Verbundkrankenhaus Bernkastel / Wittlich Leistungen > Medizinische/ Pflegerische Leistungsangebote > Fach- u. Belegabteilungen > Allgemein- und Visceralchirurgie > Behandlungsübersicht Schilddrüse Schilddrüse Die Schilddrüse liegt unter dem Kehlkopf und hat die Form eines Schmetterlings. Ihre beiden Lappen legen sich von vorne um die Luftröhre. In enger Nachbarschaft liegen die Stimmbandnerven (Nn. recurrentes), die für die Lautbildung wichtig sind. Die Schilddrüse wiegt bei einer Frau ungefähr 18 Gramm und beim Mann zirka 25 Gramm. In diesem Organ werden die Schilddrüsenhormone gebildet, die die Grundaktivität aller Körperzellen stimulieren. Bei einem Hormonmangel werden die Stoffwechselvorgänge gebremst, bei einem Hormonüberschuß wird der Stoffwechsel der Zellen angekurbelt. Veränderungen der Schilddrüse (SD) sind nach wie vor häufig in Deutschland. In der Altersgruppe ab 45 Jahren leiden bereits 50% unter einer vergrößerten SD, einem "Kropf" und/oder Knoten. Je nach Größe und Lage der Veränderung muss krankhaftes oder überschüssiges Gewebe dauerhaft entfernt werden. Bei gutartigen Knoten oder Vergrößerungen der SD sollte eine Operation erwogen werden, wenn die Behandlung mit Arzneimitteln nicht oder nicht mehr ausreicht. Die SD sollte insbesondere operiert werden, wenn einer der folgenden Gründe vorliegt: ? Vergrößerung der SD mit Schluck- oder Atembeschwerden, Druckgefühl im Hals, ? kalte Knoten, deren Größe stört, die schnell wachsen oder bei denen Bösartigkeit vorliegt bzw. vermutet wird, ? Behandlung eines nachgewiesenen bösartigen SD-Tumors, ? wenn eine Radioiod-Therapie nicht sinnvoll ist oder nicht gewünscht wird. Unser Spektrum: • Kropf (Struma) • Schilddrüsentumoren • Minimalinvasive Technik ("Schlüssellochchirurgie") 1 Struma Als Struma (Kropf) wird eine Vergrößerung der Schilddrüse bezeichnet. Diese kann entweder sichtbar sein oder nur durch eine Ultraschalluntersuchung festgestellt werden. Die Schilddrüsenvergrößerung kann gleichmäßig das gesamte Gewebe betreffen oder es können einzelne vergrößerte Knoten vorliegen. Gelegentlich bestehen Symptome von Schluckstörungen oder Luftnot. Zusätzlich können noch Zeichen einer Über- oder Unterfunktion vorliegen. Hierzulande ist häufig das Fehlen von Jod ursächlich für die Kropfbildung. Das Prinzip der Schilddrüsenoperation besteht in der Entfernung des krankhaften Schilddrüsengewebes und reicht von der Ausschälung einzelner Knoten über die teilweise oder komplette Entfernung des Schilddrüsenlappens bis hin zur Entfernung der kompletten Schilddrüse. Die Operation wird hierbei immer nach dem konkreten intraoperativen Befund ausgerichtet. Intraoperative Überwachung des Stimmbandnerven (Neuromonitoring des Nervus recurrens) Bei einer Schilddrüsenoperation ist der Stimmbandnerv (Nervus recurrens) aufgrund seiner Lage direkt hinter den Schilddrüsenlappen gefährdet. Eine Verletzung des Stimmnerven kann von Heiserkeit über Stimmverlust bis hin zur Notwendigkeit eines Luftröhrenschnittes führen. An unserer Klinik wird deshalb zur sicheren Schonung des Stimmbandnerven intraoperativ die Funktion des Nervus recurrens überwacht (intraoperatives Neuromonitoring). Hierbei kann zu jedem Zeitpunkt der Operation mittels Elektroden, die an Stimmbändern und Stimmnerven angesetzt werden, die Unversehrtheit überprüft werden. Die minimal-invasive video-assistierte Schilddrüsenoperation ("Schlüssellochchirurgie") Neben den offenen Operationsverfahren werden Schilddrüsenerkrankungen in unserer Klinik auch mit der minimal-invasiven video-assistierten Schilddrüsenchirurgie behandelt. Diese Methode ist für Schilddrüsen geeignet, die nicht massiv vergrößert sind oder wenige Knoten haben. Bei dieser Schlüssellochchirurgie wird über einen Hautschnitt von 15 - 20 mm eine Kamera mit einem Durchmesser von 5 mm eingeführt. Durch die vergrößerte Darstellung des Operationsgebietes auf dem Monitor kann die Operation gewebeschonend vorgenommen werden. Der Patient pofitiert von einer kleineren Narbe, weniger Schmerzen und einem somit kürzeren Krankenhausaufenthalt. Schilddrüsentumore Beim Schilddrüsenkrebs ist die Entfernung der gesamten Schilddrüse nötig. Liegt ein Schilddrüsenkrebs vor, so ist neben der Entfernung der Schilddrüse, eine Entfernung der die Schilddrüse umgebenden Lymphabflusswege und Lymphknoten notwendig. Eine Schlüssellochtechnik ist hierbei aufgrund der ausgedehnten Operation nicht möglich. Auch bei der Operation der Schilddrüsentumoren wird in unserer Klinik die Unversehrtheit der Stimmbandnerven mittels intraoperativem Neuromonitoring überwacht. Je nach abschließendem feingeweblichem Befund und Ergebnis weiterer Untersuchungen (Sonographie, CT) schließt sich eine Radiojod-Therapie, Bestrahlung oder Chemotherapie an. 2