechts-Linkslauf  H- Brücke
Wunsch:
Drehzahlsteuerung PWM- Ansteuerung
Wunsch:
Rechts-Linkslauf und
Drehzahlsteuerung
 H- Brücke mit PWM- Ansteuerung
Grundlagen der Gleichstrommaschine
Motorbetrieb  Tiefsetzsteller (PWM)
IT
ULA
U2
IM
LA
T1
ID
IT
ID
D1
M
t
Ui
U1
Ui arithm.
Mittelwert von U2
ULA
t
t
U2 = Ui + ULA
U2
Ui
Durch Pulsweitenmodulation
wird der arithmetische
Mittelwert der Motorspannung
verändert.
ULA Wechselspannungsanteil von U2
Grundlagen der Gleichstrommaschine
Motorbetrieb  Tiefsetzsteller (PWM)
IT
Zum Betrieb des
Gleichstomstellers wird
T1 in schneller Folge
ein- und ausgeschaltet
LA
T1
ULA
ID
D1
U1
Der Strom steigt mit der Steilheit:
M
U2
di L
dt
=
Ui
U d −U L
L
Im ausgeschalten Zustand ist UL = 0 V und der Strom iL -durch die
Drosselspule getrieben- über die Freilaufdiode D1 weiter.
di
−U
Für die Stromsteilheit gilt:
= L
dt
L
L
Grundlagen der Gleichstrommaschine
Generatorbetrieb  Hochsetzsteller (PWM)
Problem:
Wie kann in den
Zwischenkreis
zurückgespeist
werden, wo Ui doch
betragsmäßig immer
kleiner ist als die
Zwischenkreisspannung U1?
LA
D2
U1
C1
T2
Ui
U2
Abhilfe:
Hochsetzsteller  DC/DC- Aufwärtswandler
G
Grundlagen der Gleichstrommaschine
Generatorbetrieb  Hochsetzsteller (PWM)
1. Phase:
T2 durchgesteuert
 Ui ist treibende
Spannung
 IGT fließt
 LA speichert
Energie
LA
D2
ULA
IGT
U1
C1
T2
Ui
U2
G
Grundlagen der Gleichstrommaschine
Generatorbetrieb  Hochsetzsteller (PWM)
2. Phase:
ID
LA
D2
T2 sperrt:
ULA
 Ui ist treibende
Spannung
 LA gibt gespeicherte
Energie ab, wird zur
Quelle  ULAdreht
sich um
 Ui + ULA größer als U1
 ID fließt
 Rückspeisung in den
Zwischenkreis
U1
C1
T2
Ui
G
U2
Zwischenkreisspannung steigt an
Abhilfe: Bremschopper oder
Einspeise/Rückspeise- Modul
Halbbrücke 1
Hoch- Tiefsetz- Steller
D2
A1
T1
T2
U1
LA
D1
M
U2
A2
Halbbrücke 2
Hoch- Tiefsetz- Steller
Umzeichnen  Halbbrücke
A1
Ansteuerung der
beiden Transistoren
muss invertiert
erfolgen,ansonsten
Kurzschluss des
Zwischenkreises
D2
T1
Achtung!!!!
T2
U1
LA
D1
M
U2
A2
Halbbrücke 3
FAZIT
Mit einer Halbbrücke kann in eine
Drehrichtung sowohl Motorbetrieb als
auch Generatorbetrieb realisiert werden
2- Quadrantenbetrieb
Mit zwei Halbbrücken kann in beiden
Drehrichtungen sowohl Motorbetrieb als
auch Generatorbetrieb realisiert werden
4- Quadrantenbetrieb
Elektronikmotor 1
Anforderungen an einen Servoantrieb
 hohe Dynamik
 guter Rundlauf, auch bei kleinsten Drehzahlen
 hohe Positioniergenauigkeit
 großer Drehzahlstellbereich
 geringes Volumen und Gewicht
 hoher Wirkungsgrad
 wartungsfreundlich
 hohe Schutzart
Vom Gleichstrommotor zum EC-motor
Vorteile der Gleichstrommotors:
• einfach regelbar
• gute dynamische Eigenschaften
Nachteile der Gleichstrommotors:
• Stromzuführung über Bürsten
• Verschleiß
• Bürstenfeuer
• Explosionsschutz nur mit hohem Aufwand machbar
• Die wesentlichen Verluste entstehen im Läufer, wo sie schwer abzuführen sind.
