Kurzfassung Vortrag „Moderne Strumachirurgie“ P.Sandbichler Die Eingriffe an der Schilddrüse gehören zu den häufigen Operationen. Zu den benignen Erkrankungen werden die euthyreote Struma nodosa und diffusa, die hyperthyreoten Strumen mit autonomen Adenomen, multifokaler Autonomie und die Struma Basedow, sowie die entzündlichen Erkrankungen, wie Mb.Hashimoto und De Quervain gezählt. Das Resektionsausmaß richtet sich nach funktionellen und lokalen Erfordernissen. Bei Knotenstrumen sollten alle Knoten entfernt werden, bei einzelnen zytologisch unverdächtigen Knoten mit Wachstumstendenz genügt die Entfernung des Knotens, bei verdächtigen Knoten wird lobektomiert. Bei den hyperthyreoten Strumen erfolgt die Operation zur Korrektur der Hormonausschüttung. Solitäre heiße Knoten, bzw. toxische Adenome werden lokal entfernt, bei der multifokalen Autonomie, wie auch der Struma Basedow muß parenchymreduzierend, bis zur Thyreodektomie operiert werden. Zu den malignen Erkrankungen der Schilddrüse zählt man grob das häufige papilläre, das follikuläre, das medulläre und das anaplastische Karzinom. Insgesamt ist die Inzidenz, besonders bei unter 40jährigen steigend, die Mortalität aber sinkend. Das 5-jahres Überleben betragt in Tirol 96,3 bei Frauen und 92,1% bei Männern. Je nach Histologie und Größe ist eine Thyreodektomie, teils mit Lymphknotendissektion notwendig. Eine Nachbehandlung erfolgt bei jodspeichernden Karzinomen mittels Radiojodtherapie, andernfalls mit Chemotherapie. An operativen Komplikation müssen die Recurrensparese (0,7 – 1,5% und 4 -7,5% bei der Rezidivstruma), die Nachblutung und der Hypoparathyreoidismus (0,1 -2%), sowie eine Rezidivrate von 2-5% gezählt werden. Standardmäßig kommt bei der Operation ein Neuromonitoring zur Detektion und Schonung des Nervus recurrens zur Anwendung, wobei die Frage ob das permanente Neuromonitoring dem intermittierenden überlegen ist, noch Gegenstand von Studien ist.