Einführung in die Kern- und Teilchenphysik I

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Einführung in die Kern- und Teilchenphysik I
Ulrich Wiedner, Inst. für Experimentalphysik I
Organisatorisches
Wo sind wir zu finden:
Ulrich Wiedner
Raum 2-131 / 2-125
Tel. 0234 32-23561
[email protected]
[email protected] ; 0234 32-23561
Übungen: Thomas Held
Torsten Schröder
Raum 2-174
Tel. 0234 32-23539
[email protected]
[email protected] ; 0234 32-23531
Überblick (mit einigen Vertiefungen) über das Feld
der Kern- und Teilchenphysik und ihre Anwendungen.
http://www.ep1.rub.de/ -> Veranstaltungen
Vorlesungstermine
Jeden Dienstag:
jeden Freitag:
12:15 - 14:00
10:15 - 12:00
Keine Vorlesung am
– 6.11.2015 (Akademische Jahresfeier)
– 20.11.2015 (CERN-Fahrt)
– 22.12.2015
Letzte Vorlesung: 5.2.2016
Übungen
Übungen zu
Einführung in die Kern- und Teilchenphysik I
160202/160203 - WS 2015/16
Termine und Gruppen
Jeweils Freitags
Gruppe A:
Gruppe B:
Gruppe C:
Gruppe D:
14.00-16.00 Uhr,
12.00-14.00 Uhr,
12.00-14.00 Uhr,
12.00-14.00 Uhr,
NB 4/158
NB 5/158
NB 3/158
NB 2/158
(160203a)
(160203b)
(160203c)
(160203d)
Anmeldung in VSPL/CampusOffice bis zum 30.10.2015
Übungsleiter
Thomas Held
NB2/166
[email protected]
Die erfolgreiche Teilnahme an den Übungen ist
Voraussetzung für den Schein.
Literatur
Übungsaufgaben
Ausgabe der Übungszettel jeweils Freitags in der Vorlesung bzw. unter http://
www.ep1.rub.de/lehre/veranstaltungen/ws1516/kerne/
Abgabe am folgenden Freitag bis 10.00 Uhr im Kasten “Kernphysik” vor Raum NB2/131
– Ausgabe erstes Übungsblatt
– Abgabe
– Erster Übungstermin
30.10.2015
13.11.2015
13.11.2014 (Grundlagen)
Scheinvergabe
–mindestens 50% der Übungspunkte
–2x Vorrechnen
Hinweise zur Bearbeitung der Aufgaben
–Die Lösungen sollen vollständig und nachvollziehbar sein:
Nicht nur das Ergebnis, sondern den Rechenweg mit allen relevanten Zwischenschritten,
Folgerungen und Annahmen angeben.
–Die äußere Form geht in die Bewertung mit ein.
• Claude Amsler:
! Kern- und Teilchenphysik / UTB
• B.R. Martin:
! Nuclear and Particle Physics / Wiley
• Povh, Rith, Scholz, Zetsche:
! Teilchen und Kerne / Vieweg
• H. Frauenfelder, E. M. Henley:
! Teilchen und Kerne. Die Welt der subatomaren Physik / Oldenbourg
• Williams:
! Nuclear and Particle Physics / Oxford
• Musiol, Ranft, Reif, Seeliger
! Kern- und Elementarteilchenphysik / Wiley VCH
• Burcham and Jobes:
! Nuclear and Particle Physics / Prentice Hall
Einführung
Eigenschaften stabiler Kerne
Rutherford-Streuung & Wirkungsquerschnitt
Kernradien & Formfaktoren
Kernmodelle & Kernkräfte
- Tröpfchen- & Fermigasmodell
- Schalenmodell
- Kernkräfte
Kernreaktionen & Kernfusion
Nukleare Astrophysik & Elemententstehung
Instabile Kerne
... in der Bibliothek vorhanden
Radioaktivität
Strahlendosis
Biologische Wirksamkeit
Strahlenbelastung
Anwendungen der Kernphysik
Kernenergie & Kernfusion
Kernspintomografie
Medizinische Anwendungen
Altersbestimmungen
Nukleonen
Aufbau
Wechselwirkung
Strukturfunktionen
α-Zerfall
β-Zerfall
γ-Zerfall
Kernspaltung
Teilchenphysik
Hadronen & Leptonen
Wechselwirkungen
- starke Wechselwirkung
- Gluonen
- die schwachen Vektorbosonen
Werkzeuge der Kern- und Teilchenphysik
Beschleuniger
Wechselwirkung von Strahlung mit Materie
Detektoren
- geladene Teilchen
- γ-Teilchen
Quarkmodell der Hadronen
Teilchenzoo
Schwere Quarks
QuantenChromoDynamik - QCD
In dieser Vorlesung werden wir etwa 120 Jahre an Ideen, Theorien
und Experimenten bahandeln.