Überlegung
physikalischen Funktionen von Anker und
Erregerfeld räumlich vertauschen
25
Elektronikmotor 2
Welcher Motor erfüllt diese Anforderungen
am besten?
die Gleichstrommaschine
ABER: •Bürsten und Kommutator Verschleiß Wartung
•Mechanische Kommutierung begrenzt Dynamik
•Bei hoher Belastung und hohen Drehzahlen  Bürstenfeuer
•Drehmomentabgabe im Stillstand  Bürsteneinbrennen
•Bei Belastung entsteht Verlustleistung im Anker 
Wärmeabführung problematisch
Lösung: Ankerfunktion in Ständer verlegen und
Ständerfunktion in Läufer
Elektronikmotor 3
Elektronikmotor (bürstenlose Gleichstrommaschine)
Aufbau
Ständerwicklung
(Ankerfunktion)
N
permanenterregter Läufer
(Polrad)
Polradlagegeber
S
Ständer
Wirkungsweise
Polradlagegeber meldet die Läuferposition an die Auswertelogik 
Ansteuerung des Stellgliedes für die Ständerbestromung so, dass sich
stromdurchflossene Leiter über den Polen befinden  Drehung
Elektronikmotor 4
Elektronikmotor (bürstenlose Gleichstrommaschine)
Drehmomentbildung
I
Daumen: Ursache ( I )
Zeigefinger: Vermittlung (B)
Mittelfinger: Wirkung ( F )
B
N
r
F
r
F
Kraft auf stromdurchflossenen
Leiter bewirkt eine Drehung des
beweglichen Rotors
S
F
Drehmoment: M =Kraft x Hebelarm
gesamtes Moment: Mg = 2 * F * r (vgl. GM.)
Drehzahlveränderung
über die angelegte Spannung !!!(vergl. Ankerspannung bei GM)
Elektronikmotor 5
Entstehung der Drehbewegung beim Elektronikmotor
L+
L+
Umschalt-/Kommutierungssignal
L-
L-
N
S
N
S
N
S
Kraft auf stromd.
Leiter bewirkt eine
Drehung des Polrads
nach Stromwendung (im
Stillstand
 Stromwendung Ständer) dreht sich der Läufer
weiter  Stromrichtung über
erforderlich
dem Pol ist immer gleich
Drehrichtungsänderung: Ständerstrom umpolen
Bürstenloser Gleichstrommotor
N
L+
Kraft auf
stromd. Leiter
bewirkt eine
Drehung des
Ankers
S
L-
30
Bürstenloser Gleichstrommotor 3-strängig
L+
L-
Steuerung
der Transistoren
N
S
31
Elektronikmotor 6
Vereinfachtes Ständer-Ersatzschaltbild
IS
RS
IS
RS
n
US
Ui
N
S
Schmid/Ulmer
Ui = CU * n * 
CU : Maschinenkonstante
Ui
US
Norm
US = IS * RS +Ui
(vgl. GM.)
