Dentalforum Fluoreszenz von Zahnhartsubstanz und Füllungsmaterialien Das Zahngewebe bei Patienten unterschiedlichen Alters zeigt voneinander abweichende Fluoreszenzeigen­ schaften, wie die Autoren u. a. anhand einer eigenen Studie feststellen konnten. Diese Feststellung gilt es ge­ rade bei der Anfertigung ästhetischer Restaurationen zu beachten, da auch das Fluoreszenzverhalten von Fül­ lungsmaterialien stark variiert. Anhand eines Fallbeispiels wird gezeigt, dass der Zahnarzt gut beraten ist, wenn er diesen Aspekt hinreichend berücksichtigt. Zahnärzte erstellen heute mithilfe moderner Dentalmaterialien Restaurationen, die den optischen Eigenschaften der natürlichen Zähne entsprechen und zugleich die erforderliche hohe Stabilität aufweisen. Die höchsten Ansprüche an optische Parameter stellen junge Menschen. Sie möchten für gewöhnlich makellos weiße Zähne haben und ein strahlendes Lächeln zeigen können, selbst dort, wo für Spezialeffekte Schwarzlicht verwendet wird: in Diskotheken und Nightclubs. Die ultraviolette Strahlung des Schwarzlichts lässt die natürlichen Zähne besonders fluoreszieren. Hinsichtlich der Fluoreszenzeigenschaften von Restaurationsmaterialien bedeutet Schwarzlicht aber auch die ultimative Qualitätsprobe. Der Effekt der Fluoreszenz | Die kurzwelligen (λ < 400 nm) UV- und die langwelligen (λ > 700 nm) Infrarotstrahlen werden vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen. Bei der UV-Strahlung von Objekten kann jedoch der Effekt der Fluoreszenz eintreten. Das Phänomen der Fluoreszenz ist durch die Fähigkeit bestimmter Substanzen bedingt, Strahlungsenergie des kurzwelligen Spektralbandes zu absorbieren, wobei ein Teil der Energie im Bereich des sichtbaren Lichts abgegeben wird. Ein natürlicher Zahn emittiert bei UVLicht eine schwache weißlich-blaue Fluoreszenz. Dies ist bei der Auswahl von Füllungsmaterialien zu beachten. Ohne diese Fluoreszenzeigenschaft sehen Füllungsmaterialien bei UVLicht dunkel aus und der restaurierte Zahn (Abb. 1) fällt gegenüber den anderen Zähnen in der Mundhöhle auf (Abb. 2). Das Fluoreszenzspektrum eines Kompositmaterials kann violett oder bläulich-grün sein. Ferner kann sich die Fluoreszenzintensität der Füllungsmaterialien von derjenigen der Zahnhartsubstanz unterscheiden (Abb. 3 u. 4). Für eine hochwertige ästhetische Wirkung sollte das gewählte Füllungsmaterial daher Fluoreszenzeigenschaften besitzen, die denen eines natürlichen Zahns ähnlich sind. Eigene Studie: Behandlungsop­ timierung durch Komposit mit Fluo­reszenzeigenschaften | Das Ziel dieser Studie war es, die Qualität der Zahnbehandlung in der Klinik zu optimieren durch die Verwendung eines Komposits mit Fluoreszenzeigenschaften, welche denen der natürlichen Zahnsubstanz entsprechen. Dazu wurden zunächst die optischen Eigenschaften und hierbei insbesondere die Fluoreszenzparameter von Zahngeweben und Füllungsmaterialien im Labor untersucht. Die unter klinischen Bedingungen erstellten ästhetischen Restaurationen wurden hernach nach analogen Kriterien bewertet. Materialien und Methoden | Es wurden die folgenden Materialien auf ihre Fluoreszenzeigenschaften untersucht: 40 intakte Zähne, die Abb. 1: Verblendungen auf zentralen und lateralen maxillären Schneidezähnen. Abb. 2: Die Füllungsmaterialien unterscheiden sich in Spektrum und Intensität der Fluoreszenz, wenn die Zähne kurzwelligem Licht ausgesetzt werden. Abb. 3: Die distale Kante des Zahns 11 wird mit Kompositmaterial restauriert. Abb. 4: Die Fluoreszenzintensität des Kompositmaterials übertrifft die entsprechenden Parameter des Zahns. Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert. 808 Dentalforum Lutuskaya.indd 808 ZMK | Jg. 27 | Ausgabe 12 __________ Dezember 2011 06.12.11 12:28 Dentalforum nach klinischen Indikationen Patienten der jüngeren (bis zu 25 Jahre) und der älteren (45 bis 60 Jahre) Altersgruppe extrahiert worden waren; 30 Schliffbilder intakter Zähne; 24 Proben von Füllungsmaterialien (einschließlich Grandio und Amaris, beide Fa.VOCO/Cuxhaven). Ebenfalls un­tersucht wurden 60 unter klini­ schen Bedingungen mit den Kompositen Grandio und Amaris erstellte ästhetische Restaurationen. Für die am Institut für Physik der nationalen Akademie der Wissenschaften der Republik Weißrussland durchgeführte Messung der Fluoreszenzeigenschaften kam ein automatisiertes Fluoreszenzspektrometer zum Einsatz, welches aus einem Anregungsmonochromator und einem Registriermonochromator besteht. Als Anregungsquelle diente eine Xenon- Lampe. Nach Durchlaufen des Monochromators wurde das Lichtsignal mithilfe eines gekühlten Photomultipliers im Photonenzählmodus mit 230–800 nm registriert. Ergebnisse und Diskussion | Die Eigenschaften der Fluoreszenzspektren der Schmelz- und Dentin-Schliffbilder sowie diejenigen der extrahierten intakten Zähne von Patienten der verschiedenen Altersgruppen sind in Abbildung 5 dargestellt. Es zeigt sich, dass die höchsten Intensitäten an Fluoreszenzemissionen für die Schmelz-Dentin-Grenze (dentinenamel junction, DEJ) verzeichnet wurden (Kurve 1 und 2). Dabei wird deutlich, dass bei den Zähnen der jüngeren Patientengruppe ein Peak von 16.400 ± 162 bei einer Wellenlänge von 450 nm gemessen wurde Abb. 5: Eigenschaften des Fluoreszenzspektrums von Zahnhartsubstanz: 1 – DEJ eines schwach mineralisierten Zahns. 2 – DEJ eines mineralisierten Zahns. 3 – Schwach mineralisiertes Dentin. 4 – Mineralisiertes Dentin. 5 – Intakter Zahn eines Patienten der jüngeren Altersgruppe. 6 – Intakter Zahn eines Patienten der älteren Altersgruppe. 7 – Schwach mineralisierter Schmelz. 8 – Mineralisierter Schmelz. (Kurve 1). Bei den Zähnen der älteren Patientengruppe wurde ein Intensitätspeak von 12.500 ± 152 bei einer Wellenlänge von 465 nm gemessen (Kurve 2). Diese hohen Werte der DEJ-Fluoreszenzintensität lassen sich auf die Anregung und die sich daraus ergebende Fluoreszenz der Kollagenfaser-Vernetzungsproteine zurückführen, welche in diesem Teil des Zahns in großer Menge vorhanden sind. Die Untersuchung der Dentinfluoreszenzaktivität ergab, dass die durchschnittliche Dentinfluoreszenzaktivität der Zähne der jüngeren Patientengruppe im Vergleich zu den stark mineralisierten Zähnen der älteren Patienten um 2.500 ± 130 höher lag (Kurve 3 und 4). Die höchste Fluoreszenzintensität an der Oberfläche des schwach mineralisierten Dentins wurde mit einem Peak von 10.500 ± 149 bei 460 nm gemessen (Kurve 3). Das stark mineralisierte Dentin hingegen zeigte einen Fluoreszenz-Peak von 8.000 ± 141 bei 460–500 nm (Kurve 4). Die Analyse der Fluoreszenzamplituden der Schmelzoberfläche (Kurve 7 und 8) ergab für schwach mineralisierten Schmelz eine niedrige Fluoreszenzintensität von 2.750 ± 130 bei 450–480 nm (Kurve 7). Stark mineralisierter Schmelz zeigte einen Fluoreszenz-Peak von 2.200 ± 130 bei 500 nm (Kurve 8). Diese unterschiedlichen Spektralkurven könnten zugleich ein Beleg für die grundsätzlich unterschiedlichen Schmelzfluoreszenzspektren der Zähne jüngerer und älterer Patienten sein. Es wurde durch die Untersuchung der Dentin- und Schmelzfluoreszenz nachgewiesen, dass die Gesamtfluoreszenzaktivität intakter Zähne bei Patienten unterschiedlicher Altersgruppen sich nicht signifikant unterscheidet (Kurve 5 und 6). Die Fluoreszenz-Peaks intakter Zähne betrugen bei den Zähnen jüngerer Patienten 4.500 ± 138 bei 470 nm (Kurve 5) und bei den Zähnen älterer Patienten 4.250 ± 138 bei 475 nm (Kurve 6). Die Kurvenverläufe zeigen zugleich die Unterschiede in der Intensität bei gleicher Fluoreszenzfarbe. Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert. ZMK | Jg. 27 | Ausgabe 12 __________ Dezember 2011 Dentalforum Lutuskaya.indd 809 809 06.12.11 12:28 Dentalforum Die ermittelten Daten lassen sich wie folgt interpretieren: Die SchmelzDentin-Grenze und das Dentin der intakten Zähne jüngerer Patienten weisen hohe Fluoreszenzintensitäten auf (16.400 ± 162 bzw. 10.500 ± 149, Kurve 1 und 3). Diese Fluoreszenzintensität der intakten Zähne wird jedoch durch die geringe Fluoreszenzintensität des Schmelzes gemindert. Mit anderen Worten: Das vom Dentin und von der DEJ emittierte Licht wird abgeschwächt und verliert seine ursprüngliche Intensität, wenn es den gering fluoreszierenden Schmelz passiert. Auch bei der Untersuchung der Füllungsmaterialien wurden unterschiedliche Fluoreszenzintensitäten festgestellt (Abbildung 6). Dabei erwiesen sich die Fluoreszenzspektralkurven der Kompositmaterialien Grandio und Amaris als ähnlich und zeigten bei 450 nm einen Peak. Bei Grandio betrug dieser 6.250 ± 32 (Kurve 2), bei Amaris 3.150 ± 32 (Kurve 3). Kurve 1 zeigt zum Vergleich die Fluoreszenzspektralkurve eines Materials zur Simulation der Schmelz-Dentin-Grenze; die Kurven 4 bis 6 zeigen die Fluoreszenzspektralkurven von Glasionomerzementen. Um bei Restaurationen möglichst natürliche Fluoreszenzeigenschaften zu erzielen, schlagen wir daher vor, Kompositmaterialien mit einer mittleren Emissionsintensität zu verwenden, wie sie zum Beispiel die verwendeten Materialien aufweisen. Klinischer Fall | Die Restauration an Zahn 11 unterschied sich bei Tageslicht farblich vom benachbarten Zahn 21 (Abb. 7 u. 8). Bei UV-Licht trat der Unterschied noch deutlicher hervor (Abb. 9). Um diesen ästhetischen Mangel zu beheben, sollte eine Komposit-Verblendung an Zahn 11 vorgenommen werden. Zunächst wurden Zahn 11 und Zahn 21 mit einer fluoridfreien Paste gereinigt. Die Farbe des Füllungsmaterials (Amaris, Fa. VOCO) für Zahn 11 wurde bei Tages- licht auf Zahn 21 angepasst, wobei auf die physiologischen und psychologischen Besonderheiten der optischen Wahrnehmung geachtet wurde. Der Zahn wird normalerweise durch drei vertikale und drei horizontale Linien in neun Segmente unterteilt. Vertikal ergeben sich dadurch die Bereiche okklusal, median und zervikal, horizontal die Bereiche mesial, medial und distal. Dementsprechend werden jeweils getrennt für den zervikalen und zentralen Bereich, den Approximalrand und die Inzisalkante die Anforderungen an die Restauration bestimmt. In diesem Fall waren zur Herstellung eines Aufbaus für den zen- Abb. 7: Die Restauration an Zahn 11 unterscheidet sich farblich von den Nachbarzähnen. Abb. 8: Zahn 11 befindet sich in einer vestibulären Stellung. Abb. 6: Fluoreszenzspektren von Füllungsmaterialien: Kurve 1 – Material zur Simulation der DEJ. Kurve 2 – Grandio. Kurve 3 – Amaris. Kurven 4 bis 6 – Glasionomerzemente. Abb. 9: Das Fluoreszenzspektrum der Restauration an Zahn 11 entspricht nicht dem des benachbarten Zahns 21. Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert. 810 Dentalforum Lutuskaya.indd 810 ZMK | Jg. 27 | Ausgabe 12 __________ Dezember 2011 06.12.11 12:28 Dentalforum tralen maxillären Schneidezahn zwei opake Farben erforderlich: gelblich für den zervikalen Bereich und ein hellerer Farbton für die zentrale Region. Ein opakes Weiß ermöglichte hier ein Überdecken der Zahnpigmentierung. Zudem wurden drei Schmelzbzw. Transluzenzfarben benötigt: ei­ ne für den zervikalen Bereich, eine für die Hauptverblendungsregion und eine für die Inzisalkante. Vermessung und Präparation | Im nächsten Schritt erfolgte die Planung der Restauration einschließlich Zahnvermessung und Odontoskopie. Die Zahnvermessung ergab, dass sich die Querschnittsmaße der mittleren Schneidezähne erheblich unterschieden. Die mesiale Oberfläche des Zahns 11 stand 0,2 mm über dem mesialen Bereich des Zahns 21. Die geplante Form der vestibulären Oberfläche ist mit einem Rechteck vergleichbar: Die Approximalkontakte zwischen den Zähnen sollten sich vom Apex der Interdentalpapille bis zur Verblendungskante erstrecken. Der Planungsschritt wurde mit der Wahl einer geraden Inzisalkante abgeschlossen. Nach Entfernen der alten Restauration wurde Zahn 11 mit einem Handstück unter Verwendung von Diamantfräsen mit immer feinerer Körnung bei obligatorischer Wasserkühlung minimalinvasiv vorbereitet. Mit der Kugelfräse Nr. 1 wurde die Kontur der Verblendung hergestellt. Aufgrund der Farbbeeinträchtigung befand sich die Präparationsgrenze des zervikalen Bereichs auf der Höhe des Gingivasaumes. Die lateralen Oberflächen wurden bis in die Nähe des Kontaktpunktes präpariert, sodass später die Grenze zwischen Verblendung und Zahn unsichtbar wurde. Für die Endbearbeitung der Schmelzränder wurde eine feinkörnige Diamantfräse verwendet. Die vorbereitete vestibuläre Oberfläche wies nun sowohl vertikal als auch mesio-distal eine leicht konvexe Form auf. Die Dicke der Verblendung im Zervikalbereich sollte 0,7 mm, im mittleren Teil 1,0 mm und an der Inzisalkante 1,5 mm betragen. Nach der Vorbereitung wurde der Zahn mit Wasserspray gründlich gereinigt und mit Luftspray 15 bis 20 Sekunden getrocknet (Abb. 10). Die Änderung von Farbe und Fluoreszenz des devitalen Zahns wurde visuell mit UV-Licht geprüft (Abb. 11). Vorbereitung und Füllung | Daraufhin erfolgte die Adhäsivbehandlung mit dem selbstätzenden DentinSchmelz-Bond Futurabond NR (Fa. VOCO). Das Adhäsiv wurde mittels Einwegbürste gleichmäßig über die vorbereiteten Schmelz- und Dentinoberflächen verteilt. Nach 30 Sekunden Einwirkzeit wurde das Adhäsiv leicht verblasen und unter Verwendung einer Halogenlampe für 20 Sekunden polymerisiert. Die sich an der Oberfläche des Adhäsivs bildende Inhibitionsschicht galt es vor Kontaminationen zu schützen, da nur so eine stabile Haftvermittlung mit dem Komposit gewährleistet ist. Die nachfolgenden Restaurationsarbeiten erstreckten sich auf die Kontu- Abb. 10: Zahn 11 nach Entfernen des Füllungsmaterials. rierung des Dentins sowie die Nachbildung der lateralen Zahneigenschaften. Hierzu wurde zunächst die erste Schicht Opakmasse mit einem flachen Spatel im zervikalen Bereich aufgetragen. Dann wurde das aufgetragene Komposit von der Mitte zum Randbereich hin geglättet und auf die Zahnoberfläche gedrückt (Abb. 12). Bei der Beschichtung der pigmentierten vestibulären Oberfläche war darauf zu achten, dass die Opazität von der Mittellinie zur Schneidekante hin ansteigt. Die Opazität in Verbindung mit stark lichtstreuenden Eigenschaften behindert die selektive Reflexion und bewirkt den sogenannten „White-Sheet“-Effekt (Abb. 13). Die nächste Schicht Opaker wurde auf die zuvor applizierte Opakerschicht aufgetragen (Abb. 14) und mithilfe eines breiten Spatels in unterschiedliche Richtungen verteilt. Dabei wurden auch die Kanten nachgebildet und die Geometrie geformt. Die Opakerschichten stellten zwar den Hauptbestandteil des Aufbaus Abb. 11: Veränderung von Spektrum und Intensität der Fluoreszenz beim devitalen Zahn 11. Abb. 13: Die pigmentierte vestibuläre Oberfläche wird von der Mittellinie bis zum Schneidezahnrand mit opakem Weiß abgedeckt. Abb. 12: Opakes Weiß wird auf den zentralen Zahnbereich aufgetragen. Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert. ZMK | Jg. 27 | Ausgabe 12 __________ Dezember 2011 Dentalforum Lutuskaya.indd 811 811 06.12.11 12:29 Dentalforum mit Komposit dar, jedoch sollten die aufgetragenen Schichten die geplanten Verblendungskonturen nicht berühren (Abb. 15). Das hieß in diesem Fall, dass die opake Schicht 1,0 mm von der Inzisalkante, 0,3 bis 0,5 mm unterhalb der Ebene der vestibulären Oberfläche und 0,3 bis 0,5 mm von den Approximalrändern entfernt aufzutragen war. Im nächsten Behandlungsschritt erfolgte das Auftragen der Schmelzfarben auf die zuletzt gelegte opake Restaurationsschicht auf Zahn 11, womit die Bildung der Konturen abgeschlossen wurde. Eine dünne Schicht transluzenter Schmelzmasse, die der Transluzenz von Zahn 12 entsprach, wurde auf die vestibuläre Oberfläche und die Inzisalkante auf- Abb. 14: Eine opake Schicht Amaris wird auf dem Zervikalbereich von Zahn 11 aufgetragen. Abb. 15: Der Hauptteil des Aufbaus besteht aus opakem Kompositmaterial. Abb. 16: Im Randbereich der Restauration wird transluzentes Komposit verwendet. Abb. 17: Fertiggestellte Restauration. getragen (Abb. 16). Derselbe Farbton wurde bei der Nachbildung der Inzi­ salkante und der Beschichtung der Verblendungskanten verwendet. Fertigstellung | Die Restauration wurde nun noch mit Diamantfräsen und hochfeinen Diamantfinierern ausgearbeitet. Die palatinale Fläche wurde mit einer feinkörnigen, birnenförmigen Fräse bearbeitet. Die Approximal- und Zervikalbereiche wurden unter Verwendung einer „Sting-of-mosquito“-Fräse und die lateralen Oberflächen mit Strips geglättet. Die Verblendung wurde dann durch Polieren der vestibulären Oberfläche abgeschlossen. Zuletzt wurde noch ein Fluoridlack auf die periphere Verblendungsoberfläche aufgetragen. Abbildung 17 zeigt die fertige Restauration bei Tageslicht, Abbildung 18 bei UV-Licht. Fazit | Das Zahngewebe bei Patienten unterschiedlichen Alters zeigt voneinander abweichende Fluoreszenzeigenschaften. Dies gilt es gerade bei der Anfertigung ästhetischer Restaurationen und der Auswahl geeigneter Füllungsmaterialien zu beachten. Auch das Fluoreszenzverhalten von Füllungsmaterialien variiert stark. Um also möglichst ästhetische, individuell gestaltete und auf das jeweilige Alter des Patienten abgestimmte Restaurationen zu ermöglichen, welche auch in ihren Fluoreszenzeigenschaften überzeugen, ist der Zahnarzt gut beraten, wenn er diesen Aspekt hinreichend berücksichtigt. Autoren: Prof. Irina K. Lutskaya, Dr. Natalia V. Novak, Valery P. Kavetsky Abb. 18: Spektrum und Intensität der Fluoreszenz des hergestellten Aufbaus entsprechen denen der natürlichen Zahnsubstanz. Korrespondenzadresse: Prof. Irina K. Lutskaya Belarusian Medical Academy of PostGraduate Education Brovki St. 3 220013 Minsk Weißrussland (Belarus) Tel.: +375 017 232 25 49 E-Mail: [email protected] http://belmapo.by Herstellerangaben zu den verwendeten Produkten sind im Beitrag integriert. 812 Dentalforum Lutuskaya.indd 812 ZMK | Jg. 27 | Ausgabe 12 __________ Dezember 2011 06.12.11 12:29