Symmetrien
Erhaltungsgrößen und Symmetrien
Parität, Ladungskonjugation, Zeitumkehr, CPT
Über 50 Physik - Nobelpreise
Schwache Wechselwirkung
Symmetrieverletzung
Neutrinophysik
Ausblick
Breiter Überblick über die wichtigsten Entdeckungen und die
Zusammenhänge und sich daruas entwickelnden
Anwendungen.
Übersicht über die Teilchenphysik
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts glaubten die meisten
Physiker, dass die gesamte Physik erforscht ist und durch die Mechanik,
Thermodynamik, und die Maxwell-Theorie des Elektromagnetismus
vollständig beschrieben wird.
Antworten in 1900 auf die Frage:
Was ist Universum - was ist Materie ?
‘British Association for the Advancement of Science’
Universum = Sonnensystem und die Milchstrasse
Da es nun nichts mehr Neues in der Physik zu entdecken gibt,
Niemand wusste wie unsere Sonne ihre Energie produziert
verbleibt uns nur die Aufgabe, alles noch präziser zu messen.
(Lord Kelvin, 1900)
Nichts war über Atome, ihre Struktur, und Atomkerne bekannt
Man kannte zwei ‘Felder’: Elektromagnetismus und Gravitation
Die “Wolken” am Horizont der Physik:
1) Atomistik der Materie?
William Thomson
(Lord Kelvin)
Niemand ahnte etwas von den unglaublichen Entdeckungen und Entwicklungen
der nächsten 100 Jahre.
2) Spektrum der Hohlraumstrahlung?
3) Michelson-Morley Experiment?
Kinetische
Gastheorie
Maxwell
Boltzmann
1895
1900
Elektromagnetismus
Brownsche
Bewegung
Atom
1910
1930
n
e
Photon
1950
Antimaterie
νe
1960
Higgs
νµ
1970
1975
τ-
1980
d
GUT
SUSY
Superstrings
g
Z
3 Teilchenfamilien
2010
ντ
ν Masse
, .
, .
,
Blasenkammer
e+e- Ring
Vieldrahtkammer
Strahlkühlung
QCD
Farbladung
Prozessrechner
Inflation
Inhomogenität der
Hintergrundstrahlung(
COBE, WMAP)
t
2000
.
Dunkle Materie
Kosmische
Hintergrundstrahlung
p+p- Ring
Moderne
Detektoren
WWW
Dunkle Energie
GRID
,
.
Zyklotron
Synchrotron
W Bosons
W
1990
Galaxien;
Ausdehnung des
Universums
Big Bang
Nukleosynthese
EW Vereinigung
s
c
STANDARD MODEL
b
, .
Wolken
Kernfusion
P, C, CP
Verletzung
Teilchenzoo
u
Yukawa
π Austausch
QED
π
Allgemeine
Relativität
Höhenstrahlung
Fermi
Theorie
τp-
Beschleuniger
Geiger
µ-
1940
Technologien
Detektor
Radioaktivität
Quantenmechanik
Welle-Teilchen Dualismus
Spin/Fermion-Boson
p+
+
Starke
WW
Schwache
WW
Spezielle
Relativität
Kern
1920
Universum
Felder
e-
1905
Newton
Elektromagnetismus
Teilchen
.