G
Elektronikmotor 7
Der dreisträngige, sechspulsige Elektronikmotor
 Synchronmaschinen mit permanenterregtem Rotor
 meist Zylinderläufer
 Ständerwicklung dreisträngig
 Durch außenliegende Statorwicklung
ausgezeichnetes thermisches Verhalten
 Speiseeinrichtung (Stellglied) hat Ständerstränge so
zu bestromen, dass resultierende Durchflutungsachse
immer senkrecht zur Erregerfeldachse steht
Elektronikmotor 8
Der dreisträngige, sechspulsige Elektronikmotor
Ständerspeisungsarten
Blockspeisung/Blockkommutierung
BL- DC- Servomotor
EC- Gleichstrommotor
Sinusspeisung/Sinuskommmutierung
AC- Servomotor
Drehstromservomotor
Elektronikmotor 9
Blockspeisung/Blockkommutierung
Immer nur zwei Stränge bestromt  Gesamtstrom wird
zyklisch auf die drei Stränge verteilt
Bestromung nimmt innerhalb einer Periode sechs
diskrete Zustände an (springende Drehdurchflutung)
Rotorlageerfassung mit Hallgebern oder optischen
Gebern  Auflösung muss nicht hoch sein, da
lediglich sechs Zustände
Rotor radial magnetisiert  konstante Luftspaltinduktion
Elektronikmotor 10
Induktionsverteilung und wirksame Stromverteilung
B
B
Rotor

I

I
Stator

Umschalten von grün auf braun

Elektronikmotor 11
Sinusspeisung/Sinuskommutierung
Alle drei Stränge werden abhängig von Rotorlage sinusförmig
bestromt
Rotor ist linear magnetisiert  sinusförmige Luftspaltinduktion
Rotorlage muss absolut, mit hoher Auflösung erfasst werden
 i.d.R. Resolver
Auch bei extrem niederen Drehzahlen ist einabsolut ruhiger
Rundlauf gegeben
Läuferfeld und Ständerfeld stehen senkrecht aufeinander
Elektronikmotor 12
Induktionsverteilung und wirksame Stromverteilung
B
B
Rotor

I

I
Stator


2
Kennlinien und Steuerung
von Gleichstrommaschine
Nach der Drehmoment/Drehzahlbeziehung
einer Gleichstrommaschine
n =
Ua
2⋅⋅M
−
c⋅
c⋅2
Ziel:
Drehzahl und Drehmoment so zu
verstellen, dass ein „vertretbarer“ Arbeitspunkt
gefunden wird.
Warum?
Unter Vollast können unzulässig hohe
Drehmomente erzeugt werden.
Es können unzulässig hohe Ströme fließen
Die Arbeitsmaschine kann Präzidieren
Welche Parameter kann man
verändern?
Ua
n =
−
c⋅
Leerlauf
Ua
 R aR v 
⋅I
c⋅
2⋅⋅M
2
c⋅
Steilheit
Verändert die
Leerlaufdrehzahl
Maschine läuft
langsam hoch
Verlustarm
RV
Verändert die Steilheit
➢
Begrenzt den Strom
➢
Widerstandsanlauf
Verlusbehaftet
Welche Parameter kann man
verändern?
Ua
n =
−
c⋅
Leerlauf
2⋅⋅M
2
c⋅
Steilheit
Veränderung
c⋅
Verlustarm
Wirkt auf die
Leerlaufdrehzahl und die
Steiheit der Kennlinie
Änderung der Vorwiderstände
Drehzahl n [U/min]
Leerlaufdrehzahl bleibt konstant
Kennlinien werden steiler
Verlustbehaftet
Zunehmend
Drehmoment M [Nm]
Feldschwächung
Leerlaufdrehzahl ändert sich
Drehzahln n [U/min]
Kennlinien werden steiler
Zunehmend
Verlustarm
Drehmoment M [Nm]
Dynamisches Verhalten von
Gleichstrommaschinen
Wie ändert sich der Betriebszustand bei Änderungen
von Parametern im Betrieb?
