Kein Folientitel - Selbsthilfegruppe Schilddrüsenkarzinom

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Schilddrüsenambulanz Eggenberg
Aktuelle Aspekte in der Behandlung und
Nachsorge des Schilddrüsenkarzinoms
W.Buchinger
Schilddrüsenambulanz der Internen Abteilung
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Graz
Eggenberg
Buchinger 06
Schilddrüsenambulanz Eggenberg
• Untersuchungen vor der Operation
• Vorgehen bei der Operation
• Radiojodtherapie
• Kontrolluntersuchungen danach
(Nachsorge)
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Wenn Sie einen Knoten in Ihrer Schilddrüse
bemerken ...
Wenn Sie eine Verdickung Ihres Halses sehen ...
Wenn Sie unter Schluckbeschwerden leiden ...
Ärztliche Untersuchung:
besteht eine Schilddrüsenvergrösserung (Kropf)?
Sind Knoten vorhanden?
Nein: Suche nach anderen Ursachen.
Genaue
Schilddrüsenuntersuchung!
Ja:
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Schilddrüsenuntersuchung
Blutabnahme zur Bestimmung der Schilddrüsenhormone (FT3, FT4) und des TSHWertes (Funktionsbestimmung)
Schilddrüsenszintigraphie (kalter Knoten?,
heisser Knoten?)
Schilddrüsenultraschall (Grösse der
Schilddrüse, genaue Anzahl und Grösse
der Knoten)
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Szintigraphie
normal
heisser Knoten
kalter Knoten
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Schilddrüsenuntersuchung
eventuell:
Feinnadel-Punktion eines Knotens (Hinweis
auf Bösartigkeit?)
Röntgenaufnahme des Halses (Einengung
der Luftröhre?)
Weiteres Szintigramm, ComputerTomographie (Kropfausdehnung in den
Brustkorb?)
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Feinnadelpunktion
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Therapie bei verdächtigen
Knoten
• Operation
Entfernung des Schilddrüsenlappens mit
dem verdächtigen Knoten
„Schnellschnittdiagnostik“
weiteres Vorgehen nach Ergebnis des SS
„Schnellschnittdiagnostik nicht immer
richtig“
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Therapie bei bösartigen
Knoten
• Operation
Entfernung der Schilddrüse
Entfernung der Lymphknoten im Bereich
der Halsweichteile
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Differenziertes
Schilddrüsenkarzinom
Radiojodtherapie (nuklearmedizinische
Therapie)
Kontrolluntersuchungen (Nachsorge)
Behandlungsmöglichkeiten von Rezidiven
Medulläres
Schilddrüsenkarzinom
Nachsorge
Behandlungsmöglichkeiten von Rezidiven
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Differenziertes Schilddrüsenkarzinom
10-Jahres-Überlebensrate
• papillär 95%
• follikulär 90%
Rezidive
• Rezidivrate 2/3 innerhalb der 1. Dekade nach
Diagnosestellung
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Hochdosierte 131Jodtherapie des
differenzierten Karzinoms
Wann?
• bei differenziertem Karzinom nach
Thyreoidektomie (Ausnahme: papilläres
Karzinom pT1a N0)
• Rezidiv oder Metastasierung eines
differenzierten Schilddrüsenkarzinoms
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Postoperative 131Jod-Elimination
(75-150 mCi)
Warum?
• Elimination eventuell noch vorhandener
Schilddrüsenzellen
• Ganzkörperszintigraphie nach der
Radiojodtherapie
• bessere Aussagekraft der Thyreoglobulinmessung
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Postoperative 131Jod-Elimination
welche Voraussetzungen?
• kleine oder keine Schilddrüsenreste
• TSH > 30 (50) mU/L
• 24-Stunden Jodiduptake < 10 (15)%
• Jodkarenz (<50µg Jod/Tag)
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Differenziertes Schilddrüsenkarzinom
Wann muss auf eine verminderte
Jodzufuhr (Jodverbot) geachtet
werden?
• präoperativ falls Bösartigkeit bekannt (Cave
Röntgenkontrastmittel, jodhaltige Nahrungsmittel)
• postoperativ vor der Radiojodtherapie (Zeitraum
meist ca. 4 Wochen)
• In der Nachsorge: jeweils 4 Wochen vor
Jodganzkörperszintigrammen
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Notwendige Massnahmen zur
Vermeidung von vermehrter
Jodzufuhr:
• Vermeiden von Röntgenkontrastmittel (ca 12g Jod
pro Applikation = 80000fache Tagesdosis)
• Vermeiden von jodhältigen Medikamenten
(Betaisodona-Produkte, Amiodaron)
• Vermeiden von vermehrt jodhältigen
Nahrungsmitteln (Mineralwässer, Meeresfisch,
Meeresfrüchte usw.)