.
,
.
,
,.
.
,
.,
.
.
.
.
?
?B CG?DC C ?C : F
?A
CE MG? BQ C RF : G ADO
F DF C G ?C : CCD
F C G? :?
?BC?GG NIB
FGHPC:C?G ICG F F
AH ?A
CE MG? F KDAA C :?
IC
APFH C F
C ICG F F L?GH CN
CHKDFH C
I
DF IG
Luft
Feuer
Erde
Wasser
GH H ICG F C? FGIB
? ?GH G CHGH C: C
? IC H?DC? FH G
Ziel der Physik:
Allumfassende und einheitliche Beschreibung der Materie
und ihrer Wechselwirkungen
kleiner
größer
(1025 m)
(10-18 m)
Die fundamentalen Kräfte
Entwicklung unseres Universums
Woraus ist es entstanden?
Bausteine?
γ
Elektromagnetische Kraft
Schwache Kraft
Starke Kraft
Gravitation
Kräfte?
Relativistische Kinematik
Kern/Teilchenphysik beeinflusst vielfältig unser Leben:
Zur Erinnerung (1905):
Maxwell - Gleichungen: c = konstant
Michelson - Morley : c = konstant
Einstein : es gibt keinen Äther
• Energiegewinnung
• Militärische Anwendungen
• Medizinische Anwendungen
Die Gesetze der Physik gelten in jedem Inertialsystem.
• Altersbestimmungen
Einsteins erstes Postulat
Die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum ist die selbe in
allen Inertialsystemen und ist unabhängig von der
Geschwindigkeit der Lichtquelle.
Einsteins zweites Postulat
⇒ Einstein entwickelte die spezielle Relativitätstheorie
Die Bewegung aufgrund der Arbeit soll entlang der x-Achse
erfolgen. Die Arbeit um das Teilchen auf die Geschwindigkeit
v zu bringen ist:
Relativistischer Impuls eines Teilchens mit Restmasse m:
!
mv
!
p=
1− v 2 c 2
!
!
p = γmv
1
γ=
1− v 2 c 2
mrel =
W=
f
i
i
f
f
dp
dp
dx = ∫ vdt = ∫ vdp
dt
i dt
i
i: v=0
f: v=v
d( pv) = pdv + vdp ⇒ vdp = d( pv) − pdv
!
!
p = mrel v
m
1− v 2 c 2
W=
mv 2
+ mc 2 1 − v 2 c 2 − mc 2
1− v 2 c 2
Multipliziere den 2. Term mit:
W=
f
∫ pdv
i
i
W = ∫ d( pv) −
Wenn Arbeit an einem Objekt verrichtet wird, so steigen die
Geschwindigkeit und die Energie des Objektes. Nahe der
Lichtgeschwindigkeit kann die Geschwindigkeit nicht mehr
ansteigen, jedoch die relativistische Masse des Objekts. Dieses legt
nahe, dass Masse äquivalent zu Energie ist.
1 − v 2 c 2 / 1 − v 2 c 2 =1
mc 2
− mc 2
1−v 2 c 2
f
∫ d( pv) = pv |if = (γmv)v =
i
f
mv 2
1− v 2 c 2
f
∫
i
0
− ∫ pdv = −
v
d
(1− v 2 c 2 ) = −(v c 2 ) / (1− v 2 c 2 )
mv dv
dv
= mc 2 1− v 2 c 2 |v0 = mc 2 1− v 2 c 2 − mc 2
1− v 2 c 2
Einstein: Energie und Masse sind äquivalent und mc2 ist die
Restenergie oder Ruhemasse.