Problem: Ein Lastaufzug soll mit mehreren Personen
genauso schnell sein, wie mit einer Person oder im leeren
Zustand
Bedeutung: Drehazahl wirkt auf das Drehmoment
Also lastabhängige Drehzahlregelung
Dynamisches Verhalten von
Gleichstrommaschinen
Gleichstrommaschine
di A
U A =R A⋅i AL A⋅ U i
dt
di E
U E =R E⋅i E L E⋅
dt
 =N E⋅ E = L E⋅i E
Hiermit ist das elektrische Ersatzschaltbild für dynamische
Vorgänge vollständig.
Mechanische Beschreibung
der Gleichstrommaschine
d
1
=
⋅ M M − M L − M Stör 
dt
J
Störgröße durch
z.B. Wind
Änderung der
Aufzubringendes
Drehzahl
Moment
Trägheitsmoment
des Systems
Darstellung der dynamischen
Vorgänge
Über die Kopplung der Mechanischen und
elektrischen Größen ist es nun möglich ein
Simulationsmodell zu erstellen, mit
dessen Hilfe die Dynamik dargestellt
werden kann.
Mit Hilfe der
U a = c⋅ ⋅ n
Laplacetransformation
n
Ist es nun möglich in
 = 2⋅ ⋅
Matlab/Simulink oder Scicos
60s
Ein Simulationsmodell zu
M = c⋅ ⋅ I A
erstellen
Das Simulationsmodell
Der Ankerkreis
Einbezug des Trägheitsmomentes
der Maschine
Stabilitätsbedingung für einen
Arbeitspunkt
Stabilitätsbedingung für einen
Arbeitspunkt
Die Gleichstrommaschine wird
aufgeschnitten
Warum gibt es überhaupt Bürstenfeuer?
Weil eine Spannungsdifferenz wegen der
Kommutierung auftritt.
Forderung: kein Brüstenfeuer
Diese Forderung ist technisch nicht
realisierbar, aber man kann dies
verringern!
Wir sehen: eine Gleichstrommaschine hat mehr
Wicklungen, als wir bislang kennengelernt haben
Wir haben also keine Gleichmäßige Flussverteilung!
Erregerfeld und
Ankerrückwirkung
p
=∫0 B Lx⋅l⋅dx
Im Leerlauf besteht nur das
Magnetfeld der Hauptpole, das als
Erregerfeld bezeichnet wird.
Berechnet man das Integral durch Ersatz eines
flächengleiches Rechteck, dann folgt:
= B m⋅l⋅ p =⋅B L⋅l⋅ p
Der Qutient: = B m
Ist der Polbedeckungsfaktor
BL
Würde man den Flussdichteverlauf z.B. mit einer Hallsonde
aufnehmen, würde man eine starke Schwankung des
Flussdichte BLx im Wechsel Zahn-Nut-Zahn
Ankerstrombelag
Im Betrieb tritt im Anker der Laststrom IA
Eigenes Magnetfeld
Zur Darstellung des Magnetfeldes muss die
Durchflutung der stromdurchflossenen
Ankerwicklung bekannt sein.
Definition des Ankerstrombelages A
Der Strom verteilt sich auf sämtliche Leiterstäbe zA
Alles Stäbe führen den selben Strom IS
Ankerstrombelag
mit
I S⋅z A
A=
d A⋅
I A⋅z A
A=
2a⋅d A⋅
IA
I S=
2a
Anzahl der parallelen
Ankerzweigpaare
Ankerquerfeld
Die Folge des Strombelages ist eine Ankerdurchflutung
Magnetfeld, das sich über die
Polschuhe schleißen kann
Die Flussdichte des Feldes wird
durch den Verlauf der
Felderregerkurve bestimmt.
Ankerrückwirkung
Die Stromverteilung bewirkt eine gleichmäßige
Durchflutung F .
Die Induktion stellt sich gemäß der Reluktanz ein.
In den Pollücken ist die Reluktanz am größten.
