Drucken - Journal Med

Werbung
17. September 2014
Immunsystem: Angeborene lymphoide Zellen lösen Abwehrreaktion von TZellen aus
Bei einer Entzündung werden vom Körper Stoffe ausgeschüttet, welche die Immunabwehr verstärken. Im Fall einer
chronischen Entzündung gerät die Immunantwort jedoch außer Kontrolle und kann Organschäden verursachen. Jetzt hat
eine Forschungsgruppe des Departements Biomedizin der Universität Basel und des Universitäts-Kinderspitals beider Basel
aufgedeckt, dass angeborene lymphoide Zellen bei einer Entzündung aktiviert werden und eine Abwehrreaktion durch TZellen und B-Zellen auslösen. Das macht die lymphoiden Zellen zu einem wichtigen Ziel für die Behandlung von Infektionen
und chronischen Entzündungen. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift PNAS publiziert.
Angeborene lymphoide Zellen (ILCs) sind Abwehrzellen, die lösliche Botenstoffe produzieren und damit die frühe Immunabwehr
gegen Viren, Bakterien und Parasiten steuern. Diese Immunzellen kommen in drei Varianten vor, die jeweils unterschiedliche
Funktionen ausüben. ILCs der Gruppe 3 (ILC3s) sind darüber hinaus für die Entwicklung von Organen wie Lymphknoten und für die
Gewebereparatur wichtig.
Image not found or type unknown
ILC3s nehmen Antigen auf und induzieren T Zell-Immunantworten
Die Forschungsgruppe von Prof. Daniela Finke konnte nun nachweisen, dass die ILC3-Immunzellen Antigene aufnehmen und damit
sogenannte MHC-Moleküle beladen, die sie auf ihrer Oberfläche tragen. Anschliessend erkennen spezifische T-Zellen diese Antigene
auf der Zelloberfläche und lösen eine Immunantwort aus. Wie wichtig die Zusammenarbeit von ILC3 und T-Zellen für die Abwehr ist,
wurde in einem Mausmodell deutlich, bei dem die MHC-Moleküle auf den ILC3s fehlten. In diesen Tieren war die Immunantwort von TZellen und B-Zellen erheblich eingeschränkt.
Entzündungssignale
Abb. 1: Angeborenen aktivieren
lymphoidenILC3s
Zellen (ILC3s),
die Antigene aufgenommen haben (rot
fluoreszierende
Bisher
hatte manPartikel).
angenommen, dass ILC3s die Immunantwort der T-Zellen reduzieren, weil ihnen bestimmte ergänzende Rezeptoren
fehlen, welche die T-Zellen zu ihrer vollständigen Aktivierung brauchen. Das Team um Prof. Finke konnte jetzt erstmals zeigen, dass
diese wichtigen Ko-Rezeptoren von ILC3s produziert werden, wenn diese durch Entzündungssignale wie zum Beispiel den Botenstoff
Interleukin-1? aktiviert werden. Ausserdem produzieren ILC3s dann Faktoren, die eine T-Zellantwort unterstützen.
Die Ergebnisse der Basler Forscher eröffnen neue Wege, um Immunantworten bei Impfungen zu verbessern und krankmachende
Immunantworten wie zum Beispiel bei chronischen Entzündungen abzuschwächen.
Literaturhinweis:
Nicole von Burg, Stéphane Chappaz, Anne Baerenwaldt et al.
Activated group 3 innate lymphoid cells promote T-cell-mediated immune responses
PNAS; published online 18 August 2014 | doi: 10.1073/pnas.1406908111
http://www.pnas.org/content/early/2014/08/15/1406908111.abstract
Quelle: Universität Basel
Herunterladen