• Vorsicht: Tetra Pak Produkte - Grüner Tee und
Eistee teilweise stark jodhältig
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Externe Radiatio (Bestrahlung von
aussen)
• Radiatio der Halsregion bei Stadium T4N1
nützlich
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Schilddrüsenhormontherapie
• Ausgleichen der Unterfunktion
• eventuelles Zellwachstum wird unterdrückt
• regelmässige Kontrolle der freien
Schilddrüsenhormonspiegel und des TSH
erforderlich
WICHTIG:
Schilddrüsenhormontablette am Tag der
Blutabnahme nicht vor der Blutabnahme
einnehmen
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Kontrolluntersuchungen beim
differenzierten
Schilddrüsenkarzinom
• Bestimmung des Tumormarkers Thyreoglobulin
• Kontrolle der Schilddrüsenhormontherapie
• Ultraschalluntersuchung
•
131Jod-Ganzkörperszintigraphie
•
99mTc-Tetrofosmin-, 99mTc-MIBI-, 201Thallium-
Ganzkörperszintigraphie
• FDG-Pet-Szintigraphie
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Nachsorge des differenzierten
Schilddrüsenkarzinoms
• „lebenslang“
• Spätrezidive möglich (2/3 innerhalb des 1.
Jahrzehnts nach Diagnosestellung)
• Schilddrüsenhormondosis ändert sich mit
zunehmenden Alter
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TSH-Stimulation (>30 mU/l)
•
131Jod-Ganzkörperszintigraphie
(derzeit
zumindest 3 und 12 Monate nach der
Radiojodelimination)
• Sensitivität der Thyreoglobulinbestimmung
höher
endogen durch 3-4(6)wöchiges Absetzen der
Schilddrüsenhormontherapie (Hypothyreose)
exogen durch intramuskuläre Injektion von
rekombinantem humanen TSH (Euthyreose)
und Absetzen des Schilddrüsenhormons über
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1 Woche
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rekombinantes humanes TSH
• Thyrogen®
– Durchstichflasche
– 1,2ml gelöst, davon 1ml = 0,9 mg i.m.
Tag 1
Thyrogen i.m.
Ordination
Tag 2
Thyrogen i.m.
Ordination
Tag 3
I-131 p.o.
SD-Amb.
Tag 4
Tag 5
GK-Scan
Tg
SD-Amb.
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Unterfunktion
Thyrogen
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Thyreoglobulin
• Aussagekraft bei hohen TSH-Werten grösser
(Sensitivität 83-96%versus 50% unter TSHSuppression)
• Bestimmung von ThyreoglobulinantikörperTitern und Wiederfindungstest erforderlich
(Ausschluss von Interferenzen und
Falschmessungen)
• Anstieg von posttherapeutisch negativem
Thyreoglobulinspiegel suspekt auf Rezidiv
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Thyreoglobulin
• Thyreoglobulinerhöhung und unauffällige
131Jod-Ganzkörperszintigraphie in ca. 10-15%
der Patienten
• weitere Diagnostik erforderlich
• eventuell hochdosierte 131Jod-Therapie
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FDG-Pet-Szintigraphie
• erhöhter Thyreoglobulinspiegel
• negatives 131Jod-Ganzkörperszintigramm
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Rezidive
• Individuelles Vorgehen: Operation
(Tumorreduktion), hochdosierte
Radiojodtherapie (200-300mCi), externe
Bestrahlung
• (zusätzliche Therapieoptionen:
Redifferenzierungsversuch mit Retinoiden
(Roaccutan)
Yttrium-Octreodite-Therapie bei
nachgewiesener
Somatostatinrezeptorexpression)
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Nachsorge des medullären
Karzinoms
• Molekulargenetische Untersuchung des RetProtoonkogens (Familiäre Form?)
• Kalzitoninbestimmung basal und nach
Pentagastrinstimulation
Therapie von Rezidiven
• Chirurgische Therapie
• Immuntherapie?
• Yttrium-Octreodite-Therapie bei
nachgewiesener
Somatostatinrezeptorexpression?
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Herzlichen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
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