BA überlagert sich mit Bf ==> Feldverzerrzung
Bres ist nicht mehr 0
Resultierend: Bürstenfeuer
Ankerrückwirkung
Ankerrückwirkung
Erregerfeld
Im Betrieb
Ankerquerfeld
Das resultierende Feld stimmt nicht ganz mit der Addition der
beiden Felder überein, wegen der magnetischen Sättigung
Beeinflussung des Feldverlaufes
innerhalb einer Polteilung
1) Die im Leerlauf symmetrische Induktion wird verzerrt:
Bmax > BL
2) Wegen der magnetischen Sättigung ==> Feld in der einen
Polhäflte weniger verstärkt als in der anderen Geschwächt
F < F0 ==> Gesamtfeld ist kleiner als im Leerlauf
Stromwendung
Kommutierungszeit
Spulenstrom
Stromwendung
Stromwendung
A
U r =2⋅N S⋅A⋅ Q⋅l⋅⋅
bw
U r =2⋅N S⋅l⋅⋅A⋅ A
Pickelmayer Formel
⋅ Q
=
bw
Während der Kommutierungszeit tk legt die Nut eine
Wendezone bw = tk * nA genannte Strecke am
Ankerumfang zurück
Bürstenfeuer
Ist Folge einer Unterkommutierung
Für die Stromdichte unter den beiden Teilfächen der
Kohlebürste zur Lamelle 1 und 2 ergibt sich:
i1
I S −i k
J 1=
=
l B⋅ k⋅t
t
l B⋅b B⋅
tK
Bürstenfeuer
Ist Folge einer Unterkommutierung
Für die Stromdichte unter den beiden Teilfächen der
Kohlebürste zur Lamelle 1 und 2 ergibt sich:
J 1=
J 2=
i1
I −i
= S k
l B⋅ k⋅t
t
l B⋅bB⋅
tK
i2
=
l B⋅b B− k⋅t 
2I S
J B=
l B⋅bB
I S −i k /2I S
J 1= J B⋅
t /t K
I S i k
l B⋅bB⋅1−
t

tK
I S i k /2I S
J 2 =J B⋅
1−t /t K
Mittlere Stromdichte
Bürstenfeuer
Bürstenfeuer
Während der gesamten Kurzschlusszeit tK.
Die Stromdichte der ablaufenden Bürstenkante,
d.h. bei Lamelle 2 > JB
Überschreitet die Überhöhung einen Grenzwert
Bürstenfeuer
Die verzögernde Wirkung von Ur ist so stark, dass
zur Zeit t = tK ist i2 noch nicht null
Wird duch Abriss des Kontaktes erzwungen
Entstehung eines Lichtbogens: Abbau der Energie
Querfeldspannung
Wegen des Ankerquerfeldes
In der geometrisch neutralen Zone tritt die Flussdichte
BA auf
Mit der Windungszahl NS folgt für die induzierte Bewegungsspannung
U b=2⋅N S⋅B A⋅l⋅ A
Wendefeldspannung
Die gleichsinnige Wirkung der beiden Spannungen Ur und
Ub zeigt bereits die Möglichkeit auf, die unerwünschte
Unterkommutierung zu vermeiden.
BA in der Pollücke beseitigen
Durch ein entgegengesetztes Feld Bw
In der Praxis: U + U < 0
r
w
U w =2⋅N S⋅B w⋅l⋅
Ur + Uw = 0
leicht beschleunigte
Stromwendung
Wendepole
Aufbau von Hilfs- oder Wendepolen in der neutralen Zone
Wicklungen müssen gegensinnig vom Ankerstrom
durchflossen werden
Kompensation der magnetischen Spannung VA des
Ankerquerfeldes
Die erforderliche Flussdichte Bw bestimmt sich aus
der Forderung Ur + Uw = 0
Kompensationswicklung
Die neutrale Zone ist nun neutralisiert
Aber das Ankerquerfeld hat auch Einfluss auf das Feld
unterhalb der Polschuhe
Problem: Feldschwächebetrieb nicht möglich
Wird bei voller Erregung (Aufbau des Luftspaltfeldes)
ein Grenzwert überschritten
Funkenüberschlag in der Stromwendeisolation
Kann bei Feldschwächung
Rundfeuer einleiten
Kompensationswicklung
Dies wird vermieden, in dem man unter die Hauptpole
eine weitere Wicklung anbringt, die in Reihe zur
Wendepolwicklung liegt.
