Lastunabhängiges Blinkrelais (3-polig) Das Relais arbeitet lastunabhängig. LED, Glühbirnen und akustische Signalgeber können beliebig kombiniert werden. Dem Relais ist es egal was geschaltet werden soll. Durch einem zusätzlichen Schalter der beide Seiten gleichzeitig einschaltet kann das Relais auch als Warnblinker arbeiten. Nachteil: Das Relais ändert die Blinkfrequenz nicht wenn ein Blinker ausfällt. Die StVZO §54 meint dazu: (2) Sind Fahrtrichtungsanzeiger nicht im Blickfeld des Führers angebracht, so muß ihre Wirksamkeit dem Führer sinnfällig angezeigt werden; dies gilt nicht für Fahrtrichtungsanzeiger an Krafträdern und für seitliche Zusatzblinkleuchten. ... Die Blinkfrequenz und das Impuls-Pausen Verhältnis werden von den Bauteilen R6, C4 und R7, C5 bestimmt. Sollte durch Bauteiltoleranzen die Blinkfrequenz nicht den Vorschriften (s.u.) entsprechen kann die Frequenz durch Änderung von R6 und R7 angepasst werden. Die StVZO §54 meint dazu: (1) Die Fahrtrichtungsanzeiger müssen nach dem Einschalten mit einer Frequenz von 1,5 Hz +- 0,5 Hz (90 Impulse +- 30 Impulse in der Minute) zwischen hell und dunkel sowie auf derselben Fahrzeugseite - ausgenommen an Krafträdern mit Wechselstromlichtanlage - in gleicher Phase blinken. ... Das Relais ist 3-polig, benötigt also auch Masse. Ist ein 2-poliges Relais eingebaut wie bei der XS400 muss ein Massekalbel zum Relais gelegt werden. Am Stecker kommen zwar 3 Kabel an (braun = +, braun/weiß = Blinker) das 3. Kabel geht aber zur in Deutschland nicht vorhandenen automatischen Blinkerabschaltung. Dieses Kabel (gelb/grün) am Kabelbaum abkneifen und auf Masse legen ist die einfachste Möglichkeit Masse zum Relais zu bekommen. Funktion der Schaltung Ruhezustand: T5 bekommt über R5 positives Potential und sperrt. C1 ist über R1, D1 aufgeladen und sperrt T4. Arbeitszustand: Nach Einschalten des Blinkerschalters wird C1 über D2 und die Blinker entladen. T4 schaltet durch und der Rechteckgenerator (T1, T2, D3, D4, C4, C5, R3, R4, R6, R7) wird gestartet. Über T3 wird T5 dann in der eingestellten Frequenz geschaltet. Nach Ausschalten des Blinkerschalters ausgeschaltet wird C1 über R1, D1 aufgeladen, sperrt T4 und die Schaltung ist wieder im Ruhezustand. Der Festspannungsregler IC1 und C3 sorgen für eine stabile Spannung am Rechteckgenerator. Durch die starken Spannungsschwankungen im Bordnetz würde der Rechteckgenerator sonst nicht korrekt arbeiten. Kontrollleuchten und LED Blinker Bei den XS250/360/400 Modellen bis einschl. 1978 funktionieren die Kontrollleuchten auch wenn vorne und hinten LED Blinker eingesetzt werden. Bei den Modellen ab 1979 ist nur eine Kontrollleuchte vorhanden. Diese Leuchte ist zwischen beide Blinker geschaltet, bekommt also +12V von dem jeweils eingeschalteten Blinker und Masse über die Glühbirnen der anderen Blinkerseite. Da durch die Kontrollleuchte nur sehr wenig Strom fließt wirken die Glühbirnen wie ein Draht und leuchten nicht. Wenn statt der Glühbirnen jetzt nur noch LEDs eingesetzt werden funktioniert diese Methode nicht mehr. Die Schaltung der Kontrollleuchte muss dann so geändert werden: Anmerkungen: Die Teile stammen aus der Bastelkiste (was eben grade so rumlag) und sind THD Teile. Die können aber auch durch entsprechende SMD Bauteile ersetzt werden. T4 ist bereits ein SMD Bauteil. T4 und T5 können durch beliebige selbstsperrende P-Kanal MOSFETs ersetzt werden. T5 muss nur den Strom vertragen können den die Blinker ziehen. Wird statt des 78L05 ein Low-Drop Spannungsregler z.B. der LP2950CZ eingesetzt funktioniert das Relais auch an 6V Anlagen. Die Schaltung kann leicht auf z.B. einer Lochrasterplatine aufgebaut werden und passt prima in die Gehäuse der alten "Bechergehäuse"-Blinkgeber. Diese Gehäuse lassen sich leicht öffnen und ausräumen. Der Kondensator im oberen Teil kann rausgebohrt und ausgekratzt werden. Die Elektronik lässt sich sehr einfach mit Heißkleber im Gehäuse fixieren. V1.2 Stone, 17.02.14