Jahrestagung der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge Keine Angst vor ein wenig Mut! APS-Jahrestagung 5. November 2005 Matthias Richard Universität Würzburg 1 Überblick • Wie sieht Angst aus • Angst als psychische Störung (Flugangst + generalisierte Angststörung) • Ein Mittel gegen Angst: Mut • Woher Mut nehmen? Wer ein mutiges Herz hat, weiß sich auch im Leiden zu halten; wenn aber der Mut daniederliegt, wer kann's tragen? - Sprüche 18,14 2 5. November 2005 -- "Keine Angst vor ein wenig Mut" -- Dr. Richard 1 Jahrestagung der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge 3 Ebenen der Angst Gedanken ANGST Verhalten körperliche Reaktion 3 Angst als psychische Störung • Körperliche Angstsymptome • Starkes Vermeidungsverhalten • Klare Auslöser – Tiere, Dinge, Tätigkeiten (Spinnen, Spritzen, Fliegen) – Orte ohne Ausgang (Aufzug, U-Bahn) – Soziale Situationen (Party, Prüfung, Vortrag) Furcht vor der Gefahr ist schrecklicher als die Gefahr selbst." - Aus Afrika 4 5. November 2005 -- "Keine Angst vor ein wenig Mut" -- Dr. Richard 2 Jahrestagung der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge Generalisierte Angststörung (GA) • Übermäßiges Sich-Sorgen bzgl. mehrerer Ereignisse oder Tätigkeiten • Sorgen nicht oder nur schwer kontrollierbar • 3 Symptome aus - Ruhelosigkeit - Konzentrationsschwäche - Reizbarkeit - Leicht ermüdbar - Muskelanspannung - Schlafstörungen Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat. – Matthäus 6,34 5 unauffälliges (?) Sorgen bei GA • • • • • • Sorgen bei GAD sind realistisch Sorgen richten sich auf Zukünftiges lange Sorgenketten („Hölzchen auf Stöckchen“) viele Stunden am Tag Sorgen kennt und hat jeder Leidensdruck Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat. – Matthäus 6,34 6 5. November 2005 -- "Keine Angst vor ein wenig Mut" -- Dr. Richard 3 Jahrestagung der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge Das „Vermeidungsteufelchen“… • • • • • Auslöser è Angst Angst è Erregung + Anspannung Abhauen è unmittelbare Erleichterung Erleichterung = Belohnung Belohnung = Erfolg „erfolgreiche“ Strategie zur Angstreduktion Wer ängstlich und verzagt ist, der kehre um! - Richter 7,3 7 …ist sehr geschickt! • • • • • • • wegbleiben, wegschauen ablenken, was anderes tun rückversichern ignorieren aufschieben Medikamente nehmen Wer ängstlich und verzagt ist, der kehre um! - Richter 7,3 8 5. November 2005 -- "Keine Angst vor ein wenig Mut" -- Dr. Richard 4 Jahrestagung der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge Wirkung der Sorgen bei GA • Sorgen lenken ab von: – zu Ende denken der Angstgedanken – bildhafter Vorstellung der Angst – unangenehmen Empfindungen – aktueller Situation / Bedürfnissen • Sich-Sorgen = Vermeidungsstrategie! Unsere Ängste stellen, falls wir sie untersuchen, eine Schatzkammer der Selbsterkenntnis dar." - Marilyn Ferguson 9 Mittel gegen Angst: MUT! • mit dem Vermeiden aufhören • die gefürchteten Dinge aufsuchen und sich daran gewöhnen • sich über sie informieren • sich mit ihnen auseinandersetzen è erfordert Mut und Risikobereitschaft "Ein einziger Grundsatz wird dir Mut geben, nämlich der, dass kein Übel ewig währt." - Epikur 10 „Unsere Chance des Größerwerdens liegt im Mut zu misslingenden Interaktionen“ 5. November 2005 -- "Keine Angst vor ein wenig Mut" -- Dr. Richard 5 Jahrestagung der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge Was macht Mut? • • • • • • • wertvolles Ziel Wissen, wie man funktioniert Wissen, was zu tun ist Wissen um eigene Fähigkeit und Fertigkeit Begleitet werden - (Zusprache) Erfahrung etwas zu bewältigen/Teilerfolge neue Sichtweisen "Zorn ist die Voraussetzung für den Mut." - Thomas von Aquin 11 Worauf gründet Mut? • Vertrauen in sich selbst • Vertrauen in andere • Vertrauen in Gott „Pecca fortiter, sed crede fortius “. Sündige Tapfer, aber glaube noch tapferer! Martin Luther 12 5. November 2005 -- "Keine Angst vor ein wenig Mut" -- Dr. Richard 6