Diese sind auch vom Ankerstrom durchflossen
Idealerweise ist das Ankerquerfeld vollständig neutralisiert
Anschlussbezeichnungen der
Gleichstrommaschine
Drehfelderzeugung
Drehstromwicklung
Drehstrom
Gleichstrom
&
Wechselrichter
&
Frequenzumrichter
Polradabhängige
Ansteuerung
Drehfeld
Elektronikmotor
&
Polrad
ausgeprägte
Pole
&
>1
&
&
Läuferstellungsabhängiges
Ständerfeld
Drehfelderzeugung an Drehstrom
Resultierende Magnetfelder in den drei Wicklungen
eines Drehfeldmotors:
L1
L2
L3
i1
i2
i3
N
S
Zeitpunkt  = 0°
Drehfelderzeugung an Drehstrom
Resultierende Magnetfelder in den drei Wicklungen
eines Drehfeldmotors:
L1
L2
L3
i1
i2
i3
S
Zeitpunkt  = 90°
N
Drehfelderzeugung an Drehstrom
Resultierende Magnetfelder in den drei Wicklungen
eines Drehfeldmotors:
L1
L2
L3
i1
i2
i3
S
N
Zeitpunkt  = 180°
Drehfelderzeugung an Drehstrom
Resultierende Magnetfelder in den drei Wicklungen
eines Drehfeldmotors:
L1
L2
L3
i1
i2
i3
N
Zeitpunkt  = 270°
S
Drehfelderzeugung an Drehstrom
Resultierende Magnetfelder in den drei Wicklungen
eines Drehfeldmotors:
L1
L2
L3
i1
i2
i3
=> magnetisches Drehfeld
N
S
Zeitpunkt  = 360°
Drehfelderzeugung an Drehstrom
Berechnung der Drehfelddrehzahl ns
(Umdrehungsfrequenz des Ständerdrehfeldes)
•
Das Drehfeld macht während einer Periode eine
Umdrehung => ns ~ f
=> Bei einer Netzfrequenz von f = 50 Hz:
ns = 3000 min-1
? Wie kann die Drehfelddrehzahl verändert werden ?
Drehfelderzeugung an Drehstrom
Veränderung der Drehfelddrehzahl ns
=> Die drei Wicklungen U, V und W werden geteilt
L1
L2
L3
1U1
1V1
1W1
1U2
2U1
1V2
2V1
1W2
2W1
2U2
2V2
2W2
Drehfelderzeugung an Drehstrom
Veränderung der Drehfelddrehzahl ns
=> resultierende Magnetfelder in den sechs
Wicklungen eines Motors:
L1
L2
L3
i1
i2
i3
N1
S1
S2
N2
Zeitpunkt  = 0°
Drehfelderzeugung an Drehstrom
Veränderung der Drehfelddrehzahl ns
=> resultierende Magnetfelder in den sechs
Wicklungen eines Motors:
L1
L2
L3
i1
i2
i3
S2
N2
S1
Zeitpunkt  = 180°
N1
Drehfelderzeugung an Drehstrom
Veränderung der Drehfelddrehzahl ns
=> resultierende Magnetfelder in den sechs
Wicklungen eines Motors:
L1
L2
L3
i1
i2
i3
N2
S2
S1
N1
Zeitpunkt  = 360°
Drehfelderzeugung an Drehstrom
Berechnung der Drehfelddrehzahl ns
• Das Drehfeld macht während einer Periode nur
eine halbe Umdrehung => ns ~ f / 2
=> Bei einer Netzfrequenz von f = 50 Hz:
ns = 1500 min-1
=> ns nur noch halb so groß
wie bei drei Wicklungen
Warum??