E = Ek +mc 2
E = γmc 2 =
Weil die das Teilchen vorher in Ruhe war muss die geleistete Arbeit
gleich der kinetischen Energie sein:
Ek =
f
∫ Fdx = ∫
mc 2
− mc 2 = γmc 2 − mc 2 =(γ −1)mc 2
1−v 2 c 2
(relativistische kinetische Energie)
mc 2
1−v 2 c 2
(totale Energie)
Falls keine kinetische Energie vorhanden ist, erhalten wir:
E0 = mc 2
Der relativistische Impuls eines Teilchens ist:
p = γmv =
mv
1−v 2 c 2
E = γmc 2 =
mc 2
1−v 2 c 2
Im ultrarelativistischen Fall erhält man:
!
Ek = c p
Im nichtrelativistischen Fall erhält man die klassische Beziehung:
(cp)2
p2
p2c2
Ek = E0 1+ 2 −E0 ≈
=
E0
2m0 2E0
quadrieren und addieren von v2 - v2:
E2 =
oder
m 2 c 2 (v 2 − v 2 +c 2 )
m 2 c 4 (1−v 2 / c 2 )
= p2c2+
2
2
1−v / c
1−v 2 / c 2
Wir benutzen häufig folgende kinematischen Variablen:
γ 2 −1
v
β= =
γ
c
E 2 = p 2 c 2 +m 2 c 4
Für die kinetische Energie folgt damit:
1
E
=
1−β 2 E0
Für die Geschwindigkeit folgt:
v=
Ek = (γ −1)E0
p pc 2
pc 2
=
=
=
m E
(cp)2 +E 20
c
⎛ E0 ⎞2
1+⎜ ⎟
⎝ cp ⎠
und
Für den relativistischen Impuls gilt:
p = mv = m0γv =
γ=
⎛ E ⎞2
Ek (Ek + 2E0 )
cp
= 1− ⎜ 0 ⎟ =
⎝E⎠
E
E k + E0
E0
E
βγ = βγm0 c = 0 γ 2 −1
c
c
v = c kann nur für masselose Teilchen erreicht werden.
cp = βγE0
Für diese gilt:
!
E = pc
Einheiten
Größe
Zwei wichtige Naturkonstanten:
Lichtgeschwindigkeit c ≅ 3×108 m/s
Plancksche Wirkungsquantum h = 6.63 ×10-34 J⋅s
Energien werden oftmals in eV gemessen.
Ekin+ 9 eV
K&T-Physik
1 fm (1 Fermi)
10-15
Energie
1 GeV = 109 eV
1,602 × 10-10 J
Masse = E / c2
1 GeV / c2
1,78 × 10-27 kg
ħ = h/2 π
-34
6,588 × 10-25 GeV s 1,055 × 10 J s
c
8
-1
2,998 × 1023 fm s-1 2,998 × 10 m s
ħ·c
0,1973 GeV fm
Für natürliche Einheiten ħ = c = 1 gilt:
E = mc2
Massen: eV/c2
Impuls: eV/c
SI-Größe
Länge
Masse = 1 GeV
Länge = 1 GeV-1 = 0.1973 fm
Zeit = 1 GeV-1 = 6,59×10-25 s
m
3,162 × 10-26 J m
Spin:
Vergleich: Atom und Kern
α = 1/137
me = 0.511 MeV
rAtom ~ 10-10 m
ρAtom ~ 103 kg/m3
bestimmend für Schalenstruktur der Kerne, bzw. Masse und Lebensdauer von Hadronen
Hyperfeinstruktur
Kopplung von Hülle J und Kern I
ΔE = 5.9 × 10-6 eV relativ zur Masse
M = 939 × 106 eV (bei H-Atom)
αs = 0.2
mN = 939 MeV
rKern ~ (2-8)×10-15 m
ρKern ~ 1017 kg/m3
Hadronen - Baryonenstruktur
s = 1/2 = Proton
m = 939 MeV
τ > 1031 a
s = 1/2
Planeten
Neutronenstern
s = 3/2
s = 3/2 = Δ
τ = 5.6×10−24 s
m = 1232 MeV
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