Drehfelderzeugung an Drehstrom
Formel zur Berechnung der Drehfelddrehzahl ns
•
Bei drei Spulen bilden sich zwei Magnetpole
aus => 1 Polpaar (p = 1).
•
Bei sechs Spulen bilden sich vier Magnetpole
aus => 2 Polpaare (p = 2).
=> ns von der Polpaarzahl und von der Frequenz
abhängig
=> ns = f / p
[ns = min-1]
Drehfelderzeugung mit Frequenzumrichter
nach dem Raumzeigerverfahren
A
C
B
L1
L2
L3
Drei Halbbrücken werden über A,B und C angesteuert
Mögliche Schaltzustände  8  relevant nur 6
Aufrufen der sechs relevante Zustände  Drehfeld entsteht
Drehfelderzeugung mit Frequenzumrichter
nach dem Raumzeigerverfahren
Ergebnis: Drehfeld ist sechseckig Oberwellen  ungünstig
011
001
101
010
110
Abhilfe ?????
100
Drehfelderzeugung mit Frequenzumrichter
nach dem Raumzeigerverfahren
Wie kann ein kontinuierlicher kreisförmiger Verlauf des
Raunzeigers erreicht werden ?
Durch PWM wird die Länge benachbarter Zeiger
verändert  Vektoraddition  neuer vom
Pulsverhältnis der beiden Raumzeiger abhängiger
Raumzeiger ist entstanden
001
neuer Raumzeiger
Teil 001
Teil 101
101
Drehstromasynchronmotor
Asynchron  Läufer dreht sich langsamer als Drehfeld
Ständer (Stator)
Aufbau
Drehstromwicklung am
Drehstromnetz erzeugt
Drehfeld
V1
W2
U2
U1
W1
L1
Läufer (Rotor)
Blechpaket in das die Läuferwicklung
eingelassen ist
Man unterscheidet
Kurzschlussläufer (Läuferstäbe)
Schleifringläufer (echte Wicklung)
L2
L3
L1
L2
L3
V2
Klemmbrett
Sternschaltung
Dreieckschaltung
Drehstromasynchronmotor
Wirkungsweise (Vereinfacht nur eine Windung gezeichnet)
Ständerdrehfeld
1. Ständerdrehfeld schneidet
Leiter  Feldlinien werden
geschnitten
nStänder
F
2. Läuferspannung wird
induziert
3. Läuferspule ist kurzgeschlossen => Läuferstrom
fließt
4. Stromdurchflossener Leiter
im Magnetfeld  Ablenkung 
Drehbewegung
F
Schlupfdrehzahl = Drehfelddrehzahl - Läuferdrehzahl
Ohne Schlupf kein Schneiden von Feldlinien  Keine Induktionsspannung
 kein Induktionsstrom  keine Kraftwirkung  keine Drehbewegung
Drehstromasynchronmotor
Wirkungsweise (mit UVW- Regel erklärt)
1. Induktionsspannung
v
Daumen: Ursache ( v )
Zeigefinger: Vermittlung (B)
Mittelfinger: Wirkung ( I )
B
I
2. Kraftwirkung
I
Daumen: Ursache ( I )
Zeigefinger: Vermittlung (B)
Mittelfinger: Wirkung ( F )
B
F
Ständer
v
Läufer
nDrehfeld
F
nLäufer
Drehstromasynchronmotor
Beziehungen
1. Induktionsspannung
Motorhauptgleichung
Ui = CU * n * 
CU : Maschinenkonstante
modifiziert für DASM
Relevante Drehzahl für induzierte Spannung = Schlupfdrehzahl
Ui = CU * nSchlupf * 
CU : Maschinenkonstante
Im Stillstand größte induzierte Spannung
 größter Strom im Läufer  hoher Anlaufstrom
Drehstromasynchronmotor
Beziehungen
2. Drehmoment
Motorhauptgleichung
M = CM * I * 
modifiziert für DASM
Drehmomenten bildender Strom im Läufer ist Wirkstromanteil
M = CM * I Läufer* * cos Läufer
Wovon hängt der cos des Läufers ab??
Drehstromasynchronmotor
Ersatzschaltbild des Läufers
XL = s*X1Stillstand
IL
XL
RL
UiL
UiL
UL
UL
URL
L
URL
IL
Im Stillstand ist der Schlupf maximal  XL maximal  cos Läufer
sehr schlecht  resultiert Missverhältnis zwischen hohem
Anlaufstrom und bescheidenem Anlaufmoment
Drehstromasynchronmotor
Konstante Schlupfdrehzahl  konstanter XL  Konstanter cos Läufer
 konstanter Wirkstromanteil im Läufer, sofern UiL konstant ist.
UiL ist konstant, wenn der Fluss konstant ist.
Konstanter Wirkstromanteil im Läufer und konstanter Fluss führen zu
einem konstanten Drehmoment.
Fazit:
Für alle Vorgänge in der Maschine ist der Schlupf
und der Fluss entscheidend!
Es ist gleichgültig von welchen Drehzahlen die
Schlupfdrehzahl gebildet wird, nur die Differenz ist
entscheidend (z.B. 3000 min-1- 2800 min-1 = 200 min
oder 1000 min-1– 800 min-1 = 200 min-1)
Konstantes Drehmoment bei gleicher
Schlupfdrehzahl, aber unterschiedlichen
Läuferdrehzahlen!!
Drehstromasynchronmotor
Wovon hängt der Fluss in der Maschine ab ?
Ständerbetrachtung  einfachster Fall: Leerlaufbetrachtung
 Problem reduziert sich auf einfache Spulenbetrachtung
IS
RS
US
UiS ungefähr US
h
US
UiS
XS
s
Annahme:  h ist konstant, wenn IS konstant ist
IS ist konstant, wenn UiS/XS =konstant ist 
mit XS = 2**f*LS  UiS ~ f
URS
Drehstromasynchronmotor
Für Frequenzen größer 15 Hz gilt UiS ungefähr US
US
UiS ungefähr US
s
URS
Angelegte Spannung bestimmt den Fluss
Wird U/f konstant gehalten, bleibt der Fluss konstant
 Frequenzumrichter muss U ~ f verändern
Drehstromasynchronmotor
Verhältnisse bei niedrigen Frequenzen
XS wird mit sinkender Frequenz
immer kleiner  Verhältnis URS
US
zu UiS ändert sich gravierend
s
 US  UiS
URS
UiS nicht mehr ungefähr US
IS
Wenn weiterhin US ~ f verändert wird, sinkt der Fluss
Soll der Fluss konstant gehalten werden, muss im
unteren Frequenzbereich die Eingangsspannung US um
den Spannungsfall URS angehoben werden  man
spricht dann Boost.
Drehstromasynchronmotor
FAZIT:
Der Frequenzumrichter muss nicht nur die Frequenz,
sonder auch die Spannung verändern, um den Fluss in der
Maschine konstant zu halten.
Bis ca. 15 Hz U proportional f
Bei Frequenzen unter 15 Hz sollte U individuell angehoben
werden (überproportional)  U/f- Kennlinie
Grund: Wirkwiderstand der Ständerwicklung
Um auch bei Belastung den Fluss konstant zu halten wird
die Spannung in Abhängigkeit vom Ständerstrom
angehoben  I x R- Kompensation.
Drehstromasynchronmotor
U/f- Kennlinie
U
Umax
Boost
fEck
f
Drehstromasynchronmotor
U/f- Kennlinie
U
Umax
I x R Kompensation
I x R Anhebung
fEck
f
Ersatzschaltbild der
Asynchronmaschine
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